Rechtsextremismus

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  • Video:


    https://www.zdf.de/politik/ber…enge-100.html#xtor=CS5-48


    Interview zum Nachlesen:


    https://www.zdf.de/nachrichten…ftet-100.html#xtor=CS5-48


    Ein Interview mit Höcke, wo nichtmal seine Parteifreunde unterscheiden können, ob es von Hitler oder von Höcke kommt. Für Höcke war es ein Verhör statt ein Interview. Das Interview wurde frühzeitig von Höcke abgebrochen.


    Aber am Beängstigen finde ich Folgendes des Interviews:

    Zitat von Interview

    Höcke: Passen Sie auf. Wir beenden das Interview, nur, dann ist klar … Wir wissen nicht, was kommt … Dann ist klar, dass es mit mir kein Interview mehr für Sie geben wird.

    ZDF: Ist das eine Drohung?

    Höcke: Nein. Das ist nur eine Aussage, weil ich auch nur ein Mensch bin. Ich bin auch nur ein Mensch, verstehen Sie?

    ZDF: Und was könnte kommen? Wenn Sie sagen, wir wissen nicht, was kommt.

    Höcke: Vielleicht werde ich auch mal eine interessante persönliche, politische Person in diesem Lande. Könnte doch sein.

    Was soll das andeuten?

  • Was soll das andeuten?

    Am liebsten möcht er wohl Deutschland regieren, er sieht sich wohl als zweiten Führer.

    Leider fehlt ihm eine wichtige Eigenschaft, er ist kein Österreicher.

    Okay, das war gemein.

    Mal abgesehen davon ist der Typ brandgefährlich. Er redet wie Goebbels und Co.


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    Alternativ https://www1.wdr.de/daserste/m…--goebbels-sound-100.html


    https://www.zeit.de/kultur/fil…lexander-gauland-afd-chef

    Gauland hat keinen Plan und das in 17 fache Ausfertigung. Er ist das Oberhaupt der AFD.

    Die Alternative hat keinen Plan, nur Hass und Zwietracht sät dieser Verein

  • Höcke: "Vielleicht werde ich auch mal eine interessante persönliche, politische Person in diesem Lande. Könnte doch sein."


    Hm nein danke. Ihm war wohl das Interview etwas zu kritisch und er war darauf überhaupt nicht vorbereitet. Was erwartet er auch? Dass Leute vom ZDF ihn als Nummer 1 Rechtsextremer der AfD unkritisch irgendwas zur Partei fragen wird? Sicher nicht.

  • Oh ja, die AFD. Es ist ganz toll dabei zuzusehen wie eine Partei wie die mehr und mehr Prozente gewinnt (lautes inneres Schreien). Ich finde es furchtbar das so viele Leute sehendes Augen solchen Menschen -Fänger --parteien beitreten und noch schlimmer ist das überall auf der Welt diese Meinungen sich mehr und mehr verbreiten. Man möchte meinen die Menschen würden irgendwann einmal etwas dazu lernen, irgendeine Erkenntnis aus der Vergangenheit ziehen und gestalten wie die für immer in die Geschichtsbücher verdammen. Aber nein, es ist 2019, Masern ist so stark wieder da wie vor hundert Jahren, in den USA reagiert ein idiot, Putin ist weiterhin nicht unter der Erde, China übernimmt die Weltherrschaft und das Klima geht zu Grunde. Sich all diesen Sachen gleichzeitig bewusst zu sein ist in gewisser Art "leicht" frustrierend.

    "We starve, look at one another, short of breath. Walking proudly in our Winter coats. Wearing smells from labortories, facing a dieing nation of moving paper fantasy, listening for the new told lies with supreme vision of lonely tunes"
    Hair, Let the sunshine in

  • Zitat von Windmond

    https://www.zeit.de/kultur/fil…lexander-gauland-afd-chef

    Gauland hat keinen Plan und das in 17 fache Ausfertigung. Er ist das Oberhaupt der AFD.

    Die Alternative hat keinen Plan, nur Hass und Zwietracht sät dieser Verein

    In einer Sache bin ich Gauland sehr dankbar. Das fast identische Interview gab es schon letztes Jahr und auch da hatte er zu vielen Themen wie Digitalisierung und Klimaschutz keine Antworten. Er sagte nur, dass er es nicht weißt. Erst dann hat es mich die Augen endlich geöffnet und meine Zweiflungen haben sich bestätigt. Dank ihn habe ich die AfD zu hassen gelernt. Dieses Interview ist ein sehr guter Beweis, dass die AfD auf die wichtigen Fragen keine Antworten hat.

  • Jaja, der gute Bernd, das Brot!


    "Mir gehen die Antworten aus, bzw. mir gefällt das nicht? Dann schmoll ich jetzt, werde grantig, wäre ich die Alice würde ich auch mit dem Fuß aufstampfen!"


    Und unser Hunde-Krawatten-Träger .... bei dem habe ich wirklich immer das Gefühl, der wurde von 1945 bis 2000 eingefroren und hat den restlichen Geschichtsablauf verpasst.


    Ja! Es wird nur auf Hass und Unmut gesetzt und vielleicht ist diese Partei auch nur ein Fake, um heute zu zeigen, wie es 33 lief? Nein, bedauerlicherweise nicht.


    Und mein vorheriger Bezug zu Hartz 4 - klar, Selbständige, die kaum über die Runden kommen, Arbeiter, die mit dem Mindestlohn klar kommen sollen, Rentner, der nach SGB XII aufstocken müssen - es sind eben bestimmt viel mehr als 600 000 tausend in Sachsen, die über SGB II oder XII aufstocken...
    Fakt bleibt, dass es unzufriedene Leute sind und den meisten geht es darum, dass sie glauben, es ginge ihnen schlechter, als den Flüchtlingen, oder besser, ohne sie,.


    Und ja, auch ich glaube, dass da sehr wohl Rechtspopulismus und einfacher soziopatisch veranlagter Hass Fremden gegenüber einspielt - genauso wie die Unzufriedenheit von Akademikern, wenn ihr Nachschub immer weniger Potenzial mitbringt oder Selbständige, die keine Arbeiter finden, weil ??? Keiner ausbildet? Genug Leute sind ja da.


    Kleine Randnote: Wieso müssen wir Pflegekräfte aus dem Ausland importieren, wenn wir genug "Importe" haben? Oder Handwerker? Verkäufer?
    Die geduldeten bekommen ja auch Deutsch-Kurse - und machen wir uns mal hier nichts vor! Glaubt hier jemand ernsthaft, dass er im Null-Komma-Nix arabisch lernen könnte? Von denen wird aber sofort deutsch als schwerste Sprache der Welt vorausgestzt. =/


    Naja, egal, ich habe mich schon wieder verrannt, sry, für den Roman.

  • es sind eben bestimmt viel mehr als 600 000 tausend in Sachsen, die über SGB II oder XII aufstocken...

    Sind es nicht. Die rund 300.000 Menschen, von denen ich sprach, sind alle Aufstocker, wobei es eigentlich in Richtung 315.000 sind, dann allerdings auch Leistungen von Asylbewerbern wieder gegengerechnet werden müssen, weshalb 300.000 relativ genau die Zahl derer ist, die entsprechende Leistungen beziehen. Und wie ich bereits sagte: Ich halte die Annahme, jeder dieser 300.000 Menschen hätte AfD gewählt, bereits für gewagt, aber selbst wenn, wären es eben nochmal genauso viele, auf die das nicht zutrifft.

    Wesentlich weniger gewagt dürfte die These sein, dass ein großer Teil der AfD-Wähler eben keine ernsthaften Sorgen hat, sondern schlicht ein Feindbild.

  • Okay, ich gebe zu, mich verschätzt zu haben. ^^
    Ende 2016 waren es nicht ganz 600.000. https://www.statistik.sachsen.…e_Sozialleistungen_SN.pdf Seite 8.


    Für mich bleibt es dennoch dabei, dass die Leute die AfD wählen, weil sie derzeit unzufrieden sind und ernsthaft denken, dass die was ändern würden. Eine Minderheit kann viel Ärger machen, aber selten was bewegen, Und das was sie bewegen wollen, von denen weiß ein Großteil der Wählerschaft nichts, weil sie nur die Propaganda hören, sich aber nicht ernsthaft mit deren Programm auseinandersetzen.


    Blubb....

  • es sind eben bestimmt viel mehr als 600 000 tausend in Sachsen, die über SGB II oder XII aufstocken...

    Sind es nicht. Die rund 300.000 Menschen, von denen ich sprach, sind alle Aufstocker, wobei es eigentlich in Richtung 315.000 sind, dann allerdings auch Leistungen von Asylbewerbern wieder gegengerechnet werden müssen, weshalb 300.000 relativ genau die Zahl derer ist, die entsprechende Leistungen beziehen. Und wie ich bereits sagte: Ich halte die Annahme, jeder dieser 300.000 Menschen hätte AfD gewählt, bereits für gewagt, aber selbst wenn, wären es eben nochmal genauso viele, auf die das nicht zutrifft.

    Wesentlich weniger gewagt dürfte die These sein, dass ein großer Teil der AfD-Wähler eben keine ernsthaften Sorgen hat, sondern schlicht ein Feindbild.

    Definiere ernsthafte Sorgen. Die müssen nunmal nicht real vorhanden sein, sondern können auch eingebildet sein. Da "Leid", Sorgen und alles in Zusammenhang damit nunmal keine messbare Größe darstellt und eine komplexe Psychologie hinter Feindbildern steht, kannst du das nicht so simpel darstellen. Es sind nunmal viele mit ihrer Gesamtsituation ihres Lebens und der Gesellschaft in der sie leben, unzufrieden und wie Alaiya in dem anderen Topic bereits gesagt hat: Wenn du dem Kapitalismus etwas Wind aus den Segeln nimmst, entreißt du dem Faschismus ein Standbein.

    Ein Teil, der mit der derzeitigen Situation und gesellschaftlichen Begebenheiten unzufrieden ist, versucht auf eine konstruktive Art einen Wandel herbeizuführen und der andere unzufriedene Teil verhält sich total destruktiv, unter anderem, weil viele nie etwas anderes gelernt haben, als sich so zu verhalten und zu denken.


    Ich hab genügen Statistiken dazu gesehen, um nunmal sagen zu können, dass das Bildungsniveau, und Herkunft, weil an manchen kleinen Orten so ziemlich alle aus Prinzip dasselbe wählen, nur um nicht aus der Reihe zu fallen, eine große Auswirkung auf die politische Meinung von Menschen nimmt. Dafürf sprechen nunmal auch sehr viele Sprachanalysen rechter Politiker.


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    Und die Sprach der FPÖ und AfD klingt ähnlich simpel wie jene, die Trump verwendet. Bloß, dass sich Leute wie Hofer gebildet darstellen wollen, aber in Wahrheit überschreiten sie nie ein bestimmtes Niveau, da sie ihre Wählerschaft nunmal nicht verschrecken wollen. Dass ausgerechnet die Rechtschreibung und der Ausdruck der Rechten jeden anderen, der seine eigene Muttersprachler halbwegs beherrscht, cringen lassen, ist nunmal kein Zufall.

    Gerade viele, die gerade so die Hauptschule abschließen konnten, sind die, die schreien "ach, die gscheiten Maturanten / Studenten, Scheiße labern die!!!1" Da hab ich literally gelesen, dass Leute Kogler nicht wählen würden, weil der "immer so gscheit daherredt." Obwohl der ohnehin ein lockerer Typ ist, manchmal sogar zu leger für Interviews und co, IMO, aber es gibt viele Leute, die steigen da schnell aus. Wenn ich mir die U6 und Klientel von Freundinnen und paar, die ich so gekannt hab, anguck, dann weiß ich, welche das sind. *hust* Wenn sie Diskussionsrunden und Interviews mit der FPÖ verfolgen, kommen sie nunmal mit und fühlen sich daher, als wäre es Politik, die für sie gemacht worden ist. Auch, wenn sie das Programm zu großen Teilen nie gelesen haben und vermutlich nicht wirklich verstehen.

    Die hohen Funktionäre der Rechten wissen genau, dass ein großer Teil ihrer Wähler eben White Trash ist. Es hat ja auch keiner gesagt, dass die Leute irgendwie sympathisch wären oder ähnliches. BTW.

    Egal, ob nun arbeitslos oder nicht, und lol, egal ob Österreicher oder Serbe, weil irgendwie haben die eine vergleichsweise große, serbische Anhängerschaft und ach, ich weiß auch nich mehr... ich dachte, es ginge nicht tiefer und dann kam die Paartherapiewerbung. Die ist dafür so viel Cringe und gleichzeitig unfreiwilliges Comedy-Gold. ¯\_(ツ)_/¯


    Punkto Bildung... Oft muss erstmal eine kognitive Empathie für ein bestimmtes Thema und andere Menschen geschaffen worden sein, die es einem ermöglicht die Lebenssituation und das Denken und Fühlen anderer Menschen eben auf intellektueller und psychologischer Ebene nachzuvollziehen, damit man dies dann auch emotional /affektiv nachfühlt. Das ist nichts, was man direkt lernt, aber beispielsweise indem man im Deutschunterricht nicht andauernd alte Schinken liest (und seien wir ehrlich, viele haben heute keine Bedeutung mehr), sondern fiktive Geschichten und Biographien über verschiedene, moderne Probleme und Lebensgeschichten von Menschen. Indem man bereits früher mit dem Psychologie- oder irgendeine Art von Sozialkundeunterricht beginnt und ja, ich weiß, dass man mit 12jährigen zu großen Teilen ganz normal reden kann, wie mit (vernünftigen) älteren Teens und Erwachsenen auch. Daher ist ein Psychologieunterricht (oder etwas in diese Richtung) mit 12, 13 nicht unmöglich. Man muss bloß komplexe Texte ein bisschen verständlicher umschreiben. Solche "Soft Skills" erlernt man noch viel, viel früher, ohne dass einem das bewusst ist. Es trägt jedoch massiv zu der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern bei. Kinder aus Familien, denen Bildung wichtig ist, lassen sich auch später selten von rechter Propaganda mitreißen. Es fällt bei ihnen viel schwerer sie dazu zu bringen andere entmenschlicht zu sehen, weil sie eben darauf eher sozialisiert sind andere in erster Linie als Menschen zu betrachten.

    Mit Bildung meine ich eben nicht nur das Maturazeugnis in der Hand, sondern ein Bildungssystem mit geeigneten Lehrer*innen, die wirklich auch Wert drauf legen Soft und Social Skills zu fördern. Das hat das System bisher an vielen Schulen, vor allem eben Haupt- und Gesamtschulen, sehr lange versäumt und Kinder, die daheim Pech hatten und auch nicht selbst bestimmte Ressourcen mitgebracht haben, waren später ein viel leichterer Fang für Rechte.


    Dazu sind auch homogene Klassen und Umfelder Gift. Ich kenne nunmal Leute vom Land, die erst später hierher gekommen sind, und dort war fast alles österreichisch bis in den Kern lol Also jene, die ich vor einigen Jahren getroffen haben, wie auch jene aus der Oberstufe.

    Natürlich war für die Toleranz gegenüber anderen Ethnien, Religionen, Hautfarben und sexuellen Orientierungen selbstverständlich (also für meine Freunde, für einen großen Teil des restlichen Ortes nicht so... hier nun wirklich literally einzig Schwulen im Dorf(tm) haben einige außer Landes gemobbt), aber es war halt alles Theorie und keine Lebensrealität. Die eine türkische Kollegin und ihre Familie wollten sie in dem Dörfchen auch nicht, nichtmal an der Schule in der nächsten, "größeren" Kleinstadt.

  • Da "Leid", Sorgen und alles in Zusammenhang damit nunmal keine messbare Größe darstellt und eine komplexe Psychologie hinter Feindbildern steht, kannst du das nicht so simpel darstellen.

    Während "Alles Hartz4-Empfänger" keine extreme Simplifizierung darstellt? Gerade dieser simplifizierten finanziellen Komponente erwehre ich mich.

    Die hohen Funktionäre der Rechten wissen genau, dass ein großer Teil ihrer Wähler eben White Trash ist.

    Was ist dieser White Trash, der da die AfD wählt? Bisher sehe ich nur die Simplifizierungen "arm" und "ungebildet", die jeweils der Realität nicht gerecht werden. Ich finde da zum Beispiel diesen Artikel zu Einkommen und Bildung der AfD-Wähler. Dort zeigt sich: Vor allem Menschen mit mittleren und hohen Einkommen wählen die AfD. Das passt durchaus zu meiner vorherigen Betrachtung auf Sachsen, dass die Simplifizierung "Alles Hartz4-Empfänger" an der Realität scheitert, weil selbst dann, wenn alle Hartz4-Empfänger und Aufstocker, eben jeder mit Leistungen nach den SGBs, die AfD wählen würde, immernoch nur rund die Hälfte der Wählerschaft abgedeckt wäre. Und ich zweifle bereits daran, dass diese Annahme korrekt ist, womit wir sicherlich weit mehr als nur 50% der Wähler in Sachsen nicht so erklären können.

    Gleiches gilt für den Bildungsstand der Wählerschaft: Vergleicht man die Wähleranteile der AfD mit dem tatsächlichen Bildungsschnitt in Deutschland (habe auf die Schnelle nur Zahlen von 2014 bei Wikipedia gefunden, nehme aber an, die haben sich seitdem nicht gravierend verändert), dann fällt auf, dass der Anteil an Menschen mit Hauptschulabschluss als höchsten Bildungsabschluss unterdurchschnittlich ist, der Anteil an Realschülern deutlich und der an Menschen mit allgemeiner und Fachoberschulreife zumindest etwas überdurchschnittlich ist. Natürlich sagt der Abschluss nicht zwangsläufig etwas über Bildung aus, er ist jedoch schonmal ein gutes Indiz.


    Letztlich kann auch ich die komplexen Zusammenhänge, die zu den Feindbildern führen, nicht in ihrer Vollständigkeit begreifen. Es zeigt sich nur, dass die einfachen Erklärungsmodelle, die wir ständig vorgebetet bekommen, die ökonomisch schwachen Protestwähler und die bildungsfernen Propagandaopfer, zu kurz greifen. Denn natürlich hat Alaiya mit den Ausführungen zum Einfluss des Kapitalismus auf den Faschismus recht. Indem wir erstarkenden Faschismus auf arme, dumme Menschen abwälzen, drücken wir uns um die Systemfrage.

  • Ich denke, es gibt zwei Hauptgruppen, die hinter den rechten Bewegungen stehen - und damit meine ich nicht nur die AfD, sondern auch die rechten Bewegungen in anderen Ländern. Und diese haben weniger mit Bildung zu tun, als mit sozialen Stellungen - und diese nicht nur auf das Haushaltseinkommen bezogen.


    Das eine sind eben die "Spitze" der aktuellen, kapitalistischen Hierarchie. Denn diese können den Faschismus für ihre Zwecke sehr gut gebrauchen. Denn da ist eben wieder der Faktor: Solange die Leute nach unten treten, statt nach oben zu schlagen, sind sie sicher, da über ihnen nicht genug Leute stehen, die treten können. Juchu.


    Die zweite Gruppe sind halt diejenigen, die aktuell Probleme haben, die durch das System zustande gekommen sind und die von der aktuellen Politik oft nicht genug Beachtung bekommen. Deren Frustration ist leicht zu manipulieren, es eben auf eine Gruppe zu schieben, die vermeintlich mehr Aufmerksamkeit bekommt als sie. Und die sind halt eben aufgrund der emotionalen Lage sehr empfänglich dafür.


    Ich denke auch, dass Natalie Wynn bei allen Kontroversen durchaus in einer Sache Recht hat: Ein Teil des Problems dabei ist eben, dass viele junge weiße Männer auch Probleme haben, sich in der progressiven Gesellschaft zurecht zu finden. Denn bspw. Rassismus erkennen ist ein Vorgang, der unter anderem mit sich bringt, sich richtig mies darüber zu fühlen, dass man weiß ist. Und niemand will sich mies fühlen. Und welche Rolle sollen Männer, speziell weiße Männer, in einer Progressiven Gesellschaft annehmen, wenn sie nicht mehr DER Brotverdiener sein sollen? Und dann kommen halt eben die Rechten und sagen ihnen: Hey, bei uns darfst du weiterhin DER Brotverdiener sein. Und darfst weiterhin Frauen antatschen. Weil eigentlich hast DU Recht, dass die Frauen sich ja nur anstellen.

  • ... ich bin gerade einer weißer unterdrückter Mann - zumindest komm ich mir so vor!
    Wer ist Natalie Wynn?


    Es ist schon ein Stück Evolution, dass der Mann das Mammut erlegt und die Frau es zubereitet - aber mittlerweile leben wir in unseren Gefilden doch hoffentlich schon in moderneren Spähren.
    Ich mag nicht gern kochen, mein Freund kann das richtig toll! Dafür finde ich jedes Schnäppchen, von Lebensmitteln bis Elekronik.
    Wir ergänzen uns gut, ganz ohne Keule und Machtgehabe.


    Das empfinde ich auch als normal - weil ich das ja so lebe. Und es ist mir unklar, warum, zumindest hier im Breitengrad, es echt noch soviele Platzhirsche geben soll, die an diesen antiquierten Ansätzen festhalten.
    Vermutlich sind da jetzt Minderwertigkeitskomplexe mit im Spiel.

    Aber auch darauf gibt es für mich immer noch keine soziale Erklärung, was dieser Hype soll, ausser Protest, und den hatten wir schon bei den REPs und den Piraten.

  • QueFueMejor

    Wie gesagt, Einkommen ist nicht gleich Bildung und einige wohlhabende Menschen wählen wohl weniger aus Fremdenfeindlichkeit die AfD, sondern weil sie verstehen, dass die AfD / FPÖ und CDU / ÖVP den Reichen Vorteile verschafft.


    Ja, ich musste nun erst einem sehr guten Freund erklären, der sich über Feministen aufgeregt oder lustig gemacht hat, die "white, cis, heterosexual man" als eine Art Buzzword gebrauchen und Männer auch nicht Dinge wie "men are trash" lesen wollen. Von dem war ich überrascht, dass er das sagt, aber mir ist klar, was er meint: Jeder hat private und andere Arten von Problemen, auch wenn man zu einer priviligierten Gruppe gehört und man will nicht kollektiv als Arschloch gesehen werden.


    Erstens ja, es gibt überall und immer Extremisten, die ihre eigenen Begriffe nicht verstehen, die sie verwenden und einfach nur hassen wollen. Und wenn man Leute kollektiv angiftet und angreift, muss man sich nicht wundern, wenn diese nicht freundlich reagieren. Es sind nunmal schon viele dieser Leute, die dann "heterosexual, white cis-male" in einer Tonlage gebrauchen, die Leuten aufstößt.

    Wenn du jemanden Wildfremden auf der Straße mit denselben Worten und derselben Tonlage begegnest, sagt der sicherlich nicht: "Oh ja dankeschön, dass du mich angeschnauzt hast! Das hat mir die Augen geöffnet." Wenn man von einem Wildfremden (oder auch Bekannten) angeschnauzt wird, geht man in die Defensive und will den Störfaktor loswerden. Bei einigen geht es eher darum den Frust und den Schmerz über Diskriminierung und co. loszuwerden, was auch verständlich ist, aber man erreicht Leute nunmal eher nicht, wenn man ihnen das Gefühl gibt, dass alle kollektiv mal Arschlöcher sind.

    Bei vielen Leuten ist es wirkungsvoller, wenn man ihnen gegenüber erstmal entgegenkommend ist. Es wird einem lieber zugehört, da ich mich nunmal auch erstmal dazu widerwillig zwingen müsste jemanden aktiv zuzuhören, der mich vorher angegiftet hat. Je nach Laune, ignorier ich denjenigen vielleicht ganz oder gift auch gleich zurück.


    Zweitens: Ich hab dann meine Sicht dazu erklärt, dass es nicht darum geht kollektiv weiße, heterosexuelle Cis-Männer als scheiße und schlechte Menschen darzustellen, sondern dass man nicht von daheim rausgeworfen wird oä., weil man heterosexuell ist. Vielleicht aus anderen Gründen, was durchaus auch öfter geschieht, aber nicht, weil er heterosexuell ist. Das ist dann für viele okay so, wenn man es auf diese Weise erklärt. Wenn jemand nicht total verbohrt und ohnehin progressiv ist, hilft solch ein Entgegenkommen sehr.


    Gerade bei diesem Beispiel: Man kann auch von daheim rausgeschmissen oder sehr kaltherzig behandelt werden, weil man Ally von LGBTs ist oder sich gegen deren rechtsextreme Reden stellt. Es kann einem passieren, weil man etwas anderes studiert oder generell etwas anderes tut und mag, als von den Eltern erwünscht. Es kann einem Heterosexuellen passieren, dass man daheim nichts mehr wissen will, weil der/die Partner/in dennoch nicht passt oder eine unerwünschte Nationalität hat, oder nicht reich genug ist.

    Wenn man davon spricht, dass man sich in Leute hineinversetzen muss, gilt das halt für jeden und am Ende ist es doch derselbe Schmerz wie von homo/bisexuellen oder Transgenderleuten, denen dasselbe passiert. Es wird ihnen nur weniger passieren, dass sie anderswo auch sehr oft Diskriminierung ausgesetzt sind, obwohl man auch das nicht verallgemeinern kann. Gerade Leute, die einen Partner mit "falscher Nationalität" oder "zu arm" erwischen, können sich da gleich von der ganzen Gemeinde / Umfeld mitverabschieden, wenn sie das durchziehen.


    Wenn man eine Abneigung gegen jemanden ausdrückt (oder ihm zumindest nur das Gefühl gibt eine Abneigung gegen ihn / seine Gruppe zu haben), muss das auch "fair" sein. Es muss sich auf ein schlechtes Verhalten oder einen Charakterzug beziehen.

    In anderen Fällen erklärt man besser von Vorhinein neutral: "Nein, du bist nicht scheiße, nur weil du ein weißer, heterosexueller Cis-Mann (vielleicht auch noch halbwegs wohlhabend) bist. Der Begriff drückt aus, dass du aufgrunddessen weniger Diskriminierung in vielen Bereichen erfährst, aber nicht, dass du deshalb automatisch weniger Probleme in anderen haben kannst."

  • ... ich bin gerade einer weißer unterdrückter Mann - zumindest komm ich mir so vor!
    Wer ist Natalie Wynn?

    Natalie Wynn aka Contrapoints ist eine Politische Youtuberin, die über Geschlecht und unterschiedlichen Politischen Internetgruppen.

    "We starve, look at one another, short of breath. Walking proudly in our Winter coats. Wearing smells from labortories, facing a dieing nation of moving paper fantasy, listening for the new told lies with supreme vision of lonely tunes"
    Hair, Let the sunshine in

  • Hier ist noch ein interessanter Blick von der medialen Seite des Höcke-Interviews, gemacht vom NDR-Magazin ZAPP:


    Ich finde es schon witzig, wie die Rechten es sich immer einfach machen wollen. Man sieht deutlich, wie stark die AfD die freien Medien und den Journalismus bedrohen, und quasi selbst steuern wollen.