Raven

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Müde streckte sich das lilahaarige Mädchen und folgte dann dem Jungen, den sie nach dem Weg gefragt hatte. Sie wuselten mitten in einer der Einkaufsstraßen Jayuuisawons, der Hauptstadt Kkamagwis umher. Die Straße war gefüllt von rufenden Händlern und Leuten, welche die Lebensmittel oder andere Waren feilboten. Das Mädchen war von Johae eine etwas kleinere und ruhigere Umgebung gewohnt, aber hier in einer der zentralsten Städte kamen während des Tages doch eine beachtliche Menge Menschen zusammen. Zumal sie teilweise aus den verschiedensten Ländern kamen und damit ein hektisches Treiben garantiert war.


    Sie selbst hatte den Weg aus Johae auf sich genommen nachdem ihr Ausbilder ihr Nahe gelegt hatte bei der sogenannten „Zeremonie der Raben“ teilzunehmen. Eigentlich war sie im ersten Moment eher weniger begeistert, aber dann, als sie über die Möglichkeiten nachgedacht hatte, war es ihr immer besser vorgekommen. Also hatte sie sich dafür entschieden, schließlich könnte sie so ihre Kampfkräfte aufbessern und eine bessere Strategie entwickeln. Jedenfalls, wenn es ihr gelang einen der Vögel von sich zu überzeugen. Doch würde sie nicht die Einzige sein.


    Jedes Jahr wurde eine kleine Gruppe zusammengerufen um der „Zeremonie der Raben“ beizuwohnen. Jeder aus der jungen Menschen war ein Kämpfer mit sehr viel Potenzial und diese wurden vor die prüfenden Augen der Vögel geführt. Eher selten hatte bisher jemand diese Zeremonie erfolgreich gemeistert, war in seinem Rang aufgestiegen und wurde zu einem Rabenwächter ausgebildet. Layne allerdings war fest überzeugt einen Raben von sich überzeugen zu können, warum schließlich auch nicht?


    Die Lilahaarige wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie vor dem Tempel der Raben ankamen und der Junge sich mit einem kurzen Gruß verabschiedete. Sie hatte sich noch flüchtig bedankt, war sich aber nicht sicher ob er es noch gehört hatte.
    ‚Ohne den hätte ich wohl nie den Weg gefunden‘, schoss es ihr durch den Kopf und sie musste Lächeln. Als sie ihre Umgebung analysierte, stellte sie fest, dass es ein synagogenartiges Gebäude war. Einige Fenster beinhalteten ein Glasmosaik, worin sich die Sonnenstrahlen brachen und in den verschiedensten Farben endeten. Schweigen stand sie nun vor verschlossenen „Türen“, welche wohl aus einem dunklen Eichenholz gefertigt waren. Außerdem schien es eine Art Flügeltür zu sein, nur in Torgröße. Sie schätzte die Höhe der Tore auf gut 3 Meter und der Rest des Tempels war ebenso imposant. Anscheinend war sie die Erste die angekommen war, also war sie doch früher als erwartet. Auf die Anderen zu warten konnte wohl nicht schaden, da sie schließlich eh auf den Priester warten mussten, der ihnen Zugang zu diesem großen Gebäude verschaffte.


    Sou, endlich gehts los! Noch einmal tut es mir leid wegen der Verzögerung, aber nun haut in die Tasten! x)
    An sich sollten eure Charaktere im ersten Post vor dem Tempel ankommen und inwiefern ihr eure Anreise noch beschreibt bleibt euch überlassen. Auch Interaktionen können gerne schon gestartet werden, da es im Moment ja noch eine eher lockere Atmosphäre ist. Auf einen guten Start (:

  • Nachdem er am Ende seiner Reise in Jayuuisawon angekommen war, war Miran von der Stadt enttäuscht. Sie war komplett anders als seine Heimat, und die Straßen waren ihm viel zu flach. Wie sollte er sich jemals an einem solchen Ort zurechtfinden? Der Weg bis zur Stadt war kein Problem für ihn gewesen, da er immer wieder Reisende nach der Richtung fragen konnte, bis er die Stadt schließlich sah. Doch hier? Die Richtung alleine würde ihm nicht viel nützen, und nach mehr wollte er nicht fragen.
    Wieder einmal fragte er sich, warum man ihn ausgewählt hatte, um an der Zeremonie teilzunehmen. Natürlich, er gehörte zu den besten Kämpfern in seinem Trupp, war intelligent und konnte sehr schnell Situationen analysieren, doch wie sollte er einen Raben davon überzeugen, dass er ein guter Partner wäre? Vor allem, wie sollte er überhaupt erst den Tempel finden? Schnell überdachte er seine Möglichkeiten.
    Sollte er doch jemanden Fragen? Oder sollte er einfach blind lossuchen? Am besten wäre es, wenn er sich einen Überblick über die Stadt verschaffen könnte, doch wie sollte er das machen? Da fiel sein Blick auf eines der Häuser vor ihm. Er hatte eine Idee, wie er seine Suche beginnen könnte.


    Schnell lief Miran auf das Haus zu und kletterte an einer unebenen Stelle der Wand hoch. Von seiner neuen Position aus konnte er bereits den riesigen Tempel ausmachen und lief über die Dächer der Stadt auf diesen zu.
    An seinem Ziel sah er auf den Platz vor dem Tempel herab. Er war zu hoch zum Springen, was ihn in eine unangenehme Lage brachte. Vorsichtig befestigte er zuerst seinen Dolch an der Kette und anschließend im Dach des Hauses, auf dem er stand. Dann nutzte er sie als Seil, um wieder unverletzt am Boden anzukommen.
    Dort sah er sich erstmal um. Es schien nur eine Person - ein Mädchen mit lilanen Haaren - vor ihm angekommen zu sein und zum Tempel zu wollen. Also zog er schnell seine Kette mitsammt des dolches aus dem Hausdach und trennte beides voneinander. Nachdem seine Waffen erfolgreich verstaut waren, ging er auf das Mädchen zu.
    "Hallo. Bist du auch wegen der Zeremonie der Raben hier?", fragte er, nachdem er bei ihr ankam.


    Schön, dass das RPG losgeht. Auf ein schönes, spaßiges Spiel euch allen^^

  • Das rothaarige Mädchen mit dem Namen Hiko Sorano sah sich ruhig um und merkte sich im vorbeigehen jede noch so kleine Gasse der Stadt Jayuuisawon. Die Straßen waren von, für ihren Geschmack, viel zu vielen Leuten besetzt, die um die Läden wuselten wie Ameisen. Es gefiel dem Rotschopf hier nicht besonders, von ihrem Heimatdorf in der Nähe von Johae war sie wesentlich kleinere Menschenmassen gewohnt. Sie fragte sich warum sie eigentlich hierher geschickt wurde. Natürlich, sie war immer schon die klügste von den jungen Soldaten gewesen und auch eine ziemlich begabte Kämpferin, aber sie wollte doch überhaupt nicht hier sein. Die Chancen von einem der Raben ausgewählt zu werden waren doch eh viel zu gering. Wenn ihre Ausbilder nicht darauf bestanden hätten dass sie zum Rabentempel geschickt wurde, hätte sie es auch nicht stumm abgenickt. Nur wegen ihren Ausbildern war sie jetzt hier, nicht wegen dieser Zeremonie der Raben. Sie wollte bloß nicht das ihre Ausbilder von ihr enttäuscht sein könnten, nur deshalb hatte sie eingewilligt hierher zu reisen.


    Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie überhaupt nicht bemerkt hatte dass sie bereits am Ende der Straße vor einem riesigen Tempel stand.
    Sie bleib kaum wenige Zentimeter vor dem großen aus eichenholz bestehenden Tor stehen und sah an dem Tor hoch. Etwa drei bis vier Meter groß. Wohl sehr stabil. Wahrscheinlich nahezu einen halben Meter dick. Sie hatte es schnell analysiert. Sie spürte Blicke hinter sich und drehte sich um. Zwei andere Personen standen hinter ihr, ein Mädchen und ein Junge. Sonst war hier niemand. Die waren wahrscheinlich auch wegen der Zeremonie hier, davon war das Mädchen überzeugt. "Entschuldigt mich bitte, aber ihr seid doch ebenfalls wegen dieser Zeremonie der Raben hier, nicht war?", fragte Hiko. Seid über zwei Wochen waren dies die ersten Worte die sie aussprach und ihre Stimme war ruhig, rauchig und dünn.


    (Sorry wenn es vielleicht etwas wenig ist)

  • Neros blutrote Lippen verzogen sich kurz zu einem zufriedenen Lächeln. Um ihn herum tobte das tiefrote Flammenmeer, alles zerfressend, was mit ihm in Berührung kam. Das Feuer züngelte und fauchte, schlängelte sich an Statuen herauf, ließ bunte Glasfenster laut zerspringen und die Scherben glitzernd den Boden bedecken. Das einst prunkvolle Gotteshaus brannte lichterloh.


    Inmitten dieses Chaos stand der schlanke, junge Mann, anscheinend unberührt von dem Desaster, das sich in der Kirche entfaltete. Das blonde, gewellte Haar glänzte im Schein des wütenden Infernos und seine beinahe schneeweiße Haut wirkte durch das Tiefrot des flackernden Lichts noch porzellanhafter als ohnehin schon. Die mandelförmigen, giftgrünen Augen betrachteten gelangweilt die Zerstörung. Es war ja nicht so als hätte er das alles nicht schon tausend Mal zu Gesicht bekommen. Gekleidet war der junge Mann in einen langen schwarzen Ledermantel, der mit goldenen Fellrändern ausstaffiert worden war und einer dunklen, löchrigen, enganliegenden Lederhose. Ein dünner Fluss leuchtendroter Flüssigkeit schlängelte sich langsam zu den schwarzen, blankpolierten Stiefeln Neros. Mit einem desinteressierten Blick begutachtete der junge Mann die vor ihm auf dem Boden zusammengebrochenen Personen. Alle drei waren in schwarze Kutten gekleidet, nun getränkt vom metallisch stinkenden Rot, ihre Gesichter in ewigen Schock gefroren in der tiefroten Lache liegend. Nero seufzte kurz auf und wandte sich um. Er musste nicht nachgucken, um zu wissen, dass sie tot waren.


    Er wollte sich gerade zum Ausgang begeben, da fiel ihm etwas ins Auge. An der Ecke, hinter einer imposanten, steinernen Säule kauerte ein kleines Mädchen. Ihr braunes Haar wirkte gepflegt und war liebevoll zu zwei Zöpfen geflochten worden. Ein Hauch von Sommersprossen umspielte ihre Nase. Nero ließ sich nichts anmerken, doch anstatt weitergehen, lenkte er nun ein und begab sich zu dem Mädchen. Sie machte keine Anstalten zu fliehen, doch der junge Mann konnte erkennen, wie sich ihr dunkelgrüner Blick vor Angst weitete und sie sich weiter zitternd wie festgefroren an den kühlen Stein klammerte. Als Nero bei ihr angekommen war, kniete er nieder, damit er auf einer Augenhöhe mit ihr sein konnte. Sein giftgrüner Blick bohrte sich in Ihren. Der feurige Schein der Flammen erleuchtete ihre beiden Gesichter und ließ die Szene merkwürdig besinnlich wirken. Eine Weile lang herrschte Stille einzig unterbrochen durch das laute Knacken des Flammeninfernos. Dann zog Nero ein goldenes Messer aus einer seiner Taschen und drückte es dem Mädchen in die Hand.


    „Du weißt, was zu tun ist“, flüsterte er und seine Stimme war trotz ihrer Apathie doch irgendwie melodiös und sanft. „Nur die Stärksten können überleben. Ich gebe dir die Waffe, um die zu rächen, die du liebtest. Sobald die Zeit gekommen ist, lass den Tod deine Taten leiten. Bis sich unsere Wege erneut kreuzen!“
    Mit diesen Worten richtete der junge Mann wieder auf. Ohne dem Mädchen nur noch einen letzten Blick zu schenken, machte er sich wieder auf den Weg zur Tür. Hinter ihm stand immer noch das Kind, hilf- und ratlos dreinblickend. Es schien fast so als würde sie nicht genau wissen, was sie jetzt tun sollte. Doch dann verhärtete sich der Blick in den dunkelgrünen Augen. Die kleinen, zarten Finger schlossen sich fest um den Griff des Messers.


    Ohne anzuhalten oder auch nur einen Blick zurückzuwerfen, zückte der Blonde plötzlich ein weiteres Messer und warf es mit einer blitzschnellen Bewegung über seine Schulter. Sein Gesicht wirkte noch eine Spur kälter als zuvor. Als er in die kühle Nacht hinaustrat, wusste er, dass das Mädchen tot war. „Enttäuschend.“


    ~


    Wie immer stets gelangweilt dreinschauend schlenderte Nero ein paar Tage später durch die Straßen Jayuuisawons. Die Hauptstadt Kkamagwis war bei weitem nicht so eindrucksvoll wie seine Heimatstadt, Yeolsawon. Alles wirkte so einfach, so schlicht. Er hatte gewusst, dass die Bewohner dieses Landes eher traditionell veranlagt waren, aber dennoch hätte er sie nicht für so konservativ gehalten. Es fehlte ihm das Großartige und Künstlerische, das Moderne und Freie, dass er normalerweise gewohnt war. Eigentlich wäre er überhaupt nicht hier, wenn er nicht einer derjenigen gewesen wäre, die von einem Raben auserwählt werden sollten. Inzwischen bezweifelte er, dass sich der Aufwand überhaupt lohnen würde.


    Der junge Mann war ohnehin schon schlechte Laune, da kam die anstrengende Reise zum Rabentempel höchstens nur noch addierend hinzu. Letzte Nacht hatte er seinen Auftraggebern, dem berüchtigten Brandquartett, die erfolgreiche Ausführung seiner Mission berichtet. Sie hatten ihn gebeten mit ihnen zusammen einige Kirchen in der Umgebung Jayuuisawons anzugreifen, um ein paar Wertsachen mitgehen zu lassen. Doch als er sich seinen Anteil abholen wollte, fiel man ihm vorsehbarer Weise in den Rücken. Zwar hatte Nero es geschafft den Anführer auszuschalten und beide Anteile mitgehen zu lassen, doch seitdem hatten ihn die restlichen Drei ununterbrochen gejagt, sodass er keine Ruhe gehabt hatte. Für einen Phlegmatiker wie Nero war das eine äußerst nervige Sache.


    Er hatte es schließlich geschafft die Gruppe in den Außenbezirken abzuhängen, doch nun war der Schaden angerichtet. Er war noch nicht mal dazu gekommen sich umzuziehen. So trottete der Blonde nun die Treppe zum imposanten Tempel empor, in Gedanken murrend, warum er sich überhaupt auf diesen Quatsch eingelassen hatte. Was war schon so toll an einem Raben? Oben angekommen bemerkte er als Erstes, dass das hohe, eichene Portal immer noch geschlossen zu sein schien. Offenbar war er zu früh. Also hätte er noch Zeit zum Schlafen gehabt. Enttäuschend. Sein giftgrüner Blick streifte eine Gruppe bereits Anwesender, zwei Mädchen und ein Junge. Den zaghaften Anfängen ihres Gesprächs nach zu urteilen, waren sie wohl auch eben erst gekommen.


    Auf ein tolles RPG :>

  • Vom Weiten erkannte die junge Frau, namens Nivân, schon die mächtigen Tore der Hauptstadt Kkamagwis.
    Nivân legte einen Zahn zu, zuerst konnte sie es gar nicht erwarten endlich anzukommen. Sie hatte schon lange genug gebraucht, um in Jayuuisawon anzukommen. Fast vier Tage und eine mehrere kilometerweite Strecke hat sie hinter sich gelegt, um hier einen Neuanfang zu starten.
    Ihr Ausbilder, der sie nur unter bestimmten Bedingungen bei sich als Schülerin aufnahm, hatte ihr von der "Zeremonie der Raben" erzählt.
    Nivân hatte keine angenehme Vergangenheit hinter sich, auf die sie auch nicht sonderlich stolz war. Doch diese Zeremonie sah sie als Neuanfang. Sie wollte das Vergangene hinter sich lassen - zum größten Teil auch für die alte Dame, die ihr ein besseres Leben gegeben hat oder es zumindest versucht hatte.
    Ab jetzt würde sie alles richtig machen!


    Nivân war plötzlich ziemlich nervös, als sie am Tor der Stadt ankam - sie hatte Angst, dass sie hier jemand wiedererkennen würde, was nicht schwer sein würde. Das Zeichen auf ihrer Stirn, welches sie als Diebin abstempelte, hatte sie sich genau hier eingefangen. Oftmals war die junge Frau in der Hauptstadt auf Beutezug, da es hier meistens mehr zu holen gab, als in der kleineren Stadt Asaeg aus, welcher Nivân kam.
    Die junge Frau griff nach ihrer Kapuze und zog sie sich weiter ins Gesicht, aber hielt ihren Kopf hoch genug, um zu sehen, wohin sie läuft. Sie kannte sich ziemlich gut in der Stadt aus und wusste, wie sie am schnellsten zum Tempel kam.
    Mit schnellen Schritten und genauestens darauf achtend in niemanden hinein zu laufen, durchquerte Nivân die Stadt, ohne den Marktständen, Häusern und auch dem Rest der Umgebung ihre Beachtung zu schenken.


    Am Zielort angekommen - einem imposantem synagogenartigen Gebäude - bemerkte sie weitere Personen. Darunter zwei Mädchen, beide mit langen Haaren aber mit verschiedenen Haarfarben, und zwei Jungen. Im ersten Augenblick wollte sie sich noch zu den Vier gesellen, aber dann sagte sie sich selbst, dass es vielleicht keine so gute Idee war.
    Nivân machte sich noch etwas Sorgen, wegen der Tatsache, dass vor einer nicht allzu langen Zeit Suchplakate mit ihrem Gesicht überall zu sehen waren.
    Statt sich also zu den anderen zu gesellen, welche zu warten schienen, stellte sie sich etwas weiter von ihnen entfernt.


    OT: Auf ein schönes RPG ihr Lieben! ♥

  • Sie hatte nicht lange warten müssen, als sie auch schon merkte, wie sich ihr mehrere Personen näherten. Als erstes ein großer aber nicht so muskulöser Junge. Auf seine Frage erwiderte sie erst nichts, da kurze Zeit danach noch ein Mädchen mit einer rauchigen Stimme dieselbe Frage stellte. Sie lächelte den Beiden zu und nickte.
    „Ja, ich, beziehungsweise wir, sind auch wegen der Zeremonie hier. Es wäre aber glaube ich eher verwundernswert, wenn wir nicht deswegen hier wären“, gab sie fast schon nachdenklich von sich. Allerdings verschwendete sie keine Gedanken an das eben gesagte und wandte sich dem Jungen zu, der gerade ebenfalls ankam. Ihre gute Laune forderte Opfer, irgendwer musste diese ja teilen. Hoffte sie zumindest.
    „Ich vermute, du bist auch deswegen hier?“, fragte sie geradeheraus. Sie war sich zu hundert Prozent sicher, dass er die Anfänge des Gespräches mitbekommen hatte. Und ebenfalls schien er etwas mürrisch und müde, seine Körpersprache schien es den Leuten in seiner Umgebung wie mithilfe eines Warnschreis vermitteln zu wollen. Jedenfalls kam es ihr so vor, aber sie sah die Welt ja sowieso ein bisschen anders. Am Rande bemerkte sie auch das Mädchen etwas weiter weg von ihnen, aber sie tat so als merkte sie nichts. Man musste ja nicht jeden zu einem Gespräch zwingen. Obwohl ihr etwas gute Laune bestimmt nicht geschadet hätte, aber egal. Frohlockend fuhr die Lilahaarige fort:
    „Mein Name ist übrigens Layne“

  • Xanhe schritt nachdenklich durch die Straßen, vorbei an den Marktständen, die am Rande aufgebaut waren.
    Überall wurde lautstark die eigene Ware angepriesen, Kinder liefen durch die Gegend und mehr als nur einmal vor ihre Füße. Der Geruch von Gewürzen und frisch gefärbten Kleidern drang in ihre Nase, von Pferde- und Hundekot und leckerem Frühstück. Alles zusammen vermengte sich zu ebenjenem, morgendlichen Duft, den die junge Frau vor Monaten das erste Mal gerochen hat, als sie in Jayuuisawon ankam.


    Geistesabwesend spielte sie mit dem Griff ihres Dolches in der rechten Hand. Kam ihr das nur so vor, oder saß ihre Rüstung heute nicht ganz so perfekt wie sonst? Irgendwas zwickte sie an der Hüfte, und auch die Schulterplatten fühlten sich ungewöhnlich eng an. Xanhe blieb stehen, streckte sich und sah dabei kurz gen Himmel. Die Sonne war bereits aufgegangen und hing nun wie der lächelnde Tag höchstpersönlich am fast wolkenlosen Himmel.


    "Werte Frau, kann ich Euch etwas anbieten?", vernahm die junge Frau von der Seite. Erschrocken blickte sie in die Richtung und sah einen Marktverkäufer hinter seinem Stand voller Köstlichkeiten stehen. Frisch gebackene Fladen, Küchlein und saftiges Obst lagen da neben Krügen, die mit allerhand wohlschmeckenden Getränken gefüllt waren. Xanhe entschied sich für ein flaumiges Himbeerteig-Gebäck und einen Tonkrug mit heißer Schokolade. Mit einem abwesenden Lächeln auf dem Gesicht tauschte sie beides gegen ein paar Kupfermünzen.
    "Guten Appetit und einen schönen Morgen noch, Verehrteste!"
    Xanhe nickte und biss in ihr Frühstück. Sie entschied, sich noch etwas Zeit zu lassen, denn der Tempel war schon ganz in der Nähe. Doch kaum hatte sie fertig gegessen, stand sie schon vor dessen riesigen Pforten. Es schien, als hätten ihre Füße sie von Zauberhand hierher getragen.


    Eingelassen in die großen Flügel des Tores waren viele kleine Fenster, deren Mosaikteile in allen Regenbogenfarben des Sonnenlichts funkelten. Der Moment hatte etwas Magisches, Überirdisches, sodass Xanhe erst gar nicht die anderen jungen Leute bemerkte, die ebenfalls am Tor angekommen waren.
    "...hallo?" vernahm sie dann von irgendwo her und wurde abermals aus ihren Gedanken gerissen. Jemand aus der Menge blickte zu ihr herüber. Die junge Frau beschloss, sich nun endgültig den neuen Umständen zu ergeben und schritt auf das Grüppchen zu.


    "Mein Name ist Satsujin. Ich bin wegen dem... dem Zeug da, wegen dem bin ich da." Mit eisigem Blick musterte sie die anderen. Sie wirkten jung, teilweise naiv und unerfahren. Sie erwartete eigentlich keine Antwort; deshalb blieb Xanhe nicht bei den anderen stehen, sondern ließ sich neben dem großen Gemäuer nieder. An die Wand gelehnt wartete sie nun darauf, mit ihrem Dolch spielend, dass man die Pforten öffnen würde.


    OT: Ich hoffe, das passt so. Ich hab das Blau, das ich gewählt habe, ein bisschen abgedunkelt, weil es doch zu hell war. Auf ein schönes RPG. <3

  • Eine schwere, vierspännige Kutsche rumpelte durch die Straßen Jayuuisawons, und die Menschen, die auf diesen ihr Tagwerk verrichteten oder anderweitig anwesend waren, machten ihr Platz. Nun war das natürlich völlig normal und sinnvoll, aber den Ausweichenden stand eine gewisse Ehrfurcht ins Gesicht geschrieben, oder zumindest denjenigen, die wussten, womit sie es zu tun hatten. Eine solche Kutsche kam einmal im Jahr, wenn es Zeit für die Zeremonie der Raben war. Die Ritterakademie von Yonghan schickte eine solche Kutsche aus, um diejenigen, die in sämtlichen relevanten Fächern Bestleistungen erzielt hatten, zu ihrer Verabredung mit ihrem Schicksal zu bringen. Ganz egal ob sie Rabenwächter wurden oder nicht (und das wurden sie immer), hinter diesen dicken Vorhängen befand sich jemand, der oder die in der Lage war, übermenschliches zustande zu bringen, wenn er oder sie diese Absicht verfolgte.


    So sah zumindest die Theorie aus. Tatsächlich saß aber hinter diesen dicken Vorhängen ein kleiner, schmächtiger, dunkelblonder Jugendlicher, den im Idealfall noch zwei Jahre von einer tatsächlichen Graduation getrennt hätten - nein, er sollte sich nichts vormachen. Er hätte nie graduiert. Nun, er war fast da, also sollte er vielleicht seinen Helm wieder aufsetzen; es wäre sicherlich am besten, wenn der Kutscher nicht erführe, dass er den falschen Jungen all den Weg in die Hauptstadt Kkamagwis kutschiert hatte.
    Nachdem er die blecherne, gesichtsverdeckende Haube wieder befestigt hatte, rutschte er unsicher auf der gepoltsterten Bank in dem stickigen Raum umher. Was für ein Ort war Jayuuisawon eigentlich? Es konnte nicht schaden, einen Blick nach draußen zu werfen. Mit einem behandschuhten Finger strich er den Vorhang ein wenig zur Seite und betrachtete das, woran die Kutsche eigentlich vorbeirumpelte - mehrstöckige, eng aneinander stehende Häuser in einer Stadt, in der das Leben anscheinend nur so vorbeiwischte; zumindest taten das die Leute, abgesehen von denen, die die Kutsche betrachteten. All diese Blicke in die Richtung der Öffnung, durch die er herausblickte, diese Bewunderung, diese Freude...


    Er konnte sich das nicht länger antun. Schnell zog er den Vorhang wieder zu und vergrub den Helm in den Handschuhen. Was habe ich getan. Die Welt war kein friedlicher Ort, und davon könnte er ein Lied singen, würde er es sich denn zutrauen, in der Öffentlichkeit zu singen. Die Kleinen, die Schwachen, die Hilflosen - für sie war die Ort ein Jammertal. Und was waren diese Leute da draußen anderes? Er konnte nicht mit Waffen umgehen, aber ihm hatte man es zumindest herangetragen, und er war definitiv besser mit Waffen als damals, als er an die Akademie geschickt wurde. Diese Leute hingegen? Sie hatten kein Training, kein gar nichts. Ihre einzige Hoffnung waren die Rabenwächter, die hier ausgebildet werden - und diese Kutsche hätte ihnen einen solchen gebracht. Und was kriegten sie stattdessen? Einen nutzlosen Wurm, der sich nur hier verkroch.


    Drizzle wagte es, noch einen Blick hinauszuwerfen - doch nun hatten sie die Stadt verlassen und hielten auf ein riesiges Gebäude mit religiösem Anhauch zu. Der Rabentempel? Schockiert schloss er den Vorhang und lehnte sich zurück. Das hatte er nicht erwartet - sofort an diesen hehren Hallen anzukommen. Wie sollte er so davonkommen?
    Der Kutscher ließ den Vierspänner vor dem Haupttor anhalten und stieg vom Kutschbock. Der bullige Mann räusperte sich eben und klopfte gegen die Tür: "Öffne die Tür, Derrick. Wir sind angekommen." Sechs Sekunden später öffnete sich die Tür, und die imposante Gestalt von Derrick Bartholdi stolperte unsicher aus der Kutsche hinaus. Er ging eine breitbeinige Schritte, wobei seine auf einmal viel zu groß wirkende Rüstung wie verrückt klapperte, und drehte sich dann halb zu dem Kutscher um. "Hm?"
    Derricks Chauffeur schüttelte den Kopf, stieg auf die Kutsche und hievte mit einem Ruck den gesamten Reisekoffer von dem Dach des Gefährts. "Hast du das Empfehlungsschreiben?"
    Anstatt einer Antwort griff Derrick in seine Umhängetasche und zog einen Umschlag mit dem Siegel der Ritterakademie heraus. "Gut, gut. Dann viel Erfolg," meinte der Kutscher noch, bevor er sich wieder auf dem Kutschbock platzierte und die Peitsche knallen ließ. "Hüah!" Derrick sah der davonrumpelnden Kutsche nach...


    ...und Drizzle drehte sich um zu dem Rabentempel. Dies wäre ein guter Grund gewesen, zu verschwinden - wäre da nicht die Tatsache, dass bereits einige Leute vor dem Tempel warteten, von denen manche ihn bereits interessiert ansahen. Ach, Bockmist. Das war es dann. Zeit, die Segel zu streichen - abhauen konnte er jetzt eh nicht mehr, ohne lästige Fragen zu provozieren. Da bleiben konnte er ohne das eigentlich auch nicht mehr, aber es sah so aus, als müsse er die Sache bis zu Ende durchstehen. Drizzle fragte sich an diesem Punkt, ob sein Vater wegen dieser Einstellung stolz oder wütend wäre.


    Da er irgendwie reagieren musste, begrüßte er die anderen mit einer kurzen Handgeste und setzte sich dann auf seinen Reisekoffer. Nun war es Zeit, dem Schicksal ins Auge zu blicken. Hoffentlich konnte irgendjemand im Rabentempel die Situation lösen.


    Off Topic - auf ein gutes RPG, alle miteinander. Dass einige Leute Drizzle wegen seiner Ankunft anstarren, habe ich jetzt einfach mal vorweg genommen^^.

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

  • Nach und nach sammelten sich immer mehr Leute auf dem Platz vor dem Tempel. Ein paar gingen direkt auf Miran und das lilahaarige Mädchen, mit dem er ein Gespräch begonnen hatte, zu, andere wiederum blieben ein Stück abseits stehen.
    Als sich das Mädchen mit den Worten: "Mein Name ist übrigens Layne", vorstellte, waren bereits drei weitere Leute gekommen. Von der guten Laune des Mädchens ließ sich Miran sogar anstecken - obwohl ihm die Umgebung eigentlich überhaupt nicht behagte - und er musste unwillkürlich lächeln.
    "Ich bin Miran", antwortete er knapp. "Dürfte ich fragen, aus welchen Ländern ihr so kommt? Ich stamme aus Gongiuina", fügte er an. In dem Moment kam eine Kutsche vorbei, und ein Mensch in Rüstung trat aus ihr heraus. Überrascht, das auch jemand auf solch vornehme Weise zum Tempel kam, starrte Miran in seine Richtung.

  • Jayuuisawon war groß. Sehr groß, beihnahe schon riesig. Aber Varis war das egal. Hier würde er seinen Raben kriegen, ganz sicher. Die Lanze über die Schultern gelegt, schlenderte er durch die Straßen und Gassen und ignorierte alle, die vor dem spitzen Ende ausweichen mussten. Er hatte zwar keine Ahnung, wo der Tempel war, aber früher oder später würde er ihn schon finden. Wobei... er war nun schon eine ganze Weile in der Stadt unterwegs und hatte nichts gesehen, was nach einem großen Tempel aussah... Hey! Du da! rief er und schwang die Lanze herum, sodass alle Leute zurückwichen, um auf einen jungen Mann zu zeigen. [color=#610b213]Wo gehts denn hier zum großen Tempel?[/color] Der Mann zeigte total verdattert in die Richtung, aus der Varis gerade gekommen war. Was, wirklich? Wusste ichs doch, dass das hier der falsche Weg ist! Damit schwang er seine Lanze wieder auf die Schultern (erneut wichen alle Umstehenden zurück) und ging in die angezeigte Richtung, wobei er mit seiner Lanze die ganze Breite der Gasse blockierte.


    ~


    Der Tempel war eigentlich nicht so spektakulär, wie Varis ihn sich vorgestellt hatte. Eigentlich war es nur eine große Synagoge. Aber er musste wohl richtig sein, denn ein anderes tempelartiges Gebäude sah er nirgends. Selbstbewusst ging er zur Pforte und wollte eigentlich gerade eintreten, als er bemerkte, dass andere junge Leute hier waren, die anscheinend draußen auf etwas warteten. Er ging zu einer jungen Frau mit braunen Haaren, die mit teilnahmslosem Blick mit ihrem Dolch spielte. Bist du auch wegen der Rabenprüfung da? fragte er unverblümt.


    OT: Lol, warum hat mir keiner gesagt, dass es losgeht o.Ó Na ja, da bin ich!

  • Bist du auch wegen der Rabenprüfung da?


    Xanhes Dolch erstarrte in der Position, in den sie ihn gerade gedreht hatte. Blitzschnell griff sie um und hielt ihn nun in der rechten Hand, mit der sie sich gleichzeitig auf dem Boden abzustützen begann. Die Braunhaarige verlagerte ihr Gewicht und strich sich mit der linken Hand die ins Gesicht fallenden Strähnen zur Stirn hin weg. Verwuschelte Zoten umrahmten das blasse Antlitz, das nun mit verengten Augen den anscheinend neu angekommenen jungen Mann musterte.


    "Ja."


    Mehr drang erst nicht aus ihren aufeinandergepressten Lippen. Xanhe setzte sich wieder um, die Beine aufgestellt und die Arme zwischen den Knien lungerte die Frau nun mit dem Gesicht zum Boden gewandt, da. Die braunen Haare verdeckten ihr Gesicht, doch man konnte deutlich sehen, dass Xanhe mit dem Dolch in den Rillen zwischen dem Pflaster herumstocherte. Gelangweilt. Doch ihr Anstand und ihre Neugier nach dem jungen blonden Kämpfer besiegte dann doch ihr selbst auferlegtes Schweigen - sie hob den Kopf, ließ den Dolch in der Tasche verschwinden und band sich die Haare mit beiden Händen rasch zusammen. Mit einem gnädig-fordernden Blick wandte sie sich wieder an ihr Gegenüber, den Rest der Gruppe immer noch ignorierend.


    "Setz dich. Mein Name ist Satsujin. Zumindest heiß ich hier so."


    Ihre glasklaren blauen Augen waren an kein bestimmtes Ziel gerichtet, Xanhe sah einerseits ihren Gesprächspartner, aber auch das andere Grüppchen und das Treiben auf der Straße ließ sie nicht aus dem Blick.


    "Was hat dich eigentlich hierher geführt?"

  • Satsujin gab nur eine knappe Antwort. Etwas mehr als ein Ich heiße Satsujin hätte er schon erwartet. Sie stocherte mit dem Solch an den Steinen herum. Gelangweilt. Also wirklich, so uninteressant war er nun wirklich nicht. Überhaupt sah sie ziemlich teilnahmslos aus: Ihr Blick schweifte ab und ihre Körperhaltung war auch nicht sehr respektvoll. Aber naja, was solls.
    Was mich hierher geführt hat? wiederholte er die Frage. Na, die Zeremonie natürlich! Schließlich ist das hier doch eine Auswahlprüfung oder so was für die besten Krieger, und da zähle ich schließlich dazu! Und man lässt sich doch nicht eine solche Chance entgehen, eins von diesen heiligen Tieren zugeteilt zu bekommen, oder? Er nahm die Lanze von den Schultern, schwang sie zweimal um sich herum und lehnte sie dann gegen die Wand. Obwohl er immer noch stand, hatte er das Gefühl, Satsujin wäre auch im Sitzen so groß wie er. Irgendetwas an ihr irritierte ihn... Doch was war das nur?
    Na ja, jedenfalls bin ich jetzt hier. Weißt du vielleicht, wie das jetzt hier weitergeht? Warum ist die Tür zu, wenn hier doch so ´ne große Zeremonie stattfinden soll? Ich meine, wir müssen doch da rein, oder?

  • Ein Trupp Soldaten in glänzenden Rüstungen zog durch die Strassen von Jayuuisawon, auf ihren Rüstungen das Wappen der Stadt Gyeong. Zuvorderst schritten offensichtlich der Hauptmann und neben ihm ein braunhaariger, junger Mann mit zerschlissenem Umhang und einem seltsam geformten Schild auf dem Rücken.
    Alle schwiegen und die Bürger wichen verwirrt und gleichzeitig etwas ehrfürchtig vor ihnen zurück, liessen sie passieren und warfen ihnen anschliessend neugierige Blicke nach. Cheraku verzog keine Miene, ebensowenig wie die anderen Gardisten. Sicher schien es komisch wenn fremde Soldaten durch die Stadt schritten, doch ihr ankommen war den hiesigen Wachen bekannt wesshalb es keine Probleme gab was gleichzeitig den Rest egal machte. Am Fusse des leichten Hügels angekommen, auf dem der Tempel der ehrwürdigen Raben seinen Standort hatte, wandte sich der Hauptmann an Cheraku:"Nun da wären wir. Macht uns Ehre Gardist, wir sind stolz einen Anwärter unter unseren Reihen zu haben." Der Hauptmann und die Gardisten salutierten vor dem braunhaarigen. "Danke euch Hauptmann." erwiderte Cheraku ernst und salutierte ebenfalls. Der Hauptmann nickte nocheinmal und gab dann das Kommando zu Abzug.
    Cheraku blickte dem Trupp noch ein weilchen nach und begab sich dann zum Tempel.


    Vor den grossen Toren des Tempels befanden sich bereits ein paar andere Anwärter denen er kurz zunickte im Vorbeigehen und sich dann neben dem Tor an die Wand lehnte nachdem er sein Gepäck und den Schild zu Boden gelegt hatte.


    OT: So bin jetzt auch eingestiegen, zwar etwas spät aber ja XD. Sorry auch für den kurzen Post aber ich wüsste nicht was es mehr zu schreiben gibt.

  • Bereits aus der Ferne konnte die Rothaarige einige Menschen erkennen, die vor den riesigen Toren zu warten schienen. Sie selbst schien wohl eine, oder gar die, Letzte zu sein; einen Indiz darauf, dass man ungeduldig auf sie warten würde, gab es allerdings nicht. Es wirkte viel eher so, als wenn die versammelte Mannschaft gelangweilt und ungeduldig war. Nun, wundern tat das Aislyn nicht, immerhin ward eine solche Zeromonie eine Seltenheit. Es war zudem ein besonderes Ereignis, dass man junge Menschen dazu einlud, sich Raben vorzuführen, damit sich diese womöglich einen Partner aussuchen würden. Wenn Aislyn ehrlich mit sich war, dann konnte sie nicht abstreiten, gespannt darauf zu sein, ob und wie man sich für sie entscheiden würde. Äußerlich sah man von diesen Gefühlsregungen allerdings nichts - sie wirkte viel eher gelassen, fast schon ruhig und besonnen.
    Mit leichtfüßigen Schritten kam die junge Frau an und blickte sich kurz um; wirklich große Lust auf ein Gespräch verspürte sie in diesem Moment nicht. Vollkommen abgeneigt war sie jedoch auch nicht, allerdings würde sie nicht den ersten Schritt machen. Mal davon abgesehen bevorzugte sie es sowieso, ihre Mitmenschen erst einmal zu analysieren und zu beobachten. Das war in ihren Augen wesentlich interessanter und auch aussagebeständiger. Aislyn strich sich die Haare aus dem Gesicht als sie zum Stehen kam. Kurz huschten ihre Augen die riesige Fassade hoch; solch einen Tempel mit eigenen Augen zu sehen war schon etwas ganz Besonderes - noch nie hatte sie so etwas eindrucksvolles bestaunen dürfen und der Tempel flößte einen Respekt ein; das konnte man beim besten Willen nicht abstreiten. Die Blicke, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf ihr ruhten, ignorierte die Rothaarige bis dato völlig. Nun gut, es musste schon etwas komisch wirken, wenn eine junge Frau urplötzlich auftauchte, an ein paar anderen vorbei ging und dann vor dem Tor stehen blieb, um einen Blick auf den Tempel zu erhaschen. ...weil man ihn davor ja auch nicht gesehen hat.


    Aislyn bemerkte in ihrer Analyse des Gebäudes gar nicht, dass sich direkt vor ihr etwas tat - scheinbar war ein unsichtbares Zeichen gegeben worden, sodass sich die Tore öffneten. Erst durch das schwere und grollende Geräusch der öffnenden Tore, wandt die 18 Jährige den Blick vom Tempel ab und staunte nicht schlecht, als ihr und den anderen der Weg in das Innere gezeigt und sie darum gebeten wurden, den Weg entlang zu schreiten. Aislyn lief nicht vorne weg - beim besten Willen nicht - sondern suchte sich ihren Platz etwas weiter hinten, sodass sie einen guten Überblick über das Geschehnis besaß. Auch wenn sie schon von Außen dachte, dass dieser Ort Respekt einflößend wirkte, so wurde diese Tatsache noch mehr verstärkt, je weiter sie voran schritten: hohe und aufwendig verzirrte Säulen ragten zu beiden Seiten des schmalen Weges in den Himmel empor, auf jedem dieser Giganten thronte ein riesiger Steinvogel in den verschiedensten Momentaufnahmen und insgesamt fühlte man sich winzig klein.
    Nach einigen Sekunden kam die kleine Gruppe in einer Art Vorraum an. Es war totenstill, als ein älterer Mann vor sie trat und scheinbar darauf wartete, ihnen etwas mitteilen zu können. Aislyn musterte den Herrn kurz. Er hatte dunkle Augen und ebenso dunkle Haare, die an der ein oder anderen Stelle durch graue Strähnen unterbrochen wurden. Er schien nicht mehr der Jüngste zu sein, Aislyn schätzte ihn so auf Mitte 50. Es gab eigentlich nichts Auffälliges an ihm; lediglich sein aufmerksamer und stechender Blick bescherrte einem eine Gänsehaut. Aislyn selbst störte das eher weniger, da sie ebenso drein schaute, wenn sie ihre Mitmenschen beobachtete.
    »Seid Willkommen, meine Freunde.« Der Mann neigte seinen Kopf kurz nach vorn. »Ihr seid die Wenigen, die sich durch ihre großartigen kämpferischen Fähigkeiten beweisen konnten und somit eingeladen wurden, an dieser einmaligen Zeromonie teilzuhaben. Euer Weg zu dem Ort, den die Raben als ihr Heim betiteln, ward sicherlich Kräfte zerrend - doch ist das Geschenk, welches ihr womöglich erhaltet, all diese Anstrengungen wert.«
    Aislyn legte kaum merklich den Kopf schief. Geschenk?, fragte sie sich, was denn für ein Geschenk? Sind damit die Raben gemeint?
    »Ihr werdet bereits von einigen der letzten Raben erwartet. Jedoch haltet ein: es liegt nicht etwa an Euch, darüber zu entscheiden. Einzig allein den Raben unterliegt es, sich ihren Partner auszuwählen, nicht umgekehrt. Sollten sie der Meinung sein, dass ihr nicht bereit für dieses Band seid, so ward dieser Weg für euch umsonst. Doch solltet ihr von einer der ihren einmal ausgewählt sein, steht euch ein Leben als Rabenwächter bevor. Ein ewiges Band wird fortan zwischen euch und dem weisen Tier existieren.«
    Die Rothaarige betrachtete den Mann und dachte über seine ausgeprochenen Worte nach. In ihren Augen war es eine Ehre, von einem Raben ausgewählt zu werden; schon oft hatte sie Geschichten über diese 'Rabenwächter' gehört. Doch was würde passieren, wenn man sich nicht für sie entschied? Erneut schüttelte sie sacht den Kopf. Sie sollte in diesen Moment nicht darüber nachdenken, sondern den weiteren Worten des Mannes lauschen - es war keine Zeit für Zweifel.
    »Solltet ihr in wenigen Minuten von einem Raben anerkannt werden, beginnt auch die sofortige Ausbildung als Rabenwächter. Seid ihr somit einmal auserwählt worden, gibt es kein Zurück. Und nun sollten wir diese weisen Geschöpfe nicht länger warten lassen.« Der Mann neigte seinen Kopf erneut nach vorn und bedeutete mit einer Handbewegung neben sich. Scheinbar wies er damit auf die Tür hinter sich.



    OT: Hallo meine Lieben. Es tut uns, Noel und mir, sehr leid, dass es wieder so lange nicht weiter gegangen ist! Aber well, mit diesem Post wollen wir das nun wieder ändern! Ihr solltet zunächst den Weg bishin zu dem Vorraum beschreiben; Interaktionen sind wieder möglich. Allerdings noch nicht (!) durch die angesprochene Tür gehen. Wir wünschen euch viel Spaß beim Schreiben. :3

  • Zuletzt bewegte sich eine rothaarige junge Frau auf die Gruppe zu. Sie schälte sich aus der gemeinen Masse und blieb in Gedanken vor ihnen stehen, das Gebäude betrachtend. Sie erweckte in Xanhe das Gefühl, dass es nun endlich weitergehen würde: Die Gespräche wurden leiser und ein sanftes Vibrieren druchzog den sonnenerwärmten Plastersteinboden.


    "Ich dachte nicht, dass das so ein großes Ding wird. Ich weiß bis jetzt kaum von dieser Sache, aber langsam wärs schon toll, wenn's endlich anfangen würde. Irgendwas tut sich da aber, schau!"


    Grollend schoben sich die Torflügel auseinander, und verlautbarten mit einer tiefen, einladenden Stimme, dass sie eintreten sollten. Xanhe durchfuhr ein Schauer, der wie eine Welle von dem Tor auszugehen schien und ihre Lebensgeister ein wenig weckte; ruckartig stand sie auf und zog den armen Varis am Arm mit, als sie einen Schritt nach vorne Tat.


    "Oh, 'tschuldigung."


    Xanhes Griff löste sich und ein Lächeln huschte über ihr aufgeregtes Gesicht. Unwillkürlich hatte sie - wie ein kleines Kind - ihren Gesprächspartner gepackt, damit er auch ja nichts verpassen würde. Dann schritten sie durch das Tor, und da stand ein Mann, der irgendwas Wichtiges zu sagen schien, Xanhe aber nicht weiter interssierte. Wie das Blabla vor der Hochzeit, obwohl nur das Ja am Ende zählt. Oder eben das Nein. Und dann wies er auf eine Tür, die bis jetzt sehr unscheinbar im Dunkel vor sich hin gedämmert hatte - bis jetzt, denn als der Mann einen Schritt zur Seite tat, fiel das gleißende Sonnenlicht, das nun durch den Eingang drang, auf sie.


    Und während die anderen gespannt den Worten des Alten lauschten und auch der liebe Varis die Tür nur kurz beläufig betrachtet hatte, so machte sie sich Xanhe Gedanken über die Tür, ihre Umwelt komplett ausgeblendet. Noch etwas, das auf ihrem Weg ein Hindernis darstellte. Noch etwas, das sofort allem ein Ende bereiten könnte.


    "Und was ist, wenn ich ihn nicht mag?"


    Dachte sie sich, dass sie das dachte. Aber anscheinend sagte Xanhe es, und zwar hörbar.

  • Nun öffneten sich endlich die großen Türflügel. Es war ein wirklich überwältigender Anblick, aber warum musste es so langsam sein? Können die sich keine besseren Türöffner leisten? Noch während Varis wartete, dass er durch das Portal schreiten könnte, wurde er plötzlich am Arm gepackt und mit einem Ruck nach vorne gezerrt. Verwirrt schaute er sich nach der Person um, die ihn gezogen hatte, und schaute direkt in Satsujins Gesicht, auf dem noch kurz ein entschuldigendes Lächeln zu sehen war, bevor sie im Eingang verschwand.
    Schnell machte sich auf Varis auf den Weg, um endlich diese geheimnisvollen Raben zu sehen und trat mit großen Schritten ein, doch... Da sind ja gar keine Raben! Verwirrt blicte er sich im ganzen Raum um und nach einer Weile fiel sein Blick auf einen alten Mann, der offenbar schon seit einiger Zeit sprach, er schien seine Rede gerade zu beenden. Das einzige, was Varis jetzt noch von ihm wahrnahm war, dass er auf eine Tür im hinteren Bereich der Halle zeigte.
    Da werden doch wohl hoffentlich die Raben sein! Sofort machte er einige Schritte auf die Tür zu, als er plötzlich Satsujin hören sagte:
    "Und was ist, wenn ich ihn nicht mag?"
    Diese Frage überraschte Varis. Er hatte sich über etwas derartiges nie Gedanken gemacht. Er war sich sicher, zu Recht als Rabenkrieger ausgewählt worden zu sein und ein Rabe wird ja nicht so schwer zu überzeugen sein. Er drehte sich schwungvoll um und rief ihr eine Antwort entgegen, während er rückwärts weiter auf die Tür zuging: Dann hast du wohl etwas falsch gemacht! Und jetzt komm schon, mach dir über so etwas gefälligst erst Sorgen, wenn es so weit ist! Er hängte noch ein selbstsicheres Lächeln an die Botschaft ran und drehte sich dann wieder zur Tür, die zu seinem Erstaunen schon direkt vor seiner Nase war. Er erstarrte.
    Was ist, wenn sie Recht hat? Wenn ich vielleicht gar keinen Raben abbekomme? Ich bin ja schließlich nicht der einzige hier...
    Er hob die Hand zum Griff. Sie zitterte leicht. Sollte er die Tür einfach so öffnen? Was würde passieren? All diese Fragen würden sich einfach beantworten lassen... so einfach.
    Er legte die Hand auf den Griff.


    OT: Ich habe Varis jetzt schon liebgewonnen xD Wenn mich noch jemand ansprechen möchte, gerne! Ich bin einfach mal davon ausgegangen, dass Varis als erster den Raum durchquert hat, schließlich will er endlich zu den Raben!
    Wenn ich irgendwo einen Fehler eingebaut habe, einfach Bescheid sagen.

  • Jetzt war Hiko doch etwas nervös. Sie sah sich aurgeregt um und zitterte leicht. Sie wusste nicht was sie tun sollte wenn man sie nicht auserwählen würde, ihre Gedanken kreisten nur um dieses Thema.
    "Bin ich würdig?", dachte sie und schluckte. Sie versuchte sich ihre Nervösität nicht anmerken zu lassen, was ihr aber anscheinend nicht gelang. Sie war so darauf konzentriert dass sie nichts um sich herum bemerkte.
    "Reiß dich gefälligst zusammen Hiko!", dachte sie sich und fluchte etwas.
    Dennoch schaffte sie es nicht ganz ihre Nervösität zu verbergen. Man schien ihr zittern zu bemerken.
    "Oder bilde ich mir das ein? Dass mich jemand anstarrt? Ich muss es mir einbilden. Bin ich blöd? Jetzt bilde ich mir schon Sachen ein, reiß dich gefälligst zusammen!", dachte die junge Frau sich wieder und wollte sich schon eine Ohrfeige verpassen, als sie sich gerade noch fing und die Hand wieder sinken ließ. Sie atmete durch.
    "Okay, wenn ich nicht ausgewählt werde, was passiert dann? Denk mal nach Mädel. Dann wirst du wohl als erstes wieder nach hause geschickt... Wirst weiterhin zu Soldatin ausgebildet, lernst weiterhin ganz normal kämpfen... Nein, nicht normal. Meine Ausbilder werden sicher sehr enttäuscht von mir sein. Aber wo soll ich dann hin?", sprach sie wieder im Gedanken zu sich und gab sich selbst die Antwort: Nirgendwo hin.
    Sie konnte nicht mehr zurück, das wusste sie. Wenn sie jetzt versagte dann könnte sie nirgends mehr hin.
    "Was ist, wenn ich versage?"


    Dann hast du wohl etwas falsch gemacht! Und jetzt komm schon, mach dir über so etwas gefälligst erst Sorgen, wenn es so weit ist!, hörte sie plötzlich wie als Antwort. Sie sah hoch. Selbstverständlich wusste sie, dass nicht sie gemeint war, aber dennoch fühlte sie sich angesprochen. Ein junger Mann mit hellblonden, fast weißen Haaren hatte es gesagt. Sie lächelte leicht und hatte plötzlich nur noch einen Gedanken im Kopf: Es schnell hinter sich zu bringen. Sie lief dem Jungen hinterher und stellte sich neben ihn, sie stand nun vor der Tür hinter der die Raben schon warteten. Sie sah den Jungen an und sagte leise mit ihrer rauchigen und dünnen Stimme: Danke für die Antwort.

  • Gerade als Varis die Tür öffnen wollte, hörte er Schritte hinter sich, und diese Schritte näherten sich. Die Schritte schienen direkt auf ihn zuzuhalten und hielten neben ihm inne. Varis nahm die Hand wieder weg vom Türgriff, drehte sich in Richtung der Schritte und blickte direkt in das Gesicht einer rothaarigen jungen Frau.
    Danke für die Antwort. Hä? Was meinte sie? Varis musterte sie kurz. Nein, sie hatten sich noch nie gesehen, oder jedenfalls hatte er sie noch nie gesehen. Sollte er sie kennen? Und welche Antwort auf welche Frage meinte sie? Nun, auch das ließ sich leicht herausfinden: Worauf habe ich dir denn geantwortet?


    Hiko sah konzentriert auf die Tür.
    "Stimmt ja, es waren ja meine Gedanken auf die du genatwortet hast. Ich habe mich gefragt was passiert wenn ich versage", sagte sie ruhig und sah zu Boden.
    "Wenn ich versage könnte ich nirgendwo mehr hin. Ich kann nicht mehr nach hause..." Sie brach ab und ließ kurz ihre Gedanken wandern, wieder zu ihrem kleinen Heimatdorf und zu ihren Eltern. Sie erinnerte sich noch an alles, an das Dorf, an ihre Familie und die Spaziergänge im wald, ebenso klar erinnerte sie sich an den Geruch des Feuers und des Rauches, an die vielen verbrannten Häuser und... Dann sah sie auf und zeigte ein gespieltes, aber freundliches und sanftes Lächeln.
    "Aber dann hast du gesagt dass man erst darüber nachdenken sollte wenn es so weit ist. Deshalb danke." Die junge Frau sah ihn an, dann fügte sie noch mit ihrer rauchigen Stimme hinzu: "Übrigens, mein Name ist Hiko, freut mich sehr."
    Dann sah Hiko noch einmal zu der Tür, hinter der sie die Raben vermutete.
    "Ach ja, und sollten wir nicht mal durchgehen? Wir sollten die Raben nicht noch länger warten lassen."


    Sagte sie gerade, er hätte auf ihre Gedanken geantwortet? Du hattest auch Zweifel? Meine Güte, was ist denn mit allen hier los? Er lachte auf, doch schnell fiel ihm selber auf, dass es total unglaubwürdig klang, wenn er selber zweifelte, und hörte auf. Ja, wir sollten wirklich nicht so lange zögern. Warum gehe ich nicht einfach hinein? Ich kann doch jetzt nicht einfach aufgeben, ich wurde doch ausgewählt! Öffne jetzt diese Tür und finde deinen Raben! Los!


    OT: Ach kommt schon! Das Topic war allen Ernstes auf der zweiten Seite meiner Abonnements, das glaub ich jetzt nicht! Macht doch mal was! ...bitte!
    ~Zusammenarbeit mit Scarlet Lady

  • Als sich die Tür öffnete, folgte Miran den anderen Anwärtern der Rabenprüfung in den Tempel. Interessiert musterte er die Rabenstatuen auf dem Weg durch das Gebäude, ehe die Gruppe erneut vor einer Tür zum stehen kam. Nicht schon wieder, dachte er beim Anblick des verschlossenen Tores. Dann allerdings begann ein älterer Mann eine Rede. Miran hörte aufmerksam zu, allerdings bemerkte er, dass dies anscheinend nicht auf jeden zutraf. Als der Mann mit seiner Rede fertig war, ging Miran auf die Tür zu - und bemerkte, dass dort schon jemand stand. Zwei Personen redeten miteinander und schienen keine Anstalten zu machen, die Tür zu durchqueren. Dabei hatte der Mann doch extra gesagt, man solle die Tiere nicht länger warten lassen? Ungeduldig wie er war knurrte Miran: Jetzt bitte, macht schon die Tür auf! Ich will nicht noch länger hier warten.

  • Layne hatte bemerkt, dass der junge vor ihr gelächelt hatte. Da hatte sie wohl jemanden mit ihrer guten Laune angesteckt. Sie wollte gerade antworten als sich die großen Tore vor ihnen öffneten. Sie warf ihrem Gegenüber einen entschuldigenden Blick zu und hoffte er verstand, dass sie das Gespräch nur auf später verschieben wollte. Zusammen mit der Gruppe betrat sie den Tempel. Alles war recht geräumig, wie sie befand. Ziemlich nett, wenn es nach ihr ging. Man konnte nie genug Platz haben. Als sie in einer Art Vorhalle ankamen ahnte sie, was auf sie zukommen würde. Tatsächlich erhob ein Mann seine Stimme und wandte sich an sie. Sie beachtete ihn nicht groß, sondern war voll und ganz auf den Raum hinter der nächsten Tür konzentriert. Dort wartete also ihr Schicksal, was sie an diesem Tag hierhergeführt hatte.
    „Jedoch haltet ein: es liegt nicht etwa an Euch, darüber zu entscheiden. Einzig allein den Raben unterliegt es, sich ihren Partner auszuwählen, nicht umgekehrt. Sollten sie der Meinung sein, dass ihr nicht bereit für dieses Band seid, so ward dieser Weg für euch umsonst. Doch solltet ihr von einer der ihren einmal ausgewählt sein, steht euch ein Leben als Rabenwächter bevor. Ein ewiges Band wird fortan zwischen euch und dem weisen Tier existieren.“
    Diese Worte ließen Layne aufhorchen. Als er fortfuhr klärte sich die Frage, die ihr in den Kopf geschossen war nicht. So wartete sie bis er geendet hatte. Nach seiner kurzen „Einweisung“, wies er auf die Tür hinter sich und einige gingen schon auf diese zu. Das Mädchen wollte gerade ihre Frage stellen, als aus einer anderen Ecke schon eine Frage kam.
    „Und was ist, wenn ich ihn nicht mag?“, fragte ein Mädchen aus der Gruppe, welche sich wohl nicht bewusst war, es laut ausgesprochen zu haben. Ein anderer Junge, der es wohl kaum abwarten konnte meinte, darüber solle sie sich erst Gedanken machen, wenn es so weit war. Doch der Alte setzte schon zu einer Antwort an. Und bevor er diese aussprechen konnte, warf Layne ihre Frage noch ein.
    „Wenn es an den Raben liegt zu entscheiden, ob sie uns nehmen, wie sollen wir sie überzeugen? Oder sollen wir da einfach rumstehen?“, wandte sie sich an den alten Mann. Dieser rümpfte leicht beleidigt die Nase, aber ging kurz danach auf ihrer beider Fragen ein.
    „Man kann nichts dagegen machen, dass man einen Raben nicht mag. Entweder man kommt mit ihm aus und akzeptiert es und ist vielleicht weniger Stolz, oder aber man betritt den Raum nicht. Nachdem was im nächsten Raum passiert, egal wie sich die Raben entscheiden, gibt es kein zurück mehr, dies sollte euch bewusst sein.“, kurz hielt er inne. Er wandte seinen Blick nun Layne zu, als er fortfuhr.
    „Ihr werdet euch einen Platz im Raum suchen. Ihr könnt die Aufmerksamkeit der Raben oder auch nur eines bestimmten auf euch ziehen, indem ihr euch vorstellt oder auch irgendetwas anderes macht. Dies darf aber auf keinen Raben speziell gerichtet sein und wenn keiner der Vögel euch erwählt, verlasst ihr den Raum wieder. Wenn einer euch erwählen sollte, seht ihr was passieren wird“, gab der Alte nun auch ihr Antwort. Dann wies er abermals auf die Tür und Layne ging bestimmten Schrittes durch den Raum und ohne auf die anderen vor der Tür zu achten, legte sie ihre Hand auf den Griff und drückte diesen runter. Erst etwas zu spät bemerkte sie, dass die Hand des einen Jungen schon darauf gelegen hatte und sie somit einfach seine Hand weiter runtergedrückt hatte. Doch sie machte sich nichts draus, lächelte ihm entschuldigend zu und meinte dann, während sie durch die Tür ging:
    „Lasst uns keine weitere Zeit vergeuden!“
    Dass das Mädchen sichtlich motiviert war, sollte damit allen klar sein. Genau genommen hatte sie schon eine Idee wie sie die Aufmerksamkeit eines Rabens auf sich ziehen wollte.


    Als sie den Raum betrat, bemerkte sie, dass vor ihnen zwölf Säulen standen, auf welchen sich auch irgendetwas befand. Sie suchte sich einen Platz recht weit links schon fast an der letzten Säule auf dieser Seite. Und erst als sie sich etwas besser konzentrieren konnte, indem sie die Anderen ausblendete, war sie sich sicher, dass auf diesen Gebilden die anmutigen Vögel thronten, welche nun über ihr Schicksal entscheiden würden. Sie atmete mehrmals tief durch und begann dann ganz leise eine Melodie zu summen. Sie hoffte, dass die Anderen derweil schon selbst ganz auf sich konzentriert waren.


    OT: Entschuldigt die Wartezeit ^^" So ihr dürft nun durch die Tür treten und versuchen die Aufmerksamkeit und auch die Gunst der Raben auf euch zu ziehen. Von eurem Raben könnt ihr auch, je nach Charakter, schon eine kleine Reaktion beschreiben.