Naja, sie war ein ziemlicher Fast Food-Junkie und so und denkt es sei der beste Weg plötzlich die gesündeste Ernährung ever aufzustellen und ich denke schon, dass sie sich ordentlichen Druck macht.
Btw hab ich mir die App nochmal angesehen, ist ja eine Weile her, und der Mist belohnt einen tatsächlich in irgendeiner Weise ja dafür, dass man möglichst wenig Kalorien zu sich nimmt.
Ich würde ja eher beginnen bei: "Na lass für die ersten ein, zwei Monate mal die Hälfte vom Fast Food und Softdrinks weg und ersetze es durch was Gesundes / Selbstgekochtes / gesünderes Fast Food (ich meine, ich hab dauernd die Sushi vom Stand neben unserer Uni gegessen, die waren auch voll günstig) bzw. Wasser" und nicht "Wie viel Kalorien hat die Milch im Kaffee, einfach nur ein Schuss Milch!!??" Like wtf.
Und ich bin dann ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht oder entsetzt oder whatever wie viele Leute hier das Mindset einer Essstörung befürworten. Selbst wenn es noch keine ist, und hoffentlich keine wird, das Mindset davon, dass man jede Kalorie ganz haargenau kontrollieren muss, hat sich dann bereits festgesetzt. Wie gesagt, finde ich krankhaft, macht ihr damit was ihr wollt, bloß gebt es nicht an andere weiter.
Die Gesellschaft ist ohnehin krank. Auf der einen Seite gibt es einige Leute, die sogar Ärzt*innen als "fatphobic" beschimpfen, weil sie die Frechheit besitzen adipöse Patient*innen ehrlich zu erklären, was sie ihrem Körper antun, oder Models mit weit über 100 kg Adipositas sogar anpreisen, und auf der anderen Seite haben die Leute so einen verzerrten Blick auf Körper, dass öfters mal sogar komplett normalgewichtige Menschen als fett empfunden werden.
Sowohl ich in meinem Praktikum damals wie auch KollegInnen von mir und eine Prof, die da ebenfalls an dem Programm teilgenommen hat, haben an Volksschulen bzw. manche in Unterstufen über gesunde Ernährung, Gewicht und Körperbilder gesprochen, die von den Medien gezeichnet werden, gesprochen. Eine damalige Klassenkollegin und ich haben den Kindern dann einige Models aus heutigen und damaligen Medien im Bikini am Stransd gezeigt und die haben literally gesagt, dass Marilyn Monroe in ihren Augen fett aussieht. Fett. Einen ähnlichen Vortrag zuvor hatten wir damals btw auch in unserer eigenen Klasse, also in der Oberstufe, und wir waren nur Mädels, und vor allem die Sportlerinnen und manch andere empfanden sie und andere "Plus Size"-Models als ziemlich fett. Und die meisten Plus Size-Models sind einfach nur ganz normale Frauen, bei denen man dann erstens denkt "Wooah, sehen die gut aus!" und zweitens: "supi, da seh ich wenigstens einmal, wie der Bikini an mir selbst aussehen wird." Das denkt man aber halt nur, wenn man weder Size Zero / Two toll findet, noch adipöse oder tatsächlich stark übergewichtige Models.
Lol okay.
Ich hatte mir davor weniger Gedanken um meine Figur gemacht, bis eben jene Sportlerinnen (literally, die spielen immer noch zweite Liga oder so) und ein paar andere Mädchen anfingen mich aber auch sich gegenseitig oft für jeden Schmu zu kritisieren.
Like "omg, du isst fast jeden Tag son Schokoriegel / Milchschnitte whatever. Wisst ihr nicht wie viel Zucker da drinnen ist!!?" zu einer Freundin und mir und anderen. Darling, das ist der Sinn von Süßigkeiten. Es steckt im Wort.
Das Ziel sollte es sein jedem einen gesunden Blick auf sich selbst und die Körper anderer zu geben und eine gesunde Einstellung zum Essen zu entwickeln, die auch Freude macht. Ich sehe nicht wie man sich auf etwas freuen kann, wenn man im Hinterkopf mit Kalorien rumjongliert.