Rechtsextremismus

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  • Das Ding ist trotzdem, dass jeder Rechte, den ich auch persönlich kennengelernt habe (bis auf den Mann meiner Großcousine, der ist ein Klischee-Prolet und sie auch), charakterlich ein totaler, sorry, Waschlappen war und dieselben Muster gezeigt hat; eine totale defeatist Einstellung, weinen einen zu, dass alle anderen grundsätzlich immer und an allem Schuld sind, und haben sich grundsätzlich wohlgefühlt unter anderen "Ausgeschlossenen" und die haben sich alle sichtlich unwohl in ihrer Haut und, blöd gesagt, Rolle als Mann gefühlt, weil es eben keine so Wirkliche mehr gibt. Und solche Leute neigen eben öfters dazu exzessiv Hobbies nachzugehen, bei dem man es meiden kann andere privat zu treffen.

    Geht mir ähnlich, viele Menschen suchen eben einen Sündenbock, und wirklich die wenigsten Rechten, die ich kennengelernt habe, waren charakterstarke, erfolgreiche Menschen. Viele Hartzer, die ich in Thüringen getroffen habe, waren die braunsten Menschen, die ich je getroffen habe. Warum? Naja, weil ja locker die Asylanten SCHULD SIND!!!!!!!!!!!!! dass man nicht genug Geld hat. Nicht der Hund, den man am Tag eh nur einmal Gassi führt. Oder die Packung Kippen, die man am Tag mal eben wegraucht.

    Mit dem Argument "Aber die haben Mobbing oder Ausgrenzung erfahren" tu ich mir mittlerweile sehr schwer. Ja, es ist für jeden aus individueller Sicht scheiße Mobbing zu erfahren. Haben andere aber auch. Ja und, und nun?

    Muss sagen Arrior und Webu Johnson, dass ich Bastets Punkt da schon verstehe. Klar, die Medien machen halt Scheiß, aber ganz ehrlich - ausgegrenzt oder gemobbt wird niemand wegen Gaming heutzutage mehr (Und wenn dann eigentlich nur, weil man es halt echt wie eine Sucht betreibt, und dann sollte man ganz ehrlich andere Prioritäten haben, als den nächsten Raid bei World of Warcraft :)) Eigentlich alle Leute, die ihr wohl in eurem Privatleben um euch habt, werden es zumindest akzeptieren, dass ihr Videospiele spielt. Ist bei mir ja auch nicht anders, lol, meine Mom hat ne eigene xBox One für Skyrim und sowas.

    Die allermeisten Leute, die ich kenne, sind Gamer, es ist nichts "besonderes" was einen zum "Außenseiter" macht, deswegen finde ich die indirekte Verbindung von "Rechtem Terror" mit "Gamer-Gatekeeping" schon ein bisschen problematisch und taktlos. Es sagt keiner, dass Arrior das irgendwie gleichgesetzt hat, aber der Vergleich bzw die Erwähnung alleine ist halt einfach, naja, taktlos, haha. Weil ein Hobby, das sich derartiger Popularität erfreut, wie Videospiele, dann doch nochmal ne ganz andere Hausnummer als Ausgrenzung wegen Herkunft, Religion, Hautfarbe, Aussehen ist.

  • Feliciá

    Auf "erfolgreich" kommt es mir jetzt nicht so, sondern eher auf deren Charakter und Mindsets.


    Ich meine, ich meine nichtmal so sehr nur Gamer, die gemobbt werden. Ich meine im Allgemeinen die Jungs, die gemobbt wurden und sich dann zu rechten Gesinnungen hinreißen lassen. Das eine ist keine Entschuldigung und auch keine ausreichende Erklärung für das andere. Schließlich, wie gesagt werden Frauen, Queers etc seltener rechts/rechtsradikal oder irgendwelche Extremisten, weil sie gemobbt wurden.

  • Ich meine, ich meine nichtmal so sehr nur Gamer, die gemobbt werden. Ich meine im Allgemeinen die Jungs, die gemobbt wurden und sich dann zu rechten Gesinnungen hinreißen lassen. Das eine ist keine Entschuldigung und auch keine ausreichende Erklärung für das andere. Schließlich, wie gesagt werden Frauen, Queers etc seltener rechts/rechtsradikal oder irgendwelche Extremisten, weil sie gemobbt wurden.

    "Ich wurde gemobbt also bin ich so" ist halt auch immer so ne Sache. Ich wurde aufgrund meines Übergewichtes in Kindheits- und Jugendjahren auch gemobbt, zumal ich sehr extrovertiert und gesprächig bin. Waren schlimme Sachen dabei, die ich gar nicht näher beleuchten will, aber: ich war dafür in Therapie, zumindest mit unter anderem. "ich bin halt so", "mir ist xyz passiert!!!" ist halt auch immer so ne Geschichte. Klar, manche Sachen sind ein Handicap. Aber eben keine Ausrede, oder darf zumindest nicht langfristig zu einer werden. Wenn man durch so ein Erlebnis wirklich langfristig eingeschränkt ist, sollte man ernsthaft eine Therapie anpeilen, und sich seinen Trost nicht durch "Ablenkung" suchen. Eben dieses Unterdrücken ist bei sowas ne ganz schädliche Sache.

  • Wieso gehst du hier den gleich von Verboten aus und wieso denkst du daran? Verbote machen zudem nichts besser, sondern verstärken die Sache.

    Naja, wenn das Spiel erst ab 16/18 ist, dann hätten rein theoretisch jüngere ohnehin nichts in solchen Foren zu suchen oder verstehe ich deine Frage gerade falsch? Ja wie gesagt, wer dort hinein möchte, der kann virtuell die "Altersüberprüfung" wohl mit einem Klick übergehen. Aber ja, Verbote sind problematisch, gab ja dieses Experiment, wo man Rassisten in zwei Gruppen teilte und jede Gruppe einen Aufsatz schreiben musste. Die eine Zielgruppe durfte nichts rassistisches schreiben, die andere hatte freie Hand. Als man dieses Experiment wiederholte, hat man das Verbot aufgehoben und die zuvor "geblockte" Gruppe hat weitaus rassistischer geschrieben (da sie ja jetzt "dürfen") als die andere Gruppe. Glaube so in etwa hat der Versuch stattgefunden, muss aber bei Gelegenheit nochmals recherchieren.



    Da kommt man dann schnell auf: Wieso hab ich keinen Job oder keinen guten Job, der mir halbwegs zusagt? - Klar, der Türke, Syrer whatever dort hat sie uns weggeschnappt!

    Mein liebstes Argument, da denk ich mir immer "wenn jemand ohne grosse Deutschkenntnisse dir einen Job "wegschnappt" was sagt dass dann über dich aus?^^


    Diese Österreicher oder Deutsche glauben jedoch, sie würden aufgrund ihres deutschen Namens alleine, gleich irgendwo mit Handkuss aufgenommen werden, obwohl sie schon in allen Basiskenntnissen inkompetent sind und zu (künftigen) Arbeitskollegen und möglichen Kunden vll. auch nicht sehr sozial. Was dir diese Rechten so nie zugeben würden ...

    Ist bei uns in der Schweiz nicht anders. Bin in einer ländlichen Gemeinde aufgewachsen und da war der Anteil rechts orientierter recht hoch. Die wenigsten waren AfD mässig unterwegs aber halt doch recht stark "bürgerlich-konservativ" und da wir häufig nach einem Vereinsanlass was trinken gehen, bekommt man die eine oder andere rassistische Bemerkung doch mit. Momentan ist aber gerade "sich über eine 17 jährige Klima-Aktivistin" lustig zu machen im Trend :hmmmm:


    Meist ist es doch so, dass sich manch einer zu schön ist für "Dreckjobs", dann doch lieber arbeitslos bleiben. Habe während meiner Zeit im Gymnasium häufig im Krankenhaus geputzt und da ausser bei den Chefinnen nur eine Schweizerin festangestellt war, erkundigte ich mich, wie es mit Bewerbungen aussieht. Tatsächlich erhalten sie kaum Bewertungen von "Inländischen". Auch beim Reinigungsteam B (Männer, die mit Hochdruck arbeiten und nicht wie im Reinigungsteam A Zimmer und Nasszellen putzen) sei dies ähnlich der Fall. Der letzte Schweizer, der dort gearbeitet hatte, wurde wegen Diebstahls fristlos gekündigt...


    Oder es kommen eben die paranoidsten und niedrigsten Aussagen darüber wie Frauen seien und wie böse wir doch sind lol kennt man ja alles schon und ist immer dieselbe langweilige Laier.

    Und Männer müssen die gleichmal in Alpha und Betamännchen einteilen. Mir hat so einer mal kürzlich gesagt, ich / wir (zwei andere Freundinnen) würden ja nur mit den "dominanteren / besseren / alpha" Männern was zu tun haben wollen, obwohl die eben ganz normal sind wtf. xD

    Hahaha glaube ich auch, dass der Typ einfach nur "creepy" war ist natürlich komplett ausgeschlossen xD Ja, habe solche Szenen häufig an der Bar beobachten können. Aber auch das umgekehrte bei Frauen, wo sich wirklich "präsentierten" und flirteten und dadurch häufig gratis Drinks generierten. Gewisse Damen habe ich bis heute nie den Geldbeutel zücken gesehen^^


    Mit dem Argument "Aber die haben Mobbing oder Ausgrenzung erfahren" tu ich mir mittlerweile sehr schwer. Ja, es ist für jeden aus individueller Sicht scheiße Mobbing zu erfahren. Haben andere aber auch. Ja und, und nun?

    Klar ist es scheisse aber dennoch macht es den Umstand nicht besser "nur weil andere dies auch erfahren haben". Feliciá hat den Punkt gut erklärt.


    You know, da viele Rechte nunmal wirklich junge Männer sind, die glauben ihnen stünde der beste Job, Haus, Sex, Frau, Kind und Freunde zu, was sie sich eben wünschen, einfach nur so, weil sie auf dieser Welt existieren. Und wenn sie dann mehr Ablehnung erfahren als andere, dann lassen sich Typen mit so einem Gedankengut / Erziehung viel eher auf Rechtsgesinnte ein.

    Ja das weiss ich leider, wie gesagt diese doofen Beizengespräche, (auch eine Art Community diese Stammtische und nicht weniger Sexistisch/ Rassistisch, wie die teilweise mit der Bedienung umgehen und das dort mit "Ja der XYZ ist halt so, kann man nichts machen" kleingeredet wird...)


    Frauen, Queers, Leute mancher Kulturen... haben eben auch nicht minder oft Mobbing (und dann eventuell auch wirkliche Diskriminierung und dann noch öfter Mobbing) erfahren, aber sehr viele von denen lassen sich eben nicht in irgendeinen radikalen Hass hinlocken, woher kommt das dann also? Frauen sind da auch viel seltener bei diesen neurechten Bewegungen dabei. Gäbe ja da auch schon genügend Frauen, die zocken. Vielleicht weil wir selbstverständlicher lernen, dass die Welt nicht nach unserem Schädel rennt und wenn was funktionieren soll, wir was tun müssen (aka in Beziehungen zu Menschen investieren, in Ausbildungen etc) und man dann auch mal selbst Schuld ist.

    Manche Jungs jedoch werden immer noch (indirekt) so erzogen, dass ihnen vieles einfach zusteht und wenn sie was nicht bekommen, werfen sie sich auf den Boden und verlangen danach und alle anderen stehen ihnen im Weg das zu bekommen, was sie wollen.


    Das trifft so auf keine andere Gruppe so sehr zu, außer eben auf einige junge Muslime, die sich aus ganz ähnlichen Gründen zu radikalen religiösen Gruppierungen locken lassen, weil sie eben aus konservativen Familien kommen, die ihnen auch vermitteln, dass ihnen vieles einfach ohne Wenn und Aber zustünde.

    Ja die meisten Minderheiten gehen damit besser um, da hast du recht und dem habe ich auch nichts mehr hinzuzufügen, da du dies meiner Meinung nach gut umschrieben hast.


    Muss sagen Arrior und Weltenbummler Johnson , dass ich Bastets Punkt da schon verstehe. Klar, die Medien machen halt Scheiß, aber ganz ehrlich - ausgegrenzt oder gemobbt wird niemand wegen Gaming heutzutage mehr (Und wenn dann eigentlich nur, weil man es halt echt wie eine Sucht betreibt, und dann sollte man ganz ehrlich andere Prioritäten haben, als den nächsten Raid bei World of Warcraft :)) Eigentlich alle Leute, die ihr wohl in eurem Privatleben um euch habt, werden es zumindest akzeptieren, dass ihr Videospiele spielt. Ist bei mir ja auch nicht anders, lol, meine Mom hat ne eigene xBox One für Skyrim und sowas.

    Wollte damit nicht aussagen, das wer wegen dem Gaming ausgegrenzt wird sondern vielmehr dass wenn jemand ausgegrenzt wird sich Alternativen zu sozialen Kontakte sucht und dies bei Jungs häufig das Gamen wird. Sprich: Sehe das Gamen nicht als Ursache sondern vielmehr als eine von vielen möglichen Folgen.

  • Es sagt keiner, dass Arrior das irgendwie gleichgesetzt hat, aber der Vergleich bzw die Erwähnung alleine ist halt einfach, naja, taktlos, haha. Weil ein Hobby, das sich derartiger Popularität erfreut, wie Videospiele, dann doch nochmal ne ganz andere Hausnummer als Ausgrenzung wegen Herkunft, Religion, Hautfarbe, Aussehen ist.

    Wieso ist es taktlos? Es ging bei Alaiya s Beitrag darum, dass Rechte Parteien sich immer einen "Sündenbock" suchen, wenn es um Probleme in Deutschland geht (bspw Sexismus, benachteiligung von Frauen) und wie sie dann auf den Islam zeigen und sagen "Da ist es viel schlimmer"

    Und so war es auch beim Amokläufer von Halle
    "Nein, der war kein Rechtsextremer Terrorist, das war ein Gamer!"


    Und wenn dann eigentlich nur, weil man es halt echt wie eine Sucht betreibt, und dann sollte man ganz ehrlich andere Prioritäten haben, als den nächsten Raid bei World of Warcraft :)

    Ich bin zwar nicht süchtig, dennoch habe ich immer lieber Videospiele gespielt als "raus zu gehen".
    Nur weil du und andere "andere Prioritäten" haben, muss das nicht heißen, dass andere Menschen exakt dieselben Prioritäten haben müssen.


    Und ich zumindest wurde noch dafür ausgegrenzt, in der Ausbildung (wo alle 19-22 waren) u.a. weil ich (mehr) Videospiele spiele (als die anderen), Anime und Manga gemocht hab und mich viel über andere Nerdthemen (MCU, Star-Wars, Star-Trek) informiert hab.

  • Zitat von Weltenbummler Johnson

    Naja, wenn das Spiel erst ab 16/18 ist, dann hätten rein theoretisch jüngere ohnehin nichts in solchen Foren zu suchen oder verstehe ich deine Frage gerade falsch? Ja wie gesagt, wer dort hinein möchte, der kann virtuell die "Altersüberprüfung" wohl mit einem Klick übergehen. Aber ja, Verbote sind problematisch, gab ja dieses Experiment, wo man Rassisten in zwei Gruppen teilte und jede Gruppe einen Aufsatz schreiben musste. Die eine Zielgruppe durfte nichts rassistisches schreiben, die andere hatte freie Hand. Als man dieses Experiment wiederholte, hat man das Verbot aufgehoben und die zuvor "geblockte" Gruppe hat weitaus rassistischer geschrieben (da sie ja jetzt "dürfen") als die andere Gruppe. Glaube so in etwa hat der Versuch stattgefunden, muss aber bei Gelegenheit nochmals recherchieren.

    Ja bitte, das würde mich auch sehr interessieren. Aber auch bitte bei solchen Studien beachten wer sie durchgeführt hat und zu welchem Zweck.


    Zitat von Weltenbummler Johnson

    Meist ist es doch so, dass sich manch einer zu schön ist für "Dreckjobs", dann doch lieber arbeitslos bleiben. Habe während meiner Zeit im Gymnasium häufig im Krankenhaus geputzt und da ausser bei den Chefinnen nur eine Schweizerin festangestellt war, erkundigte ich mich, wie es mit Bewerbungen aussieht. Tatsächlich erhalten sie kaum Bewertungen von "Inländischen". Auch beim Reinigungsteam B (Männer, die mit Hochdruck arbeiten und nicht wie im Reinigungsteam A Zimmer und Nasszellen putzen) sei dies ähnlich der Fall. Der letzte Schweizer, der dort gearbeitet hatte, wurde wegen Diebstahls fristlos gekündigt...

    Würde ich ehrlich gesagt auch... das ist etwas, das ich nur im äußersten Notfall täte und nicht falsch verstehen, das sind Jobs, die gemacht werden müssen und besser bezahlt werden sollten. Aber ich würde irre werden bei und möchte mich tbh auch physisch nicht wirklich anstrengen, sondern mehr meinen Verstand und social skills nutzen. Dafür sitzt man ja lang in Schule und Uni.


    Und wenn dann eigentlich nur, weil man es halt echt wie eine Sucht betreibt, und dann sollte man ganz ehrlich andere Prioritäten haben, als den nächsten Raid bei World of Warcraft :)

    Ich bin zwar nicht süchtig, dennoch habe ich immer lieber Videospiele gespielt als "raus zu gehen".
    Nur weil du und andere "andere Prioritäten" haben, muss das nicht heißen, dass andere Menschen exakt dieselben Prioritäten haben müssen.


    Und ich zumindest wurde noch dafür ausgegrenzt, in der Ausbildung (wo alle 19-22 waren) u.a. weil ich (mehr) Videospiele spiele (als die anderen), Anime und Manga gemocht hab und mich viel über andere Nerdthemen (MCU, Star-Wars, Star-Trek) informiert hab.

    Weil Mobber Ausflüchte und Begründungen suchen, um ihr Verhalten zu rechtfertigen. Deswegen hat es für dich so ausgesehen, als ob Games Schuld dran wären.


    Dennoch ist es nicht "die stigmatisierten Gamer", das war nie so. Höchstens war es nervig, wenn Leute Vorurteile zu hören bekamen, aber Vorurteile gibt es schließlich zu jedem Hobby. Viele Nerds sind ja auch nicht frei davon. Da gibt es viele, die zB. denken, dass Sportler allesamt arrogant und auch strohdumm wären, oder Leute, die nur westliche Live Action-Serien gucken "Normies" wären. Was auch immer das sein soll. Oder eben normale Mode tragen. Da kam mal einer in den Laden und meinte zu mir dann: "Dachte nicht, dass hier so'n Normie sitzt." Lol okay then. xD

    Nichts davon ist eine wirklich stigmatisierte Gruppe.

  • Ja bitte, das würde mich auch sehr interessieren. Aber auch bitte bei solchen Studien beachten wer sie durchgeführt hat und zu welchem Zweck.

    War in der Uni Themenbereich Sozialpsychologie. Die Studie wurde von Neil Macrae, einem schottischen Sozialpsychologen durchgeführt , jedoch unterlief mir ein Fehler: Die Probanden waren nicht Skinheads sondern die Skinheads wurden auf Bildern abgebildet und eine Versuchsgruppe wurde verboten, Stereotypen zu nennen:


    https://www.researchgate.net/p…tereotypes_on_The_Rebound


    Auf Deutsch ist der Artikel der Spiegel.de sehr verständlich geschrieben.



    Würde ich ehrlich gesagt auch... das ist etwas, das ich nur im äußersten Notfall täte und nicht falsch verstehen, das sind Jobs, die gemacht werden müssen und besser bezahlt werden sollten. Aber ich würde irre werden bei und möchte mich tbh auch physisch nicht wirklich anstrengen, sondern mehr meinen Verstand und social skills nutzen. Dafür sitzt man ja lang in Schule und Uni.

    Für mich wäre Arbeitslosigkeit so ein Notfall tbh. Man kann ja Arbeiten und dann nach einer besser Option suchen, die auf einen zugeschnitten sind. Ich möchte auch mit Menschen arbeiten und das schönste an den 3-4 Wochen waren definitiv die Patienten. So blöde es auch klingen mag aber in denen 15-20 Minuten konnte ich viele tolle Gespräche führen, einige haben mir sogar Schokolade und Geld gegeben einfach weil ich mit ihnen geplaudert habe. Klar ist "einfach" wenn man weiss, dass spätestens nach einem Monat das Ganze vorbei ist aber dennoch sind solche Jobs für den Übergang nicht schlecht. Der Lohn hat auch gepasst, da er kantonal (wir haben Kantone, sozusagen kleine Bundesländer) geregelt war, so bei 3'600.-, was ca. 3'350 Euro entspricht, was durchaus als Übergangslösung ein feines Pflaster ist.

  • Ich bin zwar nicht süchtig, dennoch habe ich immer lieber Videospiele gespielt als "raus zu gehen".
    Nur weil du und andere "andere Prioritäten" haben, muss das nicht heißen, dass andere Menschen exakt dieselben Prioritäten haben müssen.


    Und ich zumindest wurde noch dafür ausgegrenzt, in der Ausbildung (wo alle 19-22 waren) u.a. weil ich (mehr) Videospiele spiele (als die anderen), Anime und Manga gemocht hab und mich viel über andere Nerdthemen (MCU, Star-Wars, Star-Trek) informiert hab.

    Naja, der Mensch ist irgendwo schon ein soziales Wesen, und wenn man - zumindest ist das jetzt meine persönliche Einschätzung und Erfahrung - einfach für wenig außer Videospiele und n paar Fandoms zu begeistern ist, hat man einfach weniger Chancen mit anderen wirklich zu sozialisieren, wenn die Gruppe ausgerechnet diese Hobbies nicht teilt. Und selbst wenn du in ner Gruppe Nerds bist, heißt das nicht, dass man sich gut versteht und eine gewisse Chemie hat.

    Am Gymnasium bei mir damals haben auch zwei andere Mädels in der Klasse Manga und Anime gekannt. Das wars. Und mit keiner der beiden habe ich mich wirklich gut verstanden. Passiert.


    Viele Menschen in deinem und meinem Alter gehen ganz gerne raus, sei es für Spaziergänge oder mal mit der Gruppe sich irgendwo treffen. Will jetzt obvs keine allgemeine These aufstellen, aber so schätze ich viele ein. Und seis nur bei jemandem rumsitzen, Netflix gucken und sich was geiles zu essen gönnen. Mache ich ganz gerne mal mit Freunden.

    Wenn man halt nicht den Anschein macht, als würde man sich das gerne "antun", wird man halt auch nicht in derartig aktive Gruppen aufgenommen. Eine Gruppe, die gerne trinken geht, wird kaum einen trockenen Alkoholiker (wenn sie das denn wissen) zum Saufen einladen, genauso würde ich jemanden nicht zum Eisessen einladen, wenn ich weiß, dass derjenige Eis echt scheiße findet. Insofern: man muss auch so wirken, als wäre man für sowas offen, Gedanken lesen kann Gott sei Dank niemand. Aber Mobbing/Ausgrenzung aus sozialen Gruppen war nur ein Randthema, deswegen zurück zum eigentlichen Topic.


    Ja das weiss ich leider, wie gesagt diese doofen Beizengespräche, (auch eine Art Community diese Stammtische und nicht weniger Sexistisch/ Rassistisch, wie die teilweise mit der Bedienung umgehen und das dort mit "Ja der XYZ ist halt so, kann man nichts machen" kleingeredet wird...)

    Finde bei sowas ist eine Null-Toleranz-Policy eigentlich ganz wichtig, zumindest für einen persönlich. Wenn man so jemanden im Freundeskreis hat (und manche """Eigenarten""" zeigen sich halt erst nach einer gewissen Zeit) würde ich denjenigen eiskalt wieder aus dem Freundeskreis kicken, weil ich mit Ausreden wie "der ist halt so" echt nicht leben kann. Politische Meinungen kann ich ja irgendwo noch respektieren, aber mehr oder minder ein Arschloch zu sein ist halt für mich unentschuldbar, besonders wenns halt kein "Ausrutscher" war (Mal nen schlechten Tag gehabt und etwas muffig drauf oder so), sondern es zur Gewohnheit wird. Bei Sexismuswitzen lächele ich meist noch mit, gerade bei alten Leuten will ich da keine Szene machen. Aber mein Bruder hat neulich im Spaß beispielsweise ein respektloses Wort für "Juden" verwendet, und ich bin ihm da auch sehr direkt über den Mund gefahren.

  • Naja, der Mensch ist irgendwo schon ein soziales Wesen, und wenn man - zumindest ist das jetzt meine persönliche Einschätzung und Erfahrung - einfach für wenig außer Videospiele und n paar Fandoms zu begeistern ist, hat man einfach weniger Chancen mit anderen wirklich zu sozialisieren, wenn die Gruppe ausgerechnet diese Hobbies nicht teilt.

    Ich hatte schon soziale Interaktion, wenn auch keine persönliche, da ich in einem MMO teil einer Gilde war und mich dort jeden Tag mit den Leuten in den Sprachchat gesetzt hab

  • Ich hatte schon soziale Interaktion, wenn auch keine persönliche, da ich in einem MMO teil einer Gilde war und mich dort jeden Tag mit den Leuten in den Sprachchat gesetzt hab

    Ich dachte wir sprachen von irl Kontakten, die man physisch regelmäßig um sich hat? Weil du ja meintest, dass du in der Ausbildung ausgegrenzt wurdest. Und das beweist halt, dass man immer nen safe haven findet, wenn man halt gezielt danach anhand seiner Interessen sucht.

  • Ich dachte wir sprachen von irl Kontakten, die man physisch regelmäßig um sich hat? Weil du ja meintest, dass du in der Ausbildung ausgegrenzt wurdest.

    Ja, wurde ich auch, mit Begründung "Du spielst (mehr) Videospiele/schaust Anime/liest Manga"

    Was hat das damit zu tun, dass ich lieber Videospiele (bspw ein MMO) gespielt habe anstatt "raus zu gehen"?

    Ich glaube Feliciá meinte mit rausgehen vlt mehr was mit anderen unternehmen. Zusammen mal in einen Film gehen oder was trinken.

    Ich kann btw nicht belegen, dass meine Freunde hier, die kaum jünger sind, gerne spazieren gehen. Aber mal was unternehmen und sich einfach mal treffen.


    Dabei sollte aber nicht ausgeschlossen sein, dass das Videospieler nicht auch tun würden, wenn man sie frägt.

  • Ja das weiss ich leider, wie gesagt diese doofen Beizengespräche, (auch eine Art Community diese Stammtische und nicht weniger Sexistisch/ Rassistisch, wie die teilweise mit der Bedienung umgehen und das dort mit "Ja der XYZ ist halt so, kann man nichts machen" kleingeredet wird...)

    Finde bei sowas ist eine Null-Toleranz-Policy eigentlich ganz wichtig, zumindest für einen persönlich. Wenn man so jemanden im Freundeskreis hat (und manche """Eigenarten""" zeigen sich halt erst nach einer gewissen Zeit) würde ich denjenigen eiskalt wieder aus dem Freundeskreis kicken, weil ich mit Ausreden wie "der ist halt so" echt nicht leben kann. Politische Meinungen kann ich ja irgendwo noch respektieren, aber mehr oder minder ein Arschloch zu sein ist halt für mich unentschuldbar, besonders wenns halt kein "Ausrutscher" war (Mal nen schlechten Tag gehabt und etwas muffig drauf oder so), sondern es zur Gewohnheit wird. Bei Sexismuswitzen lächele ich meist noch mit, gerade bei alten Leuten will ich da keine Szene machen. Aber mein Bruder hat neulich im Spaß beispielsweise ein respektloses Wort für "Juden" verwendet, und ich bin ihm da auch sehr direkt über den Mund gefahren.

    Und das auch aus reinem Egoismus. Eine Freundin von mir glaubt dran, dass man so einige Menschen mit der Zeit bessern kann und bei manchen hat sie vielleicht sogar Recht, aber ich hab keinen Bock meine Energie und Zeit darauf zu verwenden anderen beizubringen wie man ein halbwegs decent human being wird. 😅

    Das ist schon ein Problem an sich, sehe ich auch ein, weil genau dadurch viele Leute, die noch leichter mit sich reden lassen würden, sich dann positiven Einflüssen ganz verschließen.


    Es kommt sonst wirklich drauf an, was geschehen ist und wie schlimm es war.

    Ein Kumpel fand es am Anfang "befremdlich / seltsam" ein schwules Paar zu sehen. Jetzt findet er die beiden absolut ... naja alltäglich. Viele Menschen brauchen auch Zeit sich an Neues zu gewöhnen und wenn sie sich nicht wie der letzte Arsch verhalten, gibt man die ihnen dann auch.

    Kontakthypothesen erweisen sich halt immer wieder als sehr, sehr wahr, aber wenn Leute dem eben nicht ausgesetzt sind oder sich dagegen wehren, verhärten sich eben rassistische und homophobe und generell anti-Gruppe-x-Einstellungen.


    Mich hat es mal vor kurzem ziemlich aufgeregt, dass der Freund einer Freundin Drogen- und Alkoholsüchtige als Art Abschaum und Untermenschen bezeichnet hat und diese doch selbst dran schuld seien, wie sie sind und das hat er dann recht zurückgenommen, zumindest das Vokabular, das damit in Verbindung steht. Ich bin ihm da echt auch über den Mund gefahren, weil Nazivokabular (wusste er wohl nicht?). Bei Menschen mit verschiedenen Behinderungen sagt er "die können nichts dafür", aber sobald man was dafür kann, oder er das glaubt, ist es wurst was mit ihnen passiert.


    Und dann fällt einem extrem auf wie sehr sich deine Bildung, die du erfahren hast, von manch anderen unterscheidet. Nicht die Art von Bildung, bei der man nur theoretisches Wissen in dich reinstopft (obwohl das auf psychologischer Ebene auch sehr wichtig ist um diese Leute zu verstehen), aber wir sind durch unsere Schule gezwungen worden aktiv in Krisen-, Drogen-, Obdachlosenzentren etc zu gehen und mit den Sozialarbeitern dort zu reden und mit den Klienten ebenfalls. Du erfährst nicht nur aus dem Psychologieunterricht, sondern aus erster Hand weshalb dann jemand von einer harten Droge abhängig wird und was davor alles passiert ist. Also, so ziemlich immer kann man sagen: ziemlich viel.

    Und halt nicht nur aus einem trockenen Vortrag. In einem Jahr hatten wir ein Flüchtlingsprojekt bei dem wir ein Mädel hin und wieder einfach persönlich getroffen, mit ihr geredet und gelernt haben und in einem anderen haben wir uns mit einem jungen Kerl getroffen, der drogensüchtig gewesen war und ihn ziemlich normal in ein paar Aktivitäten integriert und dann auch dazu verholfen, dass er sich traut für eine Abendschule (ich glaube das war es?) anzumelden, die er machen wollte. Das war nichtmal mehr Teil irgendeines Projektes, das war von uns aus, weil wir den im Gespräch im Drogenzentrum damals schon echt mochten und ihn dann abends zum Bowlingspielen etc. einluden und die Themen vom Drogenzentrum oft überhaupt nicht mehr angesprochen, sondern den halt ... normal behandelt haben. Aber naja, eben auch, weil er ziemlich reflektiert über alles gesprochen hat und sehr aufgeschlossen war. Jemand, der mitten in seiner Sucht ist und das nicht reflektiert, da überlegt man es sich vorher gründlicher den einzuladen, wenn man ihn noch gar nicht kennt.


    Ich muss trotz allem zugeben, dass ich mich teilweise unwohl, wenn mich Leute auf Bahnsteigen um Geld anbetteln und sich dabei geistig momentan sichtlich nicht mehr in dieser Welt befinden, oder wenn sehr ungepflegte Obdachlose auf mich zukommen. Aber das ist dann halt etwas, das man so hinnimmt?

    Viele Leute sehen jedoch dann anstatt "ich fühl mich gerade unwohl / bedrängt" gleichmal lästige Parasiten und lernen iwie nie andere grundsätzlich immer als Menschen zu sehen und teilen ihre Werte anderen gegenüber oft auch gleichmal in "nützlich" und "unnützlich" ein. Woran das noch erinnert, brauch ich nicht zu erwähnen ...


    Man hält es irgendwie für selbstverständlich, dass man in jedem zumindest irgendeine, gewisse menschliche Grundwürde sieht, aber viele Leute lernen das einfach nie oder verlernen es, kA.

    Und wie schnell das Gefühl von "jeder hat eine gewisse menschliche Grundwürde" vergehen kann, weiß ich von mir selbst, wenn man hört was Serienkiller und Vergewaltiger etc. getan haben und da vergisst man sich gegenüber dieser Art von Menschen auch schneller mal. Es ist plötzlich um einiges leichter sie entmenschlichter zu sehen, was auch irgendwie beängstigend ist, dass halt kaum jemand / niemand davor befreit ist auf dieselben Mindsets (im Kern) mitaufzuspringen.

  • DieInsider auf Facebook sammelt Kommentare von Rechten zusammen die auf FB getätigt wurden. Schon ziemlich abartig. Auch unter dem erzwungenen Gedenkpost der AfD zum Holocaust. Das sind dann die Leute die sich als "Patrioten" und "Konservativ" betiteln. Die Leute die auf FB mit Wutsmiley kommentieren wenn ein Flüchtling scheiße baut, kommentieren mit nem Lachsmiley bei Artikeln in denen es darum geht dass ner Muslima Alkohol über den Kopf gegossen wird.

  • Eklig die Leute. >.>



    Wenn man auf der Seite dann etwas weiterscrolled... ist es nicht lustig, wie Rechte immer meinen, eher linksgesinnte Leute seien so unglaublich leicht und durch alles zu triggern, aber bei ihnen reicht selbst ein Werbebanner für Unterwäsche aus und du glaubst, die kippen gleich mit Herzinfarkt vom Bildschirm weg. xD


  • socially awkward

    Wann ist jemand für dich sozial seltsam?

    Wie definierst du denn das?

    Ich glaube, das kommt jetzt wirklich vom Thema ab. Insgesamt war meine Gesamtaussage, dass viele der neuen Right-Wings weiße junge Männer sind, oft aus der Mittelschicht (und gerade auch von dort), die sozial von ihrem Umfeld nicht gut aufgenommen wurden und meinen alle anderen seien Schuld dran.

  • Ich ziehe es mal hier rüber, da es weniger mit Japan, als Rassismus allgemein zu tun hat ...


    Wenn Kurden in der Türkei oder Koreaner und Chinesen in Japan ungleich behandelt werden, und ihnen Vorurteilen begegnen, dann werden das viele als Rassismus ansehen, da die Ungleichbehandlung auf ihre Herkunft zurückgeht, auch ohne geschichtliche Rassenkunde im Hintergrund und ohne dass Weiße involviert sind.

    Gerade mit Kurden und Türkei empfinde ich es doch als deutlich komplizierter. Nicht alle Konflikte zwischen zwei Gruppen sind gleich Rassismus, weil Rassismus halt nun einmal voraussetzt, dass Rassenideologie dahintersteht. Wenn Indien Pakistani scheiße behandelt, liegt dem ganzen antimuslimische Einstellungen und Nationalismus zugrunde, aber nicht wirklich Rassismus (wie gesagt: Periodische Erinnerungen, dass bis in die 1940er Pakistan und Indien ein Land waren, dass dann willkürlich von England in zwei aufgeteilt wurde, weil England beschlossen hat, dass sie nicht zulassen können, das zwei verschiedene Religionen friedlich beeinander leben - und ja, bis dahin war es größtenteils friedlich).


    Konflikte zwischen Kurden und Türkei, sind eher kultureller Konflikt, der erneut vor allem aus türkischer Perspektive religiöser und nationalistischen Ursprungs ist.


    Was nicht heißt, dass es nicht auch zwischen anderen Gruppen Rassismus gibt, aber halt immer nur anhand der Machtstruktur nach unten weitergereicht. (Unter schwarzen Menschen gibt es bspw. den "Colorism", bei dem hellere Schwarze sich dann über dunklere Schwarze erheben, weil ihnen halt die westliche Kultur beigebracht hat, dass hellere Haut mehr wert ist.)


    Die Sache ist: Wenn wir das alles vermischen und einfach nur einen Begriff benutzen, machen wir sowohl den Ursprung, als auch die Folgen unsichtbar. En gros leiden weiße Menschen nicht unter Rassismus, weil sie nicht regelmäßig echten Rassismus erleben. Sie sind nicht täglich Mikroaggressionen ausgesetzt. Sie werden nicht aufgrund ihrer Hautfarbe bei der Jobsuche benachteiligt. Sie werden nicht gezielt von der Polizei gefilzt oder wegen minimaler Vergehen zu massiven Haftstrafen verurteilt. Sie müssen selten Angst haben (sofern sie nicht einer anderen marginalisierten Gruppe angehören) durch ihre bloße Existenz in der Öffentlichkeit oder zumindest bestimmten Orten in der Öffentlichkeit sich Lebensgefahr auszusetzen. Und im kleineren: Ihre Hautfarbe entspricht dem (dank Kolonialismus bis heute international!) gängigen Schönheitsideal. Sie sehen sich üblicherweise in Medien, die international verbreitet werden, ausreichend positiv dargestellt. Und so weiter. Das sind alle Aspekte die zum Rassismus gehören, und die entsprechende Dinge - weil sie in Masse auftreten - so schmerzhaft und zu einer andauernden psychischen Zumutung machen.


    Es gibt diverse Konflikte, wo die Ursache nicht unähnlich ist: Ein Staat mit mehr Macht gegenüber einem anderen Staat oder einer Gruppe innerhalb des eigenen Staates mit weniger Macht sieht auf diese Gruppe herunter, da sie die wahrgenommene kulturelle Einheit gefährden. Aber dabei gehen halt auch nicht immer die anderen Punkte einher. Rassismus beinhaltet auch kulturelle Unterdrückung, aber nicht jede kulturelle Unterdrückung ist mit Rassismus verbunden.


    Und wirklich auf hört es eben, wenn die Wut über die oben genannten Dinge, zu einem "Fuck white people" führt und sofort jemand ankommt und sagt "Aber nicht alle weißen!" und "Rassismus gegen Weiße". Nein, es ist kein Rassismus, weil die Person, die es sagt, gar nicht die Macht hat, Rassistisch zu sein.


    Psychologisch gesehen ja, versteh ich es durchaus, aber am Ende ist es trotzdem eine Ausrede um andere schlechter zu behandeln. Wenn man auf Dauer dran festhält und jemand Unbeteiligten feindselig behandelt, weil man Leute nicht als Individuum behandeln will, ist das halt menschlich immer noch mies und halt... schwach.

    Die Sache ist: Wann ist jemand "unbeteiligt" wenn es um systematische Aspekte geht? Wenn wir von Rassismus reden, profitiert so ziemlich jede*r Weiße davon, dass si*er nicht aufgrund der Hautfarbe diskriminiert werden, dass si*er nicht unbegründet polizeilich verfolgt oder abgeschossen werden, und halt auch davon, dass si*er keine Probleme hat tolle Figuren in Medien zu finden, die aussehen wie si*er selbst. Die wenigsten Weißen, sind wirklich bereit, BIPoC zu glauben, wenn sie von Polizeigewalt erzählen - egal, wie gut es nachgewiesen ist. Und selbst, wenn sie es glauben: Wer macht denn was dagegen? Und wer hält den Onkel davon ab, dass N-Wort zu sagen? Wer geht dazwischen, wenn si*er Diskriminierung mitbekommt? Und wer ist bereit, sich wirklich kritisch mit dem Kolonialismus und diesen Dingen auseinanderzusetzen oder gar vielleicht ein paar mehr Steuern zu bezahlen, damit daraus Reparationen finanziert werden?


    Natürlich gibt es weiße Menschen, die das sind, aber diese sind halt doch eine ziemliche Ausnahme. Weiße Menschen profitieren sowohl von den Folgen des Kolonialismus, als auch von Rassismus. Selbst wenn sie beides ganz schlimm finden, gehen sie selten deswegen auf die Straße.


    Und dazu kommt halt: Egal, wie sehr wir als weiße Menschen eventuell auch rational verstehen, dass dieser Rassismus und die Folgen des Kolonialismus schlimm sind, selbst wenn wir noch so empathisch sind ... wir werden nie wissen, wie es sich anfühlt. Weil es ein kulturelles Trauma ist. Und wie eine indigene Aktivistin es so schön sagte: Auch viele weiße hatten ein kulturelles Trauma, aber es ist zu lange her, als dass sie es noch fühlen. (Als Ausnahme seien die Iren genannt und die intereuropäischen indigenen Gruppen, wie die Samí.)


    Dasselbe ist halt mit Männern und Sexismus. In meinem Bekanntenkreis sehe ich es doch immer wieder, dass ausgerechnet diejenigen, die "aber das ist zu verallgemeinernd!" schreien, oft genau das machen, worüber sich beschwert wird. Sei es persönliche Grenzen nicht einhalten, sei es unaufgefordert einer nicht-männlichen Person mit einer Ausbildung im etwaigen Fachgebiet, dieses erklären zu wollen. Und vor allem ist kein einziger dieser Männer bereit, es bei seinen eigenen Freunden zu sehen, wenn die es machen. Und mein Freundeskreis ist durchweg links-feministisch.


    Und die Sache ist halt: Wir wachsen in einer Kultur, in einer Gesellschaft auf, die intrinsisch rassistisch, sexistisch und queermisisch ist. Und diese Ideen werden uns allen von Kleinauf in die Köpfe gehämmert. Natürlich nicht so direkt wie früher unter Nazi-Propaganda. Eben subtiler. Und wir nehmen es halt mit. Weil sich gegen subtile Beeinflussung niemand zu 100% wehren kann. Deswegen internalisieren wir den Kram und egal, wie sehr man auch versucht sich dagegen zu wehren, es ist immer etwas da. (Und natürlich auch in dem Sinne, dass Frauen Misogynie internalisieren, BIPoC Rassismus internalisieren und queere Menschen Queermisia internalisieren. Aber es die Dynamik ist dank der Macht auch noch einmal eine andere, wenn Frauen untereinander scheiße sind, als wenn ein Mann es zu einer Frau macht usw. Eben wegen den Möglichkeiten etwaig vorzugehen.) Und das wird halt auch nicht verschwinden innerhalb einer Generation. Beste Hoffnung ist, dass es sich in 100, vielleicht 150 Jahren mal ausgewachsen hat - aber das auch nur, wenn wir nicht weitermachen, wie bisher.

  • Da fällt mir ein, nach dem letzten Fernsehfilm, "Das letzte Problem", gab es eine Reportage über den Brexit und die Stimmung dort und ein paar andere Sachen.


    Die Schwarzen werfen jetzt den Polen vor, sie würden ihnen die Jobs wegnehmen.

    Derjenige der das erzählte, meinte zu denen, wie er erzählte, "Leute das hat man euren Vätern vor 30 Jahren schon gesagt, seit nicht so dumm."

    Ist schon interessant wie sich die Dinge entwickeln.

  • Zitat von Alaiya

    Gerade mit Kurden und Türkei empfinde ich es doch als deutlich komplizierter. Nicht alle Konflikte zwischen zwei Gruppen sind gleich Rassismus, weil Rassismus halt nun einmal voraussetzt, dass Rassenideologie dahintersteht. Wenn Indien Pakistani scheiße behandelt, liegt dem ganzen antimuslimische Einstellungen und Nationalismus zugrunde, aber nicht wirklich Rassismus (wie gesagt: Periodische Erinnerungen, dass bis in die 1940er Pakistan und Indien ein Land waren, dass dann willkürlich von England in zwei aufgeteilt wurde, weil England beschlossen hat, dass sie nicht zulassen können, das zwei verschiedene Religionen friedlich beeinander leben - und ja, bis dahin war es größtenteils friedlich).

    Wenn du von dem großen, politischen Konflikt sprichst, dann natürlich nicht. Aber wie sich die Leute untereinander behandeln, hat viel mehr damit zu tun, dass sie sich nicht davon abgrenzen können.


    Wenn jemand aufgrund seiner* Herkunft in seinem Umfeld als Privatperson mies behandelt wird, dann ist es eben Rassismus. Am Ende hat das Mädel selbst nichts getan und man lässt sich aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit an ihr aus, was in diesem Fall die Herkunft ist, und meiner Ansicht nach Rassismus.

    Und die Kids, denen von den Eltern und Großeltern eingeredet wird (jetzt auf das bezogen, was ich mit ein paar Albanern und Serben hier gesehen habe), wen sie zu hassen haben, können an sich auch bis zu einem bestimmten Alter nicht wirklich was dafür.


    Wenn jemandem die Herkunft des Gegenübers nicht vollkommen gleichgültig ist**, dann ist es Rassismus. Auch dann, wenn du jemanden aufgrunddessen besser behandelst.

    Wenn jemandem das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung des Gegenübers nicht vollkommen gleichgültig ist**, dann ist es eben Sexismus oder Homo/Biphobie (oder bei Transpersonen Transphobie). Auch wenn du jemanden aufggrunddessen bevorzugst behandeln würdest oder "positive" Vorurteile oder die Erwartung hättest, dass du dich mit der Person alleine deshalb besser verstehen würdest.


    Zitat von Alaiya

    Konflikte zwischen Kurden und Türkei, sind eher kultureller Konflikt, der erneut vor allem aus türkischer Perspektive religiöser und nationalistischen Ursprungs ist.

    Die türkischen Nationalisten/Nationalsozialisten sind den Europäischen aber nicht unähnlich und deren Rassismus (oder wenn du es so ausdrücken willst: deren Ansicht über ihre eigenen Minderheiten und Juden) ist es auch nicht.


    Wenn man kein Problem damit hat, dass sich Sprache wandeln kann, dann versteh ich nicht, wieso man das nicht als Rassismus bezeichnen kann / will?

    Homo/Transphobie hat echt nicht so viel mit Angst zu tun und wenn doch, weil man hysterisch ist lol (wenn man von der paranoiden Angst begrabscht zu werden absieht... aber eine Phobie ist es sicher nicht) und Feminismus ist schon lange nicht mehr ausschließlich für Frauen, sondern auch für Männer, Trans- und Non-Binary-Personen... wenn man nicht gerade mit einer total verkappten Frau aus einer extremistischen Strömung spricht, die trans- und / oder männerfeindlich ist.

    Trotzdem ändern wir diese Begriffe nicht unbedingt oder verwenden sie eben weiter. Du bist so ziemlich die einzige Person, die ich kenne und Begriffe wie Queerisma überhaupt verwendet. 😅


    Das mag sprachlich korrekter sein, aber am die meisten verstehen dich eben nicht und am Ende ist deine Botschaft unverständlicher für jene, die damit eben nicht vertraut sind.

    Wenn du nun sagst "Türken verhalten sich oftmals gegenüber ihren Minderheiten rassistisch", "Japaner verhalten sich oftmals vor allem gegenüber Chinesen und Koreanern rassistisch", kommt deine Aussage an.

    Die Leute assozieren mit Rassismus automatisch Vorurteile und Abneigung aufgrund der Herkunft des anderen, und denken nicht an das kolonialistische und Naziweltbild von tatsächlichen "Menschenrassen".

    Das machen vielleicht die Leute in deiner Bubble, deshalb kommt es dir eventuell so vor, als wäre es selbstverständlich das zu wissen, und ich bin mir sicher, meine Freundin und ein paar Freunde wissen das auch... viele andere Leute jedoch nicht.

    Die Wenigsten werden sich nun für Wortklauberei interessieren und dafür, dass Rassismus

    als Begriff bloß geschichtlich weiß ist. Ich meine, ich weiß das, aber kaum jemand formuliert andauernd Sätze so um, dass sie nur noch sprachlich und geschichtlich korrekte Begriffe enthalten, wenn Rassismus als Begriff heutzutage nunmal eine etwas andere Bedeutung erhalten hat.


    Ich spreche von Abneigung, die man, wem auch immer gegenüber, entgegenbringt, da di*erjenige einer Gruppe angehört, mit der man etwas Negatives verbindet. (=einer Gruppe, die man sich nicht selbst ausgesucht hat) Wenn du die Person nicht anhand derer eigenen Persönlichkeit, Einstellungen und Taten bewertest, ist das in sich immer negativ.


    Ist es nicht wirklich. Ich spreche nicht von Frauen, die Männer drauf ansprechen, wenn sie etwas an ihnen stört, oder eine bestimmte Gruppe an Männer meinen, die sich eben auf eine bestimmte, miese Weise verhält. Sondern von solchen, die nunmal wirklich im Allgemeinen recht hasserfüllt sind, vielleicht nicht gar so sehr in your face, es jedoch in den Dingen zeigen, die sie so nebenbei mal fallen lassen, oder auch oft nur im Subtext durchscheinen lassen.

    Ich seh keinen Grund, wieso ich das bei einer Frau, die dumme Sprüche fallen lässt und sich furchtbar verhält, weniger unsympathisch finden sollte.

    Und ja, mir ist die ganze Sache mit der strukturellen Diskriminierung klar. Deshalb find ich's auf zwischenmenschlicher Ebene dennoch genauso unsympathisch und mies.


    Btw ist es mir so nie passiert, dass mich jemand negativ beurteilt hätte, weil ich weiß gewesen wäre und in den meisten Fällen glaub ich nicht, dass das geschieht. Zumindest nicht aus diesen Gründen. Eher aus den religiösen, erzkonservativen "Die Europäer sind alle verdorben"-Gründen.

    Abgesehen von zwei sehr konservativen ... ich weiß nicht woher sie kamen, aber es waren eben Muslime, einer an der Schule und einer an der Uni, die rumlamentierten, dass die bösen Österreicher ihnen verbieten würden Schwule eklig zu finden, die Frauen hier so böse seien (und wieso gibt es hier so viele Lesben? lol) und wir sind eh alle vom göttlichen Weg abgekommen mimimimi. Eben all das, was zu dem Paket aus "religious & brainwashed" halt dazugehört, wo man dann eigentlich nur sagen kann: "Tja, Pech gehabt, wenn's dir nicht gefällt. Leb damit?"

    Das hatte dann aber eben jene Gründe. Mit denen hab ich mich nicht viel abgegeben, eigentlich aus demselben Grund, weshalb ich mich nicht lang mit erzkonservativen Christen und Nazis aufhalte. Online geht's ja noch, wenn man denen jedoch gegenübersteht, spürt man regelrecht, wie denen zuzuhören einen für kurze Zeit den Lebenswillen aussaugt. xD


    Zitat von Alaiya

    Selbst wenn sie beides ganz schlimm finden, gehen sie selten deswegen auf die Straße.

    Das ist eher normaler, menschlicher "Egoismus". Solange sich Leute nicht betroffen fühlen, würden sie auch nicht protestieren oder irgendetwas Aktives dafür tun.


    AUSSER es geht um Tiere, da werden viele plötzlich seltsamst, und extrem irrational / unverhältnismäßig zu menschlichem Leid, sentimental. Da scheren sich so manche eher um ein Schwein, als um einen jungen Flüchtling in Lehre, der abgeschoben werden soll, oder um LGBTs. Thanks lol


    Es ist dafür leicht nachzuvollziehen, weshalb so viele jüngere Leute bei den Fridays For Future-Demos waren und die älteren Generationen vor Ort interessieren sich nun nicht tatsächlich so sehr für die Erde, sondern für ihre Kinder und Enkel... und oft eben nicht "weil halt".


    Oder von wie vielen Hetero-Cis-Leuten hast du gehört, die casually und von ganz alleine auf eine Pride gehen?

    Würde ich vielleicht sonst auch nicht so viel drüber nachdenken, tbh.

    Und ich meine so ganz ohne / für ihre besten Freunde, Bruder, Schwester, ihre queeren Eltern... so von ganz alleine?

    Na gut, da könnte ich mir noch einreden lassen "weil die Party gut ist", tho. xD


    Und diese Leute, hauptsächlich ein paar ältere Lehrer*innen und Mitstudent*innen, waren mir dann doch eher suspekt. Erschien mir dann doch eher wie Prestige. Ich meine, die Personen, die sich um alles ganz dolle sorgen, aber oft irgendwie mit keinem davon WIRKLICHEN Kontakt hatten - weil den suchen sie irgendwie doch nicht so recht -, aus der (oberen) Mittelschicht stammen und ihnen andauernd alles ganz, ganz nahe geht. Am besten noch ganz viel rumweinen, wie arm diese Minderheiten und Frauen sind, aber sie haben nie was wirklich Produktives und Aktives in ihrem Leben für getan oder mit Minderheiten eingelassen und so, außer mal zu spenden und einmal eine Demo, das ist dann als Heldentat darzustellen.

    Also ja, man darf sich schonmal Gedanken machen, weshalb Leute casually und öfter auf all solche Demos gehen würden, wenn nicht für jemanden, der ihnen persönlich nahegeht.


    Zitat von Alaiya

    Und im kleineren: Ihre Hautfarbe entspricht dem (dank Kolonialismus bis heute international!) gängigen Schönheitsideal. Sie sehen sich üblicherweise in Medien, die international verbreitet werden, ausreichend positiv dargestellt. Und so weiter. Das sind alle Aspekte die zum Rassismus gehören, und die entsprechende Dinge - weil sie in Masse auftreten - so schmerzhaft und zu einer andauernden psychischen Zumutung machen.

    Ich finde echt nicht, dass es eine Kleinigkeit ist mit dem Gefühl aufzuwachsen, man sei grundsätzlich hässlicher als die vielen Weiße um einen herum (oder im Gegenzug dazu irgendwie als Kink behandelt wird), nur weil die mit "das ist halt mein Geschmack" oder "don't kinkshame me!!!1" um sich werfen.


    Ich weiß, dass es hier letztens Mal viele Tränen und Aufschrei und Geschimpfe gegen diese bösen Akademiker gab, die blöde Begriffe erfinden lol, aber das ist eben ein Paradebeispiel von erlerntem Rassismus.


    An sich glaube ich schon / es gibt logische Erklärungen, dass man sich zu einer ganz gewissen Form von Ästhetik hingezogen fühlt, nicht nur was Menschen betrifft, sondern alles in deinem Umfeld, so im Allgemeinen und das angeboren ist. Es ist auch nicht erlernt Blumen, Katzen, Wälder oder gewisse (geometrische) Formen schön zu finden, trotzdem tun wir es und mit Gesichtszügen ist es eben dasselbe.

    Es ist aber eindeutig nicht angeboren gewisse Hautfarben und Gesichtszüge, je nach Ethnie, zu bevorzugen. Menschen aus allen Ethnien können Gesichtszüge besitzen, die wir allgemein als attraktiv ansehen und alles andere ist nur in einen reingekloppt.


    Der chinesische Freund einer Unifreundin hat so in einem Gespräch letztens über solch ein Thema plötzlich rausgehauen, er fand lange Zeit seine Augen eigentlich ziemlich hässlich, weil die eben nicht europäisch sind, und wtf, er hat wunderschöne Augen. Und das sag ich nicht nur so, er ist halt allgemein doch sehr fesch imo, so all in all, und hat schöne Augen.

    Die Aussage fand ich ziemlich schlimm, einfach weil jemand seine Gesichtszüge nicht schön, weil sie nicht europäisch sind.


    Dass vor allem ostasiatische Frauen IN Asien, das an vielen Orten nichtmal von nennenswert vielen Weißen bewohnt wird, nichtmal unbedingt hier, sich "europäische Augen" machen lassen und sich die Haut bleichen, ist dann für sich alleinstehend schon sehr aussagekräftig.


    Eine iranische Freundin / Klassenkollegin in der Unterstufe wollte mit 13, 14 unbedingt ihre Nase machen lassen, auch weil sie sich sowas in der Art eingebildet hat. Sie hat sicher drei Dutzend Mal während ihrer Schulzeit erwähnt. Sie hat sich eingebildet, dass Europäer kleinere Nasen haben oder sowas, und manche bei sich daheim nicht, und sie mochte auch ihren Hautteint nicht. Obwohl der ohnehin sehr hell war, aber sie hatte eben so einen Oliv-Unterton(?), den sie wohl gar nicht gemocht hat. Wieso sollte eine Dreizehnjährige von sich alleine aus ihren Hautton nicht mögen, wenn nicht dafür, dass ihr dauernd gesagt wurde, der sei nicht schön?


    Und eine Anekdote ist eine Anekdote ist eine Anekdote... aber ich hatte dann auch irgendwann mal aus Neugierde meine Mom gefragt, ob es in ihren Augen Rassismus sei, wenn man Schwarze, Araber, Inder, Ostasiaten whatever allgemein für unattraktiver hält und sie: "... was daran ist nicht Rassismus? War das nicht bei den Nazis so, dass man nur weiße Leute, und am besten mit blauen Augen, schön fand?" Ich find's aber doch fragwürdig wie meine Mutter mit fast 65 das wie selbstverständlich schafft, aber viele junge Leute sind... "Lool, it's my TASTE"? ¯\_(ツ)_/¯


    Hat halt viel mit dem zu tun, wie man aufwächst. Zum einen natürlich findet man unterschiedliche Erscheinungsbilder viele unterschiedlicher Leute selbstverständlich, wenn man die täglich in den Öffis und Geschäften sieht, und im Idealfall wächst man nicht ausschließlich mit nicht-weißen / mittel- und nordeuropäischen Kindern auf.

    Zum anderen kann ich mich sehr gut daran daran erinnern, wie meine ältere Schwester und meine Mutter nebenbei über alle möglichen, diversen Schauspieler*innen, Sänger*innen und gezeichnete Charaktere aus Anime und Cartoons, gesagt haben, dass sie die hübsch finden würden. Und nein, nicht weil wir so eine links-linke Familie waren, wo wir gedrillt wurden so zu denken, sondern weil das ganz natürlich ist, solche Statements über alle möglichen Leute nebenbei fallen zu lassen.


    Zitat von Alaiya

    Und wirklich auf hört es eben, wenn die Wut über die oben genannten Dinge, zu einem "Fuck white people" führt und sofort jemand ankommt und sagt "Aber nicht alle weißen!" und "Rassismus gegen Weiße". Nein, es ist kein Rassismus, weil die Person, die es sagt, gar nicht die Macht hat, Rassistisch zu sein.

    Ich hab zuvor gar nicht die Hautfarbe und Europa an sich miteinbezogen.

    Ich meinte vor allem bei jenen beleidigten Frauen, mit denen man nicht mitlästern wollte wie böööse doch die gesamte Männerwelt sei. In der Regel halt, weil ihr fünfter Freund auch ein Vollpfosten war und man nicht einsehen wollte, dass es auch an einem selbst liegt welche Partner man sich aussucht.

    Bei Missbrauchsfällen ist es deutlich schwieriger (oder bei manchen eine Kombination aus beidem), erst recht, wenn eine Frau so gar keine positiven Erfahrungen gemacht hat. Was einem theoretisch bewusst ist, dass es so vorkommen kann, aber man ist erstmal dennoch baff ist, wenn dir das so erzählt wird.

    Am Ende ist aber nie irgendjemandem damit geholfen und man tut weder sich noch anderen was Gutes und führt sich selbst auch arschig auf, wenn man das Verhalten und Mindset nicht ablegt.


    ... auf eine kurze Zeitspanne versteh ich es an sich durchaus. Ich weiß nicht ob du den Dokumentarfim "A Whore's Glory" kennst, wo es hauptsächlich um erzwungene Prostitution geht (und Frauen, die derart drogenabhängig sind, dass man wohl kaum von irgendeinem vorhandenen, freien Willen sprechen kann), but good God, DA fühlte ich teilweise echt Hass aufsteigen.

    Deshalb ließ ich das aber nun auch nicht an Freunden aus, aber über eine gewisse Zeitspanne hinweg versteh ich es durchaus.

    Und männliche Freunde / Bekannte von mir, die den ebenfalls kennen, fanden den auch eklig, aber halt... irgendwie nicht auf dieselbe intensive Weise? Wir hatten das damals einmal mit einer Lehrerin gesehen und Jahre später mit einem männlichen Lehrer und der hat auch davon berichtet, wie unterschiedlich Mädels und Jungs bisher reagierten und er selbst auch größeren Abstand gewinnen kann.


    Das ist halt imo durchaus damit zu vergleichen, wenn Weiße von Kolonialismus, Sklaverei etc. erfahren oder Heteroleute von Diskriminierung gegen queere Personen erfahren. Man kann noch so empathisch sein, es ist am Ende nicht dasselbe, wie dieser Gruppe anzugehören und möglicherweise ähnliche Erfahrungen gemacht zu haben, auch wenn man diese Erfahrungen miteinander austauschen kann, da sie sich ähnlich anfühlen.

    Das eigentlich Wichtige ist, dass man eine gewisse Empathie hat und bereit ist darüber nachzudenken, was der andere meinen könnte. Von dem Standpunkt aus, kann man über vieles reden.


    Wir haben... keine Ahnung bestimmt vier Mal innerhalb des letzten Jahres darüber gesprochen, und ich / wir hab(en) da sicherlich jeweils eine halbe Stunde gebraucht, um meinem / unserem besten Freund zu erklären, weshalb mir queere Charaktere wichtig sind, die weder iein Yaoi/Yuri-Fetisch oder "Traps" sind (das hat er gleich verstanden, ja okay lol), noch deren Persönlichkeit zu 80 % daraus besteht queer zu sein und oft als so ziemlich allereinzigen Character-Arc ein Coming Out/Homo/Transphobie-Drama zu haben. Natürlich auch weil "Repräsentation" und so, aber halt hauptsächlich... für mich eben. Iwann hatte er es fest verinnerlicht, denke ich lol.


    ----------------


    * Ich hatte grad eben keine Ahnung, was ich grammatikalisch mit seiner / ihrer anfangen sollte, sorry. 😅 Sier*er?

    ** Ich spreche nicht von "ja, ich verstehe, dass du persönlich Diskriminierung erlebt hast oder dass strukturelle Diskriminierung scheiße ist", sondern dass man jemanden einfach negativer begegnen würde, als jemanden einer anderen Gruppe. Oder halt anderen gegenüber positiver.