Religionen und Glaube

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Persönlich denke ich mir, dass man in einer Beziehung wenigstens einen Grund hat zu einer anderen Religion zu konvertieren. Als Deutsche ohne solche äußeren Einflüsse zu konvertieren hat für mich schon sehr viel... Cultural Appropriation und erinnert mich etwas an den Weeb, die meinte mit Herz und Seele Shintoistin zu sein und ähnliche Leute.

    Sehe ich generell nicht so verbissen. Ich meine selbst in Koran steht ja, dass prinzipiell jeder Mensch zum Islam konvertieren kann und in vielen muslimischen Kreisen wird auch empfohlen zum Islam konvertieren, wenn man sich zu Allah bekennen will. So wie du es beschreibst, klingt es halt nach ziemlichen Gatekeeping und ich kenne ehrlich gesagt keine muslimische Person die sowas gutheißen würde.

  • Bastet ich find das Statement, auch wenn’s deine Meinung du diesem Thema widerspiegelt, recht gewagt. Jeder hat das Recht, sich einer bestimmten Kultur oder Religion zuzuordnen bzw. zugehörig zu fühlen und das sollte keinem abgesprochen werden. Ich selbst stufe mich als Atheist ein und glaube an keine der existierenden Glaubensschriften oder Religionen aber wenn jemand sich eingehend damit beschäftigt und sich angesprochen fühlt, sich damit total identifizieren kann, dann hat derjenige absolut das Recht, nach diesem Glauben zu leben und sich offen dieser Religion zuzuordnen und das unabhängig davon, wo und unter welchen Bedingungen man aufgewachsen ist.

  • Also vorne weg - mir ist es persönlich komplett egal, wie du dazu stehst, was du aufgrund meiner Konvertierung von mir, oder anderen konvertierten Leuten, denkst. Bei allem Respekt, aber das zeigt auch, dass du anscheinend wenig Ahnung davon hast, worin sich die drei abrahamistischen Religionen (und Religionen grundsätzlich) unterscheiden, und warum Menschen diese Unterschiede wichtig sind, daher lass es mich dir mal kurz darlegen, damit du zumindest ausreichend Informationsstand hast, das auch halbwegs bewerten zu können.


    Im Islam, Christentum, und im Judentum glauben alle Glaubensmitglieder an denselben einen Gott, ja, insofern besteht kein Unterschied.

    Einer der für mich zentralen Aspekte, warum ich konvertiert bin, war, dass ich nie - auch als ich noch Christin war, sogar als ich konfirmiert habe, lol - an die Dreieinigkeit von Gott geglaubt habe. Ich habe IMMER an Gott geglaubt, ich habe aber nicht an die Dreifaltigkeit geglaubt. Daher fällt es schon einmal raus für mich, Christin zu sein. Weiterhin habe ich die Erbsünde, und die Art und Weise wie laut biblischer Überlieferung Adam und Eva entstanden sind, immer persönlich abgelehnt und verurteilt. Diese Erbsünde gibt es beispielsweise im Islam nicht. Klar haben Tora, Bibel und Quran Überschneidungen, keine Frage, aber es gibt eben doch zentrale Unterschiede. Will jetzt nicht ins Detail gehen, weil ich den Quran auch nur einmal gelesen habe, aber du kannst mir ruhig vertrauen, dass der Quran mit mir anders "gewirkt" hat, als die Bibel, die ich auch seinerzeit gelesen habe, ähnlich so wie Raito das formuliert hat. Für mich war ab diesem Zeitpunkt klar, dass ich konvertieren möchte, lol, vollkommen egal wie "cringe" Leute wie du oder Gucky das auch finden mögen. Hätte ich denn deiner Meinung nach - wenn du mal für nen Moment aus deiner eigenen Bubble stepst und ohne Bias da rangehst - eine andere Wahl, wenn ich mich da drin selbst gesehen und wiedergefunden habe? Warum sollte ich etwas ablehnen, weil Leute wie du es als "cultural appropriation" sehen, wenn ich es mir für mich und mein Leben wünsche?


    Und es zeigt auch, dass du eben doch nicht begreifst, dass Religion nichts mit "cultural appropriation" zu tun hat, im fernsten Sinne ist es eher noch cultural appreciation, aber du vermengst gerade eben doch Kultur und Religion. "Salam" ist die Art und Weise, wie sich Muslime grüßen, beispielsweise. Das hat nichts mit arabischer Kultur oder so zu tun.

    Würde ich jetzt einen arabischen Namen annehmen, nur noch arabisches Essen konsumieren etc, würde ich dir vielleicht Recht geben. Das ist aber nicht der Fall.

    Persönlich denke ich mir, dass man in einer Beziehung wenigstens einen Grund hat zu einer anderen Religion zu konvertieren. Als Deutsche ohne solche äußeren Einflüsse zu konvertieren hat für mich schon sehr viel... Cultural Appropriation und erinnert mich etwas an den Weeb, die meinte mit Herz und Seele Shintoistin zu sein und ähnliche Leute.

    Natürlich habe ich durch meine Beziehung mehr Berührungspunkte mit dem Islam, gar keine Frage - ich bin aber erst nach meiner Konvertierung überhaupt mit meinem Partner zusammengekommen, daher ist das in meinem Falle nicht zutreffend. Ich habe ihn überhaupt erst richtig kennengelernt, weil ich Muslima geworden bin.


    Und - was sind für dich denn äußere Einflüsse? Ich habe mich bereits im Religions- und anschließend Ethikunterricht mit dem Islam auseinandergesetzt, und war immer dafür offen und sehr daran interessiert. Eben wegen Kritik und Ansichten wie deiner, hab ich überhaupt so lange gezögert, mich dafür ganz zu öffnen. Eben weil ich nicht die white ass Almanfrau sein wollte, die sich in ne "Minority" einschleicht.

    Da kann man natürlich behaupten, dass man zwischen dem kulturellen und theologischen Islam unterscheiden muss, aber Religionen sind nie in einer Bubble entstanden, sondern immer kulturell gewachsen und deswegen denke ich, dass man nicht das Recht hat sich irgendeiner solchen Religion zuzuordnen. Es ist egal wie sehr du von deiner Einstellung und Religionszugehörigkeit selbst überzeugt bist, Fakt ist, es ist keine Religion und kein Modell an Wertevorstellungen je vom Himmel gefallen.

    Das stimmt natürlich, und ich bestreite auch gar nicht, dass es im Islam - und anderen Religionen - diese Überschneidungen gibt, ich würde dich trotzdem gerne darauf hinweisen, dass man bei so einer Betrachtung wie deiner wirklich hinterfragen sollte (wenn man sich das überhaupt rausnimmt, weil am Ende des Tages muss jeder für sich wissen, was er glaubt, und hat darin, solange er niemandem Schaden zufügt, auch ein Recht auf Ungestörtheit), welche Aspekte man genau beleuchtet. Zu beten, Gebetswaschung zu nehmen, zu fasten, Quran zu lesen, eventuell eine Pilgerfahrt zu machen, Almosen zu spenden und das Glaubensbekenntnis zu sprechen, haben aber wirklich rein gar nichts mit "cultural appropriation" zu tun, sondern bezieht sich ganz alleine und ausschließlich auf den Glauben.

  • In welcher Weise du persönlich an Gott glaubst, geht ohnehin nur dich etwas an, aber ist halt trotzdem Fakt, dass jede Religionen jahrhunderte und jahrtausende Geschichte und Kultur hinter sich haben und ich glaube deswegen beißt sich das für mich so sehr.


    Mir sind schon diese Unterschiede der abrahamistischen Religionen bewusst, aber da stünde ich lieber ganz ohne Bekenntnis da und hätte dennoch mein eigenes Glaubenssystem, als dass man sich als Mitteleuropäerin irgendeiner "fremden" Religion zuordnet.


    Du kannst klarerweise glauben was du willst und dass der Islam es begrüßt, wenn Leute konvertieren (was allerdings für mich immer sehr ... befremdlich bzw shady af ist, wenn sich eine Religion für die einzige Wahre hält, der Menschen beitreten sollen), aber wirklich trennen kann man Religionen von der langen Geschichte hinter ihnen imo nicht wirklich und als Deutsche / Österreicherin sehe ich da ehrlich gesagt keinen Platz, wenn du da nicht gerade einheiratest.


    Zitat von Elize Thorne

    Bastet ich find das Statement, auch wenn’s deine Meinung du diesem Thema widerspiegelt, recht gewagt. Jeder hat das Recht, sich einer bestimmten Kultur oder Religion zuzuordnen bzw. zugehörig zu fühlen und das sollte keinem abgesprochen werden. Ich selbst stufe mich als Atheist ein und glaube an keine der existierenden Glaubensschriften oder Religionen aber wenn jemand sich eingehend damit beschäftigt und sich angesprochen fühlt, sich damit total identifizieren kann, dann hat derjenige absolut das Recht, nach diesem Glauben zu leben und sich offen dieser Religion zuzuordnen und das unabhängig davon, wo und unter welchen Bedingungen man aufgewachsen ist.

    Ich finde nun überhaupt nicht, dass man das Recht hat sich einer anderen Kultur zuzuordnen, wenn man nicht in dieser aufgewachsen ist oder nicht zukünftig in dieser leben wird.

    Ich meine gut, das "Recht" hast du natürlich schon, aber andere haben das Recht dem nicht gerade positiv gegenüberzustehen und ich finde nicht, dass man das anrühren sollte ohne Teil davon zu sein.


    Persönlich denke ich mir, dass man in einer Beziehung wenigstens einen Grund hat zu einer anderen Religion zu konvertieren. Als Deutsche ohne solche äußeren Einflüsse zu konvertieren hat für mich schon sehr viel... Cultural Appropriation und erinnert mich etwas an den Weeb, die meinte mit Herz und Seele Shintoistin zu sein und ähnliche Leute.

    Sehe ich generell nicht so verbissen. Ich meine selbst in Koran steht ja, dass prinzipiell jeder Mensch zum Islam konvertieren kann und in vielen muslimischen Kreisen wird auch empfohlen zum Islam konvertieren, wenn man sich zu Allah bekennen will. So wie du es beschreibst, klingt es halt nach ziemlichen Gatekeeping und ich kenne ehrlich gesagt keine muslimische Person die sowas gutheißen würde.

    Mir geht's jetzt nicht ausschließlich um den Islam, sondern im Allgemeinen um Kulturen und Religionen, in / mit denen man nicht aufgewachsen ist oder einheiratet.

  • Mir sind schon diese Unterschiede der abrahamistischen Religionen bewusst, aber da stünde ich lieber ganz ohne Bekenntnis da und hätte dennoch mein eigenes Glaubenssystem, als dass man sich als Mitteleuropäerin irgendeiner "fremden" Religion zuordnet.

    Direkte Frage - wenn ein Oguzhan zum Christentum konvertieren würde, oder eine chinesische Frau zum Judentum, käme da von deiner Seite aus wirklich genau dieselbe Skepsis?


    Ansonsten - schön für dich, dass du das so siehst! Ich möchte meinen Glauben aber gerne mit anderen ausleben und zelebrieren, und weil es mir auch wichtig ist, ist es schön, in dieser Gemeinschaft Fragen zu stellen, sich zu unterhalten und auszutauschen. Ich habe gerne einen Kreis mit Leuten, die einen ähnlichen religiösen Werdegang haben und meine Gedanken nachvollziehen können. Komm also bitte aus deiner eigenen Bubble, Bastet, nicht jeder empfindet Religion und Spiritualität wie du, und du betreibst gerade irgendwo auch Gatekeeping, im Namen einer Religion, der du meines Wissenstandes gar nicht zugehörig bist. Was besonders störend ist, wenn du wüsstest, dass man im Islam davon ausgeht, dass jeder Mensch als Muslime geboren wird (das nennt man "Fitra", und auch wenn ich jetzt nicht rumlaufe, und behaupten würde, dass ihr alle Muslime seid, und nichts davon wisst, ist es zumindest insofern anwendbar, dass die Leute, die zum Islam finden, schon "immer dafür bestimmt waren". pulle mir das gerade nicht aus sonstigen Körperöffnungen, darfst du gerne nachlesen)


    Ansonsten solltest du vielleicht auch mal die Definition von "cultural appropriation" verinnerlichen, denn selbst wenn ich auch kulturelle Schnittpunkte übernehmen würde, wäre es nicht automatisch kulturelle Aneignung. Sondern, wenn ich Bedeutung, korrekte Ausführung, Quelle und Ursprung wertschätze und mich damit befasse, und nicht zur Opression beitrage, und keinen Profit/Vorteil dadurch erwerbe, ist es sogar cultural appreciation.

    Verstehe deinen Support gegenüber marginalisierten Gruppen, gar keine Frage, ich würde trotzdem ganz klar dazwischen Unterscheiden, ob man sich als Araber ausgibt, wenn man keiner ist, oder ob man einfach praktizierender Muslime ist.

  • Mir sind schon diese Unterschiede der abrahamistischen Religionen bewusst, aber da stünde ich lieber ganz ohne Bekenntnis da und hätte dennoch mein eigenes Glaubenssystem, als dass man sich als Mitteleuropäerin irgendeiner "fremden" Religion zuordnet. (...) aber wirklich trennen kann man Religionen von der langen Geschichte hinter ihnen imo nicht wirklich

    Das Christentum ist aber auch in Palästina aus dem Judentum hervorgegangen, bevor es sich bis nach Europa ausgebreitet hat. Demnach gibt es auch orientalisch-christliche Strömungen. Andererseits gibt es auch Länder im eurasischen Raum, die mehrheitlich muslimisch sind, wie etwa Albanien, Bosnien, Aserbaidschan und die Türkei, ebenso wie es muslimische Bevölkerungsgruppen als solche gibt, wie die Tschetschenen und die Uiguren. Und auch in Mitteleuropa ist der Islam mit seinen muslimischen Glaubensgemeinschaften ziemlich präsent.


    Wirklich vergleichbar mit dem Shintoismus ist das nicht, welches im weitesten Sinne eine Ethnoreligion ist, die auch lokal eingegrenzt ist. Mit dem Islam haben wir Berührungspunkte, die nicht zuletzt dadurch entstehen, dass alle 3 der abrahamitischen Religionen im geschichtlichen und religiösen Kontext zu einander stehen.

  • Mir sind schon diese Unterschiede der abrahamistischen Religionen bewusst, aber da stünde ich lieber ganz ohne Bekenntnis da und hätte dennoch mein eigenes Glaubenssystem, als dass man sich als Mitteleuropäerin irgendeiner "fremden" Religion zuordnet.

    Direkte Frage - wenn ein Oguzhan zum Christentum konvertieren würde, oder eine chinesische Frau zum Judentum, käme da von deiner Seite aus wirklich genau dieselbe Skepsis?

    Ja, es hat schon etwas sehr Befremdliches an sich, es sei denn Oguzhan ist mit einer*m christlichen Partner*in zusammen.

    Vor allem, wenn es um's Judentum geht, würde ich es besonders kritisch sehen, da gerade dessen Anhänger*innen sehr viel Leid aufgrund ihrer Religion (oder die als Vorwand genommen wurde, um sie zu verteufeln) erlitten haben. Ich denke nicht, dass man die Geschichte wirklich vom Glauben selbst so sehr trennen kann.

    Weshalb sollte man überhaupt dazu übertreten wollen, es sei denn eben, du lernst jemanden kennen und lebst deshalb von fortan täglich darin / damit.


    Ich seh aber auch die ganzen Eso-Mädels genauso kritisch. Deren gesamte Art damit umzugehen schreit einfach nur nach Orientalismus und ist im schlimmsten Fall rassistisch und im besten Fall bisschen ignorant.

    Ich hätte es von solchen tbh noch nie anders erlebt, um ehrlich zu sein, weshalb ich da auch sehr vorsichtig bin wie ich mit anderen Religionen oder Glaubens- und Wertegrundsätze auseinandersetze, wenn ich etwas für mich übernehmen wollen würde / möchte. Manches kann einem durchaus in der Theorie zusagen, aber es ist trotzdem nicht, wie soll ich sagen, nicht deins. Ich sehe mich nicht im Recht dazu es zu meinem machen.

  • Ich meine, klar, es lässt sich stets über kulturelle Aneignung reden, zumal es im Westen dahingehend so einige Probleme gibt, wie etwa eine handfeste Esoterik-Szene, die sich nicht selten in anderen Religionen und Kulturen auf eine Art bedient, die letztlich auch nur durch westliche, rassistische und exotisierende Sichtweisen und Vorurteile geprägt ist.

    Aber es schießt auch vor dem Hintergrund dieser Problematik sicher über das Ziel hinaus, Eintritte in andere Religionen oder auch Kulturen schon per se als solche kulturelle Aneignung zu sehen bzw. zu verurteilen - insbesondere dann, wenn die jeweiligen Religionen bzw. Kulturen sich dahingehend allgemein offen zeigen und in dem hier diskutierten konkreten Fall offenbar auch kein "unerwünschtes/oberflächliches Eindringen" in eine andere Religion bzw. Kultur vorlag. Vor allem ist doch gerade der Islam nicht einmal eine im Westen nicht intergrierte Religion, sondern gehört schon lange dazu, wie ja ein ehemaliger Bundespräsident Deutschlands auch schon konstatierte. Was natürlich nicht bedeuten soll, dass nicht versucht würde, Muslime auszugrenzen, aber gerade deswegen finde ich den hier gemachten Rundumschlag geradezu gefährlich: Dieser würde nämlich in letzter Konsequenz nichts anderes bedeuten, als dass unterschiedliche Religionen und Kulturen relativ scharf und sauber voneinander getrennt gesehen werden sollten, was mir doch eher fragwürdig, um nicht zu sagen, konservativ erscheint. Kulturelle Aneignung in diesem weiten Sinne zu verstehen scheint mir mitsamt den problematischen Formen auch den wichtigen und unproblematischen Austausch von Kulturen auf Augenhöhe auszumerzen.

    Ich möchte dahingehend jetzt nebenbei bemerkt gar nicht definieren, was ein "authentischer" Eintritt in eine Religion oder einen Kulturkreis ist - ich denke, das wird ohnehin im Einzelfall entschieden werden müssen, zumal praktisch jede Kultur oder Religion unterschiedliche regionale Ausprägungen hat, selbst wenn diese unter einem zusammenfassenden Namen bestehen.

  • Manches kann einem durchaus in der Theorie zusagen, aber es ist trotzdem nicht, wie soll ich sagen, nicht deins. Ich sehe mich nicht im Recht dazu es zu meinem machen.

    Um das nochmal zu vertiefen, was Raito und Thrawn gesagt haben - welcher Kultur obliegt es dann denn ganz konkret, deiner persönlichen Meinung nach, zu urteilen, wer den Islam als Teil von sich wahrnehmen darf, und wer nicht? Machst du mit dieser Art von Gatekeeping nicht fast genau das, wogegen du dich einsetzen willst, nämlich den Schutz von marginalisierten Gruppen? Gerade aus meinem letzten Absatz sollte eigentlich hervorgehen, dass es im Islam eben strikt so gehandhabt wird, dass jeder Teil davon sein darf, der die Absicht hat, und es als schwerer Frevel gesehen wird, innerhalb dieser Glaubensgemeinschaft Glaubensgeschwister auszugrenzen, sei es aufgrund ihrer vorherigen Lebensgeschichte oder ihrer Herkunft. Ich finde es traurig und teils auch gefährlich, dass du hier fast schon einen "authentischen" Islam definieren möchtest, wo ich mich dann auch ganz direkt fragen muss, mit welchem Recht du das genau rechtfertigst.

  • Übrigens hatte die mittelalterliche, scholastische Theologie des Islam (Kalam) maßgeblichen Einfluss auf die christliche Scholastik.


    Hier auch ein ausführlicher Beitrag zu den geschichtlichen Berührungspunkten islamisch-arabischer Philosophie und dem Christentum:

    Kulturkontakte zwischen dem Islam und dem christlichen Europa | de.indymedia.org


    In Spanien zum Beispiel gibt es auch Städte, die aufgrund der damaligen muslimischen Herrschaft architektonisch an den orientalischen Raum erinnern.

  • Wenn wir hier ganz ehrlich sind, ist wohl die einzige Religion, in welcher das von den meisten zumindest eher abgelehnt wird, der Judentum, weil dieser ja vererbt wird. Wobei es da ja auch Ausnahmen gibt, wo man es auch akzeptiert, wenn konvertiert wird, aber es ist von den meisten halt eher nicht akzeptiert. Zumindest weiß ich das so von einem jüdischen Kumpel, hab mich jetzt nicht so viel damit beschäftigt.


    Ansonsten ist doch letztendlich der Sinn von jeder Religion nicht eigentlich, so viele Anhänger wie möglich zu bekommen, besonders weil man ja auch die eine Religion sein möchte? Gerade was hier auch eher sowas wie Islam oder Christentum angeht.

    Sehe da jetzt gerade bei Religion irgendwie null denn Sinn das als cultural appropriation zu sehen, gerade weil es eben auch der Sinn dahinter ist. Warum sollte irgendeine Religion eine nicht gebürtige Person ausschließen, wenn sie doch gerade begrüßen, wenn jeder dieser Religion angehört/angehören sollte?


    Ich finde allgemein, dass mittlerweile auch einfach viel zu sehr die Terms "cringe" und auch "cultural appropriation" geschrien werden. Cringe speziell von dem Wort bin ich auch allgemein wegen der Anime Szene und der Gaming Szene kein Fan mehr. Teilweise wird man schon so beschimpft, wenn man nur ältere Anime mag, wie etwas Tokyo Ghoul oder so und dadurch wird gerechtfertigt, diese Sachen nicht mehr mögen zu dürfen, weil sie nach heutigem Standard halt Teenager Cringe sind.

    Auch mein Musikgeschmack wird häufig so betitelt, wenn ich dann Leute höre die sagen "Früher hab ich das auch gehört, aber jetzt ist das cringe!" Like hä? Du hast es doch gemocht, wieso solltest du es jetzt nicht mehr mögen können?

    So cultural appropriation. Ist es wirklich jetzt schon cultural appropriation, wenn du einer deinem Land nicht gebürtigen Religion zugehörig bist? What? Sowas wie der eine Dude letztens der meinte trans Korean zu sein, ja scheiße das ist ultimative cultural appropriation, besonders wenn man dann solche Aussagen hört wie "Jetzt mit meiner Augenop bin ich erst richtig Koreanisch" *kotzt* Das ist rassistisch.

    Aber jemand, der nach Korea auswandert und sich dort der Kultur anpassen will, was schon schwer genug ist, weil diese Länder allgemein recht rassistisch gegenüber nicht gebürtigen sind, der betreibt doch keine cultural appropriation. Wir leben nicht in einer Welt, in der man alles machen kann, nur um dann von irgendwem wieder angehört zu bekommen "Ne das ist cringe, hör mal auf damit."


    Und um dann wieder die Kurve zum Thema zu kriegen, gerade bei Religion empfinde ich es als höchst fragwürdig da irgendwem etwas vorzuschreiben. Religion ist ein sensibles Thema für jede gläubige Person! Es braucht viel Zeit um in diesem Thema seine Wurzeln zu finden. Dieser Person dann einfach frech ins Gesicht zu sagen, dass sie Cringe sei, ist nicht gerade sehr feinfühlig. Ich empfind es schon fast als so krass jemandem seine Sexualität oder Gender abzusprechen, was ebenso emotional in dir drin ist.

    Ich hab keine Ahnung wie viele Jahre ich gebraucht habe, um mich als Agnostiker zu identifizieren. Dafür krieg ich schon teilweise genug dumme Kommentare, weil es ja "Nichts halbes und nichts ganzes ist." Ja wer das denkt, fuck you. Aber welp Agnostik macht für mich halt am meisten Sinn, weil diese ganzen vielen Religionen, irgendwas muss ja dran sein, wenn unabhängig von allem, alle Menschen auf der Welt sowas erschaffen haben, mit vielen verschiedenen Sichtweisen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Ansonsten ist doch letztendlich der Sinn von jeder Religion nicht eigentlich, so viele Anhänger wie möglich zu bekommen, besonders weil man ja auch die eine Religion sein möchte

    Ich bin da wirklich keine Koryphäe, aber das mag nicht zwangsweise für das Christentum gelten, zumindest auf Basis einiger frühen Texte.

    Gott, ist der Gott Israels, das Volk Israels ist sein Volk. Demnach kann sich Jahwe gegen seine eigenen Gläubigen wenden, zum wohle des Volkes, das er sich ausgewählt hat. Ich gaube in "Samson(?)" ist etwas in der Art passiert.

    Gott entschied ein anderes Volk solle befehlen, bis er Samson, oder einem anderen Brute die Kraft gab ihre ungerechte Ordnung zu bestrafen. (Gibt keine Wiedersprüche in der Bibel!)


    Wenn jeder für sich selbst entscheiden kann was Religion für ihn ist, im Sinne des Christentums vielleicht nicht mal an die Bibel glauben kann, müsste es für dich nicht auch in Ordnung sein wenn sich jemand als Shintoist identifiziert?


    Kulturelle appropiation ist natürlich ein Ding. Weiße wurden früher motiviert Rap und Jazz zu produzieren, um die aufkommende Popularität von schwarzer Kultur zu untergraben. Sowas wie Trans Korean ist natürlich auch beschissen.

    Dennoch verdanken wir unsere Gesellschaft dem kulturellem austausch. Leute die kulturelle Güter, Nudeln, mitgenommen, weiterentwickelt und verbreitet haben.

    Die Kulturen sollten einander offen stehen, um von einander zu lernen, anstatt dass man Isolation predigt.

    Insbesondere da die Grenzen ziemlich verschwimmen können. Wann ist ein Kulturgut sensitiv? Kleidung, Feste, Essen...?

    Wo liegen die geographischen Limits?

    Shinto ist mehr regional, der Islam aber akzeptiert Leute von überall und ist geographisch gesehen deutlich europäischer als man denkt. Wäre es dann nicht sogar rasisstisch zu sagen er gehöre nicht dazu?

  • Wäre es dann nicht sogar rasisstisch zu sagen er gehöre nicht dazu?

    Da muss ich einlenken, weil ich mich nicht erinnern kann das je gesagt oder irgendwie angedeutet zu haben? :wtf:

    Ich hab gesagt, dass man keine Religion theologisch und geschichtlich so richtig voneinander trennen kann und daher eigentlich kein Teil deiner eigenen Kultur sind; nicht dass sie nicht dazugehören aka nicht ins Land gehören würden.


    Es macht zb doch auch einen Unterschied, ob du denkst "heute mach ich mir mal wieder Sushi", so für dich privat, oder ob du ein asiatisches Restaurant eröffnest, obwohl diese Speisen nicht zu deiner eigenen Kultur gehören, oder findest du nicht?

  • Auch wenn man sich dessen aus einer mitteleuropäischen Perspektive vielleicht nicht bewusst ist, ist der Islam schon seit Jahrhunderten in so unterschiedlichen Teilen der Welt beheimatet, dass es für eine Person, die in Indonesien zum Islam konvertiert, ja auch so wirken müsste, als würde sie Teil einer "fremden" Religion, die beispielsweise auch in Marokko vertreten ist. Auch in Deutschland sind, wer hätte das gedacht, nicht alle Gemeinden von der Türkei aus fremdgesteuert, sondern entwickeln ihre eigene Identität. Bastets Grundtthese scheint mir zu sein, dass Religion und Religionsausübung immer an eine (unveränderbare?) Kultur gebunden ist. Aber hier sollte man eben differenzieren zwischen Religion und Glaube. Dieselben Glaubensüberzeugungen können durchaus anders gelebt werden (was ja gerade die weltweite Ausbreitung gewisser Religionsgemeinschaften zeigt) und bleiben dennoch dieselben. Nur, um das noch einzuwerfen: Sich sein eigenes Glaubenssystem aus Teilen bereits vorhandener zusammenzubasteln, nimmt diese nicht wirklich ernster.


    Davon ab fand ich deine Ausführungen, Feliciá, zu deiner Glaubensfindung richtig interessant (als Christ, um das dazuzusagen) und wollte mich für die Offenheit bedanken. Du scheinst dich ja auch wirklich tiefergehend mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben, wie es eine solche Entscheidung verdient (selbst wenn das hier irgendwie angezweifelt wurde).

    Und plötzlich schien ein neuer Kontinent

    am Horizont, wir sind noch lange nicht am End’!
    _________________________________________________- Flocon

    Vielen Dank an Evoluna für diesen wunderbaren Avatar ^-^

  • Shinto ist mehr regional, der Islam aber akzeptiert Leute von überall und ist geographisch gesehen deutlich europäischer als man denkt. Wäre es dann nicht sogar rasisstisch zu sagen er gehöre nicht dazu?

    Ich würde es persönlich - bin obvs betroffen, also nehme es vielleicht persönlicher und kritischer war - zumindest als islamfeindlich in seinen Auswirkungen bezeichnen, weil es einerseits eben versucht einen zentralen Kerngedanken vom Islam zu gatekeepen (der gar nicht gegatekeept werden SOLL und MÖCHTE, sich da also drüber zu stellen, ist im besten Falle zumindest arrogant und ignorant), und andererseits eben weiterhin dieses starke Narrative befeuert, dass Islam eine Kultur wäre, was halt einfach wieder dazu führt, dass am Ende des Tages in den Augen vieler jeder Muslime seine Frau schlägt, jede Muslima unterdrückt wird, und homosexuelle Menschen gesteinigt werden. Die vielen kulturellen Einflüsse und die Einflüsse auf die Kultur will ich dabei gar nicht bestreiten, und klar gibt es - wie in jeder Religion - bestimmt auch problematische Aspekte, keine Frage, aber eben durch dieses Denken, dass er Islam etwas rein kulturelles wäre, erleben viele Muslime enorme Islamfeindlichkeit. Ich cosplaye nicht als Araberin oder so, ich bin Muslima, bitte get your facts right.

    Davon ab fand ich deine Ausführungen, Feliciá, zu deiner Glaubensfindung richtig interessant (als Christ, um das dazuzusagen) und wollte mich für die Offenheit bedanken. Du scheinst dich ja auch wirklich tiefergehend mit dem Thema auseinandergesetzt zu haben, wie es eine solche Entscheidung verdient (selbst wenn das hier irgendwie angezweifelt wurde).

    Werde bestimmt auch mal meinen religiösen Werdegang thematisieren, wenn sich das Thema abgekühlt hat, also danke für deine Worte <3

  • Da muss ich einlenken, weil ich mich nicht erinnern kann das je gesagt oder irgendwie angedeutet zu haben? :wtf:

    Ich hab gesagt, dass man keine Religion theologisch und geschichtlich so richtig voneinander trennen kann und daher eigentlich kein Teil deiner eigenen Kultur sind


    Es macht zb doch auch einen Unterschied, ob du denkst "heute mach ich mir mal wieder Sushi", so für dich privat, oder ob du ein asiatisches Restaurant eröffnest, obwohl diese Speisen nicht zu deiner eigenen Kultur gehören, oder findest du nicht

    Nun ja, der Punkt war ja, dass der Islam deutlich prominenter in Europa ist als manche wissen und es demnach kein Problem darstellen sollte, wenn jemand aus Europa dazugehören sollte.

    Dein Beispiel mit dem Asiaten. Zu dem Thema wurde eine westliche Köchin angefahren da sie ein Kochbuch veröffentlicht hat, das die Zubereitung von Knödeln beschreibt.

    Es wurde als kultureller Diebstahl betrachtet, obwohl hier in Bayern Knödel schon seit Generationen zum traditionellen Essen gehört.

  • Zum Thema Religion im allgemeinen bin ich zwiegespalten.


    Jeder darf oder sollte an das glauben dürfen was er/sie will. Wenn es der Person hilft und hallo bietet weil sonst keiner da ist, wieso nicht.


    Was ich jedoch weniger verstehe sind gewisse religiöse Anhänger die sich öffentlich negativ zur Homosexualität äußern, oder überhaupt anmaßen über die Lebensweise anderer zu Urteilen aber zwei Stunden später im Wirtshaus saufen und davor wahrscheinlich in einer Spielhalle waren.

    1. Urteilen, 2. Glücksspiel, 3. Alkohol. Aber Homosexualität ist plötzlich schlimm, verstehe... Also nem Buch glauben, dessen Autor mir gänzlich unbekannt ist...mhm, dont know.


    Wieder andere Religionen die andere als weniger Wert darstellen, obwohl die Geschichte zeigt, dass diese mehr Morde und Kriege begann als so manch anderer.


    Ist schön, dass der Mensch ein Gehirn besitzt und sowas wie Leid erfahren darf, und wenn sowas wie ein Glaube dabei hilft, über schlechte Situationen hinweg zu kommen ist das ne feine Sache. ;)

  • How the Satanic Temple is using 'abortion rituals' to claim religious liberty against the Texas' 'heartbeat bill'
    The Satanic Temple, a nontheistic group, is invoking the Religious Freedom Restoration Act to challenge Texas’ new anti-abortion law.
    theconversation.com


    Ich weiß nicht, ob sie inzwischen schon verloren haben, aber das wärmt einen doch das Herz.

    Satanisten sind solche Sweethearts, Ich liebe Satan.

    Tja, etwas Heiterkeit zu einem wirklich mießen Thema.

    Erst kürzlich hörte ich wieder von nem Suizid in Texas, in einem verwandten Kontext.

    Ein ftm Junge.

    Aber das tendiert mehr in die allgemein politische Richtung.

  • Den Beifall, den ich unter Tiktok Videos sehe, wenn Frauen das Kopftuch absetzen (sei es unter anderem auch, weil sie sich hier in Deutschland unwohl fühlen, was ein Armutszeugnis unserer Kultur ist und definitiv keinen Beifall verdient), die "du siehst viel hübscher aus ohne!" Kommentare (weil man das ja auch nur für Ästhetik macht und um deutschen Männern zu gefallen, Georg Hans Schmidt!), die beinahe schon barbarischen Annäherungs- und Flirtversuche.

    Allgemein ist das aber wohl auch ein Problem mit Religion, von Atheisten und so wird halt sehr oft die brainwashing Keule geschwungen und dann der Beifall geklatscht, wenn man sich entscheidet seine Religion abzulegen. Versteh mich nicht falsch, finds gar nicht schlimm, wenn man Menschen auffangen und ihnen helfen will, weil ein Austritt aus der Glaubensgemeinschaft kann natürlich auch sehr schwer sein, besonders wenn man Freunde und Familie verliert. Aber diese Mentalität von "du bist jetzt eine*r von uns!!" ist teilweise schon fast creepy, fast wie ein eigener Kult lol

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Görlitzer Fundi verlangt Sven Lehmanns Tod
    Obwohl queer.de ausführlich berichtete, griff die Polizei gegen den Film "Die LGBT-Lüge" bisher kaum durch. Jetzt ist Anselm U. mit Mordaufrufen an Sven…
    www.queer.de


    Und dann soll mir jemand sagen, dass hier in Deutschland komplette religiöse Verachtung eines Teils der Gesellschaft und gezielte Mordaufrufe nur im fundamentalistisch islamischen Spektrum vorkommen würden. Evangelikale und sonstige fundamentalistische Strömungen des Christentums können das auch in Deutschland ebenfalls "sehr gut", wie der Görlitzer (ja Sachsen mal wieder, verwundert einem längst nicht mehr) Baptist Anselm U. in oben verlinkten Queer.de Artikel in seiner Hasstirade bestens zur Schau stellt. Besagter Mann:


    • ruft in seinem Film "die LGBT-Lüge" zum Mord vom offen schwulen Queerbeauftragten der Bundesregierung Sven Lehmann (B90 die Grünen) auf mit folgenden Worten: "Fachkenntnis? Was willst du da für eine Fachkenntnis haben, Idiot?" An anderer Stelle ruft er Lehmann noch entgegen: "Fahr zur Hölle, Sven Lehmann, Schwuchtel, stirb!"
    • Ruft zum Mord an alle queeren Menschen in Deutschland in allerbester Faschistenmanier auf
    • Zitiert einen Bibelvers in dem es um Sodom & Gomorrha geht und sagt: "Und da wir jetzt schon beim Thema 'Sodom und Gomorrha' sind, lasst uns mal die Pläne 'unserer' Regierung anschauen. Das ist nicht meine Regierung. Ich hab diesen Dreck nicht gewählt." "Diese sündige Nation, dieses gottlose Volk, hat jetzt einen offiziellen 'Quer'-Beauftragten – einen offiziellen Beauftragten für den letzten Abschaum der Gesellschaft, für den letzten Schmutz der Gesellschaft". Gott wolle jedoch, "dass du Verworfene hasst, dass du sie verächtlich ansiehst, seien es Homos, Pädophile, Transen, den ganzen anderen Dreck."
    • In nationalistischer "Sorge" geht es Anselm U. auch immer wieder um Deutschland: "Hier wird der Müll der Gesellschaft, der letzte Dreck, in den Himmel gelobt, bekommt einen eigenen Beauftragten – und die den Herrn fürchten, die Gott dienen wollen, die wirklich den Herrn lieben, denen werden horrende Geldstrafen angedroht." Die Diener*innen Göttes würden "beim Arbeitgeber angeschwärzt, und und und." Ja offenbar werdet ihr verblendeten mordlüsternen Idioten, die Religion als Mittel und Ventil für euren Hass und Mordlust benutzt, bei weitem nicht genug juristisch belangt und eure Jobs nicht genug los lol. Aber ihr angeblich ach so guten Christen (bezieht sich nicht auf alle Christen sondern spezifisch auf Erzkonservative und Fundis wie Anselm U., bevor hier jemand Verallgemeinerung oder Religionshass vorwirft) seid ja total diskriminiert und verfolgt, mimimi.
    • Teilweise bekommt er laut Artikel tatsächlich auch Widersprüche zu hören während seiner fundamentalistischen Predigt wie: "Aber Anselm, warum bist du so hasserfüllt? Wir müssen doch die Homos lieben, wir müssen sie beschützen vor Homophobie." worauf dieser antwortet: das einzige, was die Regierung tun müsse, sei, die Queers nicht zu beschützen, "sondern sie zu töten".
    • Zur Begründung seiner Haltung zitiert der Fundamentalistische Hass-Prediger den für die queerfeindliche Exegese der Bibel bekannteste Stelle, der es verbiete, dass "ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen" und liest weiter vor: … so haben sie beide einen Groll begangen, sie sollen unbedingt getötet werden, ihr Blut sei auf ihnen" "Sven Lehmanns Blut sei auf ihm". Unklar ist jedoch aus welcher Übersetzung Anselm U. vorliest, da sein Text über das hinausgeht was aus gebräuchlichen Texten bekannt ist.
    • Anselm U. schränkt ein, dass es nicht Aufgabe der Christen sei, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. "Die Bibel sage, dass sich" unser Kampf" nicht "gegen Fleisch und Blut" richte. Es sei vielmehr Aufgabe der Regierung, Übeltäter zu bestrafen, auch mit dem Tode." Ja Übeltäter wie dich, abgesehen mit dem Tod, weil ich die staatlich verordnete Todesstrafe zutiefst verachte.
    • Er habe keine Lust das Wort" Homosexualität" zu sagen, weil es keine Sexualität sondern Perversion sei". Yeah sure, etwas vollkommen natürliches, das seit zig Millionen Jahren in jeder animalischen Spezies vorkommt zu der auch wir Menschen zählen, die sich so gerne überhöhen sei eine Perversion. Der Mensch stellt sich mal wieder als die dümmste Spezies auf diesem Planeten heraus. Darum rede er von "Sodomie". Sodomie wiederum sei in der Bibel ein Kapitalverbrechen. Weil das in Deutschland aber nicht als Kapitalverbrechen gelte, werde das Land in den Augen Gottes so "widerwärtig", dass der es schließlich "zerstören" müsse. Irgendwann gebe es eben keine Heilung mehr für Deutschland, es sei dann zu spät.
    • Auch am im Ampel-Koalitionsvertrag vorgesehenen Nationalen Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (queer.de berichtete) sowie an seiner Finanzierung mit etwa 70 Millionen Euro hat U. etwas auszusetzen: "Das ist wirklich jugendgefährdend. Nicht unsere Doku 'Die LGBT-Lüge'". Ja total jugendgefährdend, ist doch natürlich klar und nicht etwa eine Predigt, die Hass und Mordlust an bestimmte Gruppen von Menschen propagiert und verherrlicht /sarcasm off


    Der Beitrag hier kann von der Moderation gerne von bestimmten härteren Inhalten gereinigt werden, aber poste das hier nur, weil mMn allgemein viel zu wenig über religiösen Fundamentalismus in christlichen Kontexten hier in Deutschland geschrieben und gesprochen wird im Vergleich zu Fundamentalismus im Islam, weil mit letzterem viel mehr Klicks und Leserschaft zu erreichen sind für die größeren Zeitungen und Medien.