Religionen und Glaube

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  • Das ist so nicht korrekt. Der Nationalsozialismus hatte zumindest in den ersten Jahren einen sehr positiven Einfluss auf die Deutschen, er hat ein(nicht nur wirtschaftlich) deprimiertes Volk wieder aufgebaut. Natürlich steht dieses Positive in keinem Verhältnis zum Negativen, aber das ist bei Religionen doch genauso.
    Das Christentum hat nie Hoffnung gespendet, ganz im Gegenteil, es hat stets Selbsthass und Lebensverneinung gepredigt. Es hat die diesseitige Welt und alles Starke, Sinnliche, Ehrgeizige verteufelt. Diese furchtbare Mentalität ist tief im europäischen Geist verankert, auch bei den meisten Menschen, die sich selbst als Atheisten bezeichnen. Das wenig Positive, das durch die Kirche geschieht, kann das doch niemals aufwiegen. Die Römer zB waren mit ihrer ursprünglichen Religion deutlich besser dran, die war nämlich deutlich lebensbejahender und positiver als das Christentum, und die damaligen Menschen waren stärker, entschlossener, glücklicher. Das ist in meinen Augen wesentlich schlimmer als alle Todesopfer, obwohl bei denen Christentum und Islam natürlich auch ganz gut dabei sind. Der Nationalsozialismus hat uns ein schwarzes Jahrzehnt beschert, das Judentum und seine zwei größten Sekten dagegen knapp zwei Jahrtausende.


    @andre
    Sagt der Koran nicht über sich selbst, dass er das Wort Gottes ist und es an ihm keinen Zweifel geben kann? Ist das nicht Definition genug?

  • Natürlich steht dieses Positive in keinem Verhältnis zum Negativen, aber das ist bei Religionen doch genauso.

    Und das kannst du sagen, weil du dir zutraust alles Positive gegen alles Negative und zwar von Beginn der Religionen bzw. speziell des Christentums gegeneinander abzuwägen? Ich weiss ja nicht, ob du dazu irgendeine Quelle hast, die das auch nur ansatzweise belegen kann, aber ich kanns mir nicht vorstellen.


    Das Christentum hat nie Hoffnung gespendet

    Es soll Menschen geben, denen es selbst in der heutigen Zeit Hoffnung spendet.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Ich glaube, der Sharqi erschüttert einfach nur sehr gerne und hat seinen Spaß dabei. ¯\_(ツ)_/¯ Glückwunsch, das macht dich sehr badass... not.
    - Homosexuelle mit Zoophilie vergleichen, um deutlich zu machen, dass zwei Männer auch keine "richtige Ehe" führen können.
    - "Nationalsozialismus war ein Witz gegen..."
    - "Das ist so nicht korrekt. Der Nationalsozialismus hatte zumindest in den ersten Jahren einen sehr positiven Einfluss auf die Deutschen, er hat ein(nicht nur wirtschaftlich) deprimiertes Volk wieder aufgebaut." - mir's übel. :tired:
    Es hilft nichts schnell hinzuzufügen: Oooohne verharmlosen zu wollen.
    Da gäbe es sicher noch ein Dutzend Aussagen.

  • @Sharqi: Damit verharmlost du halt leider doch den Nationalsozialismus. Aber warum nicht? Sind doch schöne Vergleiche! Die Grippe hat in der Menschheitsgeschichte mehr Menschen umgebracht als die Nazis!! Wer sich nicht impfen lässt, ist schlimmer als Hitler. Oder Erdogan. Lol.

  • Zum Burka-Thema - heute auf der BILD-Titelseite: "BILD fordert Burka-Verbot - Freie Sicht auf freie Menschen", so oder so ähnlich war der genaue Wortlaut der Überschrift.
    Die Leser der Zeitung sind ja sowieso nen Fall für sich, man kauft sich ja aber die BILD auch nicht weil man Zeitung lesen will, sondern eher wegen den ganzen lustigen, bunten Bildchen überall auf den Seiten.
    Zur Erklärung, ich arbeite als Aushilfe im Supermarkt eures Vertrauens & ihr könnt euch nicht vorstellen wie oft ich die BILD heute über die Kasse gezogen habe. Nie soviel davon verkauft wie heute, & am Rest der Titelseite kann es nicht gelegen haben, ist jetzt mal so meine Einschätzung.
    Ich verstehs nicht ganz, wie & warum sich die Menschen davon so angesprochen fühlen, wie die BILD auf einmal darauf kommt dass es deren Forderung ist, zwei Tage nachdem das Innenministerium dass in nem Gesetzesvorschlag bringt & vor allem verstehe ich nicht was los ist mit den Leuten in diesem Land. Dass einfach dieser prinzipielle Anti-Alleswasfremdist sogar schon in den Klatschblättern auf die Titelseite kommt, auch wenn es die BILD ist, war ja nie anders, aber ich war schon krass geschockt als ich das auf deren Titelseite gesehen habe.

  • Zitat von Shorino

    @Sharqi: Damit verharmlost du halt leider doch den Nationalsozialismus. Aber warum nicht? Sind doch schöne Vergleiche! Die Grippe hat in der Menschheitsgeschichte mehr Menschen umgebracht als die Nazis!! Wer sich nicht impfen lässt, ist schlimmer als Hitler. Oder Erdogan. Lol.

    Der Nationalsozialismus wäre gut wenn man nicht die ganzen Juden und Behinderten vergast hättet und wenn man keine Kriege mit anderen Länder geführt hätte. Hätte das damalige Deutsche Reich die Juden abgeschoben wäre es Million mal nicht so schlimm als wenn man sie vergast. Es gab auch gute Dinge in Nationalsozialismus, es gab zum Beispiel viele Arbeiter, aber nur für die Deutschen. Die Juden sind aber Deutsche, das haben die Nationalsozialisten nicht gecheckt.


    @Samyaksam


    Die Bild verkauft immer noch die meisten Zeitungen wenn du das nicht weißt. Es gibt ein Teil der Bevölkerung, die die Bild lesen. Andere lesen Die Welt, andere die Junge Freiheit. Leider gibt es die Junge Freiheit nicht in jeden Kiosk, nur weil es manchem nicht gefällt. (Manche Menschen hätten es gerne, dass man nur das hört und sieht was einem gefällt. Die leben in einer Phantasie)

  • Zum Burka-Thema - heute auf der BILD-Titelseite: "BILD fordert Burka-Verbot - Freie Sicht auf freie Menschen", so oder so ähnlich war der genaue Wortlaut der Überschrift.

    Ist halt die BILD, auch wenn traurig ist, dass einige die Zeitung als seriöses Medium ernst nehmen.
    Aber was die Leute angeht, ich denke du kannst beruhigt sein. Es wird sicher auch einige geben die den Artikel lesen wollten weil sie sich darüber aufgeregt haben und deshalb gekauft haben. Auch wenns trotzdem nur ein Teil sein wird.

  • Man fühlt sich hier manchmal als Muslime echt diskriminiert, obwohl man nicht so viel mit muslimischen Werten am Hut hat hehehe..aber mal Hand aufs Herz: Wir dürfen schon davon ausgehen, dass Frauen, die Burkas tragen, eine viel strengere und geschlossenere Auslegung des Islams ausleben. Ich persönlich mag Burkas einfach nicht, finde Konservatives Zeug zum kotzen und hasse Weltsichten, die aus anderen Jahrhunderten stammen. Und dennoch bin Ich gegen ein Burkaverbot. Was interessiert es mich, was eine fremde Frau trägt und was für eine Weltsicht sie hat, solange sie es für sich behält und nicht missioniert? Das ist doch wie, wenn mich ein Depp im Bus ermahnt, deutsch zu sprechen, nur weil Ich in Deutschland lebe. Religion, persönliche Emtfaltung ist eine Privatangelegenheit, da hat sich niemand einzumischen. Die Burkadiskussion findet eh auf einer eher populistischen und xenophoben Ebene statt (Furcht vor Islamisierung und Terror seitens der CDU, wollen anscheinend wieder AfD-Wähler abfangen)

  • Der Nationalsozialismus wäre gut wenn man nicht die ganzen Juden und Behinderten vergast hättet und wenn man keine Kriege mit anderen Länder geführt hätte. Hätte das damalige Deutsche Reich die Juden abgeschoben wäre es Million mal nicht so schlimm als wenn man sie vergast. Es gab auch gute Dinge in Nationalsozialismus, es gab zum Beispiel viele Arbeiter, aber nur für die Deutschen. Die Juden sind aber Deutsche, das haben die Nationalsozialisten nicht gecheckt.

    zum glück wars nur holocaust und krieg und nichts anderes. und ja, man hätte die deutschen juden ja ausweisen können, ins judenland, wo milch und honig fließt. liegt direkt zwischen alderaan und coruscant. kanns sein, dass du n bisschen zu tief in der nase rumgebohrt hast?

  • Das ist doch wie, wenn mich ein Depp im Bus ermahnt, deutsch zu sprechen, nur weil Ich in Deutschland lebe.

    Wenn du Türkisch genug aussiehst wäre das eigentlich ein guter Gag. Sofern man die Ironie und die eigentliche Motivation dahinter versteht ;)

    Wir dürfen schon davon ausgehen, dass Frauen, die Burkas tragen, eine viel strengere und geschlossenere Auslegung des Islams ausleben.

    Oder zumindest mit entsprechenden Leuten aufwachsen. Aber selbst da dürfte es genug Ausnahmen geben. Wobei ich kein Experte bin.

    Ich persönlich mag Burkas einfach nicht, finde Konservatives Zeug zum kotzen

    Rein ästhetisch gesehen wundere ich mich oft wie hübsch eine Frau hinter einem Kopftuch sein kann, wenn sie es entfernt und man die Haare sieht. Das macht viel beim Gesamteindruck aus. Mit sieht es immer etwas mollig aus, finde ich, ein bisschen wie bei einem Pfannkuchen. Wobei ich schon Bilder von Frauen mit Burka und ähnlichem gesehen habe die trotzdem sehr attraktiv sind und denen das Kleidungsstück überhaupt nicht schadet. Wobei "Schön sein" keine Verpflichtung ist für eine Frau.

  • Freie Sicht auf freie Menschen

    Ach, es gibt doch nichts, an dem sich Konservative mehr stören, als der Unterdrückung von Frauen. Ein Glück greifen da die feministischen Rechten ein, denn Frauen sollen schließlich tragen dürfen was sie wollen, ist ja ihr Körper! Also, solange man noch genug Haut sieht, versteht sich. Zur Not kann man denen auch das Kopftuch runter reißen, wenn sie sich nicht von selbst dem Patriarchat widersetzen wollen. #freethehair #trump2k16 #banislam

  • Aber ich habe in meinem Leben ganz selten eine Nonne gesehen.

    Nur mal so zur Nachfrage: Wie oft hast du in deinem Leben denn schon Frauen in Burkas gesehen?



    Ich weiss ja nicht, ob du dazu irgendeine Quelle hast, die das auch nur ansatzweise belegen kann, aber ich kanns mir nicht vorstellen.

    Ohne jetzt in irgendeiner Weise Sharqis Geschwätz verteidigen zu wollen, aber natürlich lässt sich nicht belegen, ob Religionen jetzt mehr Freud oder mehr Leid gebracht haben, das kann man aber auch nicht verlangen. Ich tendiere persönlich auch ganz stark zu letzterem, und meiner Meinung nach ist das eigentlich reine Interpretationssache. Streng genommen ist die Frage, ob Religionen jetzt Fluch oder Segen sind doch genau das, was dieses Topic ausmacht, oder?



    so, ad Burkaverbot, weil mir in der Diskussion manche Aspekte bis jetzt etwas fehlen, die sie halt aus der xenophoben Ecke herausholen würden:
    Erst einmal ist ein Burkaverbot aus Sicherheitsgründen natürlich nicht zu rechtfertigen, und sogar Herr de Maiziere, der sich bekanntermaßen nicht all zu sehr um Grundrechte schert, hat das ja jetzt zugegeben. Im Gegensatz zu den meisten Leuten in diesem Topic denke ich aber, dass ein Burkaverbot durchaus gerechtfertigt sein könnte. Einerseits wäre ein allgemeines Vermummungsverbot in der Öffentlichkeit aus Sicherheitsgründen schon denkbar, das selbstverständlich auch Burkas einschließt. Auch die Ausnahme vom Vermummungsverbot bei Versammlungen, die derzeit für Burkas gilt, könnte man ohne Probleme entfernen.


    Ein wichtigeres Argument, das hier noch gar nicht diskutiert wurde, ist aber meiner Meinung nach die Religionsfreiheit selbst. Das Grundgesetz schützt nämlich auch die negative Freiheit - in unserem Falle also die Freiheit, gerade keine Burka zu tragen. Wenn ein nicht unerheblicher Teil der Frauen von ihren Vätern oder Ehemännern gezwungen werden sollte, die Burka zu tragen, ist deren negative Religionsfreiheit verletzt. Dem Staat wäre es dann durchaus erlaubt, zum Schutze dieser Frauen die Religionsfreiheit der freiwilligen Burkaträgerinnen einzuschränken, zumal der Koran nach im Islam wohl überwiegender Meinung Frauen nicht verpflichtet, eine Burka zu tragen. Das Problem hier ist, dass es keinerlei Statistiken gibt, die etwas über das Verhältnis zwischen freiwilligen und unfreiwilligen Burkaträgerinnen aussagen - aus verständlichen Gründen lassen sich die auch kaum erbringen, weil kaum eine Frau zugeben würde, zum Tragen einer Burka gezwungen zu sein.
    Im Übrigen dürfte es auch schwer werden, "Zwang" zu definieren, weil es letztendlich Definitionssache ist, ob jemand einen unmittelbar Nötigen muss oder ob gesellschaftlicher Zwang schon ausreicht. In jedem Fall kommen solche Zwangssituationen aber vor, nur das Verhältnis ist halt strittig. Schon wenige Zwangssituationen können meiner Meinung nach aber ausreichen.


    Ein noch anderer Ansatz ist meiner Meinung nach Art. 3 Absatz 2 Satz 2 GG. "Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin". Sogar die freiwillig getragene Burka ist der Gleichberechtigung meiner Meinung nach nicht förderlich. Letztendlich wird fast jede Frau, die eine Burka trägt entweder aus religiöser Überzeugung oder aus Zwang "zu Hause bleiben". Die Burka wird von großen Teilen der Gesellschaft nicht akzeptiert, es wird jeder Frau in einer Burka schwer fallen, eine Arbeitsstelle zu finden, Frauen, die Burka tragen werden also im Schnitt deutlich weniger emanzipiert sein als andere.
    Wenn Art. 3 II 2 GG sogar Frauenquoten rechtfertigen kann, obwohl die systematisch im Einzelfall Männer benachteiligen, selbst wenn im konkreten Fall Frauen gar nicht strukturell benachteiligt sind, dürfte er auch ein legitimes Mittel sein, die Religionsfreiheit einzuschränken.


    Wohlgemerkt, ich bin als eher liberaler Mensch persönlich gegen ein Burkaverbot, aber meiner Meinung nach wäre es mit unserem Grundgesetz durchaus vereinbar, in Frankreich ist das ja auch so. Letztendlich ist so ein Verbot - wenn man es auf die richtigen Grundlagen stützt - meiner Meinung nach auch nicht populistisch, sondern durchaus an legitime Rechtfertigungen geknüpft. Es handelt sich hier denke ich um eine Grundsatzentscheidung des Gesetzgebers, wie er entscheidet ist ihm dabei relativ offen.



    e:// Nur weil wir gerade dabei sind, die französische Stadt Cannes hat mit dem Hinweis auf die öffentliche Sicherheit Burkinis verboten. Meinungen dazu?

  • Zitat von TheTic

    Nur mal so zur Nachfrage: Wie oft hast du in deinem Leben denn schon Frauen in Burkas gesehen?

    Ich seh ehrlich gesagt va in der Innenstadt sehr oft Frauen in Burkas.
    Wer hier wohnt und wer Tourist aus Ländern wie Saudiarabien ist, kann ich nicht sagen, aber der springende Punkt ist: Es ist nicht an mir anderen vorzuschreiben, ob sie kulturelle oder religiöse Symbole tragen. Und es ist auch nicht meine Sache zu eruieren, welche Frau sie aus freiem Willen trägt und welche nicht.


    Daneben sieht man hin und wieder Nonnen, Priester und Männer in buddhistischer Kleidung und egal, wie man zu einzelnen Religionen steht: Wenn die ihre Religion frei nach außen tragen dürfen, dürfen das Frauen im Burkas auch.


    Zitat von Edex

    Die Bild verkauft immer noch die meisten Zeitungen wenn du das nicht weißt. Es gibt ein Teil der Bevölkerung, die die Bild lesen. Andere lesen Die Welt, andere die Junge Freiheit. Leider gibt es die Junge Freiheit nicht in jeden Kiosk, nur weil es manchem nicht gefällt. (Manche Menschen hätten es gerne, dass man nur das hört und sieht was einem gefällt. Die leben in einer Phantasie)

    Glücklicherweise merkt man am Intellekt vieler schnell, was sie lesen und kann sich von BILD- und Junge Freiheit-Leuten fernhalten. :'D

  • Daneben sieht man hin und wieder Nonnen, Priester und Männer in buddhistischer Kleidung und egal, wie man zu einzelnen Religionen steht: Wenn die ihre Religion frei nach außen tragen dürfen, dürfen das Frauen im Burkas auch.

    Ich denke ehrlich gesagt, dass man es sich nicht so einfach machen kann, weil es - gerade mit Hinblick auf meine oben angesprochenen Punkte - schon gravierende Unterschiede zwischen Burka einerseits und Nonnen andererseits gibt.
    Ich weiß nicht, ob das in Österreich anders ist, aber selbst da wo ich her komme - wohlgemerkt aus einem ländlichen, erzkonservativen Landkreis - würden Mädchen, die sich entschließen, Nonne zu werden, ziemlich schräg angeguckt werden. Die Kirche verliert seit Jahrzehnten ihre Basis, und dass Leute in Deutschland heutzutage noch gezwungen werden, Priester oder Nonne zu werden, erscheint mir offen gestanden unvorstellbar. Dass Frauen gezwungen werden, eine Burka zu tragen, passiert dagegen erwiesenermaßen täglich - es gibt glaubhafte Berichte von "Aussteigerinnen" - nur die Zahl der Frauen ist nicht bekannt. Vor dem Nonnenschleier muss man also niemanden schützen, vor der Burka gegebenenfalls schon.


    Nochmal: Ich bin persönlich gegen ein Burkaverbot, aber das Argument alleine reicht meiner Meinung schlicht nicht aus, weil es nun einmal schon gravierende Unterschiede zwischen den beiden Religionen gibt, die eine Ungleichbehandlung meiner Ansicht nach rechtfertigen könnten.


    Nur für die Statistik habe ich in den fast 22 Jahren meines Lebens exakt eine Frau in Burka bewusst wahrgenommen. Ich fühle mich total islamisiert, ich glaube ich sollte bei Pegida mitlaufen [/sarcasm]

  • @TheTic
    Dasselbe wird beim Hijab auch behauptet, mir sind aber bisher nur Mädels begegnet, die ihn aus Überzeugung und dazu eben auch sehr modisch trugen, sprich bunt und ua auch selbst gemacht.
    Wie ich in einem Gespräch mit @Sunaki erwähnt habe, gibt es auch die Kinder wohlhabender Leute, die mit Geld erpresst werden und nicht das studieren dürfen, was sie wollen. Wieso wertet man das anders, als eine Frau, die gezwungen werden KÖNNTE eine Burka zu tragen, weil man alle unter Generalverdacht stellt?

  • Die Sache ist doch, dass man nicht vorhat die Burka vor dem Hintergrund zu verbieten, dass sie die Frauen unterdrückt. Man will sie aus Sicherheitsgründen verbieten, & das ist doch das lächerliche an der ganzen Geschichte.
    Wurde ja schon ausgeführt, ich kann doch in meinem Rucksack oder unter meinem Pulli mindestens genauso viel Sprengstoff mit mir rumtragen wie eine Frau unter ihrem Schleier?
    Der Aspekt der Unterdrückung, dieses gezwungenen Bekenntnisses der Religion nach außen, ist sicher in Einzelfällen nicht verkehrt.
    Es soll aber auch Frauen geben, die den muslimischen Glauben leben & sich freiwillig verschleiern. Diesen Frauen würde durch ein Verbot die freie Religionsausübung verboten werden, & das ist Bullshit & darf so nicht durchgehen.
    Zu Frankreich, wo ja ein Ganzkörperschleier schon länger Zeit nicht mehr erlaubt ist,was sich nachweislich positiv auf die Terrorgefahr im Land ausgewirkt hat, halten sich die meisten garnicht an das Gesetz. Zumindest viele nicht. Es ist im Grunde einfach nur ne dumme Populismus-Aktion um sich der wachsenden Anti-Islam-Gruppe in unserer Gesellschaft anzunähren.

  • Dasselbe wird beim Hijab auch behauptet, mir sind aber bisher nur Mädels begegnet, die ihn aus Überzeugung und dazu eben auch sehr modisch trugen, sprich bunt und ua auch selbst gemacht.

    Auch Überzeugung kann aber durchaus immer noch auf gesellschaftlichem Zwang beruhen. Es gibt dauernd Fälle, in denen zehnjährige, elfjährige Mädchen Hijab oder Burkinis tragen, und in dem Alter sind die meisten Kinder noch gar nicht entwickelt genug, um religiöse Überzeugungen zu haben. Das heißt, dass die das tun, weil sie entweder dazu gezwungen werden oder es ihren Eltern nachmachen wollen. Beides ist zumindest gesellschaftlicher Zwang.
    Um einmal konkret zu vergleichen: Aussagen und Handlungen, die Frauen zum - im Falle von Burkas immer konservativen - Islam drängen, sind also okay? Aussagen, die Frauen in eine spezifische Geschlechterrolle drücken, sind heutzutage zumindest in linken Kreisen überwiegend verpönt. Wo liegt also der z.B. Unterschied zwischen "Mädchen spielen mit Puppen, nicht mit Autos"/"Mädchen machen sich nicht dreckig" und "Muslimische Mädchen tragen Burka/Burkini"?
    Ist das eine für dich akzeptabel, das andere nicht, und wenn ja warum?


    An dieser Stelle möchte ich übrigens auch noch darauf hinweisen, dass Hijab und Burka noch mal ganz unterschiedliche Kategorien sind. Die Burka wird wohl überwiegend in wirklich konservativen Kreisen getragen, in denen tendenziell patriachalischere Strukturen vorherrschen.


    Wie ich in einem Gespräch mit @Sunaki erwähnt habe, gibt es auch die Kinder wohlhabender Leute, die mit Geld erpresst werden und nicht das studieren dürfen, was sie wollen. Wieso wertet man das anders, als eine Frau, die gezwungen werden KÖNNTE eine Burka zu tragen, weil man alle unter Generalverdacht stellt?

    Hö? Das ist doch genau so falsch, das habe ich mit keinem Wort bestritten. Der Unterschied ist aber halt, dass man die Burka ohne Weiteres verbieten kann, das abstrakte "von der Familie in eine bestimmte Richtung gedrängt werden" dagegen nicht. Bloß dass eine vergleichbare Sache ebenso falsch ist, macht die andere Sache aber leider nicht richtig.


    Die Sache ist doch, dass man nicht vorhat die Burka vor dem Hintergrund zu verbieten, dass sie die Frauen unterdrückt. Man will sie aus Sicherheitsgründen verbieten, & das ist doch das lächerliche an der ganzen Geschichte.

    Zu Frankreich, wo ja ein Ganzkörperschleier schon länger Zeit nicht mehr erlaubt ist,was sich nachweislich positiv auf die Terrorgefahr im Land ausgewirkt hat, halten sich die meisten garnicht an das Gesetz. Zumindest viele nicht. Es ist im Grunde einfach nur ne dumme Populismus-Aktion um sich der wachsenden Anti-Islam-Gruppe in unserer Gesellschaft anzunähren.

    D'accord. Wie gesagt, mein Ziel war es gerade, von dieser Ebene wegzulenken und eine Diskussion über die Burka als solche zu führen, ohne blöde populistische Vorurteile zu bedienen. Dass ein Burkaverbot nichts gegen Terror ausrichtet, ist klar, der Integration und der Gleichberechtigung könnte es aber unter Umständen durchaus förderlich sein - wie gesagt, ich bezweifle das auch, aber letztendlich ist das Meinungssache, zumindest gibt es meines Wissens da auch für Frankreich keine wirklichen Untersuchungen.



    Der Aspekt der Unterdrückung, dieses gezwungenen Bekenntnisses der Religion nach außen, ist sicher in Einzelfällen nicht verkehrt.
    Es soll aber auch Frauen geben, die den muslimischen Glauben leben & sich freiwillig verschleiern. Diesen Frauen würde durch ein Verbot die freie Religionsausübung verboten werden, & das ist Bullshit & darf so nicht durchgehen.

    Doch, das geht eben schon. Es wird Frauen auch verboten, andere Frauen zu beschneiden, und das ist auch grundsätzlich von der Religionsfreiheit gedeckt. Es gibt halt Situationen, in denen man nicht anders kann, als Grundrechte einzuschränken, weil zwei Grundrechte miteinander kollidieren. Im Fall der Burka kollidiert erwiesenermaßen die Religionsfreiheit von Frauen, die freiwillig Burka tragen, mit der (negativen) Religionsfreiheit von Frauen, die zum Tragen der Burka gezwungen werden. Um diese negative Religionsfreiheit zu schützen, gäbe es (wohl) kein anderes Mittel, das (auf lange Sicht) so geeignet wäre wie ein Burkaverbot*. Wenn z.B. 99% aller Burkaträgerinnen zum Verschleiern gezwungen werden würden, ließe sich vor dem Hintergrund ein Burkaverbot für die restlichen 1% sehr gut rechtfertigen bzw. wäre wohl fast obligatorisch.
    Die Zahlen sind aber halt wohl nicht so hoch und nicht eindeutig feststellbar, weswegen ein Burkaverbot meiner Meinung nach schlicht Wertungssache ist. Vielleicht werden nur 1% der Frauen gezwungen, dann wäre ein Burkaverbot eventuell nicht verhältnismäßig. Vielleicht ist es 50/50, dann hätte man Diskussionsbedarf. Dass eine Einschränkung der Religionsfreiheit unter keinen Umständen durchgehen darf ist aber falsch.



    e:// *vgl. Mogelbaums Post unten und meine Antwort darauf, das war unglücklich formuliert.

  • Zitat von TheTic

    Nur mal so zur Nachfrage: Wie oft hast du in deinem Leben denn schon Frauen in Burkas gesehen?

    Öfters als Nonnen. Ich seh oft Frauen in der Innenstadt die Burka tragen. Wie oft hast du Nonnen gesehen und wo?
    Ich habe noch nie eine christliche Nonne in der Innenstadt gesehen.

  • Ein Argument, das noch nicht gefallen ist, dass aber auf der Ebene, auf der du dich bewegst @TheTic, durchaus mitzubedenken wäre, ist, dass ein Verbot der Burka - wenn man es denn mit dem Schutz der Frauen begründen will - genau den entgegengesetzten Effekt haben könnte. Denn es ist klar, dass man das Burkatragen nicht zuhause verbieten kann, sondern nur im öffentlichen Raum. Und das wiederum könnte zur Folge haben, dass gerade die, die am stärksten diesen moralischen Zwängen unterworfen werden, einfach zuhause bleiben und sich vollständig vom öffentlichen Leben fernhalten. (Wäre also die Frage, ob das Verbot überhaupt geeignet ist, um das angestrebte Ziel zu erreichen.)

  • Ein Argument, das noch nicht gefallen ist, dass aber auf der Ebene, auf der du dich bewegst @TheTic, durchaus mitzubedenken wäre, ist, dass ein Verbot der Burka - wenn man es denn mit dem Schutz der Frauen begründen will - genau den entgegengesetzten Effekt haben könnte. Denn es ist klar, dass man das Burkatragen nicht zuhause verbieten kann, sondern nur im öffentlichen Raum. Und das wiederum könnte zur Folge haben, dass gerade die, die am stärksten diesen moralischen Zwängen unterworfen werden, einfach zuhause bleiben und sich vollständig vom öffentlichen Leben fernhalten. (Wäre also die Frage, ob das Verbot überhaupt geeignet ist, um das angestrebte Ziel zu erreichen.)

    Ich wusste, dass ich was vergessen hatte, danke. Das denke ich auch und das ist auch einer der Hauptgründe, warum ich gegen ein Verbot bin, auch dazu gibt es aber halt keine Statistiken. Ich glaube, dass selbst kaum ein Burkaverbot-Befürworter ernsthaft bestreiten würde, dass ein Burkaverbot zumindest auf einige Frauen diesen Effekt hätte. Ich denke, dass es den meisten Befürwortern auch eher um die langfristigen Wirkungen geht, und ich denke, dass ein Verbot langfristig durchaus geeignet ist, den Islam ein Stück weit zu säkularisieren. Das sind natürlich auch Gedankengänge, den man bei der Abwägung zwischen positiver und negativer Religionsfreiheit mit einbeziehen muss. Mir ging es aber eigentlich erst einmal nur darum, zu begründen, dass der Grund, sich gegen ein Burkaverbot auszusprechen, doch etwas komplexer sein sollte als "das ist populistisch" und "Nonnen wird das auch nicht verboten".



    Öfters als Nonnen. Ich seh oft Frauen in der Innenstadt die Burka tragen. Wie oft hast du Nonnen gesehen und wo?
    Ich habe noch nie eine christliche Nonne in der Innenstadt gesehen.

    Ich war in einem katholischen Kindergarten, einer katholischen Grundschule und lebe in einem Landkreis, in dem fast alle Krankenhäuser in katholischer Trägerschaft sind. Also: sehr oft, das ist aber keinesfalls repräsentativ. Auch in der Innenstadt, in öffentlichen Verkehrsmittlen etc. habe ich aber schon deutlich öfter Nonnen gesehen als Burkaträgerinnen.