Sexismus

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  • Erst einmal danke für die Ganzen Antworten, das ging ja fix!



    Das finde ich mal interessant. Wie schon erwähnt bin ich in der Materie nicht sehr belesen.


    Meine erste Reaktion hierauf war erstmal: Ähm, echt jetzt?

    Für mich wirkt das erst mal wie die ... ich nenne es mal kultiviert-analytische Erklärung.


    Ich wage jetzt mal zu behaupten, dass wesentlich mehr Männer die sich z.B. online als Alpha bezeichnen würden genau diese unreflektierte "junge Teenager-Definition" von Alpha = Männlich/Selbstbewusst im Sinn haben als du glaubst.


    Wenn ich lese oder höre wie sich jemand als Alpha bezeichnet, dann unterstelle ich folgendes Selbstbild (häufig eher Wunschdenken und die Hoffnung andere würden einen so wahrnehmen):


    (Übertrieben) selbstbewusst, männlich, erfolgreicher Siegertyp der bei Frauen sehr erfolgreich ist.


    Ich glaube, dass viele Frauen tatsächlich unterschätzen, wie oft Männer doch eher simpel/unreflektiert/unreif sind in ihren Denkmustern. Die aktiv Manipulativen, die sich gewissenhaft auf die von dir beschriebene Weise Informieren, verhalten, lernen würde ich eher als kleinen Teil einschätzen. Damit will ich nicht sagen, Frauen sollen mal nicht so kleinlich sein, die meisten sind doch harmlos. Im Zweifelsfall sollte man immer eher zur Vorsicht neigen, selbst wenn die betreffende Person kein manipulativer potentieller Vergewaltiger ist, ist er dennoch auf jeden Fall ein Primitivling.


    Aber einen Großteil aller Männer die sich als Alpha bezeichnen als zukünftige Vergewaltiger zu bezeichnen finde ich trotz allem einfach eine deutliche Übertreibung und einfach unangebracht.


    Das es sich bei dem ganzen Alpha-Selbstbild um Denkmuster handelt, die, bewusst oder unbewusst Druck auf die Frau ausüben, Erwartungen aufbauen die gefälligst erfüllt werden müssen, schließlich "habe ich mir ja jetzt schon die ganze arbeit gemacht", sehe ich druchaus.

    Das Männer, die solche Denk- und Verhaltenmuster haben wesentlich höhere Wahrscheinlichkeiten haben zu vergewaltigen, da Frauen mehr oder weniger nur zur Triebbefriedigung da sind, würde ich auch so sehen.



    Für mich ist Alpha einfach synonym mit primitiv. Menschen, die sich ernsthaft als Alpha bezeichnen, kann ich einfach nicht ernst nehmen. Wie oben schon geschrieben, kenne ich mich mit der richtigen Alpha-Theorie überhaupt nicht aus. Von diesen ganzen Tricks und Methoden habe ich natürlich auch schon gehört, ich bin aber immer davon ausgegangen, dass nur ein verzweifelter kleiner Teil so etwas tatsächlich ernsthaft ausprobiert/anwendet, und nur wenige die nötigen Fähigkeiten haben um dies auch erfolgreich anzuwenden.


    Das mit der Intelligenz mag wirklich nur teilweise zutreffen, für mich gehört allerdings ein wenig Selbstreflektion zu einer normalen Intelligenz dazu. In diesem Fall meine ich mit Intelligenz also nicht so sehr das vorhandene Wissen, sondern eher die allgemeine Fähigkeit sich Wissen anzueignen.


    Die eine Person in meinem Umfeld, die sich grob als selbstdefinierter Alpha bezeichnen würde ist aber auch einfach sehr ... unintelligent, das färbt vermutlich etwas meine Sichtweise.


    Im Alltag lebe ich im Grunde einfach nach dem Motto: Jeder hat das Recht so zu sein, wie er/sie (gibt es ein neutrales neutrales Pronomen, "es" ist ja abwertend und für Gegenstände?) ist und es geht keine andere Person etwas an wie das im Detail jetzt aussieht.

    Es gibt tatsächlich auch welche die es benutzen, ist aber allgemein aus deinem genannten Grund nicht sehr beliebt.

    Ansonsten gibts einige Pronomen, am geläufigsten ist glaube ich: dey/deren/denen, sier/siem/siens, hen/hem oder einfach das Englische they/them benutzen.

    Hier im Forum ist Ersteres aber am häufigsten und ich höre auch von immer mehr, die das primär am liebsten benutzen, weils eben am nähsten ans Englisch rankommt. Falls du Fragen zur deklarierung hast kannst du mich gerne anschreiben, oder auch hier fragen, gibt bestimmt viele die dir das gerne beantworten.

    Ich denke Pronomen sind so ein ... ungelöstes Thema?

    Es gibt im deutschen Sprachgebrauch keine elegante Lösung (finde ich), englisch ist da tatsächlich ganz gut.


    Sprache ist aber auch ein schweres Thema. Man hat von klein auf gelernt wie es richtig ist, wie es "elegant" und flüssig ist und dann steht man plötzlich vor dem Problem, dass einiges plötzlich nicht mehr "richtig" ist, aber auch keine befriedigende Alternative vorliegt. Unbefriedigend deshalb, weil von klein auf gelernte Dinge und Sichtweisen, vermutlich so wie Geschlechterrollen und Denkweisen nur schwer als Erwachsener noch ändern lassen.

    Das fühlt sich richtig an, der rest fühlt sich falsch an. Punkt. Sachliche Argumente lässt man dann gar nicht erst zu.



    (Männliche) Homosexualität empfinde ich als vage unangenehm, der Gedanke an mehr als 2 Geschlechter verwirrt mich primär einfach (das jemand entweder physisch dazwischen liegt oder beide Merkmale hat mal ausgeklammert) und der Gedanke, Pronomen neu zu definieren, immer *innen etc. einzufügen oder ansonsten genderneutrale Formulierungen wirken umständlich und unnötig.

    Hier ist halt die Sache, woher kommt das unangenehme empfinden? Und wie weit geht das?

    Zu den Pronomen und dem anderen Sachen, natürlich kann es einem befremdlich vorkommen und umständlich wirken, aber sobald man sich in seinem Umfeld mehr mit solchen Menschen beschäftigt, sinkt nicht nur die Hemschwelle dazu, sondern man merkt auch, wie wichtig es ist. Wie du an deiner Freundin hier auch gemerkt hast, hört man diesen Menschen zu und ihrer Sichtweise, werden einem auf einmal ganz andere Welten geöffnet, an die man vorher gar nicht gedacht hat.


    Naja woher ist natürlich nicht so leicht zu beantworten.


    Vermutlich ist es einfach auf der sehr grundsätzlichen Ebene angesiedelt: Ich bin selber ein Mann und ich fühle mich zu Frauen hingezogen. Das ist "normal" und das kann ich nachvollziehen.

    Männer sind sexuell nicht anziehend für mich und es fällt mir schwer zu verstehen, wie es anders sein kann.

    Befremdlich ist ein guter Ausdruck dafür, den borge ich mir hier mal von dir dafür :)


    Und wie weit das geht? Ich schätze du meinst wie sich das äußert?

    Wirklich beeinflussen tut es mich eigentlich nicht. Was ich in meinem ersten Beitrag beschrieben habe sind ... ich nenne es instinktive Reaktionen, keine Ahnung ob es das trifft.


    Wenn ich unerwartet damit "konfrontiert" werde, zum Beispiel wenn sich zwei Männern küssen (was praktisch nie vorkommt, vermutlich trauen sich die wenigsten sowas in der Öffentlichkeit?) oder sie Händehalten ist mir das vage unangenehm.


    Ich finde es nicht falsch, ich denke nicht, dass so etwas nicht erlaubt sein sollte oder dergleichen, aber die innere Grundhaltung ist eher abweisend in dem Moment. Es geht nur soweit, dass ich in solchen Situationen meine eigene Ablehnung merke und mich dann auf bewusster Ebene Frage: Warum eigentlich?


    Das ist vermutlich klassisch männliches Denken. Mich stört, dass ich so reagiere, ich würde niemals jemandem vorschreiben wollen so etwas zu unterlassen, mir fällt aber auf das ich so reagiere.


    Und das nur ein entsprechendes Umfeld ein Umdenken auslösen kann sehe ich eindeutig genauso.

    Generell bei intoleranz, sei es bei Fremdenfeindlichkeit, Sexismus und anderen Formen davon hilft nur, praktische Erfahrungen mit entsprechenden Menschen, Das ist nur leider sehr zeitintensiv und praktisch häufig schwer umzusetzen.

    Das ist es auch, was ich anfangs meinte mit es fehlt vielen Männern der "Anlass" dazu fehlt, Sexismus als Problem wahrzunehmen. Ich bin seit über 6 Jahren mit meiner Freundin zusammen, und erst mit der Zeit hat sich in meiner Wahrnehmung des Ganzen etwas geändert. Sie hat mich nicht versucht zu "bekehren" oder zu "erziehen", es sind gelegentliche Anekdoten und Situationen im Alltag, die einem allmählich dabei helfen die eigene Sichtweise anzupassen.


    Das Ganze einmal hier als männliche Sichtweise mit mir selbst als Beispiel, warum es aus meiner Sicht einfach so schwierig ist, mit Männern ernsthaft über das Thema zu diskutieren.

    Aber liegt da nicht schon irgendwie das Hauptproblem? Man kann nicht mal ernsthaft drüber diskutieren, obwohl das ein großes und weit verbreitetes Problem ist und dann wird es halt einfach damit abgetan, dass cis Männer es nicht nachvollziehen können? Es ist halt wirklich wieder so eine Sache, wenn man von ganz vielen Menschen hier diese Erfahrungen geschildert bekommt und unser Forum ist da sicherlich nicht ein Einzelfall, dann könnte man sich da eben auch mal reflektieren und drüber nachdenken, warum ist das Thema für mich nicht wichtig, obwohl es das eigentlich auch sein sollte, denn nur so kann man auf lange Sicht solche Missverständnisse wegschaffe. Und vor allem der ganzen Situation mehr Aufmerksamkeit geben, damit immer mehr cis Männer merken, was da abgeht und warum.

    Ich will dir nicht unterstellen, dass du wegsiehst bei dem Problem, aber viele tun es halt leider.


    Ich stimme dir da voll und ganz zu.


    Ich habe das Ganze auch nicht geschrieben in der Absicht zu sagen:

    So bin ich, so ist das nun mal, kommt damit klar.


    Meine Absicht hier ist eher:

    So bin ich, ich verstecke nichts, da sehe ich bei mir die Schwierigkeiten, vielleicht ist das bei anderen auch so.


    Es ist schon spät, bin müde und neige dazu Kommata wegzulassen oder statt Punkten zu verwenden, ich hoffe meine Gedankengänge sind verständlich.


    Um zum Ende zu kommen: Ich glaube ich habe mich entschieden heute mal hier zu posten weil mich das Thema durchaus interessiert, es aber irgendwie schwer ist da rein zu kommen.


    Es sägt an der comfy-zone und es ist nicht leicht daran etwas zu ändern.

  • Ich kann es total verstehen, wenn jemand das Vertrauen an die Männer aufgrund schlechter Erfahrungen verliert. Aber wenn grundsätzlich immer daran gedacht wird, was einem alles durchs Dating mit Männern passieren könnte, sollte man es lieber sein lassen und nicht generell Männer dafür verantwortlich machen, wenn sie sich eigentlich nicht trauen überhaupt jemanden kennenzulernen.

    Danke. Also was mich jetzt zum Beispiel an dem Thema die letzten Tage gestört hat, ist, man wollte glaub ich auch mal darüber schreiben, dass man es halt kacke findet, wenn man als Mann kaum Anfragen oder Nachrichten auf Dating-Seiten bekommt und dann kamen - überspitzt gesagt - direkt alle mit Creep, Incel, bist selber schuld, dass du single bist und wir brauchen niedrige Hemmschwelle für Gewalt. Ja, danke auch.

    Aber ich habe auch verstanden, was die anderen mit ihren Beiträgen aussagen wollten und dass manche auch schlechte Erfahrungen machen mussten.

  • Ich glaube, du unterschätzt und verniedlichst es extrem, was da abgeht. Das sind nicht nur ein paar dumme Buben und ich denke, du unterschätzt diese Gefährlichkeit dahinter.

    Diese Misogynisten (und gleichzeitig Rechtsextremisten, das Ganze ist eine Pipeline um Teenager und Erwachsene zu Rechtsextremisten zu erziehen, no joke) fangen vor allem öfters unsichere Jungs und junge Männer ein, weil sich diese einfach einfangen und mit diesen Ideen füttern lassen. Dieses Weltbild gibt ihnen ein Gefühl von Überlegenheit gegenüber Frauen, mit denen sie aus ihrer eigenen Sicht "bisher nur Pech" hatten.


    Gleichzeitig werden Mädchen und junge Frauen, oft mit wenig Selbstbewusstsein, oder die sehr naiv sind, oder die bereits aus konservativen Haushalten stammen, eingefangen und ihnen wird erzählt, dass eine gute Ehefrau gehorcht und folgsam ist und wenn ihr Mann körperlich oder sexuell gewalttätig werden sollte, dann haben sie etwas falschgemacht und ihn verärgert, bzw. nicht gehorcht. Bzw eben auch, dass es zu ihrer Pflichterfüllung gehöre ihrem Mann immer zu befriedigen, wann immer er will.


    Das ist jetzt keine "joa, ein paar einzelne Individuen sind halt dumm und unreflektiert"-Sache, das Ganze ist eine absichtliche Radikalisierung, und die wieder zunehmende Misogynie nimmt immer größere Formen an, siehe daran, dass in den USA Abtreibungen für vielerorts für illegal erklärt wurden. Da werden schon die Gewässer ausgelotet wie weit man nun wiedermal mit der Beschneidung mit den Rechten von Frauen und Minderheiten gehen kann.

    Deswegen ist das jetzt auch keine Sache einzelner Idioten, wenn sich immer mehr Männer als Alpha, Gentleman, netter Kerl / Nice Guy oä. Begriffen bezeichnen, die auf ein extrem misogynes Weltbild schließen lässt. Es ist ein Symptom des ganzen anderen Mists, der da mitdran dranhängt.


    Ich glaube du solltest dir um andere Personengruppen Gedanken machen, ob die ungerecht behandelt werden, nicht ob "Alphas" unterstellt wird Vergewaltiger zu sein, was bei vielen auch sehr wahrscheinlich der Fall ist.




    Vermutlich ist es einfach auf der sehr grundsätzlichen Ebene angesiedelt: Ich bin selber ein Mann und ich fühle mich zu Frauen hingezogen. Das ist "normal" und das kann ich nachvollziehen.

    Das ist für dich eher normal, weil du immer nur Heterosexualität ausgesetzt warst und dich wohl auch nicht selbst damit beschäftigst etwas anderen auszusetzen.

    Dabei wäre es einfach, selbst wenn du keine queeren Freund*innen hast, zumindest keine von denen du wüsstest, gibt es heute schon sehr viel mehr queere und gequeercodete Charaktere. Und von mir gezielt Schwule, wenn dir das aufstößt.


    Wieso sollte es dir nun unangenehmer sein ein schwules Paar zu sehen als ein Heterosexuelles. Mir ist schon klar, dass du nicht drauf stehst, aber wenn du einfach nur die Information erhältst "dieser Mann ist schwul" oder einfach nur ein Paar zusammen siehst, musst du nicht gleich dran denken, was die miteinander intim anstellen könnten, oder auch nicht, also gibt es rein auf dieser Informationsbasis noch keinen Grund dazu.


    Weißt du, für mich ist nichts davon überhaupt "normal", ich dachte lange Zeit Verliebtheit und dieses unbedingte Verlangen nach Sex wäre zum Einen eine Erfindung der Medien, um alles eben dramatischer und so zu gestalten, und zum Anderen eine Sache von hormongesteuerten Teenagern lol. Bin nur froh später erfahren zu haben, dass es anderen auch so erging und gedacht haben, die übertreiben mit ihren romantischen und sexuellen Gefphlen jetzt wirklich.

    Bin aber immer noch, immer wieder baffled, wenn selbst Erwachsene verliebt sind, fr. Alles Weirdos.


    Aber ich bin in meiner Kindheit und Jugend im Fernsehen bloß mit dieser Standard-Heterosexualität in Kontakt gekommen. Gequeercodete Charaktere (also solche bei denen man es hineininterpretieren soll, dass sie nicht hetero und/oder cis sind) waren da Großteils auch als Joke geschrieben.


    Ich hatte sonst halt das Glück, dass meine ältere Schwester einen recht queeren Freundeskreis hatte (so Ende der 90er, Anfang der 2000er), bzw auch paar queere Lehrer*innen an der Schule. Außerhalb von Wien ist es aber heute immer noch in vielen ländlichen Gebieten so, als wäre man in den 3... 50ern, va was Queerness und Raasismus betrifft.




    Ich denke Pronomen sind so ein ... ungelöstes Thema? Es gibt im deutschen Sprachgebrauch keine elegante Lösung (finde ich), englisch ist da tatsächlich ganz gut.

    Damit gibt / gäbe es eigentlich kein großes Problem. Wenn dir eine Person sagt welches Pronomen sie verwendet, dann benützt man das.

    Englisch hat zwar den Vorteil, dass "they" bereits existiert und viele nicht-binäre Personen verwenden gerne they, aber auch da nutzen manche Neopronomen.



    Ich kann es total verstehen, wenn jemand das Vertrauen an die Männer aufgrund schlechter Erfahrungen verliert. Aber wenn grundsätzlich immer daran gedacht wird, was einem alles durchs Dating mit Männern passieren könnte, sollte man es lieber sein lassen und nicht generell Männer dafür verantwortlich machen, wenn sie sich eigentlich nicht trauen überhaupt jemanden kennenzulernen.

    Danke. Also was mich jetzt zum Beispiel an dem Thema die letzten Tage gestört hat, ist, man wollte glaub ich auch mal darüber schreiben, dass man es halt kacke findet, wenn man als Mann kaum Anfragen oder Nachrichten auf Dating-Seiten bekommt und dann kamen - überspitzt gesagt - direkt alle mit Creep, Incel, bist selber schuld, dass du single bist und wir brauchen niedrige Hemmschwelle für Gewalt. Ja, danke auch.

    Aber ich habe auch verstanden, was die anderen mit ihren Beiträgen aussagen wollten und dass manche auch schlechte Erfahrungen machen mussten.

    Den Kontext zu lesen täte es halt auch. Zuallerstmal wurde ein Artikel gepostet, der an Stellen Yikes war, den man als Argumentationsgrundlage genutzt hat und gemeint kein Wunder, dass die alles tun um Aufmerksamkeit zu erhalten etc... und dann quasi sehr viel Empathie darauf gelegt, dass es ihnen dabei schlechtginge, dass sie nicht genügend Aufmerksamkeit erhielten.


    Außerdem wurde halt gefragt wieso Frauen so "wählerisch" auf diesen Seiten seien und die Antworten darauf wurden halt sehr persönlich genommen und komplett überzogen von "dann mach halt einen großen Bogen um cis Männer" lol.

  • Ich denke Pronomen sind so ein ... ungelöstes Thema?

    Es gibt im deutschen Sprachgebrauch keine elegante Lösung (finde ich), englisch ist da tatsächlich ganz gut.

    Damit gibt / gäbe es eigentlich kein großes Problem. Wenn dir eine Person sagt welches Pronomen sie verwendet, dann benützt man das.

    Englisch hat zwar den Vorteil, dass "they" bereits existiert und viele nicht-binäre Personen verwenden gerne they, aber auch da nutzen manche Neopronomen.

    Eine weitere Alternative ist, den Namen der Person zu verwenden, sofern man diesen kennt. Das ist insofern vorteilhaft, als dass sich bei den Pronomen noch keine Variante durchgesetzt zu haben scheint und man auf diese Weise dennoch auf die Person Rücksicht nehmen kann, die nicht möchte, dass man auf sie mit "er" oder "sie" Bezug nimmt. Gerade bei unbekannten Personen oder mehreren Personen im Umfeld, die davon betroffen sind, ist das eine Lösung, mit der vermutlich alle zufrieden sein können und die jeder Mensch ohne besondere Kenntnisse über die Pronomen und ohne vorherige Frage nach dem bevorzugten Pronomen direkt umsetzen kann. Und solche Pronomen lassen sich halt sehr gut durch den Namen ersetzen, weil deren Funktion nichts anderes ist, als einen Namen oder die Bezeichnung für eine Person zu ersetzen :'D


  • Unterschätzen mag sein, ich habe einfach keinen Bezug zu dem Thema Alphas da ich als cis Mann ja nunmal nichts mit dem Thema am Hut habe sofern ich so etwas nicht selber mache. Wie hier schon kurz erwähnt ist meine Erfahrung auf Fernsehbeiträge in Klatschsendungen von vor 15-20 Jahren beschränkt, ansonsten ist mir das Thema einfach befremdlich.


    Das Frustration ausgenutzt werden kann und wird zur Radikalisierung ist mir bewusst, ich würde da aber nur anmerken, dass es sich da nicht auf Rechtsradikalismus beschränkt, religiöse Fundamentalisten vom Judentum über Christentum hin zum Islam rekrutieren da auch fleißig. Die Übergänge zwischen den Gruppen sind da natürlich häufig fließend. Aber organisierte Religionen sind da ja noch einmal ein ganz anderes Fass für einen anderen Bereich...


    Verharmlosen möchte ich die Thematik eigentlich nicht, mir fällt nur schwer zu glauben, dass selbsternannte Alphas allesamt manipulativ, kalkulierend und methodisch vorgehen um zum Ziel zu kommen. Mein, zugegeben zynisches, Weltbild sagt mir, dass die breite Masse schlicht nicht die Fähigkeiten hat dies auch effektiv umzusetzen. Die fordernden, erwartenden und aggressiven Denkmuster will ich da keinem Absprechen, ich zweifele lediglich, dass es in der Durchsetzung dann wirklich so häufig so weit kommt und das hat mich etwas gestört an der ganzen Vormulierung.


    Aber das Thema ist mir jetzt wirklich nicht so wichtig, dass ich da persönlich länger drauf herumreiten will. Wenn du und andere Frauen hier sagen das es so ist, dann gestehe ich gerne ein, dass mir die Qualifikationen fehlen das in Frage zu stellen.


    Kleine Randfrage: Alpha verstehe ich absolut, Gentleman vermittelt vermutlich ein altmodisch/konservatives Rollenbild und ist deshalb eine red flag? Was ist bei "nice guy/netter Kerl" das zur Vorsicht rät?


    Ich muss dazu sagen, nur Kontakt zu heterosexuellen stimmt bei mir gar nicht. Ich habe Kollegen mit denen ich seit Jahren zusammen arbeite die homosexuell sind. Im Alltag spielt die Sexualität oder das Geschlecht einer Person ja nun mal einfach keine Rolle.


    Geschlechtliche Identität (nennt man das so?) und sexuelle Orientierung wird nur dann relevant, wenn man selber Interesse an einer Person entwickelt. Wichtig wird es, wenn diese Person auch Interesse an einem hat.


    Ansonsten spielt es im Umgang mit anderen Menschen doch nun wirklich keine Rolle, was sie zu Hause im Schlafzimmer miteinandern machen, wie sie es machen und mit wem. Solange man nicht vorhat da mitzumachen kann es einem egal sein.


    Das ist meine Einstellung zu der Thematik, ich würde mich selber also eigentlich als tolerant, wenn auch nicht unbedingt als offen bezeichnen.


    Deshalb: Wo kommt das Gefühl her? Das weiß ich halt wirklich nicht, was auch der Grund ist das hier geschrieben zu haben.

    Ich bin tatsächlich hierher gekommen um meinen Horizont zu erweitern. Ich habe eine gewisse innere Grundskepsis, von der ich aber immer versucht habe und weiter versuche mich nicht davon leiten zu lassen.



    Das mit den Medien, wie sie unsere Wahrnehmungen und Erwartungen beeinflussen, formen und steuern finde ich ein spannendes Thema. Beziehungen, Romantik, Hochzeit, Kinder kriegen, diese Themen sind ja bis zum Erbrechen immer wieder in übertriebener Form als Superlative in wirklich unrealtistischen Situationen durchgekaut. Immer wieder.


    Wenn man dann selber mal in einer Beziehung ist, dann ist es gar nicht so leicht herauszufinden, was man selber eigentlich wirklich möchte, was der andere wirklich möchte. Beziehungen müssen ja immer super leidenschaftlich und romantisch sein, perfekt, es passt alles, Haus, Kinder, Hund und riesengroße Hochzeit mit all den hunderten von Freunden die man ja hat.


    Und wirklich? Man liebt sich, aber Beziehungen sind kein Selbstläufer, man muss auch Arbeit reinstecken, dranbleiben wenn es mal nicht so gut läuft.

    Große Hochzeit, hunderte Freunde, Kinder kriegen, zusammenziehen, all das wird ja quasi automatisch vorausgesetzt, dass man das ja will. Überhaupt einen Partner zu finden, der sich ernsthaft damit auseinander setzt, einem zuhört was man eigentlich selber will und auch in der Lage ist zu sagen was er/sie möchte, das ist schon die erste große Schwierigkeit.


    Und der gesellschaftliche Druck, warum man denn z.B. nach 6 Jahren noch nicht zusammenwohnt, nicht ans heiraten denkt, keine Kinder möchte und damit tatsächlich einfach glücklich ist ist auch nicht zu unterschätzen.


    Aber ich schweife wohl etwas ab, Sexismus ist ja eigentlich das Thema.

  • Verharmlosen möchte ich die Thematik eigentlich nicht, mir fällt nur schwer zu glauben, dass selbsternannte Alphas allesamt manipulativ, kalkulierend und methodisch vorgehen um zum Ziel zu kommen.

    Ich kenne zwei "Alphas" im näheren Umkreis und genau das tun sie. Das ist jetzt nur meine persönliche Anekdote, aber so cringy selbsternannte Alphas wie in manchen Youtubevideos die Gurus sind nur die beiden in meinem Erfahrungsschatz.


    Der Eine will nur eines von seiner Freundin: Sex.

    Ding ist, sie hat es selbst lange gar nicht gemerkt, wie er sie durchgehend gaslightet und indirekt vorschreibt, wie sie sich zu verhalten und fühlen hat, was dazu führte, dass ihr Selbstwertgefühl und eigener Wille weg sind. Wenn man durchgehend hört, was für ein schlechter Mensch man ist, nie traurig oder wütend sein darf und der andere einem bewusst schlechtes Gewissen macht, sodass man doch was Positives erwidern muss, sitzt das irgendwann.


    Der Andere ist schon manipulativ seit er klein ist, damals hat er es mit unter Druck setzen und Erpressung versucht, Mädchen zu sexuellen Tätigkeiten zu bewegen, heute gibt er sich schmierig freundlich und noch manipulativer. Wenn ich was gegen den sagen würde, würde man mir nicht einmal glauben, so manipulativ ist der.


    Kleine Randfrage: Alpha verstehe ich absolut, Gentleman vermittelt vermutlich ein altmodisch/konservatives Rollenbild und ist deshalb eine red flag? Was ist bei "nice guy/netter Kerl" das zur Vorsicht rät?

    "Nice guy/netter Kerl", vor allem jene, die das von sich behaupten, sind meistens das Gegenteil davon, bzw. oft Incels. Wenn man wirklich nett ist, muss man das nicht von sich behaupten.

    Sie sind nicht wirklich nett, sondern ihr "nettes" Verhalten ist immer an einen Hintergedanken verknüpft und wenn dann nicht die "Dankbarkeit", die sie erwarten kommt, wird's schnell hässlich oder sie fangen an, Frauen zu verabscheuen.

    Immerhin sind dann alle Frauen blöd, dass sie nicht gefälligst ihre Erwartungen erfüllen, nachdem man sich doch die Mühe machte, nett zu sein.


    Da finde ich Gentleman meist viel harmloser, aber trotzdem auch entwertend.

  • Sie sind nicht wirklich nett, sondern ihr "nettes" Verhalten ist immer an einen Hintergedanken verknüpft und wenn dann nicht die "Dankbarkeit", die sie erwarten kommt, wird's schnell hässlich oder sie fangen an, Frauen zu verabscheuen.

    Ja, der absolute Klassiker, wenn man am Ende beleidigt wird mit "dich will eh keiner" und sich nur denkt "?__? hast du es nicht gerade versucht?". Oder es wird einem Arroganz vorgeworfen, dass man sich für was besseres halte, wenn man eben sagt, man hat kein Interesse. Aber vorher halt noch erzählen, dass man ein lieber, ehrlicher Mensch ist und "nicht wie andere". Btw. "nicht wie andere" auch so ne Red Flag bei sämtlichen Geschlechtern für mich lol


    Gentleman habe ich ja erwähnt. Wieder persönliche Erfahrung hier, weil das klassische Gentleman-Verhalten in meinem Bekanntenkreis nahezu immer damit zusammenhängt, dass man fest an Rollenbildern hängt. Der Mann ist stark, die Frau ist schwach. Er zahlt, sie lässt sich den Hof machen. Sie ist launisch, er erträgt alles. Sie macht vor allem Haushalt, er bringt das meiste Geld ins Haus. Sie putzt, er repariert. Er kann feiern gehen, sie wartet zu Hause. Und ich könnte so ewig weiter machen. Ich kann mir mittlerweile nicht vorstellen, dass jemand "Gentleman" in sein Profil schreibt, ohne es entweder sehr ironisch zu meinen oder eben die beschriebene Weltanschauung zu vertreten. Zwischen vertrauten Menschen kann das Wort natürlich auch mal fallen, aber da weiß ich meist, dass alle Beteiligten reflektiert genug sind und das eher mit einem Schmunzeln gesagt wird.

  • Da finde ich Gentleman meist viel harmloser, aber trotzdem auch entwertend.

    Gentlemen sind nun imo absolut dasselbe wie Nice Guys. Bloß hat man bemerkt, dass die Selbstaussage "ich bin ein netter Kerl, nicht so wie alle anderen Männer" nicht mehr zieht, also haben sie einen neuen Begriff gefunden, der in den Köpfen zumindest mancher Frauen noch mit etwas Positivem verknüpft ist.


    Fand das aber ohnehin davor schon Cringe und die wollen, dass sich Frauen wie viktorianische Ladys benehmen. Jemand hat mich und andere weiblich gelesene Personen manchmal in der Uni gegen Männer "verteidigt", die weibliche Kolleginnen aufzogen oder mit ihrer Freundin rumscherzten, oder etwas Dreckiges in Anwesenheit einer "Lady" sagten oder sich entsetzten, wenn eine Frau sagte "zum Glück kann ich nun endlich pissen gehen." Dann hieß es "du gibst dich mit den falschen Männern ab, von mir würdest du diese Worte nie hören, es ist nicht schön wenn Frauen so sprechen!" Und die Masse an diesen Dingen macht es dann halt.


    Und ein Typ der meinen Exfreund angegangen ist, weil er mir for fun eine Kopfnuss gegeben hat, als würde man nicht von der Ferne her schon sehen, ob ein Paar bloß rumalbert.

    Haben sich beide auch als Gentleman bezeichnet, der Eine hat mich und meinen Exfreund va online gestalked und ihm und mir vorgeworfen, dass "Frauen heutzutage nur auf "Bad Boys und Arschlöcher" (lol was ist los, Bro...) stünden und nicht mehr auf Gentlemen."


    Zuerst dacht ich nur "der seltsame Typ schon wieder...", aber nachdem man so jemanden blockt und der kommt wieder mit einem neuen Account an und dann wütend wird "du wirst schon sehen was du an dem Arschloch hast!!!" und sowas, wurde das langsam unheimlich.

    Ich glaube, der war nichtmal Student, der war nur manchmal ein Gasthörer, was an sich okay wäre, wenn man Interesse an den Vorlesungen hat, hatte er aber offensichtlich nicht.


    Ich hatte ihm nach dem zweiten Blocken ein Meme wie das hier geschickt, was halt auch absolut wahr ist xD



    ... und dann wurde er wütend und hat meinen Exfreund belästigt, aber in real haben wir den dann zum Glück fast nicht mehr gesehen bzw. dann ignoriert.

    Diese Leute hat man zuerst halt als harmlose Spinner abgetan, aber dann hat man mit der Zeit immer mehr erkannt, dass das ein Weltbild ist, das immer mehr verbreitet wird und weit tiefer geht als "das sind ein paar Spinner."


    Hab dann auf Cons und so auch ein paar von denen kennengelernt, die es furchtbar fanden, wenn sich reale Frauen und weiblich gelesene Personen nicht wie diese sehr typischen Anime-Girlies verhielten lol, aber die haben einen nicht online oder auf andere Weise so sehr gestalked wie der eine Dude.


    Achja, das sind auch solche Red Flags, dieses "Frauen wollen nur Arschlöcher" oder "du solltest dich nicht mit Männern abgeben, dann würdest du nicht fluchen oder keinen schwarzen Humor haben", "ich finde es uncharmant, wenn Frauen über Politik / Wissenschaft etc reden oder Horror und sowas schauen" und all diese Sachen.

    Weil ... diese Männer wollen keine Partnerin und schon gar nicht mit weiblich gelesenen Personen befreundet sein, ne, die wollen ein erwachsenes Kind und das sollte nunmal sehr naiv und unbedarft sein.

  • "Nice guy/netter Kerl", vor allem jene, die das von sich behaupten, sind meistens das Gegenteil davon, bzw. oft Incels. Wenn man wirklich nett ist, muss man das nicht von sich behaupten.

    Sie sind nicht wirklich nett, sondern ihr "nettes" Verhalten ist immer an einen Hintergedanken verknüpft und wenn dann nicht die "Dankbarkeit", die sie erwarten kommt, wird's schnell hässlich oder sie fangen an, Frauen zu verabscheuen.

    Immerhin sind dann alle Frauen blöd, dass sie nicht gefälligst ihre Erwartungen erfüllen, nachdem man sich doch die Mühe machte, nett zu sein.


    Da finde ich Gentleman meist viel harmloser, aber trotzdem auch entwertend.

    Nun heutzutage ist aber jeder anscheinend Incel oder Narzisst dabei würden die meisten Leute einen Narzissten nichtmal erkennen, wenn er eine klinisch bestätigte Diagnose hätte und sich das Resultat auf die Stirn tackert. Die Begriffe werden ja in unserer heutigen Datingkultur quasi breitflächig durch die Bevölkerung verteilt. Ähnlich wie Red Flags oder Trigger.

  • Nun heutzutage ist aber jeder anscheinend Incel oder Narzisst dabei würden die meisten Leute einen Narzissten nichtmal erkennen, wenn er eine klinisch bestätigte Diagnose hätte und sich das Resultat auf die Stirn tackert.

    Beim Narzissten ist das doch auch nicht verwunderlich, wo die mit der Zeit lernen, wie man sich geben kann, damit man weniger aneckt.


    Zudem habe ich oft gesagt, nicht "jeder". Ich gehe aber davon aus, dass dein Beitrag eher ein ergänzender Gedanke sein soll oder ist das deine Schlussfolgerung zu meinem Absatz? (Ich frage, weil ich mir hierbei unsicher bin.)

  • Beim Narzissten ist das doch auch nicht verwunderlich, wo die mit der Zeit lernen, wie man sich geben kann, damit man weniger aneckt.


    Zudem habe ich oft gesagt, nicht "jeder". Ich gehe aber davon aus, dass dein Beitrag eher ein ergänzender Gedanke sein soll oder ist das deine Schlussfolgerung zu meinem Absatz? (Ich frage, weil ich mir hierbei unsicher bin.)

    Das ist ein ergänzender Gedanke, weil ich über diese fortwährende Pathologisierung in Debatten wirklich erstaunt bin. Das ist für mich das allerste Anzeichen einer toxischen Diskussionskultur und die hat sich mittlerweile vor lauter Red Flags schon sehr weit in die Gesellschaft verbreitet. Das ist dann manchmal schon sehr beeindruckend mit welcher Verve diese Diagnosen dann gestellt werden.

  • Nein, es ist heute nicht jeder ein Incel, nur diejenigen, die sich so benehmen, und ich weiß nicht was man davon hat Frauen und weiblich gelesene Personen dies abzuerkennen und nein, es geht nicht nur ums Dating, sondern dass man solche Männer und den sich immer mehr vermehrenden Sexismus auch im Alltag von manchen ertragen muss.


    Die Frage ist, wieso beschäftigt es einen so sehr. Das hat was von diesem bescheuerten "BUT NOT ALL MEN"-Spruch, wenn man über Erfahrungsberichte von AFABs, oder wenn sich diese über ein bestimmtes, sexistisches Verhalten aufregen, stößt oder eben Diskussionen von oben auf sich persönlich bezieht und dann beleidigt ist.

  • Die Frage ist, wieso beschäftigt es einen so sehr. Das hat was von diesem bescheuerten "BUT NOT ALL MEN"-Spruch, wenn man über Erfahrungsberichte von AFABs, oder wenn sich diese über ein bestimmtes, sexistisches Verhalten aufregen, stößt oder eben Diskussionen von oben auf sich persönlich bezieht und dann beleidigt ist

    Eben genau das. Natürlich sind nicht alle Männer so, hat auch nie jemand behauptet. Aber gerade wenn man sich angesprochen fühlt und beleidigt ist, sollte man vielleicht noch mal darüber nachdenken wieso.

    Und es lenkt halt komplett vom eigentlichen Problem ab, nämlich das viele Männer toxic af sind. Egal ob im Dating oder nicht.

    Wenn dann auf einmal hier ganz viele von ihren toxischen Erlebnissen mit Männern erzählen, wird aber, anstatt das Problem zu sehen, es so abgetan, als würden wir übereagieren.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Nein, es ist heute nicht jeder ein Incel, nur diejenigen, die sich so benehmen, und ich weiß nicht was man davon hat Frauen und weiblich gelesene Personen dies abzuerkennen und nein, es geht nicht nur ums Dating, sondern dass man solche Männer und den sich immer mehr vermehrenden Sexismus auch im Alltag von manchen ertragen muss.


    Die Frage ist, wieso beschäftigt es einen so sehr. Das hat was von diesem bescheuerten "BUT NOT ALL MEN"-Spruch, wenn man über Erfahrungsberichte von AFABs, oder wenn sich diese über ein bestimmtes, sexistisches Verhalten aufregen, stößt oder eben Diskussionen von oben auf sich persönlich bezieht und dann beleidigt ist.

    Nur haben wir uns über das Dating unterhalten und das war Part der Konversation aus der der Einwurf entstanden ist. Es spricht auch keiner irgendwem was ab nur ist es halt nicht zu leugnen, das Begriffe wie Trigger und Red Flags inflationär durch die Gegend geworfen werden. Das war auch im übrigen der Bezug zu der Datingkonversation. Die inflationäre Verwendung der Begriffe hat auch nichts mit " Not all men" zu tun das wirkt wie ein aufgesetztes Strohmannargument passend zu dem persönlichen Frame : " Man würde sich persönlich angegriffen" fühlen.

  • Bären-Olaf hatte dann gefragt, was bestimmte Begriffe bedeuten und es wurde erklärt und davon berichtet. Wo ist das Problem?

    "Heute ist jeder ein Incel!!1" ist... ermüdend lol, davon abgesehen, dass es unwahr ist und niemand gesagt hat. Wieso wirft man solche Aussagen in den Raum, wenn nicht über einen gesprochen wird.

  • Bären-Olaf hatte dann gefragt, was bestimmte Begriffe bedeuten und es wurde erklärt und davon berichtet. Wo ist das Problem?

    "Heute ist jeder ein Incel!!1" ist... ermüdend lol, davon abgesehen, dass es unwahr ist und niemand gesagt hat. Wieso wirft man solche Aussagen in den Raum, wenn nicht über einen gesprochen wird.

    Also soweit ich mich erinnere hab ich Vix zitiert und nicht den von dir genannten User. Er hat mich dann gefragt, was ich meine und ich hab es ihm erklärt. Also hier stimmt mal wieder der Zusammenhang deiner Aussagen nicht. Den seine Fragen wurden nirgends in Zweifel gezogen noch irgendwo erwähnt. Dazu ist meine Aussage gewesen: " Heute ist anscheinend jeder" und hier zeigt sich mal wieder warum Worte Bedeutung haben den " Heute ist jeder Incel" bedeutet leider nicht mal annäherend dasselbe. Das eine ist eine Feststellung und das andere ist eine Aussage über eine Möglichkeit die aber auch nicht wahr sein muss. Anscheinend spiegelt in der Form eine Wahrnehmung die falsch oder richtig sein kann. Die Aussage ist dann in dem Bezug gefallen, das diese Begriff ähnlich wie Narzist oder eben auch Toxisch, Red Flag.Trigger etc. Einzug in den Sprachgebrauch gehalten haben. Es wäre schon schön, wenn die Zitate korrekt wiedergegeben werden ansonsten muss ich davon ausgehen, das du das absichtlich machst.

  • Also dass sich nicht wenige Frauen zu toxischen Männern hingezogen fühlen, ist wirklich so. Und mit toxisch meine ich nicht "einfach nur ein Mann, der für seine Meinung einsteht und kein Simp ist". Kenn ich genug persönliche Anekdoten, beziehe mich aber ebenso auf andere Datenpunkte. Ich meine, alleine eurer eigenen Logik nach zu Urteilen, wenn ihr euch auf Daten bezieht die darauf verweisen, wie viele Frauen sich in abusive Beziehungen befinden, nicht mal mit - nett formuliert - "Arschlöchern" sondern wirklich mit Gewalttätern, dann muss man sich ja fragen, wie geraten Frauen so oft an solche Männer. Über die Ursachen können wir gerne diskutieren, aber dass es so ist, ist Fakt.


    Man könnte sich z.B. auch Fragen, wie Bücher und Filme wie Fifty Shades of Grey oder - noch schlimmer - 365 Tage, die im übrigen von Frauen geschrieben wurden, so hohen Zuspruch bei Frauen finden. Ich meine, die Essenz des Films 365 Tage ist, dass ein psychopathischer Mafioso eine Frau betäubt, entführt, sie Monate lang einsperrt und sie vergewaltigt, mit der Prämisse, er würde sie nach nem Jahr wieder gehen lassen, wenn sie sich bis dahin nicht in ihn verliebt hat. Und sehr viele Frauen feiern diese Darstellung der "Romantik" absolut, die Resonanz war eindeutig. Dass der Typus, den wir als "Arschloch" bezeichnen da selbst noch ein Simp dagegen ist, brauch ich wohl nicht zu erwähnen. Ich meine, es gibt buchstäblich Mörder und andere Verbrecher im Knast, die Liebesbriefe von Fangirls bekommen, die von Beziehungen mit besagten Verbrechern schwärmen.


    Soweit ich weiß, gibt es auch Studien, die diese Dinge näher untersuchen bezüglich Präferenzen von Männern und Frauen. Wo eine z.B. zu dem Ergebnis kommt, dass Frauen sich zu dem eher abweisenden, wenig zugänglichen Typ Mann hingezogen fühlen, weil dort der (unterbewusste) Drang vorherrscht, ihn zu "zähmen" und seine weiche Seite rauszukitzeln. Oft - auch meiner eigenen Erfahrung nach - ist es auch dem eigenen Minderwertigkeitskomplex geschuldet, da man seinen Selbstwert von der Aufmerksamkeit besagter Männer abgängig macht und konsequente Abweisung auf's eigene Ego projiziert.


    Also so zutun, als gäb's sowas gar nicht und wär nur eine Erfindung der Incels und Simps, da muss man die Kirche mal im Dorf lassen. Und ich glaube genau das ist der Grund, warum so viele (junge) Männer mit den Messages von Andrew Tate & co. resonieren. Weil die Diskussion hier sinnbildlich für die gesamte Debatte steht. Geht gefühlt nur darum, wie super toxisch und zurückgeblieben Männer sind und sich jegliche Probleme welchen Geschlechts auch immer auf's Patriachat zurückführen lassen. Probleme, mit denen sich Männer konfrontiert sehen, werden entweder nicht ernst genommen oder auch auf's Patriachat geschoben (sprich, Männer sind für die Probleme der Frauen ebenso wie für ihre eigenen Probleme verantwortlich). Dass Frauen auch ihren Teil zu diesem (strukturellen) Problem beitragen will man nicht hören. Natürlich bekommen ein Tate & co. mehr Resonanz, weil er besagten Männern die Kontrolle überlassen möchte und ihnen sagt, werdet mal stark, fit, selbstbewusst, durchsetzungsfähig und dominant, kriegt eure Finanzen in den Griff und da ergibt sich der Rest schon von selbst. Dass sie dabei ganz nebenbei ein toxisches und abwertendes Bild von Frauen zeichnen ist natürlich Fakt, aber darauf beschränkt sich deren Message auch nicht (wobei es auch da Extreme gibt).

  • Dass Frauen auch ihren Teil zu diesem (strukturellen) Problem beitragen will man nicht hören.

    Inwiefern will man nicht davon hören? Ich hab in einem ganzen Absatz angesprochen, dass es eben gerade konservative Frauen sind, oder solche die naiv sind und wenig Selbstbewusstsein haben, die in das Beuteschema solcher Männer fallen.

    Natürlich sind die Frau dann immer noch in der Rechnung drin, weil sie am Ende von selbst aus Schluss machen müssen. Man kann manchen Leuten noch so viele Hilfsangebote anbieten wie man möchte, manche ziehen nicht oder erst sehr spät den Schlussstrich... und den kann niemand anderes ziehen.


    Aber kaum eine Frau sagt: "Geil, ein Frauenschläger, den nehm ich mir!", da können noch so viele schlechte Dark Romances gelesen werden. In der Realität wünscht es sich kaum eine, dass ihr Beziehungsgewalt zustößt.

    Ich versteh diesen Hype um diese missbräuchlichen Beziehungen auch nicht und wenn ich von einer Beziehung lese, will ich Großteils eine gute Zeit mit der Story haben und mich nicht immerzu derart angewidert fühlen, aber es sind immer noch Romane, die an die Fantasien mancher erwachsene Frauen als Hauptzielgruppe pandern. Das heißt nicht zwangsläufig, dass sie es in der Realität erleben wollen.


    Eine gewalttätige Beziehung mit einem richtigen Arschloch ist in der Realität oft etwas, das sich von Schritt zu Schritt steigert. Das ist nun meist nicht so, dass die Mehrheit von Anfang an als komplette Arschlöcher auftreten.

    Die lullen ihr Opfer in viel zu viele Komplimente und so ein, ehe sie ihr eigentliches Gesicht zeigen und dann steigert sich deren Kontroll- und Gewaltverhalten, sobald ihre Wünsche nicht erfüllt werden und meist wird es bei solchen erst richtig schlimm, wenn die Frau schwanger und vulnerable ist.



    Weil die Diskussion hier sinnbildlich für die gesamte Debatte steht. Geht gefühlt nur darum, wie super toxisch und zurückgeblieben Männer sind und sich jegliche Probleme welchen Geschlechts auch immer auf's Patriachat zurückführen lassen.

    Dann sorry, hast du nichts davon verstanden was gesagt wurde. Was ironisch ist, wenn man vorher noch kritisiert, dass immer mit "BUUT NOOT AAALL MEEEN!" angekommt, während man nur die Verhaltensweisen von bestimmten Männern meint, die durch die Gesellschaft bedingt sind bzw akzeptiert werden und man sich Sorgen macht, dass Misogynie wieder extrem zunimmt, und man kann ihr dabei zusehen wie sie es tut.

    Wieso kommt man dann mit "die Debatte dreht sich gefühlt nur darum zu zeigen wie toxisch und zurückgeblieben Männer (als Gesamtheit) sind" an. Niemand hier hat das getan. Ihr fühlt euch nur auf die Zehen getreten, obwohl euch keiner direkt angesprochen hat oder hier so dämliche Sachen kamen like "dann macht halt einen Bogen um cis Männer" lol.

  • Also so zutun, als gäb's sowas gar nicht und wär nur eine Erfindung der Incels und Simps, da muss man die Kirche mal im Dorf lassen. Und ich glaube genau das ist der Grund, warum so viele (junge) Männer mit den Messages von Andrew Tate & co. resonieren. Weil die Diskussion hier sinnbildlich für die gesamte Debatte steht. Geht gefühlt nur darum, wie super toxisch und zurückgeblieben Männer sind und sich jegliche Probleme welchen Geschlechts auch immer auf's Patriachat zurückführen lassen. Probleme, mit denen sich Männer konfrontiert sehen, werden entweder nicht ernst genommen oder auch auf's Patriachat geschoben (sprich, Männer sind für die Probleme der Frauen ebenso wie für ihre eigenen Probleme verantwortlich). Dass Frauen auch ihren Teil zu diesem (strukturellen) Problem beitragen will man nicht hören. Natürlich bekommen ein Tate & co. mehr Resonanz, weil er besagten Männern die Kontrolle überlassen möchte und ihnen sagt, werdet mal stark, fit, selbstbewusst, durchsetzungsfähig und dominant, kriegt eure Finanzen in den Griff und da ergibt sich der Rest schon von selbst. Dass sie dabei ganz nebenbei ein toxisches und abwertendes Bild von Frauen zeichnen ist natürlich Fakt, aber darauf beschränkt sich deren Message auch nicht (wobei es auch da Extreme gibt).

    Zu welchen strukturellen Problemen tragen Frauen den deiner Meinung nach bei? Wer sind besagte Männer und kennen soviele Männer überhaupt Andrew Tate? Du sagst es geht um Kontrolle? Kontrolle über was? Deine Gesundheit? Deine Finanzen? Dein Leben? Mir scheint schon das wäre möglich, wenn man für sich die Verantwortung übernimmt. Das kriegst du bei jedem Finanz/Gesundheits oder Lebensberater zu hören und die kämen ohne abwertendes Frauenbild aus. Im Grunde scheint ja diese ich nenne sie mal so " Andrew-Tate"-Bewegung eine ziemliche Kopie eines eher feministischen Phänomens zu sein nämlich der Self-Empowerment-Bewegung. Wobei ich auch schon gehört habe von Leuten, das es sich dabei um Fake-Feminismus handelt. Es bleibt auch immer reltiv im unklaren für mich wohin sich dann den " selfempowert" werden soll, weil wenn es um einen selbst gehen würde bräuchte man Frauen schlicht nicht als Feindbild. Das ist aber ne Frage die diese Leute sich durchaus gefallen lassen müssen und ich seh da keine Antworten, wenn es immer um einen geht und Selbstoptimierung wie kann man dann eigentlich solche Gedanken entwickeln?

  • Ich denke, dass der Feminismus zum Teil auch sehr problematisch ist. Es ist gut und wichtig, dass er auf die Missstände und Probleme hinweist, liefert im Allgemeinen allerdings keine oder kaum Lösungsvorschläge, was insbesondere die Männer besser machen sollten. Ratschläge wie "sei einfach kein Arsch" ist für manche genauso hilfreich wie "sei einfach nicht dick".


    Auf dieser Seite, in der detailliert auf das "Nice-Guy-Syndrom" eingegangen wird, steht am Ende leider in etwa nur, dass Frauen diesen Männern nicht helfen können, sondern nur die Männer untereinander. Oder "What these men demand is akin to asking an assault victim, “What can you do to help your attacker?” while the attacker is still assaulting them." Ka - evtl. ein "ist dir klar, dass du gerade jemandem schlägst/schmerzen zufügst?"


    Besser fand ich zu den Nice-Guy-Typen dann schon den Artikel, auch wenn er etwas - schlicht geschrieben ist. Wobei bei solchen Artikel oft von "Männlichkeit" zu lesen ist. Ich befürchte, dass man dort das Wort "Männlichkeit" schnell missverstehen könnte. Ich würde es eher mit "eigene Selbstachtung und Würde" übersetzen.


    Zum anderen nimmt der Feminismus vermehrt bizarre Züge an (evtl. Einzelfälle), bei dem auch Rechtliche Konsequenzen dabei sind. Wie z.B. in diesem Video:

    Da nimmt eine Frau heimlich im Fitnessstudio auf und jeder, der sie mal öfters anschaut, wird öffentlich an den Pranger gestellt. Ich kann zwar den Sinn verstehen, da ich auch schon mal gesehen hab, wie ein Typ einer Frau bedrohlich hinterhergeschaut hatte, aber zwischen starren und schauen ist dann doch ein kleiner, aber feiner Unterschied. Und wie Eingangs schon erwähnt: da der Feminismus kaum Vorschläge macht, werden die Männer eher verunsichert, wie sie sich nun "richtig" verhalten sollten. So schrieb z.B. ein Kommentar unter den Video:

    Bin als Mann im GYM und finde es krass wie sich das entwickelt.
    Letztens kam eine junge Frau in denn Hantelbereich und auf einmal haben alle Männer auf denn Boden geschaut um nichts falsches zu machen.
    Man merkte auch das es der Frau unangenehm war, weil sie so dadurch demotiviert war und sich wahrscheinlich ausgegrenzt gefühlt hat.



    PS:

    "dann macht halt einen Bogen um cis Männer" lol.

    Und was ändert das Wissen, außer evtl. um jeden Typen ein Bogen zu machen oder von jedem, der hinter einem läuft, Angst zu haben?

    Umformuliert: Und was bringt das Wissen und man dadurch Angst hat und aus Furcht um jeden Typen einen Bogen macht, so wie wenn man ein Bogen um Hunde macht, wenn man Angst vor Hunde hat bzw. von jedem, der hinter einem läuft?