Ich habe gerade die letzten zwei Seiten gelesen und finde es recht interessant, dass hier nur auf dem individuellen Level argumentiert wird. Auf der Ebene, denke ich, muss man auch nicht lange rumdiskutieren, jeder kann rumlaufen, wie er Bock hat (solange man wenigstens nen Mantel anhat, ne...). Und auf jeden Topf passt ein Deckel, es soll ja Leute geben, die vor allem Intelligenz und Humor attraktiv finden und bei nem Sixpack eher gelangweilt sind. Es sollte mittlerweile auch allen klar sein, dass die Aussage "Dicke Menschen tendieren zu gesundheitlichen Problemen." etc. eine rein statistische ist, dh. nur weil jemand über dem Durchschnitt liegt, muss er weder früher sterben, noch unsportlich sein, noch schlecht riechen, was weiß ich. Das können dünne Menschen alles genauso gut. Gleichzeitig ist auch klar, dass die Risiken für Erkrankungen steigen, je dicker man ist. Genauso, wenn man Untergewicht hat. Oder zu wenig schläft. Oder unglücklich ist.
Was doch aber eigentlich viel interessanter ist, meiner Meinung nach, ist die Frage, wie man das auf gesellschaftlicher Ebene löst. Soll man eine ungesunde Lebensweise zB durch höhere Krankenkassenbeiträge sanktionieren? Oder, was ja zur Zeit sehr en vogue ist in allen Gesetzgebungsorganen, soll man mit "nudging", also sanftem Druck, Leute zur gesunden Lebensweise bringen? (Der Clou dabei ist, Verhalten nicht finanziell zu sanktionieren oder Verbote auszusprechen, sondern zB ganz banal Cafeterien vorzuschreiben, ihren Salat vor dem Süßkram anzubieten. Man macht sich psychologische Effekte zunutze, um Menschen in eine Richtung zu steuern (manche nennen es manipulieren...).) Was denkt ihr? Findet ihr solche Maßnahmen richtig? Oder meint ihr, dass eben wirklich jeder leben soll, wie er will- und wenn dem Gemeinwesen damit gewisse Kosten entstehen, dann ist es egal, weil irgendwie ja alle gleichermaßen Kosten produzieren und davon profitieren?