Das Leben ist Gold wert
Vorwort
Hallo und herzlich Willkommen zu "Das Leben ist Gold wert". Nachdem ich an zwei angefangenen FF's leider
die Lust verloren habe, hoffe ich, jetzt endlich einmal so ausdauernd wie nur irgend möglich schreiben zu können.
Das Gute ist, dass mir im Vergleich zu den beiden anderen Stories bereits ein recht genaues Bild vor Augen habe,
was wann, wo, wie und mit wem passiert. Aber das verrate ich jetzt noch nicht, das findet ihr nämlich noch früh genug selbst heraus ... ;)
Ich werde nach und nach den Startpost mit wichtigen Dingen, Ankündigungen und Neuigkeiten aufpolieren. Das hängt
ganz davon ab, wer sich für die Geschichte interessiert und sie gerne mitverfolgen möchte - in ganzem Maße meine ich.
Außerdem können noch zusätzliche Faktoren hinzukommen ... aber das geschieht, denke ich mal, im Laufe der Zeit.
Zurück zur Geschichte selbst ... ich dachte fieberhaft über Stoff für die zuletzt angefangene Story nach, und kam
unglücklicherweise zu keinem wirklichen Ergebnis. Stattdessen hat vielmehr eine andere Idee begonnen, in meinen Gedanken
Gestalt anzunehmen. Ein junger Trainer begann in einer plötzlich nicht mehr verschwommenen Umgebung herumzulaufen,
eine Schar Pokemon dicht hinter ihm. Sofort griff ich nach dem Strang der Gelegenheit und zog daran. Und so bin ich hier gelandet.
Um das Ganze abzurunden: Pokemon und einige im Text auftauchende menschliche Charaktere entstammen nicht meiner
selbstigen Fantasie und sind damit auch nicht mein Eigentum. Auch die für die Beschreibungen bzw. Steckbriefe verwendeten
Bilder sind nicht von mir.
Und hier noch einmal die Liste für all diejenigen, die bei neuen Kapiteln benachrichtigt werden wollen:
-Mikan
-Onee-Chan
-Strix
-Bastet
So. Nach verdammt vielen Absätzen und klassisch offiziellen Kurzinformationen wäre eine herzerwärmende Einleitung doch ganz nett.
Dafür bekommt ihr alle jetzt folgendes Tabmenü mit den Charakterbeschreibungen. :)
Charakterbeschreibungen
[tabmenu][tab=Charaktere][subtab=Gold]
[Blockierte Grafik: http://s3.zerochan.net/Gold.%28Pok%C3%A9mon%29.240.919130.jpg]
Gold, ein eher introvertierter Fünfzehnjähriger, lebt seit er denken kann mit seiner Mutter Eclair in Neuborkia, einem
kleinen Örtchen am westlichsten Rande von Johto. Stets darauf bedacht, gut anzukommen, beißt er sich durch das
Leben am einzigen Gymnasium Neuborkias ... und tritt mehr als nur einmal ins Fettnäpfchen. Freunde besitzt er keine, die meisten
Leute ziehen es vor, ihn auszulachen und teils sogar zu hänseln. Oft steht er in den Pausen deshalb einfach nur allein herum und lernt; was
allerdings noch weniger förderlich für seinen Ruf ist.
Eines Tages, seine Klassenkameraden sind wieder einmal besonders aufstachelnd, fasst Gold einen Entschluss, der sein Leben
verändern soll. Zwar sind die meisten Jugendlichen seines Alters bereits vertraut im Umgang mit Pokemon, doch würde jeder einem
echten Pokemontrainer eine Menge Respekt zusprechen. Er selbst liebt Pokemon. Nur bei ihnen fühlt er sich frei und wohl, und andersrum geht
es jedem Pokemon, das mit ihm Kontakt hat, genauso. Also macht er sich auf den Weg zu Professor Lind, um sich ein eigenes Pokemon
sowie einen Pokedex geben zu lassen.
Für Gold beginnt ein unvergessliches und unvergleichbares Abenteuer, eine Reise, die ihm sowohl bei seiner Selbstfindung als auch seinem
Selbstbewusstsein nicht nur helfen, sondern auch enorm stärken. Ein Fünfzehnjähriger begibt sich auf den harten und steinigen Weg, den Titel
des Pokemonmeisters zu erlangen ... um endlich dazugehören zu können.
[tab=Pokemon der Charaktere][subtab=Pokemon folgen mit der Geschichte][/tabmenu]
Story
Charakterbeschreibungen Ende - punkt - Geschichte beginnt jetzt - punkt - viel Spaß. :)
[tabmenu][tab=Die ersten Kapitel][subtab=Prolog]
„Ha, das schaffst du doch nie“, lachte Xavier hämisch und machte eine wegwerfende Handbewegung.
Dann drehte er sich um und ließ den niedergeschlagenen Gold allein zurück. Gold war ein schüchterner und zurückgenommener Fünfzehnjähriger mit besonderen Vorlieben. Im Gegensatz zu allen anderen Jugendlichen war er nicht sonderlich am Sport interessiert; vielmehr begeisterten ihn sein Saxophon und vor allem Bücher. Gemeinhin galt er als der Nerd, mit dem niemand auch nur ansatzweise etwas zu tun hatte; das machte auch seine Kleidung deutlich. Eine schwarze Cap mit einem gelben Streifen darauf, darunter wildes, schwarzes Haar, eine rote, zerschlissene Kapuzenjacke und gelbe Shorts; dazu abgetragene Sneakers. Wer konnte sich nur mit so jemandem abgeben? Vor allem hatte er blaue Augen. Blau. Bei allen anderen weiblichen Jugendlichen kamen Jungen mit dieser Augenfarbe gut an. Nur er wurde deswegen als schwul und unmännlich abgestempelt. Außerdem besaß er keine Pokemon; aber das wäre auch ein Jammer. Letztendlich war gäbe er keinen guten Trainer ab; anstatt sie zu behandeln wie Wesen, die zum Kämpfen da sind, ging er mit ihnen freundlich um, streichelte sie, gab ihnen Süßigkeiten und betrachtete sie als ihm mehr als ebenbürtig. Nein, mit so jemandem durfte man sich nicht anfreunden. Schließlich würde man dann sofort selber besagten Status bekommen; und das wollte verständlicherweise keiner. So war Gold ein Einzelgänger. Die einzigen Freunde, die er hatte, waren wildlebende Pokemon. Nachmittags nach der Schule verließ er seine Heimatstadt Neuborkia, um in den Wäldern und weiten Grasländern mit ihnen herumzutollen. Nur dann war er heiter und ausgelassen, fühlte sich frei von den Ketten, die so schwer an ihm lagen. Er konnte ganz er selbst sein, ab von allen bescheuerten Bemerkungen und Hänseleien. Es ging ihm in solchen Momenten einfach gut. Dann genoss er dieses Gefühl noch auf dem Heimweg, bevor er sich aufmachte, zurückzukehren; zurück in die Alltagswelt voller bösartiger Sprüche und gemeiner Ausgrenzungen. Normalerweise konnte er sich damit abfinden …
Aber heute war alles anders. Es gab eine Veränderung. Etwas, das ihm ein so starkes Gefühl von Fälsche gab, dass es ihn beinahe zerriss.
Zerknirscht starrte er Xavier hinterher, der den Gang hinunterlief und in einer Gruppe aus mit ihm flirtenden Mädchen verschwand. Um ihn herum wurde alles still. Die meisten Schüler des kleinen Gymnasiums hatte es schon in die Fachräume verschlagen. Gold aber stand vor seinem Spind und fragte sich, ob er auch wirklich in den Unterricht gehen wollte. Er blinzelte überrascht, als er feststellte, dass etwas in ihm sich gegen die Vorstellung wehrte. Er war nie ein Schwänzer gewesen, aber dieser Tag verlangte ihm etwas anderes ab, als einfach nur an seinem Tisch zu sitzen und Aufgaben zu lösen und Texte zu lesen. Er sah sich verstohlen um, dann räumte er eilig seine Bücher zurück in den Schrank, schulterte seine Umhängetasche und schlüpfte aus dem Hauptschultor.
Das war der Beginn zu seinem neuen Leben.
[subtab=Kapitel 1 - Alles und nichts ändert sich]Gold lief die Stufen vor dem Haupteingang hinab und spürte einen leichten Stich im Bauch. Vielleicht war es ja doch nicht richtig, zu schwänzen. Schließlich konnte man ja jeden Tag etwas Wichtiges verpassen! Dann aber besann er sich. Wenn er zu den anderen gehören wollte, musste er eben auch das ein oder andere Mal über seinen Schatten springen können. Er wollte sich nicht dauernd so anstellen. Früher oder später musste er das sowieso lernen. Also konnte er jetzt genauso gut damit anfangen. Entschlossen stapfte er durch den knöchelhohen Schnee. Über verhingen dunkle, schwere Wolken den blassen Winterhimmel und gaben dem Vormittag eine düstere und zwielichtige Atmosphäre. Das Gymnasium stand etwas abseits des Ortes am Waldrand. Gold hielt sich hier nur sehr ungern auf, wenn es dunkel war. Er bekam dann immer einen Schauder, der ihm eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Leicht beunruhigt sah er sich noch ein letztes Mal um, ob ihn jemand beobachtete, dann setzte er über den Schulhof und schlüpfte durch das Tor auf den Weg, der ins Städtchen führte. Ein Windstoß fegte durch die dichten Baumkronen und ließen sie laut aufheulen. Eine Schneewehe rieselte auf ihn zu und er wich gerade noch rechtzeitig aus. Er fror schrecklich. Immer nur kurze Hosen zu tragen, war auf Dauer (und vor allem im Winter) wirklich unangenehm. Aber seine Mutter konnte sich eben nicht mehr leisten, seit ihr Mann – sein Vater – an Krebs gestorben war. Das war lange her, aber Gold erinnerte sich noch ganz genau daran. Er war damals gut sechs Jahre alt gewesen. Es war ein düsterer Wintermorgen, ebenso wie heute, an dem er von der Schule nach Hause kam, weil er schneefrei bekommen hatte. Er meinte sich erinnern zu können, dass ihm der Heimweg so wenig behagt hatte wie jetzt. Die finstere Umgebung hatte ihm Angst eingejagt. Auch konnte er sich erinnern, bereits gespürt zu haben, dass etwas nicht stimmte. Als er im Haus ankam, rief er nach seinen Eltern, aber niemand antwortete. Vorsichtig stieg er die Treppe hinauf und lugte in ihr Schlafzimmer. Dort saß seine Mutter weinend vor dem Bett. Verwundert wollte er eintreten, aber als sie ihn bemerkte, schickte sie ihn fort. Nach einer halben Stunde kam ein Krankenwagen und nahm ihn mit. Als die Sirenen wieder in der Ferne verklungen waren, hatte seine Mutter ihn lange traurig angesehen und dann in den Arm genommen. Mit tränenverzerrter Stimme hatte sie zu ihm gesagt: „Er wird immer da sein, egal was passiert.“ Aber er war nie wieder gekommen. Einige Jahre später, als Gold alt genug war, zu verstehen, hatte sie ihm die ganze Wahrheit erzählt. Er würde diesen Tag niemals vergessen können. Sein Vater war ein gutherziger Mann gewesen, den er über alles geliebt hatte. Egal welche Sorgen sein Gemüt trüben mochten, er war immer für seinen Sohn und seine Frau da gewesen. Golds Liebe zu den Pokemon hatte er auch von ihm. An manchen Tagen vermisste er seinen Dad so schrecklich, dass es ihn nahezu auffraß.
Dann hockte er sich auf sein Bett, starrte die Fotos von ihm an der Wand an und stellte tieftraurig fest, dass das alles so lange her war … so lange, dass er sich inzwischen sogar fragte, ob das überhaupt tatsächlich passiert war.
Ein Geräusch riss ihn unsanft aus seinen Gedanken. Vor ihm stakste ein missmutig dreinschauendes Kramurx durch den Schnee und pickte hier und da. Ab und an legte es den Kopf in den Nacken und krähte empört; meistens immer dann, wenn es glaubte, besonders nah an Futter zu sein, nur um im nächsten Moment feststellen zu müssen, sich getäuscht zu haben. Jetzt drehte es sich zu Gold um und funkelte ihn an. Sein Blick bedeutete unmissverständlich: „Was willst du? Verschwinde! Du siehst doch, dass ich beschäftigt bin! Ich kann keine Gaffer ab!“ Ihm besänftigend zuredend näherte Gold sich ihm. „Hey“, sprach er es vorsichtig an. Der Vogel legte den Kopf schief und glotzte.
„Hey was“, fragte eine tiefe Stimme hinter ihm. Junge und Pokemon fuhren vor Schreck zusammen, Kramurx spreizte laut kreischend die Flügel und erhob sich resigniert in den Himmel. Gold wirbelte herum und hatte schon Sorge, irgendjemandem wäre sein Fehlen in der Schule aufgefallen.
Glücklicherweise war derjenige, der gesprochen hatte, niemand den er kannte. Es handelte sich um einen älteren Mann in einem schwarzen Wintermantel. Er besaß feine Gesichtszüge und kantige Wangenknochen. Darüber lugten zwei wachsame, intelligente grüne Augen hervor und musterten ihn. Grau glänzendes Haupthaar schimmerte im matten Licht. Insgesamt machte der Mann einen sehr tiefgeistigen Eindruck auf ihn, so, als wäre er jemand sehr kluges.
„Solltest du nicht in der Schule sein?“, zwinkerte der Mann nun.
„I-ich habe heute frei“, stammelte Gold und spürte die Röte in sein Gesicht schießen.
„Nein“, entgegnete der Mann mit überraschender Sicherheit, „das hast du nicht. Du redest dich raus, mein Junge. Du müsstest jetzt eigentlich in der Schule sein. Aber du wolltest mehr aus diesem Tag machen, als nur an einem eingestaubten Tisch zu sitzen und trockene Texte zu studieren, nicht wahr?“ Völlig verdutzt klappte Gold der Unterkiefer runter. Wie in aller Welt hatte dieser Unbekannte es geschafft, ohne ihn zu kennen, das alles herauszufinden?
„Fragst du dich, woher ich das wusste?“, lächelte der Mann schelmisch. „Nun, eigentlich habe ich geraten. Dann brauchte ich nicht mehr tun, als deine Reaktion abzuwarten, die mir das bestätigte. Und die Frage stand dir ins Gesicht geschrieben.“
Gold versuchte gar nicht erst, etwas zu erwidern. Dazu war dieser Mann viel zu schlagfertig. Verlegen suchte er nach einer Möglichkeit, sich herauszureden.
„Ich will dir das gar nicht ankreiden“, sagte der Mann plötzlich. Seine tiefe Stimme beruhigte Gold.
„Ich habe ja früher nichts anderes gemacht als du. Schulschwänzen ist eine der großartigsten Dinge, die es gibt.“ Er lachte leise. „Nein, Bürschchen. Ich möchte etwas anderes von dir.“ Er machte eine verheißungsvolle Pause. Peinlich berührt wagte der Junge es nun, den Mann anzusehen.
„Der suchende Blick, mit dem du hier herumläufst, macht mir eines ganz besonders deutlich: Du weißt nichts mit dir anzufangen. Du suchst nach etwas, von dem du selber noch nicht weißt, was es ist.“ Gold blieb der Atem weg. Zutiefst verunsichert stellte er fest, dass sein Gegenüber ihn vermutlich weit besser kannte und beschreiben konnte als er selbst.
„Hör zu. Ich kann dir helfen. Ich werde dir helfen. Komm mit mir.“
„W-was?“, rief Gold aus und traute sich damit endlich wieder, etwas zu sagen.
„Begleite mich zu einem Ort, der aus dir einen anderen Menschen macht.“ Gold spürte in sich eine große Abneigung. Etwas in ihm wehrte sich gegen die Vorstellung, mit diesem Mann zu gehen. Oft genug hatte seine Mutter ihn vor Männern gewarnt, die Kindern und Jugendlichen spannend klingende Geschichten erzählten, nur um sie an einen abgeschiedenen Ort zu bekommen und dort Schreckliches mit ihnen anstellen zu können. Was genau das war, wollte Gold sich gar nicht näher vorstellen.
Andererseits … da war dieser Reiz. Das Risiko. Wer wusste es schon? Vielleicht war der Mann ja auch völlig harmlos. Und er sah sowieso nicht sonderlich nicht gefährlich aus. Außerdem wusste er wirklich nicht, wohin er momentan sonst gehen sollte.
Ohne eigentlich zu wissen, was genau er da tat, entschied Gold und sagte:
„Wohin geht es denn?“
„Ich kann dir nur sagen, dass es dir gefallen wird.“ Jetzt bekam er Angst. Woher kannte dieser Mann ihn und seine Vorlieben dermaßen gut, dass er solche Aussagen aufstellen konnte?
„Wenn du wirklich etwas verändern möchtest, musst du mir vertrauen.“ Gold lachte in sich hinein. Fast schon klang dieser Fremde wie sein eigenes Gewissen, das ihm gut zuzureden versuchte. Er wusste, dass er vielleicht stark verletzt würde, wenn er nicht aufpasste. Aber in diesem kurzen Moment war es ihm egal.
„G-gut. Führen Sie mich dahin“, sagte er entschlossen und sah ihn aus großen Augen an.
Lächelnd nickte der Mann und ging voraus in einem ruhigen und leitenden Schritt. Dieser war die erste Etappe auf dem langen Weg zu Golds neuem Dasein.
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Ich freue mich auf eine breitgefächerte Leserschaft und natürlich viel Spaß beim Schreiben.
Bis bald! :D