Sexismus

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  • victim blaming ist sowieso sehr uncool

    Ohne Kontext ist das Wort und das was es bedeutet sogar nicht nur uncool, sondern ne Vollkatastrophe.. Aber zum Glück lassen sich Zusammenhänge mit ein bisschen Geduld den Rest zu lesen hier ja herstellen.


    Nimms mir nicht übel, aber ich hab ein bisschen das Gefühl dass das hier zu Gesprächskultur gehört. Jemand haut eine Aussage raus, bei der es im entferntesten möglich ist, ein Wort wie zB dieses zu verwenden, von dem man genau weiß dass die Leute darauf anspringen, und alles was man vorher besprochen hat, und wie es zu diesem Punkt kam, sprich der gesamte Kontext, wird hinfällig.

  • Und wo passt es nicht "sinnvoll" in die Geschichte?

    Beim Remake von Troja z.B. wurde Achilles von einem glatzköpfigen Schwarzen gespielt [1]. Was ja nichts mit der Mythologie und dem Iliad zutun hat. Es gibt sogar einen Film in dem Julius Caesar von nem Schwarzen gespielt wird. [2] da sagen auch zurecht viele Schwarze nur wtf.


    Die neue Arielle wird im Film ja auch von einer schwarzen gespielt.


    Stellt euch mal vor, es kommt ein Film über King Shaka raus, in dem Shaka von einem weißen, blonden, blauäugigen Typen gespielt wird.

  • Oder wie krass das wäre, wenn man Jesus von Nazaret als Weißen statt als Araber darstellen würde...

    Ich denke nicht, dass man Jesus als Weißen dargestellt hat weil man was gegen Schwarze hat. Jesus ist für die Christen eine Symbolfigur. An historischer oder wissenschaftlicher Korrektheit sind religiöse Menschen ja nicht interessiert. Laut Mormonentum war Jesus ja sogar in Amerika.


    Lächerlich mach man sich erst wenn man wie die AfD gegen dunkelhäutige Kinder hetzt, die die Rolle des Christkinds spielen. :b

  • Ich denke nicht, dass man Jesus als Weißen dargestellt hat weil man was gegen Schwarze hat.

    Also werden Cäsar, Achilles und Arielle von Schwarzen gespielt, weil irgendwer Weiße hasst? Warum genau ist es schlimm, dass die fiktiven Personen Achilles und Arielle nicht weiß sind? Was unterscheidet die (vermutliche) historische Korrektheit von Jesus und Caesar?

  • Das war darauf bezogen, dass es nichts sein sollte, das man einfach hinnimmt. Auch von Menschen mit psychischen Problemen nicht. Ist am Ende deine Sache und ging mir viel mehr darum, dass Männer es zu leicht hinnehmen, wenn sie geschlagen werden.

    Also ich kann da jetzt nur von mir sprechen.. Aber ich nehm das nicht "leicht hin". Die Tatsache dass wir noch zusammen sind hat damit nichts zu tun.

    Glaub mir, das hat schon für übelsten Dampf gesorgt, wir waren auch zeitweise schon getrennt. Das ich hier jetzt nicht über jede Situation die das mit sich brachte, jede Klinik, jeden Facharztbesuch, jeden Streit jede Träne die geflossen ist berichte, heißt noch lange nicht, dass all sowas nicht passiert ist.


    Aber meine Frau ist keine durchgeknallte Irre die aus Spaß um sich schlägt.

    Ich bin mit der freundlichsten, liebenswürdigsten, süßesten, witzigsten und schönsten Person zusammen die ich kenne. Ich hab echt Glück.

    Aber unser Mikrokosmus ist eben auch nicht perfekt und wir haben ein paar Probleme. Ob man das so hinnehmen sollte, kann man weder objektiv noch subjektiv als außenstehender beurteilen. Du weiß dafür nicht genug. Ich weiß aber, dass ich mit der Person zusammen bin die ich liebe, und mit der ich auch alt werden möchte. Und wenn der Preis dafür ist mir nochmal ein paar zu fangen dann tu ich das. Denn die Person die dermaßen austickt, ist nicht sie selbst. Wir reden hier von einer ausgeprägten psychischen Störung. Literally eine Krankheit. Wenn ich sie deswegen verlasen würde, wäre ich ein genau so großes Arschloch, als wenn ich sie verlassen würde, weil sie nen gebrochenen Arm hat. Außerdem ist das nichts das wir "einfach so hinnehmen" sondern ein Thema dass uns beide immer wieder beschäftigt und das wir so gut wir irgendwie können versuchen zu lösen. Denn auch wenn es unangenehm ist sich eine zu fangen.. Die Gefühle die sie danach durchlebt wenn ihr klar wird, was da passiert ist, sind noch viel schlimmer als meine.

  • Jolt

    Gut, danke für deine Erklärung, aber ich kenne / kannte auch viele Menschen mit psychischen Erkrankungen. Im Allgemeinen kann ich da nicht zustimmen. Manche haben angefangen mit "wenn du nicht dieses und jenes tust, dann bring ich mich um!" und solchen Dingen, einiges an sehr krankem Mist. Da darf man durchaus den Kontakt abbrechen, wenn sich das nicht aufhört und die Person das nicht ändern will.


    Zitat

    Ohne Kontext ist das Wort und das was es bedeutet sogar nicht nur uncool, sondern ne Vollkatastrophe.. Aber zum Glück lassen sich Zusammenhänge mit ein bisschen Geduld den Rest zu lesen hier ja herstellen


    Nimms mir nicht übel, aber ich hab ein bisschen das Gefühl dass das hier zu Gesprächskultur gehört. Jemand haut eine Aussage raus, bei der es im entferntesten möglich ist, ein Wort wie zB dieses zu verwenden, von dem man genau weiß dass die Leute darauf anspringen, und alles was man vorher besprochen hat, und wie es zu diesem Punkt kam, sprich der gesamte Kontext, wird hinfällig.

    ?? Das ist normaler Internetslang und dann bürgern sich manche englischen Begriffe eben ein.


    Ich denke nicht, dass man Jesus als Weißen dargestellt hat weil man was gegen Schwarze hat.

    Also werden Cäsar, Achilles und Arielle von Schwarzen gespielt, weil irgendwer Weiße hasst? Warum genau ist es schlimm, dass die fiktiven Personen Achilles und Arielle nicht weiß sind? Was unterscheidet die (vermutliche) historische Korrektheit von Jesus und Caesar?

    Jesus wurde weiß gemacht, weil sich das Christentum in Mitteleuropa ausgebreitet hat und die weißen Leute dort eben einen weißen Jesus haben wollten, da soe es sich nicht anders vorstellen konnten.

  • Also werden Cäsar, Achilles und Arielle von Schwarzen gespielt, weil irgendwer Weiße hasst? Warum genau ist es schlimm, dass die fiktiven Personen Achilles und Arielle nicht weiß sind? Was unterscheidet die (vermutliche) historische Korrektheit von Jesus und Caesar?

    Durch die Besetzung von Achilles, Cäsar & co. durch Schwarze sind die Produzenten der Meinung, sie würden ein Zeichen für Toleranz und Akzeptanz setzen. Alles was sie dadurch erreichen, ist die Diskussion über die Sinnhaftigkeit darüber. Um den Film selbst geht es dann fast gar nicht mehr. Dabei haben schwarze Schauspieler mittlerweile doch einen ziemlich hohen Stellenwert in Hollywood. Da muss man nicht krampfhaft beweisen "guck mal, wir geben auch Schwarzen eine Bühne, seht wie tolerant wir sind". Ich als Schwarzer würd mir da auch verarscht vorkommen.

  • Mein Fehler.. ich bin einer dieser Höhlenmenschen der echt noch davon Ausging dass das was mit dem zu tun hat, das man da zwischen den Beinen hat oder eben nicht.. Das hier wird gerade ermüdend.. sorry^^


    Die Sache ist nun einmal: Geschlecht lässt sich nicht an dem, was zwischen den Beinen ist, feststellen. Das ist eine schon seit Jahren überholte Vorstellung, von der wir wissen, dass sie nicht stimmt. Technisch gesehen war das sogar der Stand des Wissens Ende des 19. Jahrhunderts (also 1892, wenn ich nicht irre, der publiziert Stand der Medizin). Allerdings kamen dann so Sachen wie Buchverbrennungen und ein paar große Kriege im Verlauf der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die den Forschungsstand teilweise um Jahrhunderte zurückgeworfen haben. Denn sag über Freud, was du willst (denn ja, Freud war ein Sexist): In seinem Dunstkreis waren eine Menge Psychologen, Mediziner und Biologen, die die damalige Sexualforschung (wozu im weitesten Sinne auch das Geschlecht selbst gehört) massiv vorangebracht haben. Leider waren viele der Sachen, die damals geforscht wurden, mit unter den ersten Büchern, die die Nazis verbrannten. Und da es ein prä-digitales Zeitalter war, gab es halt auch nicht schon x übersetzte Versionen im Ausland. So dass einige Texte bis heute verloren sind.


    Toll .. ich hab ne Million im Lotto gewonnen.. aber letzte Woche waren 10 im Jackpot. Ich geh mich aufhängen.

    lol Leider ist es nur kein Lotto-Gewinn. Es ist mehr so: "Hey, wir leben nicht länger auf der Straße, können uns aber dennoch kein Essen leisten." Es ist von einer supermiesen Position in eine etwas bessere Position.


    Das ist genau so Bullshit, wie zu sagen: "Oh, ja, es gibt keinen institutionellen Rassismus gegen Schwarze mehr, seit die Sklaverei vorbei ist."


    Oder man gehört zu den Menschen die die darauf folgende Zeit damit verbringen den nächsten Job zu suchen, und nicht damit, Geld von jemandem zu bekommen, der einen nicht wollte.

    Üblicherweise verbringt man damit auch keine Zeit. Ich habe schon einem Betrieb darauf verklagt. Bzw. das Arbeitsamt hat für mich einen Betrieb darauf verklagt. Deren erste Reaktion auf den implizieten Rausschmissgrund war: "Geben sie uns eine Vollmacht. Wir machen das mal eben." Vollmacht gegeben. Zwei Wochen später eine Wiedergutmachung gezahlt bekommen. Wie gesagt: Arbeitsamt ist darauf total heiß, weil sie dadurch selbst weniger zahlen müssen. Die würden einem auch kaum eine Wahl lassen, wenn sie glauben, dass ein Fall von Diskriminierung vorliegt.


    CD Project hat das Francchise zu mehr gemacht, als zu dem Sapkowski jemals in der Lage war.

    Als Autor kann ich dir nur sagen: Wäre mir vollkommen scheißegal, wenn sie dabei die eigentliche Message und das eigentliche Thema aus dem Fenster geschmissen haben. Umso mehr, wenn ich dabei nicht einmal finanziell davon profitiert hätte *hüstel*


    Ja tut es tatsächlich sehr.. Aber das is nicht das einzige Problem mit Triss´Charakter. Am Ende gefällt mir die Gesamtinterpretation von CD Project trotzdem um Welten besser.

    Das ist schön für dich. Ich nicht.


    aber ich bin Müde und mehr gibts gerade nicht^^

    Man könnte, anstatt einen trolligen Mitternachtsbeitrag zu schreiben, es auch einfach bis zum nächsten Tag ruhen lassen. Just a thought. Der Thread läuft dir nicht davon.


    Dass ein Kind erst mit 3-4 Jahren versteht, was überhaupt ein Geschlecht ist, das ist Psychologie und Intelligenzentwicklung im Kind. Das hat mit dem biologischen Geschlecht, mit dem man geboren wurde, nichts zu tun.

    Es gibt kein "biologisches Geschlecht". Diese Vorstellung gilt als Überholt. Das Geschlecht, mit dem sich ein Mensch identifiziert, ist einfach das Geschlecht. Alles andere sind phänotypische Ausprägungen. Das einzige, worüber wir dahingehend überhaupt diskutieren können, ist, ob es überhaupt Geschlechter in dem Sinne gibt oder ob es nicht komplett ein soziales Konstrukt ist, aber ich glaube das geht üebr den Rahmen des Forums hinaus.


    Und alle andere Fälle sind genetische Sonderfälle, wo "weibliche" Menschen mit XY Chromosomen etc geboren werden.

    Nein. Sind es nicht. Gerade Sawyer-Syndrom (weibliche Geschlechtsorgane + XY Chromosomen) ist laut aktuellem Stand häufiger als bisher gedacht und hat eine nachweisbare (und wäre Medizin bei Menschen nicht ethnischen Aspekten unterlegen wahrscheinlich auch replizierbare) Grundlage: Jungtiere (beim Menschen auch gerne als Baby bezeichnet) mit phänotypischen weiblichen Merkmalen haben höhere Überlebenschancen, da sie in vielerlei Hinsicht widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse sind. Es ist weder ein Sonderfall, noch eine Krankheit. Es hat eine gute, biologische Begründung. Und nun, da wir mehr in inter*-Themen Forschen stellt sich durchweg heraus, dass inter* offenbar deutlich häufiger ist, als gedacht (wobei das gedachte auch häufig genug ist, dass man nicht von "selten" sprechen kann) und in vielerlei Hinsicht kein Gendefekt, sondern eine Überlebensstrategie ist.


    Das XY = Penis = andere phänotypisch männliche Ausprägungen = Junge vs XX = Vagina = andere phänotypisch weibliche Ausprägungen = Mädchen vs "komische Sonderfälle" System gilt als lang überholt und sorgt dafür, dass viele, viele Leute leiden, teilweise medizinisch misshandelt werden. Und wie oben schon gesagt: Es ist etwas, dass wir technisch gesehen seit 130 Jahren besser gewusst hätten - wären da nicht so ein paar braune Scheißhaufen, weitergehend bekannt als Faschisten, einmal durch Europa gezogen.


    Freiwillig würde das glaub ich eh niemand machen, wenn sie kein Geld dafür bekommen würden und natürlich wird man bei 40h/Woche Arbeit irgendwann krank werden. Psychisch oder physisch. Das ist eine Gemeinsamkeit, welche viele Arbeitsbranchen mit sich bringen: Stress, ob psychisch oder körperlich, manchmal auch beides.

    Eben das. Und genau deswegen ist Kapitalismus scheiße. Und weißt du, wovon der Kapitalismus mit am meisten profitiert und was ihm hilft, seine Macht zu erhalten? Sexismus. Woah!


    Ich würde mit dir aber sogar wetten, dass das häufiger vorkommt.

    Aber Alaiya behauptet das Gegenteil.

    Nein. Tue ich nicht. Ich behaupte, dass Männer Frauen vergewaltigen, weil ihnen von er Gesellschaft eingetrichtert wird, dass sie ein Anrecht darauf haben. Auch das ist eine Frage von "Macht" und "Machtausübung". Auch die "Menge an Frauen mit denen Mann schläft" hat mit Macht zu tun. Das eine ist nicht von dem anderen getrennt.


    Es gibt je nach Fall immer unterschiede, welcher Aspekt denn bei der Vergewaltigung im Vordergrund stand - aber das heißt nicht, dass nicht verschiedene Sachen mit reingespielt haben.


    Bspw. habe ich auch nie von Attraktivität geredet, weil das sowieso ein albernes Konzept ist, da es eine allgemeingültigkeit voraussetzt, die es nicht gibt. (Attraktive Frauen sind zwar häufiger das Opfer von Anmachen und sexueller Belästigung, allerdings nach allen Erkenntnissen seltener das Opfer von Vergewaltigungen, da sie als Selbstbewusster und damit abschreckend gelten. In Japan gab es dazu mal eine Studie (nicht ohne Kritiker) nach der die attraktivsten, am sexygsten Angezogenen Frauen sogar die geringste Wahrscheinlichkeit hatten, dass Opfer von Vergewaltigungen zu werden, weshalb die Polizei in Tokyo Frauen bis heute rät, sich aufzubrezeln, um sich so vor Vergewaltigungen zu schützen.)


    Das rausrechnen ist ja mal echt zurechtargumentieren bis es passt. Was ist daran so shclimm wenn Beruf x eine 60/40 quote hat, dafür Beruf y eine 40/60? absolut 50/50 ist unrealistishc, finde ich

    Ich sage auch nicht, dass es genau 50/50 sein muss (außer in so Sachen wie der Politik, wo es einfach wichtig ist, bei den Politikern die Bevölkerung akkurat zu repräsentieren), aber dass es sich üblicherweise in die Richtung einpendeln würde. Denn die Sache ist: In vielen Berufen haben wir auch keine 60/40 Teilung. Als Wirtschaftinformatiker sehe ich, wie hoch die Frauenanteile da sind. Und es ist kein Job, bei dem es irgendeinen Abschreckungsfaktor - abgesehen vom inhärenten Sexismus der Kollegen und Branche - gäbe, der Frauen davon abhalten würde, diesen Job anzunehmen. Davon abgesehen, dass Frauen halt überdurchschnittlich oft gesellschaftlich impliziert wird, dass es nichts für sie ist.


    Genau so, wie es bspw. Männern überdurchschnittlich oft gesellschaftlich impliziert wird, dass ein Job als Kindergärtner nichts für ihn wäre und er damit entweder schwul oder pädophil wäre.


    Es hat Gründe warum es gewisse Männerberufe und Frauenberufe gibt

    Ja, hat es. Nämlich, dass die (post)koloniale Gesellschaft mehr und mehr angefangen hat, Aufgaben den Geschlechtern zuzuordnen und aktiv Leute davon abzuhalten (bis hin zum Verbot mit möglicher Todesstrafe zu schlimmsten Zeiten), einen Job entgegen dem der Person zugeordneten Geschlecht anzunehmen. Auch wenn etwaige Gesetze mittlerweile zu großen Teilen aufgelöst sind, haben sich die Vorstellungen davon kulturell so sehr verankert, dass es sich in Geschichten, Medien und auch dem alltäglichen Leben so ergeben hat, dass die einen Sachen stärker Jungen nahegelegt werden, die anderen stärker Mädchen, während sie umgekehrt von den Sachen abgehalten werden - zwar nicht explizit, aber implizit. Das fängt mit den Worten, die du benutzt, an: "Männerberufe. Frauenberufe." Dabei ist diese Zuordnung letzten Endes mehr oder minder Willkürlich. Das geht aber auch weiter damit, dass Kinder in Bilderbüchern und früh von ihnen konsumierte Medien mehr Beispiele finden werden, in denen die vermeintlichen "Männerberufe" auch von Männern ausgeübt werden, die "Frauenberufe" von Frauen etc., was diese Vorstellungen zementiert, wenn es nicht massiv viele Gegenbeispiele im realen Leben des Kindes gibt.


    Wie gesagt: Das nennt sich Priming.


    Das ist dann aber eher ein Problem des eigenen Selbstbewusstsein und, ja jetzt kommt das böse Wort, Durchsetzungsvermögens.

    Nein. Ist es nicht. Es ist ein Problem der mangelnden Informationen. Ich selbst bin medizinisch sehr gut aufgeklärt, deswegen kann ich eine informierte Entscheidung treffen. Aber viele Menschen mit Uterus - vor allem junge Mädchen, die dazu gedrängt werden - haben diese medizinische Aufklärung nicht. Was ja auch nicht ihre Aufgabe ist. Während ich ein fundiertes medizinisches Allgemeinwissen eigentlich für Wünschenswert bei allen Menschen halten würde (mein Wunschdenken), ist dies üblicherweise nicht gegeben. Und wenn dann die meisten Frauen, die man kennt, die Pille nehmen oder zumindest genommen haben, bis sie Kinder wollten, di*er Frauenärzt*in einen bedrängt sie zu nehmen und nur davon erzählt, wie toll das wäre, ohne auf die Nebenwirkungen einzugehen ... ja, dann nimmt man sie halt. Und wenn die Nebenwirkungen dann "wegerklärt" werden mit "Das ist der Stress" oder dergleichen ... Nun, was erwartet man?


    Also nach allem was ich in Biologie gelernt und von werdenden Müttern gehört habe, kann man noch im Mutterleib, per Ultraschall, das geshcelcht shcon erkennen. Und sorry, wenn das Baby dann untn rausflutshc, dann sieht man doch ob da ein loch oder ein dingelchen ist, oder nicht? Ich gebe zu, ich habe bisher wenig Nugeborene gesehen und dann vor allem nicht zwischen den Beinen. Von daher gehe ich mal davon aus dass das so stimmt.

    Wie oben schon gesagt, daher hier nur in Kurzform: Das ist lang überholter Kram, der wenig mit der Realität zu tun hat. Alles, was Vagina und Penis sind, sind phänotypische Ausprägungen. Sie sind weder ein "biologisches Geschlecht", noch sonst irgendetwas. Ja, es stimmt, dass in den meisten Fällen es so ist, dass Vagina und Penis auf andere Dinge schließen lassen - aber es ist nicht gegeben. Und letzten Endes total überholt es als Anzeichen zu sehen.


    Das Konzept von "dem einen biologischen Geschlecht" ist ohnehin ebenso unsinnig. Es gibt im Körper diverse Aspekte, die mit "Geschlechtern" in Verbindung gebracht werden, aber nicht zwangsweise auf ein Geschlecht schließen lassen. Es gibt die Chromosomen, die Hormone, die primären Phänotypischen Merkmale, die sekundären phänotypischen Merkmale und das Gehirn (das sich in Anteilen von weißer und grauer Materie ebenfalls unterscheidet). Und selbst das ist nur die oberflächliche Betrachtung.


    Schulunterricht ist zum einen stark vereinfacht, was viele Konzepte angeht. So viel, was wir in der Schule lernen ist absolute Pferdekacke, die man am besten direkt wieder vergisst. Sei es, weil sie auf veralteten Wissensstand beruht, sei es, weil sie s komplett aus ideologischen Gründen für den Schulunterricht zusammengereimt wurde. (Wie viel Lügen wir für Geschichte lernen!!!) Nur weil man etwas in der Schule gelernt hat, heißt es noch lang nicht, dass es stimmt oder das ganze Bild beinhaltet. Selbst im Physikstudium fangen diverse Professoren ihre Vorlesung an mit: "Vergessen Sie alles, was Sie in der Schule gelernt haben."


    Bitte was? Auch heir eine Erklärung bitte.

    BIPoC = Black, indigenous, People of Color.

    Aka: Schwarze Menschen, indigene Menschen und allgemein nicht-weiße Menschen.


    Ja, aber die harte Knochenarbeit wollen weniger Frauen machen, wiel ist ja Männerarbeit. Aber woanders Pochen diesleben Fraue auf Frauenquote.

    Und zeitgleich denke ich das gerade Sachen wie aufm Bau eher später automatisiert werden. Da sind "monotone" Fabrikarbeiten, eifnahc aufgrund des immer gleichen Schmas, eifnahcer zu automatisieren. Gebäude sind das in der Regle nicht.

    Die harte Knochenarbeit wollen auch weniger Männer machen - diskriminieren aber gleichzeitig auch dennoch gegen die Frauen, die sie machen wollen. Just saying.

    Und auch Bau-Sachen lassen sich automatisieren. Die Frage ist unter dem Kapitalismus halt nur immer, inwiefern das die Gewinnmargen erhöht.


    Das ist doch schon an sich arm, dass die Gesellschaft sogar Spielzeug und Farben überhaupt ein Geschlecht zuordnet und sich manche Eltern dann toll fühlen, dass sie ihre Kind "nicht klischeehaft(tm)" erziehen.

    Ist es auch. An sich sollten wir einfach Kinder komplett selbst wählen lassen. Halt allen Kindern dieselben Möglichkeiten geben. Kinderabteilungen nicht in "Mädchen und Jungenkram" Unterteilen. (Weil solange es unterteilt ist, gibt es dennoch einen gewissen Druck auf die Kinder, sobald sie das Konzept Geschlecht verstanden haben.) Und wenn das Mädchen dann Puppen mag, ist es super. Wenn es dann lieber Autos oder das Reperaturset mag, auch. Und wenn es beides mag: Auch toll.


    Uhhhhh.. da lehnst du dich weit aus dem Fenster. Ich geh so weit mit dass sich anfangs keiner bewusst dazu entscheidet... Aber nicht damit, dass sich einige Personen in dem Selbstmitleid das daraus entsteht liebend gerne suhlen und keine großen Anstrengungen unternehmen da aus eigener Kraft wieder rauszukommen, von Vorwürfen gegenüber Leuten bei denen das nicht tagtäglich Thema ist, und die sich lieber um ihre eigenen Probleme kümmern, mal abgesehen.

    Das ist Victim Blaming, was du machst. Und viele, viele marginalisierte Menschen unternehmen Dinge, im Versuch daraus zu kommen. Was meinst du, ist Feminismus?! Aber dann gibt es halt Leute, die die Probleme, die sie selbst nicht haben, kleinreden oder für nichtig erklären und einem stattdessen sagen, man (frau?) solle sich freuen, dass es einem besser geht, als es vor ein paar Jahrzehnten gegangen wäre. Yay.


    Ich meine: Juhu. Vergewaltigungen sind jetzt zumindest rechtlich (sogar in der Ehe!!!) illegal! Geiler Scheiß! Jetzt müssten sie auch noch als solche verfolgt und gewertet werden, anstatt erst einmal davon auszugehen, dass die Opfer lügen!





    Beim Remake von Troja z.B. wurde Achilles von einem glatzköpfigen Schwarzen gespielt [1]. Was ja nichts mit der Mythologie und dem Iliad zutun hat. Es gibt sogar einen Film in dem Julius Caesar von nem Schwarzen gespielt wird. [2] da sagen auch zurecht viele Schwarze nur wtf.


    Die neue Arielle wird im Film ja auch von einer schwarzen gespielt.

    Ich sehe absolut ein, dass es bei Caesar ein wenig WTF ist. Aber Archilles oder Arielle? Das waren keine realen Menschen. Das sind (bei Archilles sind wir uns da auch sehr sicher) fiktionale Figuren, deren Hautfarbe in ihren Geschichten absolut keine Rolle spielt. Was für einen Unterschied macht es da, welche Hautfarbe sie haben?


    Es gibt für kleine weiße Mädchen tausende Meerjungfrauendarstellungen (inklusive verschiedener Verfilmungen von Arielle), in denen Arielle weiß ist. Ihnen wird nichts genommen. Schon gar nicht im Vergleich, was kleinen schwarzen Mädchen, die ohnehin kaum Identifikationsfiguren haben, dadurch gegeben wird. (Und technisch gesehen wird, so wie ich das Märchen in Erinnerung habe, Arielles Hautfarbe nicht mal in Andersens Geschichte erwähnt.)


    Und wie gesagt: Bei Archilles? Who cares.


    Historische Personen sehe ich absolut ein. Genau so Figuren, bei denen die Hautfarbe mit der Geschichte zu tun hat. Ist das aber beides nicht der Fall? Dann ist es okay, weiße Figuren mit jemanden anderer Hautfarbe zu ersetzen - weil dies nichts daran ändert, dass der allergrößte Teil von Figuren immer noch weiß ist. Weiße sind nicht marginalisiert. Wer als weiß sich selbst repräsentiert sehen will, kann tausend andere Geschichten finden, in denen das der Fall ist. Das ist ein Luxus, den andere Gruppen nicht haben. (Gilt übrigens auch dafür Figuren, die eigentlich hetero waren queer zu machen. Das ist okay.)


    Es ist auch bei "His Dark Materials" gerade nicht nur okay, sondern Lobenswert, dass viele weiße Figuren in der Verfilmung halt nicht-weiß sind. Teilweise sind sogar Figuren, die in den Büchern abled sind, in der neuen Verfilmung Disabled. Das ist großartig. Denn nur weil ein weißer Autor in den 90er Jahren es anders geschrieben hat heißt es nicht, dass eine ganze Fantasy-Welt jetzt deswegen weiiß sein muss.

  • Das sind (bei Archilles sind wir uns da auch sehr sicher) fiktionale Figuren, deren Hautfarbe in ihren Geschichten absolut keine Rolle spielt

    Genau so Figuren, bei denen die Hautfarbe mit der Geschichte zu tun hat

    Dabei wurde Achilles außerordentliches Aussehen ja betont in der Geschichte.


    "In the Iliad, Achilles has blonde hair («ξανθῆς δὲ κόμης ἕλε Πηλεΐωνα» = "she (Athena) grabbed Achilles by his blonde hair"; Iliad, 1.197). That's probably the most persistent characteristic given for him and is repeated numerous times. The word "xanthē" (ξανθή) used here can be translated as "yellow", "fair", "golden", "blonde"."


    "According to Homer, Achilles was the most handsome and bravest of the Achaeans who had joined the campaign against Troy. Tall, with glowing eyes, the fastest runner and endowed with a really powerful voice, which was able to spread fear to the enemy lines. (...)"


    "lo! he was come, made larger by much dust and sweat, and yet for all his weapons and hastened labours still pleasant to the sight; a radiant glow shimmers on his snow-white countenance, and his locks shine more comely than tawny gold." (aus Achilleid)


    Also Achilles dann als Schwarzen und auch noch mit Glatze darzustellen, ist doch schon irgendwie fragwürdig. Was anderes wäre es, wenn es gar keine Beschreibung über das Aussehen Achilles' gegeben hätte.

  • Also Achilles dann als Schwarzen und auch noch mit Glatze darzustellen, ist doch schon irgendwie fragwürdig. Was anderes wäre es, wenn es gar keine Beschreibung über das Aussehen Achilles' gegeben hätte.

    Die Sache ist: Auch das ist egal. Es ist für Achilles Aussehen wichtig, dass er hübsch ist. Das ist der Aspekt, der zentral für seinen Charakter ist. Aber Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Persönlich finde ich schwarze, glatzköpfige Männer bei weitem hübscher, als ein blondes Jüngchen mit käsiger Hautfarbe. Aber wie gesagt: Auge des Betrachters. Sache ist: Dass er weiß ist, spielt bei ihm genau so wenig eine Rolle für die Geschichte, wie es bei Will in His Dark Materials eine Rolle spielt oder so gesehen bei Hermine in Harry Potter (auch wenn ich da kein Fan der Besetzung bin, was aber mehr mit Rowlings Reaktion danach zu tun hat, als mit der Besetzung selbst). Auch die Figuren sind im Buch weiß geschrieben und wurden dann in der Fernsehserie, bzw. dem Theaterstück durch schwarze Schauspieler*in besetzt und das ist okay. Weil es für den Charakter keine Rolle spielt.

  • Die Sache ist: Auch das ist egal.

    Doch, ich denke schon, dass es eine Rolle spielt, wenn in dem Buch so oft gezielt betont wird, was für hervorstechendes, goldenes Haar Achilles hat. Das ist keine bloße Charakterbeschreibung. Der Autor zielt darauf an, diese Merkmale (blondes Haar, leuchtende Augen, schneeweißes Antlitz) wirklich hervorzuheben. So muss Achilles sein, das macht Achilles aus, will uns der Autor sagen. Dieses Aussehen ist essentiell für die Erzählung über Achilles.

  • Und deshalb sollte man sich vor Augen führen, dass die filmische Umsetzung eine Adaption ist. Basierend auf einem vorhandenen Werk, aber Drehbuchautor und Regisseur steht es frei darin eigene Ideen einzuweben und zu verwirklichen. Und wenn Achilles eben statt eines blonden Jünglings lieber ein schwarzer Glatzkopf sein soll in den Augen eines Autors, dann ist das völlig legitim. So, wie man den Sehgewohnheiten entsprechen darf (wie im Falle von Jesus), darf man auch mit den Sehgewohnheiten brechen.

  • Das Ding ist, dass solche Besetzungen wie Hermine und Arrielle erstens Faulheit sind und auch geschehen, um sich bei der Audience einzuschleimen. Wenn bereits bekannte Charaktere geändert werden, kann ich gar nicht darauf klarkommen. Ich hätte mir genauso schwergetan, wenn Arielle blond wäre.

    Wieso schreibt man also keine neue Geschichte über eine schwarze, andere Meerjungfrau? Weil die ganzen Live Action Remakes die Kassen klingeln lassen ohne dass man eine vollkommen neue Story zu schreiben braucht und man immernoch die Nostalgie der Leute ausschlachten kann. Bei vollkommen neuen Storys ist es immer so ungewiss, wie die beim Publikum ankommen.

  • Es gibt kein "biologisches Geschlecht". Diese Vorstellung gilt als Überholt. Das Geschlecht, mit dem sich ein Mensch identifiziert, ist einfach das Geschlecht. Alles andere sind phänotypische Ausprägungen. Das einzige, worüber wir dahingehend überhaupt diskutieren können, ist, ob es überhaupt Geschlechter in dem Sinne gibt oder ob es nicht komplett ein soziales Konstrukt ist, aber ich glaube das geht üebr den Rahmen des Forums hinaus.

    Wer sagt das? Du? Ich habe nämlich sonst noch nie sowas gelesen oder gehört, nicht in der Schule und nicht in den 3-4 Jahren Medizin, die ich bis jetzt hatte. Dabei haben wir auch über Geschlechtshormone, Geschlechtsorgane, Humangenetik, Geschlechtsverkehr und allem drum und dran gesprochen.


    Nein. Sind es nicht. Gerade Sawyer-Syndrom (weibliche Geschlechtsorgane + XY Chromosomen) ist laut aktuellem Stand häufiger als bisher gedacht und hat eine nachweisbare (und wäre Medizin bei Menschen nicht ethnischen Aspekten unterlegen wahrscheinlich auch replizierbare) Grundlage: Jungtiere (beim Menschen auch gerne als Baby bezeichnet) mit phänotypischen weiblichen Merkmalen haben höhere Überlebenschancen, da sie in vielerlei Hinsicht widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse sind. Es ist weder ein Sonderfall, noch eine Krankheit. Es hat eine gute, biologische Begründung. Und nun, da wir mehr in inter*-Themen Forschen stellt sich durchweg heraus, dass inter* offenbar deutlich häufiger ist, als gedacht (wobei das gedachte auch häufig genug ist, dass man nicht von "selten" sprechen kann) und in vielerlei Hinsicht kein Gendefekt, sondern eine Überlebensstrategie ist.


    Das XY = Penis = andere phänotypisch männliche Ausprägungen = Junge vs XX = Vagina = andere phänotypisch weibliche Ausprägungen = Mädchen vs "komische Sonderfälle" System gilt als lang überholt und sorgt dafür, dass viele, viele Leute leiden, teilweise medizinisch misshandelt werden. Und wie oben schon gesagt: Es ist etwas, dass wir technisch gesehen seit 130 Jahren besser gewusst hätten - wären da nicht so ein paar braune Scheißhaufen, weitergehend bekannt als Faschisten, einmal durch Europa gezogen.


    Was ist das denn für eine Überlebensstrategie, wenn man selber keine funktionsfähigen Geschlechtsorgane mehr hat?

    Und letztendlich liegt ein genetischer Defekt vor, etwas ist bei der Entwicklung vom Embryo schief gegangen und der Mensch ist in seiner Funktionsfähigkeit eingeschränkt (Keine Fruchtbarkeit).

    Das ist sehr wohl eine Krankheit.


    Und dann frag ich mich wieder, wie die Welt dann nach deinen Vorstellungen aussehen sollte? Eine Einteilung zumindest in Frau und Mann und dass Kinder als Mädchen oder Jungen heranwachsen, halte ich für eine Selbstverständlichkeit.

  • Dann fehlt das an deiner Uni, ganz einfach. In unserem Schulsystem wird halt gerne auch noch Stoff aus den 90ern gelehrt und es ist sehr verstaubt.

    Ich hatte in zwei(!) Semestern eine Vorlesung darüber (Bio) und nein, es ist nicht nur "Alaiyas Welt", das sind Forschungen aus diesem Jahrzehnt. Das sind teilweise Studien, die wurden 2014 oder so durchgeführt.

    Zudem sind nicht all dieser Varianten unfruchtbar und es pflanzen sich ohnehin nie alle Individuen einer Population fort. Auch bei Tieren nicht, das ist quasi nie so.

  • Zudem sind nicht all dieser Varianten unfruchtbar und es pflanzen sich ohnehin nie alle Individuen einer Population fort. Auch bei Tieren nicht, das ist quasi nie so.

    Hä, viele Gonosomen Aberrationen haben eine resultierende Unfruchtbarkeit als Folge, was wenn man die Pathogenese dahinter kennt, verständlich ist.

    Ansonsten ist deine Argumentation ziemlich schwach "fehlt halt an deiner Uni" "ist nicht immer so". Da brauch ich nicht mal drauf einzugehen.

  • Die eindeutige Einteilung aller Menschen in Mann und Frau ist letztlich ein Konstrukt der Menschen, und kann als solches an sich problemlos geändert werden. Derartige Ordnungsraster, die von der Wissenschaft auf die Welt gelegt werden, wurden und werden unregelmäßig geändert. Ein wunderbar einfaches Beispiel ist Pluto: Obwohl sich an dem Objekt Pluto nichts geändert hat, gilt er nicht mehr wie früher als Planet, da sich etwas an der Definition geändert hat. Wie Objekte - man kann Menschen, wenn eine Wissenschaft auf ihre Erforschung abzielt, auch dazu zählen - klassifiziert werden, ist nicht in Stein gemeißelt. Diese Ordnungsraster sind nichts, was man in der Natur findet, sondern es sind Sichtweisen, mit der wir uns die Natur begreiflich machen können. Dementsprechend ist es nur vernünftig, sie aufzugeben, wenn sie sich in dieser Hinsicht nicht mehr als zweckdienlich erweisen.


    Eigentlich sollte das gerade in der Medizin sehr auffällig sein. Die Krankheit Tuberkulose war mal definiert als "Alles, wo sich diese komischen kleinen Knötchen bilden". Erst mit der Zeit verknüpfte man Tuberkulose mit dem Vorhandensein eines bestimmten Krankheitserregers und definierte auf diese Art die Krankheitsentität neu. Fälle, die vorher nicht als Erkrankung an Tuberkulose galten, waren nun Tuberkulose, und Fälle, die vorher Tuberkulose gewesen waren, waren es nun nicht mehr. Wenn man heute guckt, welche Grenzwerte den Rahmen von "Gesundheit" festlegen, dann kann man sich eigentlich zuverlässig darauf verlassen, dass diese in ein paar Jahren anders sein werden. Die Definitionen sind nicht fest, und es kann sinnvoll sein, sie zu ändern.


    Letzten Endes sollte man also eigentlich nicht viel Probleme haben, die zweifelsfreie Einteilung der gesamten Menschheit in männlich und weiblich aufzugeben, wenn nun einmal die empirische Wirklichkeit so aussieht, dass sich nicht alle Menschen in diese Einteilung zwängen lassen. Vor diesem Hintergrund ist auch darauf hinzuweisen, dass es eben kein neues Phänomen ist, wenn Menschen nicht in diese Einteilung passen - man darf wohl eher annehmen, dass die Existenz derartiger Individuen in der Vergangenheit dadurch unsichtbar gemacht wurde, dass sie eben in eine dieser Kategorien gezwängt wurden, was zweifellos großes Leiden der betreffenden Personen zur Folge hatte.

    Warum an so etwas festhalten?