Religionen und Glaube

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  • Ich meine, ich geb dir Größtenteils Recht, aber es stimmt einfach nicht, dass das Christentum eine Religion der Ignoranz ist.

    Genauso wenig wie jede andere. Es sind einzelne Menschen in Führungspositionen und Anhänger*innen, die eine Religion dafür missbrauchen.


    Über eine längere Epoche hinweg waren Kloster auch der Ort, in dem Wissen aufbewahrt und in denen teilweise aktiv geforscht wurde. Über eine lange Zeit hinweg hatte die Kirche genauso ein heliozentrisches Weltbild gehabt btw und Kloster waren Bibliotheken für medizinisches Wissen.


    Ich kenn halt auch keine Christ*innen, die nicht an die Evolution glauben würden, aber fairerweise muss ich sagen, dass ich die an der Uni kennengelernt habe.


    Nichtmal der Schulpfarrer unserer Unterstufe hat jemals die Evolution geleugnet oder wäre intolerant gewesen. Der Kerl hat Kindern die Leviten gelesen, die schwul als Schimpfwort missbrauchten, wenn er's mitbekam, falls das genug aussagt lol.

  • Ich meine, ich geb dir Größtenteils Recht, aber es stimmt einfach nicht, dass das Christentum eine Religion der Ignoranz ist.

    Genauso wenig wie jede andere. Es sind einzelne Menschen in Führungspositionen und Anhänger*innen, die eine Religion dafür missbrauchen

    Du sprichst von Religion als Kultur ich als Konzept.

    Na um fair zu sein bei mir manifestiert sich das auch oft in kulturelle Auswüchse.

    Aber ja, ich spreche davon wie die Philosophie funktioniert, nicht wie die Leute sie ausleben können.


    Wenn impliziert wird dass der Mensch eine Lebensspanne hat weil er ein Bewusstsein hat und es Kinderlieder gibt die Wissen selbst verteufeln, sowie Buchverbrennungen dann sehe ich nicht viel Tolleranz für Wissen.

    Sicher die Mönche und Kirchen hatten sicher ihr Interesse und Vergnügen daran Wissen zu sammeln und ihr Verständnis zu verbessern.

    Nur Fundamentalisten die versuchen sich so genau wie möglich an die Bibel zu halten bauen ihren Glauben auf Ignoranz auf "Die Bubble".

    Gott belohnt die Guten, deshalb ist Trump ein aufrichtiger Man.

    -> Kim Jong Un ist nicht mal Christ?

    Die Bibel ist deshalb wahr, weil sie trotz vier verschiedener Zeugnisse absolut im Einklang ist ohne jeden Wiederspruch.

    -> Bibel enthält zahllose Wiedersprüche.

    Homosexualität ist eine Korruption der Natur-> kommt ständig in der Natur vor.

    Die meisten Koalas sind lesbisch.

    Shoutout an Casual Geographic^^

    Evolution ist die schwächste Theorie

    -> Gilt quasi als bewiesen, manche Fälle wurden mitverfolgt. Unter anderem bei Hunderassen, oder einer einzelligen, nun mehrzelligen Alge.



    Am Ende entsteht gutes trotz Religion, nicht wegen.



    Das bringt mich auf was, nur um es gesagt zu haben..

    Der Exorzist basiert ja auf wahren Begebenheiten. Der Film wäre fein, wäre es nicht so, dass es das ganz groß highlighted. Aber der Priester dort empfielt den Eltern deren Medikamente abzusetzen, weil sie den Exorzismus stören? Aber der Priester ist der Held.

    Und am Ende erzählt er wie das Mädchen später als Heilige verehrt werden wird, weil sie bewusst einen langsamen Tod wählte.

    Die Eltern haben ihrer Religion mehr vertraut als der medizinischen Wissenschaft und der Priester ist später im Film ne heroische Figur? Geschmacklos.


    Wieder Medizin.

    Gott bestimmt unser tägliches Leben also wenn du krank wirst, dann um dich zu testen. Ist Medizin dann nicht per Logik eine Rebellion gegen Gott? Sollte man nicht Beten?

    Gott erhört alle Gebete, also wird es klappen wenn du nur daran glaubst.

    Wenn nicht, glaubst du nur nicht ernst genug daran. Gaslighting.

    Und sowas passiert.

    Die Meisten sind nicht dumm genug, um so zu denken, aber wenn man die Bibel ernst nimmt, wäre das die logische Antwort, oder?

    Welche gerne benutzt wir, um Opfern die Täterrolle zuzuschieben, oder sie ordentlich auszunehmen.

  • Die meisten nehmen aber weder die Bibel noch den Koran wortwörtlich und müssen das auch nicht, weil sich Nicht-Fundamentalisten einig sind, dass man solche Schriften im Rahmen der Zeit, in der sie entstanden sind, betrachten muss.

    "Aber in der Bibel steht es anders!" ist mehr ein Strawman von Menschen, die Religionen verteufeln wollen. ^^'


    Btw eine muslimische Kollegin hat im Ethikunterricht gesagt: "Wenn Allah nicht wollen würde, dass wir die Möglichkeit haben gesund zu werden, dann gäbe es auf der Welt keine Substanzen, die dir helfen könnten." Ich meine, das Argument hat eine nachvollziehbare Logik. Dann hat sie Pharmazie studiert. So what.


    Dein Argument bezieht sich am meisten auf die Existenz von Extremisten, aber die hast du überall.

  • Das Problem ist, A) es gibt genug Extremisten und die wollen mitreden und B) Extremisten halten sich strenger an die Bibel, aka je mehr Einfluss sie hat je schlechter.


    Ich meine bestimmte Sachen sind offen für Interpretation und der historische Kontext zählt. Sah selbst ein Video darüber, wie eine der Testamente sehr wahrscheinlich umgeschrieben wurde, um römerfreundlicher zu sein.

    Nur wenn man das Rosienenpicken weglässt und all die Politik, dann bleibt was?

    Die fundamentale Idee eines Schöpfers der Regeln aufstellt die bei aller Definition zeitlos sind.

    Und diese beinhalten Sklaverei, Todesstrafe, blinder gehorsam und Homophobie.

    Man kann das trivialisieren, aber wenn man an die Existenz dieses bestimmten Gottes glaubt sind zumindest einige dieser Regeln unverhandelbar.

    Also muss ein Christ bei der Logic entweder Rosienenpicken und behaupten sein Gott sei wie er will, entgegen jeder Aussage in der Bibel und wie die Natur funktioniert, die bekanntlich recht grausam ist.

    Oder man hat seine eigenen moralischen Standards, die man über Gottes Autorität stellt.

    Oder eben Fundamentalismus.


    Wie angesprochen, ich kann deine Argumente viel mehr respektieren ginge es nur um kulturelle Religion, ich spreche aber von Religion als Konzept.

  • Die wollen überall mitreden und sind überall am lautesten. Das können nun religiöse oder politische Fanatiker*innen sein, selbst in der LGBT Community und Feminist*innen hast du fanatische Leute und Meinungen, von denen ich asap wegrenne.


    Wieso ist es aber nun rosinenpicken, wenn du solche Schriften als das ansiehst, was sie sind; als Zeitzeugnisse.

    Like... Menschen bestimmter Religionen können es niemanden Recht machen. ^^' Sind sie fanatisch, ist es keinem Recht. Sind sie nicht fanatisch heißt es, sie würden rosinenpicken.


    Für viele Christ*innen und Muslim*innen bleibt am Ende einfach ein Glaube an einen Gott, ein Leben nach dem Tod und an eine gewisse, grundlegende Moral über.

  • Nun ja, wenn man nicht an das Christentum glaubt ist alles kulturell beeinflusst, oder? Von daher kann man tiefer und tiefer graben und Theorien aufstellen warum das "Siehst du etwas sündiges, reiß dir die Augen raus", oder Regeln für Sklavenhaltung historisch bedingt sind.

    Wenn man aber an die Religion glaubt, muss man dann nicht an irgendetwas glauben? Irgendetwas nicht kulturell motiviertes, Göttliches?

    Was bleibt denn dann? Die paar Regeln von Liebe und Vergebung die man mag?

    Oder welche die man nicht zurückverfolgen kann?

    Diese Regeln müsste man dann aber damit vergleichen wie die Welt geschaffen wurde und wie sich Gottes Einfluss heute manifestiert.

  • Wieso muss alles kulturell bedingt sein? Menschen sind auch Individuen und nicht nur Produkte.

    Viele wollen eben an etwas glauben und benutzen eine gewisse Religion quasi als Stütze.


    Das heißt aber nicht, dass sie sich heute noch damit beschäftigen müssen, wie in der Bibel Frauen behandelt wurden und was die Bibel über Sklaverei sagt. Es sei denn, du willst halt Theologie studieren.


    EDIT:

    renommierte Wissenschaftler*innen

    Das ist witzig, den ein paar meiner letzten Punkte stammen von einem echten Wissenschaftler.

    Und um fair zu sein, die andere Seite, damit meine ich speziell die Gruppe über die sie berichten nicht alle, ist so unvorstellbar dumm und gefährlich, dass jeder neben denen gut aussehen würde.

    Und ich spreche von "Todesstrafe für Homosexuelle" und "Sklaverei wird in der Bibel gerechtfertigt" dumm und gefährlich.

    Du pickst dir auch nur das heraus, was dir passt, oder? ^^'


    Wenn man etwa in der Klimadiskussion von seriösen / renommierten Wissenschaftler*innen spricht, meint man auch nicht die 1 % an Schwurblern, sondern die restlichen 99 %.

  • Ich meine, ich geb dir Größtenteils Recht, aber es stimmt einfach nicht, dass das Christentum eine Religion der Ignoranz ist.

    Genauso wenig wie jede andere. Es sind einzelne Menschen in Führungspositionen und Anhänger*innen, die eine Religion dafür missbrauchen.

    Mit den ersten zwei Sätzen kann ich mitgehen, mit dem letzten allerdings nicht. Zu sagen, dass es sich hier um einzelne Personen handelt, die Religionen missbrauchen, verkennt hier meiner Ansicht nach dann doch zu sehr die systematischen Strukturen, die nun einmal auch dahinterstecken. Das konservative Christentum mit all seiner Ignoranz und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ist schlicht kein religiöser Betriebsunfall oder Missbrauch einer an sich noch vertretbaren religiösen Doktrin, sondern legitimer Teil der christlichen Religion - "legitim" nicht im Sinne, dass das moralisch okay wäre, sondern in dem Sinne, dass es nun einmal - for better or worse - de facto dazugehört und eigentlich auch nicht einzelne Führungspersonen stellt, sondern mitunter eben die Führung darstellt (siehe etwa den Papst).

    Nicht falsch verstehen - der New Atheism hat eine ziemlich fragwürdige Richtung eingeschlagen und ist dabei auch unheilige (haha) Allianzen mit der Alt-Right eingegangen, sodass die Leute dort mitnichten für Offenheit oder Auflösung konservativer Strukturen stehen, sondern im Gegenteil selbst für deren Verfestigung. In der Hinsicht btw:

    Aber mit vielen, ich nenn sie mal die typischen Internet-Atheisten, kann man über nichts reden (jetzt nicht auf dich bezogen), weil es halt vorrangig edgy Teenager sind, und teilweise etwas ältere Leute sind, die sich einfach nur anderen überlegen fühlen wollen und zu viel auf sich einbilden.


    Was lustig ist, denn renommierte Wissenschaftler*innen und tatsächlich kompetente Leute in ihren Fachgebieten sind häufig nicht so arrogant, da sie genau wissen, dass sie vieles nicht wissen, und nicht so tun hätten die Weisheit mit dem Löffel gefressen.

    Hier wiederum wäre ich in anderer Hinsicht vorsichtig. Ich will kein Bild von Wissenschaftler*innen zeichnen, das schlechter als die Realität ist und möchte insbesondere betonen, dass die problematischen Akteur*innen aus weiterreichenden wissenschaftlichen Kreisen kritisiert wurden, aber ich würde hier keine allzu starke Trennung zwischen dem Internet-Atheismus und bestimmten Wissenschaftlern (nehmen wir vielleicht doch die rein männliche Form hier) aufmachen, da es sich nicht leugnen lässt, dass nun einmal auch Wissenschaftler mit einem gewissen Renommee zu der oben kurz umrissenen problematischen Richtung des Atheismus beigetragen haben. Beispiele wären hier eben Lawrence Krauss oder Richard Dawkins, und es ließen sich sicher auch noch weitere finden (habe dahingehend vor einiger Zeit mal das hier gelesen). Gerade die Tatsache, dass es hier diesen wissenschaftlich-akademischen Anstrich gab, hat ja zur Popularität des ganzen Elends beigetragen.

    Wie gesagt: Soll nicht heißen, dass alle Wissenschaftler*innen Arschlöcher sind. Es soll nicht einmal heißen, dass das ein systematisches Problem in der Wissenschaft selbst sein muss (sodass es hier vielleicht tatsächlich "Einzelne" sind). Tatsächlich dürfte es so sein, dass andere wissenschaftliche Kreise (etwa die feministisch geprägten, die ja quasi das nächste Ziel des reaktionären Atheismus waren) wiederum wertvolle Arbeit geleistet haben, um diese Problematiken aufzudecken und zu kritisieren. Aber der reaktionäre Atheismus ist, selbst wenn er heute mehr als edgy Internetphänomen wahrgenommen wird, meiner Ansicht nach ohne den Input aus akademisch-(natur1)wissenschaftlichen Kreisen nicht zu denken - und das muss konsequent heraus- und aufgearbeitet werden.


    1Ich erwähne spezifisch das naturwissenschaftliche, weil ich vermute, dass eine naturwissenschaftliche Prägung der jeweiligen prominenten und problematischen Figuren des New Atheism eine vorrangige Gemeinsamkeit zwischen ihnen darstellt, die - natürlich nicht notwendigerweise, aber in den konkreten Fällen schon - mit einer Voraussetzung einer Vormachtstellung naturwissenschaftlicher Ontologie einhergeht, innerhalb derer alles hinter naturwissenschaftliche Erklärungen zurückzutreten hat - so hat ein Richard Dawkins ja die so ziemlich haltlose Soziobiologie mitbegründet, die Sozialverhalten auf rein biologische Erklärungen zu reduzieren versucht. Ich möchte hier aber herausstellen, dass meiner Ansicht nach das sinnvolle Gegenmittel hier keine Miteinbeziehung religiöser Erklärungen/Erzählungen sind, sondern die Berücksichtigung von etwa sozialen Faktoren, Erklärungen und Konstrukten für die jeweiligen wissenschaftlichen Fragestellungen, die in bestimmten Kontexten eine (größere) Rolle spielen.

  • Du pickst dir auch nur das heraus, was dir passt, oder

    Wurde mir mal empfohlen also ging ich drauf.

    Ich muss aber gestehen, Menschen haben oft eine gewisse Sehnsucht nach dunklen Themen und ich bin da keine Ausnahme.


    Es ist nicht unbedingt ne gute Angewohnheit, das geb ich zu.

    Es verführt das ganze als eine Art Entertainment anzusehen, selbst wenn man sich technisch gesehen darüber aufregt.


    Wobei ich von selbst mal bei der Suche nach, ich weiß nicht, der Einfluss von Sitcoms/Medien auf unsere Kultur und wie diese das damalige Moralbild reflektieren? Auf ein Video kam welches empfiehlt Medien zu meiden da diese oft bias Informationen vermitteln.

    Und der Typ hatte impliziert, dass nur weil einmal im Monat ein Schwarzer erschossen wird, dass nicht unbedingt beweißt, dass es konstituellen Rassismus in der Polizei gäbe. Nicht direkt so gesagt, aber es wurde darauf angespielt.

    Dass die Zeit vor der französischen Revolution nicht ausschließlich dark war und das man demnach nicht falsche Schlüsse ziehen sollte, weil es zu "dangerous Ideas" führt.

    War in dem Fall reiner Zufall und ich fands schade dass es niemanden gab, der sich damit auseinandersetzt.

    War ungefähr zu der Zeit als ich was über Sitcoms in nen Medienthread gepostet hab, falls sich daran noch einer erinnert.

    Die "schwarzer Sexualstraftäter" Show war z.B. die erste Sitcom die Schwarze in einer besseren sozialen Position gezeigt hat.


    oder? ^^'


    Wenn man etwa in der Klimadiskussion von seriösen / renommierten Wissenschaftler*innen spricht, meint man auch nicht die 1 % an Schwurblern, sondern die restlichen 99

    Ist jetzt kein Konterargument, aber darüber gibt es auch so viel zu sagen.

    Dass es reine Politik sei, oder dass Gott den Menschen alles was er braucht zugesagt hat, was die Existenz einer Klimakriese ausschließt und Gott ja einfach mehr Fische neu erschaffen kann...

    Der mittlere Punkt ist Spekulation meinerseits, macht aber Sinn.


    Was aber ein Argument ist, ist dass es nicht wirklich eine definitive Antwort gibt seitens der Religion.

    Die meisten Autoritäten sind "kompetent" und Fundamentalismus ist ebenfalls eine valide Form von Religion.

    Wie gesagt je mehr man sich von der Religion entfernt je besser wird es.

  • Du sprichst von Religion als Kultur ich als Konzept.

    Na um fair zu sein bei mir manifestiert sich das auch oft in kulturelle Auswüchse.

    Aber ja, ich spreche davon wie die Philosophie funktioniert, nicht wie die Leute sie ausleben können.


    Wenn impliziert wird dass der Mensch eine Lebensspanne hat weil er ein Bewusstsein hat und es Kinderlieder gibt die Wissen selbst verteufeln, sowie Buchverbrennungen dann sehe ich nicht viel Tolleranz für Wissen.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, wie du es meinst, aber sind nicht all das, was du aufzählst, kulturelle Phänomene? Kinderlieder, Sklaverei, Todesstrafe, nichts davon gehört zum Konzept eines göttlichen Wesens. Gerade die Kultur spiegelt sich wiederum in den Bibeltexten wieder, nämlich die Kultur des Alten Orients und der griechisch-römischen Antike. Das geschieht, weil sie nun mal von Menschen der damaligen Zeit geschrieben wurden. Diese 1:1 unhinterfragt auf heute zu übertragen, ist problematisch, da stimme ich dir absolut zu. Dafür gibt es Auslegung, die mal mehr und mal weniger wissenschaftlich geschieht. Das hier

    Dass es reine Politik sei, oder dass Gott den Menschen alles was er braucht zugesagt hat, was die Existenz einer Klimakriese ausschließt und Gott ja einfach mehr Fische neu erschaffen kann...

    ist ein Beispiel für letzteres. Aber grundsätzlich ist das keine Rosinenpickerei, sondern Theologie, eine (Geistes-)Wissenschaft mit Methoden und Kriterien.


    Ansonsten weiß ich gerade nicht, wie intensiv du dich mit der Bibel auseinandergesetzt hast, aber der Großteil der Texte darin sind Geschichten, Gebete und Briefe. Direkte Gebote ("tu dies, tu jenes") sind eher die Ausnahme, deswegen gibt es ja unterschiedliche Auslegungen. Wenn erzählt wird von einer Frau, die nach einer Hungersnot ins Ausland auswandert, dort ihre Familie verliert und nach Jahren mit ihrer Schwiegertochter, die sie aus Freundschaft begleitet, in ihr Dorf zurückkehrt und dort schließlich wieder Heimat findet, indem sie die Schwiegertochter mit einem reichen Bauern verkuppelt – was sagt das aus? Dass das Leben seine Höhen und Tiefen hat? Dass ausländische Schwiegertöchter nicht so schlecht sind wie ihr Ruf? Dass Verkuppeln lustig sein kann? Nein, ernsthaft, man macht es sich ein bisschen zu einfach, zu sagen, neben problematischen Stellen bliebe nichts über außer ein "paar Regeln von Liebe und Vergebung". Da steht nämlich mehr als Regeln.

    (Ich weiß, die Geschichte ist jetzt ein bisschen romantisiert, aber man versteht hoffentlich, worauf ich hinaus will.)


    Eigentlich wollte ich aber nachfragen (sorry für das ganze Vorgeplänkel), weil du von "niedermachen" und "Hasstiraden" gegenüber der Evolutionstheorie sprichst, ob du das in deinem persönlichen Umfeld erlebst. Es hört sich so an, als würde mehr dahinterstecken, deswegen würde es mich interessieren. Natürlich abhängig davon, wie persönlich es ist, aber dann kann ich den Auslöser für die Diskussion hier vielleicht ein bisschen besser verstehen. Es ist nämlich nicht so, dass ich nicht auch schon mit Menschen zu tun hatte, die die Evolution ablehnen. Aber Hasstiraden bin ich noch keinen begegnet.

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  • Eigentlich wollte ich aber nachfragen (sorry für das ganze Vorgeplänkel), weil du von "niedermachen" und "Hasstiraden" gegenüber der Evolutionstheorie sprichst, ob du das in deinem persönlichen Umfeld erlebst

    Evolution und Naturforschung halte ich persönlich sehr hoch und diese haben auch meine Kindheit tief geprägt.

    Och bin durchaus nicht direkt betroffen, ich finde Berichte aus dem Ausland nur sehr bedenklich.


    Ich bin mir nicht ganz sicher, wie du es meinst, aber sind nicht all das, was du aufzählst, kulturelle Phänomene? Kinderlieder, Sklaverei, Todesstrafe, nichts davon gehört zum Konzept eines göttlichen Wesens.

    Nicht gegenüber Theismus, aber gegenüber einer definierten theistischen Lehre. An einen bestimmten Gott zu glauben heißt auch ihn als Individuum zu definieren und dazu gehören eben auch Regeln.

    Natürlich ist es auch kulturell verknüpft und ich habe zugegeben, mich etwas zu sehr damit zu befassen, aber wenn die Bibel, oder was auch immer für eine Schrift die Natur dieses bestimmten Gottes beschreibt, wodurch zieht man die Trennlinie?

    Ich denke mit den 10 Geboten die direkt von Gott kommen sollen und Slaven, Ehefrauen und Kinder als Besitz auflisten macht man vermutlich ein faires Statement.

  • Eigentlich wollte ich aber nachfragen (sorry für das ganze Vorgeplänkel), weil du von "niedermachen" und "Hasstiraden" gegenüber der Evolutionstheorie sprichst, ob du das in deinem persönlichen Umfeld erlebst

    Evolution und Naturforschung halte ich persönlich sehr hoch und diese haben auch meine Kindheit tief geprägt.

    Och bin durchaus nicht direkt betroffen, ich finde Berichte aus dem Ausland nur sehr bedenklich.

    Das ist es ja: Inwiefern sticht sich das jetzt mit dem Konzept von Religionen?

    Zumal du dauernd auf abrahamistische Religionen und Glaubensrichtungen pochst und die nicht die ganze Welt ausmachen.


    Natürlich ist es auch kulturell verknüpft und ich habe zugegeben, mich etwas zu sehr damit zu befassen, aber wenn die Bibel, oder was auch immer für eine Schrift die Natur dieses bestimmten Gottes beschreibt, wodurch zieht man die Trennlinie?

    Ich denke mit den 10 Geboten die direkt von Gott kommen sollen und Slaven, Ehefrauen und Kinder als Besitz auflisten macht man vermutlich ein faires Statement.

    Nein eben nicht. Du stellst dir das so vor, dass Religionen so funktionieren müssen. Für viele progressivere Menschen funktionieren sie jedoch nicht auf diese Weise.


    Es sieht einfach so aus, als wolltest du Religionen hassen, einfach nur um sie zu hassen und dich über diese zu stellen tbh.

  • Das ist es ja: Inwiefern sticht sich das jetzt mit dem Konzept von Religionen?

    Oh das tut es nicht. Ich hab auch erwähnt, dass es sich theoretisch gesehen nicht ausschließt.

    umal du dauernd auf abrahamistische Religionen und Glaubensrichtungen pochst und die nicht die ganze Welt ausmachen

    Weil gerade diese das größte Problem damit haben. Ich habe keine Informationen darüber wie Hindu ect. Evolution händeln, aber Antagonismus ist sehr deutlich bei Christen zu finden und darüber weiß ich eben zufällig das Meiste.

    Wie gesagt, es beißt sich nicht.

    Also sags denen.

    Nein eben nicht. Du stellst dir das so vor, dass Religionen so funktionieren müssen

    Was ist dann der Unterschied zwischen den Glauben an Allah, Jesus und einem undefinierten Gott?

    Was ist denn der Fehler den du in meiner Logik siehst?


    Man glaubt entweder vage an eine übernatürliche Kraft, oder an einen bestimmten, wobei viele Leute sich Religionen im Verlaufe ihrer Kindheit als Teil ihrer Kultur anschließen und diese weder genauer lernen noch groß hinterfragen.

    Oder wie viele Leute haben aktiv die Bibel gelesen bevor sie entschieden daran zu glauben?


    Und ich kenne deinen Standpunkt nicht, aber hättest du Hinduismus in deiner Kindheit genau so ernst genommen wie die anderen Optionen?


    Aber das schweift von der Originalfrage ab.

    Es sieht einfach so aus, als wolltest du Religionen hassen, einfach nur um sie zu hassen und dich über diese zu stellen tbh

    Jesus, nicht alles ist ein Schwanzvergleich?

    Was genau ist an meinen bisherigen Storys so schwer zu überlesen?

  • Ich denke mit den 10 Geboten die direkt von Gott kommen sollen und Slaven, Ehefrauen und Kinder als Besitz auflisten macht man vermutlich ein faires Statement.

    Nachdem ich sogar noch mal einen Blick ins Hebräische geworfen habe, das steht da nicht. Vermutlich beziehst du dich auf den letzten Abschnitt, wo gesagt wird, man solle nicht begehren die Ehefrau, den Sklaven, das Vieh und den Besitz eines anderen. Das ist ein beiordnendes "und", außerdem ist von Kindern nicht die Rede. Ist das, was du schilderst, eine Interpretation, die du so erlebt hast?

    (Und nur mal allgemein gesagt, weil das so oft falsch kolportiert wird, in den zehn Geboten steht auch nirgends, dass man nicht lügen soll. Da steht, man solle nicht mit einer erlogenen Zeugenaussage gegen einen anderen aussagen, also Verleumdung.)

    Man glaubt entweder vage an eine übernatürliche Kraft, oder an einen bestimmten, wobei viele Leute sich Religionen im Verlaufe ihrer Kindheit als Teil ihrer Kultur anschließen und diese weder genauer lernen noch groß hinterfragen.

    Das mag vielleicht sogar stimmen, aber diesen "Kinderglauben" irgendwann zu hinterfragen und abzulegen, ist ein psychologischer Prozess, den alle Menschen durchlaufen und der inzwischen sogar relativ gut erforscht ist. Dass sich Erwachsene nicht von ihrer Religion abwenden, bedeutet nicht, dass sie sich Gott (weiterhin) als Opa mit Bart vorstellen oder Ähnliches.

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  • Man glaubt entweder vage an eine übernatürliche Kraft, oder an einen bestimmten, wobei viele Leute sich Religionen im Verlaufe ihrer Kindheit als Teil ihrer Kultur anschließen und diese weder genauer lernen noch groß hinterfragen.

    Oder wie viele Leute haben aktiv die Bibel gelesen bevor sie entschieden daran zu glauben?

    Für viele Christ*innen heutzutage ist ihr Gott recht "unbestimmt" und wird höchstens damit in Verbindung, dass er Basic Human Decency von Menschen verlangt, weil sich viele ihren Glauben eben selbst definieren.


    Wie gesagt: Diese Schriften sind Zeitzeugnisse und werden dann interessant, wenn du Theologie studieren willst oder ein geschichtliches Interesse am damaligen Mindset und der Kultur hast.

    Niemand muss zwingend die Bibel oder kA den Koran von vorn bis hinten lesen und auswendig lernen, um sich einer bestimmten Religion zugehörig zu fühlen.


    Ich kenne deinen Standpunkt nicht, aber hättest du Hinduismus in deiner Kindheit genau so ernst genommen wie die anderen Optionen?

    Ich meine, ich bin in Wien aufgewachsen.

    Wir hatten schon in der Volksschule und Unterstufe ein paar muslimische, jüdische und hinduistische Kinder, die teilweise auch Stunden bekamen, um von ihrer Religion zu erzählen und wie ihre Traditionen in ihrer Familie aussehen.

    Also... ja klar hab ich den Hinduismus genauso ernstgenommen.


    Es sieht einfach so aus, als wolltest du Religionen hassen, einfach nur um sie zu hassen und dich über diese zu stellen tbh

    Jesus, nicht alles ist ein Schwanzvergleich?

    Was genau ist an meinen bisherigen Storys so schwer zu überlesen?

    Eher, dass es dir religiöse Menschen nicht wirklich Recht machen können. ^^'

    Entweder ist jemand Fanatiker oder Rosinenpicker.

    Du versuchst quasi für sehr viele Leute zu definieren, ab wann sie von sich sagen können, dass sie einem Glauben zugehörig sind.

  • Also... ja klar hab ich den Hinduismus genauso ernstgenommen

    Ja, aber auch als echte Option für dich?

    Oder nur als etwas woran andere Glauben und das du als, in Theorie, genauso möglich angesehen hast.


    Ich hab bei der Aussage eher auf deine Konfessionszugehörigkeit angespielt.

    Es spielt nicht wirklich eine Rolle, ich wollte nur Vorurteile vermeiden.

    Würde ich sowas sagen wie, "wenn du in Indien gebohren wärst, würdest du dann Christ sein? Und dann stelle sich heraus, du seist Agnostikerin."

    Dann wäre das natürlich Spekulation.


    Du versuchst quasi für sehr viele Leute zu definieren, ab wann sie von sich sagen können, dass sie einem Glauben zugehörig sind

    Hm, sicher jeder hat das Recht darauf seine Standards selbst zu bestimmen.

    Deine Aussage in Kurz ist also, Religion ist was auch immer man haben will, in Deffinition und Zugehörigkeit. "Individualismus".

    Nun dahinter kann ich gehen.


    Nur wenn man an einen Gott glaubt, dann aber sich als Christ sieht und dennoch an nichts konkretes in dem Buch glaubt?

    Ist es dann nicht eher eine Frage der kulturellen Identität, oder sich einer Gemeinschaft zugehörig zu fühlen?

    Was ist dann bitte die Trennlinie zwischen neutralem Theismus und Christentum/Islam/Buddhismus ect.?

    Und ja, die Antwort wäre wie oben zugestanden, dass jeder sie selbst zieht.

    Für manche ist es nur eine Betitelung, für andere wäre man schon kein Gläubiger mehr wenn man glaubt die Erde sei 1 milliarden Jahre alt.


    Ich sage zwar Rosienenpicken ect. und habe ich zwar meine persönlichen Probleme wie gemäßigte Gläubige mit Religion umgehen, aber ich schaue nicht auf solche Leute herab.

    Gibt viel zu viele auf denen ich herabblicken müsste einschließlich Leute die ich bewundere, oder respektiere.

    Klingt vielleicht nicht sehr nett, aber ich schließe mit meiner Meinung nicht auf den Charakter von anderen bis sie mir einen richtigen Grund liefern.

    Mein Antagonismus beginnt und endet, soweit Extremismus ins Spiel kommt und nur aus idealistischen Differenzen nicht, um auf wen herabzublicken.

    Basicly wenn dus nicht zum Thema machst, mach ichs auch nicht.

    Das mag vielleicht sogar stimmen, aber diesen "Kinderglauben" irgendwann zu hinterfragen und abzulegen, ist ein psychologischer Prozess, den alle Menschen durchlaufen und der inzwischen sogar relativ gut erforscht ist

    Also ich glaube immer noch, dass bestimmte kulturelle Normen Religion im Vorfeld normalisieren, aber wenn es so wiederlegt ist möchte ich meine vorherige Aussage dazu zum Teil wiederrufen.

    Ist jedenfalls schön zu hören.

    das steht da nicht. Vermutlich beziehst du dich auf den letzten Abschnitt, wo gesagt wird, man solle nicht begehren die Ehefrau, den Sklaven, das Vieh und den Besitz eines anderen

    Ich verstehe was du sagen willst, es wird neben dem Besitz angegeben.

    Das Sklaven erwähnt werden kann man aber nicht bestreiten, was in dem Fall mein Hauptziel war.

  • Nicht wirklich, das wäre einfach nur kulturelle Aneignung. ^^'

    Aber man kann einzelne Ideen interessant finden und sie ins eigene Denken mitaufnehmen.


    Es gibt keine klare Grenze zwischen "neutralem Theismus" und der Zugehörigkeit zu einer Religion und mir ist es auch nicht verständlich weshalb du unbedingt eine haben möchtest. ^^'


    Das mag vielleicht sogar stimmen, aber diesen "Kinderglauben" irgendwann zu hinterfragen und abzulegen, ist ein psychologischer Prozess, den alle Menschen durchlaufen und der inzwischen sogar relativ gut erforscht ist

    Also ich glaube immer noch, dass bestimmte kulturelle Normen Religion im Vorfeld normalisieren, aber wenn es so wiederlegt ist möchte ich meine vorherige Aussage dazu zum Teil wiederrufen.

    Ist jedenfalls schön zu hören.

    Ja und dieser "Kinderglaube" ist nicht nur kulturell, sondern vor allem entwicklungsbedingt.

    Kinder besitzen wenig abstraktes Denkvermögen und haben wenige(r) Graustufen in ihrem Denken. Deshalb ist es für sie leichter sich einen alten Mann auf einer Wolke vorzustellen, der gute Menschen belohnt und böse bestraft. Für die meisten geht diese vereinfachte Vorstellung von alleine verloren, einfach nur weil sie älter werden.

  • Das Sklaven erwähnt werden kann man aber nicht bestreiten, was in dem Fall mein Hauptziel war.

    Hast du erlebt, dass mit dieser Erwähnung Sklaverei begründet wurde? Ich habe noch mal recherchiert und kann mit Bestimmtheit sagen, dass der Begriff im Alten Orient etwas anderes meint, als man vermutlich aus dem neuzeitlichen Kolonialismus im Kopf hat. Das Konzept war das der Schuldknechtschaft: Wer sich verschuldet und nicht zurückzahlen kann, arbeitet sechs Jahre lang als Sklave für seinen Gläubiger und wird im siebten Jahr aus den Schulden entlassen. Diese Vorgehensweise kann man jetzt gut oder schlecht finden, aber da es sich um eine gesellschaftliche Realität handelte, macht es wohl Sinn, dass sie Erwähnung findet und den betreffenden Menschen gewisse Rechte garantiert wurden. Im Übrigen wirst du in der Bibel auch Kritik an der Sklaverei finden.

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  • Noa ernannte alle Nachkommen seines Sohnes zu Sklaven seines anderen Sohnes.

    Klingt sehr permanent.

    Die Stellen, welche von 6 Jahren handeln, sowie Stellen die regulieren, dass der Sklave gut behandelt werden muss, beziehen sich auch ausschließlich auf Hebräer.

    Und man kann Sklaven jetzt Zwangsarbeiter nennen, prickelnd ist es dennoch nicht.

  • Allgemein stehen vor allem im alten Testament einige ziemlich kranke Sachen drinnen...


    Zum Beispiel:

    oder



    Von daher sind mir Leute, die das Buch verehren, per se suspekt