Sexismus

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  • Was ich mich ja frage ist, wie viele der Frauen selbst jemanden anschreiben.

    Ja, das Frag ich mich in der Tat auch (s. mein Selbstversuch). Ist zwar schon ein paar Jahre her, aber ich gehe stark davon aus, wenn ich den wiederhole, ein ähnliches Ergebnis wieder bekommen werde.

  • in wie fern ist ein Datingprofil jetzt ein Indiz für einen potentiellen Mörder und Vergewaltiger? Dass er sich als Alpha und Gentleman bezeichnet oder nach einer femininen Frau sucht, wird's ja nehm ich an nicht sein.

    Doch. "Alpha" ist ein riesiger Red Flag. Ich weiß nicht, wie man das nicht verstehen kann. Die Männer die an diese Alpha-Ideologie glauben, sind ausschließlich aus der sogenannten Manosphäre und diese lebt toxische Maskulinität nun einmal aus und definiert sich über diese. Und genau das wissen die meisten Frauen und werden diesen Typen aus dem Weg gehen - weil genau diese Typen halt sehr wahrscheinlich Vergewaltiger sind, weil die ganze Ideologie der Manosphäre nun einmal Rape Culture ist.

  • Und ja, auf Profilen kann man hin und wieder "Red Flags" rauslesen und nein, das ist keine "Stigmatisierung". Wenn jemand sich z. B. als Alpha bezeichnet oder Gentleman, ist das alleine von der Wortwahl schon etwas, wo ich zwei Mal überlege, wie man das meint. Wenn nach einer "femininen" Partnerin gesucht wird, bin ich auch raus. Da gibt es einfach Begrifflichkeiten, die oft darauf deuten, dass wer für mich zu konservativ bis hin zu toxisch ist.

    Das verstehe ich nicht so ganz. Wird nun auch auf Präferenzen geschossen? Außerdem ist es doch jedem selbst überlassen, was er/sie in sein/ihr Profil schreibt, oder? Es wird immer irgendjemanden geben, der es ansprechend findet, wenn sich bsp. jemand als Alpha oder was weiß ich was bezeichnet. Leben und leben lassen.


    Man erkennt nunmal welcher Rattenschwanz an diesen getroffenen Aussagen dranhängen.

    Wenn ein Mann sagt, er sucht nach einer femininen Partnerin, dann meint er eine unterwürfige Frau, die den Mund nicht aufmacht, nicht Feminität in einem neutraleren Sinne.


    Wenn sich jemand zb. selbst als Gentleman bezeichnet, ist das auch Big Yikes-Time. Da ich nunmal nie versucht habe Männer für Dates zu treffen, wäre es auch Big Yikes, wenn sich ein Kumpel als Gentleman selbstbezeichnen würde, weil du genau weißt, was eigentlich gemeint ist.

    Das find ich sogar noch schlimmer als Alpha, weil Alpha sofort viel mehr Alarmglocken läuten lässt, solche Begriffe wie Gentleman können bei naiven Frauen aber positive Assoziationen wecken.


    Es wird kaum jemand hergehen und diese Männer daran hindern diese Dinge in ihr Profil zu schreiben, es geht auch niemand her und hindert Frauen dran naiv zu sein und solche Red Flags zu übersehen.

    Es war im Kern hier nun aber die Frage "wieso sind Frauen so "wählerisch", wen sie anschreiben, swipen und treffen wollen?" Die Antwort war: Aus Vorsicht. Der Artikel hingegen ist nunmal aus einer ziemlich patriarchalen Perspektive geschrieben.

  • wanted

    In der Praxis bleibt einer Person im Grunde nur die eigene Erfahrung und das, was die andere Person ins Profil schreibt. Es ist natürlich keine Wissenschaft und ich persönlich sprach auch nur von "zu konservativ und toxisch", nicht von Kriminalstraftätern. EIN Beispiel aus meiner Erfahrung ist, dass in meine konservativen Verwandtschaft das Wort "feminin" von Männern UND Frauen genutzt wird, wenn man auch an alten Geschlechterrollen festhält. Das kann - muss nicht - ein Indiz sein, dass man an alten Geschlechterrollen festhält und das kann dann wiederum ein Indiz sein, dass man meint, gewisse Dinge stehen einem als Mann/als Frau zu usw. Wenn ich zwei Profile vor mir habe und auf einem steht nichts dergleichen und auf dem anderen schon, dann nehme ich halt ersteres.


    Wie auch immer. Nichts davon ist eine Wissenschaft. Man hat nicht mehr als diese Ansätze, die im Profil gegeben sind. Dann ist es auch egal, dass ein Psychopath all diese Indizien nicht auf dem Profil hat. Etwas Nicht-Existentes kann ich ja in dem Moment auch nicht beurteilen. Kriterien können bei der nächsten Person natürlich wieder ganz anders aussehen, aber das Fazit bleibt, dass man bei mehr Auswahl auch mehr selektieren kann und erfahrungsgemäß selektieren einige Frauen eben nach "Red Flags" (unter anderem, weil man schon mal Bekanntschaft mit welchen gemacht hat).

  • Also, aus dieser Aussage heraus würde ich vermuten, dass du tatsächlich nie wirklich in der Position warst, dir über derartige Red Flags ernsthafte Gedanken zu machen.

    Wie auch? Die meisten Profile, die ich zu sehen bekomm sind entweder leer, "Folgt mir auf Instagram" oder sind Geister.


    Inwiefern sollte das denn nicht passen? Es geht doch gerade um die unterschiedlichen Situationen im Dating. Und ich weiß nicht genau, was exakt du gerade anzweifelst. Für fast alle Arten von Straftaten haben Männer den bedeutend höheren Anteil, und das sogar weltweit.

    Weil das so ist, wie wenn ich behaupten würde, dass 60% der Bevölkerung arbeiten würden und davon 90% Männlich sind (Prozente aus der Luft gegriffen), dabei arbeitet auch der Rest der Bevölkerung - halt nur im Haushalt. Der Unterschied ist, dass die im Haushalt nicht zum BIP beitragen und damit aus der Statistik fallen - was die ganze Aussage somit genau genommen verzerrt.


    Unter Gewalt verstehe ich in 1. Linie alles von der Ohrfeige bis zum Klinikeinweisung. Ich weiß nicht, wie die Statistik das sieht, wie und wo diese Daten erhoben wurde und meisten schweigen beide Parteien. Zudem gibt es auch in den Auswirkungen Unterschiede: bei Frauen sind die Auswirkungen meist ausgeprägter und daher eher ersichtlicher, als bei Männer.


    Dann gibt es auch noch die psychische Gewalt, der bisher kaum Beachtung geschenkt wird. Dass ist noch in der Entwicklung. Dazu gehören aber heute schon Stalking, Mobbing, Cat-Calling, etc. Nur ist die psychische Gewalt schwerer beweisbar, da man diese nicht sieht. Und grade bei Männern wird dann gleich unterstellt, dass die sich das Einbilden bzw. nicht ernstgenommen werden, was wiederum die Statistik verfälscht.


    Tötung ist zwar wieder ein anders Thema, aber auch wichtig. Denn z.B. 2021 wurden insgesamt 113 Frauen und 14 Männer durch den (Ex)Partner:in getötet.


    PS: Die meisten Straftaten beziehen sich auf Geld, aber du meinst vermutlich die gewalttätigen Straftaten.



    Was mich eher interessieren ist, warum denn immer Männer gewalttätig seien. Es nur auf das Testosteron zu schieben, würde ich als zu einfach betrachten und Gewalt hat ja auch immer eine Ursache.


    das Fazit bleibt, dass man bei mehr Auswahl auch mehr selektieren kann und erfahrungsgemäß selektieren einige Frauen eben nach "Red Flags"

    Sofern man überhaupt eine Auswahl hat.


    Vllt. würde schon einiges besser werden, wenn auch die Frauen die Männer zuspammen würden (auch die, die man jetzt nicht grade "heiß" findet). Für den Anfang reicht da vermutlich schon ein "Hi" statt ein Roman, damit es 50:50 wird. Letztendlich möchte niemand ausgegrenzt/ignoriert werden und jemanden zum reden/kuscheln haben.

  • Und du willst mir sagen, dass derartige Denkstrukturen, die sich durch so eine kleine Aussage deutlich offenbaren, keine Red Flag sind für Frauen, die sich nicht wünschen in einer Beziehung zu sein mit einem unterdrückenden, aggressiven Partner?

    Dass es ne Red Flag ist hab ich nie verneint. Ich meine, sogar bei der Selbstbezeichnung Gentleman stimm ich zu, dass es fragwürdig ist. Mein Punkt war eher zu sagen, dass das meines Erachtens nicht der Grund ist, warum Frauen auf Dating Plattformen viel wählerischer sind. So viele "fragwürdige" Profilbeschreibungen oder Männer die sich als Alphas labeln, wird es da nicht geben im Verhältnis zu der Anzahl an weggeswipeten Männern. Zumal man sich bei den meisten swipes ohnehin nicht das Profil durchliest sondern anhand der Optik entscheidet und Red Flags oft auch nicht als solche wahrgenommen werden. Meiner Ansicht nach ist es nicht so, dass viele Frauen da nur wählerisch sind, weil ihre Intuition ihnen sagt, an diesem Profil ist irgendwas faul, sondern eher ganz simpel, weil das Angebot einfach groß genug ist. Frauen sind da nicht aus weniger oberflächlichen Gründen angemeldet als Männer und das ist ok so.

  • Was mich eher interessieren ist, warum denn immer Männer gewalttätig seien. Es nur auf das Testosteron zu schieben, würde ich als zu einfach betrachten und Gewalt hat ja auch immer eine Ursache.

    Eben weil Männern in unserem System beigebracht wird, dass Frauen ein Besitztum sind, über das sie verfügen dürfen.

    Wie hier schon einige erwähnt haben steckt dahinter ein Patriarchat.

    Natürlich sind nicht alle so, ich will das hier auch niemandem unterstellen, aber leider ist es dennoch immer noch Realität, dass sehr viele Männer glauben es ist ihr Geburtsrecht ne Frau abzukriegen und dann wenn sie sich scheiße gegenüber Frauen benehmen, weil es ihnen als Kind schon so beigebracht wurde, dann kriegen sie auch nur die Frauen ab, denen als Kind beigebracht wurde klein und unbedeutend zu sein, die denen beigebracht wurde, dass sie Männern dienen müssen. Diese werden aber immer weniger (anscheinend aber irgendwie die Anzahl der toxischen Männer nicht, was ein großes Problem ist).

    Daher Männer alleinstehend sind nicht das Problem, sondern wie sie erzogen werden und sehr vielen von ihnen fällt es dann irgendwann schwer diese Denkmuster abzulegen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • PLUSQUAMPERFEKTION aber dann beißt sich die Katze ja in den Schwanz, wenn man das so sehen würde.

    Wegen den (alle, viele, manche, wenige (?)) Männern, die meinen, eine Frau sei ein Besitztum ("Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was sein ist.") stellen dann die Frauen die Männer unter Generalverdacht und stellen deshalb in der Hoffnung "Red-Flags" auf.


    Reden wir dabei eig von allen Altersklassen oder bestimmte?

  • Wegen den (alle, viele, manche, wenige (?)) Männern, die meinen, eine Frau sei ein Besitztum ("Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was sein ist.") stellen dann die Frauen die Männer unter Generalverdacht und stellen deshalb in der Hoffnung "Red-Flags" auf.

    Du verstehst schon, dass die Alternative für Frauen ist höhere Risiken einzugehen, vergewaltigt oder umgebracht zu werden, ja? Nur um das mal abzuchecken. Das ist dir klar?


    Frauen müssen sich irgendwie selbst schützen. Weil Männer für Frauen nun einmal (lebens)gefährlich sind.


    Und ich habe noch selbst darüber gepostet, dass ich es schlimm finde, wie mit dem Thema "Vergewaltigung von Männern" umgegangen wird (als würde es etwas sein, das nicht existiert), aber... das ändert halt nun einmal nichts an der Tatsache, dass die meisten Vergewaltiger (auch wenn wir von den höchsten Annahmen für "nicht angezeigte Vergewaltigungen" auf beiden Seiten ausgehen) cis Männer sind - genau so, wie die meisten tödlichen Beiehungsgewalttaten von (cis) Männern ausgehen.


    Noch mal in Perspektive gebracht: Statistisch gesehen versucht jeden Tag in Deutschland ein Mann seine (Ex-)Freundin umzubringen. Jeden dritten Tag schafft es ein Mann.


    Gerade Onlinedating ist sehr gefährlich, weil du wenig über die Person weißt. Und genau deswegen sind Frauen sehr vorsichtig und achten auf Red Flags.


    Ich lege den Herren, die es nicht verstehen können, einmal diesen Twitter Account ans Herz, der sehr wunderbar sammelt womit sich Frauen so herumschlagen dürfen. Eben weil das Patriarchal und vor allem halt auch die Manosphäre bei sehr vielen Männern diese Erwartungshaltung erzeugt. Und das ist größtenteils halt nur verbal abuse und dergleichen. (Nicht nur, da sind auch einigere heftigere Stories zu finden). .


    AskAubry 🦝 (@ask_aubry) / Twitter
    Curator of WTFs & Trash Takes Snark. Peddler of Petty. Got a submission? DM it. Buy me a coffee will ya? https://t.co/aMjLdCHVd4 Check out my Linktree…
    twitter.com


    Und technisch gesehen möchte ich anmerken, so gesehen haben sich nicht nur Frauen damit rumzuschlagen, sondern auch alle anderen, die so... im visier von cis hetero Männern landen. Hatte heute noch einen Femboy in meiner Timeline, der von so einem Erlebnis mit einem cishet Mann erzählte - der ausfallen und bedrohend wurde, als der Femboy ihm eröffnet hat, dass ja, er ein Mann ist und keine Frau.

  • Paar Gründe für das Swipe-Verhalten:

    - Dating-Plattformen machen Geld, indem sie Männer für Premium-Services ausnehmen.

    - Da es gesellschaftlich immer noch nicht wirklich angekommen ist, dass nicht der Mann den ersten Schritt tun muss, führt das auch zu einem offensiveren Swipe-Verhalten, als wenn man passiv warten kann (und durch das offensivere Swipe-Verhalten des anderen Geschlechts mehr Auswahl hat).

    - Ich glaube, es war Alaiya, der in einem dieser Threads von den Erfahrungen und dieser automatischen "Schutz"-Stellung von Frauen berichtet hat. Da hatte ich auch mal ein interessantes Video dazu gesehen, dieses Verhalten wird mit der Zeit auch nur noch schlimmer, weil es eben weiterhin toxische Männerbewegungen gibt, wo Kerle lernen, wie sie Frauen kriegen sollen (was meist emotionale Manipulation ist) und da das dann funktioniert, werden diese "Tipps" geteilt, was dann wiederum dazu führt, dass Frauen vorsichtiger werden (müssen).

    - Patriarchat wurde bereits zur Genüge genannt



    Was mich eher interessieren ist, warum denn immer Männer gewalttätig seien. Es nur auf das Testosteron zu schieben, würde ich als zu einfach betrachten und Gewalt hat ja auch immer eine Ursache.

    Es gibt eine wichtige Grundvoraussetzung fürs Gewalttätigsein: Eine verminderte Hemmschwelle zur Gewalt, egal ob das nur temporär (z.B bei einem Wutanfall) oder durchgehend bei der Person so ist.

    Eine generell verminderte Hemmschwelle kann eben wie bereits erwähnt dadurch passieren, dass sich manche falsche "Rechte" einbilden, die sie zu besitzen glauben, weil das "schon immer so war" (Patriarchat) oder weil gewisse Verhaltensweisen "normalisiert" oder verharmlost wurden.


    Bin ich die einzige Frau, die wirklich fast noch nie Opfer von sexueller Belästigung oder Cat Calling wurde?

    Ohne dir jetzt etwas unterstellen zu wollen, aber du hast doch in deinen Absätzen es direkt danach verharmlost, dass es dir nur 1-2mal passiert seie und ja nicht so oft. Ich denke also nicht, dass du "Glück hattest".


    Generell ist es auch so, dass viele solcher Taten nicht mit Unbekannten passieren und wenn doch, dann ist oft Alkohol im Spiel oder man begibt sich in Kreisen (im Internet hat man darüber weniger Kontrolle), die eben ein sehr spezifisches Mindset haben. Daher finde ich es auch etwas falsch, jetzt hier den Generalverdacht auf ein Geschlecht auszusprechen, nur weil sich eine Gruppe von Männern extrem ekelhaft benehmen.

    Ich finde nämlich z.B an Parties/Konzerten/konservativen Gruppierungen deutlich mehr sexuelle Belästigung als z.B im Alltag (wo 99% Männer sind) vor.

  • HappyBoy würde schon behaupten, dass es noch viele sind. Immerhin wäre sonst die Gewaltrate nicht so hoch.

    Aber sich in der Hoffnung Red-Flags aufbauen halte ich für die falsche Formulierung, immerhin gehen viele da auch aus Erfahrungen. Zumindest kenne ich keine! AFAB Person, die nicht mindestens einmal in ihrem Leben eine toxische Beziehung mit einem cis-Mann hatte, insofern diese Person an einer Beziehung interessiert war natürlich und nicht lesbisch. Aber spinnen wir das weiter und fassen das Wort Beziehung als allgemeines zwischenmenschliches auf, kenne ich trotzdem immer noch keine, die nicht von einem Cis-Mann in irgendeiner Form unterdrückt werden/wurden. Speziell sind hier auch Väter zu nennen.

    Und ich würde schon behaupten, mit einigen AFAB befreundet zu sein, und auch so einige AFAB Menschen als Bekannte zu haben, um mir da auch selbst einen Erfahrungswert raus machen zu können.


    Daher denke ich auch nicht, dass das was mit Altersklasse zu tun hat. Es tritt leider überall auf.


    Hör dich mal selbst in deinem Umfeld um. Vielleicht ist dir das auch gar nicht so bewusst, aber diese Männer sind leider wirklich überall. Bei einigen mags nichts so ausgeprägt sein, aber es ist leider trotzdem präsent.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Was mich eher interessieren ist, warum denn immer Männer gewalttätig seien. Es nur auf das Testosteron zu schieben, würde ich als zu einfach betrachten und Gewalt hat ja auch immer eine Ursache.

    Es ist nunmal das gesellschaftliche Gefüge, wobei es immer Gewalt geben wird, auch gegen Partner*innen und eigene Kinder, aber nun sieht es eben so aus, dass solche Männer, die gewalttätig oder übergriffig werden, es meistens dann sind, wenn sie ein Nein zu hören bekommen, da in dem Glauben aufwuchsen, dass sie sich nehmen dürfen was sie wollen. Gerade Männer, die sehr konservative Rollenbilder im Kopf haben, reagieren häufig sehr aggressiv auf das Nein oder das Zurechtweisen von einer Frau oder von Kindern.



    das Fazit bleibt, dass man bei mehr Auswahl auch mehr selektieren kann und erfahrungsgemäß selektieren einige Frauen eben nach "Red Flags"

    Sofern man überhaupt eine Auswahl hat.


    Vllt. würde schon einiges besser werden, wenn auch die Frauen die Männer zuspammen würden (auch die, die man jetzt nicht grade "heiß" findet). Für den Anfang reicht da vermutlich schon ein "Hi" statt ein Roman, damit es 50:50 wird. Letztendlich möchte niemand ausgegrenzt/ignoriert werden und jemanden zum reden/kuscheln haben.

    Also ich weiß tbh nie was ich auf "hi" antworten soll, aber davon abgesehen: ich weiß was du aussagen willst, dass man jeden erstmal anschreiben und kennenlernen kann, aber wenn ein Profil nicht den Wunsch erweckt dies zu tun, kann man das auch nicht erzwingen.

    Und nur weil anscheinend so einige Männer alles und jeden liken / swipen, muss man es ihnen nicht gleichtun.


    Eine Beziehung, ob sexueller, romantischer oder freundschaftlicher Natur, ist nun ja auch nichts aus dem man "ausgeschlossen" wird, wenn man es nicht bekommt, und man ist natürlich niemanden schuldig eine solche Beziehung anzubieten.




    PLUSQUAMPERFEKTION aber dann beißt sich die Katze ja in den Schwanz, wenn man das so sehen würde.

    Wegen den (alle, viele, manche, wenige (?)) Männern, die meinen, eine Frau sei ein Besitztum ("Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was sein ist.") stellen dann die Frauen die Männer unter Generalverdacht und stellen deshalb in der Hoffnung "Red-Flags" auf.


    Reden wir dabei eig von allen Altersklassen oder bestimmte?

    Wieso eigentlich nicht? Ein cis Mann bekommt weniger Grundvertrauen von mir als andere Menschengruppen, weil das für dich und andere vielleicht "Theorie" ist und etwas, das weit weg von deiner Realität ist.

    Für mich und viele andere AFAB Personen war und ist es Realität sexuelle und körperliche Gewalt und Belästigung durch cis Männer zu erfahren.

    Das zeigt einfach wie detached, vor allem eben viele cis Männer, von dieser Realität sind.


    Und sorry aber "Misstrauen und Vorsicht" ist kein "Generalverdacht", es ist genau das, was es aussagt. Ich oder irgendjemand anderes ist nun auch nicht dazu verpflichtet sofort alles Misstrauen fallen zu lassen.




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    Und du willst mir sagen, dass derartige Denkstrukturen, die sich durch so eine kleine Aussage deutlich offenbaren, keine Red Flag sind für Frauen, die sich nicht wünschen in einer Beziehung zu sein mit einem unterdrückenden, aggressiven Partner?

    Dass es ne Red Flag ist hab ich nie verneint. Ich meine, sogar bei der Selbstbezeichnung Gentleman stimm ich zu, dass es fragwürdig ist. Mein Punkt war eher zu sagen, dass das meines Erachtens nicht der Grund ist, warum Frauen auf Dating Plattformen viel wählerischer sind. So viele "fragwürdige" Profilbeschreibungen oder Männer die sich als Alphas labeln, wird es da nicht geben im Verhältnis zu der Anzahl an weggeswipeten Männern. Zumal man sich bei den meisten swipes ohnehin nicht das Profil durchliest sondern anhand der Optik entscheidet und Red Flags oft auch nicht als solche wahrgenommen werden. Meiner Ansicht nach ist es nicht so, dass viele Frauen da nur wählerisch sind, weil ihre Intuition ihnen sagt, an diesem Profil ist irgendwas faul, sondern eher ganz simpel, weil das Angebot einfach groß genug ist. Frauen sind da nicht aus weniger oberflächlichen Gründen angemeldet als Männer und das ist ok so.

    Es gibt aber recht viele von denen. Eine Freundin schickt mir manchmal Screenshots von den Gentlemen und anderen fragwürdigen Aussagen, die entweder gleich im Profil oder dem später entstandenen Chat entstehen, zu und sagt, eww ich schreib gar keine mehr an.

    Bilder können sonst auch Bände sprechen, ne. Die Typen, die sich großkotzig mit ihrem Auto fotografieren, im Fitnessstudio oä., und anderes, das Toxic Masculinity auf der Stirn geschrieben hat. Ist natürlich nichts dabei Sport zu machen, aber "guck meine Muckies, mein Geld, mein Auto" spricht eine deutliche Sprache.


    Und natürlich spielt sowohl Sympathie, Kompatibilität und bei einigen auch allgemeine Attraktivität eine Rolle, aber beides ist halt auch für sich stehend eben legitim, wenn es der Person wichtig ist. Wenn eine Frau in ihrem Profil fünf Fotos von sich hat auf denen sie sportelt, dann noch viel Spaß mit deinen verschiedenen Sportarten, aber es ist nichts für mich lol.


    Ich weiß btw nun nicht wieso sich die meisten Heteros auf Datingplattformen anmelden, aber es ist als queere Person, speziell als Ace/demi / homoromantische Person, schwieriger jemanden im Alltag zu finden und im Freundeskreis sind Paare, zwei hetero Frauen und sonst die männlichen Nerds.

    Btw bin ich nun nicht misstrauisch gegenüber Frauen auf dieser Plattform oder anderen Seiten, weil ich in erster Linie Sorge vor physischer und sexueller Gewalt hätte, sondern weil ich sowohl auf Terfs getroffen bin wie auch auf das ableististische Arschloch ever, das mich gefragt hat "schlägst dann eh nicht deinen Kopf gegen die Wand, wenn wir uns treffen? Darfst du eigentlich ohne Begleitung raus? Hast du schon versucht das wegzutherapieren" etc.

    Demnach versucht man von Vorhinein aus dem Profil so viel wie möglich zu schöpfen, weil man darauf halt auch null Bock hat.


    Ich würde aber allgemein davon ausgehen, dass nur ein gewisser Teil der Angemeldeten auf schnellen Sex aus ist, auch bei Heterosexuellen, obwohl da für viele "Judge of Character" immer noch an erster Stelle steht, weil man sich mit dem Mann nunmal in eine sehr vulnerale Situation begibt.

  • Hör dich mal selbst in deinem Umfeld um. Vielleicht ist dir das auch gar nicht so bewusst, aber diese Männer sind leider wirklich überall. Bei einigen mags nichts so ausgeprägt sein, aber es ist leider trotzdem präsent.

    In mein Umfeld hör fast von jeden Thema dazu etwas. Typen, die auf lang Sicht eher zu Gewalt neigen und dennoch immer wieder neue bekommen (zu denen fehlen wohl die Flags), Typen, die geschieden sind, bei dem die Frau untreu oder es einfach nicht mehr passte (immerhin besser so, als Gewalt), Typen, die mit ihren Partnern zusammenleben, Typen, die keine passende finden, aber auch egal ist ("nice-to-have") und Typen die von anderen Typen ausgenutzt wurden.


    Alaiya, ja ist mir klar. Und was ändert das Wissen, außer evtl. um jeden Typen ein Bogen zu machen oder von jedem, der hinter einem läuft, Angst zu haben? Von Feministen wird man ja schon im Netz aufgefordert, die andere Straßenseite zu nehmen, wenn man hinter einer Frau läuft ...

    Noch ein Schritt weiter gedacht und alle Männer sollen sich am besten in Isolation begeben - am besten solang, bis das Besitzdenken verschwindet


    effizient ich rede hier hauptsächlich von Datingseiten. Da würde ich schon erwarten, dass auch Frauen andere anschreiben und nicht nur abwarten, dass sie angeschrieben werden, da sie in der Regel sowieso zugespammt werden. Und mit Anschreiben mein ich, dass auch mal die anderen 80% der Männer angeschrieben werden sollten, statt nur die 20%, sonst ergibt das ganze ja kein Sinn. Und ich rede jetzt nur von Anschreiben. Die müssen sich ja nicht treffen, sondern nur schreiben.

    Video dazu: (korrigiere mich, falls die im Video deiner M.n. Unsinn erzählt)


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  • Meiner Ansicht nach ist es nicht so, dass viele Frauen da nur wählerisch sind, weil ihre Intuition ihnen sagt, an diesem Profil ist irgendwas faul, sondern eher ganz simpel, weil das Angebot einfach groß genug ist.

    Aber auch dort setzt die Frage doch schon an eigentlich. Warum ist das Angebot für Frauen so groß? Warum haben trotz ungefähr ausgeglichener Verteilung in der Bevölkerung (oder glaube derzeit sogar mehr Frauen) diese Plattformen grundsätzlich einen starken Männerüberschuss? Anscheinend besteht bei Frauen im Durchschnitt ein deutlich geringeres Interesse daran Männer (auf diesem Wege) kennenzulernen oder sich irgendwie als "verfügbar" zu präsentieren, warum auch immer. Man könnte vllt sagen, dass Frauen den Rollenerwartungen entsprechend eh eher angesprochen werden wollen und es daher seltener selbst aktiv machen, aber die Argumentation funktioniert vermutlich nicht ganz, wenn die Personen nicht mal da sind, um überhaupt angesprochen zu werden.


    Und ich persönlich schätze, dass einige der bisher genannten Gründe durchaus mit in diese Situation reinspielen. Möglicherweise kann das zum Beispiel auch dazu führen, dass einige lieber Kontakte über ein persönliches Umfeld knüpfen, weil man dort eher das Gefühl bekommt, Menschen besser abschätzen zu können als durch ein paar getippte Worte. Außerdem fühlt sich ein Treffen auch sehr anders an, wenn das mit einer Person passiert, die auch mit dem eigenen Umfeld bereits Verkettungen hat, als mit irgendjemanden aus dem Internet, bei dem man nicht einmal weiß, ob man den richtigen Namen kennt.


    Offensichtlich sind auch auf weiblicher Seite einige einfach oberflächlich, ich glaube eigentlich, dass sich Männer, Frauen und andere Gender Gruppen da nicht viel nehmen. Ich würde sagen, dass grundsätzlich niemand bestreitet, dass das vorkommt. Es stellt sich nur eher die Frage, wie es dazu kommen kann, dass eine Situation vorliegt, bei der das dann so viel mehr ins Gewicht fällt auf einer Seite.



    Vielleicht ein kleiner Guess, wie es innerhalb von Oberflächlichkeiten noch zu einem weiteren Ungleichgewicht kommen könnte... Ich vermute, dass auch hier Rollenbilder und traditionelle Erwartungen präsent sind. Während Schönheit für Frauen immer noch eine viel vermittelte Voraussetzung ist und daher durchschnittlich vermutlich mehr dafür getan wird als bei vielen Männern, wo aktive Körperpflege von manchen ja sogar als schwul und unmaskulin gesehen wird, kann ich mir zumindest vorstellen, dass es unter den Datingprofilen von Männern auch tendenziell stärker weniger einzelne Leute gibt, die mit besonderer Attraktivität aus der Masse herausstechen, als es unter den Frauen im Verhältnis der Fall ist. Ist jetzt wie gesagt nur eine Vermutung, kann mir aber vorstellen, dass das zumindest ein kleinerer Faktor ist, warum sich Zusagen oder Anfragen auf Männerseite dann noch mehr auf einzelne Menschen konzentrieren und die Sache damit noch mehr verschärfen.



    Vllt. würde schon einiges besser werden, wenn auch die Frauen die Männer zuspammen würden (auch die, die man jetzt nicht grade "heiß" findet). Für den Anfang reicht da vermutlich schon ein "Hi" statt ein Roman, damit es 50:50 wird. Letztendlich möchte niemand ausgegrenzt/ignoriert werden und jemanden zum reden/kuscheln haben.

    Ich finde die Art, wie du das schreibst, etwas gefährlich. Ich weiß nicht, ob ich dich richtig lese an der Stelle, aber grundsätzlich klingt das sehr danach, als ob jeder Mensch Anspruch auf einen Partner und die Aufmerksamkeit anderer Personen hätte. Das ist allerdings nicht der Fall. Ignoriert werden ist nicht schön, aber es gibt einfach nicht den Grundsatz, dass Leute sich verpflichtet fühlen sollten, wildfremden Menschen ihre Zeit zu schenken, wenn sie das nicht möchten, nur damit diese ihre Bedürfnisse befriedigt bekommen. Ganz besonders dann, wenn sie tatsächlich ein ungutes Gefühl haben sollten.


    Das ist einer der Gedankengänge, die viele Frauen tatsächlich abschrecken, weil man an der Stelle nur mutmaßen kann, wie weit so eine Erwartung an die Aufmerksamkeit anderer Menschen geht. Möchte jemand nur ein paar nette Worte hören? Fühlt sich jemand berechtigt aus Prinzip mindestens eine Chance in Form eines Treffens bekommen zu müssen? Oder gehen die Ansprüche so weit, dass sich jemand im Recht fühlt, sogar auf Sex bestehen zu können? Und wie reagiert eine Person, die einen solchen Anspruch empfindet, wenn man sie abweist? Möglicherweise aggressiv?

    Im Zweifelsfall ist man in so einer Situation lieber einmal zu viel vorsichtig gewesen als einmal zu wenig, besonders wenn man in der Vergangenheit bereits schlechte Erfahrungen damit gemacht hat -- und das haben leider viele.

  • Alaiya, ja ist mir klar. Und was ändert das Wissen, außer evtl. um jeden Typen ein Bogen zu machen oder von jedem, der hinter einem läuft, Angst zu haben? Von Feministen wird man ja schon im Netz aufgefordert, die andere Straßenseite zu nehmen, wenn man hinter einer Frau läuft ...

    Noch ein Schritt weiter gedacht und alle Männer sollen sich am besten in Isolation begeben - am besten solang, bis das Besitzdenken verschwindet

    Oh nein, die bösen Feminist*innen raten Frauen und weiblich gelesenen Personen auf sich Acht zu geben und wollen von Männern, dass sie sich daran beteiligen. Endet bestimmt darin, dass sich arme Männer isolieren sollen...


    Man kann den Gedanken von einer anderen Seite her aufziehen und versuchen zu verstehen was da gefordert wird: Wenn du spät nachts heimgehst und bemerkst, dass sich die Frau vor dir unwohl fühlt, weil ihr alleine auf dem Weg seid, könntest du nunmal auch langsamer werden oder von dir selbst aus die Straßenseite wechseln.

    Für sie steht auf dem Spiel womöglich vergewaltigt oder gar ermordet zu werden und es ist sehr wahrscheinlich, dass sie auch schon öfters als einmal belästigt wurde.

    Für dich steht nichts auf dem Spiel, du fühlst dich nur grundlos beleidigt, weil du dich nicht in sie hineinversetzen kannst und ihr Misstrauen viel zu persönlich nimmst.


    Oder wenn du mit einer Frau in Kontakt kommst und diese sagt, sie möchte nicht in ein Auto steigen oder in eine Wohnung von jemanden kommen, den sie nicht gut kennt, dann könntest du das auch versuchen nachzuvollziehen anstatt beleidigt zu sein.

    So einige sind dann aber nunmal beleidigt, was halt... ist auch so etwas, das für sich sprechend ist.


    Deine Beispiele sind vollkommen überzogen, auch dieses "um jeden Typen einen Bogen machen". Glaubst du wirklich Feminist*innen und allgemein Frauen / AFAB Personen, die mehr Misstrauen entgegenbringen, gründen nun einen Amazonenstamm und wollen nie wieder etwas mit cis Männern zu tun zu haben?

    Mann könnte sich einfach als vertrauenswürdig erweisen, indem mann sich normal verhält, ... und wirkliches Vertrauen kommt halt nicht von heute auf morgen.



    Vllt. würde schon einiges besser werden, wenn auch die Frauen die Männer zuspammen würden (auch die, die man jetzt nicht grade "heiß" findet). Für den Anfang reicht da vermutlich schon ein "Hi" statt ein Roman, damit es 50:50 wird. Letztendlich möchte niemand ausgegrenzt/ignoriert werden und jemanden zum reden/kuscheln haben.

    Ich finde die Art, wie du das schreibst, etwas gefährlich. Ich weiß nicht, ob ich dich richtig lese an der Stelle, aber grundsätzlich klingt das sehr danach, als ob jeder Mensch Anspruch auf einen Partner und die Aufmerksamkeit anderer Personen hätte. Das ist allerdings nicht der Fall. Ignoriert werden ist nicht schön, aber es gibt einfach nicht den Grundsatz, dass Leute sich verpflichtet fühlen sollten, wildfremden Menschen ihre Zeit zu schenken, wenn sie das nicht möchten, nur damit diese ihre Bedürfnisse befriedigt bekommen. Ganz besonders dann, wenn sie tatsächlich ein ungutes Gefühl haben sollten.


    Das ist einer der Gedankengänge, die viele Frauen tatsächlich abschrecken, weil man an der Stelle nur mutmaßen kann, wie weit so eine Erwartung an die Aufmerksamkeit anderer Menschen geht. Möchte jemand nur ein paar nette Worte hören? Fühlt sich jemand berechtigt aus Prinzip mindestens eine Chance in Form eines Treffens bekommen zu müssen? Oder gehen die Ansprüche so weit, dass sich jemand im Recht fühlt, sogar auf Sex bestehen zu können? Und wie reagiert eine Person, die einen solchen Anspruch empfindet, wenn man sie abweist? Möglicherweise aggressiv?

    Im Zweifelsfall ist man in so einer Situation lieber einmal zu viel vorsichtig gewesen als einmal zu wenig, besonders wenn man in der Vergangenheit bereits schlechte Erfahrungen damit gemacht hat -- und das haben leider viele.

    Eben das und selbst wenn die Person nicht aggressiv ist oä., man sollte niemanden anschreiben, weil man sich dazu verpflichtet fühlt.


    Btw würd ich das auch etwas angepisst sein, wenn man eine Nachricht bekommt und im Gespräch das Gefühl erhält "hey ich schreib dich nicht an, weil ich denke, dass wir uns gut verstehen könnten, sondern weil ich denke, dass es sonst keiner tut und ich sonst halt alles und jeden auch mit "hi"s zuspamme." lol.




    EDIT:


    Was mich eher interessieren ist, warum denn immer Männer gewalttätig seien. Es nur auf das Testosteron zu schieben, würde ich als zu einfach betrachten und Gewalt hat ja auch immer eine Ursache.

    Es gibt eine wichtige Grundvoraussetzung fürs Gewalttätigsein: Eine verminderte Hemmschwelle zur Gewalt, egal ob das nur temporär (z.B bei einem Wutanfall) oder durchgehend bei der Person so ist.

    Eine generell verminderte Hemmschwelle kann eben wie bereits erwähnt dadurch passieren, dass sich manche falsche "Rechte" einbilden, die sie zu besitzen glauben, weil das "schon immer so war" (Patriarchat) oder weil gewisse Verhaltensweisen "normalisiert" oder verharmlost wurden.

    Okay, hier muss ich hinzufügen, dass eine verminderte Hemmschwelle zuteils auch angeboren sein kann (oder eben künstlich erlernt). Hab erfahren, dass ADHS-Personen oft eine allgemein geringere Hemmschwelle / einen stärkeren Fight-Mechanismus haben, weswegen es mir auch immer so leicht fiel mich und andere gegen häusliche Gewalt und Belästigungen zu wehren.


    Das Ding hier ist: Gewalt ist ein Tool, unter Umtänden nunmal ein nützliches Tool, das einem bloß von Menschen ausgeredet wird, die eben in der Hinsicht priviligiert genug sind es nie zu benötigen, aber ich würde va jeder AFAB Person (und auch jedem anderen ofc) raten ihre Hemmschwelle durch eben Training zu senken, falls sie das Tool je benötigt, weil man das nunmal auch lernen kann.


    Das Problem beginnt nunmal da, wo Gewalt zur Unterdrückung anderer eingesetzt wird, was in patriarchalen Gesellschaften und von solchen Persönlichkeiten oft nunmal so geschieht.

  • Was ich mich ja frage ist, wie viele der Frauen selbst jemanden anschreiben.

    Das ganze, "Ansprechen ist Männersache" ist natürlich mega outdated, aber es ist halt auch etwas scary, also ists immer recht bequem wenn jemand anderes den ersten Schritt macht.

    Sie tun es nach meiner Erfahrung kaum. Hab ich mal bei einer Frau erlebt mit dem Ansprechen aber das war es eigentlich auch. Was das angeht sind Frauen nach meinem Empfinden Erzkonservativ. Was interessant ist, weil es nicht zu den anderen Botschaften passt. Ich bin aber auch zu einer Zeit groß geworden, wo das Standardgedanke war: " Der Mann muss den ersten Schritt machen um der Frau zu zeigen das er interessiert ist".

  • Okay, hier muss ich hinzufügen, dass eine verminderte Hemmschwelle zuteils auch angeboren sein kann (oder eben künstlich erlernt). Hab erfahren, dass ADHS-Personen oft eine allgemein geringere Hemmschwelle / einen stärkeren Fight-Mechanismus haben, weswegen es mir auch immer so leicht fiel mich und andere gegen häusliche Gewalt und Belästigungen zu wehren.

    Das habe ich auch schon von 2 ADHD-Personen so erlebt, beim Grossteil der ADHD-Menschen, die ich kenne, aber zum Glück nicht.

    Da bin ich auch ganz ehrlich, wenn jemand schnell und vor allem unverhältnismässig zu fight wechselt, dann macht mir diese Person Angst. Da ist es mir egal, ob die Person AFAB oder AMAB ist, weil ich weiss, dass dieser Mensch schneller die Kontrolle verlieren kann und wenn man in dem Moment gerade nicht parat ist, erwischt's einen so oder so brutal.


    Das Ding hier ist: Gewalt ist ein Tool, unter Umtänden nunmal ein nützliches Tool, das einem bloß von Menschen ausgeredet wird, die eben in der Hinsicht priviligiert genug sind es nie zu benötigen

    Ich rede hier niemandem Notwehr aus, aber Gewalt ist definitiv erst die letzte Lösung.

    Oft verschärft man mit (vor allem selbst initiierter) Gewalt eine Situation nur noch, nachdem der Schaden meist schon angerichtet worden war (wie z.B die von dir angesprochene Belästigung/häusliche Gewalt, die bereits stattgefunden hatte).

    Generell ist in so einer Situation das Wichtigste, dass man da wegkommt, ich habe auch Kampfsport gemacht und selbst da wurde mir beigebracht, dass man es nur dann anwenden sollte, wenn es wirklich nicht anders geht, Flucht ist immer die bessere Antwort. Vor allem sind viele, die bewusst Gewalt anwenden (als Täter, nicht als Opfer, das sich wehrt), dann auch meist in einer Situation (z.B durch Überraschung, erwarten wenig Gegenwehr oder Waffen), wo sie einem überlegen sind und weil sie ohne diese Vorteile zu feige dafür wären.

  • HappyBoy Denkst du wirklich, dass Personen dazu verpflichtet wären, irgendjemandem Aufmerksamkeit zu geben, dem sie keine geben wollen? Bist du wirklich so überzeugt davon, dass jede Person ein gottgegebenes Anrecht darauf hat, eine Partnerschaft zu führen? Oder um das mal auf deine Formulierungen zu übertragen: Dass jeder Mann ein Anrecht auf eine Frau hat, die ihm Auferksamkeit gibt?

    Wenn deine Antwort darauf ja ist, dann solltest du ernsthaft darüber reflektieren, wie gefährlich dieses Mindset ist, wie genau dieses Anspruchsdenken zu erhöhter Gewalt gegenüber als weiblich gelesenen Personen führt und warum insbesondere Frauen daher auch nichts mit jemandem zu tun haben wollen, der so ein Denkmuster hat.


    Andere haben es hier auch schon gut erklärt aber nochmal in aller Deutlichkeit: Niemand ist jemandem Aufmerksamkeit, Sympathie oder Nähe schuldig. Selbst in einer Beziehung ist kein Partner zu keinem Zeitpunkt der anderen Person Sexualität, Nähe oder Aufmerksamkeit schuldig. Es gibt nichts, was einem ein grundlegendes Anrecht auf eine andere Person oder bestimmte Verhaltensweisen einer anderen Person gibt. Wer daran zweifelt sollte dringend an sich selbst arbeiten.



    Zu dem Punkt mit Gewalt geht mehr von Männern aus eine Sache, die ich mal irgendwo gesehen habe, vielleicht weiß hier jemand mehr. Ich habe mal was dazu gelesen, dass sich Depressionen bei Männern eher durch offensives Verhalten zeigen würden, wie eben Aggression. Ich weiß jetzt nicht, ob das auf hormonelle Einflüsse zurückgeführt wurde, aber zumindest von der Sozialisierung und dem immer noch viel zu sehr verbreiteten Bild, dass ein Mann ja keine Emotionen und Schwäche zeigen darf und immer zu funktionieren hat, kann ich mor gut vorstellen, dass der daraus entstehende falsche Umgang mit Depressionen durchaus auch eher zu aufgestauten Gefühlen und damit auch zu vermehrten Wutausbrüchen führt. Jetzt natürlich nicht nur auf Depressionen bezogen sondern generell alle negativen Emotionen und Erfahrungen, die man in sich hinein frisst. Aber das ist jetzt wie gesagt nur meine Vermutung, weiß da zufällig jemand mehr?

  • Ich habe mal was dazu gelesen, dass sich Depressionen bei Männern eher durch offensives Verhalten zeigen würden, wie eben Aggression. Ich weiß jetzt nicht, ob das auf hormonelle Einflüsse zurückgeführt wurde, aber zumindest von der Sozialisierung und dem immer noch viel zu sehr verbreiteten Bild, dass ein Mann ja keine Emotionen und Schwäche zeigen darf und immer zu funktionieren hat, kann ich mor gut vorstellen, dass der daraus entstehende falsche Umgang mit Depressionen durchaus auch eher zu aufgestauten Gefühlen und damit auch zu vermehrten Wutausbrüchen führt. Jetzt natürlich nicht nur auf Depressionen bezogen sondern generell alle negativen Emotionen und Erfahrungen, die man in sich hinein frisst. Aber das ist jetzt wie gesagt nur meine Vermutung, weiß da zufällig jemand mehr?

    Ich bin gerade nicht an meinem Heimrechner und habe gerade keinen Zugriff auf meine Unterlagen, aber ich hatte dazu mal selbst einen Artikel geschrieben. Und ja, das ist tatsächlich so. Es ist wissenschaftlich umstritten, ob das nun durch Testo kommt oder durch Sozialisierung (es sei hierzu nämlich gesagt, dass wir wissen, dass auch trans Männer wenn sie auf Testo sind mit Depressionen eher aggressiv reagieren), wobei Sozialisierung auf jeden Fall mit hineinspielt, das wissen wir auf jeden Fall. Hinzu kommt auch dass statistisch gesehen Männer sich seltener und später, wenn sie mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, sich fachliche Hilfe holen, als Frauen. Also sprich: Bei ihnen sind die Probleme (egal ob Depression usw.) schon weiter voran geschritten, wenn sie zum Psychologen/Psychiater gehen, als bei Frauen. So dass sie bspw. auch länger keine Medikation bekommen, die mit den Problemen hilft. Und das hat definitiv mit Sozialisierung zu tun, da Männer nun einmal lernen, dass "wenn du Hilfe brauchst, bist du schwach". Dies wird auch als einer der Faktoren gesehen, warum Männer häufiger Suizid begehen - wobei dahingehend natürlich auch eine Menge anderer Gründe dranhängen. Bspw. dass Männer häufig weniger enge Freundschaften pflegen, als Frauen, was definitiv auf Sozialisierung zurückgeht.

  • inzu kommt auch dass statistisch gesehen Männer sich seltener und später, wenn sie mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, sich fachliche Hilfe holen, als Frauen. Also sprich: Bei ihnen sind die Probleme (egal ob Depression usw.) schon weiter voran geschritten, wenn sie zum Psychologen/Psychiater gehen, als bei Frauen. So dass sie bspw. auch länger keine Medikation bekommen, die mit den Problemen hilft. Und das hat definitiv mit Sozialisierung zu tun, da Männer nun einmal lernen, dass "wenn du Hilfe brauchst, bist du schwach". Dies wird auch als einer der Faktoren gesehen, warum Männer häufiger Suizid begehen

    Hier nur noch eine kleine Ergänzung von mir: Männer begehen auch eher Suizid, weil sie meist "krassere" Methoden als Frauen wählen, also jene, die dann auch wahrscheinlicher tödlich enden. Die Versuchsstatistik ist an sich ausgeglichener, nur haben eben Männer deutlich mehr Erfolg dabei, was - wie du definitiv schon gesagt hast - definitiv auch an diesem toxischen Gedanken verschuldet ist, dass es nicht ok ist, wenn Männer Emotionen oder "Schwäche" zeigen und sich dadurch oftmals gar nicht oder viel zu spät Hilfe suchen.