Fanfictionspecial: Offene Fanfiction - Das Erbe der Elemente (Fantasy)

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  • Fanfiction Special
    Offene Fanfiction

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    Herzlich Willkommen im Startpost der Fantasy Fanfiction.
    Hier findet ihr alle wichtigen Informationen zu den Charakteren, eine Schreiberliste, die Regeln und außerdem den Prolog. Bei einem fortgeschrittenem Stadium der offenen FF werdet ihr zudem eine kurze Inhaltsangabe hier im Startpost haben, sodass ihr euch einen kurzen und knappen Überblick verschaffen könnt. Der Startpost wird möglichst auf dem neusten Stand gehalten, damit ihr ebenfalls die Möglichkeit habt, genau über den aktuellen Stand Bescheid zu wissen.
    Wenn ihr bei dieser FF mitschreiben wollt, schickt ihr mir, Caroit, eine PN. Ich werde dann auslosen, wann ihr dran kommt, damit es nicht heißt: "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst". Nähere Informationen hierzu findet ihr auch im entsprechenden Tab.


    Bei Fragen könnt ihr euch an mich oder ein anderes Komiteemitglied wenden. Wir wünschen euch viel Spaß!




    [tabmenu]
    [tab=Schreiber][subtab=Liste]Tungsten. - schreibt am 22.05.13
    Kleio - schreibt am 11.7.13

    [subtab=Ablauf]
    Wie bereits oben erwähnt, meldet sich jeder, der Interesse daran hat, an dieser FF mitzuschreiben, bei mir per PN. In dieser PN solltet ihr nicht nur euer Interesse bekunden, sondern am besten auch angeben, in welchem Zeitraum ihr Zeit hättet zu schreiben. Ihr erhaltet dann eine Antwort, in der ich euch mitteile, an welchem Tag ihr mit dem Schreiben an der Reihe seid. Jeder hat für sein Kapitel 24 Stunden Zeit, von 0.00 bis 24.00 Uhr. Wenn die Zeit abgelaufen ist, bevor ihr euer Kapitel hier gepostet habt, verfällt eure "Anmeldung" und der nächste ist an der Reihe. Es steht euch natürlich immer frei, euch auch ein zweites, drittes, viertes... Mal zum Schreiben zu melden, genau wie ihr auch nur ein einziges Kapitel zu dieser FF beisteuern könnt. Nach jeder Anmeldung dürft ihr allerdings nur ein Kapitel schreiben.


    [tab=Regeln]
    Alles, was nicht in Chaos ausarten soll, braucht Regeln. Hier sind die wichtigsten aufgelistet, die ihr für das Schreiben eurer Kapitel benötigt:



    • Ihr dürft nur in dem euch von mir zugeteilten Zeitraum in diesem Topic eure Kapitel posten.

    • Eure Kapitel sollten mindestens 500 und nicht viel mehr als 2000 Wörter lang sein.

    • Geschrieben wird in der Vergangenheit (Präteritum) sowie in der 3. Person und aus der Sicht einer der im folgenen Tab angegebenen Charaktere.

    • Als Überschrift eures Posts nehmt ihr die Nummer eures Kapitels und den Namen der Person, aus deren Sicht ihr schreibt. (Bsp. Kapitel 8 Daniel)

    • Jeder darf in seinem Kapitel natürlich auch NPCs oder andere Charaktere handeln lassen. Aber achtet bitte darauf, dass es nicht ausartet und das Hauptaugenmerk durchweg auf dem von euch gewählten Charakter bleibt.

    • Szenen mit viel Blut, zu starker Gewalt oder Sexualität sind natürlich auch hier verboten. Wie auch sonst gelten die allgemeinen Foren-Regeln sowie die des FF-Bereichs.

    Bei Fragen wendet euch an ein Komiteemitglied oder stellt sie öffentlich im Informationtopic der offenen Fanfictions.

    [tab=Charaktere]
    [subtab=Jin]Name: Jin Jerou
    Alter: 18 Jahre
    Aussehen: Der junge Mann hat rabenschwarze Haare und ebenso dunkle Augen. Sein recht schmales Gesicht besitzt einen sehr hellen Teint, was ihn oftmals sehr blass aussehen lässt. Teilweise hängen ihm ein paar Haarsträhnen im Gesicht, was er allerdings immer mit einer flinken Handbewegung zu verbessern weiß. Unter seinem rechten Auge besitzt er eine sichelförmige Narbe, von dessen Ursprung nicht wirklich etwas bekannt ist. Mit 1,81 Metern gehört er der Durchschnittsgröße eines jungen Mannes an. Außerdem ist sein Körperbau sportlich und attraktiv, was nicht zuletzt an seinen kräftigen Armen und Beinen liegt.
    Sein Kleidungsstil ist eigentlich immer gleich: schwarze Sachen, egal in welcher Variation. Entweder einen langen Mantel oder aber nur ein T-Shirt. Jin macht sich nicht wirklich viel Gedanken über sein äußeres Erscheinungsbild.
    Wesenszüge: Der Charakter des 18 Jährigen ist wie ein Buch mit sieben Siegeln. Er liebt es ein Geheimnis aus allen Dingen zu machen, die explizit ihn betreffen. Dadurch haben es seine Mitmenschen oftmals nicht sonderlich leicht, aus Jin schlau zu werden. Er mag es zudem nicht, über sich zu reden, weswegen er so gut wie die meiste Zeit schweigt und sich im Hintergrund hält. Dies bedeutet jedoch nicht, dass er unaufmerksam oder desinteressiert ist. Nein, ganz im Gegenteil. Er beobachtet die Personen um sich herum ganz genau und versucht auch allerlei Dinge anhand ihres Verhaltens über sie herauszufinden.
    Wenn man danach fragen würde, was Jin wichtig ist oder was ihm möglicherweise Angst machen könnte, so würde man wohl keine wirkliche Antwort bekommen. Tief in seinem Inneren weiß Jin jedoch, dass er wohl die Menschen, die ihm etwas bedeuten, mit allen verfügbaren Mitteln beschützen würde. So distanziert, unnahbar und abweisend der junge Mann auch erscheinen mag - eigentlich besitzt er eine gute und aufrichtige Seele.
    Vergangenheit: Von seiner Familie weiß Jin nicht wirklich viel, da er in einem Waisenhaus aufgewachsen ist. Ob seine Eltern ihn loswerden wollten oder ob es Komplikationen gegeben hatte, weiß er ebenso wenig. Mit den anderen Kindern hatte er eigentlich nie wirklichen Kontakt. Er vermied es zu irgendjemandem eine engere Bindung zu schaffen, da er der Meinung war, dass es sowieso nichts bringen würde. Früher oder später verließen ihn diese Personen eh, so seine Gedanken. Ein wirkliches Problemkind war er dementsprechend auch nicht, die Erzieherinnen machten sich nur Sorgen, dass Jin eventuell nicht am sozialen Leben teilhaben könnte, da er keine Kontakte knüpfte.
    Für den Schwarzhaarigen verging die Zeit im Waisenhaus recht schnell. Seit er nun Volljährig ist, streift er durch die Gegend, mit nur einem Ziel vor Augen: seine Eltern finden. Ob das einen positiven oder negativen Effekt erzielen würde, weiß Jin nicht, doch ist ihm dies auch relativ egal. Er ist der Meinung, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat, zu erfahren, wer ihn in die kalte und manchmalig grausame Welt gesetzt hat.
    [subtab=Alicia]Name: Alicia de Mieler
    Alter: 17
    Aussehen: Alicia hat blonde, längere und gewellte Haare, die ihr schmales Gesicht mit den darin vorzufindenden grünen Augen einrahmen. Sie ist mit ihren 1,60m nicht die Größte und hat einen zierlichen Körperbau.
    Sie liebt es Kleider zu tragen, seien es einfachere Freizeitkleider für den täglichen Gebrauch oder elegante Abendkleider für diverse Bälle, auf die sie sie eingeladen wird. Dazu trägt sie immer passende Schuhe und Accessoires, besonders Halsketten mag sie. Wenn sie jedoch zu ihrer Stute Stella geht, um zu reiten, sieht man sie in einer dunkelbraunen Lederhose, ebenfalls ledernen Stiefeln und einem einfachen Oberteil herum laufen.
    Wesenszüge: Im Allgemeinen hat sie ein eher freundliches Gemüt und weiß sich in der Öffentlichkeit zu benehmen. Jedoch kann sie es gar nicht leiden, wenn jemand einfach über ihren Kopf hinweg Entscheidungen für sie fällt und kann dann ziemlich aufbrausend werden. Mit ihrer charmanten Art und wortreichen Diskussionen, die sie gerne führt, schafft sie es sehr oft auch, das zu bekommen, was sie möchte. Allerdings ist es keine gute Idee ihr zu begegnen, wenn sie schlecht geschlafen hat, denn dann ist sie am Tage launisch und zickig.
    In ihre Stute ist sie jedoch ziemlich vernarrt und könnte dieser niemals wegen etwas böse sein. Niemand, der noch recht bei Sinnen ist, würde eine abfällige Bemerkung über dieses Pferd in Gegenwart Alicias wagen, da er sonst mit ihrem vollen Zorn zu rechnen hätte, welcher auch in Rachsüchtigkeit umschlagen kann, sollte sie erfahren, dass man vorhat, dem Tier auch nur ein Haar zu krümmen.
    Vergangenheit: Als Kind reicher Eltern hat es ihr weder wirklich an irgendwas gefehlt noch musste sie sich anstrengen, um etwas zu bekommen. Seit ihrer Kindheit wurde ihr das richtige Benehmen in ihren Kreisen beigebracht und inzwischen bewegt sie sich in ihnen zielsicher. In einem Alter von 7 Jahren bekam sie ihre Stute zum Geburtstag als Fohlen geschenkt und konnte sie dann endlich mit einem Alter von 13 Jahren reiten, nachdem das Pferd eingeritten werden konnte. Zu ihrer Mutter hat sie eine starke Bindung, die zum Vater hat jedoch mit der Zeit sehr gelitten, da er sich kaum noch um seine Tochter und einziges Kind kümmerte, als diese älter wurde. Seit Alicia in ein heiratsfähiges Alter gekommen ist, hörte man die beiden auch den Öfteren lautstark diskutieren, da er seine Tochter gerne unter der Haube wüsste, sie sich jedoch momentan noch weigert jemanden zu heiraten und es bis jetzt auch immer wieder geschafft hat, ihren Vater doch noch von seinen Plänen einer Hochzeit abzubringen.
    [subtab=Roderick]Name: Roderick Grand-Karrings
    Alter: 19
    Aussehen: Roderick ist ein muskulöser, allerdings mehr stämmiger und nicht sonderlich großer junger Mann. Seine roten Haare stehen in alle Richtungen ab, und sie sitzen über einem runden, freundlichen Gesicht mit großen, braunen Augen, einer kleinen Nase und einem nicht sonderlich hervorstechenden Mund. Sein Kinn ist klein und knubbelig, und über dem rechten Auge sitzt eine kleine, nicht sehr auffallende Narbe.
    Seine Kleidung besteht aus einem rostroten Wams und braunen Hosen, darüber ein schlecht sitzender Brustpanzer; seine Füße stecken in dunkelbraunen Stiefeln ohne Schnallen. Um die Hüften hat er einen Gürtel geschlungen, hinter dem sein Schwert steckt - eine breite, allerdings nicht besonders lange Angelegenheit mit zahllosen Kratzern und einigen Kerben - nicht das Relikt eines Krieges, sondern einfach nur ein Schwert, mit dem Roderick sehr lange und hart das Kämpfen für den Ernstfall geübt hat.
    Wesenszüge: Rodericks hervorstechendste Charaktereigenschaft ist seine Naivität - an der Grenze zur Debilität. Er vertraut jedem und scheint kein Konzept von Unwahrheit zu haben - auf die Enthüllung reagiert er meist geschockt, wenn auch nie mit echtem Zorn. Sonst ist Roderick freundlich, lebenslustig, ehrlich, aufopfernd und selbstlos - und hätte auf diese Weise in einer realistischen Welt keine Chance. So kommt es meist vor, dass er von anderen für irgendwelche Zwecke ausgenutzt wird - die meisten packen ihn bei seiner kindlichen Naivität.
    Er hat ein simples Schwarz/Weiß-Denken in der Frage des Gut-Böse-Konflikts: Auf der einen Seite stehen die Guten, auf der anderen die Bösen, und das Gute wird in bester Tradition triumphieren. Selbst sieht er sich als einen Kämpfer für das Gute, und seine Gefährten als seine Mitstreiter auf dem Weg zu universeller Liebe und Freundlichkeit und whatnot. Amüsanterweise fehlt ihm allerdings ein tieferer Begriff des "Guten": Er befolgt jeden Befehl, der ihm von seinen Mitstreitern gegeben wird, egal, ob moralisch oder nicht. Seine Sicht sieht dabei wie folgend aus: Er ist der Gute -> Seine Mitstreiter sind ebenfalls auf der Seite des Guten -> Sie haben wesentlich mehr Ahnung von Plänen und so etwas -> Wenn sie etwas von ihm wollen, ist sicher, dass es dem Guten dient, ganz egal, was es ist. Jeder mit einer halbwegs geschickten Zunge kann Roderick für seine Dienste einspannen, ihn allerdings auch wieder an den nächsten Redner verlieren.
    Tatsächlich hat Roderick nur ein einziges hervorstechendes Interesse - Schwerter, mit denen er aus irgendeinem Grund schon seit seiner Kindheit besessen ist. In seinen Augen ist das Schwert die ultimative Waffe, die für das Gute geführt werden kann - und das ist, wie bereits erwähnt, in seinen Augen er.
    Im Kampf ist Roderick ein behäbiger Kämpfer, der mit seinem Schwert den Feind zu Kleinholz verarbeitet - es sei denn, der Feind ist in der Lage, seinen Hieben auszuweichen, wozu Rheumapatienten in der Lage wären. Tatsächlich ist er eine zerstörerische Macht - nur keine sonderlich akkurate. Und, wie bereits vorher erwähnt, eine einfach zu manipulierende.
    Vergangenheit: Auf seinen eigenen Wunsch hin und auch, um das nervige Kind loszuwerden, wurde Roderick im Alter von 7 Jahren in die Schwertkunstakademie des "Meister Vargas" eingeschrieben, selbsternannter Kriegsheld und emsiger Verfolger des "Pfads des Schwertes", sprich der antiken Kunst, mit simplen Schwertern Eisen zu schneiden oder Seelen von Körpern zu trennen. Nach 12 Jahren harten Trainings verließ er die Akademie mit einem Diplom, das ihn als "unbelehrbaren Schwachkopf" auszeichnete und ihm nur ausgehändigt wurde, damit er vom Campus verschwand - eine Tatsache, die er nie bemerkte, da er sich nicht die Mühe gemacht hatte, lesen zu lernen. Die nächsten zwei Jahre verbrachte er ohne Geld und Heimat als wandernder "Streiter für das Gute", da ihm dieser Weg wie ein solider Job erschien - er tat das, wovon er annahm, dass Ritter es eben so taten, also die bestrafen, die er als Bösewichte ansah (meist harmlose Schausteller und ähnliches), ausziehen, um Ungeheuer niederzuringen (nicht dass er welche fand) oder aus Herbergen fliehen, während ihn der Wirt als Zechpreller beschuldigte. Ein nicht sonderlich erfülltes Leben, aber Roderick reichte es. Bis er in etwas hineingezogen wurde, das weiter ging, als er es je erwartet hätte.

    [subtab=NPC: Yamiel] Name: Yamiel Dus K. Bleck
    Alter: mehr als 3000 Jahre, vom Aussehen her Mitte 30ig
    Aussehen: Yamiel besitzt als ein Wesen der Dunkelheit eine tiefschwarze Haut mit orangefarben stechenden Augen.
    Er trug in der Vergangenheit einen durchgehend weißen Herrenanzug, mit einem weißen Umhang und einem weißen Zylinder. Als Accessoire trug er das familientypische Monokel über dem rechten Auge.
    Nun hat er seine weiße Tracht gänzlich verworfen. Er trägt nun schwarze Arbeiterstiefel, die bis kurz vor seinen Knien reichen. In diese führen die Beine seiner ockerfarbenen Hose, die am Bauch mit einem schwarzen Gürtel festgezurrt ist. Als Oberteil trägt er ein ärmelloses, violettes Tanktop, über das er sich einen schwarzen Mantel übergeworfen hat, der bis hinter seinen Kniekehlen reicht und dessen Ränder mit golden-farbenem Saum bestickt sind. Dieser Mantel bedeckt sogleich seine ganzen Arme bis zu dem Händen.
    Trotz des drastischen Kleidungswechsels hat er sein Monokel und den Zylinder behalten, wobei letzterer in eine schwarze Version davon eingetauscht worden ist. Sein pechschwarzes Haar bleibt von diesem ganz verborgen; ist es frei, fällt es in mehreren Strähnen über seine Stirn.
    Wesenszüge: Yamiel ist zwiespältig. Zum einen besitzt er eine kalte und grausame Ader, zum anderen lässt er manchmal Gnade seinen Feinden gegenüber walten. Er ist der einzige Überlebende der ersten Generation der Elementarhelden und sieht die Feindschaft mit der zweiten Generation als eine Art Spiel an, in dem er als das letzte und finale Level gilt.
    Vergangenheit Als Held der Finsternis kämpfte er zusammen mit den sieben anderen Helden der Elemente gegen die große Bestie Ra. Schon damals erwies sich seine Fähigkeit, jeglichen Ort mit dunklen Schleiern zu verdecken, als überaus nützlich. Auch das er durch sein Element der Finsternis in der Lage ist, jedwede Magie bis zu einem gewissen Niveau hin zu neutralisieren, trug unter anderem zum letztendlichen Sieg bei. Von den anderen Helden wurde er im Spaß oftmals auch als 'gefallener Engel' bezeichnet, da er sich, als einer aus der Familie der Blecks

    [subtab=NPC: Wolfgang] Name: Kommandeur Wolfgang
    Alter: unbekannt, aber vom Aussehen her Anfang 20
    Aussehen: Wolfgang hat ein junges, sympathisches Gesicht - das heißt, es lächelt die ganze Zeit. Seine großen, starren, blaugrauen Augen mit den winzigen Pupillen werden nach einer Weile unangenehm anzusehen. Er ist blass und trägt blonde Locken auf dem Kopf, die ihn von Zeit zu Zeit wie ein kleines Kind wirken lassen, das einen Weg gefunden hat, fünfzehn Jahre Altersunterschied innerhalb kürzester Zeit zu überbrücken. Ansonsten trägt er noch eine kleine Stupsnase und hat blendend weiße Zähne in einem Mund mit weichen Lippen - kurzum, ein Bild jugendlicher Schönheit.
    Er ist nicht sonderlich muskulös und ist nur gut 1,70 Meter groß - trotzdem steckt in seinen Armen mehr Kraft, als man es für möglich hält. Im Dienst (und für gewöhnlich auch außerhalb dessen) trägt er seine Kommandeursuniform, bestehend aus einer dicken, braunen Jacke mit breiten Mantelaufschlägen, einer weiten, hellbraunen Hose und glänzenden, schwarzen Stiefeln. Dazu kommt ein breiter Gürtel um den Mantel, an welchem sein Degen befestigt ist, sowie schwarze, dicke Handschuhe.
    Wesenszüge: Wolfgang ist freundlich und höflich zu allen - auf die spezielle Art und Weise, die nicht freundlich oder arrogant wirkt, sondern einfach nur gruselig. Er verzieht selten seine Miene und spricht beruhigend auf jeden ein, sei es Freund oder Feind. Wolfgang ist absolut loyal und befolgt jeden Befehl seines Meisters kommentarlos, abgesehen von einem Zusammenschlagen der Hacken.
    Obwohl die meisten ihn bei ihrer ersten Begegnung nicht wirklich ernst nehmen, werden sie bald eines besseren belehrt - Wolfgang ist brutal und vollkommen gnadenlos in seinem Beruf. Ohne sein manisches Lächeln zu verlieren, tötet er selbst die mächtigsten Feinde innerhalb von Sekunden. Tatsächlich scheint er keinerlei Problem darin zu sehen, Leute zu töten - für ihn ist es, wenn er jemanden tötet, kein verabscheuungswürdiger Akt, sondern immer eine Notwendigkeit, welche für den Ruhm seines Meisters geschehen muss.
    Im Kampf ist er ein wahrer Virtuose mit dem Degen, allerdings beschränkt er sich nicht darauf - er ist in der Lage, Stromstöße über seinen Degen abzugeben, weshalb ihn die meisten für einen Magier halten. Genau genommen halten ihn die meisten für einen Patienten für die Irrenanstalt - aber keiner wird es je wagen, ihm das ins Gesicht zu sagen. Dafür haben sie alle zu viel Angst vor dem Lächeln.
    Vergangenheit: Wolfgangs Geschichte ist vollkommen unbekannt - irgendwann wurde er der Armee des Bösen als ihr neuer Kommandeur vorgestellt, und daran hat sich nichts geändert. Über die Wahrheit wissen nur einige Auserwählte Bescheid - Wolfgang ist eine Maschine, ein willenloser Steampunk-Roboter, wenn man so will. Der Körper eines Toten wurde von den besten Wissenschaftlern der Gegenseite in ein technisches Wunderwerk verwandelt, angetrieben von einer kleinen Dampfmaschine im unteren Teil des Magens und sehr viel Uhrwerk. Würde es tatsächlich jemand wagen, seinen Mantel und die Kleiderschichten darunter auszuziehen, fände er darunter fast nur Metall - einen metallenen Körper, welcher seinen kompletten Torso sowie sie Oberschenkel und den rechten Oberarm ausmacht. Wer der Verstorbene, der zu Wolfgang wurde, ist, was ihn tötete und wer exakt Wolfgang konstruierte - das gehört zu den Dingen, die nie jemand erfahren darf.



    [tab=Kurze Erklärung zum Genre Fantasy]
    Das Genre Fantasy hat seinen Ursprung in der Mythologie und der Welt der Sagen, daher trifft man oftmals übernatürliche, märchenhafte und magische Elemente an. Dabei spielt die Handlung meist in einer fiktiven Welt und greift gängige Motive der Abenteuerliteratur auf (Monsterbegegnungen, Kampf gegen einen mächtigen, bösen Gegner, etc.). Die Gesellschaftsstruktur orientiert sich dabei häufig an historischen Epochen. Nicht selten trifft man in dieser fiktiven Welt auf Fantasievölker wie Zwerge, Elben und Orks. Die Handlung ist meist episch angelegt und in die Geschehnisse wird die ganze Welt mit einbezogen.
    [tab=Zusammenfassungen][subtab=x]Dieser Tab wird mit dem Handlungsverlauf der Geschichte gefüllt, damit neue, interessierte Schreiber einen Überblick über das Geschehen erhalten.[subtab=Kapitel 1-10]...
    [/tabmenu]






    Prolog



    Schweigend blickte Yamiel über das zerrüttete Land, welches das Resultat seines wohl größten Kampfes war. Er und die sieben anderen Helden der Elemente waren alle gezeichnet von den Anstrengungen, die sie erbringen mussten. Zwar konnten sie die große Bestie namens ‚Ra‘ bezwingen und hoffentlich für immer versiegeln, doch zahlten sie einen hohen Preis dafür. „Wie viele Leben müssen verschwinden, damit aus dem Krieg ein Frieden wird?“


    Yamiel war fassungslos und schob seinen weißen Zylinder mehr über sein Gesicht; Niemand umstehendes sollte diese Tränen sehen. Er wollte es nie so weit kommen lassen, schließlich hatte er die Chance gehabt, das Ganze zu verhindern. Er war genauso ein Wesen der Dunkelheit wie jener Drache gewesen, noch dazu der amtierende König der Schattenwelt, welche im Gleichgewicht zur Lichtwelt stand. Hätte er früher eingegriffen, so hätte er die anbahnende Finsternis der Bestie in die Schranken weisen können, doch erst als er die Bedrohung bemerkte, konnte er selbst als Held des Elements Finsternis nichts mehr bewirken.
    Er ließ seinen Blick nochmals über die zerstörten Felder, über die eingeäscherten Wälder und über das brennende Schloss wandern, welches sich auf einem Hügel vor ihm erhob. Er war froh, dass der Held der Erde die dort lebenden Menschen rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, doch deren Unterkunft, das Schloss und der im unteren Bereich des Berges gelegene Marktplatz, wurde zerstört. Die Menschen waren ohne Heimat und konnten und durften nicht Obdach bei den anderen Völkern des Landes suchen; das hatten ihm die anderen Helden, die gleichzeitig auch Repräsentanten dieser Völker waren, verraten. Der Held der Erde brachte sie in Küstennähe, wo ein paar andere zum Übersetzen der Menschen auf die verlassenen Eilande auf sie warteten. Weiterhin mussten zwar viele ihre Leben lassen, doch sie hatten allesamt die acht großen Krieger unterstützt und diesen ihre Stärke geliehen.
    Yamiel war betrübt dessen, dass dies allein geschehen war, weil die Bestie – vorher genauso ein menschlich anmutendes Wesen – nach der einen Macht gestrebt hatte. Sie hatte das verbotene Tor berührt, das vermeintlich zu dieser Macht führen sollte, und wurde daraufhin mit einer grotesken Gestalt verflucht, die nach der Zerstörung von allem verlangte.
    „Obwohl wir Ra nun in die tiefsten Abgründe verbannt haben, so habe ich dennoch die Gewissheit, dass seine Macht weiter anwächst. Eines Tages wird er aus eigener Kraft soweit sein, das Siegel zu brechen. Doch das wird erst in den nächsten tausend Jahren der Fall sein; ich bin der König der Schattenwelt, ich werde eines Tages durch die Hand eines Widersachers sterben, aber ohne diese Tat bin ich unsterblich, sowohl im Alter als auch mit dem Körper. Doch ich werde nicht genug sein, ihm entgegenzutreten; nur die Macht der Acht kann die Finsternis verbannen, sagte man uns …“
    Er verfiel im Schweigen und wandte sich der Szene ab, sein weißer Umhang wehte sanft um seinen Körper. Dann aber kam ihm die Idee: „Eine zweite Generation der elementaren Helden muss bereit sein, mit mir an meiner Seite gegen Ra vorzugehen!“


    Kurze Zeit später versammelte Yamiel alle anderen Helden um sich und eröffnete ihren Plan. Sie waren zunächst skeptisch, doch stimmten sie ihm zu. Sie erklärten sich bereit, der zweiten Generation ihre Kraft zu leihen, sobald der Moment gekommen sei.




    3000 Jahre später


    Gedanken versunken betrachtete Yamiel jene Kristallkugel, die das ganze mittlerweile wieder blühende Land zeigte. Drei Punkte hoben sich deutlich hervor, alle in verschiedenen Farben und an derselben Stelle der magischen Karte. Drei der neuen Helden wurden von ihm entdeckt. Und sie hatten sich erfolgreich in seiner ersten Prüfung für sie etabliert, indem sie ein von ihm kreiertes, finsteres Schattengewächs zerstörten.
    Er ließ ein amüsantes Grinsen zeigen, während er sich die schwarze Tracht zurechtrückte, nachdem er aufgestanden war.
    „Ihr seid nicht schlecht, obwohl ihr es mit meiner eigenen Magie zu tun bekommen habt. Doch dies ist erst das Ende des ersten Levels, werte Helden! Ich werde das Finale sein, in dem ihr alle euer Ende finden werdet. Sowohl ich als auch meine Lakaien werden euch oft genug prüfen, ehe ihr euch als würdig erweist, mir gegenüberzutreten!“



    Aus seiner Sicht hat es begonnen: Die momentan drei Helden gegen ihn und sein Vorhaben, ewige Finsternis über die lichte Welt zu bringen.

  • Es war gut eine Viertelstunde früher.


    Der junge Mann mit dem Namen Jin Jerou machte seinen Weg durch den Wald. Der Wald selbst hatte keinen Namen, da es den zuständigen Menschen an Kreativität fehlte. Selbstverständlich gab es jemanden, der für den Wald verantwortlich war; Förster und Bürokraten leisteten beide gleich viel Arbeit an dem Wald, obwohl es jeder Seite so vorkam, als gäbe ihre Arbeit den Ausschlag, und die anderen würden sich um die Dinge kümmern, die am Rande liegen geblieben sind. Beide dieser Gruppen stammten aus Deret südlich des Waldes, eine düstere Stadt mit einem ebenso düsteren Menschenschlag, die in der Benennung des Gehölz unnötige romantische Verklärung sahen. Und so kam es, dass man um den Wald herum einfach nur von... na ja, "dem Wald" sprach. Einen besseren Namen gab es nicht.


    Durch den Wald führten mehrere Pfade, die die drei angrenzenden Städte miteinander verband; Deret im Süden, Spolka im Nordosten und Celest im Westen. Momentan waren Jin und zwei andere auf dem Weg gen Celest unterwegs; und da niemand bereit war, das Gespräch zu beginnen, musste Jin sich mit der Beobachtung des Waldes ablenken. Hohe Bäume bildeten über ihnen ein Blätterdach, das nur an vereinzelten Stellen die Sonne durchließ; deren goldener Schein fiel in so einem Fall dann meist auf die schier ungehemmte Vegetation, die den schmalen Weg links und rechts umgab. Hohes Gras war dort am häufigsten vertreten; dazwischen rankten sich jedoch Brombeeren, Brennesseln und andere, teils dornige, teils gefahrlos berührbare Pflanzen. Klar war jedoch, dass es schon eiserner Willenskraft und möglicherweise Beinen aus Stahl benötigt hätte, um den Weg freiwillig zu verlassen. Vögel und das vereinzelte Eichhörnchen belebten die Szenerie; doch sie waren nur selten zu sehen, nur ihre Stimmen hörte man zwischen den Bäumen. Jin seufzte. Er hätte zu gern noch auf seinem Weg ein Eichhörnchen gesehen.


    Er wandte sich halb um, um zu sehen, ob seine Reisebegleiter seinen Seufzer vernommen hatten, doch es sah nicht so aus. Beide schienen in ihrer eigenen Welt zu sein, auf die Jin keinen Zugriff hatte; das Mädchen im einfachen, grünen Kleid bewunderte ebenso wie er die Wunder der Natur, wenn nicht sogar etwas mehr als er. Das einzige, was sie aus ihrer Träumerei riss, war, wenn ihr Pferd, welches sie hinter sich führte, den Schritt verlangsamte; in diesem Fall hielt sie sofort an, um dem Tier ruhig zuzusprechen. Jin war kein Pferdenarr, aber es gefiel ihm, zu sehen, wie jemand eine Beziehung zu einem Tier aufbaute. Sein anderer Reisebegleiter - nun, er missfiel ihm nicht direkt, doch etwas an seinem momentanen Interesse war Jin doch leicht unangenehm. Anstatt wie die anderen beiden den Wald zu betrachten, hatte er sein Schwert hervorgezogen und führte damit ein paar Probehiebe durch - jedoch weit weg vom Pferd, wie der Schwarzhaarige billigend zur Kenntnis nahm. Trotzdem ging es ihm nicht auf, weshalb man in dem Wald ein Schwert führen sollte; es war ein friedlicher Wald, mit einer außergewöhnlich geringen Dichte an wilden Tieren. Er hatte von Zeit zu Zeit etwas von Jagdfesten in Spolka gehört - vielleicht war das der Auslöser.


    Warum war er nochmal mit ihnen unterwegs? Nachdem er das Waisenhaus auf der Suche nach seinen Eltern verlassen hatte, war er erst einmal in die Stadt, welche das Waisenhaus finanzierte, gezogen; im düsteren Deret war jedoch niemand gewillt, ihm bei der Suche zu helfen, und bald bedrückte auch ihn das Klima in dieser Stadt. In der Hoffnung, dass seine Eltern nicht in dieser grauenhaften, stickigen Stadt waren, hatte er schließlich beschlossen, durch den Wald in eine der zwei Nachbarstädte von Deret zu reisen; der Klang des Wortes Celest hatte ihn schließlich angesprochen. Aus dem irregulären Unterricht für alte Sprachen - meist wählten seine Lehrer die Sprache für die heutige Stunde zufällig aus - hatte er doch gelernt, dass der Begriff "Celest" irgendwie mit den Sternen zusammenhing; die Sterne hatten ihn schon immer fasziniert, also wurde die Stadt der Sterne sein nächstes Ziel. An einer Wegkreuzung war er den beiden anderen begegnet, die beide ebenfalls nach Celest wollten; das Mädchen hatte die Bildung einer Gruppe vorgeschlagen, und da ihre Gespräche eine Abwechslung vom mit der Zeit doch zehrenden Betrachtens der Bäume bilden würden, hatte er eingewilligt. Dabei hatte er vollkommen übersehen, dass er gar keine Gespräche führen konnte. Es war eine Fähigkeit, die ihm abging. Doch auch die anderen zwei hatten sich anscheinend nichts zu sagen.


    Von dieser kleinen Gedankenexkursion kehrte er nun zurück, nur um festzustellen, dass sich der Wald in den letzten fünf Minuten entscheidend verändert hatte. Er war nun wesentlich - dunkler. Das Gras, die Pflanzen, alles schien ein paar Schattierungen fisterer zu sein, als es vorher gewesen war; vereinzelte Baumstümpfe und tote Büsche mischten sich nun unter die Flora, die den Wegesrand säumte. An einigen Stellen war der Weg beinahe zugewuchert; einmal mussten sie sogar ein Paar tote Brombeerranken vom Weg entfernen, da es ansonsten unmöglich gewesen wäre, den Weg fortzusetzen; das Schwert des anderen Mannes half ihnen dort, wobei Jin nun, wo er das Schwert von nahem sah, bemerkte, wie stumpf und schartig es eigentlich war. Das Blätterdach über ihnen war wesentlich dichter geworden und ließ die Sonne immer seltener durch, doch dies war nicht der einzige Grund, aus dem die Szenerie dunkler wirkte. Die Bäume am Wegesrand hatten eine dunklere Rinde als die anderen und waren auch größtenteils mit Moos bewachsen; an einem Baum, auf den Jin seinen Blick richtete, bröckelte genau an diesem Moment ein Stück der Rinde ab, wo sich ein dicker, schwarzer Käfer hervorschob. Schnell drehte der Waise sich um und beschleunigte seine Schritte. Offensichtlich wurde dieser Bereich des Forsts von den Förstern selten patronisiert; merkwürdig, da es doch ein öffentlicher Weg war. Vielleicht vernachlässigten die Forstwirte von Deret die Wege in die anderen Städte ab einem gewissen Punkt; hatte Celest etwa keine Forstwacht? Auch das Mädchen hatte den Wechsel der Szenerie bemerkt - beruhigend streichelte sie ihr Pferd. Der andere hingegen; nun, obwohl er sein Schwert weggesteckt hatte, schien er die Änderung kaum zu bemerken. Jin war klar, dass auch er träumte; jedoch war unklar, von was.


    Und dann endete der Weg. Nun, er endete nicht einfach so. Stattdessen endete er auf einer mit Moos bewachsenen Lichtung; die finsteren, von Parasiten befallenen Bäume bildeten einen Ring um einen weißen Stein, der exakt in der Mitte der Lichtung stand. Obwohl das Blätterdach hier wieder aufriss, wurde es nicht wirklich hell; der Himmel über ihnen war mit grauen Wolken verhangen, und es war zu befürchten, dass bald Regen ausbrach. Doch das war nichts im Vergleich zu dem Schock, den die simple Nichtanwesenheit eines zweiten Weges darstellte und die drei für kurze Zeit an Ort und Stelle hielt. Der Weg endete hier. Hatten sie sich verirrt? Wie hatten sie sich verirrt? An der Kreuzung, an der sie sich getroffen hatten, waren die Wege ausgeschildert gewesen; sowohl er als auch das Mädchen hatten das Schild gelesen und sich für diesen Weg erschienen. Der Mann mit dem Schwert und der Rüstung hatte das Schild nur stumpf angestiert - vermutlich konnte er noch nicht einmal lesen. Nun, sie waren dem Weg bis ans Ende gefolgt, und keine Stadt in Sicht - nur dieser glatte, weiße, eiförmige Stein mit irgendeiner Inschrift. Als erster löste sich Jin aus seiner Starre, die anderen folgten bald. Langsam ging der Schwarzhaarige zu dem Stein hinüber und kniete davor nieder, um die Inschrift entziffern zu können. "Orchi... Orchiheldis..." Dieses Wort ergab für ihn keine Sinn. Wer oder was war Orchiheldis?


    Doch als hätte es nur dessen bedurft, kam plötzlich Leben in den Stein - beziehungsweise aus dem Stein. Am unteren Ende des Eis bohrten vier grüne Tentakel Löcher in die Schale und versenkten sich im moosigen Boden. Panisch taumelte Jin zurück und setzte sich einen halben Meter entfernt auf den Hosenboden. Was um alles in der Welt war das?
    Hinter ihnen machte sie ein Geräusch aufmerksam - einer der Tentakel war bis zum Eingang der Lichtung gewuchert und hatte sich um die Bäume am Rande des Eingangs gewunden, womit er effizient den einzigen Fluchtweg versperrte. Nun kamen auch die anderen drei Tentakel zum Vorschein; in einer Dreiecksformation wucherten sie um das Ei in die Höhe und fingen an, um sich zu peitschen. Schließlich agierte das Ei wieder - eine lange, dicke Ranke schoss unter ihm aus dem Fußboden und katapultierte das Ei an die drei Meter in die Höhe; dort verharrte es kurz an der Spitze der Ranke, um dann von innen aufzuplatzen und einen augenlosen, nur von einem riesigen Maul dominierten Kopf zu entblößen. Es ist eine Pflanze, dachte Jin verstört. Eine fleischfressende Pflanze, die aus einem Ei schlüpft. Der Wahnsinn.


    Orchiheldis grunzte und ließ zwei der Ranken wieder in der Erde verschwinden - stattdessen bohrten sie sich kurz vor Jin aus der Erde und versuchten, ihn zu zerquetschen. Gerade noch so konnte er sich zur Seite werfen und sich mit einem Spurt aus der Reichweite der beiden Ranken flüchten. Seine beiden Gefährten schienen sich offenbar auf einen Kampf vorzubereiten - der Mann mit dem Brustpanzer zog sein Schwert, und das Mädchen durchsuchte die Satteltaschen ihres Pferdes nach... irgendwas. Nur ich bin unbewaffnet. Sein Blick fiel auf einen Ast, den offensichtlich einer der Bäume, die die Lichtung einfassten, vor einiger Zeit verloren hatte. Unsicher hob er ihn auf. Besser als nichts, dachte Jin. Wenn ich bloß Feuer hätte...

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

  • Wie versteinert beobachtete Alicia mit riesigen Augen den ungewöhnlichen Geburtsvorgang, als sich die schattenhafte Pflanze aus ihrer harten Umschalung befreite und die Reisegefährten nun ihrerseits auf der Lichtung einschloss. Nur mit Mühe schaffte sie es, ihre schneefarbene Stute Stella am Davonpreschen zu hindern.
    Sie wurde erst aus ihrer Starre gerissen, als der Kohlenhaarige, wie sie einen ihrer schweigsamen, männlichen Begleiter im Stillen nannte, hektisch vor zwei aus dem Boden schießenden, mit unfreundlich aussehenden Dornen bewehrten Ranken in Sicherheit hechtete. Sie schüttelte energisch ihren honigblonden Haarschopf, um sich von ihrer Starre zu lösen. 'Was kann ich tun?', dachte sie panisch, während das Herz ihr bis zum Hals schlug und mit jedem Pulsschlag ihre Kehle weiter zu verengen und auszutrocknen schien. Der andere, etwas stämmigere Bursche rückte jedoch sogleich seinen etwas schäbigen, beuligen Brustpanzer zurecht und griff nach der Scheide seines nicht weniger abgenutzten Schwertes.
    'Na wunderbar', dachte Alicia trocken. 'Was habe ich da für zwei Prachtburschen an Land gezogen ...'
    Doch die Tatkraft des Rothaarigen, der mit konzentrierter und entschlossener Mine, die rechte Hand am Schwertgriff, auf den nächsten Angriff wartete, erweckte ein sowohl unbehagliches als auch katalysierendes Gefühl in ihr: Auch sie musste irgendetwas tun, wenn sie und Stella lebend hier wegkommen wollten.
    Hektisch wandte sie sich um und strich dem Pferd mit zitternder Hand über den schwitzigen Hals. Es hatte die Ohren angelegt und machte immer wieder Anstalten, sich auf die Hinterbeine zu stellen und wild um sich zu schlagen: Panik stand in den sonst so wudnerschönen, anthrazitfarbenen Augen des Tieres geschrieben.
    „Stella, bitte“, flüsterte Alicia mit bebender Stimme. „Wir schaffen das, wir schaffen das, aber bitte, bleib ruhig.“
    Man konnte nicht gerade sagen, dass die bis ins Weiße verdrehten Augen der Stute von einer großartigen Wirkung dieser Worte sprachen, doch es schien zu genügen, dass Alicia die Satteltasche an der rechten Flanke ihrer tierischen Weggefährtin zu fassen bekommen und hektisch nach etwas fischen konnte, das ihnen weiterhelfen würde.
    Währenddessen registrierte sie aus dem Augenwinkel, wie der Dunkelhaarige hastig wieder auf die Beine kam – mit einem Stock in der Hand.
    Irritiert wühlte sie weiter, bis sie bemerkte, dass das Gesuchte längst mit seiner beruhigenden Kühle über ihre Hand gestriffen war.
    „Endlich“, murmelte sie halb erleichtert und angelte mühsam eine zierlich anmutende, goldene Kette aus dem ledernen Behältnis. An ihr baumelte ein runder, von feinen Goldranken gebildeter Anhänger, der wiederum einen sorgsam geschliffenen Spiegel umschloss.
    „Ein Armulett!“, rief der schmalere, aber doch noch muskulös zu nennende Jugendliche mit dem Stock. Ihr blieb keine Zeit, sich über diese überraschende Erkenntnis zu wundern: Sofort legte sie das beinahe gewichtslose magische Schmuckstück um den kräftigen Hals der immer nervöser werdenden Stute. „Ruhig, Stella“, flüsterte sie mit aller Sanftheit, die sie in dieser Situation aufbringen konnte, „das wird dich schützen, hab keine Angst.“
    Ruckartig drehte sich wieder zu dem teuflischen, vor sich hinwabernden Gewächs herum, die fassungslosen Blicke der beiden jungen Männer ignorierend, die das vermutlich für reine Ressourcenverschwendung halten mussten. Aber es ging hier doch nicht um irgendein Pferd …
    Sie griff in den Ärmel ihres fein gearbeiteten Kleides und zog einen edlen Dolch aus seinem verborgenen Versteck. Sie wollte sich gerade bereit machen, die nächste Ranke zu zerteilen, die auf sie zuschießen würde – als sie stutzend inne hielt.
    Stirnrunzelnd betrachtete sie das riesenhafte Gewächs, dessen schmatzendes Maul vor Geifer triefte und dessen Tentakeln beinahe schon sanft über die Lichtung wiegten und schlängelten – wie die totbringenden Schlangenhaare einer Gorgone.
    Doch genau das war es: Das Wesen griff nicht an.
    „Jungs“, flüsterte sie so leise wie möglich, „ich glaube, es kann uns nicht sehen – oder hören. Jedenfalls hat es uns nicht angegriffen, seit es 'geschlüpft' ist.“ Schlüpfen … sie dachte an diesen wundersamen Vorgang, wenn im elterlichen Taubenschlag die kleinen, putzigen Küken aus ihren Eiern lugten, und verzog angewidert das Gesicht. Das war nun überhaupt kein Vergleich …
    Der junge Mann mit den flammenden Haaren wiegte nervös sein Schwert in Händen, während er jeder der Bewegungen der scheinbar „Orchiheldis“ genannten Pflanze konzentriert folgte.
    Alle drei überlegten fieberhaft, was sie aus dieser allzu seltsamen Situation machen sollten, doch der Schwertkämpfer schien die Geduld zu verlieren. Er schnaubte entschlossen, den seltsamen Gegner fixiert, und streckte sein linkes Bein durch.
    „Warte“, begann Alicia panisch, „wir müssen erst nach seiner Schwachstelle“, doch da stieß der Kämpfer schon einen brüllenden Schrei aus und stürmte vorwärts. Keine Sekunde später begannen die kaum zählbaren Ranken, wieder um sich zu peitschen und verfehlten den Schwertschwinger nur um Haaresbreite.
    „Entweder ist er sehr stark, oder sehr dumm“, bemerkte der Schwarzhaarige, während er seinerseits Mühe hatte, den todbringenden Tentakeln auszuweichen, die nun auch ihn wieder als Ziel bemerkt hatten.
    „Es hilft ja nichts“, erwiderte Alicia nur, deren Angst sie mühsam in die hintersten Winkel ihres Geistes verbannte – vor Panik zusammenbrechen konnte sie noch früh genug. „Lenk du ihn ab!“, rief sie dem verwirrt dreinblickenden Stockkrieger zu, während sie ebenfalls Richtung Ungeheuer lief, allerdings um einiges eleganter als der Rothaarige, der mit immernoch wildem Gebrüll um sich hieb und schon die ein oder andere Wunde in das wässrige Fleisch der Orchiheldis geschlagen hatte.
    Nur schien es dieser nicht allzu viel auszumachen.
    Alicia machte sich zumindest in einer Hinsicht nicht allzu viele Hoffnungen, während sie behänd den wuchtigen Rankenhieben des Ungetüms auswich: An Kraft konnte sie es mit den männlichen Teilen ihrer unheimlich professionellen Kampftruppe nicht aufnehmen. Aber immerhin kamen ihr die vielen Tanzstunden, zu denen man die Mädchen aus gutem Hause zu nötigen pflegte, offenbar zugute – immerhin hatte das florale Großmaul es noch nicht geschafft, sie zu erwischen. Immer näher kam sie dem gierigen, sabbernden Schlund mit den messerscharfen Fangzähnen und dachte fieberhaft nach, wie man diesem Ungetüm beikommen könnte. Plötzlich wurde ihr Vormarsch gebremst, denn zu ihrem Ursprung hin verdichteten sich die Ranken und Wurzeln und der ganze Boden vor ihr schien nur noch aus einem einzigen, wimmelnden Etwas zu bestehen.
    Einem tödlichen, wimmelnden, schleimig-grünen Etwas.
    Hitze stieg ihren Nacken hoch und sie biss verzweifelt die Zähne zusammen, um wieder ein kühlen Kopf zu bekommen und nach einer Lösung suchen zu können, doch es wollte ihr nicht gelingen: Die heiße Panik verwandelte sich in kaltes Eis, das ihre Bewegungen lähmte und mit einem unheimlichen Schaudern von ihrem ganzen Körper Besitz zu ergreifen schien.
    Orchiheldis war indes nicht untätig: Während sie nach den beiden jungen Männern hieb, ließ sie eine weitere Pflanzententakel hervorschnellen und wollte gerade die wie angewurzelt dastehende Alicia packen, als diese aus dem Hintergrund ein vertrautes donnern hörte. Sie hatte keine Zeit, sich erschrocken umzuwenden oder irgend etwas zu unternehmen, als auch schon ein weißer Blitz aus ihrem Augenwinkel heranzuckte und mit ungebremster Gewalt gegen den wabernden Rankenhaufen rammte.
    „Stella!“, schrie Alicia und ihre Stimme überschlug sich vor Panik, als das treue Tier, seine eigene Angst offenbar überwindend, seiner treuen Freundin todesmutig zur Hilfe geeilt war.
    Was als nächstes passierte, wusste sie nicht mehr genau. Sie erinnerte sich später an einzelne Bildfetzen: Stella, wie sie von den Ranken emporgehoben wurde. Das Armulett, dessen goldener Schimmer langsam matter wurde. Das Gebrüll des Rothaarigen, der es trotz seiner Kraft nicht schaffte, sich durch die Tentakel zu schlagen. Und dann – wurde alles Weiß. Doch nicht die Art von Weiß, die ihre Stute ihr eigen nannte oder wie die flaumigen Daunen in den Kissen daheim oder die sanften Blüten der wilden Wiesen. Nein, es war ein durchsichtiges, beinahe bläuliches Weiß – es erinnerte sie ein bisschen an Wasser, etwas Feuchtes – Schnee?
    'Das wird doch nicht der Tod sein', dachte sie, irrationaler Weise vollkommen enttäuscht. 'Ein bisschen langweilig, nicht?'
    Plötzlich blendete sie ein hundertfach reflektiertes Licht, das sie zuvor so nicht wahrgenommen hatte, und sie hielt sich schützend den Arm vors Gesicht.
    Langsam, sehr langsam, verblasste alles wieder, und kleine Pünktchen tanzten vor Alicias Augen. Sie zitterte, als wäre sie von einem gigantischen Schneesturm eingegraben gewesen. Und es war still … viel zu still.
    Ängstlich schob sie den Arm beiseite und umklammerte den Dolch so fest, dass ihre Fingerknöchel schmerzten. Als sie die fest zugekniffenen Augen mühsam aufstemmte, traute sie ihren Augen nicht. Stella, die unversehrt vor ihr stand, schien ebenfalls etwas verwirrt dreinzuschauen. Der Atem beider hing wie eine rauchige Wolke zwischen ihnen in der eisigen Luft.
    Orchiheldis rührte sich nicht mehr. Ihre einstmals todbringenden Tentakel waren in ihrer Bewegung verharrt.
    Ein frostiger, glitzernder Schimmer hatte das Gewächs überzogen, das vollkommen erstarrt war – zu einer monströsen, unheimlichen Skulptur aus Eis.