Im Netz der Angst

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  • Im Netz der Angst




    ~Vorwort~
    Wenn Angst dein Leben beherrscht,
    der Gedanke an die Hölle deine Gefühle lähmt,
    ein einziges Wesen dich zu zerstören droht.
    Wie ist´s wenn dein Leben bricht,
    und nichts mehr ist wie es mal war?




    Bei der Rechtschreibung hat mir eine nette Freundin geholfen. Ich danke dir :)

              Nein.
                             Lucario ist nicht fort!
                         Lucario Seine Aura ist in mir
    ...Lucario

    2 Mal editiert, zuletzt von Simmi♥Lucario ()

  • Kapitel 1


    Kalter Schweiß lief mir übers Gesicht und mein Herz raste. Ich hatte Angst, und als ich das Gebrüll des Pokémons hörte, rannte ich um mein Leben. Ich saß in einer Sackgasse fest, machte mich klein und dachte „Vielleicht übersieht es mich auf dem grauen Boden neben einer kleinen stinkenden Mülltonne“. Doch wir sahen uns Aug ins Aug. Er kam in meine Ecke, baute sich vor mir auf, seine blauen Augen funkelten mich an und seine roten Krallen kamen meinem Körper immer näher…


    Ich riss meine Augen auf und sah auf meine Zimmerdecke. „Puh, es war nur ein Traum“, dachte ich und wischte mir den Schweiß von der Stirn. Erleichtert und etwas zur Seite gedreht versuchte ich, mein Kuschel Pikachu im Arm haltend, wieder einzuschlafen, doch ich konnte nicht. Ich setzte mich auf, in der Hoffnung, dass etwas Gutes im Fernseher kommen würde, was mich von diesem schrecklichen Albtraum, von dem ich nicht einmal wusste, ob er real oder nur ein Produkt meiner Fantasie war, abzulenken. Da dies nicht der Fall war, stand ich auf und ging auf die Terrasse, wo mir auffiel, dass ich noch den Schlafanzug anhatte, worauf ich zurück ging, aus dem Teddiursa-Pyjama schlüpfte und den Jogginganzug anzog. Als ich wieder hinaus ging kam plötzlich meine Mutter: „Karin, was machst du bei diesem Wetter hier draußen? Du wirst dich ja noch erkälten! Zieh dir eine Jacke an und hol deine Schuhe!“ Aber ich blieb stehen, wollte, dass der Regen meine Gedanken und Ängste von mir wusch.



    „Mama ich hab ihn schon wieder gesehen, er hat mich wieder gejagt. Mum was will dieses Pokémon von mir?“ „Ach Karin," sagte meine Mutter „vielleicht möchte es spielen oder so. Du machst dir zu viele Sorgen." Meine Mutter machte sich nie große Gedanken darüber was mich beschäftigt, auch wenn ich erst 16 war und mich eher kindlich benahm. Ich konnte meine Angst nicht abschütteln, sie hatte mich vollkommen im Griff. In meinen Träumen verfolgte mich immer dieses eine Wesen, ich konnte es nicht einmal benennen, denn bis auf die blauen Augen und die roten Krallen war nur eine Gestalt in Schatten eingehüllt.
    Ich drehte mich um, ging hinein und wollte meine Schultasche holen, als meine Mutter aus dem Vorzimmer rief: „Karin, ich habe deine Tasche schon hier, also beeil dich, ehe du zu spät kommst!“ Also zog ich mir meine Schuhe an, schlüpfte in meine Regenjacke und rannte aus dem Haus zu meiner Mutter, die mir die Schultasche gab. Ich warf mir diese auf den Rücken und rannte los zur Schule. Unterwegs traf ich meine Freundinnen Ashley und Kristina, mit denen ich zwar offen über meine Ängste reden konnte, doch auch die zwei nahmen mich nicht wirklich ernst.


    „Ach Karin, dir wird schon nichts passieren. Pokémon sind nicht bösartig, dieses bestimmt auch nicht, vielleicht ist es auch gar kein Pokémon. Du hast es ja noch nie richtig gesehen, weder im Traum noch im realen Leben, also beruhige dich wieder. Falls doch einmal so ein Wesen kommt werden wir dich beschützen, versprochen.“ Ich versuchte meine Freundinnen anzulächeln, doch dieses Pokémon bereitete mir zu viele Sorgen. Ein paar Meter weiter erreichten wir auch schon das Schulgelände, und wir liefen zum Schulgebäude.


    Zum Glück gingen wir alle in die selbe Klasse, daher hatten wir den selben Stundenplan. „Oh Mann, wir müssen jetzt zwei Stunden Deutsch mit Frau Mayer-Muhr durchstehen, danach vergammeln wir in Englisch mit Mrs. Williams.“, sagte Kristina und zog dabei eine Grimasse. Ashley warf ihr langes, blondes Haar nach hinten und lachte. Zusammen setzten wir uns an unsere beigefarbene Schultische und blickten gespannt auf unsere Lehrerin, die gerade mit ihrer schwarzen Aktentasche bei der Tür hereinkam. Da ich ganz hinten saß fiel es niemanden auf als mir die Augen zufielen und ich bis zur Pause döste.


    Als alle hinausliefen blieben meine Freundinnen zurück, sahen mich bemitleidend an und meinten, ich sollte zur Schulpsychologin gehen und ihr mein Problem schildern. „Nein Ashley, ich kann nicht. Denkst du echt es würde jemand verstehen? Ich habe Angst vor einem Pokémon, das ich noch nie in der Realität und nur schemenhaft in meinen Träumen gesehen habe. Ich weiß ja noch nicht einmal, was er von mir will.“ Kristina nahm ihre Schultasche hoch, griff hinein und holte einen hübsch verzierten Traumfänger hinaus. Während sie ihn mir in die Hand gab sagte sie: „Karin, das hält deine Alpträume fern.“ Sie zwinkerte mir zu und ich sah meine Freundinnen ungläubig an. Bevor wir aus dem Klassenraum in Richtung Schulhof gingen nahm ich in Gedanken verloren meine Schultasche mit, obwohl wir noch 3 Stunden hatten. Aber da ich zu zerstreut zum Lernen war beschloss ich nach Hause zu gehen.

              Nein.
                             Lucario ist nicht fort!
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    ...Lucario

  • Kapitel 2
    Während ich in Gedanken versunken nach Hause ging merkte ich, dass ich alleine war. Meine Füße trugen mich auch über einen Umweg nach Hause, den ich nicht sonderlich gut kannte, daher suchte ich einen Weg auf meinen normalen Heimweg durch diesen Wald aus großen grauen Gebäuden. Immer wieder lief ich im Kreis, bis ich irgendwann komplett die Orientierung verlor. Erst als mein Magen knurrte merkte ich, dass ich großen Hunger bekommen hatte. Und als wäre das nicht genug hatte ich auch noch mein Handy daheim vergessen, mit dem ich meine Mutter einfach anrufen hätte können.
    Aus Verzweiflung lief ich einfach weiter, bis ich an einer Bäckerei vorbeikam. Drinnen jedoch war niemand, also rief ich, ob jemand hier sei. Ich bekam keine Antwort und mein Magen knurrte erneut, daher ging ich in die Bäckerei und nahm ein paar Brötchen und Schokohörnchen aus der Auslage. Beim essen meiner Beute bekam ich ein immer schlechteres gewissen da ich das Essen ja nicht bezahlt und somit geklaut hatte. „Naja, es war auch keiner da, dem ich das Geld hätte geben können“, beruhigte ich mich selbst, aß noch ein paar Brötchen und packte den Rest in meine Tasche. Während ich weiter einen Weg nach Hause suchte bekam ich Durst, daher ging ich zurück in die Bäckerei und nahm eine Cola und einen Zitronensprudel aus dem Kühlschrank.
    Draußen wurde es langsam dunkel und ungemütlich, die Straßenlaternen schalteten sich nach und nach ein, aber sie flackerten unheimlich und mir wurde langsam echt mulmig zu mute. Ich fand einfach keinen Weg nach Hause und fühlte mich einsam, da ich immer noch keiner Menschenseele begegnet bin. Ich wünschte mir Kristina und Ashley an meine Seite, als ich zu einer Unterführung kam, die komplett aus grauen Pflastersteinen bestand. Plötzlich hörte ich ein gruseliges Geräusch, das ähnlich wie ein Brüllen oder Knurren klang, ich konnte es nicht genau einordnen. Ich bekam es mit der Angst zu tun, und als ich auf der Straße über mir Schritte hörte wurde mir bewusst, dass dies das Wesen aus meinen Träumen sein musste. Mein Herz fing an zu rasen während ich versuchte, so wenig Geräusche wie nur möglich zu machen, indem ich mich an der Wand der Unterführung entlang drückte, jedoch geling es mir nicht ganz. Ich stolperte und fiel mit einem lauten Krachen nieder. Erneut drang das Knurren des Wesens in meine Ohren.
    Plötzlich sprang es über die Brüstung hinunter, ich konnte beinahe seinen Atem in meinem Nacken spüren, ich war vor Angst gelähmt, unfähig, mich zu rühren. Das Wesen kam immer näher, ich konnte jeden Schritt deutlich hören, als würde man mir auf den Kopf schlagen. Es beugte sich über mich und verdeckte mit seiner Hand meine Augen, doch bevor ich nur noch Dunkel sah, sah ich rote Krallen, es gab keinen Zweifel mehr, dass dies das Wesen meiner Träume war, und mein Herz rutschte mir vor Angst in die Kniekehle. Es fasste mit seiner anderen Hand zwischen meine Beine, ich japste und zuckte zusammen, dann knurrte das Wesen, ließ mich los und verschwand in den Dschungel aus grauen Gebäuden.
    Erst als ich mir sicher war, dass es weg war, versuchte ich aufzustehen, was mir auch mehr oder weniger gelang, und lief, soweit das mit meinem blutenden Knien möglich war, in das nächst beste Haus und fragte nach einem Telefon. Trotz dieser Begegnung war meine Stimme recht fest und rief meine Mutter an, welche ich bat, mich abzuholen, doch sie sagte, ich würde vor dem Haus stehen, wenn ich um die nächste Ecke ging. Peinlich berührt, dass ich die Gegend nicht erkennen und mein Elternhaus nicht finden konnte, bedankte ich mich bei dem Mann, der mir das Telefongespräch gestattete und ging heim. Ich war froh, dass nun alles wieder gut werden würde…

              Nein.
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    ...Lucario