Herzgoldkinder-4 Kapitel- Ohrfeige!

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  • HERZGOLDKINDER



    >> Es gibt nur einen Glauben. Der Glauben an das vereinigte Königreich. Dieser Glaube ist unsere einzige religiöse Bekenntnis.<<


    Schwureid der Armee des Königreiches Warheit





    Über die Welt in Herzgoldkinder



    [tabmenu] [tab=Der Planet Errestas]


    Auf Erestas gibt es nur einen Kontinent, der vom großen, weiten Meer umspült wird.
    Der Kontinent lässt sich in 4 Regionen einteilen : Eltea und Elisha, deren Merkmale saftige Wiesen im Sommer, Laubwälder und einen milden Winter inmitten des Kontinents sind, Testes und Ogen, die aus gewaltigen durch die Plattentektonik entstandenen Gebirge am Rande des Kontinents bestehen und schließlich Axas, eine unwirtliche Wüste. (Eine Zeichnung folgt) Im Grunde entspricht Errestas Flora der unseren, also der Erde, doch in seiner Fauna unterscheiden sich die Tiere von denen, die wir auf der Erde kennen: Sie sind meist größer,intelligenter und .. gefährlicher.
    Anmerkung: Die Physik von Errestas gleicht in den meisten Fällen der unseren auf der Erde.


    [tab=Die Welt]



    Die Welt, also der Kontinent, wird von dem Königreich ,,Warheit " seit 1500 Jahren regiert. Das Hauptschloß des Königs Aros hat seinen Sitz in Eltea. Um seine Herrschaft genau ausführen zu können, verteilte er vor 500 Jahren so etwas wie Nebenschlößer, die in den verschieden Regionen liegen und ausgewählten Fürsten regiert werden.
    Der König ist eine Legende für sich. Er soll über 500 Jahre alt sein, doch niemand (außer dem Rat) weiß genau, wer er ist, wie er aussieht und was ihm das lange Leben ermöglicht. Natürlich gibt es Gerüchte, wie zum Beispiel, dass der König gerne Süßigkeiten verspeist. Jedenfalls ist der König die unbekannteste und zugleich prominenteste Person im ganzen Reich.
    Der Rat besteht aus angeblich 102 Weisen, von denen das Volk nur 20 kennt. Die anderen sind wieder ein Mysterium für sich, die das ganze Wissen seit Anbeginn der Menschheit besitzen und bewachen. Auch sie spielen eine wichtige Rolle in der Regierung des Königs.
    Der technische Stand in Errestas ist ein wenig weiter entwickelt als bei uns auf der Erde.


    [tab=Menschen auf Errestas]


    Man könnte die Menschen hier in Klassen unterteilen:
    1) Der König, der in Errestas logischerweise die Königsklasse besitzt.
    2) Der Rat
    3) Die Bürger (nur die Menschen, die innerhalb der königlichen Städte leben, dürfen sich Bürger nennen. Sie leben auf sehr luxuriöse Art und Weise )
    4) Die Armee (logischerweise die Streitmacht des Königs Aros) Normalerweise dürfen auch nur Bürger der Armee beitreten.
    5) Die Söldner (Genaueres über sie werdet ihr beim Lesen erfahren) Menschen, die Elementarkraft besitzen.
    6) Das Volk. (Diese Menschen leben außerhalb der Schlößer. Sie sind arm und das Königreich unterjocht sie seit 500 Jahren nach dem sogenannten ,,Warheitskrieg". Was genau das wieder ist und wieso das Volk unterjocht wird erfahrt ihr ebenfalls beim Weiterlesen ;)) Bis jetzt müsste ihr nur wissen, dass das Volk für das Königreich arbeiten muss, zum Beispiel als Landwirte, Viehzüchter, Mechaniker oder Handwerker.
    7) Die Aufständischen ( Menschen, die mit der jetzigen Lage und der Regierung Errestas unzufrieden sind und meist aus dem Volk kommen.)


    Noch zur Sprache auf Errestas: Die Menschen sprechen alle die gleiche Sprache, die aber keiner der unseren auf der Erde genau gleicht. Darum werde ich wichtige Begriffe in Form der Errestas Sprache hinschreiben, wobei ich natürlich eine Definition geben werde.
    Ein besonderes Merkmal sind die vielen Vokale in den Wörtern- weshalb die Namen hier recht exotisch klingen ^^


    [tab=Herzgoldkinder]



    In dieser Welt werden des öfteren Kinder geboren, die ein Herz aus Gold besitzen. Ja, richtiges Gold. Biologisch unmöglich. Keiner der Wissenschaftler in Errestas kann sich dieses ,,Wunder" erklären.
    Herzgoldkinder kann man ab dem 10 Lebensjahr erkennen, da sich dann seltsamerweise langsam ihr rechtes Auge (Die Pupille) golden färbt. Vor etwa 500 Jahren, also kurz nach dem ,,Warheitskrieg", tötete man Kinder mit einem goldenen Auge und jedes dieser Kinder hatte ein goldenes Herz.
    Damit war das Erkennungszeichen und das kurze Leben der Herzgoldkinder besiegelt. Angeblich besitzen diese Kinder eine gefährliche Elementarkraft, sodass das Königreich das Gesetz, jedes Herzgoldkind zu töten um die Ordnung und Sicherheit des Königreiches und der Menschheit zu gewährleisten, erließ. Das Verstecken dieser Kinder wird mit der Todesstrafe bestraft und die Auslieferung jener Kinder wird ausgiebig belohnt. Deswegen haben sich schon viele Menschen im Volk verraten, in der Hoffnung endlich als ein Bürger in den Schloßstädten leben zu können.
    Die Aufgabe der Söldner ist die Tötung der Herzgoldkinder . Natürlich könnte dies jeder tun, doch in Errestas ist das Töten das Schändlichste Vergehen, weswegen die Armee sich meist nur um die Aufständischen kümmert.
    Außerdem besitzen die Söldner Elementarkraft, sodass die Tötung meist leise und sauber von statten geht.
    Natürlich werden die Söldner vom Königreich für ihre Tätigkeit ordentlich bezahlt und besitzen die Stellung eines Bürgers. Irgendjemand muss doch diese Tätigkeit zum ,,Schutze" aller verrichten.
    Dennoch werden die Söldner von allen mit Verachtung gestraft, da sie also gierig, grausam und gewissenlos sind und eben töten. (Das die Söldnerei für Menschen mit Elementarkraft eine freiwillige Sache ist, macht das alles gerade nicht besser.)
    Man könnte sagen, die Söldner sind für alle das Letzte vom Letzten.
    Anmerk: Die Söldner bekommen zudem einen Tierpartner. Die Tiere wurden gefangen und vom Königreich gebändigt. Auch wieder so eine Sache, wo sich die Menschen in Errestas nicht sicher sind, wie die Gehilfen des Königs es schaffen, diese gefährlichen Kreaturen zu zähmen.



    [tab=Elemetarkraft]


    Zuletzt noch etwas über die Elementarkraft:
    Es werden auch des öfteren Menschen mit dieser Kraft geboren. Wenn man sie trainiert, kann sie zu einer überaus starken Waffe heranwachsen. Die Söldner erhalten ein intensives Training, um ihre Aufgabe exakt ausführen zu können.
    Es sind 4 Arten bekannt : Wasserkraft, die Wasser bändigen kann, Feuerkraft, die Feuer kontrolliert, Erdkraft, die gerne mal den Erdboden erzittern lässt sowie Blitzkraft, die sich manchmal mit tausend Volt entlädt.
    Die Menschen mit Elementarkraft entwickeln dabei ihre eigenen Angriffstechniken und Kontrollweisen, die noch so einige interessante Stellen in dieser Geschichte schmücken werden
    [/tabmenu]

    Warum ich diese Geschichte schreibe :
    Ich hatte schon lange diese Idee mit den Herzgoldkindern, sodass ich einfach die Lust verspüre, ihnen eine Geschichte zu geben.
    Ich hoffe, dass sie den Geschmack von eich Lesern trifft und ihr gerne ab und zu eure Zeit opfert.
    Ich hoffe, dass ihr die Fülle an Informationen nicht sehr erdrückend findet..


    Vorfreude ^^
    Der Prolog folgt noch heute Abend !!


  • Prolog



    Langsam lässt er seine Hand über das mit kleinen Würfelsüßigkeiten beladene Tablett kreisen.
    ,,Mhmm, hmmm, der Adler kreist umher, welche soll er bloß fangen? Die Mäuschen sind so zahlreich auf der nassen Wiese, welche wird heute sein Opfer sein ? "
    Er entscheidet sich für den Würfel mit dem Schokoladenplättchen auf dem ein schwungvolles, goldenes Symbol abgebildet ist und schiebt es sich in den Mund.
    Genüsslich kauend lehnt er sich in seinem mit Gold verzierten Stuhl zurück. Er lässt ein unhöfliches Schmatzen ertönen. Die Wachen sehen ihn weiter unberührt an.
    Wie kann man nur den ganzen Tag so dastehen und in das Nichts blicken? Diese Frage stellt er sich seit Jahren. Schon oft hatte er sich vorgestellt, etwas sehr unsittliches in der Gegenwart der Wachen
    zu tun, nur um ihre Reaktion zu beobachten, doch bis jetzt ist nur zu einem lauten Schmatzen gekommen. Außerdem könnte in so einem Moment Ronus hereinplatzen und der würde so ein Benehmen sicherlich nicht dulden.
    Immer diese Regeln, Sitten und so weiter! Wie ihn das alles nervte. Er hatte es nicht leicht in seiner Position, wahrlich nicht.
    ,,Manche Menschen würden sterben für meinen Titel. Und ich würde für ihr einfaches Leben sterben." Eigentlich war dies doch ein dummer Gedanke. Wenn man stirbt, kann man nicht weiterleben.
    Das ist halt unmöglich. Genauso wie es ihm unmöglich ist, ein anderes Leben zu führen. Er verwirft den Gedanken und versucht an andere Dinge zu denken. Zum Beispiel sich zu fragen, wo denn nun Ronus bleibt.
    Mithilfe seines Arms stützt er seinen Kopf an der Armlehne des Stuhls ab. Dabei blitzt der blutrote Ring an seinem Zeigefinger im Licht auf...




    Vielleicht findet ihr den Prolog etwas merkwürdig, dennoch sind darin einige Informationen enthalten, die später Sinn ergeben.
    Naja, ich hoffe es finden sich ein paar Leser. Kritik hätte ich trotzdem gerne- weil es mich einfach freuen würde, dass sich Leute für mein Geschriebenes interessieren.^^



    Vorfreude *

  • [tabmenu]
    [tab='a']
    So, willkommen erstmal im FanFiction-Bereich. Freut mich, dass du so schnell eine FF hier veröffentlichst. Bin schon gespannt auf deine Ideen, dein Schreibstil und letzten Endes auf deine Geschichte hier.
    [tab='b']
    Herzgoldkinder«
    Einen interessanten Titel hast du da gewählt, muss ich schon sagen und kreativ noch dazu, weil es sich eigentlich ja um eine Wortneuschöpfung handelt. Und zusätzlich ist es ein Einworttitel, für die kann ich mich immer wieder begeistern. Zu beginn weiß man noch nicht, kann nicht einmal erahnen, was es mit diesem Wort auf sich hat und ich freue mich darauf es herauszufinden.


    Startpost«
    Im ersten Moment war ich wirklich positiv überrascht, weil mir die Gestaltung mit dem schwarzen Hintergrund und der weißen Schrift sehr gefallen hat, aber leider ziehst du den Stil nicht bei dem ganzen SP durch, hat das einen bestimmten Grund? Aber noch mal der Reihe nach, das Bild finde ich eigentlich ganz schön und passt farblich natürlich zum Thema, Kinder sind darauf zwar keine zusehen, aber gerade bei der Headerfindung kann man halt nicht alles haben. Jedenfalls finde ich das Bild durchaus schick. Anschließend folgt ein Zitat. Bei diesem wird einem als Leser schnell klar, bzw. denkt es sich, dass es in deiner Geschichte eine Welt gibt, in der alles streng geregelt ist, ohne jetzt weiteres Wissen über deine Geschichte zu haben, würde ich einfach mal sagen, dass es um eine Person geht, die aus dieser Ordnung heraussticht und somit von der Regierung oder wem auch immer beseitigt werden soll. Ich bin gespannt, ob ich damit teilweise Recht habe. Wie gesagt, ohne jetzt urteilen zu können, inwiefern das Zitat passt, empfinde ich es als passend, haha.
    Danach folgt gleich etwas Erklärung zu deiner FF, aber leider ist mir diese etwas zu unübersichtlich und vielleicht empfindest du es auch so. Dafür würde ich dir mal das sogenannte Tabmenü ans Herz legen. Wie genau du ein solche machst, steht hier beschrieben. Sollte dir diese Erklärung nicht weiterhelfen, aber du möchtest trotzdem versuchen ein solches zu kreieren, kannst du dich bei Fragen dazu gerne am mich wenden. (:


    Der Planet Errestas«
    Zu diesem Abschnitt möchte ich nur anmerken, dass mir die Angabe deiner 4 Einteilungen falsch zu sein scheint, da du Eltea & Elisha, Testes & Ogen, sowie Axas nennst, und das sind entweder 5 oder 3.
    Was ich nebenbei mal anmerken möchte, mir ist jetzt ab und zu aufgefallen, dass du vor dem Wort folgendes Zeichen -“- nicht verwendest, sondern zwei Kommas setzt, das sieht allerdings unschön aus und mir persönlich würde es besser gefallen, wenn du die beiden oberen Striche auch vor den Worten setzt, aber das bleibt natürlich bei dir.
    Auch möchte ich dir hiermit noch einen Link geben, den du ruhig mal anklicken darfst und dich anschließend etwas belesen kannst. Es geht dabei, ganz allgemein, um Startposts, denn bei deinem „fehlen“ noch ein paar Sachen, die eventuell noch ganz schön wären. Vielleicht regt dich das an, noch etwas zu ergänzen. Hier.


    Ansonsten habe ich mich jetzt soweit durch deinen Startpost gelesen und ich muss wirklich sagen, dass ich mich jetzt noch mehr auf deine Geschichte freue. Ich finde die Idee gut und ich selbst würde auch gerne mal etwas mit Elementarkfraft schreiben, allerdings habe ich bislang noch keine gute Story gefunden, bei der ich das Einbauen kann.
    So, sehen wir uns mal noch deinen Prolog an.
    [tab='c']
    Prolog«
    Wie ich sehe, hast du auch da wieder ein Bild gefunden, mit dem du wohl zufrieden bist, finde ich toll, wirklich, denn ich würde sicher nie welche finden. ._.
    Also, dein Prolog erscheint mir doch sehr kurz, was zwar üblich für solche sind, aber deins scheint besonders kurz sein zu wollen. Jedenfalls fand ich ihn nicht merkwürdig, ich verstehe vielleicht nicht ganz alles, weil ich schon mal nicht weiß wer Ronus ist, aber man kann ja nicht alles wissen. So eine richtige Handlung oder eine Art Showdown fehlt mir da zwar noch, aber das kann auch natürlich alles erst mit dem ersten Kapitel kommen. Mir ist aufgefallen, dass du ab und zu Satzzeichen, wie zum Beispiel ein ! frei stehen lässt, normalerweise macht man das ja nicht und ich bin mir eigentlich sicher, dass du das weißt, deswegen verwirrt mich das etwas. Sehr viel kann ich zu deinem Schreibstil eigentlich auch noch nicht sagen, außer, dass er mir bisher gefällt. Den Ort hättest du vielleicht noch beschreiben können.
    [tab='d']
    Ehrlich gesagt war es das jetzt auch erstmal von mir, so zufriedenstellend ist mein Kommentar vielleicht nicht, aber ich hab mir einfach in den Kopf gesetzt, deine FF zu kommentieren. ^^ Mich wirst du hier garantiert noch öfter sehen, weil ich wirklich gespannt bin, was du mit deiner Idee machst. 
Freue mich auf das erste Kapitel ~
    [/tabmenu]

  • Edit: Ich habe erst im Nachhinein gemerkt, dass Nortia auch einen Kommentar geschrieben hat, als ich diesen geschrieben habe. Der Aspekt mit den Tab-Menüs ist jetzt eben doppelt da. (:

    So, jetzt habe ich endlich einmal Zeit gefunden, um den Prolog von deiner Geschichte zu lesen.


    Titel
    Zuallererst etwas zu deinem Titel Herzgoldkinder. Genau genommen war es jener, der mich dazu veranlasst hat diese Geschichte anzuschauen. Neologismus ist das Zauberwort. Ich mag Wortneuschöpfung, wenn sie spannend und interessant klingen. Vorraussetzungen, die dein Titel definitiv erfüllt.


    Startpost
    Hier würde ich dir empfehlen die einzelnen Erklärungen zur Welt, den Menschen und den anderen Dingen eventuell in ein Tab-Menü zu packen. Das sieht schöner aus und macht das ganze übersichtlicher. Falls du nicht wissen solltest wie das funktioniert, dann empfehle ich dir einmal hier einen Blick hineinzuwerfen. Selbstverständlich ist es aber auch Geschmackssache - wenn dir dein Post so gefällt, dann ist das natürlich in Ordnung.


    Ausgangssituation
    Hier werde ich einmal nichts zu der Welt oder den Menschen sagen, da ich sie ja noch nicht richtig kennengelernt habe. Allerdings werde ich ein paar Worte zu den Herzgoldkindern verlieren.
    Ich persönlich finde, dass das eine sehr interessante Idee ist. Kinder werden mit einer speziellen Fähigkeit geboren und bekommen dadurch ein goldenes Herz. Sowas liest man nicht alle Tage und ich frage mich auch schon, was denn der Grund für dieses Phänomen ist. Ob du diese Frage im späteren Verlauf deiner Geschichte beantwortest bleibt natürlich dir überlassen, aber immerhin wird der Leser ein bisschen neugierig. Das die Regierung im Endeffekt extra Söldner dafür abrichtet Kinder zu töten, da diese Handlung sehr verpönt ist, finde ich auch spannend - daraus können sicher schöne Konflikte entstehen.


    Man kann also sagen, dass ich mich wirklich auf deine Geschichte freue, da sie sehr vielversprechend klingt.


    [tabmenu]
    [tab=Meinung zum Prolog]
    [subtab=x]
    [subtab=a]
    Ich persönlich finde ihn ein wenig zu kurz. An ein paar Stellen hätte man die Situation eventuell etwas ausformulieren können.

    • Wo befinden wir uns?
    • Wie sehen die Wachen aus? Wo stehen sie? Sind sie bewaffnet?
    • Wer ist der Mann, der isst? (Wobei das vielleicht auch eine Überraschung werden soll)

    Ich hoffe du verstehst was ich meine. Allerdings heißt das nicht, dass der Prolog schlecht ist.
    Ich fand deine Beschreibung seiner kreisenden Hand über dem Tablett sehr schön, da er von einem Adeler und Mäusen spricht und das zusammen ein sehr stimmiges Bild abgibt.
    Noch kurz ein Wort zur äußeren Form. Du lässt manchmal zwischen Satzzeichen und Wörtern eine Leerzeile - ist nicht schlimm, aber sieht nicht sonderlich schön aus. Einfach noch einmal kurz korrekturlesen, dann solltest du die kleinen Schönheitsfehler schnell beseitigt haben. (:
    Gut, viel mehr will ich auch gar nicht sagen, da du ja selbst gemeint hast, dass der Prolog erst mit dem späteren Verlauf der Geschichte Sinn ergeben wird und deswegen
    belasse ich es an dieser Stelle einmal damit. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die nächsten Kapitel - sprich: Ich werde einmal versuchen dir regelmäßig Rückmeldungen zu geben.

    [/tabmenu] So, und dann bin ich auch schon fertig. Ich hoffe du konntest mit meinem Kommentar ein bisschen etwas anfagen. Das nächste Mal schreibe ich dann ein bisschen mehr - versprochen. (:

  • Post 3



    So, da nun endlich wieder mal Wochenende ist, habe ich endlich die Zeit mein erstes Kapitel zu posten.
    Nochmal ein großes Danke an Nortia und Hauru- ich bin froh euer Interesse geweckt zu haben und somit vielleicht meine ersten Leser gewonnen zu haben^^
    So, nun werde ich auf die Kommis eingehen :








    1 Kapitel - Mackie




    Mit großer Mühe versuche ich den kleinen Holzkamm durch mein dichtes, rehbraunes Haar zu führen, wobei mir ein lautes <<Autsch>> entfährt. Mein Haar war schon immer so widerspänstig gewesen, der grobe Kamm machte das morgendliche Herrichten jedes Mal zur Tortour. Meine zehnjährige Schwester Asla konnte mal von einem fahrenden Händler einen Plastikkamm ergattern, der wahrscheinlich viel angenehmer wäre. Doch den hütet sie wie einen kostbaren Schatz. Zu Recht, unsere Familie besitzt eigentlich überhaupt nichts aus diesem für uns nutzlosen Stoff, warum auch, alles wofür wir gut sind, ist es zu säen, zu ernten und das Ergebnis dem Königreich zu geben, also brauchen wir sowas nicht, nicht wir einfachen Bauern. Wir sind nur das Volk, eben keine Bürger, wir verdienen ergo nicht das Mindeste an Luxus. Wir sollen arbeiten, arbeiten und arbeiten, um das Königreich zu ernähren. Natürlich bekommen wir das, was wir zum puren Überleben brauchen, also Kleidung (die verdammt kratzig ist), Gerätschaften für unsere Arbeit (wäre ja auch für das Königreich schlecht, uns wie die Menschen früher bloß mit Sichel, Ochsenwagen und so weiter arbeiten zu lassen. Schließlich muss jenes auch seine Bürger ernähren und Güter zur Verfügung stellen und dass dazu noch auf eine sehr luxuriöse Art und Weise. Das ist der Punkt, warum sich die Bürger so glücklich schätzen dürfen) und natürlich Nahrung, ein kleiner Teil dessen, was wir hart erarbeitet haben, aber eben nur so viel um grade mal den Bauch halb zu füllen.
    <<Mackie, deine Haare sehen mal wieder sehr schmutzig und fettig aus. Schon mal was von Wasser und Seife gehört?>>
    Asla sieht mich mit ihren großen, blauen Augen an und zwirbelt eine blonde Strähne um ihren Finger.
    <<Schon mal davon gehört, dass mein voller Name Mackenzicke ist?>>
    <<Als ob das besser wäre>>, erwidert Asla und dreht sich demonstrativ von mir weg.
    Ja, Mackenzicke ist ein... ungewöhnlicher Name. Oder besser gesagt: eine recht beschissener Name meiner Meinung nach. Wahrscheinlich bin ich die einzige auf dem Kontinent, der ihn trägt.
    Was haben sich Mama und Papa eigentlich dabei gedacht ?
    <<Meine Güte, müsst ihr schon wieder streiten! Mama und Papa warten schon mit dem Frühstück, danach gehen wir gleich aus Feld. Es ist schon fast Sonnzeit, also müssen wir endlich säen. So Asla, bereit mal wieder deine Puppenhände schmutzig zu machen?>>
    Lässig lehnt mein sechzehnjähriger Bruder Sinan im Türrahmen und grinst Asla schelmisch an. Sofort wird ihm ein Todesblick seitens meiner Schwester zugeworfen.
    Die Sonnzeit ist die Zeit, wenn die Temperaturen ihren Höhepunkt im Jahr erreichen, weswegen wir immer kurz davor unsere Saat in den Boden graben.
    Ich höre Sinan die Treppe runterennen, was meine Eltern jedesmal zur Weißglut bringt, da er ja ausrutschen könnte und sich somit das Genick brechen könnte. Schließlich erhebe ich mich nun auch und bereite mich mental auf den bevorstehenden Tag vor. Auch Asla erhebt sich unter einem heftigen Seufzer, wahrscheinlich graut es sie jetzt schon vor der Arbeit. Zwar nehmen uns die von dem Königreich gegebenden Maschinen ein Teil davon ab, dennoch gibt trotzdem noch viel per Hand zu tun. Wir, das Volk, sollen ja auch hart für unsere Sünden arbeiten, immerhin seien wir ja am Warheitskrieg schuld. Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, warum gerade wir schuld sein sollen und um was der Krieg damals eigentlich handelte. Unsere Vorfahren, die daran beteiligt waren, sind natürlich schon gestorben und es gibt auch nur ein paar im Volk verbreitete Überlieferungen davon, dennoch geraten auch diese immer mehr in Vergessenheit und es macht sich auch keiner die Mühe sie aufzuschreiben. Dazu ist sowieso keine Zeit, unsere Vorfahren mussten damals noch härter arbeiten, um ihre ,,Schuld" am Krieg und an das Königreich zu begleichen, das hat unser mehr als 500 Jahre alter König damals so entschieden. Und so kommt es, dass wir, die Nachfahren des Volkes, unter diesem Gesetz leben müssen.
    Ich setze mich an den alten Holztisch und kaue auf dem schon etwas hart gewordenen Brot herum. Auch Asla scheint von dem trockenen Brot nicht sonderlich begeistert zu sein. Langsam muss sich sich doch daran gewöhnen, denke ich mir und kaue weiter. Gegenüber von mir sitzt mein Vater, wie immer hat er seinen ernsten Blick auf die gesamte Familie gerichtet. Er ist vom Arbeiten sehr muskulös, wie oft habe ich schon sein Muskelspiel während der Arbeit bewundert. Sinan kommt ganz nach ihm, hat auch schon einiges an Muskelmasse zugelegt und es zeigt sich bereits ein leichter Pflaum auf seiner Oberlippe.
    Meine Mutter ist eine eher festere Frau und hat wunderschöne rote, glatte Haare- die ich zu meinem Leidenwesen nicht geerbt habe.
    <<Na, nicht gut geschlafen Macki? Du siehst müde aus.>>
    <<Ja Papa, ich bin es auch. Kannst wenigstens du mich bei vollen Namen nennen?>>
    Mein Vater lässt nur sein typisches Lachen erklingen und kaut auf seinem zähen Stück Brot weiter.
    <<Ach, Mackenzicke, würdest du zu den Lacaster laufen und uns Brot holen? Das waren die letzten Scheiben und ich habe sogar noch etwas Geld von dieser Woche übrig>>, bittet mich meine Mutter.
    Die Lacaster wohnen ein paar Minuten von unserem Haus entfernt und betreiben die Bäckerei unseres Dorfes. Meine Familie ist auf Landwirtschaft spezialisiert, wir bauen meistens Rüben und Mais an.
    Wir haben sogar zwei vom Königreich gezähmte Ochsen (die sind so riesig- ich habe trotz der Zähmung Angst vor ihnen, immerhin könnten sie ja doch mal wieder ihre ausgetriebenen Urinstinkte und Wildheit zurückerlangen, auch wenn das bisher noch nicht der Fall war).
    Ich stehe auf, schiebe mir das letzte Stück Brot in den Mund und mache mich auf den Weg zu den Lacasters. Dort angekommen halte ich einen netten Plausch mit Frau Lacaster und nehme schließlich das warme Brot entgegen.
    Trotz der bevorstehenden Arbeit habe ich gute Laune und pfeife irgendeine erfundene Melodie vor mich her. Noch weiß ich nicht, dass diese Melodie mich noch oft an eine friedliche Zeit erinnern wird. In Erwartung meine Eltern und Geschwister schwitzend auf dem Maisfeld anzutreffen, (es ist aber wirklich schon sehr heiß für diese Zeit!), binde ich mir sogleich mein rotes Halstuch, dass ich immer bei der Arbeit trage, um den Kopf und schaue auf das Feld und sehe... niemanden. Komisch. Normalerweise müsste meine Familie doch längst am arbeiten sein, mein Vater und Bruder beide eine Melodie vor sich hin summend, meine Mutter mit einem Keuchen und Asla mit ihren lächerlichen grünen Handschuhen, die sie mal einem der Wächter, die unser Dorf vor den gefährlichen Tieren mithilfe ihrer Elementarkraft und fortschrittlichen Waffen beschützen und vom Königreich dazu beorderte Leute aus der Armee sind, geklaut hatte um damit ihre Hände vor der Erde zu schützen. Das erinnert mich auch wieder an den Spruch, dem mein Vater auf Aslas Aktion erwidert hatte:
    <<Ach Mädchen, irgendwann musst du dich daran gewöhnen, dass das Leben dreckig ist.>>
    Jedenfalls kann ich nirgendwo meine Familie entdecken. Ich mache mich auf zum Haus, vielleicht ist überraschender Besuch gekommen.
    Aber auch dort kann ich niemanden entdecken. Meine Rufe hallen im leeren Haus wieder. Alles liegt und steht genauso da, wie zu dem Zeitpunkt als ich unser Heim aufgrund des Brotholens verlassen habe. Doch dann vernehme ich plötzlich Schritte hinter mir, sodass ich mich in Erwartung meine Geschwister oder Eltern zu sehen umdrehe, aber es steht nur mein auf Viehzucht spezialisierter Nachbar Herr Haen hinter mir, der wahrscheinlich durch die von mir offen gelassene Haustür gekommen war. Er sieht mich mit einem bedauerlichen Gesichtsausdruck an und fängt an zu sprechen:
    >>Mackenzicke, mein Kind, es ist etwas Schreckliches passiert...>>

  • Gut, jetzt komme ich auch endlich einmal dazu diese Geschichte erneut zu kommentieren. Eine Sache gleich vorweg: Du hast den Post wirklich sehr schön bearbeitet. Sieht optisch sehr stimmig aus - im Endeffekt hat das ja nicht mit der Geschichte zutun, aber ich wollte es trotzdem einmal gesagt haben. Außerdem stimmen dieses Mal alle Leerzeichen, was das Ganze gleich viel schöner aussehen lässt. ;)


    [tabmenu]
    [tab=Meinung zum 1.Kapitel]
    [subtab=x]
    [subtab=a]

    Mackie.
    Als ich das gelesen hatte, habe ich zuerst an einen Hund oder ein magisches Wesen gedacht, aber ein Mensch? Und dann lautet ihr voller Name auch noch Mackenzicke? Selbstverständlich bleibt die Namensgebung dem Autoren überlassen und du hast dir sicher auf etwas dabei gedacht. Ebendeswegen werde ich den Namen nicht kritisieren. Natürlich ist er ungewöhnlich anders, aber du wirst sicher deine Gründe dafür gehabt haben. Außerdem weckt es in mir den Wunsch zu erfahren, warum das Mädchen diesen Namen trägt - evenutell wird dieses Geheimnis ja noch gelüftet und es besteht ein tieferer Grund dafür - eben weil die Geschwister relativ normale Namen haben.


    Abgesehen von der Namensgebung, fand ich es schön, wie du ein wenig von der Hintergrundgeschichte in dieses Kaptitel hast einfließen lassen. Es wirkt relativ leicht und ist nicht aufdringlich. Beiläufig wird erwähnt, dass Mackies Eltern Farmer sind und für das Königreich arbeiten, welches mir übrigens sehr unsympathisch ist - wahrscheinlich wolltest du das auch erreichen. Was ich mir noch wünschen würde, wäre, dass du mehr beschreibst. Du hast immer wieder kurze Ansätze, aber leider baust du das Bild, welches einem dann erscheint nicht komplett aus. Ich würde es schön finden, wenn du dem Leser die Landschaft, die Farm, die Charaktere mehr schilderst und ihm somit ein Bild von deiner Welt gibst. Bis jetzt habe ich nämlich "nur" eine grobe Vorstellung und da ist sicher noch mehr drinn.


    Ansonsten hat mir dein Stil aber gut gefallen. Das Ende ist ein schöner Cliffhanger und ich frage mich, wie es weitergeht. Besonders gut hat mir der Satz mit der Meldodie gefallen. Du spielst damit auf die kommenden Ereignisse an und das macht den Leser neugierig, was denn nun passiert, dass das Leben von Mackie vielleicht doch nicht mehr so schön verläuft, wie es bisher der Fall war.

    [subtab=b]
    Ich bin ein sehr fauler Mensch und deshalb bitte ich zu entschuldigen, dass ich keine Rechtschreibprüfung des gesamten Textes vornehme. Was mir aufgefallen ist, ist, dass du, um deine Sätze zu kennzeichnen, diese Zeichen (<<) verwendest. Hat es einen bestimmten Grund, dass du nicht auf die 'traditionellen' " " zurückgreifst? Ansonsten hast du - da deine Sätze relativ lange sind, was ich sehr toll finde, da ich lange Sätze liebe - kleinere Kommafehler. Jene fallen aber nicht allzu stark ins Gewicht.
    Die nächste 'Kritik' ist, wie bei deinen Satzzeichen auch reine Geschmackssache: Du hast relativ viele Klammern in deinem Text. Ich bin der Meinung, dass das den Lesefluss etwas stört, aber das ist wirklich absolute Ansichtssache. Ich bevorzuge an dieser Stelle eher Gedankenstriche, die kommen mir beim Lesen etwas flüsiger vor - hört sich irgendwie komisch an.


    Obwohl ich für Rechtschreibprüfungen zu faul bin, muss ich doch einen Fehler verbessern, der mir gleich ins Auge gestochen ist.

    Zitat

    Mit großer Mühe versuche ich den kleinen Holzkamm durch mein dichtes, rehbraunes Haar zu führen, wobei mir ein lautes <<Autsch>> entfährt. Mein Haar war schon immer so wi­der­spens­tig gewesen, der grobe Kamm machte das morgendliche Herrichten jedes Mal zur Tortour.

    Du hast 'wiederspänstig' geschrieben.


    Wahrscheinlich war es ein Versehen, aber trotzdem gebe ich dir einen kleinen Tipp.
    Wieder wird meistens im Bezug auf ein weiteres Mal oder erneut verwendet.
    Wider hingegen bedeutet dagegen oder auch entgegen.

    [/tabmenu]
    Ich hoffe, dass dir meine kleinen Verbesserungsvorschläge irgendwie helfen können. Leider konnte ich auch dieses Mal nicht mehr schreiben, wie ich es ursprünglich vorhatte - vielleicht das nächste Mal.
    Alles in allem hat mir das erste Kapitel aber recht gut gefallen und ich glaube, dass in deiner Grundidee noch eine Menge Potential steckt. Ich freue mich schon auf mehr. Mach einfach so weiter und vielleicht hilft dir ja ein Punkt, den ich angesprochen habe, dich zu verbessern. :)


    Liebe Grüße,
    Lukas

  • So, nun haben hier in Bayern vor ein paar Tagen endlich die Ferien angefangen und ich kann mich wieder meiner Geschichte widmen.
    das heißt, dass noch in den nächsten Tagen mehrere Kapitel folgen, was ja auch seit dem letzten Post wieder Zeit wurde!^^
    Vielen Dank nochmal an Hauru für den Kommentar, auf den ich im folgenden Spoiler eingehen werde.





    2 Kapitel- Große, weite Welt



    Das alte und sowie größte Gebäude unseres Dorfes hatte bis jetzt noch nie eine große Bedeutung für mich. Es ist zwar unser Rathaus und somit für die Verwaltung des Dorfes zuständig, dennoch interessiert mich so etwas überhaupt nicht. Meine Hauptbeschäftigung war bis jetzt immer meinen Eltern auf den Feldern zu helfen oder zu lesen -wenn ich Glück hatte und ein Buch von einem fahrenden Händler ergattern konnte- und mit meiner Schwester mithilfe von weißen Kreidesteinen Tiere auf den steinigen Boden zu zeichnen. Diese Tiere sind immer sehr schön, ja, ich versuche ihnen immer einen gutmütigen und wissenden Blick zu geben, anders als jene haben, die tatsächlich außerhalb des sicheren Dorfes lauern.
    Diese Erinnerungen kommen mir gerade hoch, als ich die alten Teppiche betrachte, auf denen verblichene Zeichnungen von wilden, gefährlichen Tieren sowie schrecklich aussehende Kreaturen in wilden Jagdszenen zu sehen sind. Schwerfällig hängen diese von der Zeit angegriffene, gewebte Meisterwerke an den Wänden des Bürgermeisterzimmers.
    „ Die Szenen erscheinen zwar etwas grausam, dennoch beeinflusst das nicht die Schönheit dieser Teppiche, nicht wahr , Mackenzicke ? Wie detailtreu doch die Tiere gewebt worden sind. Und die anderen Kreaturen, welche flüssigen und realen Bewegungen wurden ihnen doch durch die geschickte Hände der Weber gegeben. Als kleiner Jungen habe ich immer davon geträumt jene Kreaturen mit meinen eigenen Augen zu Gesicht zu bekommen. Vielleicht lag es daran, dass sie so anders aussehen als die Tiere, die wir kennen. Solch faszinierende Wesen soll es an versteckten Orten auf der ganzen Welt geben. Romantisch nicht ?“
    Vor mir sitzt der Bürgermeister unseres Dorfes, Herr Argoses. Ich sehe in sein alterndes Gesicht, kann seinen Blick aber nicht deuten. Jedenfalls habe ich gerade überhaupt keine Ahnung, warum Herr Haen mich zum Rathaus gebracht, mir seine Hände auf die Schultern gelegt und mit einem sehr traurigen Blick viel Glück gewünscht hat. Nun stehe ich im Zimmer des Bürgermeisters und warte auf eine Erklärung, Anweisungen oder Sonstiges.
    ,,Mackenzicke, es gab einen Vorfall, der mich zu einer unumgänglichen Entscheidung zwingt. Deine Verbannung aus dem Dorf.“
    Ich fange an zu schwitzen und schiele wahrscheinlich, was mir immer passiert, wenn ich Angst habe oder mich aufrege.
    ,,Natürlich werde ich dir auch sagen warum. Nun, es liegt eigentlich nicht an dir-sondern an deinen Eltern und… deinem Bruder. Warst du heute, ausgeschlossen jetzt, schon außer Haus?“
    ,,J-ja, ich war bei den Lacaster, Brot holen.“ Meine Stimme klingt sehr erbärmlich, sie hat den Ton eines kleines Kindes angenommen.
    „Mhmm, das erklärt einiges, warum du jetzt noch hier bist. Als du gerade weg warst um das Brot zu holen, kamen 5 Soldaten der königlichen Armee sowie ein Söldner in unser Dorf. Ja ein Söldner, jene Person, die die Herzgoldkinder töten und zum Hauptschloss bringen sollen. Dein Bruder ist wohl ein Herzgoldkind. Das konnten eure Nachbarn , wie hießen die doch gleich… nicht die Haens…ah genau, die Sogers sind´s, aus dem Gespräch zwischen deinen Eltern und den Soldaten hören. Deine Eltern haben laut den Sogers sehr gefasst gewirkt und so ging die Verhaftung schnell von der Bühne, zu deinem Glück. Jedenfalls ist dein Bruder schon 17, also weit über zehn, er hätte schon längst dem Königreich gebracht werden sollen. Da dies nicht passiert ist, nun ja… ich denke, dir ist bewusst, dass deine Eltern eigentlich die Pflicht hatten, deinen Bruder dem Königreich zu übergeben. Das sind nun mal die Regeln. Dass Königreich scheint wohl auch einen Fehler gemacht zu haben und somit deinen Bruder übersehen zu haben, die zuständigen Leute dort sind auch nur Menschen. Hin und wieder werden wahrscheinlich manche Herzgoldkinder vergessen. Das is-“
    „SIND SIE EIGENTLICH BLIND?!“
    Ich bin gerade selbst von mir überrascht in solch einer Situation noch schreien zu können.
    Aber was ich da gerade höre, scheint mir so unmöglich zu sein wie das Fliegen zu erlernen.
    „ Mein Bruder ist sicherlich kein Herzgoldkind! Er hat keine goldenes Auge zu seinem zehnten Lebensjahr bekommen und auch nicht diese besagte gefährliche Kraft die solche Menschen erlangen.
    Er war immer ganz normal so wie ich! Wie kann dieses verblödete Königreich dann nur annehmen, dass mein Bruder so ein Mensch sein soll, wenn er doch überhaupt keine Merkmale aufweist?!
    Und woher hätte also meine Eltern wissen sollen, dass er so ein Mensch ist?"
    Während meines Wutausbruches bin ich dem Bürgermeister immer näher getreten und haben meine ganze Spucke auf seinem Gesicht verteilt. Vorsichtig wischt er sich mit einem Ärmel die Tröpfchen vom Gesicht.
    ,,Weißt du mein Kind, ich habe mich auch schon immer gefragt, woher das Königreich eigentlich weiß, welche Kinder zu Herzgoldkinder werden und welche nicht. Verblüffend ist auch, dass die Söldner immer am richtigen Ort und zur richtigen Zeit vor der Haustüre stehen, um diese Kinder zu holen. Ich kann mir selbst nicht erklären, warum das Königreich denkt, Sinan sei solch ein Kind. Ich kenne deinen Bruder seit seiner Geburt und mir ist auch nichts ungewöhnliches an ihm aufgefallen. Dennoch wird das Königreich seine Gründe haben, es hat laut den Gerüchten immer unfehlbare Entscheidungen getroffen, so wird in diesem Fall es wohl auch seine Richtigkeit haben.
    Zum Glück wurde dein Bruder nicht gleich vor den Augen eurer Nachbarn von jenem grausamen Söldner getötet, das hat uns sicher einen unangenehmen Anblick erspart.
    Jedenfalls hast du Glück im Unglück gehabt. Die Soldaten scheinen etwas trottelig gewesen zu sein und wussten wohl nicht, dass deine Familie drei Kinder hat. Aber sobald sie wieder von ihrem Auftrag zurück sind, wird wohl auffallen, dass ein ihnen ein kleiner Fehler unterlaufen ist. Und dann werden sie zurückkommen und dich auch holen, weil du schließlich zur Familie gehörst und da deine Eltern offiziell ein Herzgoldkind versteckt haben, gilt für ganze Familie die Todesstrafe, also auch für dich. Ich habe die Vermutung, dass das Königreich annimmt, unser Dorf hätte dich während der Abholung versteckt hat und sowas hätte schreckliche Folgen für die hier lebenden Menschen.
    Deswegen ,Mackenzicke Locra, verbanne ich dich aus unserem Dorf, zum Schutze der Menschen hier. Du musst nun außerhalb des Dorfes weiterleben. Du wirst noch heute Nacht gehen. Wenn die königlichen Gesandten zurückkommen, werden ich ihnen erzählen, dass du zufällig an jenem Tag fortgelaufen bist, weil du nicht mehr arbeiten wolltest oder was anderes. Mir wird da schon ein Grund einfallen. Und keine Sorge, die Wachen werden dich fliehen lassen und ihren Mund halten, ich habe sie des Öfteren mit ein paar Gläschen Alkohol bestochen und sie haben dies gerne angenommen und werden es auch wieder tun. Sollten sie Anstalten machen etwas den Gesandten zu verraten, wird es um sie auch schlecht bestellt sein. Das Königreich willligt es bestimmt nicht, dass seine Untergebenen sich mit dieser flüssigen Sünde bis in die Morgenstunden vergnügen."
    Mit einem leicht amüsierten Lächeln sieht mich Herr Argoses an und knetet dabei seine Hände.
    ,,Ich weiß, dass die Überlebenschancen für dich da draußen schlecht stehen. Aber mach das Beste daraus, noch bist du nicht tot. Sie es als Abenteuer in die große, weite Welt.“
    Und mit einem Handwedeln zeigt mir unser Bürgermeister, dass ich den Raum verlassen soll.

  • So, nun kommt endlich ein neues Kapitel- viel Spaß^^


    Kapitel 3- Zurückblicken


    Es gibt Momente, wo du wie angewurzelt dastehst. Sei es durch Angst, Verblüffung oder einfach durch pure Perplexität. Bei mir ist es gerade eine Mischung aus all diesen Gefühlen, die mich keinen Schritt wagen lassen, geschweige denn meine angestaute Spucke runterschlucken lassen.
    Sonnenlicht fällt durch die milchig-gelben Rathausfenster, der Staub darin tanzt zu unhörbarer Musik.
    ,,Mackenzicke, ich habe dich soeben dazu aufgefordert den Raum zu verlassen. Bitte befolge jetzt meine Anweisung, ich bin nämlich kein Freund der Gewalt, ich möchte es vermeiden dich von den Wachen rausschleppen zu lassen…“
    Plötzlich bricht alles aus mir heraus, meine Stimme klingt wieder hysterisch: ,, Das können Sie doch nicht machen! Es gibt doch Regeln. Nur wenn jemand im Dorf Mord begeht oder stiehlt, nur demjenigen droht die Verbannung aus dem Dorf! Ich hab doch nichts gemacht! Ich kann doch nichts dafür, dass… dass…“
    ,,Das ist mir doch bewusst Kind! Aber hier muss ich eine Ausnahme machen. Verstehst du denn nicht?! Ich habe die Verantwortung für das Dorf und den hier lebenden Seelen. Ich muss mich also entscheiden: Lasse ich dich hierbleiben, wird das Königreich uns alle hier büßen lassen. Es hat genug Dörfer, die für es arbeiten. Eines weniger wird wohl zu verkraften sein. Lasse ich dich flüchten, rette ich das Dorf damit. Und ich entscheide mich für Letzteres. Hier kann ich sowieso nicht für deine Sicherheit garantieren. Das Königreich wird dich töten, wenn du hier bist und jede kostbare Sekunde, die du jetzt verschwendest, verkürzt deine Lebenszeit.Ich weiß nicht, ob es für dich da draußen Hoffnung und ein Leben gibt, aber versuchen kannst du es!
    Und glaube mir: Ein Tot dort draußen ist vielleicht besser als durch einen Söldner…“
    Er hat Recht. Hier würde mich das Königreich finden und töten. Also kann ich auch in der Wildnis sterben. Ich weiß, dass ich schwach bin. Ich werde mich da draußen wohl kaum durchschlagen können.
    Mama…Papa…Sinan…Asla…
    Alle sind sie weg. Meine Familie ist wahrscheinlich tot. Ich war noch nie ein Mensch mit viel Hoffung.
    Mir ist alles egal. Ohne meine Familie bin ich ein Niemand.
    Ich gehe durch die Tür, höre den Bürgermeister seufzen und so etwas murmeln wie:,, Es ist die richtige Entscheidung.“ Kraftlos gehen meine Beine die Treppe hinunter. Empfangen werde ich von der grellen Sonne, es wird wahrscheinlich ein schöner Tag. Aber nur für jemand anderem. Ich gehe weiter, auf der mir allzu vertrauten und staubigen Straße. Steine knirschen unter meinen Sandalen.
    Die Straße führt mich zu meinem Haus, es kommen Erinnerungen hoch. Wie ich und meine Geschwister mit den anderen Kindern zwischen den Holzhäusern Verstecken spielten. Ich überquere unseren Dorfplatz, wo wichtige Neuigkeiten ausgetauscht werden, der Markt seine wenigen Schätze anbietet oder die fahrenden Händler allerlei Kuriositäten zur Schau stellen, was unsere Kinderherzen immer ein Stück höher schlagen ließ und wo leuchtende Augen die Waren begutachten. Nur wenige Menschen halten sich gerade hier auf, die meisten sind schon am Arbeiten. Und doch spüre ich die Blicke, die sich in meinen Rücken bohren. Meine Verbannung und die Geschehnisse müssen schon die Runde im Dorf gemacht haben.
    Ich habe schließlich mein Heim erreicht. Im Stall nebenan höre ich die Ochsen unruhig scharren, sie sind es gewöhnt um diese Tageszeit schon längst auf dem Feld zu sein. Aber die Felder liegen jetzt verlassen da. Wer wird sich wohl um all das kümmern? Wahrscheinlich werden die Nachbarn es unter sich aufteilen.
    Plötzlich höre ich es im Haus poltern und sogleich erscheinen ein paar Nachbarn von uns, in den Händen halten sie Kissen, Tücher, Stühle - alles Dinge, die meiner Familie gehören. Oder gehörten.
    ,,Der Bürgermeister hat gesagt, wir können uns nehmen, was wir brauchen. Du wirst es ja nicht mehr brauchen.“
    Ich stehe bloß da und lasse es passieren. Immer mehr Nachbarn strömen ins Haus und bedienen sich an unseren Hausrat. Schließlich wird mir die Menge zu viel und ich gehe hinters Haus, setze mich vor die Hintertür und verstecke mein Gesicht hinter meinen Beinen. Sekunden vergehen, es werden Minuten daraus.
    Wie lange ich so dagesessen bin, weiß ich nicht, es fängt mich aber gerade an zu frösteln, weswegen ich endlich meinen Kopf hebe. Es ist schon Abend geworden, kein Wunder, das mir kalt ist. Was habe ich eigentlich so lange gemacht? Manchmal habe ich geweint, das weiß ich noch. Zwischendurch muss ich dann wohl eingeschlafen sein.
    Schon langsam kann man die Sterne erkennen, sie flimmern ruhig vor sich hin.
    Zufällig fällt mein Blick auf den nicht weit von unserem Haus entfernten Friedhof, der verlassen im Schatten der Dorfmauer liegt. Unwillkürlich lächle ich, da ich an die Mutproben denken muss, die wir als Kinder immer dort veranstaltet haben. Eine halbe Stunde musste jeder dort in der Nacht alleine auf einem Grabstein hocken. Und wenn man die Probe bestanden hatte, fühlte man sich stark und mutig. Als könnte man gegen alles bestehen. Jetzt gerade fühle ich eher das Gegenteil. Als erdrücke mich alles. Ich wünschte, ich wäre jemand anderes.
    Schließlich erhebe ich mich, gehe in das Haus. Automatisch packe ich meine Kamm, das von mir achtlos liegengelassene Brot und ein altes Einmachglas, in das ich später Wasser vom Dorfbrunnen füllen werde, in ein Tuch. Die Nachbarn haben ganze Arbeit geleistet. Fast alles Möbel sind verschwunden, mein Zuhause wirkt so leer. Ich weiß aber nicht, ob das nur an den Möbeln liegt. Auch das Zimmer von mir und Asla ist leergeräumt, nur unser Schrank steht einsam in der Ecke. Ich spähe hinein und erblicke zum Glück meine warme Wolljacke, die ich mir sofort überziehe. Nur noch eine Hose haben sie mir dagelassen, die ich sogleich in mein Reisetuch verstaue. Plötzlich entdecke ich in einer Ecke des Schrankinnenraumes einen Schlüssel.
    Der Schlüssel, den Sinan vor ein paar Jahre auf dem Friedhof gefunden hatte. Für mich war das damals der schönste Schatz auf Erden und ich musste meinen Bruder lange anbetteln, ihn mir zu geben.
    Er ist sehr klein, zu klein um in eine Tür zu passen oder überhaupt zu einem Schloß zu passen.
    Irgendwann verlor ich den Schlüssel und habe dadurch geheult wie ein Schlosshund. Papa kam daraufhin zu mir und sagte: ,, Es ist gut zu weinen, das zeigt ,wie wichtig dir etwas war. Und es ist wichtig etwas lieben zu können, das macht uns Menschen aus.“
    Damals konnte ich noch nicht seine Worte richtig interpretieren, aber jetzt kann ich gut verstehen was er meinte. Ich habe gerade das Gefühl, nie wieder irgendwas lieben zu können, nicht nachdem ich meine Familie und damit mein Leben verloren habe.
    Auch der Schlüssel findet seinen Platz im Tuch.
    Ein letztes Mal blicke ich noch in alle Räume, die Erinnerungen überschwemmen mich und zum letzten Mal schließe ich die Haustür hinter mir.
    Da steht es nun, mein Zuhause.
    Inzwischen ist es dunkel, die Nacht ist angebrochen. Ich mache mich auf den Weg zum Haupttor, wo ich meine ,,Flucht“ antreten soll. Das Einzige, was ich fühle, ist Gleichgültigkeit. Als ich schließlich davorstehe, ist von den Wachen nichts zu sehen. Haben sie etwa keine Angst, dass jeden Moment Gesandte vom Königreich auftauchen können und somit sehen, wie sei ihre Pflicht vernachlässigen?
    ,,Du bist die Verbannte?“
    Ich zucke zusammen. Aus der dunklen Ecke der Dorfmauer löst sich eine Gestalt, erst beim Näherkommen der Person sehe ich die Rüstung. Eine Wache.
    ,,Na endlich, wurde Zeit, dass du kommst. Ich kann es kaum erwarten zu den anderen zu gehen und endlich was zu trinken.“
    Ich gebe keine Antwort, die Dorfbewohner, außer dem Bürgermeister, reden nie mit den Wachen, immerhin sind die Leute vom Königreich.
    Die Wache steht vor einem Kasten und hält seine Hände hinein. Plötzlich umgibt Licht seine Hände, er benutzt seine Elementarkraft um mit jener einen Mechanismus in Gang zu bringen, der das Tor einen Spalt breit öffnet. Es muss sich um Blitzkraft handeln, genau weiß ich es nicht, denn ich kenne nur eine Handvoll Leute hier, die so etwas benutzen können. Und so oft bin ich wirklich nicht am Tor vorbeigegangen.
    ,,Fertig, du kannst raus. Du armes Ding, da draußen gibt es wirklich gefährliche Dinge. Naja, viel Glück dann…“
    Hat mir die Wache wirklich gerade Glück gewünscht? Hat er etwa Mitleid mit mir? Doch ich sehe nochmal in sein Gesicht und kann trotz der Dunkelheit Ungeduld darin erkennen. Natürlich, für ihn bin ich doch nur ein naives Dorfmädchen, warum sollte er Mitleid haben.
    Eigentlich habe ich mir vorgestellt langsam durch das Dorftor zu schreiten, um ein letztes Mal noch die Gerüche des Dorfes aufschnappen zu können. Doch das ungeduldige Scharren der Füße der Wache veranlasst mich automatisch mit großen Schritten zu passieren.
    Und dann stehe ich draußen. Vor meinem Dorf. Ich weiß nicht, was genau ich erwartet habe, vielleicht, dass sich sofort wilde Tiere auf mich stürzen oder eine Entführung von grausamen Kreaturen. All das, was man im Dorf so hört. Doch es ist ruhig. Vielleicht nur ein wenig kälter. Und die Sterne scheinen etwas heller zu leuchten. Hinter mir höre ich, wie das Tor sich nun endgültig schließt. Mich packt plötzlich die Panik, meine Gleichgültigkeit schwindet dahin. Ich bin ein Mensch, der Überlebenswille hat mich wohl trotz meiner Situation gepackt. Und so fange ich an zu laufen, laufe über Wiesen, das Gras streift meine Hüften, ab und zu renne ich über etwas, dass sich anfühlt wie ein Weg, später sollte ich erfahren, aus was und von wem er gemacht wurde. Ich rase immer weiter und entferne mich somit von meinem bisherigen Leben und laufe in ein neues, dass nur in der Wildnis existiert und in der dunklen Nacht auf mich lauert.
    Irgendwann macht sich trotz meines Adrenalinschubs ein Seitenstechen bemerkbar, ich bin das lange Laufen nicht gewöhnt. Ich musste bis jetzt zwar hart auf den Feldern arbeiten, doch das ist eher ein Kraftakt als ein Ausdauertraining.
    Langsam gehe ich nun weiter. Orientierung habe ich keine, meine Füße bahnen sich ihren eigenen Weg. Der Boden fällt plötzlich steil ab und ich falle in eine Art Graben. Dornen bohren sich durch meine dicke Wolljacke. Es müssen sehr große Dornen sein, denke ich und bleibe liegen. Erst mal warten und den Schock verdauen. Oder ich bin einfach zu müde um aufzustehen. Dann vernehme ich ein Knacken, oberhalb von mir. Instinktiv versuche ich lautlos zu atmen und eine heftige Bewegung zu vermeiden. Die Dornen schneiden sich tiefer in mein Fleisch. Das Knacken ist noch immer da, dennoch hört es sich nach einigen Sekunden so an, als ob es sich entfernen würde. Ich atme in Gedanken erleichtert aus, bleibe jedoch noch einige Minuten reglos liegen. Schließlich halte ich die Schmerzen nicht mehr aus und ich versuche mich aufzurichten und die Dornen von mir zu lösen. Tränen schießen mir in die Augen. Ich ekele mich selbst vor mir, so wehleidig zu sein und vor allem so… schwach.
    Der Hang ist ziemlich steil, das Laub bringt mich immer wieder zum Rutschen. Meine alten Sandalen erschweren das Ganze. Dennoch ziehe ich sie nicht aus, wer weiß, auf was ich vielleicht treten könnte. Mit Mühe erreiche ich endlich die Oberseite und ich starre in die Dunkelheit. Überall sind Bäume. Und sowas wie kleine Büsche. Bin ich etwa schon so weit gelaufen? Im Dorf selber kann man von manchen höher gelegen Örtern die entfernten und hügeligen Wälder erkennen, in der Sonnzeit stellen sie mit ihrem Grün einen heftigen Kontrast zum blauen Himmel dar. Alles andere der Umgebung wird von den hohen, steinernen Dorfmauern überdeckt. Anscheinend sind die Wälder dem Dorf doch näher als man denkt.
    Zwischen den Bäumen schweben handgroße Lichter auf und ab, es war wirklich schön anzusehen und dennoch ist mir das unheimlich. Wenn so ein Licht nahe an mir vorbeischwebt, meine ich etwas Schwarzes darin erkennen zu können. Vorsichtig gehe ich weiter und schaue mich in dieser fremden Welt um. Dabei trete ich auf weiches Moos, sauge den würzigen Duft des Waldes ein, trete auf merkwürdig leuchtende Pilze, die durch meine Tritte ein Gas austoßen, das sehr verlockend nach gebratenem Fleisch riecht.
    Ab und zu flattert etwas durch die Baumkronen, was mir immer fast das Herz stehen lässt.
    Ich gehe immer weiter, ahnungslos was ich als Nächstes tun soll. Weitergehen oder sich einen Schlafplatz suchen? Zudem hoffe ich, dass mein Blut, das aus den Dornenkratzern austritt und trocknet, keine wilden Tieren anlockt. Tiere lieben Blut und Angst, das hat mir irgendwer mal erzählt.
    Die perfekte Voraussetzungen also um mich zu finden. Falls ich schon nicht gefunden worden bin und von so einem Biest beobachtet werde. Ach, ich habe ja noch was vergessen: Vielleicht sucht mich das Königreich auch noch nach mir, wenn sie mich im Dorf nicht gefunden haben. Immerhin bin ich jetzt ein Verbrecher, denn ich und meine Familie haben ja angeblich ein Herzgoldkind 7 Jahre lang versteckt. Oder es macht sich gar nicht die Mühe mich zu finden und lässt mich einfach hier draußen verrecken. So wird es wahrscheinlich sein.
    Die Schritte kamen so plötzlich, dass ich der schnell näherkommende Person nicht mehr ausweichen kann. Die Folge ist ein heftiger Zusammenprall, der mir die gesamte Luft aus den Lungen quetscht und mir somit einen bizarren Laut ähnlich wie ,,Muhhiiii“ entfahren lässt.
    In den folgenden Momenten sind die Person und ich ein einziges Knäuel aus Gliedern, Haaren und Laub. Ich hoffe natürlich, dass es sich wirklich um etwas Menschliches handelt, jedenfalls fühlt es sich so an. Wir rollen eine Ewigkeit eine steile Strecke hinunter und bleiben schließlich irgendwann stehen. Ich bin ziemlich benommen, alles dreht sich und der Mensch über mir blässt mir seinen Atem in das Gesicht. Als meine Augen wieder vernünftige Bilder an mein Gehirn sendet, kann ich endlich einen Blick auf mein Gegenüber erhaschen. Über mir glaube ich ein weibliches Gesicht zu erkennen, meine Annahme wird durch deren langen Strähnen, die in mein Gesicht hängen , bekräftigt. Das Gesicht ist schmal und sieht jung aus, zudem erkenne ich eine kleine Narbe, die oberhalb der rechten Augenbraue verläuft. Zu einer weitern Musterung komme ich dennoch nicht, da sich die junge Frau mit einer plötzlichen Bewegung von mir wegrollt, sogleich aufsteht, mir noch einen nichtssagenden Blick zuwirft und anfängt zu laufen. Ich kann noch ein paar Sekunden ihre schnellen Schritte hören, doch dann verschluckt der Wald bald ihre letzten Fluchtgeräusche.
    Wer war das denn ? Und eine wichtigere Frage: Ist diese Person vor unserem Zusammenprall einfach nur unvorsichtig gelaufen oder etwa vor etwas geflüchtet? Und wenn Letzteres stimmt, hält sich hier gerade etwas Gefährliches auf?


  • Hallo Vorfreude^^


    Ich geb' dir einmal einen Kommi, hoffe, du freust dich^^




    MFG
    Rexi UHaFnir

  • Der letzte Post liegt schon wieder eine Weile zurück - Schule und ganz viel andere Sachen zu erledigen, kennt man ja;)- also wird es Zeit für das 4 Kapitel ^^
    Nochmals danke für deinen Kommentar, Rexilius!


    Kapitel 4- Ohrfeige!


    Feuchtigkeit dringt durch meine Stoffhose. Wenn die nasse Kälte nicht meine Beine zum Schmerzen bringen würde, wäre es ganz angenehm auf dem weichen Laub zu liegen. Über mir strecken sich die stummen Bäume gen den dunklen Himmel, den man nur vage hinter dem dichten und zugleich dunklen Blätterdach der pflanzlichen Riesen erkennen kann.
    Eigentlich sollte ich jetzt aufstehen und genauso um mein Leben rennen wie jene Frau mit der ich gerade eine unsanfte Begegnung hatte, da schließlich jederzeit etwas Tödliches und Grausames auftauchen könnte. Aber ich liege nur da und meine Gedanken drohen abzuschweifen, in die Tiefen meiner Erinnerungen, dort wo die Sonne über meinem alten Zuhause scheint. Ich verliere mich in dem Gedankenspiel wie ich durch die Haustüre unseres Hauses gehe, mit einem Laib Brot von den Lacaster in der Hand, wie ich meine Eltern und Geschwister am Tisch sitzen sehe, das warme, lächelnde Gesicht meiner Mutter erscheint vor meinen Augen. Aber anstatt bei meiner Familie zu sein und mit ihnen zu lachen, liege ich hier, wo sich bereits dunkle Flecken an der Unterseite meiner Hose ausbreiten und ich nahe dran bin mir eine Blasenentzündung zu holen.
    Ein irres Lachen entsteigt meiner Kehle. Vielleicht sollte ich liegenbleiben und mich vom Wahnsinn übermahnen lassen und mich von irgendwas töten lassen oder an einer Erkältung sterben.
    Ja, genau so mach ich das. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht beglückwünsche ich mich zu dieser Selbstmord Entscheidung.
    Rascheln. In meiner Nähe. Reflexartig springe ich auf, mit einem Aufschrei, ich muss mir vom Aufprall und Sturz einige Blessuren geholt haben, es scheint, als bestünde mein Körper nur noch aus Schmerz.
    Dennoch laufe ich wie besessen, weg von der Geräuschquelle des Raschelns. Meine Gleichgültigkeit und meine Selbstaufgabe sind wie weggeblasen, mein Herz pumpt neues Adrenalin durch meinen Körper, die Panik vor dem Tod bringt mich zu Höchstgeschwindigkeiten. Ich schnaufe wie verrückt und Speichel rinnt mir übers Kinn, insgesamt muss ich wohl ein ganz lächerliches Bild abgeben.
    Mein Körper schreit: ,,Lebe, lebe!“ und treibt mich immer weiter an.
    Ich hätte wenigstens einmal auf den Boden blicken sollen. Vielleicht hätte ich dann die Wurzel gesehen, mit der sich mein Fuß gerade in einer unangenehmen Konstellation verhakt.
    Mein Gesicht reißt sich im Vorbeifliegen des zu der Wurzel gehörenden Baumes die Haut weg, Blutgefäße platzen und in meinem Mund breitet sich der metallene Blutgeschmack aus.
    Dann liege ich nicht mit dem Rücken im Laub, sondern mit meiner ganzen Vorderseite.
    Zu dem Blutgeschmack gesellt sich nun auch der salzige Geschmack meiner Tränen. Sind es die Schmerzen, die mich zum Weinen bringen? Oder der Stress, ausgelöst dadurch jeden Moment dem Tode ins Auge blicken zu können? Vielleicht eine Mischung aus beiden. Der Sturz hat meine Panik etwas gedämpft, genug um mich wieder in das Selbstmitleid versinken zu lassen. Neue Erinnerungen durchfließen mich, Erinnerungen am mein altes Leben. Die kalte Schnauze des Nachbarhundes, die immer Feuchtigkeit auf meinen Händen hinterlassen hat, ähnlich der des Laubes unter meinem Gesicht. Das Lachen der Kinder im Dorf. Die hellen Farben der Häuser im Sonnenlicht. Nahe unserem Friedhof wachsen die verschiedenfarbigen Yoksa-Pflanzen, deren zerstampfte Blüten mit Wasser eine Farbmischung ergeben, die getrocknet Sonne und Wind wiedersteht und unseren Holzhäusern als Schmuck dient. Unser Yoksa Fest, dass jedes Jahr kurz vor der Sonnzeit abgehalten wird und 2 Tage andauert, besteht darin, dass alles Mitglieder des Dorfes ihr Haus mithilfe der Pflanzen-Farbmischung verschönern. Dabei ist es egal wie die Farbe aufgetragen wird. So zieren farbenreiche Handabdrücke die Hauswände und manchmal verrät auch ein Ganzkörperabdruck die Größe des jeweiligen Künstlers. Ich habe mir im Alter von sieben Jahren für dieses Fest ein individuelles Zeichen ausgedacht, dass nun schon zehnmal von mir auf unsere Hauswand aufgetragen wurde. Es gleicht vereinfacht der Sonne, wobei sich im Sonnenkreis ein Dreieck mit wiederum drei kleineren Dreiecken befinden. Meine Familie zeigte keine besondere Begeisterung an meiner Kreativität, dennoch durfte ich jedes Jahr mein Zeichen klein an die Wand zeichnen und mich somit meinem Werk verewigen, bis das Holz und folglich meine Signatur zersetzt und durch die Fäulnis an die Erde zurückgegeben wird.
    Etwas Kaltes streicht über meinem Rücken und jagt mir einen Schauer über meinen ganzen Körper. Abrupt drehe ich mich und sehe, wie sich ein schwaches silberfarbenes Licht vor mich hin und her bewegt. Ich bewege mich nicht und starre das Licht mit einer Mischung aus Angst und Faszination genauer an. Bei genauerem Hinsehen erkennt man darin kleinere helle und weiß scheinende Lichtpartikel, die von einem silbernen, schwach leuchtenden Nebel umgeben sind. Auch diese unheimliche Erscheinung weicht keinen Millimeter von seiner Position und fast scheint es… als ob es mich ebenso anstarrt. Ist dieses Ding etwa… auch neugierig? Lebt es und fragt sich genau wie ich, was sich da vor ihm befindet? Zitternd hebe ich meine Hand und fahre mit meinem Zeigefinger durch das Licht. Wieder spüre ich jene Kälte und es breitet sich erneut ein Schauder, der sich zu einem angenehmen Kribbeln entwickelt, durch meinen Körper.
    Doch plötzlich schreckt das Licht von meiner Berührung zurück und hüpft wie aufgeregt wild durch die Luft, bis es sich einige Meter von mir entfernt hat und sich wieder beruhigt.
    Aber jenes Licht ist nicht allein. In meiner ganzen Umgebung wabern diese Lichtpartikelnebel durch den Wald und verteilen silbernes Licht. Berührt das leuchtende Etwas einen Baum, zeigt es die gleiche Reaktion wie bei meiner Berührung.
    Vorsichtig setzte ich mich auf und lasse dieses Lichtspiel auf mich wirken. Das Schauspiel lässt mich meine Panik vergessen, bis ich mich aufrappele und ziellos im Wald umherirre. Immer wieder nähern sich mir die Lichter, berühren mich, hüpfen und tanzen umher, als würden es ihnen Spaß machen. Auch mich beschleicht ein zufriedenes Gefühl, ich muss lachen, meine Ängste erscheinen mir nun lächerlich. Ich habe plötzlich gute Lust meine Arme auszubreiten und mit den Lichtern zu tanzen, was ich auch einige Augenblicke später wirklich tue. Umgebend von einem Meer aus Lichtern wirbele ich herum, mein Lachen ist so kindlich wie noch nie. Ausversehen wirble ich gegen einen Baum, lasse mich dann dagegenfallen und fahre mit den Händen entlang der zermürbten Rinde. Ein herrliches Gefühl! Ein Gefühl, dass mich dazu verleitet, den Baum zu umarmen und dann stehe ich da, umarme einen Baum und komme mir nicht im Geringsten lächerlich vor. Auch die Lichter kommen wieder näher, es sieht so aus, als drängelten sie sich gegenseitig um zu mir zu gelangen. Tatsächlich verdrängte ein Licht die anderen mich umgebenden und kommt ganz nah an mein rechtes Ohr. Das Kribbeln breitet sich wieder aus, ein Kichern entrinnt meiner Kehle, ich schließe meine Augen. Es scheint, als wolle das Licht in mein Ohr schlüpfen und ich finde das Ganze einfach nur angenehm und lustig.


    ,,SCHLUSS JETZT!“
    Ein stechender Schmerz an meinen rechtem Ohr, der sich ebenso auf der rechten Gesichtshälfte ausbreitet. Dann spüre ich, wie ich von dem Baum weggerissen und auf dem Boden geschleudert werde. Erschrocken reiße ich die Augen auf. Über mir ein Gesicht. Männlich vermutlich.
    Die Angst kehrt schlagartig zurück. Panisch strample ich mit Füßen und Händen, will weg von diesem Mann. Doch er drückt mich mit Leichtigkeit auf den Boden.
    ,,Halt doch still, du dumme Gurke.“
    Jetzt schreie ich und versprühe meine Spucke auf seinem Gesicht. Dabei kommt mir der Gedanke, dass er mich gerade als dumme Gurke beschimpft hat und mich noch niemand so lächerlich genannt hat.
    Wieder ein Schmerz an Ohr und Wange. Der Kerl hat mich gerade georfeigt!
    Sein Arm hebt sich erneut in die Höhe, sieht so aus, als sollte noch ein zweiter Schlag folgen.
    Schon der erste Schlag hat meine Schmerzgrenze um einiges überschritten.
    ,,B-Bitte…ni-icht…stop…will keine….NEIN!“, schreie ich ihm entgegnen und der Mann hält tatsächlich kurz inne.
    ,,Bitte, aufhören…“
    Tatsächlich senkt der Mann den Arm, drückt mich aber dennoch auf den Boden. Die eintretende Stille wird nur durch mein weinerliches Schluchzen unterbrochen.
    Plötzlich lässt das Gewicht auf mir nach. Der Mann hat von mir abgelassen und sitzt nun ruhig auf den Boden, seine Augen sehen mich ernst an.
    ,,Ich hab´s wohl mit den Ohrfeigen übertrieben. Aber ich kann es ja nicht riechen, wann du wieder zur Vernunft kommst. Sag ma´, wolltest du dich eben selbst umbringen? Stehst da an den Baum und lässt dich von diesen Lichtern anrühren… Ich habe schon viele verzweifelte Leute gesehen, aber keiner von denen kam auf die Idee so den Löffel abzugeben.“
    Der Mann schüttelt verblüfft seinen Kopf und ich habe keinen blassen Schimmer, was er da eigentlich redet.
    Doch der Fremdling erhebt sich jetzt mit einem Satz, er ist groß, größer als mein Vater wahrscheinlich.
    Er streckt seinen Arm aus, ich zucke zusammen, wird er denn wieder zupacken?
    Nein. Er steht nur da und hält mir seine Hand hin. Eine Hand, die mir eine völlig neue Welt eröffnen wird.