Ich habe mit den "neuen" Flüchtlingen NUR positive Erfahrungen gemacht. Die besuchen Deutsch-Kurse, grüßen von sich... ganz galant werden nicht nur Türen, sogar Fahrstuhltüren aufgehalten, weil sie der "Dame" den Vortritt lassen wollen!
Dennoch sehe ich auch die andere Seite, die solche Erfahrungen nicht gemacht haben, die schlechte Erfahrungen gemacht haben.
Es gibt hier kein schwarz oder weiß.
Ich lese da nur schwarz und weiß. Das kommt manchmal nicht so an, aber zwei Seiten abzudecken, ist genau das: Schwarz und weiß. xD
Abgesehen davon ist das ja nur scheinbar schwarz und weiß und zwar nur unter der ungültigen Voraussetzung, dass es sich bei der Flüchtlingsmasse um ein Etwas handelt, das gemeinsam fordert, lebt, grüßt oder eben Ärger macht. Dann scheint der Flüchtling sicher paradox.
Wenn wir aber diese unzulässige (und unnötige) Verallgemeinerung beiseite lassen, kommen wir zu der recht banalen Aussage, dass manche Typen nett sind und manche nicht. Wenn es das ist, was du sagen wolltest, dann frage ich mich bloß, warum das überhaupt explizit gesagt werden muss. Die Überraschung über diese Wahrheit gibt es ja nur, wenn man anderes erwartet hat.
Ich habe noch nie Erfahrung mit Flüchtlingen gemacht, die mich grüßen, mir die Tür aufhalten oder "Damen" den Vortritt lassen (ist das überhaupt ein Zeichen von Respekt?). Ich bin auch in keinen Flüchtlingshäkelkursen und schaue mir auch keine syrischen Flüchtlingschöre in der örtlichen Philharmonie an, weil ich das nicht nur überflüssig, sondern z.T. sogar abstoßend finde - die Gesamtsituation der Flüchtlinge, das ständige Nichtinruhegelassenwerden. Hier ein Deutsch-Kurs, dort Karnevalerklärungsseminar (ob da noch ein Platz für mich frei ist? Habe dieses Fest völliger Humorlosigkeit noch nie verstanden), dann wieder Respektunterricht, auf der anderen Seite Kunstprojekte mit Flüchtlingen als Kunstobjekten (schaut her, ich singe mit Flüchtlingen), herzzerreißende Geschichten furchtbarer Fluchterfahrung zur allgemeinen Ergötzung oder zur Rechtfertigung.
Mir fehlt da grundsätzlich die Professionalität. Man muss Typen aus Syrien nicht meganice finden, sondern akzeptieren, dass jeder das Recht hat, seinen Asylantrag prüfen zu lassen. Auch das Verständnis, dass das Abendland daran nicht zugrunde gehen wird. In 2000 Jahre langer christlicher Geschichte ist das Abendland noch nie untergegangen, sondern hat nur andere zugrundegerichtet.
Stattdessen Panik allerorten, eine hilflose, opportunistische Politik, Verschärfungen und Kunstprojekte. Lasst sie doch einfach mal zufrieden. Immer lastet dieses Auge Saurons über allem, was der Flüchtling macht.