Religionen und Glaube

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Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Medeia


    Ich muss gestehen, ich mag die Queer.de-Seite nicht sonderlich oder steh ihr sehr zwiegespalten gegenüber, weil sehr vieles, was sie berichtet, extrem clickbaity aufgebaut ist.

    Vor allem weil sie ihre Titel genauso formulieren und eine ähnliche Wortwahl benutzen wie Bild und Konsorten auch.


    Kaum gibt eine an sich eher bis sehr unbedeutende Persönlichkeit ein Tönchen von sich, sind sie sofort da und entsetzen sich ... und weil Wut, Entsetzen und persönliche Betroffenheit bei Leser*innen ein irrationales Verhalten auslöst, kriegen sie auf diese Weise ihre Klicks.


    Und leider bin ich auch manchmal drauf reingefallen und klar, wenn mich was thematisch interessiert, klick ich es an, aber ich halte trotzdem nicht viel von der Seite, weil ich auch solche Nachrichten nicht abkann, die ein irrationales Verhalten in mir auslösen wollen... und das manchmal auch schaffen, was mich dann ärgert. xD


    Gut betriebener Journalismus sind die jedenfalls nicht. ^^'

    Ich finde jedenfalls, dass die dem Irren eher zu mehr Reichweite verhelfen.

  • Soziale Medien erkennen auf welche Videos du klickst und schicken dir dann Stuff von ähnlichen Schöpfer und beliebte Videos werden zusätzlich gepusht. Twitter wiederum hat so seinen Skandal der Woche, mit dem sie Klicks zusammengabeln.


    Sofern jemand keine echte Bedrohung darstellt ist es vermutlich gesünder ihm keine Platform zu liefern.

    Wie dieser französische Clown, der sich belästigt fühlt wenn Ausländer neben ihm im Café sitzen.

    Da hat man von vornherein gesagt, dass er keine Chance haben wird (Aber hoffentlich LePens Ergebnisse runterdrückt) und er wurde trotzdem hochgehyped.

    Sowas lässt man am besten einfach so stehen. So werden sie schnell wieder vergessen und man muss sich jetzt auch wirklich nicht mit Torture Entertainment bei Laune halten.

  • Genauso wie die Westboro Baptist Church. Jeder kennt diese eigentlich sehr kleine Gruppe an armen Irren jetzt und macht Memes über sie etc, obwohl die nur eine unbedeutende, kleine Gruppierung an Fundamentalisten sind und wahrscheinlich durch das Entsetzen und die Medienaufmerksamkeit nicht nur bekannt geworden sind, sondern sich sogar finanziell bereichern konnten, indem man sie dann in dumme Talkshows eingeladen hat und all das.


    Da darf man ruhig mal innehalten und sich fragen warum überhaupt so intensiv über diese berichtet wurde.

    Solchen unbedeutenden Personen und Gruppen wird doch nur Aufmerksamkeit gegeben, weil man Klicks mit dem Entsetzen der Leute absahnt... und die entsetzen sich halt auch gerne, wobei ich zugeben muss, dass es bei mir manchmal auch der Fall war.


    Nicht nur das. Auf diese Art sieht es für queere Leute, die in einer Depression stecken oder unsicher mit sich sind, der Eindruck, als sei die ganze Welt gegen sie, obwohl man dann rational sagen muss: Es ist doch scheißegal, ob irgendein Baptist mit irren Ideen, oder Oma Gertrude Vorbehalte gegenüber queere Menschen hat und von sich gibt. Beide haben in Wahrheit sehr wenig realen Einfluss und Macht.


    Jedenfalls ja... ich steh der Seite zwiegespalten gegenüber. Kein seriöse*r Journalist*in verwendet Slang wie Fundi uä. in einem seriös gemeinten Artikel.


  • Stimme ich dir sogar zu, ein Beispiel hierfür ist auch der neuerliche Artikel "Drag Queen triggert die AFD" das in keinem seriösen Nachrichtenportal als Artikel Titel auftauchen würde. Leider ist Queer.de jedoch eine der wenigen halbwegs bekannten Nachrichtenportale in Deutschland die wirklich regelmäßig über queere Themen berichten oder sich gar auf diese spezialisieren, womit es quasi eine Nische übernimmt, die sonst nicht so richtig besetzt ist in Deutschland.


    Anyway, jedenfalls wollte ich in dem Thema schon länger auch über Klerikalen-Faschismus in Ost- und Südasiatischen Religionen bzw. Ländern schreiben und ein Land, das wie prädestiniert dafür ist, ist Indien das immer noch wegen deren Einwohnerzahl als "größte Demokratie der Welt bezeichnet wird". Ob die Bezeichnung Demokratie für das Land noch so wirklich gerechtfertigt ist, ist eine Sache über die man in einem anderen Thema diskutieren könnte.


    Im Jahr 2014 kam die von Narendra Modi geführte nationalsozialistische Hindu-Nationale Partei BJP an die Macht. Zuvor war Narendra Modi 17 Jahre lang Ministerpräsident von Gujarat, ein Bundesstaat in Westindien das unter seiner Führung ein groß angelegtes antimuslimisches Pogrom erlebte, bei dem 2.000 Menschen, die meisten von Ihnen Muslim:innen von MItgliedern der BJP und nahestehenden Gruppen ermordet wurden. Eine dieser Gruppen ist RSS (Rashtriya Swajamsevak Sangh), der auch Ministerpräsident Narendra Modi angehört. Die Organisation wurde im Jahr 1925 gegründet und wurde von Adolf Hitlers Ideologie der "Rassenreinheit" inspiriert und gibt der BJP die ideologische Haltung vor (hoffentlich wird jetzt auch niemand darauf rumreiten, dass ich die BJP als Nazi-Partei bezeichne). Ihr klar erklärtes Ziel ist es, eine Hindu-Nation nur für Hindus zu errichten, was sehr an Träume von IS-Anhängern eines Kalifats nur für klerikal faschistische "Muslim_innen" erinnert.

    Die Organisation folgt der Ideologie des politischen Hinduismus (Hindutva), eines ihrer früheren Mitglieder war Nathuram Godse, der Mörder ­Mahatma Gandhis. Der Urvater der Hindutva-Ideologie, Vinajak Damodar Savarkar sagte 1944 in einem Interview mit US-Journalist Tom Treanor: "Muslime würden die Position von N**** in ihrem Land einnehmen". Dessen Porträt hängt heute wohlgemerkt im indischen Parlament. Amnesty International berichtet in ihrem Bericht vom Juli 2021 auch von einem 22-jährigen Muslimen namens Abdul, der als Bauarbeiter in einer Hafteinrichtung für "illegale Einwanderer" im Bezirk Goalpara im nordwestindischen Bundesstaat Assam "arbeitet" (versklavt wäre hierfür eine passendere Bezeichnung). Menschen wie Abdul und andere Muslim:innen die in Indien geboren wurden, aber keine Dokumente vorlegen konnten die ihre indische Staatsbürgerschaft bestätigen, werden in Internierungslager gesteckt. Sozioökonomisch schwächeren fehlt es in der ineffezienten indischen Bürokratie an Geld um offzizielle Dokumente besorgen zu können. Abdul und andere Gefangene in Internisierungslagern haben keine Hoffnung auf Entlassung und sein Cousin hatte 2 Jahre zuvor in einem anderen Internisierungslager Suizid begangen.


    Diese rassistischen Hafteinrichtungen gehen auf eine Idee von Amit Shah zurück, der während der Parlamentswahlen 2019 zur Vertreibung der "Termiten" aufrief und versprach, dass die BJP eine landesweite Kampagne durchführen würde um "die Eindringlinge zurückzuschicken". Damit waren muslimische Migrant:innen aus Bangladesh gemeint, die sich ohne gültigen Papiere in Indien aufhielten. Kurz nach der Wahl teilte das Innenministerium am 31. Juli 2019 mit, man werde das Bevölkerungsregister (NRC) aktualisieren. Dafür musste jede Person schriftlich nachweisen, dass sie selbst, ihre Eltern oder Großeltern vor dem 24. März 1971 in Indien wohnten. Fehlt dieser Nachweis, werden die Betroffenen zu illegalen Einwander_innen erklärt.

    Fünf Monate später, im Dezember 2019, wurde zudem das Staatsbürgerschaftsgesetz verabschiedet. Ein Effekt dieses Gesetzes ist, dass die Angehörigen der sechs größten Religionsgemeinschaften die Staatsbürgerschaft einfach neu beantragen können, falls sie wegen des neuen Bevölkerungsregisters für illegal erklärt worden waren ­– mit Ausnahme der Muslim:innen. Diese beiden Vorgänge sorgen dafür, dass viele Muslim:innen selbst wenn sie in Indien geboren wurden zu illegalen Einwander:innen erklärt werden um einfach entweder abgeschoben zu werden (was noch das weit glücklichere Szenario ist) oder bis zum Tod im Internierungslager zu arbeiten. Das Innenministerium gab bekannt, dass weitere Internierungslager im ostindischen Bezirk Assam zwischen den Grenzen zu Bhutan & Bangladesh geplant sind.


    Im Bundesstaat Uttar Pradesh regiert ein Mönch namens Yogi Adityanath, ein Vertreter der BJP, welcher Muslim:innen als "gefährliche Kriminelle" bezeichnet, sie als Teil einer systematischen islamischen Verschwörung sieht und behauptet, sie befänden sich im Krieg gegen den indischen Staat und die Hindus. Er sagte einmal:

    "Wenn ein Hindu-Mädchen einen muslimischen Mann heiratet, dann werden wir im Gegenzug hundert muslimische Mädchen nehmen. (…) Wenn sie einen Hindu-Mann töten, dann werden wir hundert muslimische Männer töten."

    Bevor er 2017 zum Ministerpräsident gewählt wurde, war er als Drahtzieher hinter der Jugend-Organisation Hindu Yuva Vahini, die immer wieder beschuldigt wird religiöse Gewalt zu provozieren und sich daran zu beteiligen.

    Der Ministerpräsident von Uttar Pradesh belässt es jedoch nicht nur bei der Hetze gegen Minderheiten. Zwischen 2000 - 2017 wurden 1.782 Fälle registriert , bei denen die Polizei auf angebliche Kriminelle schoss, seit dem Amtsantritt Adityanaths 2017 hat sich diese Zahl bis zum Amnesty Bericht im Juli 2021 auf 6.500 zweifelhaften Polizeieinsätzen alleine in seinem Bundesstaat (!) erhöht. Mindestens 125 Todesopfer hatten diese Polizeieinsätze zu verantworten, darunter überproportional viele Muslim:innen mit laufenden Verfahren. Eines dieser Opfer war ein 30 Jahre alter Mann namens Aslam, welcher am 9. Dezember 2017 von der Polizei erschossen. Eine geplante Tötung der Polizei, die natürlich angab, "dass er ein großes Verbrechen geplant hatte" und bei einem "Schusswechsel" starb. Natürlich feiern die nationalsozialisitische BJP und die Regionalregierung diese Polizeiaktionen als Erfolge und die Anhänger:innen Adityaraths bezeichnen ihn bereits als ideologischen Nachfolger Narendra Modis.


    Seitdem Narendra Modi 2014 an die Macht kam, gab es zahlreiche Proteste gegen die indische Regierung die sich wie in einem Staffellauf weiterreichen. Besonders viel Aufsehen erregten hierbei Proteste von Bauern die Ende 2020 begannen um gegen eine Agrarreform anzukämpfen, die den Handel mit Agrarprodukten "liberalisieren", also privaten Investoren den Zugang zum Agrarmarkt erleichtern soll.

    Die Landwirte haben wegen den Reformen Angst vor massiv sinkenden Preisen. Eine große Zahl von Kleinbauern sieht sich nicht in der Lage, mit den Agrarkonzernen auf Augenhöhe zu verhandeln und befürchtet massive Einkommensverluste. Eine Befürchtung, die auch viele Experten teilen. Sie warnen vor einer weiteren Verschlechterung der Lebenssituation vieler Landwirte. Schon im heutigen System staatlich kontrollierter Märkte mit Preisgarantien kämpfen viele Kleinbauern um ihr wirtschaftliches Überleben. Die neue Gesetzeslage könnte die Lage der Kleinbauern erneut deutlich verschlechtern. Preisabsprachen zwischen den privaten Investoren und fehlende staatliche Garantiepreise könnten vor allem für die Kleinbauern zu massiven Problemen führen.


    Neben zahlreichen Protesten gegen die Regierung gerade seit Beginn der Coronapandemie befindet sich Indiens Regierung um Narendra Modi zudem in einem Krieg gegen die autonome Region Kashmir, um das seit Jahrzehnten ein oft blutiger Streit zwischen Indien und Paklstan herrscht, die die Region jeweils für sich beanspruchen. Seit der Machtergreifung der BJP um Narendra Modi haben sich die Unruhen in der Region Kashmir nochmal weiter verschärft und Konflikte zwischen Militärs und Zivilist:innen und Gruppen die die Unabhängigkeit Kashmirs einfordern flammen immer wieder auf. Den letzten größeren Zusammenstoß der beiden Atommächte Indien und Pakistan in der Kashmir Region gab es zuletzt 2019, als eine pakistanische Terrororganisation einen Anschlag verübte, bei dem 40 indische Sicherheitskräfte ums Leben kamen.



    Freilich ist Indien leider nicht das einzige Beispiel für Hindu/Buddhistischen Nationalismus und Verfolgung gegen Muslim:innen, wie auch im Bisaboard über die Jahre im News-Topic und anderen Themen über die Jahre immer wieder berichtet wurde, fand und findet weiterhin ein Genozid gegen die dem Islam angehörenden Minderheit Rohingya in Myanmar statt, wobei ich das Thema gesondert in einem anderen Beitrag oder anderen Thema darauf eingehen werde.

  • Nach so ner großen gut recherchierten Post fühle ich mir etwas schlecht nur was kurzes zu posten was nicht darauf eingeht.

    Was in Indien los ist klingt furchtbar, ich hoffe dass es ihnen tatsächlich möglich ist die Regierung irgendwann wieder los zu werden.


    Kennt ihr das, wenn ihr in die Tageszeitung, bei den Leserbriefen schaut und es immer das Selbe ist?

    Zuerst kommen Ein, oder Zweizeiler darüber das der Missbrauchsskandal total nicht in Odrnung ist.

    Dann gehts aber weiter mit, "Ja aber die Kirchenaustritte!"

    Und das ganze, "Gott ist doch nicht verantwortlich für sein Bodenpersonal, mimimi".


    Niemand nimmt sich je die Zeit über die Opfer zu sprechen. Ob es diesen gut geht, ob diese gut versorgt werden, dass Priester die wegen sexuellen Missbrauch angeklagt sind frei rumrennen durch eine Mischung aus kirchlicher Immunität und Verjährung.

    Die Leute setzen absolut unangemessene Prioritäten.

  • So, nachdem ich von Sunaki, Gully Van Deckel, Mandelev und vielen anderen ein wenig dazu befragt wurde, wieso ich konvertiert bin, wie es dazu kam etc, möchte ich hier im folgenden schildern, was eigentlich passiert ist, dass ich Muslima wurde. Werde mich auch ein wenig auf Punkte beziehen, die ich in der Vergangenheit hier im Thema schon erläutert habe, wie unter anderem in der Diskussion mit Bastet zum Thema "Ist Konvertierung Cultural Appropriation", also nicht wundern, wenn ihr bereits gelesenes nochmal hier seht.


    Ich bin christlich (protestantisch um genau zu sein) getauft und erzogen worden. Ich habe in meinem Leben immer an Gott/ein höheres Wesen geglaubt, also selbst, wenn ich Phasen hatte, wo ich kritisch war (dazu gleich mehr), war ich nie atheistisch.

    Als Kind und Jugendliche habe ich viel Komfort in der Kirchengemeinschaft gefunden, ich war in einem christlichen Kindergarten, in einer kirchlichen Nachmittagsbetreuung, ich habe konfirmiert, mich darüber hinaus auch mit der Gottesdienstgestaltung für kleinere Kinder auseinandergesetzt. Ich habe, von der Kirche aus, bei Beerdigungen, Hochzeiten und Taufen mitgewirkt, und bin regelmäßig sonntags in die Kirche.


    Und trotzdem habe ich mich Gott nie nah genug gefühlt. Es gab ein paar Dinge im Christentum, meiner damaligen Religion, die ich persönlich einfach nicht ... verstanden habe? Da wäre zum Beispiel das komplette alte Testament, auch wenn sich das Christentum, besonders Protestanten, davon ja ein ganzes Stück zu distanzieren versuchen, und das neue Testament, besonders die vier Evangelien, als die "frohe Botschaft" dargestellt werden und auch viel eher aus dem neuen Testament gelesen wird. Trotzdem wird teils viel an diesen alten Geschichten festgehalten, jeder von euch wird wohl die Geschichte von Adams und Evas Verbannung aus dem Paradies, Noahs Arche und so kennen.

    Ich habe den Zorn Gottes im alten Testament irgendwie einfach nicht verstanden, angefangen von der Sintflut und Noahs Arche, bis zu dem Sterben tausender ägyptischer Kinder. Es hat sich für mich nicht richtig angefühlt, an einen strafenden, jähzornigen Gott gleichermaßen zu glauben, wie an den liebenden, vergebenden im neuen Testament.

    Außerdem hat die Dreifaltigkeit, die im christlichen Glauben sehr zentral ist (der Vater, der Sohn, der heilige Geist) keinen Sinn für mich ergeben. Versteht mich nicht falsch, wenn ihr daran glaubt - good for you! Ich habe es lange probiert, und es hat nie "klick!" gemacht. Ich habe nie verinnerlicht, wie wir alle "Gottes Kinder" sein können, wenn ihm Jesus von uns allen aber anscheinend der wichtigste und zentralste ist. Klar, er hatte eine wichtige Rolle und obvs einen super Draht zu Gott, aber sein leibeigener Sohn zu sein? Hmmm. Und auch die Sache mit dem heiligen Geist, Jesus jetzt mal dahingestellt, war für mich immer sehr komisch und ich habe das, obwohl ich wie gesagt viel zum Thema gelesen hatte, im Unterricht und auch in der Kirche war, einfach nicht verinnerlichen können.


    Mit 14, nach meiner Konfirmation, habe ich damals von evangelischer Religionslehre auf Ethik gewechselt als Unterrichtsfach. Nicht weil ich nicht mehr geglaubt habe, sondern weil ich einfach mehr kennenlernen und verstehen wollte. Ich wollte viel mehr über andere Religionen, Sekten, Philosophie, Okkultismus und so weiter aufgeklärt werden. Und da hat sich dann schon langsam, jetzt rückblickend natürlich, alles angebahnt für mich.

    Neben dem Christentum gibt es bekanntlich vier weitere Weltreligionen, den Buddhismus, Hinduismus, Judentum und den Islam. Wir haben alle durchgenommen und ausführlich besprochen. Sogar über koschere und helal Lebensmittel haben wir damals gesprochen, also es war wirklich nicht nur oberflächlich.

    Und da hatte ich dann zum ersten Mal diesen Moment, wo ich den Islam - trotz der nach 9/11 und 7/7 im Westen zunehmenden Islamfeindlichkeit - zum ersten Mal kennengelernt habe und viele, für mich, schöne Seiten an der Religion verstanden habe. Irgendwie wirkte der Islam auf mich einfacher und unkomplizierter als die anderen abrahamitischen Religionen, irgendwie wirkte es für mich, dadurch dass es beispielsweise nicht "die Kirche" gibt, so, als gibt es einen direkteren Draht zwischen Mensch und Gott. Weiterhin glauben wir Muslime ja, dass der Quran (jetzt mal vollkommen dahingestellt, was im historischen Kontext vielleicht sinnvoll ist) das direkt an unseren Propheten gesprochene Wort Gottes ist. Da gibt es keine Überlieferungen, kein Hörsagen, keine großen Abweichungen davon, wie die Geschichte mal im Original gewesen sein könnte. Es ist keine Erzählung "über" Gott, sondern von Gott selbst. Ich finde es außerdem schön, das war einer meiner ersten Eindrücke, wie viel der Glaube bei Muslimen in den Alltag einfließt, seien es die fünf Pflichtgebete, die man im Endeffekt gemeinschaftlich betet (passiert ja circa zur selben Uhrzeit, in dieselbe Richtung, das hat schon was, haha), das jährliche Fasten, das generelle Verständnis von Beziehungen und Ehe ... Irgendwie macht das Religion für mich, als jemanden der Religion gerne praktizieren will, im Alltag, mit anderen, viel greifbarer.


    Ich war auch schon davor durch meine Erziehung offen für den Islam und bin immer mit offenem Herzen und Geist an die Religion anderer herangetreten, das tue ich heute nach wie vor. Damals dachte ich mir schon "Hmm, das wäre doch genau das, was ich mir von Religion wünsche!", aber so einfach ist das im Kopf dann doch nicht gewesen. Nicht, weil ich nicht wollte, sondern weil ich gar nicht wusste, dass man seine Religion wechseln darf. Und auf einem 400 Einwohner Kaff im Herzen des politisch schwarzen Bayerns will man nicht die "Kopftuchträgerin" und "IS Braut" sein, so rückblickend.

    Ich habe geistig gar nicht erfasst, dass ich eigentlich konvertieren kann und darf, wenn ich das möchte. Denn vor Reaktionen wie der von Bastet - ohne dir da jetzt zu nahe treten zu wollen, die Diskussion ist ja durchaus bisschen her, aber deine Reaktion ist einfach n gutes Beispiel - hatte ich einfach auch irre Angst, primär von Leuten, die mir wichtig sind, und natürlich auch meinen potenziellen muslimischen Glaubensgeschwistern. Ich dachte wirklich, dass ich mir als weiße, europäische Frau nicht "aneignen" darf, Muslima zu sein. Ein liebes Menschlein hier im BB hat meinen Beitrag damals ja auch scheinbar mit dem Betreff "wieso spielt die Minderheitsbingo" oder so ähnlich gemeldet.
    Deswegen hab ich diese Gedanken, die da in mir schon vor ein paar Jahren gewachsen waren, sehr schnell im Keim erstickt.


    Ein paar Jahre später, 2019, hatte ich mich aufgrund meiner Lebensumstände wieder ein wenig mehr von Spiritualität und Religion abgewandt. Ich habe nach wie vor an Gott geglaubt, aber ich steckte irgendwie in einer Glaubenskrise. Warum erschafft man ein Wesen, das Zerstörung anrichtet, Blut vergießt und einander nach dem Leben trachtet? Warum hat uns Allah, wenn es ihn wirklich gibt, nicht einfach gut geschaffen?
    Meine Oma, Gott hab sie selig, ist im Oktober 2019 gestorben, und obwohl sie irre dement und krank war, hat sie sich (sie hat Tagebuch geschrieben, daher weiß ich so in Detail davon) so sehr darauf gefreut, meinen Opa, der 2 Jahre zuvor gestorben war, wiederzusehen und Gott zu treffen. Sie hat ihr ganzes Leben lang immer am Glauben festgehalten, und von ihr habe ich bestimmt auch viel meiner Spiritualität und dem Suchen der Nähe Gottes mit auf meinen Weg bekommen. Diese innige Liebe zu Gott und dem Glauben hat mich dann irgendwie wieder mehr zurück in meine eigene Spiritualität gezogen, und ich habe mich auf die Suche nach mir und Gott gemacht. Dann ist die Pandemie passiert und ich habe viel gelesen, viele Videos in mich hineinverschlungen. Letztes Jahr ist dann auch meine Mutter gestorben. Und da stand ich da, alleine, kraftlos, zornig, aufgelöst, depressiv.

    Ich habe wieder angefangen zu beten. Nicht, weil ich irgendwas bestimmtes wollte, sondern einfach, weil mir das Gespräch mit Gott irgendwie geholfen hat. Es hat mir geholfen, meine Gedanken zu sammeln, mich zu sammeln und für eine Sekunde einfach den Weltschmerz loszulassen.


    Parallel dazu hatte ich wen kennengelernt, der Moslem war, und auch wenn wir beide jetzt nichts mehr miteinander zu schaffen haben, hat die Person mich durch ihre Existenz und wie sie Glauben lebt, daran erinnert, dass es den Islam gibt. Klingt so kitschig, ich weiß, haha. Ich habe mich dann erneut damit auseinandergesetzt und bin auf einen muslimischen Discordserver, einfach, weil ich ein paar Fragen hatte. Gut, was heißt muslimisch, die meisten dort sind Muslime, aber man darf auch als Atheist gerne teilhaben, solange man respektvoll bleibt. Religion spielt dort jedenfalls ein großes Thema! Zu meinem Glück sind die Leute dort unheimlich offen und lieb gewesen, die allermeisten sind in meinem Alter und ein paar von ihnen studieren theologische Fächer mit starkem islamischem Schwerpunkt.

    Ein inzwischen super lieber und wichtiger Freund hat mich dann, weil er der Serveradmin ist, n bisschen unter die Fittiche genommen. Aber nicht im Sinne von man zwingt mir etwas auf, sondern er hat einfach von sich aus viel erklärt und mir auch viel über seinen eigenen Glauben erzählt, welchen Werdegang er hatte. Im Islam gibt es nämlich, falls das nicht gemeinhin bekannt ist, verschiedene Strömungen, und es macht einen sehr großen Unterschied, ob du Sufi oder Salafi bist, beispielsweise. Also auch innerhalb der Religion ist das Spektrum an Erfahrungen unheimlich weit und nicht jeder, der dort hineingeboren wird, ist auch schon dort angekommen, wo er hin will.


    Jedenfalls - ich habe mir von ihm, weil er islamische Theologie studiert, auch eine deutsche Quranübersetzung empfehlen lassen. Ich wollte den Quran sowieso lesen, aber natürlich ist es mir wichtig gewesen, eine Übersetzung zu finden, die möglichst nah daran ist, in Sinn und Form, was dort auf arabisch steht. Und dann habe ich gelesen, viele Nächte, auch tagsüber immer wieder ein paar Minuten. Und gleich relativ zu Beginn habe ich einen ganz innigen Moment irgendwie gehabt. Ich habe weiter oben beschrieben, dass es für mich schwierig war, zu verstehen, wieso uns Gott so und so geschaffen hat, wenn er uns auch einfach gut hätte machen können. Im Quran ist die Schöpfungsgeschichte ähnlich, aber doch anders, als ich sie aus der Bibel vorher kannte. Ich suche die Stelle mal bei Zeiten raus, aber im Endeffekt trägt es sich quasi so zu - die Engel fragen Allah genau meine Frage. "Warum erschaffst du ein Wesen, das Blut vergießt und Zerstörung anrichtet?" Ich war irgendwie ein wenig baff, dass eine Frage, die für mich in meiner Spiritualität SO zentral gewesen war die letzten Jahre, quasi direkt am Anfang einfach angesprochen wurde. Und die Antwort hat mit mir sehr resoniert. Oder eher wie ich die Antwort interpretiert habe, selbstverständlich. Gott lässt Adam kommen und er zeigt auf metaphorische Art und Weise, um die Message mal abzukürzen, dass der Mensch im Gegensatz zu den gutgeschaffenen Engeln lernen kann. Er kann sich bewusst entscheiden, bewusst handeln, und am Ende des Tages ist es nicht "das Gute", das uns gut macht, sondern die Tatsache, dass sich viele von uns aktiv dazu entscheiden (und damit meine ich jeden Menschen, nicht nur Muslime) das Gute zu tun, obwohl die Versuchung des Bösen existiert und es manchmal auch viel, viel einfacher wäre, einfach schlecht und "boshaft" zu handeln. Das ist die Bedeutung hinter dem Menschsein, für mich, auf spirituelle und religiöse Art und Weise, und es hat mich so umgehauen und bewegt, so eine Message für mich im Quran zu entdecken. Ich habe obvs auch weitergelesen, aber der Schöpfungsakt Adams (und auch die "Verbannung" aus dem Paradies ist btw anders, Gott kickt die beiden nicht jähzornig hinaus, sondern er begegnet ihnen barmherzig und sagt quasi "keine Angst, ich bin bei euch, aber ihr seid reif für das nächste Abenteuer auf der Erde") ist für mich unheimlich zentral gewesen.


    Bevor jetzt die altbekannte islamophobische Rhetorik kommt - ja, ich bin mir bewusst, dass im Quran auch ein paar Sätze stehen, die gerne dumm und dämlich gekaut werden, wenn Leute darstellen wollen, wie "gewaltpotenziell" der Islam doch ist. Ja, da steht drin, an genau zwei Stellen, dass man "Homos aus den Fenstern werfen soll" (im übrigen, ums mal theologisch richtig zu stellen, gehts bei den "Homos" im Islam auch viel um "Knabenliebe", das war historisch gesehen zu der Zeit leider unheimlich verbreitet) und dass man "Ungläubigen mit dem Schwert begegnen soll". Würde ich je so handeln, nur weil es im Quran steht? Nein. Bin ich großer Advokat dafür, dass man diese Sachen irgendwo auch in nem historischen Kontext sieht und solche Details, so grauenvoll wie sie sind, verurteilt, aber auch hinterfragt, warum das da so drinsteht? Natürlich. Gibt es leider genug Menschen, die ihre schrecklichen Taten mit Religion rechtfertigen? Absolut. Das ist, wie ich bereits mehrfach hier auch angesprochen habe, dasselbe wie mit den Kreuzzügen seinerzeit. Schlechtes Handeln, Leid, Gewalt und Hass gegenüber anderen Menschen wird es leider immer geben, und Religion ist dafür nie der Motivator, es ist das Mittel zum Zweck.

    Ansonsten, um meinen vorherigen Punkt nochmal zu unterstützen - wenn das die polarisierenden zwei schlimmsten Stellen im Quran sind, sollten Menschen, die den Islam als per se gewaltbereite Religion ansehen, mal die Bibel lesen. Alleine schon die fünf Bücher Moses sind one hell of a ride, und stellen diese verurteilungswürdigen Stellen im Quran teilweise in den Schatten.


    Dann war für mich eigentlich klar, dass ich Muslima werden will, und im Winter, paar Wochen vor Heiligabend, habe ich meine Schahada, mein Glaubensbekenntnis, mit einigen Freunden gesprochen und bin seitdem Muslima. Ja, ich habe Weihnachten übrigens bei Freunden verbracht, aber eher als Familienzusammenkunft, als irgendwas religiöses. Die Reaktionen meines Umfeldes waren großteils sehr positiv, keiner hat unangenehme Kommentare gemacht, viele haben mir versichert, dass sich an unserem Verhältnis nichts ändern wird und sie mir denselben Respekt entgegenbringen, den sie mir auch schon vor meiner Konvertierung gegeben haben.


    Ich bin natürlich noch mitten in meiner Entwicklung, ich will unbedingt nochmal den Quran lesen, verschiedene Suren für das Gebet auf arabisch lernen (weil ja, aktuell bete ich auf Deutsch leise in meinem Kopf, lol), ich habe großen Respekt vor meinem ersten Ramadan in ein paar Monaten und ich war bislang auch noch nie in einer Moschee. Und trotzdem fühle ich mich angekommen, spirituell, zum ersten Mal in meinem Leben. Konvertieren ist religiöse Selbstfindung, und diese hört irgendwie nie auf. Ich werde nie "fertig" damit sein, ich werde immer lernen wollen, mich bilden, mit anderen super gerne über dieses Thema sprechen, und Gott in neuer Art und Weise kennenlernen.


    Danke fürs Lesen ^__^

  • Ich bedanke mich sehr für die Post, es ist ein sehr interessanter Text.

    Scheint so, als sei dir Religion schon immer am Herzen gelehen.


    Werdegang er hatte. Im Islam gibt es nämlich, falls das nicht gemeinhin bekannt ist, verschiedene Strömungen, und es macht einen sehr großen Unterschied, ob du Sufi oder Salafi bist, beispielsweise

    Und zu welchem Zweig gehörst du?


    Wie steht dir eigentlich ein Kopftuch? Unabhängig ob du nun eines tragen willst, du hast doch bestimmt mal eins angezogen aus Neugierde, oder?

    Von einem reinen Fashion Standpoint denke ich, dass es Gesichter manchmal etwas mondförmig aussehen lässt, alles in allem mag ich den Look aber, sieht cute aus.


    So ja, wir haben dich noch alle Lieb keine Angst^^

  • Ich habe den Zorn Gottes im alten Testament irgendwie einfach nicht verstanden, angefangen von der Sintflut und Noahs Arche, bis zu dem Sterben tausender ägyptischer Kinder. Es hat sich für mich nicht richtig angefühlt, an einen strafenden, jähzornigen Gott gleichermaßen zu glauben, wie an den liebenden, vergebenden im neuen Testament.

    Welches Verständnis hast du von Hölle? Wie wir wissen, ist es im Koran klar definiert, dass derjenige, der nicht gläubig ist, in die Hölle verbannt wird, wo er in alle Ewigkeit höchstes Leid erfahren wird. Nur um zu konkretisieren, was Ewigkeit bedeutet: Es hört auch nach 100 Billionen Jahren nicht auf. Und auch was das Leid an sich angeht, wird dies im Koran sehr genau beschrieben; u.a. wie einem kochendes Wasser über den Kopf gegossen, ihnen Kleidung aus Feuer angefertigt und die Organe rausgeschmolzen werden - ein sich ewig wiederholender Prozess.


    Eine Strafe wofür? Für einen ehrlichen Fehler - dass die Vorstellungskraft nicht ausgereicht hat, um den Glauben anzunehmen. Besonders interessant: Im Koran ist auch die Rede davon, dass Allah entscheidet, wen er gläubig werden lässt und wen nicht und es Menschen gibt, die von vornherein dazu prädestiniert waren, ungläubig zu bleiben (selbst die theologische Forschung gibt zu, dass es sehr schwer ist, diesen Determinismus wegzudiskutieren). Es also nicht so ist, dass er nur diejenigen Menschen bestraft, die an seine Existenz glauben, ihn aber dennoch ablehnen (wobei sich auch da die Frage stellen würde, warum ein außerkosmisches Superwesen Menschen für sowas mit endlosen Höllenqualen bestraft). Natürlich ist es auch schwer, diese Passagen im historischen Kontext zu sehen; hier reden wir von Unglauben als einzige Prämisse.


    Klingt für mich nicht nur nach einem nicht sehr barmherzigen Gott, es klingt für mich vor allem nach einem sehr menschlichen Gott. Ein Gott, welcher keine anderen Götter neben sich duldet (Eifersucht?) und erbarmungslos mit denjenigen ist, die ihn nicht anerkennen (Geltungsdrang? Minderwertigkeitskomplexe?).

  • Bin jetzt gerade nur am Handy, also verzeiht mir, dass ich die Zitier-Funktion nicht nutze.

    Sunaki - ich habe tatsächlich noch nie Hijab getragen, ich treffe nächsten Monat eine Freundin von mir, die mir zeigt, wie ich das Kopftuch zum Gebet aufsetze, weil muslimische Frauen dabei eigentlich ihr Haupt bedecken, was ich aktuell noch nicht mache. Also ne, Hijab hab ich tatsächlich noch nie getragen, auch wenn mir mein Freund welche für das Gebet geschenkt hat. Wie ich zu Hijab eingestellt bin- gute Frage tatsächlich. Ich will nicht ausschließen, dass in ein paar Jahren der Wunsch erwächst, aktuell sehe ich aber noch keinen Anlass dazu. Steht mir aber bestimmt gut, haha.


    Raito das ist eine gute Frage, über die wir am Server auch oft diskutiert haben, und zu der ich inzwischen auch eine Meinung habe. Mein persönliches Empfinden ist, dass ich Allah für so barmherzig halte, dass die wenigsten "guten" Menschen in der Hölle landen, und mit gut meine ich nicht gläubig. Und auch an die Ewigkeit der Hölle glaube ich in diesem Sinne nicht. Würde gerne vorher nochmal das Gespräch mit meinen in der Hinsicht bewanderten Freunden suchen und dann nochmal darauf zurückkommen, wenn dir das auch genehm ist.

  • New psychology study provides insight into why religion boosts meaning in life
    New research sheds light on why being religious is positively associated with perceiving meaning in one's life. While religiousness is associated with a sense…
    www.psypost.org


    Neue Studien in den USA von Michael Prinzing, der gerade seinen PhD bzw. Doktor an der University of North Carolina in Chapel Hill macht sowie Patty Van Cappellen und Barbara L. Fredrickson geben Aufschlüsse darauf, warum Religion bzw. religiöser Glaube mehr Menschen das Gefühl an einen Sinn und Zweck/Bestimmung im Leben gibt. "Ich habe gemerkt, dass religiöse Menschen oft behaupten, dass ihr Leben bedeutungslos wäre, wenn ihr religiöser Glaube nicht stimmen würde. Als jemand, der den Sinn des Lebens studiert macht mich das neugierig", sagte der Forscher Michael Prinzing. "Was ist es mit dem religiösen Glauben, dass das Leben mehr Sinn ergibt?" Psycholog*innen, die den Zusammenhang zwischen Religiosität und empfundenen Sinn des Lebens studierten, versuchten dies zu erklären, in dem sie auf die Weisen zeigten, in denen Religionen Menschen in Gemeinschaften zusammenbringen. Diese Gemeinschaften bieten soziale Unterstützung und einen Sinn für Bestimmung und Bedeutsamkeit, was das Leben bedeutsam anfühlen ließe. "Allerdings erwartete ich nicht, dass religiöse Menschen selbst eine derartige Erklärung geben würden", erklärte Prinzing. "Wenn ich mit religiöse Menschen darüber rede, warum ihr Glaube sie denken lässt, dass ihr Leben eine Bedeutung habe, habe ich festgestellt, dass sie tendieren Dinge zu sagen wie: "Wenn Gott nicht existieren würde, dann wären wir bloß kosmischer Zufall. Wir wären nur Staubkörner im unermesslichen kosmischen Nichts und es gäbe keine Signifikanz für alles was wir tun." Das ist eine deutlich andere Erklärung. "In diesem Papier war die Idee, diese beiden Erklärungen zu testen: die akademische psychologische Erklärung und die Erklärung der Nichtfachperson."


    In einer ersten Studie mit 227 Teilnehmer*innen antworteten die Teilnehmer*innen jede Nacht auf Fragen wie "ich hatte ein Gefühl des Sinns und Zweck des Lebens", "ich fühlte Gottes Präsenz" und "wie sehr fühltest du dich in den letzten 24 Stunden sozial integriert und 'auf der gleichen Seite' mit anderen". In der zweiten Studie mit 1.501 Teilnehmer*innen an der Baylor Religion Umfrage wurden Querschnittsdaten untersucht, welche Bewertungen zu Religiosität, Sinn des Lebens und sozialer Bedeutsamkeit inkludierte. Die Teilnehmer*innen antworteten auf Fragen und Aussagen wie "wie oft nimmst du Teil an Gottesdiensten in Gotteshäusern?", "Ich habe einen zufriedenstellenden Lebenszweck für mich entdeckt" oder "Wie wichtig fühlst du dich für andere Menschen?". In der dritten Studie mit 489 Erwachsenen Teilnehmer*innen wurden wiederum wissenschaftlich verifizierte Versionen der Bewertungen benutzt, jedoch waren die Ergebnisse identisch in beiden Studien. In der vierten Studie verlangten die Forscher*innen einen direkten Test ihrer Hypothesen durch Messung von sowohl wahrgenommener sozialer Bedeutsamkeit und wahrgenommener kosmischer Bedeutsamkeit. 301 Teilnehmer*innen füllten einen Beurteilungsbogen zu Religiosität und Sinn des Lebens. Sie gaben zudem an, in welchem Maße sie mit Aussagen wie "Mein Leben hat eine Bedeutung für andere Menschen" und "Mein Leben ist bedeutsam im großen Ganzen des Universums" zustimmen.


    Wesentliche Zusammenfassungen zu den Studien in dem verlinkten Artikel sind:


    • Prinzing und seine Kolleg*innen werteten in einer ersten Studie mit 227 Teilnehmer*innen wie erwartet, dass religiöse Menschen ihr Leben sinnstgebender empfinden als nicht religiöse Teilnehmer*innen
    • Die Beziehung zwischen Religiosität und wahrgenommenen Sinn im Leben wurde bisher zu teils erklärt durch soziale Integration und Gemeinschaftsgefühl in religiösen Glaubensgemeinschaften wie Kirchen oder Moscheen, jedoch fanden die Forscher*innen heraus, dass soziale Integration weniger als ein Drittel der Assoziation ausmacht.
    • Höhere Religiosität wird assoziiert mit erhöhter soziale Bedeutung, und erhöhte kosmische Bedeutsamkeit, was wiederum verlinkt sei mit erhöhten Sinn des Lebens. Kosmische Bedeutsamkeit macht hierbei jedoch einen deutlich höheren Anteil an der Beziehung zwischen höherer Religiosität und Sinn im Leben aus als soziale Bedeutung.
    • Die Hauptzusammenfassung ist, dass beide Erklärungen zum Zusammenhang zwischen Religiosität und empfundener Bedeutung stimmen, aber die Komische-Bedeutsamkeits-Hypothese eine deutlich größere Rolle spielt. "Religiöser Glaube erscheint dem Leben vor allem mehr Sinn zu geben, weil es erscheint Menschen den Sinn zu geben selbst im großen Ganzen des Universums wichtig zu sein", sagte Prinzing zu PsyPost.
    • Die Studie inkludiert jedoch wie ziemlich jede Studie einige Limitierungen: "Da diese Studien keine zusammengewürfelten Experimente waren, müssen wir vorsichtig sein, nicht zu schnell zu Ergebnissen zur Ursache zu springen." sagte Prinzing. "Klar ist es nicht möglich, Studienteilnehmer*innen zufällig in verschiedene Level von Religiosität zuweisen. Jedoch könnten zukünftige Studien testen, ob Menschen mit religiösen Ideen vorzubereiten zu Änderungen im empfindeten Sinn im Leben führt, und ob dieser Effekt erklärt wird durch Veränderungen in der empfundenen sozialen Bedeutsamkeit und kosmischen Bedeutung."
    • Eine weitere Limitierung zur Aussagekräftigkeit ist die Tatsache, dass es bei den Studien nur religiöse Teilnehmer*innen gab, die den abrahamischen monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum & Islam) angehören."Es könnte sein, dass Dinge ganz anders aussehen können bei Menschen mit anderen religiösen Traditionen" . Ähnlicherweise kommt Nicht-Religiosität in verschiedenen Formen. Es könnte wichtige Unterschiede geben zwischen Menschen die Religion verlassen haben und Menschen die nie religiös waren. Zukünftige Forschungen könnten diese Nuancen untersuchen," sagte Prinzing.
  • Das ist jetzt auch ne gute Weile her da habe ich einen ganz guten Leserbrief bemerkt der eine Sache anspricht die jetzt bei dem ganzen katholoschen Missbrauchsskandal sehr oft außen vor gelassen wird.

    Vielleicht auch nur aus purer Praktikalität, aber es ist ja wohl bedenklich wenn der Papst nun das Ende des Zölibats in betracht zieht, als Antwort auf die Missbrauchsfrage.

    Wenn Missbrauch in der Regel auf Power aufbaut, oder aktive Pädophile sich solche Berufe bewusst dafür aussuchen.

    Das zeugt von einem gefährlichen, wenn auch vorhersehbaren Missverständnis der Situation.

  • D:<

    Hat den Titel des Themas von „Religionen - Fluch oder Segen?“ zu „Religionen und Glaube“ geändert.
  • Mipha

    Hat das Label Gesellschaft hinzugefügt.
  • Es ist immer wieder besorgniserregend zu sehen, wie Leute in Krisenzeiten sich nicht nur der Religion mehr zuwenden, sondern auch so einem Bullshit wie Astrologie, Homöopathie, der ganze Mist mit den Kristallen und co. und quasi alles andere eher glauben und sich eher zuwenden würden als Fakten.

    Ist leider auch immer so, dass sich Menschen nicht nur zu leicht, sondern leider auch von sich selbst aus sehr bereitwillig von Sentimentalitäten, emotional aufgeladenen Reden und vereinfachten Antworten mitreißen lassen und manche davon sind vielleicht nicht per se dumm, aber sie wollen dumm sein um ihre Eigenverantwortung abzugeben.


    Gibt zwar eine Korrelation zwischen denen, die politisch sehr rechts stehen und deren Vorliebe für unwissenschaftliche Methoden und Glauben, aber man kann's halt nicht verallgemeinern.

    Auch leider zu viele eigentlich nicht wissenschaftsfeindliche und progressive Leute verschreiben ihr Leben irgendeiner Fantasie.


    Ironisch wird's dann, wenn sich grade diese Leute über Religionen lustig machen und im nächsten Satz dir irgendeinen Kristall andrehen wollen oder meinen, du würdest ganz gemäß deinem Sternzeichen agieren. Da denk ich mir dann... das kann doch nicht dein Ernst sein? Viele moderate Gläubige sind sogar viel weniger wissenschaftsfeinlich also solche Esoleute.


    Und immer wenn du eine Erklärung verlangst wie es sein kann, dass eine Konstellation von Gasbällen im Universum deinen Charakter oder Lebensweg beeinflussen, kriegst du gar keine wirkliche Antwort oder ein mystisches Gedöns.

    Und wenn ich nochmal so einer Kristallhexe zuhören muss oder irgendwas Mystisches über das Gleichgewicht in meiner Seele höre, krieg ich ein Aneurysma. x.x


    Das hört ja bei diesen oder bei Leuten, die Globuli gegen einen harmlosen Schnupfen nehmen, leider nicht auf. Deren Ideen sind unglaublich gefährlich gegenüber dem wissenschaftlichen Fortschritt und der modernen Forschung. An sich geht's mich ja auch nichts an, wenn jemand bei einer schweren Erkrankung eine angemessene medizinisch Behandlung verweigert und stattdessen Globuli schluckt bis man 🌟 überraschenderweise 🌟 stirbt, aber davor hat diese Person noch ihren unwissenschaftlichen Mumpitz über eine Facebookmom/Telegramgruppe verbreitet und irgendeine Ingrid lässt dann ihre Kinder nicht impfen oder verweigert ihnen in anderer Weise eine angemessene, medizinische Versorgung.


    Gibt natürlich auch Menschen, die nicht derart fanatisch in ihrem Glauben sind, ob das nun eine offiziell anerkannte Religion ist oder irgendwas Esoterisches oder Okkultes, und manche sind zum Glück entweder sehr moderate Christ*innen oder Muslime, und andere sammeln Rosenquarzsteine und andere in erster Linie, weil sie halt finden "shiny rocks look nice" oder for fun Sternzeichenmemes anschauen, aber in Krisenzeiten schießt die Zahl derer, die sich entschieden haben irgendeiner mystischen Bewegung anzuschließen, hoch.


    ... und ich will auch in Diskussionen keine Auszüge aus der Bibel oder dem Koran sehen oä. Es ist einfach kein Argument, Punkt. Wenn du daran oder an Auszüge daraus glaubst, ist das alleinig deine Angelegenheit, aber weder ein Pro- noch ein Kontra-Argument für irgendwas auf dieser Welt.

  • Es ist immer wieder besorgniserregend zu sehen, wie Leute in Krisenzeiten sich nicht nur der Religion mehr zuwenden, sondern auch so einem Bullshit wie Astrologie, Homöopathie, der ganze Mist mit den Kristallen und co. und quasi alles andere eher glauben und sich eher zuwenden würden als Fakten.

    Man muss ja nicht den Glauben anderer teilen aber man kann wenigstens respektvoll mit Menschen umgehen、die an etwas glauben wollen、ganz egal was das nun ist. Ausdrücke wie "Mist" oder "Bullshit" sind einfach verletzend. Alleine wegen diesem von mir zitiertem Absatz habe ich deinen Beitrag nicht einmal weiter gelesen weil mich persönlich solche Aussagen mehr verletzen bzw mehr besorgniserregend sind als Menschen die vielleicht nicht rational denken wollen/können.

  • Es ist immer wieder besorgniserregend zu sehen, wie Leute in Krisenzeiten sich nicht nur der Religion mehr zuwenden, sondern auch so einem Bullshit wie Astrologie, Homöopathie, der ganze Mist mit den Kristallen und co. und quasi alles andere eher glauben und sich eher zuwenden würden als Fakten

    Rate mal wer super auf all dieses Zeug steht? Der neue britische König.

    Als Kind fand ich Horoskope und Heilsteine ja noch ganz quirky. Ich habe gerne Steine gesammelt und solche Attribute geben dir dann ein bisschen Lore dazu.

    Aber selbst damals hab ichs nie völlig abgekauft. War mehr ein, ja warum nicht. Und denke so ist es dann auch am besten, so ein netter Plazebo Effekt.

    Wenn man dann aber ernsthaft darauf baut wirds aber richtig.

    Meine Mutter steht auch total auf Nostradamus.

    Man muss ja nicht den Glauben anderer teilen aber man kann wenigstens respektvoll mit Menschen umgehen

    Wie ich vor Jahren mal schrieb, wenn man erfährt, dass es in Afrika noch viele Leute gibt die an Magie glauben klingt das alles spaßig und kulturell interessant.

    Dann erfährt man dass sie Albino Geburten als böses Omen ansehen und diese in Stücke hacken.

    Und im Westen ist es auch nicht unüblich auf lebensrettende medizinische Schritte zu verzichten, weil's ja genau so gut hilft die Quelle deiner Krankheit in ein Wasserglas zu stellen. Oder weil Gott es nicht so toll findet wenn Menschen Blut konsumieren.

    Was dann ganz stolz in Listen vorgezeigt wurde.


    Als Hobby ists ja fein, nur kann soviel schief gehen wenn die Menschen involviert wirklich daran glauben und vor sowas dermaßen Gefährliches, insbesondere wenn Kinder imvolviert sind, dass der quirky Spaß aufhört.


    Ashin-Lan-Fuso 阿信蘭福搜 Vorschreiben vielleicht nicht, aber man kann Ärzten das Recht die Eltern zu überstimmen einräumen wenn etwas gesundheitlich relevant ist, man kann Bildung fördern und wenn man Leuten auch nichts aufzwingen kann, so kann man sie doch für ihr Verhalten verurteilen.

  • Man muss ja nicht den Glauben anderer teilen aber man kann wenigstens respektvoll mit Menschen umgehen、die an etwas glauben wollen、ganz egal was das nun ist.

    Ne, sorry, aber das ist einfach falsch. Wir reden hier nicht davon, dass Leute irgendwelche Götter halt so anbeten für sich und so, oder dass sie fünfzehn Spiegel irgendwo aufhängen. Wir reden hier von wissenschaftsfeindlichkeit, deren Verbreitung nicht nur dazu führt, dass Menschen sterben (auch Menschen, die diesen "Glauben" nicht für sich gewählt haben, wie die Kinder von den fraglichen Personen - oder halt auch Leute die in der Pandemie durch das Risikoreiche verhalten dieser Menschen gefährdet wurden), sondern spezifisch auch einer Ideologie, die sich aktuell ganz eng mit Faschismus vermengt - da sie mit diesem eben die Wissenschaftfeindlichkeit gemeinsam hat und daher gut damit einhergeht.


    Mir ist es ja egal wenn Tante Antje lieber Zuckerkügelchen schlucken mag, statt echter Medizin, ABER sobald sie anfängt ihrem Sohn Michel Zuckerkügelchen statt einer Masernimpfung zu geben, dann ist es vorbei. Wenn sie dann noch mit Querfaschos auf die Straße geht, um gegen Masken zu demonstrieren, dann erst recht.

  • Es ist immer wieder besorgniserregend zu sehen, wie Leute in Krisenzeiten sich nicht nur der Religion mehr zuwenden, sondern auch so einem Bullshit wie Astrologie, Homöopathie, der ganze Mist mit den Kristallen und co. und quasi alles andere eher glauben und sich eher zuwenden würden als Fakten.

    Man muss ja nicht den Glauben anderer teilen aber man kann wenigstens respektvoll mit Menschen umgehen、die an etwas glauben wollen、ganz egal was das nun ist. Ausdrücke wie "Mist" oder "Bullshit" sind einfach verletzend. Alleine wegen diesem von mir zitiertem Absatz habe ich deinen Beitrag nicht einmal weiter gelesen weil mich persönlich solche Aussagen mehr verletzen bzw mehr besorgniserregend sind als Menschen die vielleicht nicht rational denken wollen/können.

    Du musst auch nicht weiterlesen und du kannst es so empfinden, aber wenn du es hättest, dann wärst du dahintergekommen weshalb ich diesen Post geschrieben habe.

    Diese Menschen, vor allem in der Masse, werfen die Gesellschaft und Jahrhunderte an Forschung um Meilen zurück und etablieren auch an Schulen und Universitäten immer mehr und immer fanatischere Wissenschaftsfeindlichkeit.


    Außerdem kann man nicht zu allem "aber das ist halt meine Meinung!" sagen und sich ins Leo stellen. In der Medizin sollte es keine Meinungen geben, sondern rein faktenbasierend funktionieren. Wenn sie das nicht kann, ist die angewandte Methode genau das: Bullshit.

    Eine andere Meinung kann man darüber haben, ob man Vanille- oder ein Schokoeis bevorzugt oä., wenn du aber Homöopathie als tatsächliche Medizin verkaufen willst, brauchst du einen Beweis und nicht nur ein gefühltes "ich glaub, es ging mir dann besser."


    Außerdem werden Menschen, die es verweigern rational zu denken, sehr leicht instrumentalisiert, einfach weil sie es zulassen und man ihnen alles einimpfen kann (nur keinen tatsächlichen Impfstoff xD), solange die Emotionen dahinter stark genug sind.

    In Ungarn zb beginnt man nun Menschen mit Uterus, die abtreiben wollen, die Herztöne des Embryonen vorzuspielen, bevor sie abtreiben dürfen. Dieser Hintergrundgedanke, dass der Herzschlag der Indikator für eine Seele ist, war in der Antike und im Mittelalter verbreitet und ist natürlich falsch und es ist ein Armutszeugnis unserer Gesellschaft, dass man heute anscheinend immer noch dran glaubt und dazu vulnerable, schwangere Menschen damit belastet.


    Naja und so privat... ich komm damit einfach nicht aus. Hatte mit einer Frau auf einer Datingplattform kurz gechatted und plötzlich kaut sie mir ein Ohr mit Kristall- und Astrologiegedöns ab, weil die das bierernst nahm. Die hatte ich dann gefragt, ob sie eine rationale Begründung dafür hat, weshalb Gasbälle im Universum jemandes Charakter und Schicksal beeinflussen sollen, und sie war like: "Natürlich ist es ein Skorpion, der sowas sagt!" Nicht als Joke, die meinte das ernst... und help, ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll, weil das einfach so absurd war. ^^'

  • Mir ist es ja egal wenn Tante Antje lieber Zuckerkügelchen schlucken mag, statt echter Medizin, ABER sobald sie anfängt ihrem Sohn Michel Zuckerkügelchen statt einer Masernimpfung zu geben, dann ist es vorbei. Wenn sie dann noch mit Querfaschos auf die Straße geht, um gegen Masken zu demonstrieren, dann erst recht.

    Und anderen vorzuschreiben was sie ihren eigenen Kindern geben sollten und was nicht ist nicht fanatisch oder wie? Du kannst vielleicht nicht verstehen wieso bestimmte Menschen so handeln wie sie es tun und es ist auch dein Recht deine Meinung dazu zu bilden. Jedoch kann niemand、aber auch wirklich niemand jemand anderem vorschreiben was die Person ihrem Kind nun geben soll、wer sind wir denn um Menschen die freie Entscheidung abzunehmen? Es gibt kein Gesetz und keine Pflicht、"Fakten" glauben zu müssen. Wenn wer sich von etwas überzeugt hat ist das schön für ihn/sie aber andere müssen es trotzdem nicht.

  • Mir ist es ja egal wenn Tante Antje lieber Zuckerkügelchen schlucken mag, statt echter Medizin, ABER sobald sie anfängt ihrem Sohn Michel Zuckerkügelchen statt einer Masernimpfung zu geben, dann ist es vorbei. Wenn sie dann noch mit Querfaschos auf die Straße geht, um gegen Masken zu demonstrieren, dann erst recht.

    Und anderen vorzuschreiben was sie ihren eigenen Kindern geben sollten und was nicht ist nicht fanatisch oder wie? Du kannst vielleicht nicht verstehen wieso bestimmte Menschen so handeln wie sie es tun und es ist auch dein Recht deine Meinung dazu zu bilden. Jedoch kann niemand、aber auch wirklich niemand jemand anderem vorschreiben was die Person ihrem Kind nun geben soll、wer sind wir denn um Menschen die freie Entscheidung abzunehmen? Es gibt kein Gesetz und keine Pflicht、"Fakten" glauben zu müssen. Wenn wer sich von etwas überzeugt hat ist das schön für ihn/sie aber andere müssen es trotzdem nicht.

    Das Problem auf das hier der ein oder andere hinaus will ist glaube ich folgendes (wie eben schon die letzten Jahre verstärkt): Die Freiheit des Einzelnen hört da auf wo die Freiheit des anderen beginnt.


    Und hier ist das perfekte Beispiel: Wenn ein Elternteil einem Kind die Masernimpfung verweigert weil derjenige ja bitte selbst entscheiden soll, dann leiden andere Kinder die sich nicht impfen lassen können oder zu klein sind am Ende darunter weil sie angesteckt werden und erkranken. Und das nur weil eine Person meint, an etwas "glauben" zu müssen was nun einmal wissenschaftlich gesehen Mist ist.


    Und genau das ist mir persönlich am Wichtigsten wenn es um Glaube und Religion geht: Jeder soll tun und lassen und anbeten wen er oder sie für richtig hält, aber man soll das dann bitte auch für sich selbst persönlich machen und nicht sein Umfeld mit reinziehen. Denn jeder hat Rechte, nicht nur man selbst :)

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Mir ist es ja egal wenn Tante Antje lieber Zuckerkügelchen schlucken mag, statt echter Medizin, ABER sobald sie anfängt ihrem Sohn Michel Zuckerkügelchen statt einer Masernimpfung zu geben, dann ist es vorbei. Wenn sie dann noch mit Querfaschos auf die Straße geht, um gegen Masken zu demonstrieren, dann erst recht.

    Und anderen vorzuschreiben was sie ihren eigenen Kindern geben sollten und was nicht ist nicht fanatisch oder wie? Du kannst vielleicht nicht verstehen wieso bestimmte Menschen so handeln wie sie es tun und es ist auch dein Recht deine Meinung dazu zu bilden. Jedoch kann niemand、aber auch wirklich niemand jemand anderem vorschreiben was die Person ihrem Kind nun geben soll、wer sind wir denn um Menschen die freie Entscheidung abzunehmen? Es gibt kein Gesetz und keine Pflicht、"Fakten" glauben zu müssen. Wenn wer sich von etwas überzeugt hat ist das schön für ihn/sie aber andere müssen es trotzdem nicht.

    Joa... es gibt ein anderes Gesetz. Nennt sich Kindesvernachlässigung, wenn man bei akuter Krankheit eine wirksame medizinische Versorgung verweigert, und wenn du es absichtlich übersiehst, machst du dich unter Umständen mitstrafbar.

    Btw... wenn ich meinem Kind nichts mehr zu essen gebe, darf sich also dann auch niemand einmischen, oder wie darf man das verstehen?

    Zusätzlich dazu gibt es Regelungen, die die Qualitätssicherung der Schul- und Hochschulbildung sowie der medizinischen Versorgung im Land sicherstellen sollen. Funktioniert alles andere als einwandfrei, gibt es jedoch.