Die Deadline von Hiroya 2 - Die Mächte des Himmels

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  • N'Abend, Gin


    Wie versprochen mein Kommi^^


    MFG
    Kirino UHaFnir

  • [tabmenu]
    [tab=Vorwort]
    Hoothoot!


    In der Feedbackkette wurde ein Kommentar für deine FF gewünscht – dann wollen wir uns dem mal annehmen, was?^^


    Da es recht viel Stoff war, werde ich nur den Startpost und das letzte erschienene Kapitel genauer kommentieren (Positives-Verbesserungsvorschläge-Fehler-Sonstiges), für den Rest bekommst du meine allgemeinen Eindrücke serviert :)


    Viel Vergnügen beim Lesen, möge der Kommentar dir hilfreich sein!


    [tab=Startpost]
    Aktualität
    Zuerst fällt auf, dass Kapitel 20 und 21 in deiner Kapitelübersicht fehlen. Das solltest du nachholen :)


    Karte
    Hilfreich wäre auch, wenn du eine Karte deiner Welt bereitstellen könntest. Es braucht nur eine Skizze zu sein, aber so kann man sich besser vorstellen, wo was liegt.


    Glossar
    Vielleicht wäre es noch ganz geschickt, einen Glossar anzulegen, der bestimmte Begriffe nochmal zum Nachlesen bereitstellt. ''Deadline'' z.B. ist ganz zentral, lässt sich aber kaum noch nachvollziehen, was die Bedeutung angeht.


    Gesamteindruck
    Es fehlen zwar SP-typische Elemente wie ein Titelbild oder eine Überschrift. Gut, das ist deine gestalterische Sache, nur wirkt das meistens besser und heißt den potentiellen Leser besser in deiner Geschichte willkommen. An sich hast du aber gute Elemente in deinen Eingangspost aufgenommen, aber achte darauf, dass z.B. Infos über die Charaktere nicht nur durch den SP bekannt sind – das sind Zusatz- bzw. Erinnerungsinformationen, eigentlich muss alles Wesentliche aus der Geschichte selbst kommen.
    Ich würde noch den Klappentext des ersten Teils oder eine Zusammenfassung hinzufügen, für diejenigen, die das nicht mehr lesen und der aktuellen Story trotzdem folgen wollen :)
    Oh,
    [tab='Eindrücke #1-#20']
    Einstieg
    Ich muss leider sagen, dass mir der Einstieg in die Geschichte etwas schwer fiel. Man mag zwar sagen, dass das hauptsächlich daran liegt, dass ich die erste Geschichte nicht gelesen habe. Nichts desto trotz hätte ich mir hier und da Erinnerungsfetzen gewünscht, die auf den Inhalt von Hiroya 1 hindeuten (z.B. Flashbacks zum großen Finale, einschneidenden Erlebnissen, wie die Kinder sich kennengelernt haben o.Ä.). Das ist sicherlich auch für Leser hilfreich, die den ersten Teil kennen und erleichtert ihnen den Wieder-Einstieg.


    Amnesie
    Prinzipiell ist es eine gute Idee, die Helden der Vergangenheit mit Gedächtnisverlust zu strafen und den Beginn des nächsten 'Bandes' so interessanter zu machen. Ich weiß nicht, ob am Ende des ersten Teils klar wird, warum die vier sich zunächst nicht mehr aneinander erinnern können, aber es ist auf jeden Fall besser, wenn du das noch auflöst – auch, wenn das Ende des letzten Teils gesagt wird.
    Wie gesagt, guter Gedanke, aber ich fand es etwas schade, dass sich das Potential darin nicht ganz entfalten konnte. Das liegt zum einen daran, dass die Charaktere beim Wiedersehen sich arg schnell wieder erinnerten – hier hättest du die Spannung gut aufrecht erhalten können, wenn sie sich nur teilweise erinnern oder erst nach ein paar Kapiteln und dann zum Rest der Truppe stoßen o.Ä.


    Charaktere
    Ich muss sagen, dass mir die meisten Charaktere etwas zu blass geblieben sind … das liegt zum einen daran, dass man teilweise kaum Andeutungen über ihre Vergangenheit kennenlernt, aber auch, dass ihre Charaktereigenschaften kaum thematisiert werden. Ich habe während des Lesens den Eindruck gewonnen, dass Gin die eigentliche Figur ist und die anderen mehr oder weniger dabei sind, um eben eine Gruppe zu bilden. Der Junge mit der schwierigen Kindheit bekommt im Vergleich zu den anderen eine richtige Tiefe: Durch Flashbacks und Erinnerungsfetzen erfährt man von seiner Vergangenheit, seine emotionalen Probleme werden nicht nur direkt angesprochen, sondern auch durch Verhalten und Handlungen dargestellt – hier hast du dir scheinbar besonders viele Gedanken gemacht!
    Man muss aber sagen, dass die anderen Charaktere, die etwas größere Rollen haben, Ansätze von dem zeigen, von dem ich oben sagte, dass das fehlt. So erfahren wir von Shannons Zuneigung zu Gin oder ihrer Ängstlichkeit, Mias 'Unverträglichkeit' gegenüber längeren Zugfahrten bzw. ihrem eher ungeduldigen und mutigeren Charakter. Auch der leichte Sprachfehler des Gelehrten ist ein erstaunliches Detail, das die Figur aus der Masse hintergründiger Statisten heraushebt. Davon mehr! :) (in einem Kurs zu historischen Romanen haben wir mal den Tipp bekommen, zu jeder Figur, auch den Nebenfiguren, Notizen zu Hintergrund, Familie, Freunden, wasimmerdireinfällt, zu machen. Klar kann man das für den kurz auftauchenden Hafenarbeiter nicht mehr notieren als für die Hauptperson, aber je mehr du selbst dir über die Figur klarmachst, desto plastischer und lebendiger kannst du sie beschreiben. Das heißt nicht, dass du alles, was du dann auf deinem Zettel hast, auf einmal raushauen sollst, aber bestimmte Erlebnisse aus der Vergangenheit können den einen eher griesgrämig erscheinen lassen als den anderen – entschuldige, wenn ich hier Beispiele nenne, die mir gerade einfallen, gerate ich ins Schwafeln, frag mich bei Gelegenheit danach, ich hoffe, du weit, was ich hiermit zum Ausdruck bringen wollte :))


    Emotionen
    Eine Professorin hat mal gesagt, dass man sich Dinge besser merken kann, wenn sie an Emotionen geknüpft sind. Gefühle sind kleine Biester, die etwas tief in uns berühren und somit sind auch die Geschichten, die es schaffen, Emotionen zu erzeugen, mit die fesselndsten.
    In Bezug auf Gin und Sharon machst du da schon einen guten Job, aber gern noch etwas mehr! z.B. in Bezug auf die Amnesie, die in den ersten Kapiteln eine Rolle spielt, hätte mehr draus werden können: Fühlen die Charaktere, dass etwas fehlt? Woran genau erinnern sie sich nicht? Verwirrt sie das? Bei Sharon bemerkt man z.B. große Traurigkeit, weil sie sich einsam fühlt, und so hätte man noch etwas mehr Zeit bei den anderen verwenden können.
    Am besten ist es da btw, wenn du direkte Gefühlsbezeichnungen spärlich säst und öfter mit Indirektem arbeitest. Besonders gut kommt das, wenn du aus der Perspektive einer bestimmten Person beschreibst und mehr auf die Details eingehst. Wenn Gin z.B. schwer verletzt ist (nur ein Beispiel, kann sein, dass du das schon so machst), kannst du statt ''er fühlte sich schwach'' auch beschreiben, wie im schwindlig wird, sein Blickfeld verschwimmt, Geräusche wie durch Watte an seine Ohren dringen etc. Wenn Details richtig gesetzt sind, haben sie einen unglaublichen Effekt :)


    Beschreibungen
    Ab Kapitel 15/16 zeigst du in diesem Punkt eine deutliche Steigerung. Davor konnte man sich aber leider nicht so gut vorstellen, wie die Leute aussehen, wo sie sich befinden oder dergleichen. Grundsätzlich kannst du, wenn du eine Szenerie einführst, eine kleine Checkliste durchgehen, was alles beschreibbar ist: Wie riecht es? Wie fühlt es sich an (Wetter, Untergrund z.B.)? Was hörst du (entfernte, nahe, kaum hörbare oder sehr laute Geräusche)? Schmeckst du vielleicht sogar etwas (z.B. Staub auf der Zunge)? Und natürlich, was du siehst. Vor allem Adjektive und Vergleiche helfen, Leben in einen Ort zu bringen :)


    Verhalten der Charaktere
    Mh, hier muss ich mich wieder auf die früheren Phasen des Werkes beziehen, weil auch das mit der Zeit nicht mehr so auffällt imo (ansonsten meld ich mich :P). Es geht darum, wie Figuren sich Verhalten, reagieren etc. Hier muss ich wiederholen, was ich weiter oben schon sagte: Manchmal gewann man den Eindruck, dass du besonderes Augenmerk auf die Hauptfiguren (insbesondere Sharon und Gin) legst und den Rest eher nebenher laufen lässt. So habe ich mich z.B. bei der Ankunft in der besetzten Stadt gefragt, wo denn die Bewohner hin sind und wieso hinterher alles normal weiterläuft und nur von Problemen mit den Schienen gesprochen wird. Oder auch Leonardo: Er ist nicht im Geringsten über den Gedächtnisverlust verwundert und scheint generell zwar einen verwirrten Eindruck zu machen, ansonsten aber wenig auf andere Charaktere zu reagieren. Auch das Verhalten der Arbeitgeber von Mia und Gin ist etwas verwunderlich, weil sie ohne zögern oder spinnt-ihr-denn-was-haltet-ihr-euch-für-Weltenretter kommentarlos ihr o.k. geben (wenngleich es natürlich gut ist, den Aspekt des Fragen überhaupt eingebracht zu haben). Das Zusammenspiel der Figuren verbessert sich im Verlauf der Story deutlich, z.B. mit dem Auftauchen der Pärcen, die sich deutlich anders verhalten als die Figuren zuvor. Mach weiter so!


    Überraschungen
    Mit zunehmender Kapitelzahl wirst du immer sicherer darin, auch überraschende Elemente einzubauen. So ist es trotz der Natur der Sache (Auserwählte kämpfen früher oder später im Team) überraschend, dass Gin so schnell doch im Zug sitzt, zumal er sich zunächst nicht zu erkennen gibt. Auch die Einbindung von Charakteren wie Lenny und Lance (wobei das weniger zu Überraschungen als eher Charaktereinbindung passt) gibt der Geschichte eine nicht zu unterschätzende Würze. Mehr solcher Winkelzüge, bitte (natürlich genauso gut gesetzt)!


    Drogen und Gewalt
    Ehrlich gesagt weiß ich nicht so recht, wie ich das formulieren soll. Klar geht es in deiner Geschichte um Krieg und eine, sagen wir, schwierige Persönlichkeit, als einen der Hauptcharaktere zu nehemn, ist prinzipiell nicht schlecht. Aber für meinen Geschmack ist das deutlich zu viel: Nicht bei jedem Kampf müssen literweise Blut fließen, knochentiefe Schnittwunden entstehen oder Hälse aufgeschlitzt werden (abgesehen davon heilen diese Wunden augenscheinlich viel zu schnell). Gut, auch das ändert sich dezent in letzten 2, 3 Kapiteln. Aber gerade am Anfang hat man den Eindruck, dass du nur von Kampf zu Kampf springst, die Handlung dazwischen deutlich zu kurz kommt und es darum geht, die Kämpfe möglichst gewaltvoll zu bestreiten. Entschuldige die harten Worte, aber das geht auch anders: Man kann Kämpfe wie gesagt auch ohne Berge von Toten bestreiten, die Charaktere könnten – wie in 20/21 schon angesetzt) auch mal mit betäuben oder anderweitigem Ruhigstellen auskommen und die Charas könnten deutlich weniger blutdurstig sein. O.k., es ist deine Geschichte und es sind deine Charaktere, aber das ist zu viel auf einem Haufen und weniger abwechslungsreich, als wenn du das Ganze mal variierst oder Handlungsstränge ohne diese Art von Kämpfen einflechtest (kann man ja trotzdem spannend gestalten :)).
    Positiv anrechnen muss man dir die Warnungen, obwohl ich sie manchmal ehrlich gesgat noch zu schwach finde. Du warst manchmal wirklich scharf davor, um Zensur gebeten zu werden.
    Auch die Drogen/Selbstmordgedanken: Das ist ein verdammt sensibles Thema, wie du sicher selbst weißt, und das bekommst du besser thematisiert, wenn du stärker auf den inneren Zwiespalt und die Gefühle eingehst als exzessiven Drogenmissbrauch und dergleichen zu schildern.


    Drumherum
    Hm, im Prinzip ist das bei den Charakteren schon angedeutet: Wenn du dich so richtig in einen Kampf oder eine Situation reinschreibst, hat man ein bisschen den Eindruck, dass der Rest der Szene ausgeblendet wird. z.B. habe ich mich beim Kampf im Zug gefragt, wo auf einmal die ganzen anderen Passagiere abgeblieben sind, weil von ihnen keinerlei Reaktionen kommen. Eine Situation spannend zu beschreiben ist wichtig und dafür muss man nicht jeden Hanswurst berücksichtigen, der rumläuft. Aber es ist trotzdem wichtig, dass der Leser immer noch vermittelt bekommt, dass jemand da ist. Versuch, das nicht aus dem Blick zu verlieren!


    Gin?
    Kurze Zwischenfrage: Warum hat Gin eigentlich keine Probleme in den Städten, insbesondere Mija, obwohl er doch als Anführer einer brutalen, Reisende mordenden Bande bekannt ist? Warum wird er nicht verfolgt?


    Das Messer auf dem Balkon
    Ein Detail, das mir wirklich gut gefallen hat, ist das Vergessen des Messers auf dem Balkon. Dadurch schaffst du eine plausible Überleitung zum Bemerken der Attentatstruppe und gibst eine gute Erklärung dafür, wieso nur Gin auf die Träkon aufmerksam wird. Sehr gute Idee! Auch im Späteren übrigens. Das ist dann zwar keine Überleitung, aber die Tatsache, dass Gin nun Ansätze zeigt, seine Haltung zu seinem Leben ändern zu wollen, ist toll – das geht natürlich nicht so leicht und so schnell, gibt dem Charakter aber wieder mehr Tiefe!


    Rechtschreibung/Fehler/Stil
    Kann es sein, dass du ab Kapitel 15 einen Betaleser hast? :) Egal, ob das nun auf Unterstützung von außen oder Eigeninitiative zurückzuführen ist, aber es ist unglaublich, wie stark sich deine Rechtschreibung ab diesem Teil der Geschichte gebessert hat! Man hat gemerkt, dass teilweise Worte doppelt waren oder fehlten, Probleme mit Kasus auftauchten und dergleichen. Und ab 15, mannomann, kaum noch Fehler! Wirklich beeindruckend! Falls du aber einen Betaleser haben solltest, solltest du das erwähnen, damit seine Arbeit auch ersichtlich ist. Das schmälert deinen Schreibstil und deine Ideen ja nicht ;)


    Leserfragenklärung?
    Kleine Anmerkung am Rande: Kann es sein, dass du das 18. Kapitel genutzt hast, um Leserfragen zu klären? Punkte wie die hoch erhobene Himmelsbahn oder die Frage, wie Menschen anderer Nationen erkannt werden, wirken aus diesem Umstand heraus inspiriert.


    Slang und 'Fachbegriffe'
    Man kann bei solchen Kritikpunkten nur sagen: Es ist deine Geschichte. Und vielleicht ergeben die vielen Slangausdrücke wie ''chillt erstmal'' für die jeweiligen Charaktere auch einen Sinn und passen. Aber beim Erzähler solltest du das vermeiden. Selbst, wenn du planst, ihn später als eine der handelnden Personen zu entlarven, würdest du das so zu früh verraten. Und du musst darauf achten, wer zu wem spricht, wenn du so etwas einbaust: Relativ zu Anfang sagt z.B. ein Offizier zu seinen Soldaten, sie sollten 'chillen' – von Gin zu seinen Bandenmitgliedern passt das vielleicht noch, aber ein Offizier würde so nie mit seinen untergebenen Soldaten reden, erst recht nicht im Feld. Die Beziehung zwischen den Gruppen(-/mitgliedern) ist einfach eine andere.
    Noch ein Punkt sind … nun, 'Fachbegriffe' ist vielleicht nicht das richtige Wort, aber wenn ich Dinge wie ''Low-Kick'' oder ''Desert Eagle'' gelesen habe, habe ich mich gefragt, warum nicht ein, zwei Worte mehr zur Kampfbewegung oder Waffe drin gewesen wären. Du musst dir immer vorstellen, dass nicht unbedingt jeder mit diesen Begriffen etwas anfangen kann.


    Austeilen und Einstecken
    Was man dir anrechnen muss, ist, dass du Kämpfe – abgesehen vom oben kritisierten Gewaltfaktor - sehr dynamisch gestaltest und deine Helden nicht unverwundbar sind. Sie stecken auch ein, werden besiegt (wobei ich nicht immer verstanden habe, warum z.B. Gin in dem und jenem Moment seine Schattenkräfte nicht einsetzt) und bekommen manchmal wirklich arge Probleme. Kurz gesagt: Du gestaltest das Kräfteverhältnis relativ plausibel und scheinst keine Not zu sehen, irgendwelche Sieggründe dazuzuerfinden.


    Toseko
    Ich kann mich irren, aber ist das Tier von Happy aus ''Fairy Tail'' inspiriert ist? ;)


    Kapitellänge
    Ein weiterer Punkt, den ich positiv finde, ist, dass die Länge deiner Kapitel jeweils sehr angenehm ist – weder zu lang noch zu kurz. Natürlich gibt es keine ''optimale Länge'' und je mehr man sagen und beschreiben will, desto länger wird ein Text auch. Aber gefühlt ist das bei dir vollkommen in Ordnung!
    [tab=Kapitel 21]
    [subtab=Positives]
    Verstand in Ketten
    Ich muss sagen, dass mir der Einstieg in dieses Kapitel recht gut gefallen hat. Zwar hätte man noch einen Tuck mehr Bedrohlichkeit ausspielen können, aber gut – es kommt auch so gut rüber, wie leer Gin sich fühlt. Außerdem erzeugst du gekonnt ein dumpfes Gefühl, ein Gefühl der Träge und Langsamkeit, indem du sehr langsam von Empfindung zu Empfindung und Handlung gehst, es wirkt geradezu in Zeitlupe, wie Gin seine Arme betrachtet. Nicht schlecht!


    Gins Unruhe
    Hmm, nicht schlecht ausgedrückt. Genau das, was ich vorher zu deinen anderen Kapiteln sagte: Du kannst Emotionen auch ausdrücken, ohne sie direkt zu benennen, was du meiner Ansicht nach sehr effektvoll schaffst. Außerdem bleibt ein wenig Interpretationsspielraum bezüglich der Gründe für die Unruhe, was mir auch sehr zusagt. Du nennst zwar Gründe für die defensive Haltung, aber man kann auch interpretieren, dass die Anwesenheit des Gottes diese shit-renn-weg-du-Idiot – Gefühle auslöst – ein unterbewusstes Ahnen, ein Spüren der Macht, die einem gegenüber steht. Wusstest du, dass es in einer Entstehungsgeschichte des Gottes Dionysos heißt, seine Mutter sei beim Anblick Zeus' wahrer Gestalt zu Asche verbrannt? Das liegt nicht nur daran, dass diese Gestalt ein Blitz ist: Die göttliche Kraft ist in diesem Mythos so groß, dass ein Sterblicher vor ihr nicht bestehen kann (an anderen Stellen ist das anders, aber hier passte dieses Beispiel ganz gut). Das ist für mich auch so ein Sinnbild etwas übernatürlichem, ganz anderem. Im Grunde spürt Gins Unterbewusstsein, dass ihm nichts irdisches gegenübersteht.


    Gins Gefühle
    Hmmm – ich verbuche es unter positiv. Ich finde es zwar nicht ganz so gut, dass so direkt von einem Gott erklärt und dann auch gesagt wird (dadurch wird der Effekt ein wenig rausgenommen), was Gin gegenüber Sharon empfindet, aber andererseits war das bereits vorher zu erahnen. Außerdem kommt es auch darauf an, was die Charaktere aus diesem Wissen machen – es kann ja genauso gut sein, dass Gin dieses Gefühl gar nicht will und sich nach Leibeskräften dagegen wehrt. Abgesehen davon könnte das auch helfen, eine allmähliche Veränderung in Gins Charakter einzuleiten.
    [subtab=Verbesserungsvorschläge]
    ''Der Junge stand langsam auf, [...]''
    Kleinigkeit: Es wird vorher nicht gesagt, dass Gin in dieser Dimension liegt, also müsste da noch etwas davon stehen, dass er aufschlägt, wie er sich zum Symbol befindet o.Ä.


    Absätze
    Gelegentlich findet man Leerzeilen, die deinen Text strukturieren. Die sind meiner Meinung nach auch immer gut gesetzt, nur solltest du schauen, ob du zwischen drin nicht auch normale Absätze einsetzen kannst. Das eigent sich vor allem in Gesprächen beim Personenwechsel (i.d.R.) oder generell, wenn neue Situationen/Szenen ins Bild rücken.


    Techos Vorstellung
    Hm, trotz Gins emotional angespannter Haltung und Verwirrtheit kommt es etwas komisch rüber, wenn er ganz plötzlich und ohne Hinterfragen davon überzeugt ist, einen Gott vor sich zu haben. Du hättest noch kurz sagen können, was ihn überzeugt – ein Gefühl, eine Erinnerung aus dem 'Religionsunterricht' oder dergleichen. Vielleicht hielt er es ja auch nur für ratsam, sich erst einmal auf das 'Spielchen' einzulassen und hätte dann später die Wahrheit erkannt?
    An dieser Stelle geht das jedenfalls trotz des Zustandes und der Befindlichkeit in einer Art Traum etwas zu schnell bzw. hätte ein, zwei Worte mehr zur genaueren Erklärung benötigt (''mit der untrüglichen Sicherheit eines Träumers wusste er'' wäre z.B. auch eine Möglichkeit, das kennen wir ja alle :)).


    'Zwischen Nacht und Tag wechseln'
    Das klingt prinzipiell spannend, leider erklärst du nicht wirklich, was du damit meinst. Kann Gin die ganze Welt in Dunkelheit/Licht hüllen? Kann er sich in den Schatten verstecken? Die Phrase steht mehr oder weniger im Raum, und zumindest Gin sollte ja verstehen können, was damit gemeint ist.
    [subtab=Fehler]
    Rot: Fehler
    Grün: Verbesserung
    Blau: Anmerkungen


    Zitat

    Kurz nachdem Gin umkippte umgekippt war, sah er in der Ferne ein schwaches Licht.[/color]


    Zitat

    Er stellte selber selbst fest, dass sein Bewusstsein zwar nicht mehr in seiner Welt aktiv war, [...]


    Zitat

    Es war klar, dass Gin nicht dagegen ankämpfen konnte...es war, als wäre sein ganzer Körper und sein ganzer Verstand in Ketten gelegt […]


    [Diese Konstruktion taucht mehrfach auf – wenn du diese drei Punkte verwendest, muss vor- und hinterher aber jeweils eine Lücke stehen.]

    Zitat

    [...] fiel es Gin als erstes in den Blick.


    Zitat

    [...] und die erste, die er spürte, war innere Unruhe.


    Zitat

    [...] entdeckte der Junge plötzlich eine dunkele Gestalt.


    Zitat

    [...] das könnte er sich wenigstens noch schöner reden als diesen Ort hier.


    Zitat

    [...] sprach sie :" […]


    [Gelegentlich bin ich über solche Stellen gestolpert, wo du zwischen Text und Doppelpunkt eine Pause machst, die Anführungszeichen aber direkt dahinter setzt. Das gehört genau anders herum:
    sprach sie: ''


    Zitat

    Anschließend hob die Gestalt seine ihre linke Hand und hielt zwei Finger auf Gins Stirn.


    [Du hast dem Gott der Schatten zwar eine männliche Komponente gegeben, aber hier bezieht sich das Possessivpronomen auf 'Gestalt', deswegen muss es 'ihre' heißen.]


    Zitat

    Die hier meint Ihr sicher, oder?


    [Bei dieser höflich-respektvollen-'königlichen' Anredeform wird das entsprechende Pronomen immer groß geschrieben. Weiter unten gibt es noch ähnliche Stellen.]


    Zitat

    [...] leuchtete sie in einem starken lila-dunkelen Licht.


    Zitat

    [...] und aus diesem Grund werde ich sie auch in Zukunft noch brauchen.


    Zitat

    Weiterhin steckt diese Karte voller Kraft, die dir in Kämpfen hilfreich sein wird. Weiterhin möchte ich, […]


    [Wortwiederholung von ''Weiterhin'' – Synonyme sind 'außerdem', 'auch' oder 'zudem'. Auch im letzten Teil des Götterbesuches fallen ein paar Wiederholungen auf, aber mit anderen Wörtern.]


    Zitat

    [...] weil ich auch mein Vertrauen in deine Kraft, in deinem Potenzial und in deine Position als Auserwählter gesteckt habe.


    Zitat

    [...] obwohl er sich in dem Moment gerade selbst eingestand, dass es da nichts zu Leugnen gab.


    Zitat

    [...] schien Gins Verstand, dies nun zuzulassen.


    [Das Komma an der Stelle muss weg.]


    Zitat

    [...] , sprach der Gott, woraufhin der Hiro aufmerksam zuhörte, "Zum Einen […]


    [Entweder muss der nächste Anfang der wörtlichen Rede klein, oder du musst den Satz vorher beenden.]


    Zitat

    Zum Beispiel werden sie in der Lage sein, gewissen Leuten nun vor Angst zu lähmen, [...]


    Zitat

    In eine Seitengasse, einer leeren Stadt. Sie versuchten schon die ganze Zeit, ihn aufzuwecken.


    [Im ersten zitierten Satz muss das Komma weg, im zweiten ist Plusquamperfekt als zeitform besser.]


    [tab=Schlusswort]
    Ich muss sagen, dass ich der Geschichte am Anfang mit gemischten Gefühlen gegenüber stand. Aber ich bin wirklich enorm beeindruckt, wie du dich im Laufe der Story verbessert hast (in verschiedenen Dingen), Hut ab!
    Ich denke, die Geschichte hat einiges Potential und hoffe, dass dich meine Kritikpunkte weniger ent- als vielmehr ermutigen: Du kannst da noch so einiges aus der Geschichte machen, weiter so, bleib auf dem Weg, den du bisher eingeschlagen hast! :)


    Liebe Grüße,


    ~ Sheo Mewtu
    [/tabmenu]



  • Kapitel 22 : Deadline


    Langsam setzte sich Gin auf uns hielt sich seine Hand an seinen Kopf. "Was war los?, fragte Paolo den Jungen. "I-Ich war an einem ganz komischen Ort...b-bei einem...", versuchte Gin zu erklären, aber er war im Moment selbst so verwirrt, dass er keinen vernünftigen Satz formulieren konnte. "Wir sollten jetzt lieber gehen!", drängte Troy, "Sonst holen uns die Träkon ein!" Gin stand langsam auf und stütze sich kurz an einer Hauswand ab. Jenny schaute den Jungen an und fragte: "Geht es?" - "J-Ja. Es geht. Mir ist nur etwas schwindelig!", entgegnete der Junge, entfernte seine Hand von der Wand und ging, wenn auch auf wackeligen Beinen, mit den Pärcen weiter. Während die Gruppe sich durch den hohen Schnee bewegte, versuchte der Hiro, seine Gedanken zu ordnen. Er wusste, er hatte irgendwas Seltsames erlebt. Aber im Moment war er so unkonzentriert, dass sich seine Gedanken überlappten und er keine ganze Situation rekonstruieren konnte. Zudem war er sich sicher, dass was passiert war. Er hatte zwar das Bewusstsein verloren, aber war mit seinem Geist außerhalb seines Körpers. "Vielleicht hat der Schnee auch nur mein Hirn eingefroren ... ", dachte sich der Junge, der sich selbst etwas einredete, um nicht mehr daran denken zu müssen. Toseko, der wieder in Gins Kapuze Zuflucht vor der Kälte suchte, miaute unruhig. Es war so, als würde der Kater wissen, was mit dem Jungen los ist. "Miau ... MIAU!" - "Sei still, Toseko!", erwiderte Gin darauf, dem das Miauen auf die Nerven zu gehen schien. "Schaut! Da ist Varco!", sprach Paolo plötzlich und zeigte auf einige Häuser, etwa 50 Meter vor ihnen. "Aber ich glaube nicht, dass wir groß aufpassen müssen. Varco ist auch so eine Ruinenstadt!", warf Troy ein. "Ab hier werden sich unsere Wege aber wohl trennen!", sagte Paolo, "Denn wir müssen von dort aus nach Osten, nach Helio. Aber etwa 200 Meter weiter ist schon die Mauer!" "Hm ... verstehe", antwortete Gin, der scheinbar immer noch nicht ganz bei sich war. Als die Gruppe in der Ruinenstadt Varco ankam, die ebenfalls nur zerstörte Gebäude, zugeschneiten Schutt und verlassene Gassen zu bieten hatte, wandten sich die Pärcen zu Gin. "So, aber hier musst du wieder alleine weiter!", sprach Paolo mit einer winzigen Spur von Trauer in der Stimme. "Okay, alles klar. War wirklich nett, euch kennenzulernen!", entgegnete Gin, "Seid echt in Ordnung und nicht nur, weil ihr ebenfalls Feinde der Träkon seid!" "War uns auch eine Freude, dich kennenzulernen", sprach Jenny lachend, "ach, Gin ... gibst du mir mal dein Handy?" "Öhm ... klar", entgegnete Gin, ohne groß zu fragen. Er nahm sein Handy raus und reichte es der Pärcin. Sie tippte schnell etwas in das Handy ein und zeigte es dann dem Hiro. In seinem Telefonbuch stand nun "Jenny" und darunter eine Handynummer. "Falls du mal in Pärcya bist, kannst du ja mal anrufen!", sagte Jenny lächelnd. Gin grinste ebenfalls und machte mit seiner linken Hand eine Geste, dass das Mädchen ihm ihr Handy auch geben sollte. Daraufhin holte sie ihr weißes Handy heraus und gab es Gin. Dieser tippte in ihr Handy ebenfalls seine Nummer ein und reichte es dem Mädchen dann wieder. Er sprach: "Falls IHR mal nach Hiroya kommen solltet!" "O-Okay. Dann ... sind wir mal weg", antwortete Jenny weiterhin lächelnd. Die Pärcen und der Hiro verabschiedeten sich. Sophia und Jenny konnten es sich nicht verkneifen, auch Toseko liebevoll zu verabschieden. "Miau miau!", ertönte es in einem fröhlichen Ton von dem Kater. Die Pärcen gingen Richtung Osten, während Gin sich mit Toseko nach Norden zur Mauer begab. "Dann wollen wir mal zurück nach Hiroya ... ich hoffe, Sharon, Drake und Mia machen sich nicht allzu viele Sorgen!", sprach der Junge zu Toseko. Auch wenn Gin die Pärcen jetzt nicht gut und lange kannte, hatte er das Gefühl, dass Pärcya trotz seiner geringen Existenzzeit ein stolzes Volk zu seinen schien, welches sich wirklich gegen die Träkon auflehnen will. Es war gut für Gin zu wissen, dass Hiroya im Kampf gegen die Träkon nicht alleine sei. Pärcya und Hiroya würden sich gegenseitig unterstützen ... und vielleicht wären auch noch andere Länder irgendwann in dem Bündnis. Doch Fakt war, dass Träkonya sich auch Verbündete suchen würde. "Da ist die Mauer ...", flüsterte Gin zu sich, als er vor dem gigantischen Verteidigungsbauwerk stand. "Dann wollen wir mal wieder in die Heimat!", sprach er und fing an, die Mauer hochzuklettern. Die riesige Mauer, welche Hiroya und Träkonya seit über 100 Jahren trennt ... doch nicht wirklich vor dem jeweils Anderen schützt. Seewege, Luftlinien und besonders gut entwickelte Kletterkünste spielen dabei eine große Rolle. Längst sind Soldaten nicht mehr auf die Landwege angewiesen. Wenn es darum geht, die Landsleute des Feindes zu töten, sind Menschen plötzlich kreativ. Trotzdem war diese Mauer eine Sehenswürdigkeit. Sie gab vielen Menschen trotz der eben erwähnten Umstände ein Gefühl von Sicherheit. Dabei gibt es zu der Mauer noch eine bisher ungelöste Frage. Nämlich, wem sie gehört. Ob sie Staatseigentum von Träkonya oder Hiroya ist. Einige Hiros sagen, die Mauer gehört Hiroya und einige Träkon sagen, sie gehört Träkonya. Doch zu einem gewissen Teil sind sich Hiros und Träkon einig : Die Mauer gehört NIEMANDEM. Sie läuft direkt entlang der Grenze zwischen Hiroya und Träkonya. Und genau an dieser Grenze ereignete sich früher immer der Höhepunkt des Krieges. Wann immer man an dieser Grenze ankam, man erblickte hunderttausende von abgemetzelten Leichen. Dort trafen Soldaten aus Hiroya und Träkonya aufeinander und lieferten sich einen erbitterten Kampf. Aus diesem Grund wird die Grenze auch "Deadline" genannt. Und weil der Krieg dort auch immer seinen Höhepunkt erreichte, wird er ebenfalls auch "Deadline" genannt. Der Begriff steht also einmal für die Grenze zwischen Hiroya und Träkonya und einmal für den Krieg, der schon seit Jahrhunderten zwischen diesen Nationen wütet und millionen Menschen das Leben gekostet hat. Irgendwann im Frühling 1856, als die Kriegssituation sich etwas entspannt hatte, entschieden Tausende von Hiros und Träkon, an der Deadline eine Mauer zu bauen. Damit weitere Kämpfe verhindert werden können. Ganze 21 Jahre dauerte der Bau an der 80 Meter hohen, 15 Meter breiten und hunderte Kilometer langen Mauer. Als sie dann im Frühling 1877 fertig war, zierte nun eine große Mauer, die Grenze zwischen Hiroya und Träkonya. Getauft wurde sie auf den Namen "Deadline-Mauer". Doch sie verbesserte die Lage nicht. Als die politischen Streitigkeiten wieder begannen und der Krieg wieder näher rückte, ging es lange nicht mehr um Macht, Wirtschaft und Militär, sondern auch darum, wem die Mauer gehört. Selbst der Machthaber von Hiroya, Lord Ceno Sylan und der Machthaber von Träkonya, Lord Shane Gard streiten sich heute noch mit einem großen Teil ihrer jeweiligen Landsleute um den Besitz der Mauer. Doch viele Menschen denken, dass es völlig egal ist. Die Mauer wurde gemeinsam von beiden Nationen gebaut ... von Beiden zusammen. Das war das einzige Ereignis in der Geschichte der beiden Länder, in denen ihre Landsleute mal zusammengearbeitet haben. Ansonsten haben sie sich nur bekriegt ... schon traurig, wenn man sieht, was für eine große beeindruckende Mauer sie gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Darum sind die meisten Hiros und Träkon auch der Meinung, dass die Deadline-Mauer ein freies Bauwerk wäre, welches keinen Besitzer hat. Sie zeugt von einer Zeit, in der Hiros und Träkon sich mal nicht bekriegten und stellt eine einzigartige und unvergessliche Erinnerung dar. Und auch wenn keiner der Bauherren der Mauer mehr lebt, gilt sie für die Meisten als Symbol, dass der Krieg so schnell wie möglich beendet werden solle. Dass niemand mehr unnötig sterben muss, nur weil es um Macht und Wirtschaft geht. Man solle nur mal daran denken, was Hiros und Träkon gemeinsam noch alles machen könnten, wenn sie in Frieden leben würden. Diesen Gedanken haben jedoch nur jeweils 15% der Hiros und Träkon. Sie sind strikt gegen den Krieg. Das Problem ist, dass die anderen 85% der jeweiligen Landsleute auch keinen Krieg wollen ... aber genau diesem Anteil geht es gleichzeitig um Macht und eine erstklassige Wirtschaft, die nur mit dem Auslöschen des jeweils anderen Landes ermöglicht wird. Und diese Menschen haben gelernt, dass man für seine Überzeugungen kämpfen muss ... und sterben. Der kleine Anteil, dem nur der Frieden der beiden Länder wichtig ist, geht also in der großen Menge der von den Machthabern angeführten Ziele unter. Und für diesen wenigen Menschen ist das die größte Dreistigkeit, die es gibt. Dass man millionen von Menschenleben vor Macht stellt ... und das wird auch noch lange so weiter gehen. Hiroya und Träkonya sind beides große und starke Länder, die keinen Frieden schließen werden, wenn die Mitglieder ihres jeweiligen Landes sich doch bei ihrer Sache so sicher ist. Die Deadline, die größtenteils nur auf Hass und Gier zurückzuführen ist, zeigt, dass Menschen ungemein stur sein können, wenn es ihnen um bestimmte Werte geht. Und wenn jemand das verhindern will, wird er getötet ... und das ist auch schon das Prinzip der Deadline. Am liebsten würden sich die Hiros und Träkon, die gegen diesen Krieg sind, auf einer noch unbebauten Insel eine Kolonie aufbauen und dort nichts von der Deadline wissen wollen ... nur in Frieden leben ... gäbe es da nicht zwei Probleme. Genauer gesagt zwei Gesetze, die sogar für beide Länder gelten. Einmal das "Anti-Desertationsgesetz", welches vorschreibt, dass man für sein Land da sein und kämpfen muss. Und dann das Gesetz, dass es verbietet, eine friedliche Bindung zu verfeindeten Landsleuten aufzubauen. Die Machthaber der Länder sind so verbohrt und schrecklich verbissen in den Krieg, sie lassen jeden festnehmen und im Kerker verrotten, der gegen dieses Gesetz verstößt ... für einige Menschen zu traurig, wenn man bedenkt, dass sie sich nur Frieden wünscht und nicht wollen, dass diese Werte, die für sie den Krieg in keinster Weise rechtfertigen, so vielen Menschen das Leben kostet und man auch praktisch keine andere Wahl hat ...

  • N´Abend, Gin^^



    MFG
    KiroUHaFnir

  • Kapitel 23 : In die Heimat ...


    Gin kletterte weiterhin die Mauer hoch. Eine Handlung, die ihm aufgrund seines plötzlich guten Zustandes auch perfekt gelang. Als er oben ankam, hatte er das Problem, dass auf dem Boden vor ihm kein Schnee lag, welches seinen Fall abfederte. "Schon erstaunlich, wie sich das Wetter auf kurze Distanzen unterscheidet!", dachte sich Gin und verwandelte sich in einen Schatten. Er schwebte auf den Boden und wechselte dann wieder in seine menschliche Form. Er verlor keine Zeit und machte sich auf den Weg nach "Kavenja", um dort mit der Himmelsfähre nach Hause zu fahren. Es dauerte etwa zehn Minuten, bis er die Stadt erreichte. Naja, wirklich wie eine Stadt sah Kavenja nicht aus. Da sie nämlich nahe an der Mauer war, sah man, wenn man von der Mauer aus auf Kavenja blickte, erst mal nur eine große Militärbasis, mit Kasernen, Wachtürmen, Soldaten ... alles was halt dazugehört. Doch hinter der Militärbasis waren auch Wohngebiete in Kavenja. Und dort war auch der Bahnhof. Gin ging außen an der Militärbasis vorbei, durch einen kleinen Wald und betrat die Stadt durch einen anderen Eingang in einem Wohngebiet. An Kavenja war nicht wirkliches etwas Besonderes dran. Halt das Übliche : Häuser, Geschäfte, ein Bahnhof und so weiter. Das Einzige, was man nicht in jeder Stadt sah, war, dass an so gut wie jeder Ecke Soldaten standen. Aber bei Städten, die so nah an der Mauer sind, ist das auch normal. Gin ging ohne weitere Umschweife zum Bahnhof. Von innen sah er eigentlich auch ganz normal aus. Viele Stühle, eilende Menschen, Marmorboden, eine Bäckerei drinnen und ein Ticketverkauf, zu dem Gin sofort ging. Dort saß eine junge Frau, die ihn mit "Hallo" begrüßte.
    "Hallo. Ich hätte gerne ein Ticket nach ...", setzte Gin an, stoppte aber, bevor er sein Ziel nennen konnte. Ursprünglich hatte er vor, nach Mija-City zurückzukehren, doch plötzlich fiel im etwas Anderes ein. " ... New Traskar-City, bitte."
    "Sehr gern!", antwortete die Dame an der Kasse und reichte ihm ein blaues Ticket, auf dem Uhrzeit, Preis und Ziel stand. "Das macht dann 10 Käron, bitte."
    Gin reichte der Frau das Geld, bedankte sich, nahm das Ticket und ging zu den Bahngleisen. Dort angekommen, setzte sich Gin auf eine metallene Bank und wartete etwa 15 Minuten, bis dann endlich die Himmelsfähre kam und ein Durchsage ertönte, die nochmal daran erinnerte, sich nicht zu nah am Rand aufzuhalten. Auf der Anzeigetafel oben, die Gin anschaute, stand "14:50", welches der aktuellen Zeit entsprach. Daneben stand "New Traskar-City" als Ziel. Als die Himmelsfähre anhielt, stürmten hektische Leute in Anzügen mit Aktenkoffern in der Hand und Handy zwischen Schulter und Kopf raus. Gin wartete geduldig, bis alle draußen waren, stieg danach ein und setzte sich auf einen Sitz. Nach wenigen Minuten fuhr die Himmelsfähre los, ohne auch nur das leiseste Geräusch zu machen. Hätte man während der Fahrt die Augen zu, würde man denken, die Himmelsfähre stünde noch auf genau derselben Stelle, ohne sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Während der ruhigen Fahrt dachte Gin über alles Mögliche nach. Was sollte er in Traskar machen? Warum wollte er überhaupt so plötzlich nach Traskar? Er hatte selber keine Antworten darauf ... aber er wollte es so. Vielleicht würde ihm ja was einfallen, wenn er da wäre, dachte sich der Junge.
    "Wann sind wir denn endlich da?", fragte ein kleines Mädchen ihren Vater, während es auf dessen Schoß saß. Neben ihm saß noch ein etwas älterer Junge und eine Frau.
    "Ich glaube, es dauert nicht mehr lange, meine Kleine", antwortete der Mann lächelnd, "aber ich verspreche dir, wenn wir da sind, gehen wir mal auf die Aussichtsplattform und schauen uns den Traskar-Mountain an!"
    "Au ja!", rief das Mädchen freudig.
    Gin schaute kurz zu der augenscheinlich glücklichen Familie. "Wenigstens gibt es noch Kinder, die mit ihren Eltern glücklich sind ...", dachte der Hiro sich und ließ sich wieder eine wahre Flut an Gedanken durch den Kopf gehen. Er wandte seinen Blick wieder ab. Früher hatte ihn jeder solcher Anblicke weh getan ... heute weniger.
    Plötzlich ertönte eine Durchsage: "Wir sind in New Traskar-City angekommen! Ausstieg in Fahrtrichtung links!" Anschließend stürmten die Menschen aus der Himmelsfähre raus, genauso wie das Mädchen, welches ihren Vater am Arm packte und rauszerrte. Als alle Anderen, die nach Traskar wollten, draußen waren, stieg Gin auch aus. Nach vorne schauend, erblickte er die vielen Häuser, Geschäfte, Menschen und auch eine große Kirche. Seit seinem letzten Besuch in New Traskar-City hatte sich viel geändert. Der junge Hiro bewegte sich sofort in Richtung des Berges. Durch die etlichen Gassen schlendernd, kam er dem Traskar Mountain immer näher. Er ging einmal um den Berg herum, was aufgrund der Größe des Berges etwa eine Stunde dauerte. Als er auf der anderen Seite war und sicher gehen konnte, dass niemand ihn sehen würde, verwandelte er sich in einen Schatten und flog den Berg hoch. Auf einer Klippe angekommen, wechselte er wieder in seine menschliche Form und stellte sich genau an den Rand der Klippe. Er schaute von dort aus auf die grüne Weide und atmete die frische Traskar-Luft ein. Anschließend setzte er sich hin. Toseko hüpfte aus Gins Kapuze und legte sich neben den Jungen hin. Dieser Berg war nach dem Mord an seinen Eltern seine Heimat. Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter ... hier lebte er. Selbst wenn er sich in eiskalten und teils ein Meter hohen Schnee legen musste. Traskar-City konnte er zurzeit nie wieder betreten. Heute ist das etwas anders, doch zu frei wollte Gin sich jetzt auch wieder nicht fühlen. Doch neben einer Heimat war es auch der Ort, an dem Gin sich über viele Sachen Gedanken machte. Das waren größtenteils Gedanken an seine Kindheit, die ihn meistens dazu brachten, sich selbst zu verletzen. Doch diese Gedanken wollte er verbannen ... und durch andere Gedanken ersetzen. Es mussten keine besonders Guten sein, doch jeder andere Gedanke wäre besser, als der an seine Kindheit. Da fiel dem Jungen ein, dass ihn sicherlich wieder bald Officer Raiden verfolgen würden, wegen den Dingen, die im Evil-District geschehen sind. Obwohl er sich und dem Officer geschworen hatte, so etwas nie wieder zu tun, hatte er doch einige Hiros getötet, die sich in den District trauten. Zu der Zeit war er auch noch ein ganz Anderer ... die Zeit bevor Sharon zu ihm kam und ihn an all das erinnerte ... was alles passierte, was sie mit Drake und Mia durchgemacht hatten ... einfach all das, was ihm das Gefühl gab, von Anderen verstanden und akzeptiert zu werden. Die einzigen Momente an denen sich Gin menschlich fühlte, waren einmal die, in denen er sich selbst verletzte oder versuchte, sich umzubringen, und einmal die Moment mit seinen Freunden. Eigentlich hatte er ihnen sehr viel zu verdanken ... zum Beispiel sein Leben. Klar, es gab noch Lance und seine anderen Freunde aus Traskar. Aber da sie aus derselben Stadt kamen und sich auch zusammen nur dort aufhielten, konnte Gin es nicht wirklich voll auskosten. Er hätte 10.000.000 Käron, einen Haufen Mädchen haben und einfach den besten Tag seines Lebens haben können ... wäre es in Traskar-City passiert, wäre es für Gin nicht das Wahre gewesen. Auch wenn es schon etliche Jahre her war, konnte der Junge manchmal noch die ersten Schläge seiner Eltern spüren. Die unerträglichen Schmerzen, die auch nur der Anfang von all dem Ganzen waren. Doch keine Wunde an seinem Körper war so schlimm, wie die in seiner Seele. Aber Gin machte sich nicht gerne darüber Gedanken. Der Junge dachte über Lance nach ... ob bei ihm alles okay sei. Da fiel ihm direkt ein, wie er ihn kennenlernte. Es war an einem besonderen Tag ... es war Gins 12. Geburtstag ...


    "Sterbt alle, ihr verfickten Hurensöhne!", sprach Gin, der mit einem Feuerzeug und einem Benzinkanister auf einem Dach stand. Der Kanister war leer ... den Inhalt hatte er schon über etliche Dächer der Häuser gekippt. Er ließ eine Flamme aus dem Feuerzeug erscheinen und bückte sich gerade, um das Dach anzuzünden. "Hallo? Was machst du da?", ertönte eine Stimme. Gin drehte sich um und sah einen braunhaarigen Jungen, in blauer Hose und rotem T-Shirt.
    "Wer bist du und was sollte dich das angehen?"
    "Ich bin Lance und wenn ich mich nicht irre, sieht das so aus, als würdest du Traskar abfackeln wollen ..."
    "Schön, an deiner Zurechnungsfähigkeit muss ich ja nicht zweifeln! Und jetzt geh, wenn du nicht in den Flammen umkommen willst!"
    "Warum willst du Traskar abfackeln? Bist du auf irgendetwas sauer?"
    "Kann man so sagen ... "
    "Was ist denn?"
    "Ich weiß nicht, ob du das verstehen könntest, geschweige denn, warum ich gerade dir das sagen sollte. Ich kenne dich ja gar nicht!"
    "Ja, und?"
    "Was 'Ja, und?' "
    "Man kann doch auch mit Fremden über Probleme reden. Und ich werde auch niemandem was sagen!"
    "Das einzige Problem, welches ich gerade habe, ist, warum du mich hier aufhälst! Die Dächer dieses verfickten Dorfes sollten schon längst brennen!"
    "Tu es nicht!"
    "Wer soll mich aufhalten ... ?", sprach Gin und drehte sich mit einer feindseligen Haltung in die Richtung des Jungen.
    "Dein Gewissen ... "
    "Ich habe kein Gewissen mehr. Das haben mir meine Eltern schon lange rausgeprügelt!"
    "Was meinst du? Willst du damit sagen, dass sie dich geschlagen haben?"
    "Ja. Und da dies alles hier stattfand, ist Traskar die Hölle für mich und soll nun brennen!"
    "Das ist grausam. Aber es wird dir nicht helfen, deine Wut auf so eine Art rauszulassen!"
    "Doch. Zu sehen, wie dieses Dorf brennt, wird ein schöner Anblick!", sagte Gin und lächelte teuflisch.
    "Nein! Das bildest du dir ein! Viele haben so gedacht und letztendlich hat sie so etwas nur aufgefressen!"
    "Mir wird das ja auch nicht passiert. Ich werde ebenfalls in den Flammen umkommen!"
    "Warum? Bestraf dich doch nicht selber dafür. Rede doch mit jemandem!"
    "Ich kann mit niemandem reden ... "
    "Warum nicht?"
    "Wenn ich auch nur daran denke ... krieg ich nen übelsten Brechreiz. Bevor ich auch nur ein Wort darüber verliere, hab ich mich von der Klippe gestoßen. Ich denke, du kannst es nicht verstehen!"
    "Ich kann es ja versuchen!"
    "Hör mal! Ich habe genug gelitten, jetzt ist Rachezeit!"
    Plötzlich ertönten Stimmen von anderen Menschen aus Traskar.
    "Hey! Kommt da runter!"
    "Hat der Junge da ein Feuerzeug?! Was hat er vor?!"
    "EY, IHR DA! KOMMT SOFORT RUNTER!", riefen einige Polizisten, die mit ihren Pistolen auf Gin zielten.
    Der auf Rache brennende Gin war überfordert. Wenn er die Dächer jetzt anzünden würde, könnten die Polizisten ihn töten und das Feuer gelöscht werden. Der Junge warf das Feuerzeug einem der Beamten an den Kopf, sprang vom Dach runter und rannte Richtung Berg.


    So war das. Lance begegnete er in Zukunft noch öfters. Auch seiner guten Freundin Natalie. Bei ihnen sprach sich Gin das erste Mal aus und lernte, die auf seine Eltern fokussierte Wut in ihm runterzuschlucken und sie nicht an eine größere und vor Allem unschuldige Menge auszulassen. Natalie und besonders Lance hatte er also viel zu verdanken. Später kamen noch John, Ray und Kerjo dazu, was dann aber auch noch eine andere Geschichte ist. Nach einigen Stunden des Nachdenkens schaute Gin in den dunkelen Himmel. Anschließend guckte er auf sein Handy. 22 Uhr ... schon ziemlich spät. Der Hiro wollte heute nicht mehr nach Mija-City zurückkehren. Er beschloss, diese Nacht auf dem Berg zu schlafen und morgen Früh sich auf den Weg zu machen. Gin legte sich hin, Toseko auf seinen Bauch. Sie schliefen beide recht schnell ein ...


    Inzwischen in Mija-City


    "Wo ist er nur?", fragte sich die besorgte Sharon, die auf dem Balkon stand. Sie sorgte sich wirklich um den Jungen und überlegte, ob alles bei ihm okay sei.
    "Er wird sicher bald wiederkommen", versuchte Mia sie zu beruhigen, die nur in BH und Hose auf den Balkon ging.
    "Ja, mach dir nicht so viele Sorgen!", schloss sich Drake an, der sich zu den beiden Mädchen stellte. Er schaute die momentan spärlich angezogene Mia an. "Hähä", lachte er schelmisch.
    "Ja, hähä. Du kannst deine Augen auch gerne von meinen Brüsten wegnehmen!"
    "Äh, öhm. Tut mir Leid, aber du musst zugeben, es war verlockend ... ähm, wo waren wir stehen geblieben?", antwortet Drake nervös und versuchte, das Thema zu wechseln.
    "Gin ist immer noch weg!", sprach Mia genervt.
    "Ach, der Junge braucht sicher nur wieder mal etwas Zeit für sich. Ich meine, niemand weiß ja, was in seinem Kopf vorgeht. Macht euch bitte nicht so viele Sorgen!", versuchte Drake, die Mädchen und besonders Sharon zu beruhigen.
    "Ich hoffe, das ist auch berechtigt ...", antwortete Sharon und ging in ihr Bett, gefolgt von Mia. Zum Schluss ging auch Drake ins Bett.


    Währenddessen in Leonardos Zimmer


    Der Gelehrte las gerade die Zeitung, da er den ganzen Tag über keine Zeit dafür hatte. Die Nachttischlampe angeschaltet, saß er auf seinem Bett und las in Ruhe. Die Ruhe erledigte sich recht schnell, als er über einen gewissen Artikel stolperte. "D-DAS DARF DOCH NICHT WAR SEIN!"

  • Moin^^


    Nach zwei Wochen verspätung, nun mein Kommi:


    MFG
    KiroUHaFnir

  • Kapitel 24 : Neuanfang


    "G-Gottverdammt!", sprach Leonardo erschrocken, als er den Zeitungsartikel studierte.


    Der Aussage einiger Spione nach, die im Auftrag des H.S.T. und der Regierung nach Träkonya geschickt wurden, scheint Hiroya schon bald ein großer Angriff der gegnerischen Seite bevorzustehen. Troy Rawén, einer der Spione berichtet der Presse: "Wir haben alle relevanten Gebäude durchsucht, in denen wir Hinweise auf militärische Aktivitäten finden könnten. Von den Rathaus in den drei Städten, in denen sich die T.S.G.-Hauptzentralen befinden, dann noch im Rathaus, Regierungsgebäude und T.S.G.-Hauptquartier in Fränger-City. Dabei haben wir mehr als nur ein paar Unterlagen gefunden, welche Pläne zu einer bald stattfindenden Invasion auf Hiroya enthalten. Laut einigen Dokumenten des Hauptquartier der 'Träkonya Security Gard' in der Landeshauptstadt, sei dieser Angriff schon vor Monaten geplant und organisiert worden seien. Wohl ein Grund dafür, dass die ganzen kleinen Angriffe in letzter Zeit stark abnahmen. Hiroya wird sich auf einen großen Angriff gefasst machen, welchen es abzuwehren gilt!"
    Bei einer Pressekonferenz im Regierungsgebäude von Traskar-City äußert sich der Machthaber von Hiroya Ceno Sylan zu dieser erstaunlichen Entdeckung: "In solchen Zeiten ist es wichtig, dass das Verteidigungsministerium und das Militär in Hiroya wie ein Uhrwerk arbeitet! Und als Erstes werden wir uns auch nur auf Verteidigung spezialisieren! Während die Soldaten das Land beschützen, kann allgemein an der Verteidigung gearbeitet werden! Das können diese Bastarde auf der anderen Seite auch gerne wissen! Fakt ist, dass die nächsten Wochen wohl nicht einfach sein werden, wir aber alles tun, um den Angriff der Träkon abzuwehren [...] "
    Über weitere Aktionen seitens des Militärs und des Verteidigungsministeriums werden wir berichten. (HP)


    Das stand in dem Artikel. Leonardo konnte es kaum fassen. Er beschloss, am nächsten Tag allen davon zu erzählen.


    Inzwischen im Regierungsgebäude von Träskar-City im Büro von Ceno Sylan ...


    "Wie kann ich helfen?", sprach ein Mann, der an einem großen Schreibtisch saß. Er hatte eine knappe Militärfrisur, schwarze Harre, braune Augen und trug meistens eine Uniform mit mehreren Orden. Er war der Machthaber von Hiroya. Lord Ceno Sylan. Vor ihm standen zwei Soldaten in Uniform.
    "Wir hätten eine Frage, Herr Sylan. Warum haben sie der Presse eigentlich nur von unseren Verteidigungsplänen erzählt? Wäre es nicht auch sinnvoll gewesen, ihnen von unseren Invasionsplänen zu erzählen, um ... nun ja ... das Volk etwas aufzuheitern. Ich meine, Verteidigung schön und gut, aber die Menschen in diesem Land sollen auch wissen, dass wir zurückschlagen werden!"
    "Gerne hätte ich es der Presse gesagt. Aber ich konnte kein Risiko eingehen. Ich konnte nicht wissen, ob sich unter uns ein Spion befand, ob irgendjemand hier verwanzt ist, ober ob die Preisgabe zusätzlicher Information auch anders über die Grenze kommen könnte. Ich habe nur Informationen preisgegeben, die aus militärischer Sicht nicht so empfindlich sind. Von unseren Verteidigungsplänen können sie ruhig wissen, aber nicht davon, dass wir ebenfalls einen Angriff planen. Er soll nämlich völlig überraschend erfolgen, weshalb es auch sehr wichtig ist, dass die Akten und Dokumente davon auch gut gesichert werden. Aber das hab ich ja schon in Auftrag gegeben!"
    "Alles klar. Tut mir Leid, sie gestört zu haben. Das wollten wir nur wissen!"
    "Ach, kein Problem!"
    "Gut, wir gehen dann mal wieder an die Arbeit!"
    "So möchte ich das hören."
    Die Soldaten verließen den Raum.


    Währenddessen in Traskar-City


    Gin und Toseko wachten gerade auf. Es war circa neun Uhr. Der Hiro schaute in die Ferne ... der Himmel war strahlend blau, die Sonne schien in einem goldbraunen Licht.
    "Ich glaube, es wird Zeit, nach Mija-City zurückzukehren ...", sprach der Junge zu sich.
    "Miau, miau!", ertönte es fröhlich von Toseko.
    Gin stand auf, Toseko versteckte sich wieder in der Kapuze des Hiros. Der Junge stieg den Berg hinab und ging wieder nach New Traskar-City. In der Stadt begegnete er der gleichen Lebensfreude wie gestern.
    "Diese Zeit ist schon vier Jahre her, warum nagt das noch so an mir?", fragte er sich oft, "Es ist alles vorbei, ich bin sicher ... warum also?"
    Die schwarze Kleidung, die Gin immer trug, war erst nach dem Mord an seinen Eltern sein Markenzeichen. Danach war er so am Ende, dass er nur noch schwarz trug, in der Hoffnung, man würde ihn in Ruhe lassen. Weiterhin sollte es seine Trauer ausdrücken. Vielleicht verbindet er einfach noch zu viel. Vielleicht muss er für sich selbst auch äußerlich ausdrücken, dass er diese Zeit vergessen will. Das wollte er; er wollte einfach nur diese Zeit vergessen, wusste aber nie, wie. Jetzt schon. Und er wusste auch genau, was er in Mija-City zu tun hatte.
    Als er in der Himmelsfähre saß, machte er sich pausenlos darüber Gedanken. Er musste ein neuer Mensch werden, der gegen diesen Schmerz mit ganzer Kraft ankämpft. Der Junge wusste, dass die Wunden nicht durch Zeit heilen ... oder wenn sich die Klinge in sein Fleisch schneidet. Er musste sich selbst ändern und diese düsteren Erinnerungen ersetzen.
    Etwa 40 Minuten dauerte die Fahrt nach Mija-City. Er wollte seinen Plan so schnell wie möglich in die Tat umsetzen.
    Als er ankam, ging er durch die mittelgroße Stadt Richtung Universität. Als er vor ihr stand, bekam er ein Gefühl, welches ihm sagte, dass es noch nicht Zeit wäre, da rein zu gehen. Alles Andere musste warten, erst mal wollte Gin etwas an sich ändern.
    Es begann damit, dass er zum Friseur ging und sich eine knappe Militärfrisur schneiden ließ. Anschließend kaufte er sich Klamotten, die nicht schwarz waren. Dazu gehörten eine normale Jeans, ein weißes T-Shirt und eine hellblaue Jacke. Das gefiel ihm persönlich ganz gut und war ganz anders als das, was er vorher trug. Diese äußerliche Änderung sollte ihm dabei helfen, nicht mehr den verbitterten, selbstzerstörerischen und menschenhassenden Jungen zu sehen, wenn er in den Spiegel sah. Er war sich sicher, dass das ein guter Anfang war. Nun hoffte er, so wenig wie möglich an seine Vergangenheit erinnert zu werden und seine negativen Gedanken durch Positive zu ersetzen.
    Mit diesem neuen Erscheinungsbild ging er nach draußen. Der Junge ging geradeaus zur Universität. Als er dort ankam, umfasste seine linke Hand die Türklinke. Er drückte sie runter und öffnete die Tür. Er trat ein und ging langsam durch die große Eingangshalle. Er öffnete die Tür gegenüber vom Eingang. Gin ging die Treppe hoch und betrat den Gang, in dem sich das Zimmer von ihm, Sharon, Drake und Mia befand. Als er vor der Tür des Zimmers stand, öffnete er sie langsam und trat ein. Im Zimmer war niemand, doch er hörte, wie das Wasser im Badezimmer lief. Er wartete etwa eine Minute ganz still, als plötzlich die Tür vom Badezimmer aufgemacht wurde. Sharon kam raus und schloss die Tür. Gin, der hinter ihr stand, sagte: "Hey ..."
    Sharon drehte sich um und sah dem Jungen in die Augen.
    "G-Gin?", sprach sie fassungslos.
    Der Junge nickte knapp und ließ sich von dem Mädchen erst mal liebevoll umarmen. Nach etwa einer Minute lösten sie die Umarmung und Sharon fragte: "Wo warst du? Wir haben uns voll die Sorgen gemacht! Und wie siehst du überhaupt aus ...?"
    "Das kann ich dir erklären, wenn du willst. Aber wo sind denn eigentlich Drake und Mia?"
    "Die sind zusammen spazieren gegangen oder so, ich glaube, die haben sich irgendwie gern. Ist ja auch egal, erzähl mir alles!"
    Gin nahm Sharons linke Hand und führte sie mit zu einem der Betten. Sie setzten sich und Gin begann, zu erzählen.
    "Es ist so. Kurz bevor ich weg war, kam ein Freund von Lance, der mich um eine Sache bat. Ich sollte für Lance, der momentan im Krankenhaus liegt, nach Träkonya und dort etwas für ihn erledigen ..."
    "Und du hast das gemacht?! Du warst in Träkonya?!"
    "Ja, aber es war alles okay, mach dir keine Sorgen. Ich hab das alles meisterlich erledigt. Ich habe sogar verbündete Pärcen dort getroffen, waren echt nett und sind auch nicht übel im Kampf. Das aber nur nebenbei; ich habe also diesen 'Einsatz' dort für Lance erledigt. Danach wollte ich eigentlich auch sofort wiederkommen, aber ich hatte das Gefühl, dass ich unbedingt nochmal nach New Träskar-City muss. Irgendwas zwang mich dorthin, ich weiß nur nicht, was es war. Ich schlief die Nacht auf dem Berg, auf dem ich nach dem Mord an meinen Eltern lebte. Gestern und heute Morgen hab ich sehr gründlich überlegt, wie ich meine eigene Situation besser kann. Da kam mir die Idee, dass ich einfach nur meine Wurzeln zur Vergangenheit ablegen und quasi ein neuer Mensch werden muss. Darum hab ich mir die Haare schneiden lassen und mir neue Kleidung gekauft, damit ich optisch schon mal nicht an den Gin von damals erinnert werde. Es tut mir Leid, dass ich euch nichts gesagt habe. Gut, ich war nicht lange weg, aber so eine Nacht ist bei mir ja schon problematisch, ich bin ja quasi eine tickende Zeitbombe ... doch ich versuche nun, dies in den Griff zu bekommen. Wird zwar nicht leicht und ich weiß auch nicht, ob ich das überhaupt schaffe, aber ich will es versuchen, weil ich mich damit nur selbst zerstöre ..."
    Sharon hörte aufmerksam zu. Als Gin fertig war, nahm sie seine Hand und sprach: "Das wirst du schaffen, Gin. Drake, Mia und ich werden dir dabei helfen ..."
    Das Mädchen lächelte ihn an. Sie sahen sich in die Augen. Ganz plötzlich küsste Gin Sharon, wogegen sie sich auch kein Bisschen wehrte. Der Junge wusste, dass er sie liebte und das sollte sie auch wissen. Nach etwa einer Minute entfernten sich ihre Gesicht voneinander.
    "W-Was war das gerade?", fragte Sharon verlegen.
    "Damit wollte ich dir zeigen, wie viel du mir bedeutest und wie sehr ich dich schätze, Sharon.", antwortete Gin.
    "Weißt du, Gin ... genau das Gleiche empfinde ich für dich und ich glaube sogar, dass ... ich dich liebe. Ich hatte vorher nur keine Ahnung, ob und wie ich das sagen sollte, weil ich nicht wusste, wie man mit dir umgehen sollte. Jetzt weiß ich aber, dass ich es ruhig sagen kann. Ich liebe dich, Gin."
    Nun küsste Sharon den Jungen. Beide waren erleichtert, dass sie darüber reden konnten. Viel zu lange haben sie es für sich behalten, weil sie sich nicht sicher waren, ob das wirklich ihren tatsächlichen Gefühlen entspricht. Doch nun war es Beiden klar. "Und was machen wir jetzt?", fragte Gin.
    "Ich weiß nicht, wir können ja mal zu Leonardo gehen, wir könnten ihm einiges berichten.", sprach Sharon lächelnd.
    "Okay", antwortete Gin, nahm Sharons Hand und stand mit ihr auf. Die Beiden verließen das Zimmer. Gin wusste, dass es so auch viel leichter war, seine Probleme zu vergessen. Doch das war nicht das Wichtigste, er liebte Sharon einfach.


    Als die Beiden an Leonardos Zimmer ankamen, klopfte Sharon einmal, worauf die Stimme von Leonardo ertönte: "Herein!" Sie betraten das ziemlich Zimmer, welches eigentlich ganz schlicht eingerichtet war. Ein Bett rechts neben der Tür, einige Yucca-Palmen in den Ecken, an den Wänden Bilder von Leonardo und anderen Personen und gegenüber von der Tür ein Fenster, vor dem Leonardos Schreibtisch stand, an dem er auch gerade saß. Links an der Wand standen zwei Bücherregale die mit Lesestoff vollgestopft waren. In der Ecke rechts neben dem Schreibtisch stand ein kleiner Mahagoni-Tisch und drei hölzerne Stühle. Auf dem Tisch stand ein hohes Glas mit einer Pflanze drin. Sharon und Gin gingen zu Leonardo. Als der Gelehrte zur Seite schaute und Gin erblickte, erschrak er und ließ seinen Füller auf den Tisch fallen. Sharon kicherte. Leonardo erkannte Gin zwar recht schnell, fragte aus Spaß aber: "Sh-Sharon, willst du mir deinen Freund nicht vorstellen?"
    "Das ist doch Gin!", kicherte sie erneut.
    "I-Ich weiß, sollte nur ein Scherz sein. G-Gin wo warst du denn nur? Und wie siehst du aus?"
    "Auf jeden Fall wie ein neuer Mensch!", antwortete Gin lächelnd.
    "Stören wir, Leonardo?", fragte Sharon.
    "N-Nein nein!", antwortete Leonardo, "ich bin gerade mit meinem neusten Kapitel fertig geworden!"
    Der Gelehrte setzte seinen Füller in einen hölzernen Becher, in dem einige Wellen und Schiffe eingeritzt waren, darüber die Zahl '1867'. Das war eine klare Andeutung auf die Segelfahrt von 1876. Damals segelten einige hiroyanische Schiffe über das Caran-Meer und suchten einige unentdeckte Inseln, welche sie auch fanden und größtenteils in ihren Besitz nahmen.
    Leonardo schloss seine blaue Mappe, mit der Aufschrift 'Hiroya - Geschichte, Legenden und Höhepunkte'. Anschließend stand der Gelehrte auf und ging mit Sharon und Gin zu dem Tisch. Sie setzten sich.
    "A-Also, dann lasst mal hören!", sprach Leonardo lässig.
    Gin erzählte über seinen Ausflug nach Träkonya, über die Mission, über die Pärcen und alles Andere. Was er zuvor Sharon noch nicht sagte, erzählte er nun Leonardo : Nämlich dieses Erlebnis mit der Elementarkarte, an den Gin sich nicht hundertprozentig erinnern konnte. Er hoffte, dass Leonardo vielleicht eine Erklärung dafür hatte. Der Gelehrte hörte aufmerksam zu, besonders die Geschichte mit der Elementarkarte weckte sein Interesse.
    "Weißt du was über diese Sache mit den Göttern und den Elementarkarten?", fragte Gin Leonardo.
    "Gewiss!", antwortete Leonardo, stand auf und ging zu seinem Bücherregal, "Mit diesem Thema habe ich mich in der Tat auch schon beschäftigt. Ich behandele ja viele Legenden und Mythen aus Hiroya und dieses Thema finde ich sehr interessant!"
    Er holte ein rotes Buch aus dem Regal und setzte sich wieder zu Sharon und Gin. "Wenn ihr wollt, erzähle ich euch alles darüber, was ich weiß.", sprach er.
    "Ja, mach mal. Würde mich mal interessieren!", antwortete Sharon.
    Leonardo schlug das Buch auf und begann zu erzählen: "Vor tausenden von Jahren, sollen die Götter, die über Hiroya wachen, befürchtet haben, dass irgendwann düstere Zeiten auftreten würden. Man wusste nicht, was genau sein sollte, eine Apokalypse, eine Naturkatastrophe, ein Kontinentalkrieg oder was auch immer. Heute haben wir ja gelernt, dass der Krieg, der schon seit Anbeginn von Hiroya und Träkonya wütet, die Ursache sein sollte. Die Götter wussten, dass irgendwann Menschen geboren werden, die eine außergewöhnliche Kraft in sich tragen, eine nicht zu erklärende elementare Kraft, die denen der Anderen übersteigen würde. Sie planten, dass diese Menschen, falls es wirklich zu dieser Katastrophe kommen sollte, Unterstützung von ihnen bekommen sollten. Und diese Unterstützung sollte ein für sie kleiner aber für die Menschen großer Bruchteil ihrer Kraft sein, welche sie ihnen mittels Elementarkarten zukommen lassen sollten. Weiterhin war es den Göttern auch wichtig, einen Kontakt zu diesen Auserwählten aufzubauen, um sie auf dieses Unheil vorzubereiten. Du bist wohl einer dieser Auserwählten, Gin!"
    "Wow ...", sprach Gin fasziniert, "das ist krass. Techo sagte mir, dass auch Sharon eine Auserwählte sei!"
    "Wirklich?", fragte Sharon.
    "Das halte ich für nicht ausgeschlossen. W-Wenn es wirklich stimmen sollte, dann wirst auch du bald mit einem Gott Kontakt aufnehmen!"
    "Wow ...", staunte Sharon.
    "Das war jetzt eigentlich so das Wichtigste, die Geschichte geht natürlich noch weiter, aber jetzt so wirklich viel weiß ich auch nicht, weil ich gerade an dem Thema dran bin und ... ja, wie gesagt, das war schon mal der Knackpunkt!", sagte Leonardo und plötzlich wurde dem Gelehrten auch eine Sache klar, "N-Natürlich! Alles ergibt einen Sinn. Die Elementarkarten haben ihren Weg auf die Erde gefunden, diese schlimmen Zeiten sollten wohl bald eintreffen und ich weiß auch, was passieren wird!"
    Leonardo holte die Zeitung von seinem Schreibtisch und zeigte sie ihnen. "Alles ergibt einen Sinn", sprach er, "D-Die Kraft der Auserwählten wird gebraucht ..."

  • Moin, Gin^^


    Ein verspäteter Kommi^^


    MFG
    KiroUHaFnir