Religionen und Glaube

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Lustig, darf man sich Haare und Nägel nicht mehr schneiden? Darf man sich Ohrlöcher stechen lassen? Darf man Sport machen, um Muskelmasse zu gewinnen und Fett abzumehmen? Durfte mir die Augen operieren lassen? Was bedeutet "Manipulation nach Belieben" und bei wem hol ich Passagierschein A38 ab, damit es nicht mehr beliebig ist? xD

    Und was ist mit Operationen an Kranken? Wahrscheinlich auch nicht.


    Es ist halt wirklich einfach albern. Vor allem halt eben der Gegensatz. Immerhin scheinen sie ja absolut dafür zu sein, inter* Kinder ins binäre nach Belieben der Eltern zu operieren. :( (Ich hasse es, dass es noch immer nicht verboten ist!) Ebenso Hormone an Kinder zu geben, die sich auf Hormonebene nicht entsprechend der Erwartungen entwickeln.

  • ist das nicht giftig?

    Per se nicht. Tut man ja auch bei trans Menschen als erster medizinischer Schritt zur Transition auch. Genau so gibt man bei trans Kindern auch Hormonblocker, damit die Pubertät nicht eintritt. Aber ebenso gibt man halt auch öfter Kindern/Jugendlichen, deren Hormonspiegel nicht der Erwartungen nach ihrem Geschlecht oder gegebenen Geschlecht entsprechen und denen man dann Hormone gibt, damit sich der Körper in der Pubertät entsprechend der Erwartungen entwickelt. Das gilt bspw. auch bei inter* Kindern, die tlw. davon gar nichts wissen. Dann wird einfach gesagt: "Ja, diese Medikamente sind wichtig."

  • Ebenso Hormone an Kinder zu geben, die sich auf Hormonebene nicht entsprechend der Erwartungen entwickeln.

    ist das nicht giftig?

    Also nein, nicht wirklich. Wachstumshormone zb sind schon berechtigt, weil dir dein Kind später womöglich Vorwürfe machen wird, weshalb du ihm keine Wachtsumshormone gegeben hast.

  • https://www.focus.de/wissen/me…201907211308&cid=21072019


    Es gibt für mich viele Gründe nicht in einer Kirche zu sein. Dazu gehört insbesondere die hohen Kosten. Dazu, dass Kirchenmitarbeiter nicht staatlich angestellt werden müssen. Der wichtigste Grund ist aber, dass Kirchen von den Mitgliedsbeiträgen finanziert werden sollen und nicht von Steuern.


    Ich selbst bin noch nicht ausgetreten, aber ich kann und werde es jederzeit noch tun. Ich finde, dass USA hier ein Vorbild ist. Auch die wenigen Kirchen hierzulande, die keine Staatskirchen sind, sind sehr lebendig. Meist sind es Freikirchen, die nur durch die Mitglieder leben.

  • Mal das Thema wieder bisschen vorkramen, nachdem die Zeugen Jehovas bei mir heute vor der Tür standen, haha.

    Ich hab sie tatsächlich sehr nett abgewiesen. Die Frage war halt irgendwie, wie ich zur Bibel stünde, und als ich dann sagte, dass ich gläubig bin, und im Christentum meine Zufriedenheit mit mir und meinem Leben gefunden habe, war erst kurz Stille und dann wurde mir ein schöner Tag gewünscht.


    Vorne weg - ich bin nicht auf die Art und Weise gläubig, die man sich vorstellt, wenn man sich weiße Kids im Bibelclub anschaut, die ihrer ersten Beziehung einen Heiratsantrag machen, und erst Händchen halten dürfen, wenn Mama und Papa ihr wortwörtliches Amen geben. Ich bin ein großer Fan von Nächstenliebe, Vergebung und Offenheit. Ich finde die Liebe ist das größte Gut, das wir Menschen in uns und nach außen hin tragen, und "church done right" kann ein guter Ort sein, wenn man sich einsam, verzweifelt, verirrt oder ungeliebt fühlt. Menschen zusammenzubringen und sie daran zu erinnern, dass sie es wert sind geliebt zu werden, ist imo ein guter Grundgedanke. Und als Protestantin habe ich die Kirche und die Menschen dort, mit denen ich in Berührung kam, auch immer als sehr freundlich und aufgeschlossen empfunden. Und auch im evangelischen Religionsunterricht wurde viel Wert darauf gelegt Gott und sein Schaffen zu hinterfragen. Die wenigsten Protestanten, die ich kenne - eigentlich niemand - sind auf die Art und Weise gläubig, dass sie Wissenschaft und Fakten ablehnen, sondern sie eher im Einklang mit sich und ihrem Glauben sehen. Für viele, mit denen ich bislang sprechen konnte, mich eingeschlossen, ist Gott kein allwissender Mann im Himmel, sondern ein Funke, der das Leben ausgelöst hat, der uns Menschen lieben lässt und uns hilft einander zu verzeihen und das Gute zu erkennen. Soll das heißen, dass man Kindern dieses Gedankengut aufzwingen soll? Nein. Bin ich dafür, dass man Kindern diese Wertvorstellungen harmonisch und gewaltfrei anbietet, bis sie alt genug sind, sich selbst zu orientieren und sich eine eigene Meinung zu bilden? Auf jeden Fall. Ich sehe mich als wissenschaftsinteressierten und -orientierten Menschen, und trotzdem bin ich eine ganze Weile in meinem Leben sehr gerne in die Kirche gegangen, und habe mir angehört, wie Menschen aktuelle Ereignisse auf Bibelzitate und -geschichten reflektieren. Religion spielt in diesem Sinne keine primäre Rolle in meinem Leben, ist aber durchaus ein Gedanke, der mich regelmäßig beschäftigt.

  • Feliciá


    Zitat von Feliciá

    Soll das heißen, dass man Kindern dieses Gedankengut aufzwingen soll?


    Viele Gläubige zwingen ihre Kinder, die noch im Babyalter sind, mit der Taufe auf, zur Kirche zu gehören. So wie ich. Mich hat keiner gefragt, ob ich getauft werden möchte und Mitglied der Kirche sein wollte. Ähnlich ist es auch mit der Beschneidung gewesen..ich war einfach zu jung um mich zu wehren. Ich war wehrlos! Ich möchte meine Eltern deswegen nicht beklagen bzw. ein schlechtes Gewissen mitgehen. Es ist mancherorts Routine, dass man danach geht. Aber es wäre mal ein erster Schritt wenn jeder für sich entscheidet, ob man getauft werden möchtet oder halt nicht.


    Sicherlich gibt es bei der Kirche nette Leute, ich habe auch nette Leute kennengelernt und auch wenn ich die Kirche kritisiere gehe ich auf kirchlichen Feierlichkeiten Anderer. Dennoch ist zu sagen, dass die Kirche sehr viel Einfluss hat. Nicht nur die Kirche schwimmt im Geld, auch die dortigen Mitarbeiter wie Pfarrer, Bischöfe usw.. bekommen eine solide Besoldung. Das ist auch ein Kritikpunkt, dass es Beamte sind. Außer bei den Freikirchen, die von Mitgliedsbeiträgen finanziert werden ist es überall so, dass die Leute vom Staat bezahlt werden. Stichwort: Trennung zwischen Staat und Kirche..wo ist da die Trennung?


    Am Schlimmsten sieht es in Bayern aus. Dort zahlen die Bayern nicht 9% sondern 8% Kirchensteuer. Dazu die ganzen Feiertage wie Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen usw..


    Die Zerstreuung der Feiertage je Bundesland, das versteht doch auch kein Mensch mehr. Nur der Tag der deutschen Einheit ist bundesweit geltend. Alle anderen sind in Hand der jeweiligen Länder. Gerade in heutigen kirchenkritischen Zeiten haben die norddeutschen Länder zusammen den Reformationstag als neuer Feiertag beschlossen. Der Sinn soll sein, dass das Feiertagsgefälle zwischen Nord- und Süddeutschland geringer ausfallen soll. Das ist ein guter Aspekt dazu, aber wieso ein weiterer christlicher Feiertag? Gerade im Norden ist die Konfessionslosenquote ziemlich hoch. In Hamburg sind über 50% der Menschen konfessionslos. Man hätte doch alles als Feiertag einführen können, aber nur nicht noch ein christlicher Feiertag. Es gibt doch sämtliche Möglichkeiten wie Frauentag, Familientag und andere Namen um an etwas zu erinnern.


    Die Zahl der Kirchenangehörigen ist im freien Fall. Immer wenigere Menschen brauchen/nutzen die Kirche. Die Glaubensausübung selbst hat mit der Kirche nichts zu tun. Schon bald wird es mehr Konfessionslose als Kirchenangehörige geben. Das sollte auch heißen, dass die Feiertage bei uns allgemeingültiger sind. Außer Ostern und Weihnachten (Was überwiegend von allen Leuten gefeiert wird) könnte man auf alle christlichen Feiertagen verzichten und stattdessen führt man Feiertage ein, die nicht nur den Christen betrifft sondern uns alle.

    Dazu muss es eine strikte Trennung zwischen Staat und Kirche geben. Kein Religionsunterricht mehr, sondern lieber Ethik, wo auch über die Religionen besprochen werden kann.

    Alle Steuern für die Kirche streichen. Stattdessen sollte die Kirche als e.V. eingetragen werden und kann Mitgliedsbeiträge erheben, von dessen Geld kann man die Mitarbeiter und die Kirchen finanzieren.



    Ich könnte noch Seitenweise kritisieren..ich möchte endlich raus aus der Kirche. Meine Eltern versuchen noch mit gut gemeinten Worten wie "Ob du aus der Kirche austretet kannst du ja später entscheiden wenn du älter bist" usw.. mich daran zu hindern. Ich bin aber alt genug um zu wissen, was ich tue.


    Ich finde es irgendwie ungerecht, dass ich zum Rathaus gehen muss um aus der Kirche austreten möchte, obwohl ich als Baby erwungenerweise getauft wurde. Das ist schon echt ungerecht.

  • https://www.rbb24.de/content/r…chensteuer-finanzamt.html


    Die Taufe verjährt nicht, oder was soll ich dazu noch sagen?


    Ich bin gestern offiziell aus der Kirche ausgetreten. Der ganze Spaß hat 5 Minuten gedauert. Die Einwilligungserklärung unterschrieben und fertig war es. Nun habe ich eine Last weniger, die ich tragen muss und bin sehr froh, dass ich es geschafft habe. Einzig die Bearbeitungsgebühren von 30 Euro fand ich unverständlich.

  • Ich bin gestern offiziell aus der Kirche ausgetreten. Der ganze Spaß hat 5 Minuten gedauert. Die Einwilligungserklärung unterschrieben und fertig war es. Nun habe ich eine Last weniger, die ich tragen muss und bin sehr froh, dass ich es geschafft habe. Einzig die Bearbeitungsgebühren von 30 Euro fand ich unverständlich.

    Weils bürokratischer Aufwand ist, willkommen in Deutschland.

    Darf ich fragen, warum du aus der Kirche ausgetreten bist und welche Religion/Glaubensausrichtung du vorher "hattest", falls man das so formulieren kann?

  • Weils bürokratischer Aufwand ist, willkommen in Deutschland.

    Ich finde die Begründung noch immer komisch. Ich meine, meine Adresse ändern ist auch bürokratischer Aufwand und kostet mich nichts. An sich sollte es nicht so das Problem sein.

  • Ich finde die Begründung noch immer komisch. Ich meine, meine Adresse ändern ist auch bürokratischer Aufwand und kostet mich nichts. An sich sollte es nicht so das Problem sein.

    Ich weiß nicht, wie das mit Geschichten wie Kirchensteuer und allem anderen geregelt ist und wie hoch der Aufwand letztendlich ist. Muss ja irgendwo festgehalten werden, weils in gewissen Kirchen ja auch einen Ausschluss bei Patenschaft und Co gibt.

  • Ich bin gestern offiziell aus der Kirche ausgetreten. Der ganze Spaß hat 5 Minuten gedauert. Die Einwilligungserklärung unterschrieben und fertig war es. Nun habe ich eine Last weniger, die ich tragen muss und bin sehr froh, dass ich es geschafft habe. Einzig die Bearbeitungsgebühren von 30 Euro fand ich unverständlich.

    Weils bürokratischer Aufwand ist, willkommen in Deutschland.

    Darf ich fragen, warum du aus der Kirche ausgetreten bist und welche Religion/Glaubensausrichtung du vorher "hattest", falls man das so formulieren kann?

    Das habe ich hier bereits geschrieben. Einfach ältere Posts von mir anschauen. In der evangelischen Kirche war ich. Ich hatte halt nichts mit der Kirche zu tun, das ist mein Hauptaugenmerk für den Austritt und es ist ja nicht wenig, was ich jährlich für die Kirchensteuer gezahlt habe. Über 200 Euro bei bei meinen nicht so hohen Gehalt. Letztendlich würde ich sogar gerne Steuern bezahlen, aber nicht für die Kirche.

    Ansonsten kritisiere ich halt, dass wie ich viele schon als Baby getauft werden und somit automatisch Mitglied der Kirche sind. Ein Baby kann doch nicht entscheiden, ob es will oder nicht. Genauso ist es auch bei der Beschneidung. Erst mit 18 kann man hier voll und ganz selbst entscheiden, was man machen möchtet. Also dann sollte es bitte nach geltenen Gesetz gelten und jeder darf erst mit 18 sich taufen lassen oder sich beschneiden lassen, wenn die Person damit einverstanden ist.


    Ansonsten ist zu kritisieren, dass viele Krankenhäuser, Altenheime, Kindergärten usw.. kirchliche Institutionen sind. Dort dürfen auch nur Leute arbeiten, die auch in der Kirche sind. Das grenzt Menschen aus, die nicht in der Kirche sind, aber in diesem Gebiet arbeiten wollen. Ihre Auswahl ist beschränkter in Gegensatz zu Kirchenmitgliedern.


    Sonst verstehe ich nicht, wieso die Kirchen nicht eine e.V. sein können, die dann Mitgliedsbeiträge erheben statt sich von einer Steuer finanzieren lassen. Dazu bekommt die Kirche nicht nur Geld aus der Kirchensteuer, sondern auch aus der Haushaltskasse des Staates wird sie bezuschusst. Das hat mit Trennung zwischen Staat und Kirche nichts zu tun, was ich aber begrüßen würde.


    Kirchenmitglieder müssen für mich keine Beamte sein. Bei einer e.V. können sie aus den Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Sponsorengeldern finanziert werden.


    In der Schule sollte Ethik statt Religionsunterricht unterrichtet werden, wo auch die vielen Religionen kennengelernt werden kann.


    Das sind jetzt nur ein paar Gründe zum Kirchenaustritt. Es gibt sehr viele gute Gründe.


    Ach, eine kirchliche Trauung brauche ich nicht. Beim Standesamt zu trauuen würde völlig reichen. Bei der Abdankung brauche ich auch keinen Pfarrer. Meine Asche kann man ruhig verstreuen, wäre kostengünstiger und umweltschonender. Es wäre für mich das Allerletzte, wenn Verwandte oder die Nachfahren für die Kosten tragen müssten.


    Kurz und knapp, ich habe nichts mit der Kirche zu tun. Ich kann auch ohne Kirche an Gott glauben und auch Weihnachten oder Ostern feiern.

  • Ansonsten ist zu kritisieren, dass viele Krankenhäuser, Altenheime, Kindergärten usw.. kirchliche Institutionen sind. Dort dürfen auch nur Leute arbeiten, die auch in der Kirche sind. Das grenzt Menschen aus, die nicht in der Kirche sind, aber in diesem Gebiet arbeiten wollen. Ihre Auswahl ist beschränkter in Gegensatz zu Kirchenmitgliedern.

    Ich finde, dass du das ganze vielleicht ein bisschen dramatischer siehst, als es eigentlich ist. Ich weiß nicht, ob du jemals in einem kirchlichen Krankenhaus behandelt worden bist - aber wenn es mir wirklich, wirklich dreckig geht, würde ich mich als Patientin auch wohl fühlen, wenn ich von etwas umgeben bin, das mir Glaube und Hoffnung spendet. Wenn man denn so christlich ist. Ich war auch in einem evangelischen Kindergarten und habe die Erziehung dort nie als "streng" oder sonst etwas wahrgenommen - man bekommt eben christliche Werte vermittelt wie Nächstenliebe, Teilen etc. Man kann für die Trennung von Kirche und Staat gerne argumentieren und ich stimme an vielen Punkten auch definitiv zu, aber es gibt auch gute Dinge, die die Kirche gebracht hat, und wenn es nur die Werte- und Moralvorstellungen sind.

    In Situationen wie dem Altwerden, Sterben, und anderen gesundheitlichen Einschränkungen, empfände ich es sogar als äußerst besorgniserregend, wenn sich Leute nicht in die Arme der Kirche, in der sie leben und in der sie sich sicher fühlen, begeben dürfen.


    Man muss eben einfach verinnerlichen, dass verschiedene Religionen, mit denen wir groß geworden sind, völlig egal welche, einen gewissen Einfluss auf unser Leben und unsere Moralvorstellung nehmen, und ich kanns irgendwo schon verstehen, wenn man sagt, im Bezug aufs Altenheim beispielsweise, "ich möchte meinen Lebensabend dort verbringen, wo ich mich Christus nahe fühle". Hat meine Oma auch so gemacht, und auch mein Opa ist in einem christlichen Pflegeheim gestorben.

    In der Schule sollte Ethik statt Religionsunterricht unterrichtet werden, wo auch die vielen Religionen kennengelernt werden kann.

    Sehe ich auch nicht so, zumal ich keine Ahnung habe, was du für einen Religionsunterricht hattest - bei mir (und ich möchte betonen, dass ich aus dem erzchristlich-konservativen Bayern stamme) wurde immer über andere Religionen gesprochen, auch über Okkultismus und Sekten. Insofern ist das Argument, dass man doch andere Religionen nur durch den Ethikunterricht kennenlernen könne, nicht richtig.

    Ach, eine kirchliche Trauung brauche ich nicht. Beim Standesamt zu trauuen würde völlig reichen. Bei der Abdankung brauche ich auch keinen Pfarrer. Meine Asche kann man ruhig verstreuen, wäre kostengünstiger und umweltschonender. Es wäre für mich das Allerletzte, wenn Verwandte oder die Nachfahren für die Kosten tragen müssten.

    Was machst du, wenn du dich in eine Frau verliebst, die eine kirchliche Trauung möchte?

  • Ich weiß nicht, ob du jemals in einem kirchlichen Krankenhaus behandelt worden bist - aber wenn es mir wirklich, wirklich dreckig geht, würde ich mich als Patientin auch wohl fühlen, wenn ich von etwas umgeben bin, das mir Glaube und Hoffnung spendet.

    Die meisten Krankenhäuser - gerade im ländlichen Raum - sind unter christlicher Trägerschaft, werden aber dennoch vom Staat finanziert. Das ist das Problem. Und ich fühle mich sehr, sehr unwohl, wenn ich gezwungen werde, in einem Raum mit Torture Porn zu liegen (aka einem Kreuz, an dem ein Typ vor sich hin krepiert). Ich fühle mich auch sehr unwohl, wenn mir Leute ihre Religion während meinem Aufenthalt auftratschen oder ich zwangsweise in meinem Zimmer ein Buch, das Genozid glorifiziert, liegen habe.


    Ja, ich drücke es bewusst überspitzt aus, aber das ist es nun einmal: Leuten, die nicht christlich sind (und wir nähern uns dem, dass es bald 50% sein werden), wird etwas aufgezwungen, dass sie nicht wollen.


    Und klar, wer stirbt und religiös ist hat gerne einen Pfarrer da. Aber es ist auch in nicht religiösen Krankenhäusern (oder Krankenhäusern einer anderen Konfession) oft kein Problem dafür einen Pfarrer herzuschaffen. Und solange man nicht explizit gegen Christen diskriminiert, wird es eben dennoch knapp 50% der Mitarbeiter beschreiben. Wie gläubig die am Ende sind ist natürlich eine andere Frage.


    Und das betrifft nur Krankenhäuser.


    Wozu braucht man christliche Schulen? Christliche Kindergärten? Weil diese diskriminieren nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Schüler. In einigen Gegenden Deutschlands ist es so, dass die besseren Schulen ALLE in christlicher Trägerschaft sind und gar keine oder nur wenige nicht-christliche Kinder aufnehmen.


    Und alles wird zu über 90% aus Steuern (oder bei Krankenhäusern auch den Krankenkassen) gezahlt. Und das nicht den Kirchensteuern, sondern den allgemeinen Steuern, in die alle einzahlen - auch alle, die nicht christlich sind. Dennoch profitieren sie weit weniger davon, als es Christen tun. Schon unfair, oder?


    Das ist eben das Problem damit.


    Und ich fange besser gar nicht wieder damit an, dass Bischöfe und einige anderen kirchlichen Personen ebenfalls aus den allgemeinen Steuern bezahlt werden und dabei die katholische Kirche in Deutschland eine der reichsten Organisationen ist.

  • Viele Gläubige zwingen ihre Kinder, die noch im Babyalter sind, mit der Taufe auf, zur Kirche zu gehören. So wie ich. Mich hat keiner gefragt, ob ich getauft werden möchte und Mitglied der Kirche sein wollte. Ähnlich ist es auch mit der Beschneidung gewesen..ich war einfach zu jung um mich zu wehren. Ich war wehrlos! Ich möchte meine Eltern deswegen nicht beklagen

    Deine Eltern sind aber nunmal diejenigen, die das entschieden haben, warum gibst du also vorrangig der Kirche die Schuld?

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Zitat von Feliciá

    Ich finde, dass du das ganze vielleicht ein bisschen dramatischer siehst, als es eigentlich ist. Ich weiß nicht, ob du jemals in einem kirchlichen Krankenhaus behandelt worden bist - aber wenn es mir wirklich, wirklich dreckig geht, würde ich mich als Patientin auch wohl fühlen, wenn ich von etwas umgeben bin, das mir Glaube und Hoffnung spendet.

    Im Krankenhaus möchte ich behandelt werden und kein Gottes Segen bekommen. Mir reicht es wenn ich von guten Leuten umgehen bin.


    Zitat von Feliciá

    Was machst du, wenn du dich in eine Frau verliebst, die eine kirchliche Trauung möchte?

    Davon überzeugen, dass ich keine kirchliche Trauung möchte und wenn man nicht zusammen kommt, dann ist es für mich ein Trennungsgrund. Es wäre schade, wenn man wegen solchen Dingen sich trennen müsste.


    Zitat von Windmond

    Ich arbeite in eine evangl. Einrichtung, bin aber kein Mitglied dieser Kirche, wohne hin und wieder kleine Messen bei.

    Dann ist es bei Dir eine Ausnahme. Aber das finde ich viel besser, als wenn man als Mitarbeiter auch in der Kirche sein muss.


    Viele Gläubige zwingen ihre Kinder, die noch im Babyalter sind, mit der Taufe auf, zur Kirche zu gehören. So wie ich. Mich hat keiner gefragt, ob ich getauft werden möchte und Mitglied der Kirche sein wollte. Ähnlich ist es auch mit der Beschneidung gewesen..ich war einfach zu jung um mich zu wehren. Ich war wehrlos! Ich möchte meine Eltern deswegen nicht beklagen

    Deine Eltern sind aber nunmal diejenigen, die das entschieden haben, warum gibst du also vorrangig der Kirche die Schuld?

    Weil die Kirche die Taufe schon so früh zulässt. Wenn sie von sich aus sagen würde, dass das eigene Recht wichtig wäre, dann wäre die Taufe auch erst ab 18. Ich habe ja zu meinen Eltern gesagt, dass ich nie meine Kinder taufen lassen würde, sondern dass sie selber entscheiden sollen, ob man getauft werden möchtet oder nicht.

  • Man kann ja auch etwas dramatisieren. Es ist nicht so, als hätte man dir furchtbare Gewalt angetan.

    Kinder werden zu vielen Dingen angehalten / Dinge mit ihnen getan, von denen sie später draufkommen, dass sie diese nicht möchten. Ich wurde auch in furchtbare Klamotten gesteckt bis ich ordentlich protestiert habe, ich wurde auch getauft, viele Kinder werden in irgendeinen Musik- oder Sportverein gezwungen, ohne zu fragen, ob sie das möchten und man ist auch der Ernährungsweise der Eltern ausgeliefert. Ich würde ein Kind zwar auch nicht taufen lassen, aber da man nunmal wieder austreten kann, find ich es schlimmer dem Kind eine schlechte Ernährungsweise aufzuzwingen oder miese Werte oder es jahrelang in einen Verein oder in einen Unterricht zu schicken, der es nicht interessiert.


    Und nein, es ist nicht die Ausnahme, dass bei der Kirche nicht-katholische/gläubige und total fromme Menschen arbeiten. Nochmal: Das mag in Deutschland so sein, aber anstatt die Arbeit vieler sozialer Einrichtungen runterzumachen, kann man auch versuchen das dort herrschende System aufzulockern.


    Zitat von Feliciá

    Sehe ich auch nicht so, zumal ich keine Ahnung habe, was du für einen Religionsunterricht hattest - bei mir (und ich möchte betonen, dass ich aus dem erzchristlich-konservativen Bayern stamme) wurde immer über andere Religionen gesprochen, auch über Okkultismus und Sekten. Insofern ist das Argument, dass man doch andere Religionen nur durch den Ethikunterricht kennenlernen könne, nicht richtig.

    War bei uns auch so. Am Ende sind Lehrer*Innen individuelle Menschen und der Unterricht ist das, was sie und ihre Klasse selbst daraus machen.

    Eine Freundin von mir ging in ihrer Schule ebenfalls in Ethik und hatte eine Lehrerin, die der Klasse ins Gesicht hat, dass gläubige Menschen wahrscheinlich einen niedrigen IQ hätten (und wer in Ethik geht, ist deswegen noch lange kein Atheist). Wer lässt so eine Edgequeen unterrichten lol.

    Weder meine Religions- noch Ethiklehrer*innen waren so, weder in die eine noch in die andere Richtung. *shrug*

    Und es mag schon sein, dass man zu diesen Überzeugungen auch aufgrund persönlicher Traumat kommt. Bloß hat man da erst recht als Lehrerin drüberzustehen und das zu reflektieren.

  • Zitat von Bastet

    Man kann ja auch etwas dramatisieren. Es ist nicht so, als hätte man dir furchtbare Gewalt angetan.

    Kinder werden zu vielen Dingen angehalten / Dinge mit ihnen getan, von denen sie später draufkommen, dass sie diese nicht möchten. Ich wurde auch in furchtbare Klamotten gesteckt bis ich ordentlich protestiert habe, ich wurde auch getauft, viele Kinder werden in irgendeinen Musik- oder Sportverein gezwungen, ohne zu fragen, ob sie das möchten und man ist auch der Ernährungsweise der Eltern ausgeliefert. Ich würde ein Kind zwar auch nicht taufen lassen, aber da man nunmal wieder austreten kann, find ich es schlimmer dem Kind eine schlechte Ernährungsweise aufzuzwingen oder miese Werte oder es jahrelang in einen Verein oder in einen Unterricht zu schicken, der es nicht interessiert.

    Ich musste deswegen eigenständig austreten und dazu noch Gebühren bezahlen, obwohl ich nie eigenständig eingetreten bin. Das ist der Unterschied. Eigentlich müssten meine Eltern für mich den Kirchenaustritt beantragen. Das sind ja Alltagdinge, die sonst ausgeführt hat. Ich war froh, dass ich als Baby und Kind Klamotten tragen konnte, was zu essen bekam. Ob alles richtig war? Was ist schon richtig? Wenn man sich die Bilder der Kindheit anschaut, dann muss man ja selber lachen.

  • Zitat von Bastet

    Man kann ja auch etwas dramatisieren. Es ist nicht so, als hätte man dir furchtbare Gewalt angetan.

    Kinder werden zu vielen Dingen angehalten / Dinge mit ihnen getan, von denen sie später draufkommen, dass sie diese nicht möchten. Ich wurde auch in furchtbare Klamotten gesteckt bis ich ordentlich protestiert habe, ich wurde auch getauft, viele Kinder werden in irgendeinen Musik- oder Sportverein gezwungen, ohne zu fragen, ob sie das möchten und man ist auch der Ernährungsweise der Eltern ausgeliefert. Ich würde ein Kind zwar auch nicht taufen lassen, aber da man nunmal wieder austreten kann, find ich es schlimmer dem Kind eine schlechte Ernährungsweise aufzuzwingen oder miese Werte oder es jahrelang in einen Verein oder in einen Unterricht zu schicken, der es nicht interessiert.

    Ich musste deswegen eigenständig austreten und dazu noch Gebühren bezahlen, obwohl ich nie eigenständig eingetreten bin. Das ist der Unterschied. Eigentlich müssten meine Eltern für mich den Kirchenaustritt beantragen. Das sind ja Alltagdinge, die sonst ausgeführt hat. Ich war froh, dass ich als Baby und Kind Klamotten tragen konnte, was zu essen bekam. Ob alles richtig war? Was ist schon richtig? Wenn man sich die Bilder der Kindheit anschaut, dann muss man ja selber lachen.

    Wenn deine Eltern dich nun mit Fast Food vollgestopft hätten und du bereits als Kind schwer übergewichtig gewesen wärst, würdest du damit zB auch dein Leben lang damit zu kämpfen haben. Gerade Ernährungs- und anderen Lebensstilen der Eltern ist man jahrelang "hilflos" ausgesetzt.

    Solange du keine strengreligiösen Eltern hattest, die dir erzkonservative Werte vermittelten, oder sehr schlechte Erinnerungen an den Religionsunterricht hast, trägst du nicht wirklich einen Schaden, abseits von 30 € und etwas Aufwand, wenn man das Schaden nennen kann, davon.