Fußball-Diskussionsthema

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  • Nun hat sich Mesut Özil mehr als einmal mit Angela Merkel und Präsidenten Deutschlands ablichten lassen (Gauck, Wulff, Steinbrück) ohne in Verdacht zu geraten er sei Demokrat. Bei einem Foto mit Erdogan kommt nun der gegenteilige Verdacht auf?

    Der Zeitpunkt mag unglücklich gewesen sein, dennoch glaube ich ihm, dass er damit keine politische Botschaft senden wollte.

  • Nun hat sich Mesut Özil mehr als einmal mit Angela Merkel und Präsidenten Deutschlands ablichten lassen (Gauck, Wulff, Steinbrück) ohne in Verdacht zu geraten er sei Demokrat. Bei einem Foto mit Erdogan kommt nun der gegenteilige Verdacht auf?

    Der Zeitpunkt mag unglücklich gewesen sein, dennoch glaube ich ihm, dass er damit keine politische Botschaft senden wollte.


    Man darf es nicht falsch verstehen, ich habe vollstes Verständnis für die Fotos mit Erdogan. Özil selber hat noch einiges an Verwandtschaft in der Türkei, und keiner weiß ob und wie diese hinter den Kulissen bedroht wurden. Jeder hätte unter solchen Umständen wahrscheinlich diese Fotos gemacht, denn Özil ist ein Familienmensch.


    Dennoch hätte in diesem Fall der Nationaltrainer die Konsequenzen ziehen müssen und ihn nicht mehr einladen dürfen. Egal was alle sagen, als deutscher Nationalspieler ist man Vertreter seines Landes und somit Repräsentanten der Werte für die dieses Land. Sagte ja Zai oben schon. Wer glaubt, dass dies nicht der Fall ist, liegt dort leider mehr als Falsch. Özils fehlenden Respekt gegenüber Deutschland könnte man noch weiterführen, da gibt es noch viele Punkte mehr.

    Aber die Spitze sind die Erdogan Fotos, hier wird offenkundig die Demokratie, welche er definitiv nicht repräsentiert, mit Füßen getreten. Aber einen Diktator zu loben, während man selber in einer Demokratie (🇩🇪, 🇪🇸 oder England) lebt.

    Als Nationalspieler zählen hingegen Besuche bei Merkel zur Pflicht, denn sie ist die Kanzlerin des Landes, welches er dort repräsentiert.


    Sein "Rassismusvorwurf" und der u.a. damit Verbundene Rückzug von sozialen Projekten, wie der früheren Förderung seiner ehemaligen Schule, zeigen hier dann nur ein weiteres Mal, dass er keine Eier hat.


    Wobei sry, mit Fußball hat dies eigentlich weniger was zu schaffen.

  • niemand

    Inwiefern verweigert er denn Deutschland den Respekt? Alles, was ich höre, sind die nichtgesungene Nationalhymne und das Erdogan-Foto. Ersteres ist damit erklärt, dass Özil die Zeit gern zum Beten nutzt, was ihm wohl mehr hilft als die Nationalhymne zu singen. Und für das Erdogan-Foto gibt es eine, wie ich schon sagte, in meinen Augen plausible Begründung. Wo ist also die Respektlosigkeit? Und wieso zur Hölle machen wir Nationalspieler am Singen der Hymne fest? Man könnte glauben, die Nationalhymne dient nur dazu den Sündenbock nach verlorenen Spielen auszumachen. Wer hat nicht mitgesungen und war demnach sicher ganz ganz schlecht? Ach, der Özil.

    Die größte Frechheit ist allerdings, wenn ein Hoeneß ankommt und behauptet, der vierfache Nationalspieler des Jahres sei seit Jahren ein schlechter Spieler. Aber hey, Sündenbock gefunden, prügelt man halt munter drauf ein.

  • Der Özil lässt sich ja schon seit Jahren zusammen mit Erdogan ablichten, ehrt ihn und küsst ihm den Arsch. Wenn jetzt ein Deutscher regelmäßig Fotos mit seinem verehrten Fraktionsvorsitzenden Gauland machen und sein Trikot für Höcke signieren lassen und mit ihm lächelnd ein Foto machen würde? Hm. Wär genauso abartig.

  • Nun hat sich Mesut Özil mehr als einmal mit Angela Merkel und Präsidenten Deutschlands ablichten lassen (Gauck, Wulff, Steinbrück) ohne in Verdacht zu geraten er sei Demokrat. Bei einem Foto mit Erdogan kommt nun der gegenteilige Verdacht auf?

    Der Zeitpunkt mag unglücklich gewesen sein, dennoch glaube ich ihm, dass er damit keine politische Botschaft senden wollte.

    Ich glaube, es geht weniger um das eigentliche Foto, sondern um die damit zusammenhängende Widmung. Auf dem geschenkten Trikot stand immerhin "Für meinen Präsidenten". Ich glaube nicht, dass Özil Merkel jemals ein Trikot geschenkt hat, auf dem "Für meine Kanzlerin" stand. Aber mir ist die ganze Sache eigentlich auch vollkommen egal gewesen. Meine Hauptsorge bestand von Anfang an darin, inwiefern sich das auf die Weltmeisterschaft in Russland auswirkt. Und die war aus deutscher Sicht leider ein absolutes Fiasko.


    Nein, natürlich nicht (nur) wegen der Sache mit dem Besuch bei Erdogan. Aber dass dieses von unseren Qualitätsmedien so häufig durchgekaute Thema die Stimmung in der Mannschaft nicht gerade erhellt hat, dürfte klar sein. (Zu möglichen anderen Gründe habe ich mich bereits an anderer Stelle geäußert.) Özil trägt die Rolle des alleinigen Sündenbocks nicht zu Recht, es gab wesentlich schlechtere Spieler bei der WM. Und ich glaube ihm sogar, dass er sich der Tragweite dieser Aktion gar nicht bewusst gewesen ist. Aber irgendwie passen die Widmung ("Für meinen Präsidenten") und die gestrige Aussage ("Ich wollte keine politische Botschaft senden.") nicht zusammen. Özils Erklärung nach zu urteilen hätte er sich mit ausnahmslos jedem ablichten lassen: ("Für mich war es nicht wichtig, wer der Präsident ist. Es war mir wichtig, dass es der Präsident ist.") - Dass es auch anders geht, hat Emre Can gezeigt, der die Einladung offentlich nicht angenommen hat.


    Wie gesagt, mir ist die ganze Sache eigentlich vollkommen egal. Mir war nur von Anfang an klar, dass sie bei einem schlechten Abschneiden der DFB-Elf erst Recht auf die Spitze getrieben wird. Über die anderen bzw. sportlichen Gründe spricht niemand mehr, und das steht einer möglichen Rehabilitierung der deutschen Nationalmannschaft sicher im Weg. Und zu den anderen Dingen, über die sich die ignoranten "Fans" gerne aufregen ("Die Mannschaft" statt "Deutsche Nationalmannschaft", Özil singt die Hymne nicht mit, etc.) will ich mich gar nicht äußern. Aber eine clevere Umgangsform kann man Mesut Özil auf keinen Fall bescheinigen. Egal, wie dumm die Vorwürfe auch sein mögen, wenn er sich zeitnah dazu äußern und nicht permanent versuchen würde, die Dinge auszusitzen, wäre der Nährboden für die ganzen unnötigen Diskussionen nicht so wahnsinnig fruchtbar. Zumindest von einer Teilschuld kann man Özil nicht freisprechen. Und damit beziehe ich mich nicht auf die Sache an sich, sondern auf die Art und Weise, wie er mit solchen Dingen umgeht. Den Rest haben Bierhoff, Grindel und Co. zu verantworten.


    Für mich ist die ganze Sache eigentlich nur ein weiteres Indiz dafür, dass unsere Gesellschaft endlich damit aufhören muss, Fußballspieler als Vorbilder zu stilisieren. Zu einem Großteil sind das abgehobene Vollidioten, die es der nötigen Portion Talent, Ehrgeiz, Vitamin B und Glück zu verdanken haben, dass sie sich nicht dem normalen Geschäftsleben stellen müssen. Aber leider wird es dazu wohl niemals kommen, dafür sind Reichweite, Marketing und Außendarstellung leider viel zu wichtig. Tatsächlich habe ich bei fast allen Fußballspielern mittlerweile das Gefühl, dass ihnen das "Nein zu Rassismus!" nur noch über die Lippen kommt, wenn es sich so gut wie möglich vermarkten lässt.

  • QueFueMejor

    Das Singen der Hymne ist, wie du schon sagtest, ein Punkt (andere Länder wie zB der aktuelle Weltmeister bekommen es ja auch hin) .

    Desweiteren war es respektlos diese Rücktrittserklärung auf englisch zu verfassen (wusste nicht, dass er für die Engländer, Australier oder sonst was gespielt hat), ja da bin ich Kleinlich, aber dies ist für mich fehlender Respekt den Bewohnern unseres Landes gegenüber schließlich ist unsere Amtssprache noch Deutsch. Wieso wählte er also Englisch? Darauf komme ich im nächsten Punkt.

    Ein weiterer Punkt sind die Rassismusvorwürfe ua Grindel gegenüber (ich lobe nicht Grindel als Person, will ich hier klar sagen), diese sind, was die öffentliche Erscheinung angeht völlig übertrieben. Doch hier kommt wieder Punkt 2 ins Spiel, Englisch. So zieht er auch gleich die Aufmerksamkeit anderer Länder auf sich, denn englisch als Weltsprache versteht man eher als Deutsch. Somit zieht er andere Länder auf seine Seite (siehe Zeitungsartikel der Sun oder zB der Türkei), wo es dann wieder heißt: "oh die bösen rassistischen Deutschen" und die betrifft dann alle, nicht nur ihn.


    Ich bleibe dabei, mit der Art seines Rücktrittes stellt sich Özil nur noch schlimmer als kleines bockiges Kind dar. Klar wurde teilweise er von einigen Medien verantwortlich gemacht, was definitiv falsch ist da alle schlecht waren. Aber der große Teil der Medien betitelte alle als schlecht und hoben ihn nur raus, da er sich ja als Weltklasse ansieht (was er aber kaum beweist).


    So, dies waren meine letzten Worte dazu, denn es hat mit dem Fußball als Sport nichts mehr zu schaffen, dafür gibt es wohl bessere Topics die ich aber nicht besuche :D


    PS: Ein letzte Respektlosigkeit ist die fehlende Pünktlichkeit seiner Aussage, was völlig nicht Deutsch ist. Wochen nachm Ausscheiden kommt ein Statement und nicht gleich nach den Fotos.


    PSS: ich hoffe alle merken dass das PS nur Spaß ist :D

  • Özils Statement war an seine Social-Media-Follower, die er durch Stationen bei weltbekannten Klubs in Spanien und England in aller Welt hat, gerichtet. Da ist die Verwendung der englischen Sprache nur logisch. Wenn du dir mal die Accounts anderer Spieler wie z. B. Götze, Hummels etc. ansiehst, wirst du sehen, dass die unverschämterweise auch fast alle ihre Posts auf Englisch raushauen. Na und?

    Und bezüglich des „andere Länder auf seine Seite-Ziehens“: Glaubst du, das hätte in der internationalen Berichterstattung weniger Wellen geschlagen, wenn es auf Deutsch verfasst worden wäre? Das bezweifle ich doch stark, der DFB ist Ex-Weltmeister und der größte Fußballverband der Welt und Sommerlöcher gibt es nicht nur hier.


    Früher hat es keine Sau interessiert, ob die Hymne mitgesungen wurde oder nicht. Das folgende Video ist sicherlich überspitzt, aber von Leuten der älteren Generation weiß ich, dass es noch viele weitere Beispiele gibt:

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  • Zur Hymne habe ich ja bereits gesagt, er betet lieber. Willst du lieber einen Spieler, der sich gut fühlt und ein gutes Spiel macht oder ist dir wichtiger, dass die Hymne mitgesungen wird, dafür hat Mesut Özil dann ein schlechtes Gefühl und spielt nur noch Mist. Den er übrigens weder bei dieser noch bei den vorigen WMs gespielt hat, wenn man sich die Leistungsdaten anschaut (was die Lächerlichkeit Hoeneß' Aussage noch verstärkt).

    Desweiteren war es respektlos diese Rücktrittserklärung auf englisch zu verfassen (wusste nicht, dass er für die Engländer, Australier oder sonst was gespielt hat), ja da bin ich Kleinlich, aber dies ist für mich fehlender Respekt den Bewohnern unseres Landes gegenüber schließlich ist unsere Amtssprache noch Deutsch. Wieso wählte er also Englisch?

    Wie Vegeta es korrekt anmerkt: Du gehst davon aus, dass er sich an "die Deutschen" wendet. Zugegeben, keine völlig abwegige Aussage. Wenn man allerdings hinterfragt, warum er dann auf Englisch schreibt, dann ist die naheliegende Erklärung eher, dass er die Gesamtheit seiner Fans erreichen wollte.

    Offenkundig hatte Mesut Özil keinen Bock mehr mit "den Deutschen" oder auch nur den deutschen Fußballfunktionären zu sprechen. Warum, das hat er in seinem Statement zu Grindel klar gemacht, er fühlt sich rassistisch behandelt. Man kann das jetzt leichtfertig abtun als "Ist aber kein Rassismus", dann haben wir aber genau das Problem, dass Özil schon die ganze Zeit hat: Deutsche ohne Migrationshintergrund versuchen Deutschen mit Migrationshintergrund zu erklären, wann man sich rassistisch beleidigt fühlen darf und wann nicht.

    Und es ist schon erstaunlich, dass Özil noch eine Vorzeigefigur der Integration war. Mit Integrationsbambi und Lobhudelei. Und alles soll verflogen sein, weil er sich, wieder einmal, mit Erdogan ablichten lassen hat?


    PS: Zum Video sollte man allerdings anmerken, dass das Mitsingen der Hymne wohl erst 1990 durch Franz Beckenbauer eingeführt wurde. Wenn also 1974 keiner mitsingt, dann weil es damals einfach nicht üblich war. Zwar wird dem Singen der Hymne in meinen Augen viel zu viel Bedeutung zugemessen, aber so korrekt sollte man dann schon sein.

  • Er hätte ja trotzdem mal zugeben können, dass im Nachhinein betrachtet diese Aktion nicht so schlau war.

    Die blamable Leistung unserer Elf bei der WM nun aber allein ihm anzudichten ist aber ne ziemliche Frechheit. Er hat aber ganz sicher nicht gezeigt, wozu er im Stande ist und hat deswegen sicher viele enttäuscht, aber andere waren wesentlich enttäusschender (für mich z.B. immer noch Toni Kroos, was der in seinen Vereinen zeigt und was er dann in der NM zeigt, das sind doch zwei unterschiedliche Spieler).

  • Özils Statement war an seine Social-Media-Follower, die er durch Stationen bei weltbekannten Klubs in Spanien und England in aller Welt hat, gerichtet.

    Das ist vielleicht das eigentliche Problem. Ein offizielles Statement in dem Land, in dessen Nationalmannschaft er spielt(e) wäre angebracht gewesen (Gündogan hat doch gezeigt, dass es geht) und schon um einiges früher, schon vor der WM. Aber in der Beziehung war er keinen Deut schlauer als Löw, der dachte, man könnte das Ganze einfach unter den Teppich kehren. Totschweigen funktioniert aber leider nicht in einem solchen Fall. Hätte es vielleicht, wenn wir Weltmeister geworden wären, aber nach dieser desolaten Vorstellung kommt halt alles wieder auf den Tisch, ist doch logisch. Zumindest könnte er ja jetzt eigentlich für das Land "seines Präsidenten" spielen, vielleicht qualifiziert sich die Türkei dann mal wieder.

    @Hymne mitsingen ja/nein, weiss nicht: wäre den meisten wohl egal, aber das ist halt dann nur ein weiteres Puzzleteil, das hinzukommt. Dass die früher auch keiner gesungen hat, ist das der Stelle aber auch nicht weiter relevant, Zeiten ändern sich... Aber wie gesagt, eigentlich interessiert das keinen Mensch/Fan.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Du gehst davon aus, dass er sich an "die Deutschen" wendet. Zugegeben, keine völlig abwegige Aussage. Wenn man allerdings hinterfragt, warum er dann auf Englisch schreibt, dann ist die naheliegende Erklärung eher, dass er die Gesamtheit seiner Fans erreichen wollte.


    Wie gesagt, zu Werten und Co schreibe ich hier nicht mehr (sagte ich ja oben, da es sich nur im Kreis drehen würde), jetzt stelle ich aber mal eine andere Frage, die auch den Post mit seiner Erklärung auf Englisch betrifft:

    (den definitiv das Management von Özil verfasst hat, nicht er selber :unsure:)


    In ca 2 Wochen ist die EM Vergabe, wie jeder weiß gibt es 2 Bewerber, Deutschland und die Türkei.

    Ein Schelm der nun dabei denkt, dass dieses ganze Schauspiel vielleicht inszeniert ist??? Ein Masterplan den die Türkei und Erdogan entwickelt haben um Deutschland in ein rassistisches Licht zudrücken?? Geht auf englisch natürlich leichter. Denn, dass dieses Fotowellen schlagen würde, war jedem klar, dass unplanbare frühe Ausscheiden tat dabei sein übriges. Jetzt reden alle wieder über die bösen, rassistischen Deutsch und dass Ausland bekommt es so geballt mit. Auch durch die große Fanbase von Özil. Vielleicht will man so die Entscheidung beeinflussen, ein Schelm der böses dabei denkt (ja ich liebe Verschwörungstheorien :D)


    So wäre die Türkei auch mal wieder bei einer Endrunde dabei :D

  • Jetzt reden alle wieder über die bösen, rassistischen Deutsch und dass Ausland bekommt es so geballt mit.

    Özil wurde doch die fehlende Selbstkritik vorgeworfen. Wo ist hier die Selbstkritik? Wie ich schon sagte, hier erklären Deutsche ohne Migrationshintergrund Deutschen mit ebendiesem, was sie denn als Rassismus empfinden dürfen und was nicht.

    Es hat niemanden interessiert, dass Torwartlegende Oli Kahn seinerzeit die Hymne nicht mitgesungen hat. Generell haben so viele Nationalspieler halt einfach nicht die Hymne mitgesungen, doch man interessiert sich nur dafür, wenn der nicht mitsingende Nationalspieler kein Weißer ist. Aber hey, das hat gaaaaanz bestimmt nichts mit Rassismus zu tun, sondern damit, dass Özil so unglaublich schlecht gespielt hat, dass er vielleicht sogar einer der besten Spieler im Team war. Es ist sicher kein Rassismus, dass sich Özil seit Wochen für ein einziges Foto rechtfertigen muss, während Grindel Geschäfte mit China macht, Lothar Matthäus sich mit Putin und Kahn sich mit saudischen Scheichs trifft und keiner von denen zur Rechtfertigung gezwungen wird. Aber was erlaube Özil, dass er sich mit einem Despoten trifft, der demokratische Grundwerte nicht achtet.

  • Es ist sicher kein Rassismus, dass sich Özil seit Wochen für ein einziges Foto rechtfertigen muss, während Grindel Geschäfte mit China macht, Lothar Matthäus sich mit Putin und Kahn sich mit saudischen Scheichs trifft und keiner von denen zur Rechtfertigung gezwungen wird. Aber was erlaube Özil, dass er sich mit einem Despoten trifft, der demokratische Grundwerte nicht achtet.

    Von denen macht halt auch gerade keiner Wahlkampf um die letzten Reste Demokratie in seinem Land abzuschaffen. Vor 5 Jahren wäre auch das Echo auf Fotos mit Erdogan weit weniger kritisch ausgefallen als zu diesem Zeitpunkt. Aber wenn ich mich recht entsinne, würde Özil zu der Zeit dort als Verräter bezichnet. Warum nur auf einmal der Sinneswandel? :unsure:

  • Ach, dann wäre alles in Ordnung gewesen, wenn die Türkei längt eine eindeutige Diktatur ohne (oder nur mit Alibi-)Wahlen gewesen wäre?

    Aber wenn ich mich recht entsinne, würde Özil zu der Zeit dort als Verräter bezichnet. Warum nur auf einmal der Sinneswandel?

    Das musst du wohl die Türken fragen, immerhin hat sich Özil nicht das erste Mal mit Erdogan ablichten lassen.

  • Ach, dann wäre alles in Ordnung gewesen, wenn die Türkei längt eine eindeutige Diktatur ohne (oder nur mit Alibi-)Wahlen gewesen wäre?

    Wäre es dann überhaupt zu solchen öffentlichen Fotos gekommen?

    Die Geschäfterei mit China ist mir auch ein Dorn im Auge, leider machen das so ziemlich alle, weswegen man sich dem nicht wirklich entziehen kann. Immerhin war der Aufschrei ja auch sehr groß, als die Chinesische U19 in der vierten Liga mitspielen sollte, also ist da ja doch ein gewisses negatives Echo vorhanden. Treffen mit Putin waren der Tage wohl leider nicht ganz unumgänglich, schließlich war sein Land Gastgeber der WM :unsure:.


    Aber du hast schon in sofern Recht, dass der Sport momentan ne ziemlich verlogene Angelegenheit ist, wo Korruption Gang und Gebe sind. Ich habe dieses Jahr so wenig WM geschaut wie seit 1990 nicht.

  • Özil macht aber schon seit Jahren Fotos zusammen mit Erdogan und ehrt ihn als seinen Präsidenten. Eine politisch viel aufgeladenere Situation, denn er macht sozusagen Wahlwerbung für ihn als Vorbild für viele Deutschtürken.


    Hier erkenn ich aber mal 'ne Doppelmoral. Hat QueFueMejor im News-Thread Whataboutism nicht auch angeprangert? Schön, da hat sich der Lothar mit Putin getroffen, ist hier aber ne andere Situation im Moment. Und Lothar kann man ruhig auch kritisieren. Naja, theoretisch könnt man auch Merkel kritisieren dafür, dass Deutschland Waffen und Panzer nach Saudi Arabien verkauft.


    Aber wie gesagt eine politisch viel aufgeladenere Situation wegen der Kombi: Seit Jahren mit Erodgan ablichten lassen + Erdogans derzeitigem politischen Kurs und seinen menschenrechtswidrigen Handlungen.


    Und ich bin mir sicher dass ein gebürtiger Deutscher auch heftige Kritik ernten würde wenn er regelmäßig Bilder mit Gauland, Weidel, Höcke & co. machen würde. Am besten noch ein Foto mit dem Titel "gemeinsam Schlepperei bekämpfen".

  • Und ich bin mir sicher dass ein gebürtiger Deutscher auch heftige Kritik ernten würde wenn er regelmäßig Bilder mit Gauland, Weidel, Höcke & co. machen würde.

    Da der Vergleich nun nicht zum ersten Mal gebracht wird: Er hinkt, weil keine dieser Gestalten ein Repräsentant dieses Landes ist. Erdogan ist nunmal Präsident der Türkei, weshalb Özil zu recht behaupten kann, er habe ein Foto mit dem türkischen Präsidenten und nicht mit dem Politiker Erdogan gemacht.

    Daher ist ein Treffen Özils mit dem türkischen Präsidenten nicht per se eine politische Botschaft, wogegen beispielsweise ein rechter Musiker im Mannschaftsbus der Kroaten eine ziemlich klare politische Botschaft ist.

  • Das Singen der Hymne ist, wie du schon sagtest, ein Punkt (andere Länder wie zB der aktuelle Weltmeister bekommen es ja auch hin) .

    Das Singen der Hymne ist eine freie Entscheidung, und besitzt keinerlei Aussagekraft. Die einzige Gruppe von Menschen die darin einen großen Wert sehen sind diejenigen mit einem übersteigertem Nationalbewusstsein. Zumal dieses Nationalbewusstsein statistisch stark abnimmt bezogen auf Menschen mit mehreren Wurzeln.

    Zudem möchte ich mir auch nicht ausmalen wie 'nervig' es für die Spieler sein muss vor jedem Spiel diese überzogene Zeremonie mitzuspielen die gefühlt 5-10 Minuten andauert nur um das vermeintliche Nationalbewusstsein zu simulieren als Aushängeschild für das jeweilige Land. Was da Künstlich oder Leidenschaft ist ist teilweise schwer zu unterscheiden, außer dein Name ist Buffon (Dann ist es pure Leidenschaft).

    aber dies ist für mich fehlender Respekt den Bewohnern unseres Landes gegenüber schließlich ist unsere Amtssprache noch Deutsch. Wieso wählte er also Englisch?


    1. Rassismus ist ein Internationales Problem, und soll auch international gehört werden.


    2. Besitzt Özil eine viel größere Fan-Gemeinschaft außerhalb von Deutschland. Es macht daher aus seinem Standpunkt wenig Sinn ein Text in einer Sprache zu verfassen von dessen Quelle er aus schon recht wenig Sympathie bekommt. Wenn du ein tiefgründiges Thema ansprichst, dann tust du es mit dem Ziel die volle Stärke daraus zu erzielen.

    3. Beruht Respekt auf Gegenseitigkeit. Außerdem ist 'Respekt' keine obligatorische Verpflichtung, sondern mehr eine moralische Haltung. Die Moral verliert an Bedeutung wenn eine Horde von Menschen sich wie provozierte Tiere verhält die nichts besseres zu tun haben als sich über ein Sachverhalt aufzuregen welches absolut in keinerlei Verbindung zu Ihnen steht (Außer dem übersteigerten Nationalgefühl, welches in der Modernen Zeit mehr und mehr an Bedeutung verliert im vergleich zur Historie)


    Er hätte ja trotzdem mal zugeben können, dass im Nachhinein betrachtet diese Aktion nicht so schlau war.

    Die blamable Leistung unserer Elf bei der WM nun aber allein ihm anzudichten ist aber ne ziemliche Frechheit. Er hat aber ganz sicher nicht gezeigt, wozu er im Stande ist und hat deswegen sicher viele enttäuscht, aber andere waren wesentlich enttäusschender (für mich z.B. immer noch Toni Kroos, was der in seinen Vereinen zeigt und was er dann in der NM zeigt, das sind doch zwei unterschiedliche Spieler).


    Was mich an der ganzen Sache stört ist dieses plötzlich auftretende Verlangen eine Erklärung haben zu wollen, von einer Person die man persönlich nicht einmal kennt.
    Viele kommen mit "Er vertritt unser Land, also muss er!". Er muss gar nichts.

    Ist es vom DFB nicht scheinheilig ein Spieler mitzunehmen der Deutschland repräsentieren soll, aber obendrauf ihn genau deswegen zu kritisieren ?
    Entweder du willst Spieler die dein Land mit vollem Verstand repräsentieren, oder du willst hochkarätige Spieler die für Deutschland den Sieg holen soll. Der DFB positioniert sich hier stark auf das letztere, aber maßt sich dennoch an unwürdige Vorwürfe abzugeben für einen Spieler der seine Leistung für dieses Ziel vom 'D-F-B' hergibt.

    Der Fehler liegt einzig und alleine beim Trainer. Spieler wie Khedira, Müller, Draxler oder Gomez mitzunehmen ist einfach eine Frechheit gegenüber den Spielern die wirklich was zeigen wollen und können. Khedira, Draxler und Müller haben ihre schlechteste Saison gespielt (Draxler hat einfach kaum Spielzeit bekommen), und Gomez konnte sich noch 'NIE' in der deutschen National-Elf beweisen. Gegen Korea dann Müller VOR Brandt einzuwechseln, ein Spieler der innerhalb von 10 Minuten Gefährlicher war als Müller in den gesamten Spielen, ist für mich ein verstörtes Denk-verhalten.

    Kritik wurde ausgeübt, man kann ein Harken hintersetzen und hoffen das daraus gelernt wird.



    Aber mir ist die ganze Sache eigentlich auch vollkommen egal gewesen. Meine Hauptsorge bestand von Anfang an darin, inwiefern sich das auf die Weltmeisterschaft in Russland auswirkt. Und die war aus deutscher Sicht leider ein absolutes Fiasko.


    Die einzige Person, wo dies ein negativen Effekt haben könnte, wäre bei Özil selbst. Es ist schon fast Humorvoll wie das gesamte National-Team kein Gedanken daran verschwendet, während ein Teil der Bevölkerung sich deswegen die Köpfe ausreißt.

    Eine Gruppe von Menschen, die nichts anderes im Kopf außer Fußball haben, treffen sich auch nur um Fußball zu spielen... und nicht um an einem gemütlichen Abend zusammen zu hocken und darüber zu diskutieren welche Schlagzeilen man gemacht hat.
    Die kommen gerade alle schön entspannt aus ihrem Urlaub und haben nichts anderes im Kopf als ihr Privatleben und die kommende Saison. Was Spieler XY in seiner Freizeit macht kann und ist höchstwahrscheinlich auch total Irrelevant für die.

    Das mit Erdogan hat dem Team nicht geschadet, da Özil selbst die einzige Person wäre dem es hätte Schaden können... und er hat dennoch die meisten Angriffe von Deutschland in der WM eingeleitet.