Rassismus

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  • Wer „weiß“ ist und wer nicht, ist ein erfundenes Konzept, das ausging von … weißen Leuten, die irgendeinen Grund suchen, sich anderen inhärent überlegen zu fühlen. Es gibt keine weiße Ethnie oder klare Definition von weißen Personen; das wird arbiträr von White Suppremacists bestimmt, je nachdem, wovon sie in dem Moment am meisten profitieren. Deswegen ist das Kind einer farbigen Person und einer weißen Person ja auch nicht halb weiß / halb farbig, sondern … farbig. Einerseits weil man „weiß“ sein als „normal“ ansieht, und andererseits weiß Rassisten der Identität des „Weißseins“ eine Reinheitsbedigung zuschreiben und gegen nicht rein weiße Leute diskriminieren. Weiße Leute haben sich das Konzept von weißen Leuten ausgedacht, weil sie einen Grund suchten, sich von ihren Sklaven abzuheben.


    Aus dem Grund ist „Rassismus gegen Weiße“ von vornherein absurd. Oh, du „diskriminierst“ gegen eine Gruppe, deren Alleinstellungsmerkmal ist, dass sie sich als dir übergeordnet sehen? Schrecklich.


    Vor allem, die Beispiele für Rassismus gegen Weiße sind dann interessanterweise halt auch Beispiele, die gar nicht existieren würden, wenn wir nicht in Gesellschaften leben würden, die PoC strukturell zum Vorteil von Weißen benachteiligen.


    Dementsprechend hat natürlich eine „weiße“ Person zwei Möglichkeiten, diesen „Rassismus gegen Weiße“ zu bekämpfen: Entweder man informiert sich über realen strukturellen Rassismus, hilft ihn zu beenden und schafft eine Welt ohne Anlass für Vorfälle, die typischerweise als „Rassismus gegen Weiße“ bezeichnet werden … oder man verschwendet die eigene Zeit und die von anderen damit, zu grübeln und zu diskutieren, ob es Rassismus gegen Weiße gibt und wie schrecklich oder „nicht zielführend“ der ja wäre und trägt damit dazu bei, dass sich nichts ändert.


    Und wenn man sich dann anschaut, wer halt tendenziell vom Status Quo profitiert, passt halt auch wieder eins zum anderen.

  • Oh, du „diskriminierst“ gegen eine Gruppe, deren Alleinstellungsmerkmal ist, dass sie sich als dir übergeordnet sehen? Schrecklich.

    Da wären wir halt wieder bei der Pauschalisierung. Es existiert struktureller Rassismus Nichtweißen gegenüber, also brauchen wir Safe Spaces in Unis, weil die bloße Anwesenheit von Studenten weißer Hautfarbe eine Zumutung ist. Wie gesagt, ich sehe mich keines Privilegs beraubt, wenn eine Gruppe Schwarzer beim studieren in der Bibliothek keinen Kommilitonen weißer Hautfarbe im Blickfeld haben möchte; wie sehr es der Bewegung hilft ist ne andere Sache.

    oder man verschwendet die eigene Zeit und die von anderen damit, zu grübeln und zu diskutieren, ob es Rassismus gegen Weiße gibt und wie schrecklich oder „nicht zielführend“ der ja wäre und trägt damit dazu bei, dass sich nichts ändert

    Trotzdem werde ich meine Gedankengänge posten.

  • Ich meine, ich kann mich nur dunkel daran erinnern. Mir war es bestimmt nach fünfzehn Minuten wieder egal, weil naja ... ist halt ziemlich Standard sowas zu lesen. Wird halt langweilig. ^^'


    Realitätsfern bedeutet, dass du die Realität dieser Menschen weder kennst, noch nachzuvollziehen versuchst, aber du sitzt da und pattest dir auf die Schulter, dass du Konzepte dahinter zu analysieren versuchst.

    Andere Menschen leben aber nicht in Konzepten. Für andere sind zB Rassismus, Sexismus, Homophobie, Transphobie sehr real.


    Ich hab mir die dazugehörige Diskussion dazu nochmal durchgelesen und ja, ich finde durchaus, dass ich nicht so falsch lag. ^^'

    Ich glaub nun natürlich aber nicht, dass du das absichtlich machst.


    Und wenn ich mir so die typischen Antworten ansehe, die man immer wieder so sieht, denk ich mir immer wieder: Srsly, die besten Männer, die ich bisher kennengelernt habe, sind bisher in ihrem Leben selbst ordentlich und mehrfach auf die Schnauze gefallen.


    Viele andere sind unerträglich und leben in ihrer komischen Welt, in der sie anscheinend bisher das meiste bekommen haben, was sie wollten, und nie eine richtige Gelegenheit hatten etwas mehr Einsicht in andere zu entwickeln.


    Muss aber dazusagen, dass viele verzogene nicht queere, und meist weiße, Frauen aus der Mittel/Oberschicht genauso unausstehlich sind, wenn sie bisher nie richtig hingefallen sind. xD

  • Man könnte eine Unterscheidung machen zwischen Rassismus und rassistischen Einstellungen und Denkmustern. Wenn man das strukturelle/institutionelle nicht vom Rassismus abgrenzen kann, dann können Weiße auch kein Rassismus erfahren. Auch eine Bibliothek für Weiße unzugänglich zu machen, bedeutet nicht, dass besagte weiße Person Rassismus erfährt, da sie dadurch nicht strukturell benachteiligt ist.


    Dennoch können auch bipoc rassistische Vorurteile, Einstellungen und Denkmuster haben, was aber im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass der betroffene Weiße "Opfer" von Rassismus ist. Wenn eine Natasha Kelly sagt, dass es eine biologische Tatsache sei, dass schwarze Gene weißen Genen überlegen seien, dann bedient sie sich nun mal rassistischer Denkmuster. Wenn bipoc Studenten einen Safe Space möchten, der Weiße kategorisch ausschließt, dann bedienen sie sich einem rassistischen Vorurteil. Dabei ist es auch egal, was der Grund ist; ob man Weiße nun abwertet oder sich lediglich vor "ihrem" Rassismus schützen will, weil man hier pauschal eine Kategorisierung anhand der Hautfarbe/Herkunft tätigt und auch ausschließlich danach bewertet. Struktureller Rassismus existiert, also unterstellen wir diesen pauschal allen. Von Rassismus betroffen ist man als Weißer deshalb nicht, weil sich für ihn dadurch kein Nachteil ergibt.


    Zum Rassismus gehört das "erleben" dazu, und Diskriminierung und Benachteiligung aufgrund der Hautfarbe wird ein Weißer nicht erleben. Rassistische Vorurteile und Denkmuster hingegen finden im Kopf der jeweiligen Person statt.


    Und dafür, dass man jenen Weißen vorwirft, sie würden Angst vor dem Verlust möglicher Privilegien haben, hat die Gegenseite verdächtig viel Angst, selbst das Privileg zu verlieren, dass das Wort "rassistisch" nicht mehr nur im Kontext Nichtweißer verwendet wird. Hehe. Sieht man alleine daran, wie passiv-aggressiv man jedem gegenüber tritt (auch bei Sunaki z.B.), der halt nur ein paar edge cases diskutieren will.


    Im übrigen sind auch Begriffe und Definitionen erweiterbar, sofern die jeweiligen Instanzen zu einem neuen Konsens kommen. Besonders in Geisteswissenschaften, die nicht so schwarz-weiß sind wie Mathematik. Dass man sich drauf geeinigt hat, den Begriff Rassismus nicht auf Weiße anzuwenden (dem ich, gemessen an der obigen Definition auch zustimme) heißt halt nicht, dass man den Begriff nicht irgendwann weiter fasst oder unterschiedliche, von einander klar abgegrenzte Kategorien bildet.

  • Vor allem, die Beispiele für Rassismus gegen Weiße sind dann interessanterweise halt auch Beispiele, die gar nicht existieren würden, wenn wir nicht in Gesellschaften leben würden, die PoC strukturell zum Vorteil von Weißen benachteiligen.

    Und wie gesagt sind diese Beispiele halt auch einfach lächerlich oder basieren auf verzerrter Darstellung, wie ja in dieser Diskussion auch schon geschehen. Der Start war ja, dass Sarah-Lee Heinrich mal im Jahre 2019 von einer "eklig weißen Mehrheitsgesellschaft" geredet hat. Woraufhin jetzt, zwei Jahre später, die Leute noch einmal alles aus ihrer Vergangenheit hervorkramen mussten; wie bereits gesagt, war das eine rechte Aktion, deren Dynamik sich allerdings offenbar auch hier im Forum nicht entzogen werden will. Dabei hatte sie bereits 2019 zu der Aussage etwas gesagt (vgl. besonders Teil 6 und 7 des Threads), nachdem - oh Wunder - rechte Gruppen schon damals einen Shitstorm initiiert hatten. Dass es bei der Aussage nie darum ging, zu behaupten, Weiße seien per se "eklig" oder sonst was in der Art, sondern um gesellschaftliche Ungerechtigkeiten, wird aber ebenso unterschlagen wie die Tatsache, dass sie sich vom Ausdruck "eklig" distanziert hat.

    Nun wird also Natasha Kelly hervorgekramt - ohne Quellenangabe natürlich, sodass ich jetzt fleißig raten konnte. Die einzige Aussage von ihr, die eine angebliche "Überlegenheit schwarzer Gene" behauptet haben soll (aber tatsächlich nicht hat), findet sich wohl in einem Interview mit Jung & Naiv. Hier ist es nun so, dass sie eine Theorie wiedergibt, nach der eine Quelle für Rassismus darin besteht, dass Weiße gesehen hätten, dass sich dunkle Hautfarbe dominant vererbt, und somit regelrechte "Angst" vor Schwarzer Dominanz allgemein gehabt hätten. Dass sie diese Theorie wiedergibt, heißt nicht, dass sie sie sie teilt; und selbst wenn sie sie teilen würde, wäre das kein Statement, dass "Schwarze Gene" "besser" seien, sondern, maximal, dass Weiße dachten, dass sie "besser" seien.

    Den einzigen Fehler, den Kelly vielleicht begeht, ist, dass sie selbst an einer Stelle sagt, dass die dominante Vererbung von schwarzer Haut ein Fakt sei, dass also etwa bei Kindern einer Person mit dunkler Hautfarbe und einer Person mit das Kind auch eine dunklere Hautfarbe hat. Ich möchte zunächst darauf hinweisen, dass das eine Aussage ist, wie dass bei einem Kind eines Menschen mit Blutgruppe A und einem Menschen mit Blutgruppe 0 das Kind sehr wahrscheinlich Blutgruppe A haben wird. Heißt: Das besagt eben per se nicht, dass dann die Gene oder Menschen mit diesen Genen "überlegen" oder "besser" seien. Die einzige Kritik, die sich hier in Bezug auf diese eine von Kellys Aussagen (das ist eigentlich nur ein Nebensatz!) formulieren ließe, ist die, dass die Vererbungsregeln von Hautfarbe noch unklar sind und diese Aussage rein sachlich nicht haltbar ist. Kelly ist nebenbei bemerkt auch keine Biologin oder Expertin für Vererbungsregeln und somit wäre es durchaus verzeihlich, dass sie dahingehend nicht auf dem neuesten Stand ist (gleichwohl würde ich meinen, dass sie "Schwarz" und "Weiß" auch nicht einfach als Frage der Hautfarbe, sondern soziologisch versteht). Der Grund, warum sie diesen Fehler begeht, dürfte übrigens darin liegen, dass die vorher referierte Theorie über Entstehung von Rassismus eben diese Annahme voraussetzt und aber eine Theorie aus den 60ern ist, also dürfte es sich hier eben auch nicht einmal um eine Wiedergabe einer Überzeugung Kellys handeln, sondern um eine Fortsetzung der Wiedergabe der Theorie bzw. um die unbewusste Reproduktion einer mittlerweile widerlegten Aussage. Kann natürlich fachlich kritisiert werden (also, glaube ich, kenne mich da jetzt halt auch nicht so aus, pfeif), aber der Vorwurf eines "Rassismus gegen Weiße" ist hier schlicht fehl am Platz.

    Nebenbei bemerkt höre ich das Interview gerade beim Schreiben im Hintergrund weiter, und bisher wurde an keiner Stelle irgendwie seitens Kelly der Glaube an Menschenrassen zum Ausdruck gebracht (eher das Gegenteil, sie hat verneint, dass es diese gibt) oder dass Schwarze Menschen irgendwie "überlegen" seien. Dass also Kelly irgendwie eine derartige Meinung hätte, darf wohl mit Fug und Recht verneint werden. Eine Rassifizierung von Weißen findet nicht statt. Gleichzeitig ist es bezeichnend: In einem Interview von zweieinhalb Stunden Länge ist es ein einziger Nebensatz, der sich herausgepickt und aus dem Kontext gerissen wird, während alles andere ignoriert wird.


    Womit insgesamt erneut das Armutszeugnis auszustellen wäre, dass die angeblichen Fälle eines "Rassismus gegen Weiße" stets Klarstellungen wie Kontext ignorieren und so verzerrt werden, damit sie irgendwie in das Konzept eines "Rassismus gegen Weiße" passen. Es ist bemerkenswert wie paradox, dass einerseits große Anstrengungen unternommen werden, irgendwelche derartigen Fälle zu finden, sich dann aber tatsächlich gar nicht mit ihnen beschäftigt wird - indes es nicht verwundert, weil bei näherer Beschäftigung nun einmal die Unterstellungen nicht mehr haltbar sind. Erneut wäre auf die Notwendigkeit zu verweisen, den eigenen Anteil an der Reproduktion von derartigen wahrscheinlich zu großem Teil bewusst verzerrten Darstellungen mal zu reflektieren. Das ideale Ergebnis wäre natürlich, dass die eigenen Ressourcen vielleicht doch erst einmal in eine eigenständige Prüfung wandern, ob die Vorwürfe überhaupt standhalten, anstatt sie unkritisch zu wiederholen, zu verbreiten und damit den rechten Dynamiken Vorschub zu leisten sowie antirassistisch tätige Personen zu delegitimieren (und nebenbei dann auch weiter zeitliche Ressourcen zu binden - ich hätte vielleicht auch etwas Besseres zu tun als das hier). Was natürlich bedeutet, dass das hier

    Dementsprechend hat natürlich eine „weiße“ Person zwei Möglichkeiten, diesen „Rassismus gegen Weiße“ zu bekämpfen: Entweder man informiert sich über realen strukturellen Rassismus, hilft ihn zu beenden und schafft eine Welt ohne Anlass für Vorfälle, die typischerweise als „Rassismus gegen Weiße“ bezeichnet werden … oder man verschwendet die eigene Zeit und die von anderen damit, zu grübeln und zu diskutieren, ob es Rassismus gegen Weiße gibt und wie schrecklich oder „nicht zielführend“ der ja wäre und trägt damit dazu bei, dass sich nichts ändert.

    nicht oft genug gesagt werden kann.

  • Ich meine, zu "Safe Spaces" hab ich auch nicht unbedingt eine gute Meinung, in der Hinsicht, dass ich mich davon weit fernhalte und Menschen sicherlich nicht auf diese Weise kennenlernen oder treffen möchte, aber wenn manche der Meinung sind, dass sie einen solchen brauchen, ist es mir halt wurst. 🤷🏻‍♀️

  • Umfrage unter Schwarzen Menschen: Der tägliche Rassismus
    Der Afrozensus zeigt, wie häufig Schwarze Menschen in Deutschland diskriminiert werden – und wie nötig unabhängige Beschwerdestellen sind.
    taz.de



    Der "Afrozensus" - eine Umfrage unter "schwarzen" bzw. BI_POC zeigt deutlich auf wie häufig diese diskriminiert werden oder wie tief strukturell verankert die Diskriminierung in allen Strömungen der Gesellschaft ist, auch in vermeintlich linken/linksaußen (Wohn-)Gruppen und Bewegungen. Und wie dringend nötig unabhängige Beschwerdestellen sind.

    Bisher gab es wenig Informationen über diese Gruppe, da die 1 Million Menschen afrikanischer Herkunft allein unter dem Merkmal "Migrationshintergrund" zusammengefasst wurden. Fast 6.000 Personen nahmen an der Umfrage teil von Eoto und Citizens for Europe.


    50 Prozent der Befragten gaben an schon einmal ohne Grund von der Polizei kontrolliert worden zu sein, ebenso viele gaben an schon für einen Dealer gehalten worden zu sein, 80 Prozent bekamen beim Online Dating bekamen sexualisierte Kommentare zu ihrem Aussehen oder ihrer vermeintlichen Herkunft und über 90 Prozent gaben an dass jemand ihnen ohne Erlaubnis an die Haare gefasst hat. Sie sind in allen 14 befragten Bereichen von Rassismus betroffen, so gaben 2/3 der Befragten an in der Schule oder an einer Universität wegen ihrer Herkunft schlechtere Noten zu erhalten, dass Ärzt*innen ihre Beschwerden nicht ernst nehmen und sie auch bei der Wohnungssuche, bei der Arbeitsstelle, auf Ämtern und Behörden in der Freizeit etc. Diskriminierungen erfahren.


    Diese Diskriminierungserfahrungen verstärken sich nur noch zusätzlich wenn eine POC zu einer anderen marginalisierten Gruppe gehört, also z. B. dem Islam oder dem Judentum angehört, einen niedrigen Bildungsgrad hat, schwul/lesbisch/bisexuell oder Trans/Nicht-Binär/Inter ist.


    Eoto und Citizens for Europe fordern deshalb die neue Bundesregierung auf Beratungsstellen für Betroffene einzurichten und das Empowerment von BI_POC zu fördern. Diese wichtige Umfrage ist jedenfalls ein wichtiger aber nur erster Schritt auf die effektive Maßnahmen folgen müssen zur Bekämpfung von strukturellen Rassismus nicht nur aber gerade an BI_POC.

  • Schul-Beauftragter über Antiziganismus: „Viele outen sich nicht“
    Als Roma- und Sinti-Beauftragter der Hamburger Schulbehörde kämpft Marko Knudsen gegen Antiziganismus. Er hat noch viel zu tun.
    taz.de


    Dieses Interview mit einem Schulbeauftragten in Hamburg fand ich ganz interessant und zeigt deutlich, wie sehr der strukturelle Antiziganismus in Deutschland und Europa seit 600 Jahren - vor allem "verfeinert" von den Nazis - ignoriert wurde und auch heute noch wird.


    Ein Beispiel hierfür ist, dass es bis 1982 dauerte bis Helmut Schmidt als erster deutscher Nachkriegspolitiker von einem Völkermord sprach gegen Sinti und Roma. Davor wurden alle Wiedergutmachungen abgelehnt weil die damaligen Täter vor Gericht als Experten saßen und sagten "Sinti und Roma seien nicht aus der Ethnie heraus vernichtet worden, sondern aus kriminalpräventiven Gründen". Tatsächlich ging das Verbrechen auch nicht über die ethnische Ebene aus, weil es für die Nazis schwierig geworden wäre warum sie als "Arier" die Indoarier vernichten wollen und so wurden Sinti und Roma als "asoziale kriminelle" hochstilisiert. Während Juden von der Gestapo deponiert wurden, geschah dies bei Sinti und Roma durch die Polizei, die nach 1945 weiter auf der Wache saß und heute noch zu Triggerängsten von Sinti und Roma vor der von Rechts durchseuchten Polizei führt. Zu einen Bruch wie bei den Juden nach 1945 durch jüdisch amerikanische Forscher, die das Thema aufgegriffen hatten und vor die Öffentlichkeit brachten hatten Sinti und Roma keine Möglichkeit und die Auswirkungen sind heute noch deutlich spürbar. Ich meine, ich erlebe selbst immer wieder in meiner alltäglichen Umgebung antiziganistische Sprüche und Echauffierung darüber, dass man die Bezeichnung "Zigeunerschnitzel" nicht mehr verwenden sollte und well, in den allermeisten Schulen findet schlichtweg keinerlei Aufklärung statt.


    Wenn überhaupt wird in einem Satz erwähnt, dass Sinti und Roma ebenfalls Opfer des Nationalsozialismus waren.

    Aufklärung über antiziganischen Rassismus während der Nazizeit, vor den Nazis über mehrere Jahrhunderte und nach dem Ende des Nazireichs 1945? Fehlanzeige. Man lernt schlicht nichts über Sinti und Roma, wodurch diese unsichtbar gemacht werden. Überhaupt müssten Sinti und Roma erstmal als Menschen gesehen werden die man wahrnimmt wie sich selber von der Mehrheitsgesellschaft, damit man von wirklicher Antiziganismusaufklärung sprechen könnte.


    Bezeichnend ist auch, dass es erst 2003 wirklich anfing mit der Antiziganismusaufklärung in Europa mit Gründung des europäischen Zentrums für Antiziganismusaufklärung um die Forschung anzutreiben und strukturellen Rassismus gegen Sinti und Roma als Thema zu etablieren, was wohl auch nur durch den Film Borat gelang - diesen "Satirefilm" über Kasachstan von Sascha B. Cohen, über den ich alleine einen Essay schreiben könnte warum der Film so gefährlich und einer der schlechtesten Filme überhaupt ist, weil da einfach quasi jede Form von Rassismus und Queerfeindlichkeit in seiner übelsten Form zusammenkommt. Damals gab es eine antiziganistische Werbe-Kampagne gegen die von der Sinti und Roma Organisation in Hamburg in Amerika erfolgreich als Volksverhetzung geklagt werden konnte, wodurch die Werbekampagne gestoppt wurde.


    Ebenso alles andere als eine Form von Aufgeklärtheit kann man die Entscheidung der damaligen Bundesregierung 2014 unter dem damaligen Innenminister Thomas de Maziere bezeichnen, einige antiziganistische Staaten in Ost- bzw. Südosteuropa wie Serbien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien aus denen Sinti und Roma flüchten - die dann hierzulande immer wieder als "Wirtschaftsflüchtlinge" verunglimpft werden - als "sichere Herkunftsländer" einzustufen.


    Im verlinkten Interview wird auch noch die Gedenkstätte "Hannoverscher Bahnhof" zu den NS-Verbrechen erwähnt, die ohne Aufschrei von Sinti und Roma 2003 ebenfalls komplett an diese vorbeigegangen wäre und eher als Beispiel dient, wie Sinti und Roma bis heute als NS-Opfer zweiter oder dritter Klasse gelten.

  • Ich sehe es genauso wie Gucky. Mir ist das doch vollkommen egal ob eine Fußball-WM in Honolulu, Fidschi oder Katar stattfindet oder ein Olympia in Russland oder China. Es geht hier um Sport und nicht um Politik. Das ist übrigens das Erste was auch in den Fußballstadien bei Randale immer angemerkt wird. Rassismus etc. hat in Fußballstadien nix verloren. Wenn man wirklich etwas boykottieren will, dann sind die Entscheidungsträger die Sportler selber. Wenn keine Sportler hinfahren würden, wäre eine Austragung unmöglich. Außerdem sollte man auch nicht vergessen, dass solche Events Länder auch weiter voranbringen können durch den Bau der Infrastruktur aber auch durch die gesamten Einnahmen des Events. Bevor die WM in Südafrika war hatte man auch immer von den ganzen Menschenrechtsverletzungen und Leid dort geredet. Am Ende des Tages hat es Südafrika deutlich nach vorne gebracht und nach der WM krähte sowieso kein Hahn mehr danach.

    Bin auch großer Fußballfan und lass auch gern zu großen Turnieren das einfach mal nebenher laufen sei es WM/EM oder Afrika-Cup, muss aber sagen, dass mich die Katar-Sache schon zum struggeln bringt.


    So Sachen wie "Politik gehört nicht ins Fußballstadion" ist völliger Schwachsinn, Rassismus und Ausgrenzung begleitet uns im Leben tagtäglich und dauerhaft, nur weil wir selbst nicht davon betroffen sind, heißt das aber nicht, dass es uns nicht zu interessieren hat.

    Fußball bietet eben die Möglichkeit Botschaften in die Welt zu setzen, damit Menschen in unterdrückten Ländern eben auch mal sehen, dass es anders geht. Alles Menschenunwürdige beginnt bei jedem einzelnen, der sich nicht damit auseinandersetzt und es ignoriert. Allein die Tatsache, dass das so groß diskutiert wird ist schon viel wert.


    Mag sein, dass nach der WM kein Hahn mehr in den großen Medien danach krähen wird, dennoch sind Themen wie Unterdrückung in Ländern wie Katar sehr präsent wenn man sich mal mit dem Thema zumindest versucht zu befassen, oder ist die Unterdrückung von Frauen in arabischen Ländern erst Thema seit 2022? Auch Südafrika ist heute noch Thema, wenn man sich mal mit den Zuständen in ehemaligen Kolonieländern befasst.


    Ich verlange von niemandem, dass er die WM zu boykottieren hat, aber ich finde wir sollten in der Gesellschaft anfangen, das als unser Problem anzusehen und sich etwas für dieses zu sensibilisieren. Wie gesagt, ich bin großer Sportfan, aber das ist ein Thema was weit darüber hinausgeht.



    LG Hurley

  • Ich muss zu diesem Thema gerade auch einmal wieder ein wenig ranten, weil es mich gerade aufregt. Zum einen war es gestern Mal wieder soweit, dass das N-Wort und das M-Wort beide am trenden waren auf twitter - weil die Leute mal wieder rumgejammert haben, dass sie doch nicht einfach Schokoküsse Schokoküsse nennen könnten. Weil ja, die befindlichkeiten weißer Personen, die eine Süßigkeit schon immer mit einem rassistischen Begriff bezeichnet haben, sind natürlich sehr viel wichtiger, als die Gefühle von nicht-weißen Menschen, die dadurch effektiv objektifiziert werden. Ganz klar. -.-"


    Und ganz allgemein bin ich gerade auch immer wieder vom Thema Rassismus genervt. Ich verstehe einfach nicht, wie schwer es für andere weiße Menschen sein kann, sich nicht total beschissen gegenüber BI_PoC zu benehmen.


    Wr hatten ja jetzt auch vor zwei Wochen die Sache mit James Sullivan. Zur Info: Bernhard Hennen hat den Roman "Die Elfen" nicht allein geschrieben sondern zusammen mit James Sullivan - einem schwarzen Autor. Der Verlag hat die beiden damals unter dem Vorwand, dass James ja noch so unbekannt sei, die beiden dazu überredet, dass James nicht als Autor mit auf dem Cover (sehr wohl aber bei den Credits im Buch steht). Mittlerweile ist James aber ein etablierter Autor und würde gerne auf dem Cover stehen. Und der Verlag hat jedwede Anfragen von ihm ignoriert. Also haben wir - andere Menschen aus der deutschen Phantastikbubble - einen offenen Brief aufgesetzt, James endlich aufs Cover zu bringen. Noch mal zur Erinnerung: Das er nicht drauf stand war komplett Verlagsentscheidung. Was macht der Verlag auf den offenen Brief hin: "Bernhard Hennen ist Schuld!" Was halt einfach nur massiv scheiße war. Und ja ... *seufz* Am Ende hat jemand anderes, dessen Name ich auf seinen Wunsch hin hier nicht nennen werde, seinen medialen Einfluss gegen den Verlag ausgespielt und damit Druck gemacht. Jetzt wird das Buch neu gedruckt mit beiden Namen auf dem Cover. Aber ... Fuck, der Heyne Verlag ist einfach nur scheiße.


    Was mich übrigens auch noch aufregt: Jetzt war ja die Gedenkfeier zu den Opfern vom Anschlag in Hanau. Und da war einfach so vieles, was mich aufgeregt hat. Zum einen, dass der Gedenkmarsch mehr Polizeiaufgebot bekommen hat, als wahrscheinlich alle Querdenkerdemos in Deutschland zusammen. Zum anderen, dass so viele Politiker*innen es nicht geschafft haben, sich am Gedenktag zu äußern ohne es zu "both siden". Weil ja, Linksextremismus ist genau das Thema, was man an dem Tag besprechen sollte ... Vor allem in Gedenken an die vielen linksextremistischen Terroranschläge ........ die es nie gab.

  • Wir hatten ja jetzt auch vor zwei Wochen die Sache mit James Sullivan. Zur Info: Bernhard Hennen hat den Roman "Die Elfen" nicht allein geschrieben sondern zusammen mit James Sullivan - einem schwarzen Autor. Der Verlag hat die beiden damals unter dem Vorwand, dass James ja noch so unbekannt sei, die beiden dazu überredet, dass James nicht als Autor mit auf dem Cover (sehr wohl aber bei den Credits im Buch steht). Mittlerweile ist James aber ein etablierter Autor und würde gerne auf dem Cover stehen. Und der Verlag hat jedwede Anfragen von ihm ignoriert. Also haben wir - andere Menschen aus der deutschen Phantastikbubble - einen offenen Brief aufgesetzt, James endlich aufs Cover zu bringen. Noch mal zur Erinnerung: Das er nicht drauf stand war komplett Verlagsentscheidung. Was macht der Verlag auf den offenen Brief hin: "Bernhard Hennen ist Schuld!" Was halt einfach nur massiv scheiße war. Und ja ... *seufz* Am Ende hat jemand anderes, dessen Name ich auf seinen Wunsch hin hier nicht nennen werde, seinen medialen Einfluss gegen den Verlag ausgespielt und damit Druck gemacht. Jetzt wird das Buch neu gedruckt mit beiden Namen auf dem Cover. Aber ... Fuck, der Heyne Verlag ist einfach nur scheiße.

    Was ist das bitte überhaupt für eine beschissene Erklärung. Die sagen quasi: "Er war damals kein bereits etablierter Autor und wir wollten auch nicht, dass er dazu wird, indem wir ihn Steine in den Weg legen."

  • Die ukrainische Freundin von Bekannten möchte aufgrund des Konflikts mit Russland russische Läden boykottieren. Und es mehrt sich anekdotische Evidenz, laut der russischsprachigen Menschen oder jenen mit russischem Pass Dienstleistungen verwehrt werden, wie Restaurant oder Hotel.


    Jede Chance nutzen die man nutzen kann, um ein scheiß Rassist zu sein. :)

  • Umm, ich würde darum bitten, Xenophobie nicht mit Rassismus gleichzusetzen, weil andere Mechanismen dem ganzen unterliegen. Anti-Slawinismus ist etwas reales, das absolut existiert, aber er baut auf anderen Mechanismen auf, als es Rassismus tut.

  • POC Culture on Twitter
    “This is the 1st clip I’ve seen where we see Ryan Coogler say what happened. ❗️He asked teller “Is that ok?” & she said yes ❗️He put his own card in…
    mobile.twitter.com


    Ryan Coogler, Regisseur von Black Panther - also eines der erfolgreichsten Filme überhaupt - wurde bei einer Bank "versehentlich" für einen Bankräuber gehalten. Wohlgemerkt hatte dieser zunächst eine Person in der Rezeption gefragt "is that ok" und die Frau sagte "yes", nahm dann seine Karte und gab seine PIN ein und zeigte anschließend seinen Personalausweis. Eine Vorgehensweise die natürlich absolut eines Bankräubers entsprechen würde (/sarcasm off).


    Was passierte? Die Cops wurden gerufen und er wurde für kurze Zeit festgenommen. Wenn sowas dem Regisseur eines der erfolgreichsten Filme passiert muss man leider sicher davon ausgehen, dass dies auch anderen BI_Poc bzw. als "schwarz" gesehene Menschen, die bei dieser Bank einfach nur ihr Geld abheben bzw. Rechnungen begleichen wollten ebenfalls wiederfuhr. Dieser Rassismus bzw. rassistische Stereotyp, dass BI_poc bzw. im Auge der Leute "schwarze" Menschen alle Diebe wären führt also immer wieder zu falschen Verhaftungen und im schlimmsten Fall Verurteilungen bzw. Haftstrafen.

  • Wo wir übrigens bei Zentrierung von weißen Menschen sind: Ich habe heute mal versucht, mir eine Folge Critical Role anzusehen und ... ich packe das einfach nicht. DIE SIND JA ALLE WEIß UND CIS?! Wer hält so viel normativität überhaupt aus? Like ... Argh. Nein. Sorry, das macht mich aggro. Und die haben auch noch die Audacity in neueren Staffeln sich nicht-weiße Settings rauszusuchen? Like, was zum Fick? Wie ekelig ist das denn bitte?

    Der " weiß " Part wird zum teil das Hobby sein. DnD ist aus irgendeinem Grund ein sehr weißes Hobby. Das ist nicht nur in den USA so. Auch bei uns im Verein sind sehr wenige POC und auf CON sehe ich auch kaum welche. Und eine nicht weiße Person professionelle Trans Synchronsprecher/innen zu suchen um den Slot zu füllen, fühlt sich auch nicht richtig an ? Soweit ich weiß hatten sie POC Gastspieler. Ich bin nicht auf den laufenden ob LGBT Spieler dabei sind. Würde mich fast wundern wenn nicht, weil ich fast jede LGBT Person in meinem Freundeskreis durchs Pen and Paper kenne und von 4 Trans Leuten spielen 3 regelmäßig und einen habe ich erst grad kennen gelernt und der sucht seit Ewigkeiten ne Runde.

    Was ist btw. ein "nicht- weißes Setting " ?

    Und ich denke halt wirklich: Spätestens bei der Staffel, wo sie dann mit einem arabischen Setting arbeiten, hätten sie arabischstämmige oder Schwarze Leute mit in das Hauptcast aufnehmen müssen.

    Edit: Grade erst gesehen sorry. Ähm es klingt als vermutest du, dass sie jemanden zur Hand hätten der Lust hat mit zu machen. Es ist ja nicht so als hätte man eine POC Kartei vor Ort um je nach Setting die passende Box abhaken zu können. POC Spieler passend zum Setting dazu zu holen wirkt wie " Set- Deko" nicht wie Vielfalt. Wer hat schon Bock da mit zu machen, wenn er wegen der Farbe seiner Haut gefragt wird ?

  • Der " weiß " Part wird zum teil das Hobby sein. DnD ist aus irgendeinem Grund ein sehr weißes Hobby. Das ist nicht nur in den USA so. Auch bei uns im Verein sind sehr wenige POC und auf CON sehe ich auch kaum welche. Und eine nicht weiße Person professionelle Trans Synchronsprecher/innen zu suchen um den Slot zu füllen, fühlt sich auch nicht richtig an ? Soweit ich weiß hatten sie POC Gastspieler. Ich bin nicht auf den laufenden ob LGBT Spieler dabei sind. Würde mich fast wundern wenn nicht, weil ich fast jede LGBT Person in meinem Freundeskreis durchs Pen and Paper kenne und von 4 Trans Leuten spielen 3 regelmäßig und einen habe ich erst grad kennen gelernt und der sucht seit Ewigkeiten ne Runde.

    Das stimmt so schlicht und ergreifend nicht. BI_PoC werden schlicht und ergreifend nur von der Geek Culture stark verunsichtbart. Genau so wie weibliche Spielerinnen in der Regel - oder werden eben aktiv aus dem Hobby verdrängt. Genau deswegen wäre es halt so wichtig, dass ein solches Medium dann auch stärker BI_PoC einbezieht. (Übrigens verstehe ich auch den "Aber die meisten Gäste sind BI_PoC" Take nicht. Habe mir eine Liste angeschaut und die meisten davon waren weiß. Und cis sind zumindest alle, die einen Wikipediaartikel haben.)


    Was ist btw. ein "nicht- weißes Setting " ?

    Die aktuellste Staffel ist ja offenbar in einem arabisch angelehnten Setting angesiedelt.

  • Das stimmt so schlicht und ergreifend nicht. BI_PoC werden schlicht und ergreifend nur von der Geek Culture stark verunsichtbart.

    Dann müssen sie in der Tat unsichtbar sein, weil ich sie am Tisch tatsächlich nicht sehe. Wenn du mir sagen kannst, wie die Geek Culture das gemacht hat, bin ich beeindruckt.

    Genau so wie weibliche Spielerinnen in der Regel - oder werden eben aktiv aus dem Hobby verdrängt.

    Das war vielleicht in den 90ern / Frühen 2000ern der Fall. Frauen im Hobby werden definitiv sehr viel mehr und machen bei uns im Verein geschätzt 1/4 der Mitglieder aus. Tendenz steigt. Während ich fast keinen POC kenne der Spielt. Warum das so ist, kann ich dir nicht sagen.

    (Übrigens verstehe ich auch den "Aber die meisten Gäste sind BI_PoC" Take nicht. Habe mir eine Liste angeschaut und die meisten davon waren weiß. Und cis sind zumindest alle, die einen Wikipediaartikel haben.)

    Es waren einige POC dabei, aber ich nehme nicht an, dass sie gezielt POC als Gäste einladen. Ich fände es auch grenzwertig Spieler raus zu suchen um Boxen abzuhaken. Kommt mir vor als Benutze am die Hautfarbe seiner Gäste als Monitarisierungssystem.

    Genau deswegen wäre es halt so wichtig, dass ein solches Medium dann auch stärker BI_PoC einbezieht.

    Wofür du ja auch einen POC Spieler mit Interesse bekommen musst. Man kann sich einen entsprechenden Spieler selten aus dem Bein schneiden. Außerdem ist die Gruppengröße nicht beliebig erweiterbar. " Entschuldige du musst leider gehen, wir würden jetzt gerne ein Afrikanisch inspiriertes Setting spielen " wäre ultra schräg und irgendwie auch nicht cool zum neuen ?

  • Ninjatom-ate Wow, check your fucking privilege, dude. Und ja, doch, es gibt BI_PoC im Rollenspielbereich - sogar hier in Deutschland. Ich spiele aktuell in zwei Gruppen (die eine Regelmäßiger als die andere). Die eine zwar komplett weiß, dafür aber mit einer Ausnahme trans. Die andere hat zwei weiße Menschen (mich inklusive), einen Schwarzen spieler, einen türkischen Spieler und eine chinesischstämmige Spielerin. Die Sache ist nur, dass diese sich zum Teil nur ungern am öffentlichen Teil (Conventions und so weiter) beteiligen, weil Rassismus halt einfach RAMPANT in der Szene ist. Und selbst die, die nicht aktiv rassistisch sind, gehen halt nicht dazwischen, wenn Rassismus passiert. Dasselbe gilt halt eben auch für andere Formen von *ismen - weshalb die entsprechend betroffenen Leute halt eine eigene Community für sich bilden und sich über eigene Foren und so weiter austauschen.


    Und das ist in Deutschland, wo BI_PoC halt allgemein einen geringeren Anteil an der Gesamtbevölkerung ausmachen, als in den USA. Die Indie-Spiele-Szene wird quasi von marginalisierten Menschen beherrscht.


    Und es ist halt ganz einfach: Wenn du dir ein nicht-weißes Setting nimmst, dann machst du das entweder mit einem entsprechenden Anteil nicht-weißer Leute ........ oder du lässt es halt ganz sein. Entweder, oder. Das ist mittlerweile auch einfach so weit anerkannter MO in der Medienbranche (und übrigens bei DnD im speziellen sogar schon etwas länger), dass es auch einfach nicht entschuldbar ist, es nicht zu machen. Es ist halt einfach kulturelle Aneignung.


    EDIT: Ach ja: Und Sexismus ist heute auch immer noch ein RIESIGES problem in der Rollenspielszene. Frauen werden oft von vielen Sachen ausgeschlossen. Frauen, die in Runden Teilnehmen, kriegen oft alles mensplaint und müssen entweder Beleidigungen aushalten oder etwaige Avancen von männlichen Mitspielern. Es wird über sie rüber geredet, ihnen wird nicht zugehört und so weiter. Alles Dauerthemen im Rollenspielbereich.

  • Und ja, doch, es gibt BI_PoC im Rollenspielbereich - sogar hier in Deutschland.

    Natürlich GIBT es sie. Aber das Hobby ist extrem weiß aus irgendeinem Grund. Ich nehme an es liegt an dem Klischeebild das man vom Rollenspiel über die Jahrzehnte aufgebaut hat. Und sicher würde es helfen, wenn mehr POC bei solchen Runden mit spielen.

    Die andere hat zwei weiße Menschen (mich inklusive), einen Schwarzen spieler, einen türkischen Spieler und eine chinesischstämmige Spielerin.

    Das ist schön für dich. Diese 3 Spieler aus deiner Anekdote widerlegen natürlich meine aussage.

    Die Sache ist nur, dass diese sich zum Teil nur ungern am öffentlichen Teil (Conventions und so weiter) beteiligen, weil Rassismus halt einfach RAMPANT in der Szene ist

    Ich habe keinen plan in welchen Teil der Scene du abhängst, aber "RAMPENT " habe ich den Rassismus nicht erlebt. Ich glaube ich kenne nicht mal einen rechts orientierten Rollenspieler. Eher überwiegend LGBT und Linksorientiert.

    Und das ist in Deutschland, wo BI_PoC halt allgemein einen geringeren Anteil an der Gesamtbevölkerung ausmachen, als in den USA. Die Indie-Spiele-Szene wird quasi von marginalisierten Menschen beherrscht.

    Mag sein größtenteils aber LGBT und DND ist kein Indiesystem. Eher das Gegenteil ! Die DnD Scene ist sicher weniger weiß als in Deutschland, aber immer noch überproportional weiß. Und für diese spezielle Show wäre die Person die gefunden werden müsste: "POC Synchronsprecher mit Interesse UND Zeit dauerhaft in einer DND online Show teil zu nehmen." Die Zusammensetzung der Gruppe kann sich absolut schon aus diesem Grund in der Form gebildet haben in der sie sich gebildet hat.

    Und es ist halt ganz einfach: Wenn du dir ein nicht-weißes Setting nimmst, dann machst du das entweder mit einem entsprechenden Anteil nicht-weißer Leute ........ oder du lässt es halt ganz sein. Entweder, oder. Das ist mittlerweile auch einfach so weit anerkannter MO in der Medienbranche (und übrigens bei DnD im speziellen sogar schon etwas länger), dass es auch einfach nicht entschuldbar ist, es nicht zu machen. Es ist halt einfach kulturelle Aneignung.

    Sorry, aber das ist kompletter Bullshit. Die Indiscene im PnP Bereich bemüht sich die überwiegend am Europäischen Mittelalter angelehnten Systeme durch Settings aus aller Welt zu erweitern. Sinn der Sache ist es unter anderem Spieler über den Tellerrand der gewohnten Settings hinweg sehen zu lassen und Interesse für die Kultur der Autoren zu wecken. Wenn ein Setting mit Respekt für die Kultur auf der es basiert bespielt wird, ist es eine wunderbare Gelegenheit sich anderen Kulturen gegenüber zu öffnen und die Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Rollenspielsettings zu gatekeepen basierend auf der Anwesenheit einer Person mit der Passenden Verwandtschaft ist dumm und um ehrlich zu sein etwas Rassistisch. Du gehst Quasi davon aus, dass eine Arabisch stämmige Person automatisch eine Verbindung zur Arabischen Kultur hat. Diese Person könnte zweite Generation in Deutschland geboren sein, die Arabische Kultur nie selbst kennen gelernt haben.