Sexismus

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  • Mag sein, dass der Thread für Songs posten da ist und das verstehe ich auch, dennoch ist es immer wichtig offensichtlich frauenfeindliche Inhalte als solche aufzuzeigen, weil siehe letzter Absatz meines vorherigen Posts.

    Sexismus ist nicht chillig. Nie.

    Ich möchte hier nur kurz eine Sache klarstellen, da das wohl eine ungünstige Wortwahl war, für die ich mich auch entschuldigen möchte.

    Das ekelhaft bezog sich allerdings definitiv nicht auf dich, ich kenne dich nicht, warum sollte ich dich ekelhaft finden?

    Es bezog sich darauf, zwei Frauen vorzuwerfen, sie hätten noch nie eine starke Frau gesehen, was eben mit einschließt, dass sie selbst ebenso keine starken Frauen sind und das eben nur, weil sie ein random Lied mögen. Sowas ist umgekehrter Sexismus, anderen vorschreiben zu müssen, wie sie sich zu verhalten haben, um als etwas zu gelten. In diesem Fall eben, stark zu sein. Das ist nicht in Ordnung und ebenfalls sehr toxisch.


    Dass das Lied problematisch ist und die Sängerin unter Umständen auch, kann sein, ich hab mich jetzt persönlich zu wenig mit der Sängerin beschäftigt um darüber ein definitives Urteil zu fällen. Allerdings sind Songlyrics wie bereits gesagt frei zu interpretieren und Raichu-Chan hatte da eben andere Sachen hineininterpretiert. Das ist nicht falsch, oder richtig. Hier jemandem dann zu unterstellen, komplett falsch zu liegen und zu unterstellen keine Ahnung zu haben, wie eine Frau zu sein hat, ist dann eben einfach falsch.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Ich möchte hier anmerken, dass ich Aufklärung bei sowas auch wichtig finde, daher auch Danke an Rui, aber es sollte dabei bleiben: Aufklärung.

    Damit man sich von solchen Liedern nicht zu viel beeinflussen lässt oder zumindest einen kritischeren Blick hat.


    Selber höre ich auch "problematische" Lieder, zum Beispiel mag ich auch Freiwild, vertrete aber zum Beispiel deren Umgang gegen Mobber in "Fick dich und verpiss dich" nicht (ist nur ein Beispiel von denen, glaube, da kann man zig Kontroversen rausgraben).

    Für mich sind es Melodien entweder im Ton oder Sprachklang, die mir dann eben zusagen und wenn man mir dann trotzdem was vorwerfen will, ist das nur die Betrachtungsweise der anderen Person wie ich scheinbar etwas erlebe, was halt unfair ist, weil das nur ich wirklich wissen kann.


    Deswegen eben: Bei Aufklärung lassen und nicht das Empfinden der anderen Person anhand dessen bewerten.


    sie hätten noch nie eine starke Frau gesehen,

    Den Begriff "starke Frau" finde ich ohnehin an sich problematisch und es wird doch oft in negativer Konnotation genutzt.

    Niemand muss auf irgendeine Art "stark" sein, sondern man sollte einfach sich selbst sein.

  • Ich hab mich jetzt auch kurz eingelesen und anscheinend geht es um Young & Beautiful von Lana Del Rey? Erstmal @Yor, banger taste, Lana ist truly for the girls who get it. Liebe ihre Musik auch, Diet Mountain Dew, Doin Time, Ride, Dark Paradise und viele andere von ihr laufen bei mir eigentlich auch rauf und runter.


    Weiterhin - sehe nicht, wo das Lied sexistisch ist. Der Text beschreibt an keiner einzigen Stelle, dass das geschilderte Problem richtig und wichtig ist oder dass es toll ist, dass ein Großteil des Wertes einer Frau durch ihr Aussehen und anderen Attributen, die mit jungem Alter verbunden sind, zustande kommt. Das Lied ist definitiv ein kleiner Kuss auf die Stirn von woman to woman, ein "girl, same!", ein Gesehen werden von anderen Frauen. Man fühlt sich ernst genommen und weniger alleine mit seinen Problemen. Es ist kein einfaches Thema anzusprechen, dass man Angst vor dem Altern hat, und mit Young & Beautiful ist das Thema greifbarer und man fühlt sich vielleicht auch weniger alleine.


    Was ich hingegen wirklich problematisch und auch sexistisch, vollkommen egal, welches Geschlecht man hat, finde ist, wenn man Frauen Dinge unterstellt wie "du hast noch nie eine independent woman gesehen" oder meint, jemandem absprechen zu müssen, was der Song der eigenen Lebensrealität vielleicht bedeutet. Feminismus bedeutet sich dafür einzusetzen, dass Frauen auch eine Wahl haben, und wenn eine Frau eben sagt "mir ist meine Ästhetik und Schönheit wichtig" und "mein Leben dreht sich vor allem um die Liebe" (sie singt in Young & Beautiful ja auch viel über einen Mann, vielleicht mal darüber nachgedacht, dass sie einfach auch jung bleiben will, um bei ihm zu sein? Dass es ihr einfach wichtig ist, ihm zu gefallen, so wie es eigentlich für die meisten Menschen iwo wichtig ist, dem Partner zu gefallen?), dann ist das ihr gutes Recht, genauso wie wenn sie sagt "fuck conventional beauty standards" und alleine und glücklich alt wird. Kp wieso wir Frauen immer noch aufdrücken müssen, was unsere Definition von einem richtigen Leben ist. Feministisch ist das aber auf keinen Fall :)


    Und besonders eine zerbrechliche Barbie-Tussi

    Das hier nennt man übrigens internalized misogyny, also so abfällig über Frauen zu sprechen, die nicht deinem Ideal entsprechen und andere Lebensrealitäten wahrnehmen, als du es tust. Und ich sehe bei all dem benefit of the doubt, den ich dir für deinen wilden Post lassen möchte, nicht, wo du weniger sexistisch bist, als du es einem Song von Lana Del Rey unterstellst.

  • Also zuerstmal: Lana Del Rey mag ich ebenfalls gerne. Ich hab jetzt nicht so viele Songs von ihr gehört, aber ich mag ihre Stimme und manche Texte gerne. ^^


    Mein Pet Peeve sind Frauen, die Femmes haten und all die eigene, internalisierte Misogynie nicht bemerken. Hab das auch real einige Male erlebt, eben auch jene Frau mit der ich gar nicht auskam und die hatte zwei lange Rants über all die blöden, aufgetakelten Tussen gehalten, die sie hasst. Auch eben über eine Kollegin wie bereits erwähnt "eww was macht die aufgetakelte Tusse in meinem technikorientierten Job und eww, wie sie immer über ihren Freund erzählt und yaddayadda." Und man kam da mit einer normalen Unterhaltung nicht dran. Ich kenne das Girl nichtmal, aber ich hoffe die Tussi slayed und hat eine schöne Beziehung. 💅🏻


    Was mich auch stört ist, dass manche Frauen andere weiblich gelesene Personen genauso für ihre Fantasien gebrauchen, wie sie es Männern vorwerfen zu tun. Nur sind es bei Heterofrauen dann halt keine sexuellen Fantasien, sondern Self Fullfilment-Fantasies ohne die jeweilige Frau überhaupt danach zu fragen, ob sie diese erfüllen möchte und ob es sie interessiert ein "gutes Vorbild" für andere zu sein.

    Und reale Menschen sind nunmal keine schlecht geschriebenen, weiblichen Charaktere aus Hollywoodfilmen, die "strong independent women" darstellen.

    Reale Menschen - und gut geschriebene Charaktere - haben Schwächen und Unsicherheiten wegen was auch immer, und da ist es gleichgültig, ob sich wer anderes dran aufhängt und meint jede Person, die man als weiblich liest, müsse doch eine "starke Frau" sein.


    Btw ist es mir natürlich wichtig wie meine Partnerin mich sieht. Ich würde jetzt nicht bei Kleinigkeiten wie gefärbten Haaren, kleinen Tattoos oä. nachfragen, ob ich das "dürfte", damit müsste sie halt leben, aber natürlich interessiert es mich im Großen und Ganzen ob ihr mein Aussehen gefällt. Zu einer Beziehung gehört imo dazu, dass man sich manchmal / alltäglich auch ein wenig bemüht, besonders was gute Körperpflege betrifft, und wenn man es möchte, einiges was darüber hinausgeht.



    Werde ich erfolgreich sein? Anerkennung und lauter cooles Zeug haben, das ich mir erarbeitet habe, weil ich halt so awesome bin und betone ich das?'


    [...]


    Die "besten Jahre" einer Frau sind jene, in denen sie am produktivsten ist und die meisten ihrer selbstgesteckten Lebensziele erreicht!

    Ist das nun weniger materialistisch als eine Frau, die nach Anerkennung ihres Partners fragt?

    Was ich nicht verstehe, wieso man ständig von Erfolg spricht. Hört sich extrem nach kapitalistischem Feminismus an (oder eine Ideologie, die sich als Feminismus tarnt), bei dem Frauen und weiblich gelesene Personen, genauso wie männlich wahrgenomme Personen auch, dazu angehalten werden ihren Wert nur an kapitalistischen Faktoren wie Erfolg, der Anerkennung anderer und coolen Stuff (aber nicht die Anerkennung von deiner Partner*in bitte, sondern nur von fremden Menschen... weirdly enough) zu messen. Natürlich ist mir BTW die Meinung meiner Partnerin sehr viel wichtiger als von jedem Random.


    Aber was red ich dauernd drüber... wir leben nunmal in Late Stage Capitalism und viele finden es normal ihren Wert als Person an Erfolg festzumachen oder etwas zu studieren, das sie nicht interessiert. Da ist es nicht verwunderlich, wenn viele Frauen beginnen das Mindset zu übernehmen, dass Erfolg, Anerkennung und cooler Stuff wichtiger sei als eine zufriedene Beziehung zu führen, glücklich in seinem Job zu sein anstatt erfolgreich etc.


    Mir blutet auch das Herz, wenn ich von jemanden höre "lol nein, dieses naturwissenschaftliche Fach interessiert mich gar nicht so sehr, ich glaub nur, dass man sehr gut darin verdient / meine Eltern wollten das von mir. Da wollte man ein interessantes Gespräch führen und dann hört man das... kompletter Abturner das Gespräch über das Studium der Person fortzuführen. Weil Gehalt und Anerkennung anderer (+ bei Frauen "omg ich bin laut gesellschaftlichem Maßstab erfolgreich, ich bin deshalb eine 'starke Frau'"!!!) > etwas tun, das einem liegt. 🥲


    Was bedeutet Erfolg und was ist produktiv? Geld, ein dickes Auto, das man hat um sein Selbstbewusstsein aufzubessern? Wenn jemand meint ein schönes Familienleben sei Erfolg im Leben oder ein Job in dem man vielleicht nicht erfolgreich ist und viel Anerkennung erhält, aber der einen Spaß macht, was ist dran auszusetzen?



    eine zerbrechliche Barbie-Tussi


    [...]


    das materialistische, einfältige, ach-so hilflose, hochgradig dumme, kleine bimbo-Püppchen mit ganz großen Rehäuglein und trotzigem Schmollmund spielt

    Internalisierte Misogynie nennt man sowas und es ist furchtbar zu lesen.

  • Doppelpost, aber wenn wir schon über sexistische Songs reden, finde ich diese furchtbar, die mir der Algorithmus immer wieder vorschlägt:


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    Ich mag zumindest andere Lyrics von Alligatoah, aber hier hat er komplett danebengegriffen. Es sollte eigentlich ein Lied allgemein über den Zwang zu Schönheitsidealen und darüber dass Kinder in Entwicklungsländern unsere Kleidung nähen.

    Stattdessen kommen Zitate wie:

    "deswegen trag ich mehr Schichten auf, denn wer will schon eine ehrliche Haut?" - weil Frauen mit Schminke im Gesicht sehr unehrlich sind, weil sie als Influencerin oä. Makeup verkaufen, ja. Klingt mehr nach "Wieder Mal ein Mann, der zu blind ist um Makeup zu erkennen und auf eine ganze Kunst- und Ausdrucksform herabblickt."

    Das Ironische darin ist ja auch, dass männliche Influencer, die ihrem überwiegend männlichen Publikum Energydrinks, Gaminglaptops oä. von ihrem Sponsor bewerben, gibt es keine so große Kritik.

    Sobald sich eine Influencerin entscheidet einen Beautykanal zu betreiben, dann kriegt sie es von Vorhinein einen Schlag in die Magengrube und wird von Vorhinein als dümmlich dargestellt. Weil typisch weibliche Interessen ja ganz schlimm sind und man natürlich keinerlei Talente braucht einen Kanal großzubekommen und sich zu bewerben ... merkt man dann hoffentlich.


    Und natürlich ist die schlimmste Line "du bist schön, aber dafür kannst du nichts. Weder lesen noch schreiben noch was anderes." Absolutes Yikes. Peak Misogynie.



    Und das ist ein älterer Song und hier auch: Ich mag Pink ansonsten gerne, aber der Song hat bei mir schon damals ein Gefühl vermittelt, dass etwas falsch ist.


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    Sie verarscht darin andere Sängerinnen und Stars, btw war es damals auch so, dass das Sextape meiner Erinnerung gegen ihren Willen an die Öffentlichkeit kam und anstatt den Umgang der Öffentlichkeit mit Frauen und deren Privatssphäre und Sexualität anzukreiden, wird angekreidet, dass es überhaupt dieses Sextape gibt. Frage ist... was ist überhaupt schlimm daran ein Sexvideo von sich zu haben? Das einzig Schlimme daran ist, wenn es gegen den eigenen Willen an die Öffentlichkeit gerät. Der Mann, der darin zu sehen war, wurde hingegen nie als Schlampe dargestellt.

    Und Essstörungen wie Bulimie sind natürlich auch ganz lustig... die btw sehr häufig ihren Ursprung in traumatischen Erfahrungen in der Kindheit und zu kritischen Eltern haben, die Medien können diese allenfalls verstärken.

    Am Ende gewinnt das Engelchen und das Mädchen greift zum Football, weil die Barbie und alles typisch Mädchenhafte fürs Teufelchen steht. Ganz großartig.

    Und ich meine okay, der Song ist alt, aber viele der Kommentare, die diese Messages gutheißen, sind neu. Als würden weibliche Stars nicht genug gewoman'ed von den Medien werden und all das; andere Frauen müssen es auch noch regelmäßig tun.



    Da ich damals den oben verlinkten Song von Pink angeklickt habe, hat mir der Youtube Algorithmus bald daraufhin den Mist in die Timeline geschmissen:


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    Ich glaube dazu muss ich auch gar nicht mehr viel sagen lol, die hatten auch mehr Songs wie diesen hier. Und ja wieder, es ist ein alter Song, aber es gibt viele neuere Kommentare darunter wie "hihi, da muss ich gleich an jemanden denken!" :rolleyes:



    Es ist sonst auch schon sehr auffällig, dass der Intellekt von weiblich gelesenen Personen besonders gerne und häufig angegriffen und nur aufgrund Aussehen, Sexualität und Lebensstil in Frage gestellt wird, entweder von AMAB Personen und besonders gerne auch von anderen AFAB Personen wie man an den oberen Songs und sonst so im alltäglichen Leben und in den Medien sieht.

  • Rapper Bushido: Systematischer Machtmissbrauch
    Der inzwischen 45-jährige Rapper und Reality-TV Star Bushido soll ähnlich wie Till Lindemann bei seinen Konzerten junge Frauen systematisch aussortiert haben,…
    www.nd-aktuell.de


    Nach Till Lindemann vor kurzem soll nun auch Rapper Anis Ferchichi aka Bushido laut Tagesspiegel einer der Ersten in der deutschen Rapszene gewesen sein, der wie Lindemann junge Frauen systematisch zum Sex ausgenutzt habe. Ein Szeneinsider soll dies dem Tagesspiegel erzählt haben. Es wurden für ihn attraktive Frauen ausgesucht, die ein goldenes Bändchen, die man in der Szene "Gangbang-Bändchen" nannte erhielten und somit als Sexualpartnerinnen nach den Konzerten infrage kamen.


    Der letzte Satz in verlinkten Artikel bringt es auch gut auf dem Punkt: "Das ist weniger eine Überraschung als eine dringende Erinnerung: Dort, wo Männer viel Macht haben, nutzen sie sie aus; oft auch für Sex. Frauen sind davor nie wirklich sicher - nicht im Rock, nicht im Rap, nicht auf der Arbeit, nicht zu Hause."

  • Da wird es in der Szene noch so einige geben und das meiste wird nie ans Tageslicht kommen. Auch wenn mich das bei Bushido so null Komma null überrascht, wenn man bedenkt wie sexistisch und frauenfeindlich seine Texte teils gestaltet sind. Da bringt es exakt gar nix dass er immer wieder betont, dass er auf keinen Fall Frauenfeindlich ist.

    Was mich halt immer wieder schockiert ist, warum man gerade als Frau so jemanden noch aktiv mit einem Konzertbesuch unterstützt. Das würde mir nie einfallen, dafür Geld auszugeben, geschweige denn irgendeines von diesen "Bändchen" anzunehmen.


    Das alles ist keine Entschuldigung/Rechtfertigung/Sonstwas für das, was er da neben vielen anderen abzieht. Es macht mich einfach nur traurig dass es auch einen gehörigen Anteil an Frauen gibt, die zu dem Erfolg diesen Mannes beigetragen haben.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


    Einmal editiert, zuletzt von Yuki ()

  • Dort, wo Männer viel Macht haben, nutzen sie sie aus; oft auch für Sex. Frauen sind davor nie wirklich sicher - nicht im Rock, nicht im Rap, nicht auf der Arbeit, nicht zu Hause."

    Leider nicht nur dort wo "Männer viel macht haben" was auch dazu führt dass Frauen meinem Gefühl nach allgemein ein grundsätzliches misstrauen gegenüber Männern entwickeln (was ich so traurig es ist auch nachvollziehen kann). Ich bemerke es selber immer wieder wenn ich mal Abends unterwegs bin und Frauen die bemerken dass ich wenn auch nur für eine kurze Strecke hinter ihnen laufe schneller werden oder noch extremer die Straßenseite wechseln. Ich würde jetzt nicht grade sagen dass ich bedrohlich aussehe oder so und dennoch kann ich es verstehen. Man liest inzwischen ja leider schon fast regelmäßig von Übergriffen o.ä. und mich wiedert es nur noch an.


    Es geht ja schon damit los dass viele einfach kein Nein akzeptieren wenn sie eine Frau bspw. nach ihrer Nummer fragen und oft erst dann aufhören wenn ein anderer Mann durch z.B. den Klassiker "Ich habe einen Freund" ins Spiel kommt.

  • https://www.nd-aktuell.de/arti…cher-machtmissbrauch.html


    Nach Till Lindemann vor kurzem soll nun auch Rapper Anis Ferchichi aka Bushido laut Tagesspiegel einer der Ersten in der deutschen Rapszene gewesen sein, der wie Lindemann junge Frauen systematisch zum Sex ausgenutzt habe. Ein Szeneinsider soll dies dem Tagesspiegel erzählt haben. Es wurden für ihn attraktive Frauen ausgesucht, die ein goldenes Bändchen, die man in der Szene "Gangbang-Bändchen" nannte erhielten und somit als Sexualpartnerinnen nach den Konzerten infrage kamen.


    Der letzte Satz in verlinkten Artikel bringt es auch gut auf dem Punkt: "Das ist weniger eine Überraschung als eine dringende Erinnerung: Dort, wo Männer viel Macht haben, nutzen sie sie aus; oft auch für Sex. Frauen sind davor nie wirklich sicher - nicht im Rock, nicht im Rap, nicht auf der Arbeit, nicht zu Hause."

    Meinem Gefühl nach besteht das Problem solcher Kunstschaffenden darin, dass sie sich selbst für die Allergrößten halten, was für sie eine derartige Auslegung zu rechtfertigen scheint bzw. als irgendeine Form von "Privileg" betrachtet wird. Es ist jedoch schön zu sehen, dass sich aktuell Stimmen gegen derartige Rockstar-Konnotationen, welche ja schon seit jeher präsent sind, erheben, auch wenn sich die Opfer und Kritiker*innen dabei u.a. gegen ein (zu Großteilen) unverbesserliches sowie unfaires Fandom stellen und in Gefahr begeben.


    Im Falle von Rammstein/Lindemann überrascht es mich tatsächlich ein wenig, weil ich immer dachte, dass eine so grotesk-überzogene Musik, die ja für eine derartige Form des Missbrauchs und der sexuellen Ausbeutung in der Theorie prädestiniert wäre, keinen unmittelbaren Zusammenhang mit der Wirklichkeit herstellen könne. Das schien mir irgendwie zu einfach.


    Ich denke, dass Sexismus in beiderlei binären Geschlechterkonstruktionen vorhanden ist, nur dass der Umgang vieler Männlich-Gelesener im Häufigkeit deutlich prekärer ausfällt. Dass "Mann" grundsätzlich als Straftäter verstanden wird, ist auch eine Form von Sexismus und kein "Fakt", weil es eben nicht auf alle zutrifft (wenn auch auf sehr viele).


    In meiner damaligen Berufsschulzeit wurde ich von einer weiblich-gelesenen Person aufgrund meiner schmächtigen Physes als "Kein-echter-Mann" tituliert. Glücklicherweise war meine geistige Reife zu diesem Zeitpunkt meines Lebens bereits groß genug, um dieser Bemerkung wenig bis keine Beachtung zu schenken. Mittlerweile finde ich sogar, dass sie zum Teil Recht damit hatte, weil es mir prinzipiell egal ist, welches Geschlecht ich durch andere Personen angedichtet oder abgesprochen bekomme, haha. Das ist aber natürlich nicht vergleichbar mit Erfahrungen wie "Verhaltens-/Erscheinungs-Druck", "medizinischer Benachteiligung", "unfairer Bezahlung" oder "sexualisierter Gewalt". Eine Freundin hat mir mal das Buch "Unsichtbare Frauen" der Journalistin Caroline Criado-Perez empfohlen, das für mich ein kleiner Augenöffner war (zugegegeben war es eher ein "Ohrenöffner", weil ich mir letztendlich die übersetzte Hörbuch-Fassung davon gegeben habe). Das Geschilderte darin zieht zwar sehr herunter und die leistungsgesellschaftlichen Ansinnen der Autorin sind nicht unbedingt meine Kragenweite, aber alles in allem finde ich solche Werke immens wichtig.


    [...] Ich bemerke es selber immer wieder wenn ich mal Abends unterwegs bin und Frauen die bemerken dass ich wenn auch nur für eine kurze Strecke hinter ihnen laufe schneller werden oder noch extremer die Straßenseite wechseln. [...]

    Wenn es sich anbietet, wechsle ich selbst die Straßenseite, es sei denn, ich bin schon direkt auf der Zielstraße und verlängere mir dadurch den Laufweg. Da bin ich dann etwas bequem.

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    "Ich bin nett, ich hab einen tollen Hund und ich kann ganz viel
    Zuckerwatte essen ohne dass mir schlecht wird."
    -
    Douglas Jensi Funny

  • Der letzte Satz in verlinkten Artikel bringt es auch gut auf dem Punkt: "Das ist weniger eine Überraschung als eine dringende Erinnerung: Dort, wo Männer viel Macht haben, nutzen sie sie aus; oft auch für Sex. Frauen sind davor nie wirklich sicher - nicht im Rock, nicht im Rap, nicht auf der Arbeit, nicht zu Hause."

    Ja, ich meine nein... Menschen, die viel Macht und einen Arschlochcharakter haben, nutzen diese oft aus. Nur ist es als Mann leichter an diese Macht zu kommen und wenn man einen Arschlochcharakter hat, ist es ebenfalls einfacher aufzusteigen. Ist in der Wirtschaft so, von Konzernen bis mittelständischen Unternehmen, ist in der Kunst bestimmt nicht anders.



    Im Falle von Rammstein/Lindemann überrascht es mich tatsächlich ein wenig, weil ich immer dachte, dass eine so grotesk-überzogene Musik, die ja für eine derartige Form des Missbrauchs und der sexuellen Ausbeutung in der Theorie prädestiniert wäre, keinen unmittelbaren Zusammenhang mit der Wirklichkeit herstellen könne. Das schien mir irgendwie zu einfach.

    Ich weiß ja nicht wie man zu dieser Logik kommt. ^^' "Der singt und schreibt nur sehr gerne über Vergewaltigungen und co., aber wer hätte gedacht, dass er das wirklich gerne tut."


    Was sowohl bei Lindemann wie auch bei Bushido halt erbärmlich ist, dass die es für ihr wohl zerbrechliches Ego benötigen Frauen zu missbrauchen. Mit so einer Reichweite und so vielen Fans müsste man meinen hätte man genügend Sexpartnerinnen, die einwilligen würden, aber wo bliebe denn da der Kick vom Machtmissbrauch...

  • Was sowohl bei Lindemann wie auch bei Bushido halt erbärmlich ist, dass die es für ihr wohl zerbrechliches Ego benötigen Frauen zu missbrauchen. Mit so einer Reichweite und so vielen Fans müsste man meinen hätte man genügend Sexpartnerinnen, die einwilligen würden, aber wo bliebe denn da der Kick vom Machtmissbrauch...

    Solche Typen wollen aber meistens die Frauen. die nicht wollen. Gerade das nicht " haben können" löst den Kick aus.

  • Ich denke, dass Sexismus in beiderlei binären Geschlechterkonstruktionen vorhanden ist, nur dass der Umgang vieler Männlich-Gelesener im Häufigkeit deutlich prekärer ausfällt. Dass "Mann" grundsätzlich als Straftäter verstanden wird, ist auch eine Form von Sexismus und kein "Fakt", weil es eben nicht auf alle zutrifft (wenn auch auf sehr viele).

    Ich frage mich selber immer, wie viel davon antrainierter Sexismus ist. Wobei es halt nicht von ungefähr kommt, immerhin begehen Männer statistisch die meisten Übergriffe und Straftaten, was wohl selbst auf Sexismus zurückzuführen ist. Es ist ein Teufelskreis.

    Aber ab und an frage ich mich auch, gerade bei solchen Storys wie, man läuft einfach nur die selbe Straßenseite entlang, ob mans nicht auch ein wenig übertreiben kann. Die Mutter von einem weiblich gelesenen Kumpel von mir, haut auch ständig solche Sachen raus, die absolut nicht förderlich sind. Zum Beispiel, dass dey nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr rausgehen darf, weil dey sonst instant vergewaltigt wird, oder auch solche Dinge wie Konzerte, die halt meistens Abends stattfinden zu gefährlich sind. An irgendeinem Punkt frag ich mich halt, wieweit man sich aus Angst vor komplett irrationalen Dingen einschränkt. Dey hört da natürlich nicht wirklich drauf und geht häufig nachts spazieren, gerne auch mal auf den Friedhof nebenan.

    Weil sind wir halt ehrlich, solche Übergriffe passieren halt selten nachts, in der Seitengasse. Allgemein dieses Bild von einem Täter, der stundenlang im Busch auf eine Frau wartet um sie dann vergewaltigen und töten zu können, muss wirklich aufhören. So funktioniert das einfach nicht und nicht jeder Mann, der Abends mit dir durch die selbe Straße läuft, will irgendwas von dir.

    Dann wiederum, wenn auch ich nicht mehr davon betroffen bin. Cat Calling ist nicht selten und ich frage mich wirklich, was diese Individuen sich dadurch eigentlich erhoffen, außer absoluten Ekel hervorzuheben? Es ist kein Kompliment, wenn du einer weiblich gelesenen Person nachpfeifst, weil sie einen kurzen Rock trägt. Oder sowas wie "scharfe Schnecke" zurufst. Alles schon erlebt und ich möchte doch jedes mal im Strahl kotzen. Mit denen dann Diskutieren braucht man ja auch nicht, dann sind die angepisst, wie man ihre äußerlich bescheidenen Komplimente beleidigend sehen kann und, dass man als Mann ja heute nichts mehr darf.


    Wenn es sich anbietet, wechsle ich selbst die Straßenseite, es sei denn, ich bin schon direkt auf der Zielstraße und verlängere mir dadurch den Laufweg. Da bin ich dann etwas bequem.

    Ich tu das auch, aber nicht, weil ich denke, die Person könnte Angst vor mir haben, sondern weil ichs nicht mag mit Leuten, die ähnlich schnell gehen auf der selben Straßenseite zu sein. Das ist immer so awkward. Soll man jetzt überholen oder nicht? Soll man genervt langsam hinterher gehen? Einfach Straßenseite wechseln, dann ist es besser.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Aber ab und an frage ich mich auch, gerade bei solchen Storys wie, man läuft einfach nur die selbe Straßenseite entlang, ob mans nicht auch ein wenig übertreiben kann. Die Mutter von einem weiblich gelesenen Kumpel von mir, haut auch ständig solche Sachen raus, die absolut nicht förderlich sind. Zum Beispiel, dass dey nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr rausgehen darf, weil dey sonst instant vergewaltigt wird, oder auch solche Dinge wie Konzerte, die halt meistens Abends stattfinden zu gefährlich sind. An irgendeinem Punkt frag ich mich halt, wieweit man sich aus Angst vor komplett irrationalen Dingen einschränkt. Dey hört da natürlich nicht wirklich drauf und geht häufig nachts spazieren, gerne auch mal auf den Friedhof nebenan.

    Weil sind wir halt ehrlich, solche Übergriffe passieren halt selten nachts, in der Seitengasse. Allgemein dieses Bild von einem Täter, der stundenlang im Busch auf eine Frau wartet um sie dann vergewaltigen und töten zu können, muss wirklich aufhören. So funktioniert das einfach nicht und nicht jeder Mann, der Abends mit dir durch die selbe Straße läuft, will irgendwas von dir.

    Joa, wenn du das mehr als einmal selbst mitgemacht hast, ist es dann halt einfach nur Realität, die einem passiert, und keine irrationale Angst. ^^' Meine Mutter war auch immer überängstlich, deswegen hab ich ihr immer erst später erzählt, wenn mir oder jemand anderen beinahe etwas in so einer Situation passiert wäre.


    Auch nachts beim Heimgehen in Seitengasse. Irgendeiner hat's vorgekräht, dass sowas nie passieren würde und alle anderen krähen's jetzt nach ohne zu wissen wie es wirklich ist von einem Fremden beinahe überfallen zu werden und dass sowas keine so seltenen Einzelfälle sind.

    Die hocken auch nicht in einem Busch, die kommen grad betrunken von irgendwoher oder haben sich mit der eigenen Freundin gestritten und wollen das an einer anderen, weiblich gelesenen Person auslassen.


    Bei mir und anderen weiblich gelesenen Personen hat's halt aufgehört, weil mich diese Kerle mit Anfang 20 für so 16 herum gehalten haben und wenn man dann etwas mehr seinem Alter nach aussieht, interessiert man zum Glück solche Typen nicht mehr.


    Es denkt auch niemand, dass JEDER Mann etwas von einem will, aber lieber ist man schon etwas hellhöriger (like literally, schon indem man keine Kopfhörer drinnen hat), als blindlinks in so jemanden reinzulaufen. Weiblich gelesene Personen als paranoid darzustellen, weil sie der Realität und ihrer Erfahrung entsprechend logisch handeln, geht gar nicht.

    Als Vergleich ist das etwa als würde man sagen "nimm doch ruhig einen Cocktail von einer random Person an, nicht jeder will einem was Schlechtes." ^^'

  • Ich mein gesunde Vorsicht, dagegen ist nichts einzuwenden. Mache ich ebenfalls so, wenn ich mich unwohl fühle oder ein blödes Bauchgefühl habe, dann halte ich mich fern. Mir tuts manchmal sogar leid weil ich weiß dass ich in diesem Moment indirekt etwas unterstelle aber meine Sicherheit ist mir da wichtiger wenn ich mich nicht wohl fühle. Aber deshalb direkt jeden zu verteufeln ist weird. Es ist ja auch nicht so dass man nichts zur Vorbeugung machen kann. Wenn ich ein Event besuche wo ich weiß ich bin vllt länger unterwegs dann muss ich ja nicht alleine hin zB.

    Wenn ich Sorge habe dass jemand was ins Getränk mischt whatever dann lass ich es nicht unbeaufsichtigt oder habe auch da jemanden dabei dem ich vertraue.

    Wenn ich irgendwo unterwegs bin und mich etwas lost fühle dann kann ich telefonieren (dafür gibts sogar extra Hotlines).

    Es gibt echt viele Angebote um einer eventuellen Angst entgegenzuwirken und einiges davon hat man sogar selbst in der Hand.


    Deshalb aber zu unterstellen dass man jeden Tag einer massiven Gefahr ausgesetzt ist die von Männern ausgeht halte ich für nicht zielführend, das zermürbt einen nur selbst ind hilft einem nicht wenn es (wie verdammt oft) am helllichten Tag im Park passiert.


    Gesunde (!) Vorsicht, selbst nachdenken was möglich ist und was nicht, angemessene Vorbereitung und ansonsten einfach versuchen ein bisschen zu entspannen. Das Leben ist viel zu kurz um in panischer Angst zu leben. Zumal man gerne vergisst dass die Chance deutlich höher ist von nem Auto erwischt zu werden und dennoch sind wir alle jeden Tag draußen oder auf Arbeit. Das Leben passiert, man muss das beste daraus machen.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

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  • Ich bin wegen meiner Erfahrungen ungerne allein unterwegs, egal ob nachts oder tagsüber. Früher habe ich da auch nicht so recht gewusst, wie ich mit sowas ungehen soll, wenn dich plötzlich ein Fremder angreift oder sich ein alter Mann über die Lippen leckt, weil man sich etwas hübsch gemacht hat. In meiner Therapie hab ich gelernt damit umzugehen und fühle mich nicht ganz so verloren. Hab mich aber damals nicht mehr rausgetraut oder ungeschminkt in ganz weite Klamotten, weil ich dachte jeder will mir was böses.

    Nicht jeder will einem Gutes, aber genauso wenig will jeder einem was Böses. Das Bauchgefühl is da ganz gut, aber leider hört man da zu selten drauf.


    Wie Elize sagt, es gibt Hotlines bzw hab ich telefoniert, manchmal sogar nen Video Call gestartet. Auf Konzerten bin ich meist mit Freunden, aber auf Konzerte geh ich auch alleine, da is der Heimweg, find ich, schlimmer, als das Konzert selbst. Ich setze mich in Öffis auch entweder nah zum Fahrer oder zu anderen Menschen, die mir Sicherheit bieten. Auch nicht ans Fenster, sondern außen, damit ich notfalls weg kann. Habe meist auch nur einen Kopfhörer drinnen, damit ich mitbekomm, wenn sich jemand nähert. Leider hab ich von vielen Freunden im Umfeld mitbekommen was man für Erfahrungen machen kann, wenn man nicht genug aufpasst.