Das Noble Opfer - Wenn Charaktere aus freien Stücken sterben wollen

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Wer kennt dies?

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Ich habe beim ersten Spielen von Mystery Dungeon: Team Dunkelheit Augen so groß wie Äpfel geglotzt, als sich Reptain so mir nichts dir nichts zum Wohle der Welt geopfert hat. Ich kannte es vorher von einem Bereich wie Pokémon gar nicht, dass Charaktere sich so bereitwillig opfern. Im Anime wird halt fast jede Situation schön geschrieben, sodass sie gegen Ende einen guten und happy end-mäßigen Abklang hat (kenne es zumindest von den Folgen, die ich bisher angeschaut habe). Aber es war eine wirklich willkommene Überraschung, die der Handlung einen noch dramatischeren Punkt verlieh. Allein wegen dieser Dramatik der Szene und weil Reptains Charakter in dieser umso deutlicher wurde (seine Entschlossenheit die Welt zu retten, sein Vertrauen auf seinen Freund und auf dessen Partner). Gerade in solchen Szenen wird - für mich - ganz deutlich klar, was für eine Ideale ein Charakter im Sinn hat oder - sollte er davor hin- und hergerissen sein (Zwiespältigkeit) - für welche er sich entscheidet. Noch dazu das schon fast klassische "Sich-für-seine-Freunde-Aufopfern".


    Doch so wie die Vielzahl der Charaktere groß sein kann, so sind auch die Umstände, unter denen einige aus freien Stücken ihr Leben lassen, indem sie sich als einzige der tödlichen Gefahr entgegenwerfen und die anderen dafür in Sicherheit bringen. Und genauso groß ist die Zahl der wichtigen Charaktere, die stirbt. Ich finde es als interessante Frage, wann so ein Charakter "am besten" sterben könnte. Muss es denn unbedingt zu einem Zeitpunkt, zu dem er gerade am meisten Sympathie von den Lesern erhält? Man muss bedenken, dass sich dieser Charakter durchaus von einem "Public Enemy" zu einem richtigen heldenhaften Sympathieträger entwickelt haben könnte. Ist es denn daher von noch größerer dramatischer Wirkung, wenn so ein Char dann gerade an so einem Zeitpunkt stirbt, obwohl er den anderen Hauptcharakteren durchaus eine sehr große Hilfe sein könnte?
    Ich persönlich wäre sehr gerne dafür, denn es gibt für mich eine klare Unterscheidung zwischen den "essentiellen Hauptcharakteren" und den "helfenden Hauptcharakteren". Oder vielmehr wandelt sich bei einigen Hauptcharakteren der Status von "sehr wichtig" zu "muss nun entbehrt werden. Denn dann erfahren die anderen "Helden" der Geschichte zwar einen tiefen Einschnitt, doch auch lernen sie, ohne diesen Charakter auszkommen und wachsen somit an dieser Herausforderung und sind damit gewappnet für das nächste Kommende. Hierbei habe ich gerne das fünfte Buch der "Harry Potter"-Heptalogie - "Harry Potter und der Orden des Phönix" im Sinn, wo Sirius Black, der sich von einem vermeintlich kriminellen Massenmörder (gibt es nicht kriminelle Massenmörder? lol!" zu einem hilfreichen Nebencharakter entwickelt, der Harry eine sehr Menge bedeutete. Ich sehe es nicht als Zufall an, dass dieser Sirius auch nochmal nahe dem Ende des siebten Buches als eine Art schemenhaftes Abbild seiner Selbst (Heiligtümer des Todes) auftaucht und dass Harry ihm eine wichtige Frage stellt, ob der Tod schmerzhaft sei. Durch Sirius Antwort: "Sterben? Überhaupt nicht ... Schneller und leichter als Einschlafen." wirkt Harry sozusagen "motiviert", Lord Voldemort später gegenüber zu treten, um sich töten zu lassen (Wenn keiner weiß, warum, lest das Buch^^)


    Aber zugegeben, Sirius Black hat sich nicht direkt geopfert, er wurde in einem Zauberer-Duell mit seiner Cousine getötet. Aber wieso schreibe ich über ihn? Um so die Wirkung eines solchen Todes auf die weiteren Charaktere zu verdeutlichen. Denn so eine können auch wirkliche Märtyrer erzielen, sollten sie gegen ihrem Ende hin als wichtiger Charakter einer Geschichte auftreten.


    Zusammenfassend, ich finde, dass Märtyrer-Tode einen besonderen Effekt in der Geschichte erzielen könnten und dass diese sehr wichtig für die Entwicklung eines Charakters oder gleich mehrerer sind. Zwar sind diese Verluste in verschiedenen Graden prägend (für die Charaktere und - sollten es sich um große Sympathie-Träger handeln - auch für die Leser), aber man lernt dann irgendwann im Grunde, ohne diese Person auszukommen und so wachsen die Charaktere noch einmal an ihren Aufgaben.



    Für die Diskussion unter euch, hier ein paar Fragen zur Anregung. Sonst könnt ihr gerne selber eigene Fragen eröffnen, sollten euch welche einfallen:


    • Wer darf sich selbst opfern?
    • Muss der Märtyrer unbedingt einer der Helden sein oder kann es auch ein Feind sein?
    • Unter welchen Umständen könnte sich ein Charakter opfern? Als letzte Möglichkeit? Zum Wohle/Zur Rettung einer anderen Person?)
    • Muss dieser Tod eine besondere Wirkung erzielen?
    • Können mehrere solcher Tode in einer Geschichtshandlung zur selben Wirkung führen? Oder wirkt es bei ständiger Wiederholung "abgestumpft"?
  • Ich in meiner kindlichen Naivität kann da nur mein Lieblingsspiel- Drawn to Life- als Beispiel nennen, in dem ein so liebenswehrter Charakter... einfach stirb. :(
    Ich habe, als ich das erste mal das Ende gesehen habe, überhauptnicht damit gerechnet, dass er stirbt, im ganzen Spiel ist garnichts gestorben. Es gab keine Verletzungen und alles war wie in rosa Wattebäusche ghüllt- immerhin ist das Spiel trotz der vielen Kämpfe ab 0 freigegeben. Was für ein dramatisches Ende, selbst wenn es kein Heldentod war.


    Was ich damit sagen will? ka. ich wollte nur auch mal was zum Thema sagen ._.


    Ich glaube fast, dass Märhyrer ein bisschen ausgelutscht sind. In Geschichten, versteht sich, gerade an einem Tag wie diesem (für spätere Generationen; Nelson Mandela ist gestorben :c), nicht im Realen Leben (kann etwas reales wirklich ausgelutscht sein?)
    Es kommt mir einfach so vor, als ob der Heldentod allzu leicht stilisiert wird, überdramatisiert, zu stereotyp um einen wirklich in seinen Bann zu ziehen. Nun kenne ich die von dir genannten Beispiele beide nicht, mein Empfinden kann also durch die Literatur, die ich bevorzuge, getäuscht werden.


    Nunja, das ist alles, was ich hierzu sagen wollte. :)


    Edit : Der Post unter mir sagt übrigens das gleiche, nur besser als ich es kann, es lohnt sich also :D

  • Ich weiß es nicht... mir gefällt es jedenfalls nicht. Märtyrer haben so etwas Melodramatisches an sich und diese Heldenhaftigkeit und... Heldenhaftigkeit ist bäh. x.x Zumindest, wenn sie so dargestellt wird. Es hat teilweise auch etwas Abgedroschenes und bei Liebenden etwas total Kitschiges. Desto größer die Wirkung ist, die der Tod erzielt, desto theatralischer wirds.
    Außerdem hat's was so Unrealistisches. Wie viele Menschen kennt ihr, die bereitwillig und "heldenhaft" (buaah) ihr Leben zu opfern bereit wären? Und ihr selbst etwa?


    Es muss auch nicht jeder Charakter, der sterben soll, besonders dramatisch sterben. Im echten Leben scheiden Menschen plötzlich durch Autounfälle aus dem Leben. Gut, das wünscht man dem Chara, den man liebgewonnen hat nun wirklich nicht, aber ihr versteht, worauf ich hinauswill. ^^


    Nicht falsch verstehen, I love Harry... really, aber das war so eine Stelle, die hätte nicht sein müssen, dass er wieder ins Leben zurückgeholt wird, sich aber davor "opfern" muss. Ich wollte nicht, dass er stirbt, aber dann darf man ihn nicht in diese Märtyrersituation bringen.

  • Also Harry habe ich mitten im Halbblutprinzen abgebrochen und es bis Heute nicht bereut^^


    Sicher sind solche Aktionen eine der dramatischsten die es gibt,aber ich habe vor einiger Zeit drüber nachgedacht, ob in Wirklichkeit ein Mensch das überhaupt tun würde. Wie stark das Band sein muss damit der eine für den Anderen sein Leben riskiert.Aber erstmal zu den Fragen des Themas:


    Wer darf sich selbst opfern?
    Gute Frage, jeder wo das Opfer auch "Sinn" macht und der auch eine "wichtige Rolle" spielt.Wenn Charakter XY opfert, den der Prota vielleicht erst vor einer Seite kennen gelernt hat, würde ich da keine großen Gedanken drüber verschwendet. Wenn es aber ein Charakter ist den ich seit 10 Kapiteln kenne, ist das was anderes.


    Muss der Märtyrer unbedingt einer der Helden sein oder kann es auch ein Feind sein?
    In SpiderMan 2 hat sich am Ende Doktor Okiopus geopfert. Abgesehen davon das ich die Filme sowieso blöd finde fand ich das eher, naja. Ich finde es berührt weniger wenn sich der Feind opfert.Obwohl es auch da Ausnahmen geben kann.Wenn es, wie C16 aus Dragonblall,ein Feind ist der sich auf die Seite des Helden schlägt und sich dann später opfert um "seinen alten Meister"zu töten, wie auch Darth Vader mit dem Imperator,kann das auch bewegend sein. Aber der Held muss es nicht sein. Oft hat er ja auch noch Gefährten, Familie, Freunde und so weiter. Also Personen, die ihm Nahe stehen.Da kann es für mich sogar berührender sein, da ich dann mit dem Helden trauere.


    Unter welchen Umständen könnte sich ein Charakter opfern? Als letzte Möglichkeit? Zum Wohle/Zur Rettung einer anderen Person?)
    Zur Rettung der Welt oder der Vernichtung des Bösewichts finde ich inzwischen zu klassisch.Ich will nicht sagen das es nicht traurig sein kann, aber bewegender finde ich eher wenn sich jemand zum Schutz eng stehender Personen opfert. Piccolo der sich vor Son Gohan warf oder sowas :) . Einer der für mich dramatischsten Stellen ist immer noch das Opfer von Angemon im Kampf gegen Devimon :)


    Muss dieser Tod eine besondere Wirkung erzielen?
    Finde ich schon.Wenn ein wichtiger Charakter des Buches stirbt, kann das ja nicht wegen irgendeiner Kleinigkeit sein. Es muss aber nicht immer zur Rettung sein. Der Tod eines wichtigen Charakters kann auch eine Art "Warnung"sein, zum zeigen der Stärke und Boshaftigkeit des Schurken. Vielleicht auch um etwas in dem Helden auszulösen. Sonst wüsste ich nicht wieso ich einen wichtigen Charakter sterben lassen sollte :)


    Können mehrere solcher Tode in einer Geschichtshandlung zur selben Wirkung führen? Oder wirkt es bei ständiger Wiederholung "abgestumpft"?
    Kommt drauf an in was für Abständen und wie sie gemacht sind. Vielleicht auch auf die Situation. Wenn jedoch laufend Figuren sterben würde ich da schon irgendwann sitzen und denken "Wieso stirbt jetzt schon wieder einer?".


    Zum Tod allgemein, wollte ich ja noch sagen, ist mir letztens ein Gedanke gekommen. Es heißt ja auch das ein Mensch sich selbst am nächsten ist. Wie stark muss das Band zwischen zwei Menschen sein das es soweit kommt das der eine sich vor dem anderen wirft, ohne auch nur einen Gedanken an sein eigenes Leben zu verschwenden? Familie, Kinder, kann ich das noch verstehen. Aber bei Freunden? Der Gedanke an sich kommt mir etwas kindisch vor. Naja ich dachte das könnte hier ja etwas reinpassen. :)

  • Ich denke, es kommt dabei immer auf die Situation an und darauf, wie das ganze vorher aufgebaut wurde.


    Generell funktioniert das ganze als Element immer nur, wenn man den jeweiligen Charakter und seine Motivation vorher kennen gelernt hat. Denn ansonsten kann es zwar im Rahmen dessen, dass jemand freiwillig stirbt einen Eindruck hinterlassen, aber eben doch im Vergleich recht wenig - besonders in Geschichten, wo ziemlich viele Charaktere sterben *hust*Hunger Games*hust* - da ist der Märtyrertod eines Charakters, von dem wir allerhöchstens gerade den Namen wissen etwas, das man mit einem Schulterzucken abtut.
    Das heißt nicht unbedingt, dass man den Charakter direkt mögen muss (es kann also zum Beispiel auch ein eher unsympathischer Feind-Charakter sein), aber man muss eben Motivationen kennen, so dass das ganze nicht einfach aus dem nichts kommt.


    Je nach Ausmaß der Geschichte finde ich es auch nicht schlimm, wenn es mehrere Märtyrer gibt. Wenn gerade ein sprichwörtlicher Krieg der Welten herrscht oder gar um das Überleben des Universums gekämpft wird: Ja, da dürfen mehrere Leute auch mal sterben, um etwas schlimmes zu verhindern. Letzten Endes ist in solchen Szenarien ja ohnehin jeder, der für den höheren Zweck stirbt, ein Märtyrer. Ich meine, diejenigen, die der viel mächtigeren Streitmacht gegenübertreten tun dies meist im Wissen, dass sie sehr wahrscheinlich nicht überleben werden. Da finde ich es ja irgendwo schon eher unglaubwürdig, wenn alle Hauptcharaktere irgendwie überleben. Da denke ich nicht zuletzt an Herr der Ringe. Denn so sehr ich auch die Bücher liebe: Im Kinderbuch "Der Hobbit" sterben einige Zwerge, also einige der mehr oder minder Hauptcharaktere. Bei dem an eine ältere Zielgruppe gerichteten "Herr der Ringe" stirbt aber nur genau ein wichtiger Charakter dauerhaft? Ich meine, gut, Theoden kann man auch noch zählen. Aber ansonsten? Gandalf wird wiedergeboren. Faramir und Eowyn werden von Aragorn geheilt. Frodo und Sam werden im letzten Moment gerettet. Ein bisschen zu viel des Glücks haben die Leute da, oder?


    Wobei das vielleicht noch so eine andere Sache gibt: Manche Anime haben sehr viele Märtyrer... Und irgendwie werden sie alle wiederbelebt. Ich denke an Dragon Ball, an Sailor Moon und an Digimon Adventure. Alles, was da draufgeht, kommt am Ende ja doch wieder zurück. Warum also um himmels willen soll mich das Opfer beeindrucken? Son Goku ist mal wieder Tod? Ja, scheiß drauf, dann kommen doch eh wieder die Dragon Balls und beleben ihn wieder. Wenn nicht von hier, dann von woanders. Wuhu! Und während Sailor Moon keinen Gegenstand hatte, der das offiziell konnte, wurde ja doch jedes Mal wenn ein wichtiger Charakter starb eine Möglichkeit gefunden ihn wieder zu beleben - meist innerhalb von drei Folgen nach dem Tod. Wow, was für ein tragischer Tod!
    Ich meine, das wäre vielleicht nicht sooooo schlimm, würden die Charaktere dann auch mal für länger Tod bleiben... Bei Marvel sterben wichtige Charaktere ja auch alle Nasen lang, aber dass jemand dauerhaft Tod bleibt, ist eher die Ausnahme und ich glaube die wichtigen Ausnahmen lassen sich auch an den Fingern abzählen. Aber zumindest bleiben die Charaktere dann auch mal für ein Jahr oder mehr (also ein Jahr Comiclaufzeit in unserer Welt) Tod, ehe irgendeins der vielen Loopholes ausgenutzt wird um den- oder diejenige zurück zu holen. Und ja, auch mit dem Wissen, dass er früher oder später wiederkommt, war Nightcrawlers Tod etwas, das mich verdammt geschockt hat. (Blueeeee! ;___;)


    Ähm, ja...
    Ich gebe zu: Ich habe auch die Angewohnheit Leute bei mir den Heldentod sterben zu lassen - spätestens, wenn es aufs Finale zugeht. Okay, manchmal bringe ich die Charaktere auch einfach hinterrücks um, aber ja, doch, bei mir gibt es pro Geschichte mindestens einen Märtyrer. Nun, zumindest bei meinen langen Werken ist es so. :P Aber da ist auch meistens zumindest die existenz einer Welt bedroht, weshalb es eben wieder die Sache ist: Irgendjemand muss sterben. Und das ohne Plotdevice, dass die Leute dann einfach wiederbelebt...

  • Joah da ich auch mal was zum Thema schreiben will, hier:


    -Wer darf sich selbst opfern?


    Also da bin ich eigenltich der selben Meinung wie Rick. Ich finde es macht einfach mehr Sinn einen Charakter zu opfern den man bereits eine Weile kennt, als ein unbeschriebenes Blatt zu verbrennen.


    -Muss der Märtyrer unbedingt einer der Helden sein oder kann es auch ein Feind sein?
    Hier finde dass es beides sein kann, nur sollte man es irgendwie hinkriegen, dass der Leser den Tod auch versteht. Zum Beispiel ein Feind der seine Taten bereut und alles tut um sie rückgängig zu machen und am Ende den Ultimativen Preis bezalt (Ist jetzt nur ein Beispiel)


    - Unter welchen Umständen könnte sich ein Charakter opfern? Als letzte Möglichkeit? Zum Wohle/Zur Rettung einer anderen Person?)
    Vielleicht um einem Charakter eine Chance zu geben die er vorher nicht hatte oder um halt einem "kindlichem" Charakter einen Schiksalsschlag zu verpassen (Argh! das hört viel zu böse an, aber ihr wisst hoffentlich was ich meine^^) Die Welt zu retten und sich dabei zu opfern ist ein Klassiker den man meiner Meinung nach auch hin und wieder benutzen kann aber halt nur richtig "hinbiegen" muss.


    -Muss dieser Tod eine besondere Wirkung erzielen?
    Na klar! Ich meine, ich lass doch keinen Charakter sterben ohne dass etwas passiert! Die gestorbene Person wird schließlich in ihrer physischen Form nicht mehr auftauchen (und auf Geister werde ich nicht zurückgreifen xD). Nebenbei lässt der Tod die Geschichte auch ein wenig erwachsender wirken und sagt so: "Hey! Das ist keine Welt in der Rosa Ponitas und Regenbogen wild umherfliegen und jedem Eierkuchen schenken, sondern hier wird die Realität herrschen! Jeder kann sterben! (Nein dass heißt nicht jeder wird sterben)


    -Können mehrere solcher Tode in einer Geschichtshandlung zur selben Wirkung führen? Oder wirkt es bei ständiger Wiederholung "abgestumpft"?
    Kommt meiner Meinung drauf an. Okay eigentlich kommt es drauf an wie viel du mehrere definierst xD es sollten nicht einzelne Personen zu schnell hintereinander sterben. Das Szenario ist wohl dass einzige wo ich das verstehen kann: Finale und so! Der Protagonist muss durch aber verschieden Hürden stellen sich ihm im Weg. Seine Gefährten opfern sich nacheinander einzeln um ihm so dass voranschreiten zu ermöglichen.(Wobei sie meistens am Ende doch IRGENDWIE überlebt haben xD) Wenn du wenige meinst, dann denke ich vielleicht schon, wenn es in den richtigen Abständen läuft, und der Tod auch etwas vermitteln soll.


    Hoffe mal das ich irgendetwas sinnvolles gelabert habe xD

  • Das Thema hat mich beim Durchlesen mehr und mehr beschäftigt und ich bin zu folgenden Konklusionen gekommen:


    Wenn der Hauptchara sich opfern würde,wärs irgendwie auch bescheuert, da (meiner Meinung nach) jeder Charakter, der vor dem Finale tot ist,
    ein Nebenchara oder, wie viele es nennen "Helfshauptchrackter" ist.
    Was Anderes wäre es natürlich, wenn der(die) Protagonist(en) am Ende des Werkes stirbt (sterben), an dem sie ihr Ziel erreicht haben oder so.
    Wobei ich jedoch hervorheben will, dass ein Opfer nicht unspektakulär ist.(Aber dazu später mehr)


    Dennoch kann, womit ich beim zweiten Stichpunkt der Liste angelangt werden, sogar das Opfer eines Feindes dramatisch oder gar rührend in den Augen des Lesers wirken, dieser sich jedoch nicht unbedingt als "Guter" entpuppen muss bevor er stirbt, da jede Person, die in der Story Gefühle zeigt aus einem sozialem Umfeld, bestehend aus Familie, Freunden oder Kollegen gerissen wird.


    Dabei spielen die Umstände des Todes (Punkt drei ^^ ) natürlich eine gravierende Rolle, wobei ,wenn das Geschick des Autores gut genug ist, jeder Tod ein
    denkwürdiger, dramatischer oder rührender sein kann. Hierbei sind meiner Meinung nach kaum Grenzen gesetzt ,


    es sei denn (Mist,ich hab Punkt 4 übersprungen!!)
    Es stirbt jeden dritten Satz irgendwer (was bei Schlachten oder so selten vermeidbar ist) , der noch nie erwähnt wurde.
    Dabei könnte aber immer noch eine nähere Beschreibung des Ablebens helfen (bei der man jedoch nicht auf die Gewalt, sondern auf die Gefühle der Beteiligten näher eingehen sollte... z.B "...sie ging neben ihm in die Knie und umklammerte schluchzend seine Hand während der letzte Glanz in den Augen des Rüpels erlosch, der sich vor sie geworfen hatte...").Dennoch ist es nahezu unmöglich jeden Tod so zu gestalten ohne den Leser zu langweilen.


    Wie bereits im vorherigen Absatz erwähnt, muss nicht jeder Tod eine Wirkung erzielen, dennoch schafft es jeder Tod individuell für eine besondere Stimmung zu sorgen. So ist es zum Beispiel unmöglich die Fröhlichkeit eines Charas nachzuvollziehen, der ohne jegliche Gründe Menschen abschlachtet, da allein schon die Situation eine traurige Stimmung hervorruft.


    Hoffe mein Beitrag war net unnötig :3


    MagicMew

  • Also zuerst einmal, ich liebe diese Musik und fand die Szene so traurig das ich beim ersten Mal weinen musste ;(
    Aber nun zu deinen Fragen:


    Wer darf sich selbst opfern?
    Ich denke mal, in einer Geschichte kommt es viel ergreifender rüber wenn sich ein schon lange bekannter und sympathievoller Charakter opfert(z.B. Reptain). Und in MD ist es ja sogar so, dass sich mit dieser Entscheidung auch der Held selbst opfert, indem er sich dazu bereiterklärt zu verschwinden, sobald er die Zahnräder der Zeit an ihren Ort gebracht hat.
    Muss der Märtyrer unbedingt einer der Helden sein oder kann es auch ein Feind sein?
    Nunja, wenn der Märtyrer einer der beliebten Helden ist, empfindet man sicherlich viel mehr Mitleid. Wenn dass der Feind sein würde, wäre er vielleicht nicht mehr ganz so unbeliebt.(Bei mir bleibt er's trotzdem)
    Unter welchen Umständen könnte sich ein Charakter opfern? Als letzte Möglichkeit? Zum Wohle/Zur Rettung einer anderen Person?)
    Opfern sollte sich ein Held eigentlich nur wenn es gar nicht mehr anders geht oder wenn dafür seine Freunde gerettet werden, ist mal meine Meinung.
    Muss dieser Tod eine besondere Wirkung erzielen?
    Eigentlich schon, denn es wäre viel trauriger, wenn er sich extra freiwillig opfert und dass dann nichts passiert, das könnte ich überhaupt nicht verstehen.
    Können mehrere solcher Tode in einer Geschichtshandlung zur selben Wirkung führen? Oder wirkt es bei ständiger Wiederholung "abgestumpft"?
    Ich habe schon einige Bücher gelesen, in denen dies so war und eigentlich war es mir komplett egal, wurde auch langweilig wenn jede zwei Seiten sich einer selbst opferte. Könnte aber auch daran liegen, dass ich mich mit den Charaktern nicht wirklich anfreunden konnte.


    So, das wäre mal meine Meinung gewesen, hoffentlich interessiert sie überhaupt noch jemanden.
    LG PokeFakt Riolu

  • Hm, definitiv eine interessante Frage. Ich versuche mal das Thema anhand der gegebenen Fragen zu beantworten.

    Wer darf sich selbst opfern?

    Streng genommen darf sich eigentlich jeder opfern. Der Tod aus freien Stücken sollte jedem Charakter freigestellt sein. In meinen Augen sollte es allerdings eine Person sein, die man im Verlauf der Geschichte lieb gewonnen hat. Wenn der Charakter stirbt, den man das erste Mal auf Seite 3 und das letzte Mal auf Seite 4 zu Gesicht bekommen hat, lässt es den Leser ziemlich kalt, wenn er den Heldentod stirbt. Darüber hinaus ist es wahrscheinlich am schönsten - und am
    klischeehaftesten -, wenn der Protagonist höchstpersönlich sein Leben lassen muss. Allerdings ist hierbei wichtig, dass die Szene wirklich gut geschrieben ist, da solch Situation sehr schnell lächerlich werden kann und der Abschnitt damit den gewünschten Effekt schneller verliert, als die sterbende Person auf dem Boden aufschlägt.

    Muss der Märtyrer unbedingt einer der Helden sein oder kann es auch ein Feind sein?
    Wie ich bereits sagte kann es im Prinzip jede Figur sein, die man lieb gewonnen hat. Somit muss es definitiv nicht nur der Held sein, welcher sich in den Tod stürzt. Es kann auch sein/e Begleiter/in sein.


    Unter welchen Umständen könnte sich ein Charakter opfern? Als letzte Möglichkeit? Zum Wohle / Zur Rettung einer anderen Person?
    In Büchern wird es oft als die entscheidene Rettung dargestellt. Ein Charakter opfert sich und beschützt damit seine Gefährten. Es ist allerdings auch sehr schwer ein anderes Szenario zu entwickeln. Ein Märtyrer kann sich, in meinen Augen, nur schwer in einer anderen Situation opfern. Somit würde ich zur Variante der 'Letzten Möglichkeit' tendieren. Warum sollte man sonst sein Leben lassen, wenn ich damit nicht meine Freunde beschütze, die mich auf meiner Reise begleitet haben.
    Eine weitere Variante für den Tod aus freien Stücken, die du mit diesem Thema wahrscheinlich gar nicht ansprechen wolltest, ist der Selbstmord. Ein Charakter kann auch aus freien Stücken sterben wollen, da er einfach mit dem Leben an sich abgeschlossen hat. Da hätten wir zwar nicht das Sujet des
    Märtyrers, aber es wäre eine weitere Möglichkeit.
    Eventuell könnte man das Motiv des Selbstmords auch in einer sogenannten Selbstmordmission unterbringen. Eine Mission von der man eben ziemlich sicher nicht mehr zurückkehren wird, da sie extrem gefährlich ist und den Charakteren alles abverlangt.

    Muss dieser Tod eine besondere Wirkung erzielen?
    Im besten Fall weint der Leser. Im schlimmsten Fall lacht er.
    Die Kunst - einen Charakter wirkungsvoll sterben zu lassen - ist ziemlich schwer. Entweder es wird lächerlich oder eben gut. Die gewünscht Wirkung ist glaube ich bei jedem Autoren gleich: Tränen oder zum Nachdenken anregen.

    Können mehrere solcher Tode in einer Geschichtshandlung zur selben Wirkung führen? Oder wirkt es bei ständiger Wiederholung "abgestumpft"?
    Meiner Meinung nach sollte die Anzahl an sterbenden Menschen eine gewisse Zahl nicht überschreiten. Allerdings ist dies auch von der Länge des Textes abhängig. Auf zwei Seiten kann ich nicht 5 Personen sterben lassen. Auf sechzig Seiten dagegen schon eher. Ich finde, dass der Tod eines der besten Stilmittel ist und deswegen sollte man mit ihm sparsam umgehen.
    Ich, für meinen Teil, lasse den Protagonisten gerne auf der letzten Seite, im letzten Satz, sterben. Oftmals verwerfe ich den Gedanken dann wieder, da es damit ins Lächerliche gezogen wird, aber manchmal passt es auch sehr gut und somit hat man ein schönes "Was zum ...?!" Ende.

  • Zitat von Hauru

    Eine weitere Variante für den Tod aus freien Stücken, die du mit diesem Thema wahrscheinlich gar nicht ansprechen wolltest, ist der Selbstmord. Ein Charakter kann auch aus freien Stücken sterben wollen, da er einfach mit dem Leben an sich abgeschlossen hat. Da hätten wir zwar nicht das Sujet des Märtyrers, aber es wäre eine weitere Möglichkeit.
    Eventuell könnte man das Motiv des Selbstmords auch in einer sogenannten Selbstmordmission unterbringen. Eine Mission von der man eben ziemlich sicher nicht mehr zurückkehren wird, da sie extrem gefährlich ist und den Charakteren alles abverlangt.


    Ich mag das Thema Selbstmord nicht, da denk ich: bleibt's mir bloß weg damit! >,<
    Das ist so ein Thema, an dem sich dutzende Schreiber mit Pseudotiefsinnigkeit dran versuchen und denken, es würde ihnen Tiefe geben, wobei ich nur eine Autorin kenne, die das glaubhaft umsetzt. Das meiste wirkt wie so'n Emozeugs ^^"

  • Ihr habt alle recht.


    Ich schreibe selber auch viel, aber irgendwie kann ich keinen
    meiner Chars sterben lassen. Jedenfalls nicht durch selbstmord. :huh:


    Mir selber fällt es auch schwer, die richtigen Dinge die eine solche
    Situation ausmachen in die richtigen Wörter zu fassen, sodass es
    hinterher glaubwürdig rüberkommt. Und da ich so ein fan von Adjektiven
    bin, würde das bei mir niemals hinhauen D:


    Ich hab bis jetzt nur einmal eine richtige ,Sterbe' Szene geschrieben. Ich fands
    nicht so toll, liegt aber wahrscheinlich an der mangelnden Erfahrung.


    Das WICHTIGSTE find ich an solchen Szenerien, sie sollten autenthisch sein.

  • Sterben lassen an sich ist ja schon ein Problem. Dabei geht's mir nichtmal drum, wie wichtig jemand für die Geschichte ist, sondern wie sehr ich am Chara hänge. Jaaa, Sympathietod- und leben xD andere sind sympathisch, aber damit kann ich leben.
    Ich glaub, da erfahren meine Leser auch nichts Neues, dass ich bestimmte Charaktere einfach nicht umbringen könnte und das auch nicht nötig ist. Bei besten Freunden und Paaren ist das Problem, dass der andere unter dem Verlust zu sehr leiden würde und ich auch irgendwie keine Lust habe, das zu schreiben.

  • Ich mag das Thema Selbstmord nicht, da denk ich: bleibt's mir bloß weg damit! >,<
    Das ist so ein Thema, an dem sich dutzende Schreiber mit Pseudotiefsinnigkeit dran versuchen und denken, es würde ihnen Tiefe geben, wobei ich nur eine Autorin kenne, die das glaubhaft umsetzt. Das meiste wirkt wie so'n Emozeugs ^^"

    Da stimme ich dir zu. Ich persönlich kann mit dem Thema 'Selbstmord' auch nichts anfangen - es sollte nur ein Beispiel sein. Das Problem ist, wie du schon gesagt hast, dass die Autoren denken tiefgründig zu schreiben, wobei sie es eigentlich nicht hinbekommen. Das Problem mit diesem Thema ist, dass es der eine oder andere eventuell als besonders dramatisch ansieht, wenn der Protagonist Selbstmord begeht. Leider entspricht das eben nur in den seltesten Fällen der Realität und es gelingt auch den wenigstens Autoren das Thema so zu verpacken, dass es eben nicht zu emotional und komisch wirkt.

  • Willi00

    Hat das Label Diskussion hinzugefügt.