Schmetterlingsflügel

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Ersteinmal hallo und Herzlich Willkommen! Schön das du dich hierher verirrt hast.




    »Du lebst dein Leben mit geschlossenen Flügeln, braun getarnt im Laub der Zeit, in der Sicherheit der Passivität.
    Willst du ewig dort sitzen, einsam, traurig und unsichtbar? Nein?
    Dann öffne die Flügel, zeig deine Farben und flieg!«



    Über mich


    Ich selber schreibe, lese und kommentiere sehr gerne und nun habe ich die Motivation aufgebracht, all das was mir durch den Kopf herumfliegt, in Worte zu fassen und mein eigenes Topic zu eröffnen. Schreiben tue ich - im Gegensatz wie manche anderen hier - nicht lange. Meiner erste "richtige" Geschichte habe ich im Alter von zwölf Jahren verfasst. Jedoch eher aus Langeweile und nach einigen Kapiteln habe ich es aufgeben. Nach einigen anderen Versuchen eine Geschichte anzufangen, die ich ebenfalls dann sein ließ, entschloss ich mich einfach, all meine Fantasien und meine unterschiedlichen Tagträume in Kurzgeschichten, Drabbles und gelegentlich in Gedichten zu verfassen. Ich selber habe auch an mir bemerkt, das mir das viel leichter fällt, da ich gerne Abwechslung habe und nicht nur einer Linie folgen kann, sondern so viele Träume habe, die ich gerne auch niederschreiben möchte. In einer großen Geschichte gäbe es in meinen Augen wenig Platz um alles zusammenzufassen, vor allem da ich mich selber dadurch nicht "frei" fühle, wenn ich in einem bestimmten Rhythmus schreiben müsste. Deswegen entschied ich mich auch für den Weg, Einzelwerke zu verfassen. Lesen tue ich viel länger als schreiben und dieses Interesse und Hobby hat mich schon in jungen Jahren tief geprägt und nie gelangweilt. Dadurch habe ich auch selber für mich das Schreiben entdeckt und ich liebe es mit Wörtern zu spielen und mir alles erdenkliche auszumalen. Dabei verschwimmen Realität und Traumwelt gerne miteinander. Hier könnt ihr selber einen kleinen Einblick in meine kleine Traumwelt haben und euch ein eigenes Bild von mir als Person machen, denn jede Geschichte, jeder Charaktere der mitspielt und den ich zum Leben erwecke, enthält ein Stück von mir.


    Schmetterlingsflügel


    Wie man bereits an meinem Namen hier sehen dürfte (und alle Menschen die mich ein bisschen kennen), merken bestimmt viele das ich Schmetterlinge verehre und liebe. Für mich haben sie vor allem die Bedeutung von Freiheit, besonders das Fliegen finde ich, unterstreicht es noch mehr aber auch die Tatsache das ich mich selber mit ihnen assoziere . Ich habe diverse Bücher gelesen, in denen die Schmetterlinge immer eine andere Bedeutung haben und immer anders aufgefasst wurden. Alles aufzuzählen würde lange dauern, daher möchte ich vor allem meine mitteilen: Für mich sind Träume Schmetterlingsflügel, die die Freiheit haben hin zu fliegen wo sie wollen. Wenn man selber die Freiheit sich nimmt, seine Träume auch zu leben, oder einfach in Worte zu fassen, erlangen auch diese Flügel. Für mich sind es auch nicht nur die zarten, zerbrechlichen Wesen, sondern in ihnen liegen so viel Kraft und Stärke verborgen, die viele nicht sehen. Viele lassen sich lieber vom Oberflächigen blenden, aber wer wirklich tiefer blickt, der merkt das in ihnen viel mehr liegt. Mit jedem Satz helfe ich den Schmetterlingen ihre Flügel zu fassen und in die Freiheit zu fliegen. Zusammen mit den Worten die ich ihnen mitgab.



    »Butterflies can't see their own wings and don't know how beautiful they are
    © Quelle



    »Let your imagination have wings«


    Zu meinen Werken


    Wie schon erwähnt, erscheinen hier Kurzgeschichten, Drabbles und Gedichte, wobei letzteres nicht oft der Fall sein dürfte, da Gedichte durch Zufall mir einfallen, weswegen ziemlich selten hier eins auftauchen würde. Ein Genre kann ich aber nicht wirklich bestimmen, da jedes sein eigenes wohl haben dürfte. Aber vorwiegend werdet ihr hier Fantasy vorfinden. Ich werde auch zu den einzelnen Werken eine kleine Information anbringen, bezüglich was mir durch den Kopf vorging. Gerne freue ich mich über Meinungen und eure eigenen Interpretation!


    Desweiteren bitte ich euch Texte von mir nicht als eure eigenen zu verkaufen und wenn euch eines meiner Werke gefällt könnt ihr es gerne zitieren, aber bitte bedenkt auch diesbezüglich die Quelle anzugeben. Bilder, Zitate usw. die nicht von mir stammen, habe ich kenntlich gemacht.


    Sternenfedern von Noxa
    Mit stolz darf ich mein Topic, als Partner von dem meiner lieben Poetin Noxa, nennen, welche wunderschöne und zumeist traurige Werke schreibt. Schaut doch auch mal bei ihr vorbei!


    [tabmenu][tab=Info]
    Hier werden nach und nach meine Werke verlinkt. Informationen über eines meiner Werke findet ihr speziell in dem Beitrag dafür.~


    [tab=Werke][subtab=Drabbles]

    »Jeder hat zwei Gesichter.«

    [subtab=Geschichten]

    With your Eyes
    »Die Welt mit anderen Augen sehen.«
    Genre: Fantasy, Drama, Romance(?)
    Textgattung: Kurzgeschichte


    Hoffnung?
    »Das Grün das für die Hoffnung steht.«
    Genre: Drama
    Textgattung: Prosaskizze


    [subtab=Gedichte]

    Verloren
    »... in einer großen Welt.«


    Allein & Worte
    »Denn nur Worte können uns das Gefühl von Einsamkeit geben.«

    [/tabmenu]

  • Eine gute, aber leider ehemalige Freundin hat mich zu dieser Geschichte inspiriert. Sie hatte selbst viele Fantasien im Kopf und mich selber, durch all das was sie erzählt hat, animiert selber etwas zu Papier zu bringen. Für mich selber hat dieses Werk auch die Botschaft, das nichts so ist, oder sein muss, was man mit den bloßen Augen sieht. Oft muss man genauer hinschauen, bis man die Wahrheit erfährt. Auch im Bezug auf diese Freundschaft, die mir selber sehr wichtig war und es immer noch ein Teil von mir ist, denn ich, wahrscheinlich immer in guter, wenn auch manchmal in düsterer, Erinnerung behalten werde. Diese Geschichte widme ich dieser Person auch zugleich, als kleines Geschenk.




    WITH YOUR EYES


    [align=justify]Alles war so klar und deutlich. Zum ersten Mal meinte sie, dass sie das wahre Gesicht der Welt gesehen hatte. Es waren nicht ihre Augen, aber dennoch fühlten sich diese so an. Jetzt erst war ihr bewusst, dass alles, was sie davor sah, nur schemenhaft war, als sei das Vergangene nur eine Lüge gewesen. Aber nun sah sie die Wahrheit. Die Welt war ein einziges Farbenspiel, ein Kaleidoskop, das sämtliches widerspiegelte. Sie sah Dunkles und Helles, vermischt. Schönes und Hässliches verwoben.
    Es war erstaunlich, so vieles auf einmal zu sehen und die ganzen Eindrücke zu registrieren. In diesem Moment wusste sie nicht, ob das alles auch tatsächlich Realität war oder nur eine Illusion. Aber es war ihr egal, sie glaubte, dass alles, was sie jemals erblickt hatte, eine Lüge war.
    Doch auf einmal verschwamm alles und stattdessen machte sich ein menschliches Gesicht vor ihren wirklichen Augen auf.


    Das brünette Mädchen stand vor der Türe des Klassenzimmers, ehe sie sich entschloss, an diese anzuklopfen und rein zu gehen. Noch nie war sie zu spät gekommen, umso verwunderlicher war es, als sie diesmal zu den Wenigen gehörte, die verschlafen hatten. Die meisten benutzten das als Ausrede, aber es war klar, dass dies nur ein Vorwand war, weil viele in Wirklichkeit rauchten oder mit jemandem in ein Gespräch verfallen waren. Aber nichts von alldem traf auf Amy zu. Sie war eine typische Musterschülerin, nett, hilfsbereit, zuverlässig... nicht unbedingt die beliebteste, aber auch kein Außenseiter.
    „Entschuldigung“, murmelte sie sichtlich beschämt, dass sie nicht nur zu spät kam, sondern auch die einzige war, der das heute passierte. Ausgerechnet. Sie setzte sich an ihren Platz und mied den Blick des Lehrers und den ihrer Mitschüler. Einige Augenblicke war es still, ehe der Lehrer seine Sprachlosigkeit in den Griff bekam und fortfuhr. Weiterhin den Blick senkend, stellte sie ihre Tasche neben ihrem Tisch ab und holte ihre Schulbücher heraus. Noch nie war sie so durch den Wind gewesen. Sie hatte auch dem Lehrer weder eine schriftliche Entschuldigung vorzuweisen, noch eine halbwegs passable Ausrede. Aber dafür war sie viel zu sehr in ihren eigenen Gedanken versunken, um sich damit weiter auseinanderzusetzen. Was war das nur für ein Traum? Normalerweise fand sie für all ihre Träume, all ihre Hirngespinste eine Antwort, wie etwa, dass sie irgendetwas vom Fernseher aufgeschnappt und im Unterbewusstsein abgespeichert hatte. Aber bei diesem... Vom restlichen Unterricht bekam sie kaum noch etwas mit, nur als sie ihren Namen hörte, horchte sie kurz auf, aber nur um sich von ihrem Lehrer die Ermahnung anzuhören, sie solle aufpassen. Mit einem Nicken nahm sie es zur Kenntnis, aber versank sogleich in ihre eigene Welt wieder. Der ihrer Gedanken.
    Ihr Blick schweifte durch den Raum, ehe sie ihn erblickte. Seine dunkelbraunen Haare mit dem dichten Pony fielen ihm seitlich ins Gesicht, während seine ebenfalls braunen Augen starr geradeaus blickten. Fast schon wie eine Statue, in seiner reglosen Haltung, die ihm zugleich auch diese Unnahbarkeit gab, die er immer verströmte. Daniel. Er war ein Außenseiter, aber ihm selber schien es nichts auszumachen, da er selber mit keinem aus der Klasse etwas zu tun haben wollte. Er war ein Einzelgänger, aber die anderen ließen ihn meistens in Ruhe. Sie mieden geradezu seine Nähe, als hätte er eine ansteckende Krankheit. Aber tatsächlich war es, dass man sich in seiner Präsens unwohl fühlte. Nie zeigte er irgendeine Emotion, nie zierte ein Lächeln seine Lippen, während seine Augen immer den Eindruck erweckten, als wäre er nicht hier. Als existierte er nicht wirklich und war nur ein Schatten eines Menschen. Schatten.
    Amy lief bei dem Gedanken einen Schauer über den Rücken. Aber neben der Angst, die sie empfand, war da noch ein anderes Gefühl, das in ihr aufkeimte. Faszination. Er faszinierte sie, gegen ihren Willen. Sie hatte auch einige Male versucht, nett zu ihm zu sein, aber jedes Mal wies er sie auf das Neue ab. Obwohl Amy nie ein Mädchen war, das zu der Sorte gehörte, die unbedingt die Aufmerksamkeit von Jungs benötigten, hatte er trotzdem etwas an sich, welches sie tiefer ergründen wollte. Sie erinnerte sich an ihren Traum und den flehentlichen Blick des Jungen. Zum ersten Mal, dass sein Antlitz ein Gefühl widerspiegelte. Zum ersten Mal, als seine Augen nicht verschlossen waren, sondern einen schmerzlich-hilflosen Eindruck zeigten. Und sie erinnerte sich noch an etwas anderes in seinem Blick. Es sah beinahe aus wie Wahnsinn, als würde ihn etwas quälen und verrückt machen. Trotz dass sie mit ihm nie enger etwas machen musste, außer gelegentlich eine Gruppenarbeit, das einzige, das von ihm abverlangte Konversation mit anderen zu führen. Sonst war er still und redete meistens nur, wenn er gefragt wurde.
    Das Schrillen der Klingel riss Amy aus ihren Gedankenstrom und sie beobachte Daniel, wie er langsam aufstand und beinahe fluchtartig zum nächsten Raum ging. Als würde ihn irgendetwas verfolgen.


    Amy hielt ihre Tasche eng umschlungen ans sich, während sie den Weg nach Hause antrat. Heute war wirklich nicht ihr Tag gewesen. Ihr Kopf war nur in den Wolken und sie musste sich mehrmals Bemerkungen ihrer Lehrer anhören, die sie wiederum hatte versucht zu versichern, dass ihre geistliche Abwesenheit nicht mehr vorkommen wird.
    Sie seufzte. Morgen wird alles sicherlich besser, dachte sie. Aber sie wusste nicht, wie tief und weit diese Leere auch wirklich ging, die sie heute empfand. Zuvor hatte sie nie solche depressiven Gefühle aber woher kamen diese? Lag es etwa an diesem Traum? Sie hatte Daniels Gesicht gesehen und es war beinahe so, als würde er um Hilfe flehen. Zum ersten Mal fühlte sie ein Loch in ihrer Brust und sie konnte selber, nicht den Namen nennen, woher es kam. Auch wenn das Gefühl ihr entstammte. Es war einfach alles komisch und durch all das, lag sie morgens noch ganz benommen von ihrem Traum, im Bett. Das Zittern, dass sie heute früh schon übermannt hatte, kam wieder zurück.
    Plötzlich vernahm sie ein Geräusch, aber als sie sich umschaute sah sie nur die rotgold gefärbten Gassen, der untergehenden Sonne. Jetzt wurde sie auch noch paranoid. Heute hatte sie die Mittagsschule und da der Sommer schon lange das Land verlassen hatte, brach die Nacht langsam schneller herein und verschlang den Tag. In einigen Wochen würde sie im Stockdunklen nach Hause laufen.
    Auf einmal hörte sie laute Schritte und sie blickte zu einer engen Gasse, aus der sie annahm, dass von dort das Geräusch kam. Und kurz erhaschte sie den Blick auf eine schwarze Silhouette, die in dieser verschwand. Es war eine von vielen Gassen hier, allesamt Abkürzungen, und viele davon hatte sie als Kind benutzt, um schneller zu ihren Freunden zu kommen. Auch wenn es vielleicht klüger war es einfach zu ignorieren und weiter zu gehen, war sie dennoch so idiotisch, diesen Weg einzuschlagen. Sie warf sich die Tasche über die Schulter und rannte zu der Gasse, in der Hoffnung die Gestalt überführen zu können. In diesem Moment hatte sie selber ein mulmiges Gefühl, dass sie aber mit aller Kraft unterdrückte. Es war ihr schlichtweg egal, irgendwie gefiel ihr das leichte Gefühl von Abenteuer, endlich mal eine Abwechslung von ihrem Alltag. Sie stand vor einer zugemauerten Gasse, die sie aber nicht erkannte. Komisch. Seit wann gab es so eine? Amy erinnerte sich nicht an einer Sackgasse. Aber sie merkte, wie dunkel es hier war. Fast unnatürlich. Ruckartig spürte sie, das sie jemand am Arm zog und gegen die Wand drückte. Sie konnte vor Schock keinen Ton herausbringen und hörte nur das dumpfe Geräusch, ihrer Tasche, als sie auf den Boden landete. Doch dieser Moment der Berührung genügte, um sich plötzlich in einer anderen Welt zu fühlen. Plötzlich war es so, als würde sie erst ab da die Augen öffnen. Farben, tausende Facetten taten sich vor ihr auf und sie wusste, dass sie das alles bereits gesehen hatte, aber dennoch sie auf das neue verblüffte und begeisterte. Aber so schnell wie das kam, verschwand auch alles wieder und sie befand sich wieder in der dunklen Gasse mit einem Fremden.
    „Was zur Hölle machst du hier?“, hörte sie eine Stimme direkt über ihrem Gesicht. Aber die Finsternis verwehrte ihr den Blick auf den ihres Gegenübers und so konnte sie nur leicht, die Konturen der Wangenknochen und der Nase ausmachen. Aber diese Stimme... Sie hatte sie nicht oft gehört, aber dennoch erkannte sie diese.
    „Daniel?“, flüsterte sie. Der Griff um ihren Arm wurde ein bisschen lockerer, eher er sie gänzlich losließ und sich abwandte. Hatte er das, was sich gerade abgespielt hatte, als er sie berührte, nicht mitbekommen?


    Daniels Zimmer war schlicht, es hatte nichts Ausgefallenes oder ein für ein Jungenzimmer typisches Poster oder sonst etwas, was auf sein Alter hindeuten würde. Es war teilweise kahl und eher bescheiden eingerichtet: ein Bett, Schreibtisch und ein Kleiderschrank. Anscheinend hatte er keine Lust, etwas hier zu dekorieren oder gemütlicher einzurichten. Eher schien es so, als wollte er es absichtlich so stehen lassen. Hinzu kam noch, dass es in seinem Zimmer sehr dunkel war, wenige Lichtstrahlen fanden den Weg in den kleinen Raum hinein. Nicht wie sie es normalerweise gewohnt war. Sie liebte das Licht und das ließ sie auch kurz an ihre Kindheit erinnern, in der sie Angst vor der Dunkelheit hatte. Umso mehr fühlte sich Amy unwohl, nicht nur weil Daniel, ihr sonderbarer Mitschüler, hier war.
    „Sind deine Eltern nicht da?“, fragte sie.
    „Meine... Mutter ist arbeiten“, gab er ausweichend zurück. Ein Zeichen seinerseits, nicht weiter nachzubohren und zum Eigentlichen zurück zu kommen. Es war merkwürdig. Heute Morgen hatte sie gedacht, dass der Tag normal verlaufen würde, wenn man ihn als solchen bezeichnen konnte. Und nun gegen Ende befand sie sich in dem Zimmer von Daniel. Ihm selber war es deutlich nicht wohl bei dem Gedanken, das Amy einen kleinen Einblick in sein Leben werfen konnte, auch wenn es nicht viel war, dennoch ein verlockender Gedanke, mehr über ihren mysteriösen Mitschüler zu erfahren. Als sie ins der Gasse dieses Gefühl bei seiner Berührung durchströmte... Ein unbeschreibliches.
    „Darf ich mich setzten?“, fragte Amy zaghaft, denn sie wollte sich einen Pause gönnen. Daniel nickte geistesabwesend und deutete mit einer knappen Handbewegung auf das Bett. Sie setzte sich vorsichtig darauf, als sei es aus Porzellan, aber sie hatte den Eindruck, alles was mit Daniel zu tun hatte, vorsichtig zu behandeln. Wie ihn selber.
    „Was wolltest du mir eigentlich erzählen?“, begann sie die Konversation, selbst wenn er eigentliche den Anfang machen sollte, schließlich hatte er sie in sein Haus eingeladen. Trotz der Tatsache, dass er in gewisser Weise keine Wahl hatte und ihr eine Erklärung schuldig war. Es würde nicht ins Bild passen, sie einfach stehen zu lassen und am nächsten Tag in der Schule wiederzusehen. Sie würde dann keine Ruhe mehr geben, das wusste selbst ihr Gegenüber.
    Aber was war das was sich vor ihren Augen abgespielt hatte? Einmal im Traum und in Wirklichkeit. Ein Traum konnte sich leicht erklären lassen, selbst wenn dieser merkwürdig war, aber wenn es in der Realität passierte, war es schwer, dafür einen Grund zu suchen und überhaupt einen zu finden,. Manche Dinge im Leben konnte man sich nicht entziehen.
    „Ich weiß du wirst meinen Worten keinen Glauben schenken, aber ich muss es jemanden erzählen. Besonders weil es so scheint, als gerätst du tiefer in diese Sache hinein.“ Daniel warf ihr einen Blick aus seinen dunklen Augen zu, den sie als mitleidig aber auch vorwurfsvoll interpretierte. Etwas Schweres musste ihn bedrücken und Amy beschloss den Mund zu halten, bis er fertig mit seiner Geschichte war. Vielleicht brauchte er einfach jemanden, mit dem er reden konnte...
    „Diese Wesen, die dir all diese schönen Bilder gezeigt haben, nennt man Schatten. Man kann sie als Geister bezeichnen, es sind Geschöpfe, die nicht aus Fleisch und Blut bestehen, aber dennoch in diese Welt gehören... und auch wieder nicht.“ Er verstummte für einige Sekunden und wartete auf ihre Reaktion, die aber nicht kam, ehe er begann weiter zu erzählen.
    „Diese Bilder aber sind nichts als Täuschungen. Es sind Illusionen, um jemanden zu manipulieren. Wenn man diese Sachen sieht, fühlt man sich... erleuchtet. Als würde man zum ersten Mal die Augen öffnen.“ Genau wie Amy es empfand. Es gäbe keine bessere Beschreibung für das, was sie erlebt hatte.
    Aber war es tatsächlich wahr? Real?
    Nein.
    Nein, das konnte nicht stimmen, auch wenn ein Teil von Amy es glaubte.
    „Daniel...“, begann sie und stand auf. „Vielleicht hast du...“, doch Daniel ließ sie nicht zu Ende sprechen. Mit einem scharfen Blick aus seinen unergründlichen, tiefen Augen brachte er sie zum Schweigen und so wie sie vor einigen Sekunden aufgestanden ist, setzte sie sich wieder hin, als hätte er sie wie in der Gasse zuvor, zurück gedrückt. Aber vielmehr waren es so, dass ihre Beine nachgaben und ihr Mund schloss sich.
    „Du hast ja keine Ahnung. Diese Schatten benutzen mich, um andere anzulocken. Und sie haben dich erwählt, durch meine Augen sehen zu können.“
    Er beugte sich nahe ihrem Gesicht und berührte leicht ihre Hand mit seinen feingliedrigen Fingern.
    Es passierte schnell und abrupt. Ein kurzer und intensiver Augenblick. Die ganzen Bilder flackerten vor ihren Augen – vor Daniels Augen, die sie sich für einige Momente ausgeliehen hatte – und es fühlte sich so an, als sei sie nicht mehr sie selbst, sondern eines mit ihm. Sie verlor jegliches Ich-Gefühl und konzentrierte sich nur auf all das, was ihr Mitschüler zeigte. Oder diese Schatten? Bei diesem Gedanken zerbrachen all diese Farben vor ihren Augen, als hätte jemand mit der Faust dagegen geschmettert. Der Spiegel zerbrach und Amy fiel in ewige Finsternis, ehe sie sich einen Atemzug später wieder in Daniels Zimmer wiederfand. Amy blinzelte in das Abendlicht, das schon bald von der Dunkelheit überschatten sein würde. Wie lange hat das angedauert? Ihr war schwindelig von alldem, was gerade passierte. Sie war verwirrt und wusste nicht, was sie glauben sollte. Es war alles ein Widerspruch. Wie konnte das alles existieren?
    „Auch Augen können täuschen... wie deine“, sagte er, wobei er das letzte Wort betonte.
    „Und nun weißt du alles.“ Seine Augen verloren den warmen Braunton, stattdessen glühten sie wie zwei Bernsteine, die etwas Bedrohliches ausstrahlten. Und wie in einem Traum beugte sich dieser über sie, mit einem unheilvollen Lächeln auf den Lippen.

  • Guten Abend, Black Butterfly^^
    Irgendwie schade, da bist du so eifrig im FF-Bereich unterwegs und bekommst zu diesem deinem Topic keine Rückmeldung. Kurzgeschichten sind nicht so gerade meine Stärke, eben weil ich einer ganzumfassenden Geschichte mehr folgen kann als einzelnen Werken. Doch es soll nicht heißen, dass ich deren Schreibstil nicht beurteilen kann. Ich werde daher mein Bestes geben.


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    [tab=Startpost]

    Lugia~Startpost~Lugia


    Er ist einfach so gut genug, wie er ist, mehr brauche ich nicht zu sagen. Ein sehr schönes Vorwort, ein dazu passendes Cover, welches tatsächlich für deine Sammlung an Werken steht. Ansonsten hältst du wirklich jeden wichtigen Punkt ein, und das kann man dir gut anrechnen. Nichts ausszusetzen.


    [tab=With your Eyes]
    Lugia~With your Eyes~Lugia


    Fange ich am besten mit der Kritik an: Dir kommen viele kleinere Rechtschreib- und Satzfehler unter. Ich rate dir, da deine Werke vorher betalesen zu lassen, damit der Großteil dann verschwindet.


    Einleitend in deine Gesamtthematik deines Werkes wirkt schon der erste Abschnitt, der die Idealen einer Welt zeigt. Doch dieser endet abrupt und wir finden uns im Klassenraum wieder. Diesen Traum gebrauchst du offenbar als Einleitung in die geistige Abwesenheit von Amy, die über diesen Traum nachdenkt. Dann fällt ihr Blick auf Daniel, den sie in jenem Traum gesehen hat, kurz bevor er abrupt endete. Anzumerken ist, dass ich es schön finde, dass du einiges zu ihren Charakteren sagst; so auch, dass Daniel ziemlich abweisend wirkt und sonst irgendwie von den anderen isoliert wirkt, gerade weil sie ihn aus irgendeinem Grund fürchteten.


    Dass gerade Amy auf ihn zugeht, erscheint etwas aus dem Kontext gegriffen; gerade da zeigt das "Blöde" an einer Kurzgeschichte, dass diese Frage nahezu ungeklärt bleibt, warum gerade Amy "von den Schatten" erwählt wurde, Daniel so zu sehen. Doch dieses "Blöde" ist für KGs eigentlich recht gut, denke ich. Ein offenes Ende bringt halt offene Fragen mit sich, von daher kann ich nicht mit Recht behaupten, dass ich es nicht gut finden würde.


    Aber ich will den ersten Ansatz wagen, dass dir eine interessante Darstellung eines Vampires gelungen ist. Feingliedrige Finger, spärlich beleuchtetes Zimmer und bernsteinfarben-glühende Augen deuten mir auf so etwas hin. Auch, dass er von den "Schatten" spricht, zeigt eine gewisse Zugehörigkeit zu der Finsternis. Außerdem weist er ein gewisses Jagdverhalten auf, wenn er davon spricht, jemanden mit seinen Illusionen zu manipulieren und ihm dann in den dunklen Gassen "aufzulauern" - ich gebe zu, dass ich viele Parallelen zu der Darstellung von Vampiren im Computer-Spiel "The Elder Scrolls V: Skyrim - Dawnguard" sehe, aber es scheint halt für mich.
    Umso spannender ist daher das offene Ende halt, welches ich nur loben kann, da sowas zu einer Kurzgeschichte passt.


    Mir gefällt sie mit zusammenfassenden Worten; schade nur, dass ich nicht schreiben kann, dass ich mich eventuell auf eine Fortsetzung dieser freuen könnte. Aber belassen wir es dabei (: Wenn du übrigens den Wunsch hast, dass ich dir die einzelnen Fehler anmerke, dann kannst du dich gerne bei mir melden^^


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    Ich hoffe, ich konnte einigermaßen ein gutes Review verfassen. Wäre dir daher um eine Rückmeldung dankbar.
    Mit freundlichen Grüßen,


    Lugia~Silvers~Lugia

  • [tabmenu][tab=Vorwort][subtab=~]

    Hallo.^^ Ist schon eine kleine Weile her, seit meiner ersten veröffentlichen Kurzgeschichte, aber ich war etwas ich war etwas im Stress weswegen das Schreiben etwas wenig Beachtung in den letzten Wochen erhalten hat. Aber zwischendurch habe ich mal geschafft eine Kleinigkeit zu schreiben. Derzeit schreibe ich noch an zwei anderen - etwas längeren Kurzgeschichten - was aber noch eine Weile braucht, aber ich habe ohnehin nur noch eine Woche Schule und dann zwei Wochen Zeit diese zu beenden (auf die ich mich schon sehr freue).


    [subtab=Information]

    Um meine neue Werke handelt es sich um jeweils zwei Drabbles, welche im Prinzip im Zusammenhang sind, jedoch trotzdem zwei unterschiedliche Handlungen bzw. Gefühle aufweisen. Über ersteres “Bedingungslos” wurde ich sehr von dem Lied “Unconditionally” von meiner absoluten Lieblinsgssängerin Katy Perry inspiriert - auf Deutsch übersetzt heißt der Titel ebenfalls “Bedingungslos”, was sich noch einmal auf meine Inspiartionsquelle zurück zu führen lässt. Handeln tut es von dem Gefühl der Liebe, für das man so viele Worte verwenden kann um es zu beschreiben, es dennoch diesem Gefühl nicht Gerecht wird, sondern - so denke ich - selber erfahren muss, um wahrhaftig die Bedeutung dieses Wortes zu fassen. Ich selber habe diese Erfahrung bis jetzt nicht wirklich gemacht, solche Fragen zu diesem Thema habe ich in diesem Drabble mit eingebunden. Wie ist es diese Gefühl zu spüren? Ist es wahrhaftig so schön und schmerzvoll zu gleich, wie man es aus manchen Büchern entnehmen kann?
    Mein anderes Werk “Bedeutungslos” hingegen behandelt die Thematik, der zwei Gesichter eines Menschen und wie leicht es doch ist, von einem verletzlichen Ausdruck hinüber zu einem gleichgültigen zu wechseln. Ich denke das jeder auf einer gewissen Art und Weise so sein kann und von dem Gefühl der Liebe, welches eins empfunden wurde, nur noch Kälte da ist. Sozusagen ergeben die beiden Texte einen Kontrast, das eine vielleicht naiver, wiederum das andere bereits mit diesem Gefühl abgeschlossen hat.


    [tab=Silvers]

    Nochmals vielen lieben Dank für deinen Kommentar, hat mich wirklich gefreut etwas von dir zu meiner Geschichte lesen zu dürfen. Ebenfalls wegen den Fehlern; ich bin immer dankbar wenn jemand sie mir aufzeigen kann, selber merkt man es manchmal nicht, umso hilfreicher, wenn es jemand tut, daher wäre es sehr nett wenn du es tun könntest.^^
    Allgemein handelt es sich nicht um einen Vampir, ein bisschen treffen die Beschreibungen auf einen zu bzw. war einer meiner Inspirationen auch das Visual Novel-Game “Sleeples Night”, auch wenn es im Zusammenhang dessen eher nebensächlich war, wenn ich auch gestehen muss das es einige Parallelen bezüglich dieser Schatten gibt, bzw. der Buchreihe auf dem das Spiel basiert, welches einen kleinen Teil meiner Geschichte abgefärbt hat. So gesehen sind deine Argumente wie du darauf kamst nicht abwegig, aber dennoch falsch. Diese Schatten kann man auch sozusagen als Geister ansehen, als Wesen die nicht wie wir sind, eben solche die auch nicht jeder sieht bzw. diese Fähigkeit besitzt diese mit den eigenen Augen zu begreifen. Aber umso gefährlicher sind, wobei sie nicht unbedingt böse sein müssen aber können. So wie jeder nicht immer nett sein muss. Aber schön auch deine Assoziation aus dem Ganzen zu hören, ist immer interessant zu wissen, was andere für Vergleiche im Kopf hatten oder Ähnlichkeiten zu anderen Dingen “gefunden haben”.
    Ob es dazu eine Fortsetzung geben wird weiß ich selbst noch nicht, einige Ideen hätte ich schon, jedoch würde dies dann mit anderen Charakteren abspielen und diese Sache mit den Schatten näher erläutern, aber unter Berücksichtigung und im Schema einer Kurzgeschichte gehalten. Von daher mal schauen, derzeit ist es noch eher ungewiss. (:


    [/tabmenu]




    [Blockierte Grafik: http://oi58.tinypic.com/mvthqv.jpg]
    © Quelle: Leider unbekannt


    Bedingungslos


    Irgendwann würde ich so gerne lieben. Irgendwann würde ich so gerne den Sinn dieses Wortes verstehen. Irgendwann möchte ich geliebt werden. Bedingungslos.
    Wie ist es diese Gefühl zu spüren? Zu spüren wie es sich anfühlt geliebt zu werden?Bedingungslos.
    Ist es tatsächlich so überwältigend wie es von Erzählungen ist? So vollkommen, mit der Gewissheit das es immer Makel geben wird? Bedingungslos.
    Kann man einen anderen durch die Liebe vollkommen akzeptieren? Ihn so anzunehmen wie er ist? Mit allem was dazu gehört? Bedingungslos.
    Sag, könntest du mich jemals so lieben, das es egal sei was für Fehler ich mache?
    Bedingungslos?



    Bedeutungslos


    All dein Lachen, dein Weinen, dein Klagen. Bedeutungslos
    Deine Augen die mich anflehten, der harte Blick mit einem Augenschlag, alles weg. Bedeutungslos.
    Jene Verletzlichkeit, Ehrlichkeit, mit einem Augenblick entschwunden. Als gäbe es diesen Moment nie. Bedeutungslos.
    Dein feiges Handeln, deine falschen Worte, deine gespielte Heiterkeit. Bedeutungslos
    Jener goldene Sonnenuntergang mit dir, verblasst, keine Farben mehr. Nur ein Schatten einer Erinnerung. Bedeutungslos.
    Alles was dir durchgestanden haben, was wir aufgebaut haben. Alles was wir erreicht haben, nicht mehr da, irgendwo in der Vergangenheit verloren.
    Nie mehr wird es wie früher sein, nie mehr dein Gesicht. Deine ausdruckslosen Augen. Alles Bedeutungslos.

  • Huhu Black Butterfly, voll der schöne Name btw!
    Da ich mich grad etwas durch die Gegend geklickt habe im FF-Bereich und dann deine beiden neusten Werke bewundern durfte, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, dir ein kurzes Feedback da zu lassen. Außerdem hast du ja auch mal mein Topic kommentiert, da dachte ich zudem, dass ich dir mal zurück danke auf diesem Wege, hehe. So, bevor ich anfange natürlich noch: alles, was ich hier schreibe, meine ich natürlich nicht böse oder dergleichen! Ich hoffe dennoch, dass du dich über dieses kleine Statement freust! Nun denn, auf gehts. :3



    Bedingungslos
    Hu, ich liebe diesen Titel. Im ernst, ich finde an sich hat das Wort schon eine extrem gute Aussagekraft und wenn man es dann auch noch als einen Titel für ein Drabble, zudem man sich dann ja sowieso noch mehr Gedanken macht, verwendet, dann kommt man ja mit seinen ganzen Gedanken gar nicht mehr hinterher. Ich muss gestehen, dass ich Einworttitel sowieso total liebe und er mir demnach auch schon gefallen musste. Das sich das Drabble mit den Gefühlen eines Menschen bzgl Liebe auseinandersetzen wird, konnte man eigentlich schon erahnen, ohne deine einleitenden Worte zu lesen, da das Wort oft damit in Verbindung gesetzt wird. Oder aber ich setze es damit lediglich in Verbinung, hm. Wie auch immer, du baust mit dem Titel schon eine gewisse Spannung auf, da man zunächst nicht weiß, ob es positiv oder negativ aufzufassen ist, was mir auch zusagt. Schließlich ist es nicht immer von Vorteil, einem bedingungslos zu lieben bzw. ''zu folgen''.
    Stilistisch gesehen ist die ständige Wiederholung des Schlüsselwortes recht interessant. Es wird dadurch deutlich, auf was du dich genau beziehst und was du scheinbar aussagen möchtest. Die Bedingungslosigkeit wird demnach mehr als gut unterstrichen, nur frage ich mich gerade, ob nicht möglicherweise weniger mehr gewesen wäre. Zwar verwendest du es durchweg, was dazu führt, dass es eine Struktur angenommen hat (beachtet man den vollständigen Text) und wäre sicherlich auch etwas fragwürdig rüber gekommen, wenn du auf einmal damit aufgehört hättest. Aber wenn du den gesamten Text von Beginn an anders gestaltet hättest... hm, ich bin grad echt am Überlegen, wie das wohl gewirkt hätte, haha. Aber egal, es geht ja nicht um "was wäre wenn", sondern um den Ist-Zustand. Interessant ist zudem, dass der gesamte Text (bis auf die erste Zeile) aus Fragestellungen besteht. Ich habe schon öfter solche Texte gelesen und muss gestehen, dass es zwar sehr viele Denkanstöße bietet, aber im Ganzen betrachtet etwas vollgestopft mit Fragen zu sein scheint. Verstehe mich nicht falsch, ich bin ein riesen Fan von solchen Fragestellungen, da sie einem meist schon die Antwort liefern und man damit dann seine eigenen Gedanken zu dem Thema verfolgen kann, aber gerade in einem Drabble wie diesem, wirkt es auf die Kürze bezogen ein wenig zu lastend.
    Die Verbindungen (gott, ich will nicht wissen, wie oft ich das Wort jetzt schon geschrieben habe) der einzelnen Sätze sagen mir allerdings zu. Nur bei dem "So vollkommen, mit der Gewissheit das es immer Makel geben wird? Bedingungslos." frage ich mich, worauf sich was bezieht, da es etwas verschleiert wird in meinen Augen. Ich finde prinzipiell, dass es richtig Spaß macht, sich über das Geschriebene Gedanken zu machen. Wer kann einem schon sagen, ob wirklich alles so bedingungslos und selbstverständlich für einen ist, was in einer Beziehung passiert? Schließlich ist es neben dem Geben-und-Neben-Prinzip auch immer eine individuelle Auffassung eines Jeden. Es kann sowohl negativ, als auch positiv aufgefasst werden und die damit verbundene Trauer, sollte es eben nicht bedingungslos sein, spiegelt sich teilweise im zweiten Drabble wieder - ich finde, du hast hier wirklich super gearbeitet, auch wenn es vlt. nicht unbedingt beabsichtigt war. Besonders interessant finde ich auch die letzte Fragestellung - nicht jeder ist bereit, wirklich Alles zu akzeptieren und jeden Fehler seines Partners zu vergessen oder zu dulden. Gut, hier kommt es auch darauf an, um was es sich dabei für einen Fehler handelt, aber im Prinzip wird man die Frage wohl erst im Nachhinein beantworten können, dann, wenn es womöglich schon zu spät ist, um sich zu entschuldigen. Diesen kleinen Gegensatz finde ich für das Ende gelungen, da es die Bedingungslosigkeit einerseits nochmal hervorhebt bzw. dessen Bedeutung und andererseits das sich der Lese mehr Gedanken darüber macht, ob wirklich alles so bedingungslos hingenommen wird in einer Beziehung.



    Bedeutungslos
    Noch so ein starkes Wort, unter dem man sich wieder sehr viel vorstellen kann, wenn man mal einen Moment nachdenkt. Im Gegensatz zu deinem ersten Drabble jedoch, weiß man von vornherein, dass es sich hierbei um keine positive Gefühlslage handeln kann, da Bedeutungslosigkeit oftmals mit Enttäuschung in Verbindung gesetzt wird. Mir gefällt wirklich sehr, wie du die beiden Drabbles zwar voneinander getrennt hast, sie aber dennoch zusammenzugehören scheinen. Wie die zwei Seiten einer Medaille, wirklich sehr interessant gestaltet, da kann ich echt nicht meckern. Allein deswegen schon, weil ich mir selbst sehr gerne Gedanken über die Werke einer Person mache, haha. Es macht Spaß, sich die möglichen Relationen auszumalen, die zwischen den beiden Texten zu existieren scheinen. Da es wieder ein Einworttitel ist, kann ich mich ohnehin nicht wirklich beschweren, hinzu kommt, dass sich die beiden Titel auch vom Wortlaut her ähneln. Clever gemacht, muss ich dir echt lassen. Man kommt als Leser wirklich nicht umhin, diese beiden Werke getrennt voneinander zu sehen; ich zumindest nicht. Und da ein Drabble an sich ja nur 100 Worte zulässt (und das eigentlich schon einen Einworttitel vorschreibt, haha), hast du dennoch eine zusammenhängende Geschichte erzählen können.
    Wenn ich direkt ganz ehrlich sein darf: dieses Drabble gefällt mir vom Aufbau und der Struktur her einen Tick besser als das Erste. Hier gefällt mir vor allem die Weiterführung des Gedankengangs, der mit dem roten Faden des Werkes verbunden ist. Du baust nach und nach auf den vorherigen Satz auf, sodass es in sich schlüssig wird und man sich richtig gut auf das Werk einlassen kann. Das Schlüsselwort am Ende unterstreicht das Ganze dann nochmal super. Hier hast du diese Methode in meinen Augen wirklich besser umsetzen können als beim ersten Werk. Dies mag aber vlt. auch Ansichtssache sein. Btw. frage ich mich gerade, warum du die Worte hier nicht kursiv geschrieben hast? Meiner Meinung nach wäre das auch noch ganz gut rübergekommen, aber das ist ebenfalls Geschmackssache, haha.
    Die Aneinanderreihung der gemeinsamen Erlebnisse und Eindrücke, die letztendlich in einen negativen Zusammenhang gestellt werden, waren auch recht anschaulich gestaltet worden. Mir gefällt hier vor allem, wie du sowohl auf Gedanken und Gefühle als auch auf Situationen eingehst, sodass man sich nicht nur an gefühlstechnischen Dingen orientieren muss, sondern auch materielle Dinge vor seinem inneren Auge sehen kann (z.B. den Sonnenuntergang); anders als beim ersten Drabble, wobei ich sagen muss, dass das nicht wirklich gestört hat, haha. Außerdem gefallen mir auch die Symbole, die du verwendet hast: aus gold wird farblos, oder eben generell der Vergleich zu der glücklichen Zeit, die letztendlich nicht mehr als eine einzige Lüge zu sein scheint. Ich muss gestehen, dass mich dieses Drabble ein wenig an mich selbst erinnert hat, weswegen ich mich mit dem Erzähler auch identifizieren kann und es demnach auch nicht wirklich schwer war, mich in diese Lage hineinzuversetzen. Vielleicht solltest du aber darauf achten, nicht allzu viel Symbolik zu verwenden, sondern eben auch des Öfteren materielle Dinge erwähnen. Bei so einem kurzen Text ist das natürlich schwer zu machen bzw. nicht weiter störend, aber als guter Tipp für eine Kurzgeschichte mal erwähnt.



    Zusammenfassend kann ich eigentlich nur sagen, dass mir beide Drabbles gefallen haben, da sie eben eine zusammenhängende Geschichte erzählen und voneinander profetieren. Dein Schreibstil dazu war wirklich super, die manchmaligen kurzen, prägnanten Sätze haben das Ganze dann nochmal sehr gut unterstrichen. Zwar war das zweite Drabble einen Tick besser in meinen Augen, aber das Gesamtbild war wirklich super anzusehen und zu lesen. Ich würde mich freuen, bald wieder mehr solcher Werke von dir lesen zu können.
    An dieser Stelle wäre ich auch erst einmal am Ende meines kurzen Kommis angekommen. Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen und du hast dich über mein Feedback gefreut! Ich wünsche dir viel Spaß beim Schreiben und man liest sich sicherlich. :3
    e/ seh grad, hast ja eine Benachrichtigungsliste: über einen GB-Eintrag würde ich mich bei neuen Werken freuen!


    ~ Liz

  • [tabmenu][tab=Vorwort][subtab=~]

    Huhu^^ In den Ferien habe ich viel Zeit gefunden zu schreiben, einiger meiner Kurzgeschichten sind zwar noch nicht beendet, aber ich mich auch sehr viel mit Gedichten auseinandergesetzt habe, welches auch mein neuestes Werk ist, das ich euch heute präsentiere. Ich bin mir allerdings da sehr unsicher, weil ich noch ein blutiger Anfänger bin, selbst wenn ich etwas Erfahrung was die Analyse eines solchen anbelangt. Aber selber eines zu verfassen ist dann doch eine andere Sache. Dennoch aber mag ich es in dieser Form etwas zu schreiben und neues ausprobieren, auch weil ich mich gerne da verbessern und besonders hier gerne Rückmeldungen hätte und mir Kritik wünsche.^^


    [subtab=Information]

    Inspiration hier war vor allem das Bild das ich hier für jenes erwählt habe. Aus Langeweile schaute ich mir wahllos Bilder an und da ist mir dieses untergekommen, welches mich bereits sofort faszinierte. Dabei sah vor allem das Mädchen so klein aus, im Vergleich zu der großen weiten Welt um ihr herum. Beinbar hilflos und verloren kam sie mir vor und dann bildeten sich langsam diese Zeilen zu diesem Werk. In welchem ich unter anderem diese Thematik den Vordergrund gegeben habe, wie groß die Welt ist und überhaupt das die Zeit, in der wir hie verweilen, nur von kurzer Dauer ist.


    [tab=Mrs. Platinum/Kräme] Btw schön deinen Namen wieder zu sehen. :3

    Vielen Dank für deinen Kommentar. Hat mich angenehm überrascht.^^
    Bezüglich meines ersten Drabbles, wollte ich anhand mit dem Schlüsselwort eine Art "Widerhall" enstehen lassen, wenn du verstehst was ich meine. Ich wollte einerseits das dieses Wort da ist, aber eher in Gedanken ausgesprochen wird, weswegen ich es noch kursiv gemacht habe. Diese Wirkung ist mir aber vielleicht in dieser Hinsicht nicht unbedingt gelungen. xD Ich wollte einerseits diese Thematik dahinter hervorheben (wie du bereits erwähntest), aber auch wiederum diese Verbundenheit und Bezug auf den zweiten Drabble nehmen, welche ich von der Struktur und Aufbau, sehr ähnlich gestaltet habe.
    Zu deiner Frage mit dem Satz "So vollkommen, mit der Gewissheit das es immer Makel geben wird?", meinte ich vor allem, das viele ihre Liebe als "Perfekt" betrachten, jedoch gibt es nicht wirklich etwas was man als "vollkommen" bezeichnen kann- selbst in der Lieber bzw. in einer Beziehung. Auch den anderen trotz seiner Fehler akzeptieren zu können, schließlich ist man ja selber ein Mensch und begeht diese, im Endeffekt kommt es darauf an ob man aus diesen lernt bzw. einen Nutzen für sein weiteres Leben sieht. Ich denke das eine Liebe zwischen zwei Menschen nicht nur immer von Schönheit geprägt ist, von dieser frischen Verliebtheit wie zu Beginn ist, sondern das man sich in dieser auch sich gegenseitig unterstützt und für den anderen da ist. Klingt vielleicht etwas zu weit hergeholt, dennoch war vor allem dieser Gedanke sehr präsent beim Schreiben. Letztendlich ob man bereit ist jemanden wirklich "bedingungslos" zu lieben und ob man diese nötige "Kraft" dafür aufbringen kann. Liebe ist mehr als nur eine Schwärmerei.
    Beim zweiten habe ich mich für das Wort entschieden, es nicht kursiv zu machen, aus diesem Grund da es nicht wirklich in Gedanken erzählt wird, sondern generell so eine Gleichgültigkeit - oder auch Hoffnungslosigkeit wenn man so will - ausstrahlen sollte, letztendlich ist mir das aber auch hier nicht wirklich gelungen, aber umso besser wenn jemand mir sagen kann, wie es für einen selber erscheint. Einfach das all diese Mühen, die man in einer Beziehung investiert hat, am Ende keine Bedeutung mehr hatten, es einfach nicht gereicht hat. In gewisser Weise hast du auch recht, als ich es mir selber noch einige Male durch gelesen habe, dachte ich mir selber, das ich das Schema auch hier beibehalten hätte können
    Die Symbolik ist so eine Sache - bei eher kürzeren Werken wie einem Drabble oder Gedichten, ist mir des öfteren aufgefallen das ich dazu neige diese mehr zu erwähnen als die materiellen Dinge, demnach Danke das du mich darauf hinweist.


    [/tabmenu]



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    © Quelle


    Verloren


    Verloren in einer großen Welt.
    Die Zeit vergeht so schnell.
    Noch warst du ein Kind, dann Erwachsen.
    Keine Zeit zum Nachdenken,
    schnell musst du Entscheidungen treffen.


    Verloren in einer großen Welt.
    Einsamkeit und Hass miterlebt.
    Die Liebe erfahren,
    doch schon wieder vorbei.
    Nie wieder Zeit das Gleiche zu erlangen.


    Verloren in einer großen Welt.
    Von Licht und Dunkelheit geprägt.
    Kämpfen um zu herrschen,
    vereint in der Dämmerzeit
    und dann wieder alles zu schnell erlebt.


    Du bist verloren in einer großen Welt,
    hineingeworfen in ein Schicksal,
    beschreitest du deinen Weg hinein.
    Gar unwissend was dich erwartet,
    unter dem scheinbar endlosen Himmelszelt.


    An die Ketten der Menschheit verfällt.

  • Huhu meine süße Butterfliege <3
    Wie versprochen möchte ich dir gerne zu deinem neusten Werk einen Kommentar verfassen, wobei ich nicht garantieren kann, dass er dir so hilfreich sein kann, weil ich ja vorwiegend lieber nur meine Gedanken niederschreibe. Aber da du ja Kritik wünschst, schaue ich mal, was mir vielleicht auffällt, mal schauen c;


    Verloren
    Erst einmal finde ich es sehr schön, dass du auch ein Bild dazu gewählt hast bzw. hat das Bild ja auch dazu geführt, dass du das Gedicht geschrieben hast, nicht wahr? Das Thema, was du in deinem Vorwort beschrieben hast, finde ich sehr passend dafür und muss auch sagen, dass mich es selbst oft beschäftigt. Ich finde, es gibt so viele tolle Dinge, die man gerne sehen würde, ob es nun Länder, Orte oder Städte sind, aber man wird niemals die Zeit dazu haben, alles zu sehen bzw. zu erleben. Man kann auch nur eher wenige Menschen kennen lernen und und und. Wenn man da länger drüber nachdenkt, ist es durchaus sehr deprimierend, kann einen runterziehen und könnte demnach auch in dem Bild thematisiert werden, so wie du es aufgefasst hat. Für mich wirkt das Mädchen aber auch ein wenig in sich gekehrt, in sich bzw. ihrer eigenen Welt gefangen, weil alles so düster und wirr ist. Sie scheint auch nicht so recht zu wissen, wohin sie gehen soll. Hat etwas sehr Trauriges an sich, wie ich finde. Inwiefern dein Gedicht und das Bild harmonieren, möchte ich gar nicht beurteilen, aber ich finde es immer wieder wundervoll, wenn Künstler das anderer Künstler als Grundlage nehmen, um Eigenes zu schaffen, sozusagen eine Endloskette an Kreativität.


    Den Titel deines Gedichtes liebe ich auf jeden Fall schon mal. Ich mag generell kurze Namen bzw. einfach nur Wörter, weil man dann nur ein Wort liest und dieses direkt ein gewisses Bild weckt im Kopf, was also in diesem Fall für einen „verloren“ bzw. „verloren sein“ bedeutet. Für mich hat es besonders viel damit zu tun, sich verloren zu fühlen, von all dem Druck und den fiesen Dingen anderer Menschen erdrückt zu werden, sodass man nicht mehr weiß, welche Richtung man einschlagen soll, wie man sich verhalten soll oder welche Emotionen man noch zeigen darf. War demnach schon gleich sehr gespannt, welche Art von „verloren“ du in deinem Gedicht behandeln würdest und werde demnach einfach meine Gedanken zu den einzelnen Strophen niederschreiben.
    Formal lässt sich noch sagen, dass ich es persönlich immer schön finde, wenn sich eine gewisse Regelmäßigkeit erkennen lässt, sei es nun in Form von gewisser Strophen, so wie ich es gerne mache, oder in deinem Fall die vier Strophen mit jeweils fünf Versen und zudem ja auch das „Verloren“, welches immer in der ersten Versen auftritt, wobei das ja auch fast schon wieder mehr zum Inhalt gehört. Folglich mag ich es von „außen“ betrachtet bereits schon, will mich nun aber auch dem „Inneren“ zuwenden.


    Zitat

    Verloren in einer großen Welt.
    Die Zeit vergeht so schnell.
    Noch warst du ein Kind, dann Erwachsen.
    Keine Zeit zum Nachdenken,
    schnell musst du Entscheidungen treffen.

    Die erste Strophe scheint dem Leser keine Chance geben zu wollen, langsam in die Geschichte einzutauchen, nein er muss direkt „wach“ sein, da man direkt mit dem Problem konfrontiert wird, nämlich dem Verlorensein in der der Welt, was denke sehr gut zur Thematik an sich passt. Beim ersten Vers musste ich seltsamerweise an eine Reise denken, auf der man sich befindet. Irgendwo im Nirgendwo und man weiß überhaupt nicht, wo man ist. Beispielsweise in einer riesigen Wüste, wo jede Wegrichtung einfach gleich aussieht … eine derartige Lage stelle ich mir sehr verzweifelt vor und ist demnach wohl vergleichbar mit der Situation, die das Lyrische Ich aufgreift. Dass die Zeit schnell vergeht dürfte sich wohl auf das Leben allgemein beziehen, nämlich dass die Jahre dahinfliegen und man auch unglaublich schnell erwachsen wird, was Vers drei für mich besonders ausdrückt. Das man dabei kaum Zeit zum Nachdenken hat und dennoch ständig Entscheidungen treffen muss – worauf ja die nächsten zwei Verse aufmerksam machen -, merke ich besonders gerade bei meinem Weg hin zum Abitur. Ständig wird man quasi dazu gezwungen, seine Zukunft schon so zu planen, dass sie möglichst zugebaut ist, was ich als ziemlich störend empfinde. Und auch in dieser ersten Strophe nehme ich diese Hetze des Großwerdens eher als negativ geschildert wahr. Zwar gibt das Lyrische Ich keine eigene Wertung ab, was dies betrifft, aber dennoch hat es durch das „verloren“ und das „keine Zeit zum Nachdenken“ (was in meinen Augen etwas Essentielles im Leben ist) etwas Trübseliges und Belastendes an sich. Das „musst“ und vor allem auch „schnell“ erscheinen mir für diese Strophe als besonders passend bzw. wichtig, weil es einem nun mal sehr deutlich macht, dass das Leben von dieser Hetze der Gesellschaft regelrecht beherrscht zu sein scheint.


    Zitat

    Verloren in einer großen Welt.
    Einsamkeit und Hass miterlebt.
    Die Liebe erfahren,
    doch schon wieder vorbei.
    Nie wieder Zeit das Gleiche zu erlangen.

    Diese Strophe hat etwas sehr Trauriges an sich, finde ich. Zunächst wird der erste Vers der ersten Strophe auch in dieser aufgegriffen und der Leser hat ja dort bereits schon einen gewissen Eindruck davon bekommen, was „verloren in der Welt“ für das Lyrische Ich bzw. Du bedeuten könnten. Nun kommen noch zwei sehr starke Wörter hinzu, nämlich Hass und Einsamkeit, wobei sich durch das Wörtchen „miterlebt“ vermuten lässt, dass das Lyrische Du diese Dinge wenn nur mit angesehen hat, nie aber am eigenen Leib verspüren musste. Ob das aber wirklich dahinter steckt, da bin ich mir nicht sicher. Auch könnte ich mir vorstellen, dass es vom Lyrischen Ich als Vorwurf an das Lyrische Du ist, nämlich dass dieses seinen Schmerz mitbekommen hat, nicht aber etwas dagegen unternommen hat. Dazu würden auch die nächsten zwei Verse gut passen, nämlich dass der Erzähler (=Lyrische Ich) zwar schon Liebe erfahren hat, diese aber wieder zerbrach und es demnach sehr verbittert und frustriert ist, was für mich der letztes Vers ausdrückt. Somit würde das Lyrische Ich unterschwellig mitteilen, wie sehr es verletzt wurde und das ihm dadurch etwas geraubt wurde, was es nicht mehr wieder erlangen kann.
    Andererseits könnte sich das Gesagte natürlich auch an das Lyrische Du richten, nämlich dass diesem viel Schmerz widerfahren ist wie eben Hass, Einsamkeit und eine zerbrochene Liebe. Somit müsste der Erzähler demjenigen aber sehr nahe stehen, um zu wissen, wie sehr es ihm weh getan hat und da ich der Meinung bin, dass man so etwas eher ungern mit anderen teilt, vermute ich mal, dass das Lyrische Ich kurzzeitig eher auf die eigene Perspektive bzw. Sichtweise ausdrückt. Finde vor allem, dass in dieser Strophe sichtbar wird, dass es auch ein „emotionales“ Verlorensein gibt, quasi wenn man mit den Gefühlen nicht mehr umgehen kann, was ich persönlich sehr gut nachvollziehen kann.


    Zitat

    Verloren in einer großen Welt.
    Von Licht und Dunkelheit geprägt.
    Kämpfen, um zu herrschen,
    vereint in der Dämmerzeit
    und dann wieder alles zu schnell erlebt.

    Auch hier gleicht sich wieder der erste Vers, daher werde ich auf diesen wohl nicht mehr näher eingehen müssen. Gut finde ich es aber, dass du in jeder Strophe ein gewisses andere Thema zur Sprache zu bringen scheinst. In diesem Fall hast du die recht typischen Bilder Licht und Dunkelheit verwendet, die ich persönlich aber immer sehr mag. Stelle mir sie direkt immer wie eine helle, weiße und eine dunkle, schwarze Seite, die sich gegenüberstehen, vor. Und ich denke mir auch, dass jeder Mensch in seinem Herzen sowohl weiße als auch schwarze Flecken mit sich trägt, was nun davon flächiger ist, liegt dann an der Art von Person, würde ich mal behaupten. Demnach finde ich auch, dass Vergleiche mit Hell und Dunkel in vielen Fällen sehr treffend sind. Besonders liebe bei dieser Strophe den dritten Vers, wo von „kämpfen“ die Rede ist. Das stelle ich mir wie ein riesiges Schlachtfeld vor, gleich eines Krieges zweier Nationen, wo es ja auch um Macht, also um Herrschaft geht. Kampf zwischen hell und dunkel würde ich in diesem Fall als Kampf zwischen dem, was richtig ist, und dem, was falsch ist deuten. Quasi das die Zerrissenheit des Herzens genau durch diesen Kampf entsteht. Die Metapher „vereint in der Dämmerzeit“ würde ich im Bezug darauf derart deuten, dass der Kampf nie wirklich ausgefochten sein kann, aber es eine gewisse „Grauzone“ gibt, in der sich hell und dunkel nun mal vereint haben und zu einem Ganzen geworden sind. Auf den Menschen bezogen würde ich diese Grauzone letztendlich als das tägliche Handeln bezeichnen. Man ist oft hin und her gerissen, was man tun soll, aber letztendlich tut man vieles einfach aus dem Affekt heraus und das ist dann meist nicht perfekt, aber auch nicht vollkommen verkehrt, also eine gewisse Grauzone. Zwar mag es da auch andere Fälle geben, aber in vielen Situationen, gerade wenn diese stressig ablaufen, passiert es derart, wie ich finde. Dazu würde dann auch der letzte Vers passen, nämlich dass man alles viel zu schnell „erlebt“ anstatt man es wirklich bewusst leben könnte. Also würde ich diese Strophe insgesamt als Ausdruck der Zerrissenheit des Herzens sehen, die bestimmt jeder in sich hat und demnach auch Vieles viel zu schnell geht, anstatt dass man die bestmöglichen Entscheidungen im Leben treffen könnte.


    Zitat

    Du bist verloren in einer großen Welt,
    hineingeworfen in ein Schicksal,
    beschreitest du deinen Weg hinein.
    Gar unwissend, was dich erwartet,
    unter dem scheinbar endlosen Himmelszelt.

    Ich glaube, dies ist meine Lieblingsstrophe, da sie einen guten Abschluss bietet (wenn man von dem Mini-Vers ganz unten absieht, den ich erst übersehen habe, hehe). Erst einmal ändert sich hier nun auch der erste Vers, indem aus dem vorher eher distanzierten „verloren in der Welt“ gesprochen wurde, wird hier tatsächlich das Du direkt angesprochen. Und dadurch, dass es Gegenwart ist, wird auch deutlich, dass es jetzt gerade in diesem Moment auch noch verloren ist und all die vorausgegangenen, erläuterten Dinge, wieso man sich verloren fühlte, noch immer aktuell sind. Im zweiten Vers bringst du dann ja auch noch das Schicksal herein, was für mich erst nicht so verständlich war, da ich es nicht unbedingt mit „verloren“ sondern viel mehr mit einer „Bestimmung“ verbunden hätte. Aber wenn man auch die folgenden Verse liest, wird einem klar, was du meinen könntest. Nämlich das man sich selbst durch den vorgeplanten Weg verloren fühlen kann, weil man selbst ja noch total unwissend ist, was das Schicksal für uns geplant hat. Und demnach kann man sich auch noch nicht sicher sein, welcher Richtung bzw. welchem Weg man sich zuwenden sollte. Sehr passend finde ich es auch, dass sich das Lyrische ich an das Du wendet, so als wolle es diesem raten, darunter nicht zu zerbrechen. Schließlich drückt „hereingeworfen“ eine gewisse Ahnungslosigkeit aus, aber allein dadurch, dass das Lyrische Ich genau diese zu kennen scheint, wirkt es weiser. Daher liebe ich den letzten Vers auch so, da ich generell die Bezeichnung „Himmelszelt“ sehr mag und auch weil das Lyrische Ich nur von dem „scheinbar endlosen Himmelszelt“ spricht. Das wiederum drückt für mich aus, dass der Himmel zwar riesig ist und kaum zu ergreifen, fast so wie das Schicksal eben, aber dennoch ist es auf eine gewisse Art und Weise begrenzt und demnach kann man es viel mehr als einen großen Teil von Freiheit ansehen als eine erdrückende Größe. Mag sein, dass das etwas abstrakt ist, aber demnach würde dann ja auch etwas Hoffnung daraus hervorgehen, nämlich dass man diese Freiheit nutzen kann, so weit wie man es eben schafft, ohne sich darin verloren zu fühlen.
    Schätzungsweise wäre das auch ein sehr schöne Deutung, die man aus dem Gedicht herausziehen könnte, nämlich dass es durchaus verschiedene Arten gibt, wie man sich verloren fühlen kann. Aber es wichtig ist, dass man auch erkennt, wie viel Freiheit man auch besitzt, die man verwenden kann, als nur in Verlorenheit zu ertrinken. (ist aber vermutlich etwas sehr anderes, als du dir gedacht hast, richtig?)


    Zitat

    An die Ketten der Menschheit verfällt.

    Dieser Satz macht auch nach mehrmaligen Lesen in meinen Ohren nicht so viel Sinn. Weiß nicht, ob das „verfällt“ ursprünglich so geplant war oder ob sich da irgendwie ein Fehler eingeschlichen hat (sollte es evtl. verfallen heißen?). Aber ich vermute, dass es nochmal unterstreichen soll, dass der Mensch immer auf eine gewisse Art und Weise gebunden ist, sei es nun aufgrund Ressourcen der Erde oder aufgrund Möglichkeiten, die einem nicht zur Verfügung stehen (z.B. wenn man kran ist). Somit könnte es sein, dass dem Leser bewusst werden soll, dass er auf seine eigene Art und Weise irgendwie verloren ist, bzw. einsam umher wandelt, weil das ein Teil des Menschen ist. Aber dass er darüber hinaus auch viele Chancen nutzen kann, die man aber genau dann verpasst, wenn man sich einzig und allein seiner Traurigkeit und Zerrissenheit hingibt.


    Das war es dann auch fast schon wieder von mir. Hoffentlich waren meine Gedanken nicht allzu verwirrend, da ich immer recht quer denke, wenn man das so ausdrücken kann. Aber ich hoffe, auch eine etwas abstrakte Deutung zu deinem Gedicht bereitet dir ein wenig Freude, da ich dir ja sagte, dass ich einfach meine Eindrücke zu deinem Gedicht schildern möchte. Insgesamt mag ich das Gedicht nach näherer Betrachtung auch noch um einiges mehr, weil es für mich viel Wahrheit beinhaltet, gerade wenn es darum geht, sich leer oder eben verloren zu fühlen, sich dem aber nicht hingeben zu lassen.
    Daher würde ich von meiner Seite aus sagen, dass du dich ruhig häufiger an Gedichte ran wagen kannst. Zwar wird nicht immer ganz deutlich, auf welches „Ziel“ du hinausschießt, aber das finde ich nicht verkehrt, denn so lässt man den Leser ja bestenfalls selbst etwas knobeln. Desweiteren ist mir noch aufgefallen, dass du dir glaube uneinig bist, ob du die Buchstaben am Anfang eines Verses groß schreibst oder nicht, da manchmal selbst Verben groß geschrieben sind. Vermutlich bist du da nach den Satzzeichen gegangen, richtig? Ansonsten hat der Dichter an sich auch die Freiheit, alle Anfangsbuchstaben der Verse großzuschreiben. Aber was dir letztendlich besser gefällt, ist ja ganz und gar dir überlassen. C; Wollte es nur mal angemerkt haben.


    Hab dich lieb und liebe Grüße~<3

  • Huhu Rini :*
    Ich war schon so lange hier und doch hab ich es nie geschafft, dir einen Kommi zu hinterlassen. Aber genau dass möchte ich jetzt nachholen, gerade, weil du bei mir immer so fleißig rewiest.
    Verzeih mir, dass ich deinen SP und deine KG außer Acht lasse; aber da du darüber schon meine Meinung kennst, wäre es nur langweilige Wiederholung.


    Bedinungslos / Bedeutungslos
    Zwei Gedichte, die in Verbindung zueinanderstehen und doch unterschiedlicher nicht sein können. Klingt wie der Anfang einer Geschichte. Und genauso sehe ich es auch.
    Bei "Bedinungslos" beschreibst du, wie sehr sich das lyrische Ich nach Liebe sehnt. Nach einer Person, die sie trotz aller Makel lieben kann und sie nie wieder verlassen wird. Es ist so voller Hoffnung, dass einem regelrecht die TRänen kommen. Es ist ein sehr kurzes Gedicht, doch du baust so viele Emotionen und eine Leidenschaft ein, die den Leser überspült. Man lässt sich treiben. Unglaublich, was du mit so wenig Worten bei mir auslöst.
    Ich entdecke in diesem Gedicht auch teilweise dich wieder. Was aber mehr als nur normal ist, schließlich ist ein Gedicht auch immer ein Stück des eigenen Ichs.
    Bei "Bedeutungslos" wiederrum sieht man hier schon Verzweiflung. Das genaue Gegenteil von dem vorherigen Gedicht. Es ist die verlorene LIebe, die nun zu Gleichgültigkeit umschlägt. Vom Hass kann man (noch) nicht sprechen, denn hier fehlt die Leidenschaft dieser Emotion. Nicht umsonst sagt man, dass Hass näher an Liebe ist als jedes andere Gefühl.
    Du gibst dieser KG /Gedicht schon eine Stärke, indem du hinter jeden Satz den Titel setzt. Es macht das Ganze jedoch auch noch unausweichlicher.
    Im Ganzen ein sehr starkes Werk, voller Emotionen.


    Verloren
    Hier werde ich nach Strophen gehen, weil ich sonst das Gefühl habe, etwas zu verpassen.
    Der Titel an sich klingt irgendwie traurig, aber auch sehr regisniert, als hätte das lyrische Ich sich schon mit der Einsamkeit abgefunden. Das Bild ist wunderschön und bestärkt mich nur noch in meiner Vermutung.


    Verloren in einer großen Welt.
    Die Zeit vergeht so schnell.
    Noch warst du ein Kind, dann Erwachsen.
    Keine Zeit zum Nachdenken,
    schnell musst du Entscheidungen treffen.


    Die Strophe beschreibt, wie schnell man älter wird und die Zeit immer weiter verrinnt. Ehe man`s sich versieht, ist man schon Erwachsen und muss Entscheidungen treffen, wie du es so passend beschreibst. Die Punkte hinter den jeweiligen Sätzen verdeutlichen noch das Bild der Hast, welches hier mitschwingt. Die Zeit bleibt nicht einmal in diesem Gedicht stehen. Gleichzeitig jedoch zeigt es auch, dass jeder Satz von dem anderen getrennt ist, auf sich allein gestellt.


    Verloren in einer großen Welt.
    Einsamkeit und Hass miterlebt.
    Die Liebe erfahren,
    doch schon wieder vorbei.
    Nie wieder Zeit das Gleiche zu erlangen.


    Und hier schon der Titel. Die Gefühle wechseln sich ab, vergehen so schnell wie die Zeit. Das lyrische Ich muss schnell erfahren, dass kein Gefühl für die Ewigkeit gemacht ist und nicht alles gut ist. Es lernt auch Hass und Schmerz kennen. Und dass man nie wieder die Gelegenheit bekommt, alles noch einmal zu erleben, sein


    Leben erneut zu leben.
    Verloren in einer großen Welt.
    Von Licht und Dunkelheit geprägt.
    Kämpfen um zu herrschen,
    vereint in der Dämmerzeit
    und dann wieder alles zu schnell erlebt.


    Man kämpft, um weiterleben zu können. Doch der Kampf ist schnell vorbei und man selbst bleibt zurück, mit dem Gedanken, wofür man denn eigentlich gekämpft hat. Schön finde ich hier die Formulierung "vereint in der Dämmerzeit"; also die Zeit zwischen zwei Dingen, zwei Gefühlen. Wie genau meinst du es jetzt? Es hat für mich zwei Bedeutungen, die ich jedoch bei mir behalte. Sind auch etwas zu seltsam xD


    Du bist verloren in einer großen Welt,
    hineingeworfen in ein Schicksal,
    beschreitest du deinen Weg hinein.
    Gar unwissend was dich erwartet,
    unter dem scheinbar endlosen Himmelszelt.


    An die Ketten der Menschheit verfällt.


    Die letzte Strophe ist eine Steigerung des Ganzen. Denn es hat kein Ende, ebenso, wie auch das Leben noch kein Ende hat. Den letzten Satz finde ich wieder sehr schön. Er bringt das Gedicht zu einem gelungenen Ausklang.


    Es tut mir Leid, dass ich nicht mehr sagen kann. Aber ich finde es immer sehr schwer, meine Gedanken zu einem Gedicht in Worte zu fassen. Vom Stil her sag ich, dass du es verstehst, Emotionen zu wecken und verschiedene Wege kennst, deinen Werken Ausdruck zu verleihen.
    Ich freue mich darauf, weiteres von dir zu lesen!
    LG, Cassi

    So this is me
    In dieser Rüstung, viel zu schwer
    Ihr wollt einen Helden, doch
    Meine Stärke überschätzt ihr

  • [tabmenu][tab=Vorwort][subtab=~]

    Nach einer kleinen Ewigkeit komme ich mal wieder dazu, mein Topic zu aktualisieren. Ist ja ein Weilchen her, seitdem ich etwas veröffentlicht habe. Aber umso freut es mich, dass ich endlich mal dazu kommen kann. ^^


    [subtab=Information]

    Zu dem folgenden Werk möchte ich ehrlich gesagt lieber weniger Worte verlieren. Besonders da ich jenes in einer nicht gerade erfreulichen Stimmung geschrieben habe und mir das Schreiben manchmal helfen kann, einige Sachen aufzuarbeiten. Um meinen Text allerdings handelt es sich genauer gesagt um eine Prosaskizze, weshalb man hier keine wirkliche Handlung wiederfindet, sondern lediglich eine „Sammlung“ aus Gedanken und Gefühlen meinerseits sind. Zumindest würde ich es als solches bezeichnen, da es auch keine sonstigen typischen Merkmale einer Kurzgeschichte vertritt. Ich bin mir allerdings sehr unsicher, wie dieser ankommt und auch wahrscheinlich noch einige Fehler habe (die ich mal wieder übersehen habe). Demnach findet man hier mehr Metaphern und Symbole, als tatsächlich ein Geschehen. Ich hoffe das dieser Text nicht allzu langweilig auf den einen oder anderen erscheinen mag. ^^''


    [tab=Re-Kommis][subtab=Noxa]

    Noxa-sama. ♥ Vielen, lieben Dank für deinen Kommentar, ich war wirklich überrascht, wie viel du aus so wenigen Worten rausholen konntest. Was mir besonders „gefiel“ - wenn man das so überhaupt sagen kann -, war deine Interpretation zu meinem Titel, denn genau das ist im Prinzip was mir auch vorschwebte, allerdings in meinem Gedicht hier mehr von dieser Hetzte im Leben spricht, wo man sich manchmal einfach nur verloren vorkommt. Jedoch sagte mir auch diese/deine Ansicht sehr zu bzw. ist es eben wiederum ein Thema, in dem ich mich wiederfinde.
    Du bist ebenfalls im allgemeinen detailliert auf mein Geschriebenes eingegangen, hast es aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und wirklich gut zur Geltung gebracht, wie ich finde. Im Prinzip hast du alles ausgesagt, was ich mit jenem selber aussagen wollte.
    Zu der zweiten Strophe wollte ich besonders damit ausdrücken, dass das Lyrische Ich zwar diese erwähnten Gefühle erfahren hat, aber diese mehr flüchtig, eher kurz als das man wirklich davon irgendwie eine große Notiz genommen hat, wenn du verstehst was ich meine. Demnach kann man schon sagen, dass die Person mehr als Beobachter dessen fungiert hat, als wirklich in so etwas involviert worden zu sein. Ebenso stimme ich dir auch im Bezug auf die „Dämmerzeit“ zu, es sollte vor allem aussagen, dass es zwar immer wieder Konfrontationen gibt, diese zwar nicht unbedingt gelöst werden müssen, aber irgendwann so etwas wie eine Zeit gibt, in der sich diese zwei Parteien (wenn man nun Licht und Dunkelheit als zwei verschiedene Seiten betrachtet) nicht bekriegen. Zu dem Schicksal war es auch eben das was ich mir dabei dachte, auch wenn du dir dessen eher unsicher warst, lagst du damit goldrichtig, denn selbst wenn man mehr oder wenige eine Gewissheit hat, dass einem ein Weg vorherbestimmt ist, dennoch aber genau jene einem Unsicherheit bieten kann und gerade dadurch man sich in gewisser Weise verloren im Leben fühlt, nichts ahnend was man tun sollte um dessen Gerecht zu werden.
    Ebenso kann ich dir noch im Bezug au die letzte Zeile zustimmen, selbst wenn sich meine Gedanken zu dieser, etwas von deinen Überlegungen distanziert haben. Damit wollte ich nicht nur auf die verschiedenen Ressourcen eingehen, welche ein Mensch zum Leben benötigt, sondern selbst das man als Mensch immer gewisse Pflichten zu erfüllen hat, die von andere Menschen an einen selbst gestellt werden. Insofern das man auch an diese gebunden – oder wie es hier beschrieben habe „angekettet“ ist.
    Zum Schluss bedanke ich mich noch einmal für deine Rückmeldung! Du hast wirklich alles erwähnt, was es dazu zu sagen gibt und bist auf alles eingegangen, dass mich auch deine Überlegungen zum Nachdenken angeregt haben. Danke! :*


    [subtab=Cassia]

    Erst einmal danke für deinen Kommentar! Du hast mir damit wirklich eine Freude bereitet, Cassia-sama. ^^
    Btw. handelt es sich um die beiden Texte, die zu Beginn erwähntest, genauer gesagt um Drabbles.
    Bei jenen du auch die Kernpunkte genannt hast bzw. genau das, was es aussagen soll. Ebenso bei dem Gedicht, dass du auch kurz und knapp erläutert hast, dennoch auch hier sich in deiner Meinung, meine eigene widergespiegelt wurde. Zu der Dämmerzeit hast du auch hier prinzipiell die „richtigen“ Dinge genannt – oder eher dass was ich mir darunter vorgestellt habe -; es handelt sich um eine Zeit in deren zwei unterschiedliche Dinge sich im Einklang befinden, wo man einen Streit, eine innere Zerrissenheit, beiseite legen kann – oder wie ich bereits erwähnte -, dass es eine Zeit ist der die zwei verschiedenen Seiten, ihren Streit beiseite legen können. Diesbezüglich hättest du ruhig deine Überlegungen aufschreiben können, auch wenn diese vielleicht nicht unbedingt mit meinen eins zu eins übereingestimmt hätten, interessiert es mich sehr was andere aus meinem Geschriebenen für Schlussfolgerung ziehen bzw. interpretieren. Allgemein betrachtet gibt es bei Gedichten auch kein richtig oder falsch, da es eben immer andere Ansichten gibt, was jenes und dieses Wort für eine Bedeutung darstellen könnte und wie man es betrachtet. Im Zuge dessen zwar der Autor etwas bestimmtes damit aussagen will, dennoch aber es jeder anders auffassen kann.


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    © Quelle


    Hoffnung?


    Wer bin ich? Was will ich?
    Jene Fragen begleiteten mich in den Schatten. Durch all die Dunkelheit um mich herum, die sich tief in mir eingenistet hatte, zusammen mit dem Hass, der sich durch all meine Trauer und meinen Schmerz genährt hatte. Es waren keine körperlichen Schmerzen, aber selbst jener physischer wäre mir lieber gewesen, als der, denn ich durch Worte erleiden musste. Worte sind um einiges schärfer als Dolche und treffen um einiges siegessicherer, als es diese Waffen je könnten. Denn Worte verfehlten nie ihr Ziel. Auch wenn einige Menschen die Schärfe ihrer Worte durch Verschönerungen verschleiern, sehr geschickte Leute, die gut mit Worten umgehen können, begreift doch jedermann im Herzen diese Botschaft. Selbst wenn diese nie immer einen Grund haben muss.
    Aber trotzdem verlor ich nie den Überblick über all die schönen Sachen im Leben, die trotz Menschenhand überlebten und mir ein Zeichen von Hoffnung gaben, in all den schier endlosen Stunden meines Exils.
    Ich streckte meine blasse Hand – meine allgemein farblose Haut, die ich all den Jahren in der Finsternis verdankte, aber teilweise auch vererbt bekommen habe, - durch die dünnen, aber dichten Gitter und wartete auf ein Zeichen.
    Aber auf was für eines?
    Was würde schon geschehen wenn ich meine Hand durch die Gitter meines Gefängnisses streckte, in der naiven und lächerlichen Hoffnung, es wurde etwas passieren? Aber ich war kaputt. So kaputt, dass selbst die Splitter meines Daseins, sich nach jenem sehnten. Nach einem Zeichen.
    Aber das merkwürdigste dabei war, das es tatsächlich geschah. Ein kleines Wesen mit Flügeln setzte sich zaghaft auf meine Fingerspitzen und betastete dieses fremde etwas voller Neugier. War es tatsächlich möglich oder bloß eine Sinnestäuschung meinerseits? War ich so blind vor Verzweiflung geworden, dass ich mir etwas einbildete? Dass ich ernsthaft glaubte, etwas so schönes und anmutiges den Weg zu mir finden würde? Aber es war so. Zu Beginn bewunderte ich den Schmetterling – geflügelte Geschöpfe, die in meinen Augen Engeln glichen und wie mir eines davon erschienen war. Zwar vertraten diese Wesen nicht das klassische Schema eines Engels. Eher das Gegenteil. Keine von Federn überzogenen Flügeln, kein schöner Lockenkopf und kein liebliches Gesicht, welches fast menschenähnlich war, aber viel zu perfekt, als das man es als einen von uns betrachten könnte. Stattdessen war es eher sonderbarer, aber auf eine faszinierende Art und Weise, trotz das es nicht von uns abgeleitet war, empfand ich es als zartes und schönes Wesen. Menschen erschufen gerne perfekte Abbilder von sich, dabei wussten sie selbst, dass sie es nicht waren. Aber wenige konnten es akzeptieren. Viele strebten danach, um einer scheinbar vollkommenen Abbildung, gerecht zu werden. Doch das sind Narren, denn nach alldem, weiß man das es ein unerreichbares Ziel ist. Und der Weg dorthin fügt einem nur Leid zu.
    Viele Tage waren vergangen seit dieser Begegnung. Es war nur ein kurzer Augenblick, eine kurze Berührung des Schmetterlings, die mir aber wahrscheinlich für immer in Erinnerung bleiben würde.
    So gerne würde ich so unbeschwert fliegen wie eines dieser Wesen! So gerne würde ich einfach meine Flügel ausbreiten und von hier fort gehen, für alle Zeit, auf dass es kein Wiedersehen gibt! Aber ich bin nur ein Mensch, ein Geschöpf verankert auf den Boden der Erde.


    Ein einziges Zeichen reiner Hoffnung. Noch einmal bevor meine Maske zerbrach, hinter der verschlossenen Türe meinen Tränen unentwegt meinen Wangen hinab flossen. Noch einmal fliegen können, auch wenn es nur im Traum war. Noch einmal mein eigenes Lachen zu hören, ohne es erzwungen zu haben.


    »Was ich brauche ist das strahlende Grün der Wiesen im Frühling, wenn der Winter das Land verlässt. Das strahlende Grün, das für die Hoffnung steht. Hoffnung, dass auch ich eines Tages lachen kann, ohne Angst vor der Zukunft zu haben. Hoffnung, eines Tages Glücklich zu sein.«

  • Huhu Kollegin :3 ♥
    Nachdem ich gerade eigentlich mit dem Gedanken gespielt habe, die Feedbackkette fortzuführen, nachdem du für das Thema von Snow um einen Kommentar gebeten hast, und ihn aber letztendlich verworfen habe, weil ich ihm sowieso schon einen Kommentar versprochen habe, widme ich mich jetzt einfach mal einem Thema, welches ich bislang noch nicht aufmerksam gelesen, aber ab und an beobachtet habe - Schmetterlingsflügel. Viel Spaß also mit meinem mehr oder weniger ausführlichem Kommentar :3


    Hoffnung?
    Eigentlich hätte ich mich gerne, wie auch Cassia und Noxa vor mir, deinem Gedicht gewidmet, denn es hat mir äußerst gut gefallen, wenn ich das mal anmerken darf, letztendlich hat dann aber der wirklich tolle Titel deines neuen Werkes dazu geführt, dass ich dieses kommentieren wollte, haha.
    Fangen wir doch einfach mal bei dem einfachsten an - dem Vorwort, denn bei diesem hattest du mich spätestens. Ich als kleine dichterisch angehauchte Schreiberin (ein paar Freundinnen nennen es liebevoll "Wortkomponistin", hehe) mag es sehr, dass du viele Metaphern und Symboliken einbaust. Mir persönlich geht es in einer Geschichte viel mehr um Gedanken, Gefühle und Hintergründe, einfach aus dem Grund, dass Handlung an sich irgendwo nicht so schwer niederzuschreiben ist, wie ein schön beschriebener Gedankengang oder Gefühlswechsel. Deswegen habe ich mich sehr darauf gefreut, das Werk zu lesen und die ganzen Metaphern und Symboliken für mich zu entdecken und zu deuten. Vielleicht kann sogar ich als kleine Dramatikerin der Poesie etwas von dir lernen? Auf jeden Fall solltest du dich dann geschmeichelt fühlen, denn geschafft haben das bis jetzt die wenigsten, haha :3
    Kommen wir aber wieder zu dem nächsten Teil zurück - dem Bild. Oh man, wie ich diese Farben und die Gefühle in diesem Bild liebe, du hast dieses Bild wirklich wundervoll gewählt. Ich kann gerade schwer deuten, ob du das Bild bereits hattest, bevor du die Geschichte verfasst hast, immerhin kann es durchaus sein - besonders als Schmetterlingsliebhaberin -, dass du es schon vorher gefunden hattest und es dich vielleicht sogar zu diesem Werk inspiriert hat. Vielleicht passten im Nachhinein die liebevollen Gesten der Schmetterlinge, wie das Anheben der Haarsträhne, gut zu dem Titel, da es doch einen gewissen Gegensatz bildet. Auf der einen Seite ist das Mädchen auf dem Bild traurig, an ihrer Körperhaltung lässt sich Abschottung, Einsamkeit und Kraftlosigkeit ablesen. Auf der anderen aber ist sie von Schmetterlingen umgeben - ihren einzigen Vertrauten? Immerhin umgeben sie sie, fliegen nicht wild davon, wie es die meisten dieser Tiere auf den Wiesen in Parks tun. Als hätten sie eine besondere Bindung zu dem Mädchen. Vielleicht verkörpern die Schmetterlinge aber auch etwas? Sehr tiefgründig, tolles Bild!
    Zuletzt aber zum Wichtigstem - dem Titel. Ich habe mich sofort in ihn verliebt, da ich zum einen Einworttitel sehr gerne mag, zum anderen gefällt mir das Fragezeichen sehr gut. An sich würde dieses Wort etwas einsam, langweilig klingen. Verstehe mich nicht falsch, aber in so vielen Geschichten, die mit negativem Gefühl und erhoffter Erlösung zu tun haben, spielt Hoffnung im Titel eine große Rolle, daher klingt es alleine schon etwas zu einfach. Aber das Fragezeichen dahinter macht den Titel zu etwas sehr Fesselndem, etwas, bei dem sich der Leser angesprochen fühlt. Denn die Frage wendet sich ja nicht merkbar an jemanden, das hast du sehr geschickt gemacht! :)
    Auch bin ich gespannt, um was es letztendlich in der Geschichte genau geht - in der Beschreibung hast du bereits von Gefühlen im traurigen Sinne gesprochen, deshalb rätsel ich gerade, ob sich dein Ich frägt, was Hoffnung ist, ob jemals wieder Hoffnung in sein Leben treten wird, oder ob es doch in eine ganz andere Richtung geht.
    Fazit - um die WoT zusammenzufassen : Toller Titel! <3


    Kommen wir aber - endlich, du dachtest bestimmt, dass ich nur über den Titel so viel sagen kann - zu dem Inhalt, und zwar gleich mit dem ersten Absatz, den ich richtig klasse eingebaut finde. Zum einen ist es ein sehr schöner Einstieg, denn ich weiß selbst, dass es nie einfach ist in eine Thematik einzusteigen, die man genau kennt. So hast du einerseits einen sehr schönen Einstieg gefunden, zum anderen hast du es mit diesen beiden Sätzen geschafft, den Leser gewissermaßen an diese Geschichte zu binden, das ganze hat zwei Gründe - zum einen hast du, ähnlich wie beim Titel, niemanden direkt angesprochen, zum anderen hast du Fragen gewählt, die sich so gut wie jeder Mensch schonmal gestellt hat - wer bin ich? Was will ich? Toller und interessanter Anfang!
    Im zweiten Absatz gehst du bereits genauer auf das Thema ein, und es wird klar, warum dein (nennt man das episches Ich?) Erzähler/Protagonistin/Ich in dieser Geschichte sich diese beiden Fragen stellen musste - andere Menschen haben ihn/sie verletzt und deshalb hat es sich zurückgezogen und ist dort vielleicht ins Grübeln gekommen, musste sich mit diesen Fragen herumschlagen und quälen. Wahnsinnig schön finde ich auch die genaue Beschreibung, die du ganz großartig mit Metaphern augesführt hast, der Peniger, die mit Worten verletzen und zerstören. Du hast gerade diesen Teil schon sehr gefühlvoll beschrieben und dem Leser ein Stück Charakter des Erzählers mitgegeben - er ist verletzt, betrübt und hasst diese Worte scheinbar, allerdings ist er nicht dumm oder dergleichen, denn er duchschaut die Menschen sehr geschickt, wenngleich er sich davon hatte verletzen lassen. Entweder ihm ist das von Anfang an aufgefallen, oder es ist nachher, als er nachdachte und sich auch jene Fragen, um die es sich dreht, stellte, passiert. Ich bin schon sehr gespannt, ein bisschen genauer zu erfahren, was den Gegensatz zu dieser Gewalt darstellt, nämlich wer oder was die Hoffnung ist. Auch ins Grübeln brachte mich, welche Botschaft du genau meinst, ich weiß zwar, dass du die der Worte meinst, aber nicht welche Botschaft genau das Herz deines Ichs verletzt hat. Ich hoffe sehr, das noch erfahren zu dürfen! x3
    Daraufhin kommt ein sehr metapher- und symboliklastiger Teil, wenn dieser auch kurz ist - die Beschreibung des Rückzugs, des Exils, wie du es nennst. Die Gitterstäbe, die du beschreibst, gehören ganz klar zu einem Käfig, in den das Ich gesteckt worde, sich vielleicht aber auch selbst getrieben hat? Immerhin beschreibst du am Anfang dieses Teils noch, dass das Ich trotz dieser Pein nie die Schönheit des Lebens vergessen hat, was einen sehr harmonischen und doch dramatischen Kontrast zu dem Schmerz, den du beschreibst bildet.
    Auch bleibt es spannend, welches Zeichen du genau beschreibst - ist es die Hoffnung, die du im Titel erwähnt hast? Kommt nun der Schmetterling/die schmetterlinge aus dem Titebild?
    Ein ganz wunderschöner Absatz, du hast mich unheimlich inspiriert!
    Im Folgenden - dem Höhepunkt der kurzen Geschichte - beschreibst du diesen Schmetterling, der scheinbar alles veränderte. Du hast einerseits sehr schön beschrieben, wie das Ich aus dem Dunklen gerissen wirst, immerhin fragt er/sie sich andauernd, ob das nur Einbildung ist. Du schilderst hier sehr toll eine gewisse Unsicherheit, die für diesen Menschen sehr typisch zu sein scheint, die zu einem markantem Charakterzug reifte, was vielleicht an der Zeit im "Exil" liegen mag. Aber dann gehst du genauer auf den Schmetterling ein, schilderst diese Berührung und ihre Wirkung immer und immer wieder, das liebe ich! Alles dreht sich nun um diesen kleinen Schmetterling, dessen bloße Berührung aber reichte, das Ich aus seiner Einsamkeit zu reißen. Das ist eine wunderschöne Geste und Idee, die du hier umgesetzt hast! Ich hatte zwar angenommen, dass es um einen Schmetterling in Verbindung mit einer hoffnungsspendenen Geste geht, aber dass ich Recht behalten würde, hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Trotz der eher kurzen Geschichte, ist dieser Moment eine unerwartete und faszinierende Wende im Schauspiel, du hast wahrlich eine berührende Situation beschrieben. Auch die Übertragung des Schmetterlingengels auf den Menschen hast du wundervoll eingebaut, das hat mir sehr gut gefallen. Tatsächlich ist deine Geschichte sehr metapher-, symbolik- und vergleichsträchtig geworden, was mir aber wahnsinnig gut gefällt. Die Poesie, die dieser Geschichte innenwohnt, hat mich in ihren Bann gezogen und es ist wirklich schade, dass sich langsam das Ende des Werkes ankündigt. Wunderschöne Geste, wunderschöne Umsetzung! <3
    Im vorletzten Teil gehst du auf die Hoffnung und den Wunsch ein, der im Ich eingekehrt ist. Der Kreis zwischen Geschichte und Titel schließt sich somit, und ich muss dir ganz ehrlich gestehen, dass ich immer ein bisschen Angst habe, dass der Ausklang den wunderschönen Teil der Geschichte zerreißt. Aber dir ist das keineswegs passiert - du hast die Gegenwart , da es sich bei der Berührung um die Vergangenheit handelte, wahnsinnig toll eingebunden, denn der Leser fragt sich natürlich immer, wie es nach diesem Schlüsselereignis um das Ich besteht. Wahrlich toller Ausgang, toller Bezug auf den Titel!
    Der letzte Teil ist ... oh Gott, wie mir gerade ernsthaft die Tränen kamen (was btw nicht an dem kleinen Rechtschreibfehler lag, hahaha), und das ist wirklich das erste Mal seit einigen gelesenen Werken. Wunderschön, melancholisch und sehr poetisch beschrieben. Mir fehlen, kurz gesagt, einfach die Worte, um diese von Trauer, Poesie und Gefühl erfüllten Zeilen zu beschreiben. Du hast mich geistig keineswegs überansprucht, ich kann dem Geschehen sehr gut folgen. Aber ich kann einfach nichts dazu sagen. Zu schön sind diese Zeilen.


    Wunderschön, einfach wunderschön, Liebes, diese Geschichte hat mein Herz berührt! <3


    Zitat

    die schärfe (die Schärfe)


    Zitat

    So kaputt, dass selbst die Splitter meines Daseins, sich nach jenem sehnten. Nach einem Zeichen.


    Zitat

    dabei wussten sie selber(hier hätte "selbst" ein bisschen poetischer geklungen, das "selber" ist irgendwie sehr grob), dass sie es nicht waren.


    Zitat

    Hoffnung, dass auch ich eines Tages lachen kann, ohne Angst vor der Zukunft zu haben. Hoffnung, eines Tages Glücklich(wenn du das in eine Art "Vers" schreibst, ist glücklich groß geschrieben nicht falsch, aber normal würde es sich klein gehören x3) zu sein.«

  • [tabmenu][tab=Vorwort][subtab=~]

    Irgendwie stauen sich so langsam meine Ideen an, welche ich davon einige bereits zu Papier gebracht habe dahingehend aber nicht fertig sind. ^^'' Aber da ich einige etwas kürzere Werke fertig habe, wollte ich diese einfach mal hier veröffentlichen.


    [subtab=Information]

    Beide Gedichte sind mir sehr spontan eingefallen und ich selber bin alles andere als gut in solchen zu schreiben, weswegen ich mich besonders bei jenen sehr freuen würde, wenn mir jemand Kritik hinterlassen könnte. Die Gemeinsamkeit zwischen den beiden steckt vor allem in den eher nicht gerade positiven Gefühlen, da beide aber auch wichtige Teile von mir enthalten bzw. Situationen in denen ich mich manchmal wiederfinde, und beide Werke somit auch diese widerspiegeln. Bei Allein war vor allem eben dieses Gefühl der Einsamkeit präsent, was man aber bereits dem Titel entnehmen kann, hierbei aber man nicht unbedingt selber betroffen ist, sondern vielmehr als Beobachter fungiert und sieht, wie es andere zurichten kann. Bei dem anderen geht es um etwas ähnliches nur, dass dies nicht nur durch die Einsamkeit hervorgerufen werden kann, sondern generell Worte eine mächtige Waffe sein können, was ich hierbei besonders zum Ausdruck bringen wollte. Ob ich dies geschafft habe oder nicht, darüber bin ich mir ehrlich gesagt nicht im klaren, da ich besonders beim zweiten einfach mehr drauflos geschrieben habe, als überlegt. Ich hoffe dennoch das sie einigermaßen passabel sind und die Gefühle aus diesen, deutlich hervorgehen.


    [tab=Feliciá/Amélie]

    Hey Kollegin.♥
    Erst einmal vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Wirklich ich habe mich riesig gefreut und überrascht hast du mich zudem auch, eine an sich schöne Kombination in Verbindung mit dir. ^^ Und besonders das du wirklich soviel darüber schreiben konntest (sogar mehr als mein eigenes Werk, was aber nicht schwer ist xD), hat mich wirklich erstaunt. Du hast die Geschichte gut durchschaut.
    Ich selber finde ja das Handlungen an sich schwieriger zu beschreiben sind, da Gefühle man immer mit einbinden kann, bei dem Geschehen und dem Beschreiben der Charaktere was diese tun, kommen in mir öfters Schwierigkeit auf, was aber letztendlich Ansichtssache ist.
    Das Werk hatte ich schon sehr lange begonnen (seit Oktober?), das wirklich passende Bild habe ich später per Zufall gefunden, davor hatte ich eigentlich ein anderes ins Auge gefasst, aber als ich dieses erblickte, welches meiner Meinung nach zu dem Inhalt gut gepasst hat, habe ich mich umentschieden. Recht hast du natürlich mit der Annahme das diese Schmetterlinge eine gewisse Annäherung dem Mädchen gegenüber zeigen, was sich auch dahingehend ebenfalls in dem Inhalt wiederfinden lässt, weswegen ich dieses auch gewählt habe. Mit der Annahme, dass die Person sich in gewisser Weise auch selber in ein Käfig gesteckt hast, stimme ich dir da teilweise zu, denn manchmal tut man das besonders um sich selber zu schützen, eine Anmerkung von dir, die mich selber zum nachdenken gebracht hat. Der Schmetterling hatte im übrigen hier eine sehr hoffnungsvolle Rolle gehabt bzw. jenes Gefühl der Person mit dieser Berührung gegeben. Da es gerade dadurch dem Ich so gesehen aufgezeigt hat, dass jene Person nicht alleine ist, nicht alleine mit all den negativen Gefühlen die einen umgebenen Weswegen du eigentlich mit dieser Annhame recht hattest, zumindest es eben das aussagen sollte. Besonders hat mir hierbei deine Bezeichnung „Schmetterlingsengel“ gefallen(muss ich mir unbedingt merken!), wobei ich mit diesem Gedankensprung hier eher Angst hatte, dass dieser unpassend erscheinen würde. Daher freut es mich, dass es dir gefallen hat. Deine Angst bzw. Sorge habe ich im übrigen geteilt, da ich mir eher unsicher war wie ich diese „Geschichte“ am besten beenden sollte, dachte ich mir das ich diesbezüglich auf diese Hoffnung eingehe, welche mir selber einfach wichtig ist und in diesem Text ja auch hervorgehen sollte.
    Alles in allem vielen Dank nochmal, du hast mich wahrlich geschmeichelt, ich hätte selber nicht gedachte das dieses Werk von mir anderen gefallen würde.<3

    [/tabmenu]



    Allein


    Du sahst so verloren aus im Nebel.
    Allein und verlassen.
    Es schien dir egal.


    Von den Menschen distanziert
    erwählst du dir dein Leben.
    Nichts bereuen. Nichts empfinden.


    Aber mein Herz war voller Leid,
    als ich dich erblickte.
    Doch du warst abgeneigt.


    Geprägt von den Narben
    deiner Vergangenheit.
    Das Feuer der Nacht,
    dass dein Dasein erlöschte.
    Und für immer fortwehte.
    Wie die Blätter im Wind,
    warst nur ein ängstliches Kind.


    Du saßt alleine im Nebel.


    Worte


    Dieses eine falsche Wort,
    mit einem Male mein Herz durchbohrt,
    einst für die Liebe auserkort.
    Und dann mit einem Male zerreißt,
    als sei es nichts Wert.


    Ist es solch ein großer Aufwand?
    Nachzudenken bevor etwas aus dem Munde fällt.
    Mit einem Male nicht mehr existent.
    Mit einem Male nicht mehr präsent.


    Das Wort das mich traf,
    von einem der mir nicht mal nahestand.
    Dennoch wie ein Dolch reagierte,
    das einzig was mir blieb traf.


    Seid wachsam, denn auch ihr könnt getroffen werden.
    Von einem Wort, dass euch durchbohrt.
    Euch wegnimmt was euch einst gehörte
    und dennoch man euch entrissen hat.
    Was einst mal in der Brust schlug,
    man draußen tief in der Erde vergrub.


    Setzt einen Grabstein noch dazu!
    Schreibt wessen es gehörte!
    Schreibt den Grund auf was ihr tat!
    Und dann seid glücklich und zufrieden,
    denn diese Person die es einst besaß ab diesem Augenblick,
    nicht mehr existierte.

  • Hallo Dunames. (:


    Eigentlich ist dieser Kommi schon längst überfällig, denn ich wollte hier schon eine ganze Weile mal Feedback dalassen. Aber aus irgendeinem Grund hab ich dein Topic nicht mehr gefunden! Muss wohl auf beiden Augen temporär blind geworden sein beim Durchschauen des Bereiches - gomen nasai. .__.
    Aber jetzt bekommst du dein Feedback und ich hab mir gedacht, ich kümmere mich mal um dein Gedicht „Worte”.


    Worte
    -> Short and to the point. Ich mag den Titel, weil man nicht genau weiß, was für Worte gemeint sind oder in welchem Zusammenhang die Worte mit dem möglichen Inhalt des Gedichtes stehen. Schöne Worte? Schlimme Worte? Vielleicht sogar die Kraft der Worte/Sprache allgemein? Man weiß es nicht und deshalb gefällt mir der Titel so, denn Worte besitzen ja eine Menge Macht.
    Zum Thema Worte gibt es eine Menge Sprüche und Zitate, aber einer meiner Lieblingssprüche - der die Kraft der Worte ziemlich gut auf den Punkt bringt - lautet so:
    „Da ist einer, der gedankenlos redet wie mit Schwertstichen, aber die Zunge der Weisen ist Heilung.” — Sprüche 12,18
    Sou, jetzt aber zum Gedicht! ^.^


    Dieses eine falsche Wort,
    mit einem Male mein Herz durchbohrt,
    einst für die Liebe auserkort.
    Und dann mit einem Male zerreißt,
    als sei es nichts Wert.

    -> Das lyrische Ich wurde also von einem falschen Wort getroffen, welches es sehr verletzt hat. Das merkt man gut an der zweiten Zeile, wo du davon sprichst, dass das Herz durchbohrt wurde. Bei der Wortwahl kann ich mir den Schmerz sehr gut vorstellen, ich selbst war schon einige Male in der Situation deshalb weiß ich genau was du meinst. Auch die nächsten zwei Zeilen beschäftigen sich mit dem Schmerz des Herzens, in der dritten Zeile sprichst du davon, dass es für die Lieber auserkoren war — also eigentlich für etwas Gutes, weil das jeder Mensch verdient hat. Und vor allem hat er verdient, dass man ihn nicht verletzt. Doch durch das falsche Wort wurde es zerrissen als hätte das Herz keinen Wert. Das Herz benutzt du hier wohl auch als Bild für das Wesen eines Menschen, was sehr passend ist, da das Herz - so denke ich jedenfalls - maßgeblich für unsere Gefühlswelt zuständig ist. Anders als der Kopf, den ich für den rationalen, logischen Teil des Menschen halte, ist das Herz impulsiv und schwer zu kontrollieren, und sehr verletzlich.
    Das alles läutet das Gedicht also eher bedrückend ein, mit dem Schmerz, dem das lyrische Ich durch ein Wort zugefügt wurde. Bisher weiß man noch nicht, um welches Wort es sich handelt, aber im Grunde ist das auch nebensächlich. So hat der Leser nämlich die Möglichkeit sich selbst mit dem Gedicht zu identifizieren, da es ihn vielleicht selbst an die ein oder andere Situation erinnert in der es ihm so ergangen ist. (Mir geht’s jedenfalls so.)
    Sou, jetzt noch ein bissl was Formales, was mir aufgefallen ist.
    Zum einen gibt es das Wort „auserkort” nicht. Auserkoren selbst ist die Vergangenheit bzw. Der Partizip II — Zitat Wiki, ich hab keine Ahnung, was der Partizip sein soll — des Wortes … Achtung, jetzt kommt’s: auserkiesen. Ohne Witz, ich wusste nicht mal, dass das Wort existiert. XD Jedenfalls müsstest du hier „auserkoren” schreiben, damit es stimmt. Oder du nimmst doch das Wort „ausgewählt/auserwählt” was sich zumindest entfernt mit dem Wort „wert” reimen würde. Und das Wort „wert” müsste hier klein, weil Adjektiv. ^^


    Ist es solch ein großer Aufwand?
    Nachzudenken bevor etwas aus dem Munde fällt.
    Mit einem Male nicht mehr existent.
    Mit einem Male nicht mehr präsent.

    -> Berechtigte Frage am Anfang dieser Strophe, die mich unweigerlich zu einem weiteren Spruch führt — das Gedicht ist definitiv besonders, wenn mir so viel dazu einfällt: „Vor Inbetriebnahme des Mundwerks, Gehirn einschalten.” Was ja stimmt, wenn man einfach so gedankenlos redet, kommt meist nichts Gutes dabei heraus, noch schlimmer, meist kommen Dinge dabei heraus, die man später bereut. Und wenn einen solche Worte treffen ist man oft besonders verletzt. Es kommt eben viel darauf an, wie man sich ausdrückt, wenn man jemandem etwas sagen möchte und manche Dinge sagt man besser nicht. (Oder jedenfalls nur in einer ruhigen Umgebung, unter vier Augen, etc. Grundsätzlich finde ich, ist reden immer besser als schweigen, aber man kann nicht mit allem in jeder Situation einfach herausplatzen. Umsicht ist hier das A und O.)
    Was ich in der Strophe nicht ganz nachvollziehen konnte waren die letzten zwei Zeilen. Spielst du hierbei auf den Sprecher der Worte an? Dann würde es für mich Sinn ergeben. Unbedachte Worte sind für den Sprecher meist schon nachdem sie ausgesprochen wurden weder existent noch präsent. Da er nicht nachgedacht hat, was er sagt, kann er sich selten daran erinnern. Falls das doch in einem anderen Zusammenhang gemeint ist … dann seh ich ihn nicht. ^^”
    Formales an der Stelle: ich würde das Fragezeichen am Ende der zweiten Zeile stellen, weil eigentlich Zeile eins und zwei zusammen die Frage bilden. ^^


    Das Wort das mich traf,
    von einem der mir nicht mal nahestand.
    Dennoch wie ein Dolch reagierte,
    das einzig was mir blieb traf.

    -> Ah, das kann ich so gut verstehen! Gerade von jemandem, der einen nicht so gut kennt etwas schlechtes über einen selbst zu hören ist schmerzhaft. Ich jedenfalls geh augenblicklich davon aus, dass das die allgemeine Meinung über mich sein muss und ich fühl mich furchtbar minderwertig dann. Dabei sollte man gerade bei Leuten, die einen nicht so gut kennen vorsichtig sein, mit dem was sie sagen, da sie sich meist gar nicht die Mühe machen bestimmte Verhaltensweisen zu verstehen. An den Umstand muss ich mich selbst immer erinnern. Selbiges gilt ja auch für eine Beleidigung von einer fremden Person, die wahrscheinlich nur eine momentane Reaktion von uns selbst beurteilt, aber halt nicht den Menschen dahinter.
    Das lyrische Ich fühlt sich hier sehr getroffen, beschreibt das Wort als Dolch, die das einzige trafen, was ihm geblieben ist. Hierbei denke ich, dass du wieder auf das Herz anspielst, weil mir spontan nichts anderes einfallen würde. Das würde dann das Bild des Wesen des Menschen von der ersten Strophe fortsetzen. Möglicherweise ist damit auch eine gewisse Form von Frieden mit sich selbst gemeint oder eine allgemeine Zufriedenheit mit sich selbst, die hierbei natürlich verletzt wurde.
    Die Formulierung in den letzten beiden Zeilen ist allerdings bissl komisch, ich hab da etwas gebraucht, um durchzublicken. Besonders das „reagierte” will hier nicht ganz passen, weil das für mich so klingt als würde das Herz wie ein Dolch reagieren. Dabei sind ja die Worte gemeint die sich zu einem Dolch geformt haben und das Herz trafen. Spontan würde ich das so umschreiben: „Dennoch wie ein Dolch es traf / das einzige was mir war geblieben”. Aber wahrscheinlich fällt dir eine bessere neue Formulierung der Sache ein. (:


    Seid wachsam, denn auch ihr könnt getroffen werden.
    Von einem Wort, dass euch durchbohrt.
    Euch wegnimmt was euch einst gehörte
    und dennoch man euch entrissen hat.
    Was einst mal in der Brust schlug,
    man draußen tief in der Erde vergrub.

    -> Okay, ab hier nimmt das Gedicht eine sehr dramatische Wendung und ich weiß grad nicht, ob das hier alles metaphorisch gemeint ist oder real. Ich versuch’s mal auf beide Arten. Die erste Zeile ist eine eindeutige Warnung, die ich sehr gut finde, denn es stimmt, jeder kann getroffen werden von einem Wort und man muss sich schon dagegen wappnen. Sicherlich, nicht gegen jegliche Kritik abschirmen, so Feedback ist gut, um sich persönlich zu verbessern, nicht nur im Handeln oder im Verhalten sondern auch in der Persönlichkeit. Ich mag so was immer, man selbst sieht manche Merkwürdigkeiten an sich ja nicht. Die nächste Zeile spricht wieder von dem Wort, welches etwas durchbohrt - erneut wird die Stärke der Worte auf die menschliche Persönlichkeit dargestellt. Doch dann geht’s weiter: das Herz wird einem weggenommen, ja gleich entrissen und das lebendige, schlagende Herz wird schließlich draußen in der Erde vergraben. Wow. Das ist hart.
    So ganz kann ich zwar nicht nachvollziehen, was in Zeile drei und vier gemeint ist, denn davor wird nur davon gesprochen, dass das Herz verletzt ist. Nicht gleich davon, dass die gesprochenen Worte das Herz wegnimmt und dem lyrischen Ich entreißt. Gut möglich, dass damit aber ein weiteres Mal der Schmerz verdeutlicht werden soll. Man sagt ja auch, dass einem das Herz zerrissen wurde, wenn man von einer Sache sehr getroffen wurde. Andererseits kann damit auch eine gewisse Empfindungslosigkeit gemeint sein, die über das lyrische Ich gekommen ist - immerhin scheint es hier von etwas zu sprechen, was es selbst erlebt hat - nachdem es viele Male verletzt wurde.
    Gerade die letzten beiden Zeilen spielen auf ein Begräbnis an. Das „draußen” scheint mir hier die Welt außerhalb der Zone zu beschreiben, in der man sich wohlfühlt. Wirkt hier kalt und bissl feindlich dieses „draußen”. Ist das Herz jetzt damit gestorben? Hat die Person sich zum eigenen Schutz von ihren Gefühlen losgesagt um nicht verletzt zu werden? Oder geht es in Richtung eines buchstäblichen Begräbnisses und die Worte wurden so viel, dass derjenige sich umgebracht hat?
    Beide Varianten empfinde ich als sehr erschreckend, zeigen allerdings mehr als konkret auf, wie weit es manchmal mit so einem falschen Wort gehen kann.
    Formales: aus „dass” muss „das” werden. In der vierten Zeile würde ich dennoch und man vertauschen und in der fünften Zeile das einst streichen, weil du das schon mal hattest. ^^


    Setzt einen Grabstein noch dazu!
    Schreibt wessen es gehörte!
    Schreibt den Grund auf was ihr tat!
    Und dann seid glücklich und zufrieden,
    denn diese Person die es einst besaß ab diesem Augenblick,
    nicht mehr existierte.

    -> Wow, hier wird das Bild des Grabes der vorherigen Strophe noch einmal weiter ausgeführt. Die Ausrufezeichen hier wirken auf mich wie Forderungen des lyrischen Ichs, als würde es dies alles fordern, weil es nur gerecht wäre. Eine Art Aufschrei der Gerechtigkeit in Anblick einer dermaßen traurigen Sache.
    Das Herz - oder das Wesen des Menschen - wurde also vergraben. Irgendwie ist mir ab hier jedoch nicht mehr ganz klar, ob das lyrische Ich noch von sich selbst spricht oder nur die anderen Personen anspricht, die so handeln und verletzen. Irgendwie bin ich da bissl durcheinander gekommen. Natürlich werden die Forderungen des lyrischen Ichs nicht geschmälert, wenn es für jemand anderen spricht als wenn es für sich selbst spricht. Ich empfinde sie bleiben weiterhin sehr ausdrucksstark. Selbst als das Wesen des Menschen gestorben ist, begraben wurde fordert das lyrische Ich eine Erklärung. Eine allgemein sichtbare, gerade der Grabstein ist ja für jedermann sichtbar und somit jeder erfahren kann, was mit dem Herzen geschehen ist.
    Die vierte Zeile klingt hier sehr bitter, wenn du schreibst, dass die Leute nun glücklich und zufrieden sein sollen ob ihrer Tat. Eigentlich ein Widerspruch, aber ich verstehe sehr gut was du meinst, da viele Leute da wirklich nicht nachdenken, was sie anrichten können. Manche tun es sogar mit voller Absicht und scheinen keinerlei schlechtes Gewissen zu haben.
    Ob in der vorletzten Zeile nun das Wesen der Person gemeint ist, das nicht mehr existiert oder die Person an sich ist schwer zu sagen. Auf der einen Seite hört es sich nach einem Suizid an, was wohl der schlimmste Ausgang von verletzenden Worten sein kann. (Jetzt wo ich so drüber nachdenke … die Thematik des ganzen Gedichtes könnte auch schlicht Mobbing sein. Irgendwie bin ich bis jetzt gar nicht auf diesen Gedanken gekommen …)
    Auf der einen Seite würde ich sagen, da du schreibst, dass das Herz begraben wurde, ist wohl gemeint, dass der innere Mensch in gewisser Hinsicht gestorben ist und damit nicht mehr existiert. Vielleicht hat sich die Persönlichkeit so verändert, dass derjenige nicht mehr er selbst ist. Oder eben sich aufgrund dessen das Leben genommen hat - so ganz kann ich diesen Gedanken in diesem Zusammenhang nicht abschütteln.
    Formales hier: Die zweite Zeile müsste eigentlich „Schreibt wem es gehörte!” oder „Schreibt wessen es war!” heißen. Und die dritte Zeile müsste „Schreibt den Grund auf warum ihr es tatet!” oder „Schreibt auf was ihr tatet!” heißen.


    Ein sehr eindrucksvolles Gedicht, das hatte ich bei dem Titel gar nicht erwartet. Ich bin mir zwar weiterhin nicht vollends sicher, ob es nur das Verletzen durch Worte meint oder wirklich konkret auf Mobbing anspielt, aber das ist eigentlich egal. Die vermittelten Gefühle fand ich gut dargestellt und ich fühlte mich davon angesprochen, weil ich die Emotionen kenne. Sehr interessant wie du eine Warnung in der vierten Strophe aussprichst dich danach steigerst und die Folgen für die getroffene Person darstellst. Gerade dadurch, dass du dich an die Verursacher wendest wird man als Leser zum Nachdenken angeregt, ob man nicht selbst einmal unbedacht etwas gesagt und jemanden verletzt hat.


    Sou, das war’s soweit von mir - bin gespannt auf ein Update. Happy Writing! ^_^


    — Cynda