Und dann werden Charaktere aus westlichen Medien als hässlich betitelt, da weiß man auch nicht mehr, was man dazu sagen soll. Also beispielsweise Caitlyn und Vi aus Arcane, weil die kein Anime-Stupsnäschen haben, oder auch die Protagonistin aus Horizon Dawn Zero. Hab es noch nicht gespielt, also mal gegooglet wie Aloy aussieht und also versteh ich das richtig ... wir reden von diesem Cutie hier? :')
Das ist so dumm... habe das auch durch einen Streamer mitbekommen, der meinte, dass sich viele im Chat darüber aufregten, dass sie ein Mädchen spielen müssen und dass sie hässlich ist. Das sind einfach Momente, wo man die Gaming-Community nur noch hassen kann.
Dabei finde ich das Design von Aloy eigentlich sehr passend (habe übrigens die Spiele auch nicht gespielt). Ich mag ihre kräftigen Ausdrücke und ich finde sie schaut trotzdem noch sehr weiblich aus. Sie passt denke ich sehr gut in die Welt von Horizon Zero und sieht zumindest nicht so generisch aus.
Na ja, es ist auch kein Wunder. Während marginalisierte Gruppen von Kleinauf lernen, sich mit Figuren zu identifizieren, die ihrer Identität nicht entsprechen (weil das eben die Mehrheit der Figuren in der Fiktion sind), müssen spezifisch weiße, cishetero, ablebodied Männer nicht lernen, sich mit anderen zu identifizieren. Immerhin ist das meiste, was es in den Medien gibt, nachwievor auf Menschen wie sie zentriert und von Menschen wie ihnen gemacht. Da viele es dann auch bewusst oder unbewusst meiden, Sachen mit anderen Gruppen in den Hauptrollen. Und das ist eben das Problem. Insofern ist es halt kein Wunder, dass weiße cishtero Männer keine queeren Menschen, keine BI_PoC und keine Frauen schreiben können - weil sie oft so wenig mit diesen Gruppen zu tun haben, dass sie diese nicht mal als vollständige Menschen wahrnehmen.
Ohja, das kenne ich so gut. Ich habe auch gemerkt dass ich Filme oder Serien gar nicht erst anfange, wenn ich merke, dass sie gar nicht an mich gerichtet sind und der Cast nur aus weißen Schauspielern besteht, die eine Geschichte erzählen, die eben an weißen Leuten gerichtet ist. Es ist einfach ein ganz anderer Lifestyle, mit dem ich eigentlich kaum was anfangen kann.
Das hab ich auch einfach bei mir an der Uni gelernt. Komischerweise verstehe ich mich sehr gut mit Menschen mit Migrationshintergrund, aber bei jungen, weißen und privilegierten Leuten bei mir an der Uni fühle ich dann die Ausgrenzung und das hab ich einfach nur noch satt, dass ich mir nicht noch ein Film angucke, der mir auch mitteilt, wie ich nicht zu diesem Lifestyle gehöre.
Schlimm ist es auch, wenn dann Araber, die ich bisher fast kaum in Medien gesehen habe, entweder als Terroristen oder als reiche (und oft auch gierige) Sheikhs dargestellt werden, weil sonst gibt es halt scheinbar keine ganz normalen Araber, mit denen man eine tolle Geschichte erzählen kann.