So grandios der Kader von Real Madrid ohne Zweifel ist, in Sachen Fair Play gibt es dort sehr viele Spieler, die noch eine Menge lernen müssen, auch wenn es bei manchen Spielern dafür schon zu spät sein dürfte. Wenn Cristiano Ronaldo einen Ball verliert, reklamiert er noch im Fallen, dass er gefoult wurde und schaut direkt mit ausgebreiteten Armen und Hundeaugen Richtung Schiedsrichter. Aber während man bei Ronaldo wenigstens noch darüber lachen kann, ist Sergio Ramos einfach nur noch unsportlich.
Wieso hat er es beim Stand von 3:1 und darüber hinaus auch noch sieben Minuten vor Schluss nötig, mit einer peinlichen Schwalbe einen Platzverweis zu provozieren? Er wusste genau, dass Cuadrado bereits die gelbe Karte gesehen hatte, und das hat er schamlos ausgenutzt. Ich habe mir die Szene mittlerweile zehnmal angesehen, und ich weiß immer noch nicht, wofür der Schiedsrichter eigentlich die zweite gelbe Karte hervorgeholt hat. Erst einmal gehen beide zum Ball. Hier wurde Cuadrado eher von Sergio Ramos umgehauen, wenn auch vollkommen fair und legitim. Dann folgt ein kleiner Schubser, der nicht einmal ein dreijähriges Kind ins Schwanken gebracht hätte, und Ramos geht schreiend zu Boden. Möglicherweise hat Cuadrado beim Versuch, das Spiel schnell zu machen, Ramos leicht am Fuß getroffen. Aber Cuadrado schaut nur Richtung Ball, da kann man ihm also keine Absicht unterstellen. Und wenn es eine Tätlichkeit gewesen sein sollte, hätte der Schiedsrichter sofort die rote Karte zeigen müssen. Man kann es also drehen und wenden, wie man will, die Entscheidung war falsch und die Aktion von Sergio Ramos mehr als unsportlich und unnötig. Wenn man für solche Lappalien vom Platz fliegt, müsste es in Zukunft nach jedem Eckball einen Elfmeter und mindestens fünf gelbe Karten geben.
Wenn einer eine Sperre verdient hätte, dann Ramos. Und dann auch mal bitte für eine komplette Vorrunde, schließlich ist er schon öfter durch solche Aktionen aufgefallen. Aber das wird mit Blick auf die tolle und unbestechliche UEFA wohl leider nie passieren.