Wettbewerb 04 - Dialog [Lyrik]

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  • Ähnlich wie im letzten Jahr gibt es auch dieses Jahr wieder eine bestimmte Anzahl an Punkten, die ihr den Texten geben könnt. Dabei ist zu beachten, dass ihr frei wählen könnt, wie genau ihr die Punkte verteilt und welche Texte mehr Punkte als andere bekommen. Achtet jedoch darauf, dass ihr die Punkte, die euch zur Verfügung stehen, komplett ausschöpft. Votes, welche zu wenige oder zu viele Punkte enthalten, können leider nicht gezählt werden. Des Weiteren solltet ihr eure Punkte mindestens auf drei Texte verteilen, eure Wahl begründen und natürlich nicht für eure eigenen Texte voten. Es ist außerdem hilfreich, euch das "How to vote-Topic" anzusehen. Schreibt ihr in dieser Saison besonders viele Votes, habt ihr die Chance auf einen individuellen Benutzertitel. Weitere Informationen findet ihr hier: Informationen und Regeln zur Wettbewerbssaison 2014


    Zitat von Aufgabenstellung

    Dialog [Lyrik]


    Schreibt einen Dialog in lyrischer Form. Das heißt, ihr verfasst ein Gedicht, welches die Perspektive wechselt, so als würden sich zwei Beteiligte unterhalten. Dabei ist es unerheblich, ob ihr in jedem Vers die Perspektive wechselt oder nur in jeder Strophe, solange erkennbar ist, dass es sich um ein Gedicht handelt und die beiden Akteure miteinander reden.
    Ob ihr einen Pokémonbezug einbringt oder nicht, ist euch überlassen.


    Ihr könnt 11 Punkte verteilen, maximal 7 an eine Abgabe.


    Der Vote läuft bis Sonntag, den 30.03.2014, um 23:59 Uhr.




















    [/tabmenu]

  • Download-Post


    Wie gewohnt könnt ihr euch die Abgaben der Wettbewerbe hier im PDF- und ePub-Format herunterladen, um so auch unterwegs lesen zu können.
    Die PDF wurde von Sheogorath und das ePub von Sakul erstellt. Sollten Fragen und/oder Anregungen bestehen, dann zögert bitte nicht die Urheber deswegen anzusprechen; konstruktive Verbesserungsvorschläge sind immer willkommen.
    Für eine kurze Anleitung und noch einmal die Einführung zu den "Wettbewerben unterwegs" klicke hier.


    Notiz zur Nutzung des Inhaltsverzeichnisses der PDF: Durch Drüberfahren mit dem Mauszeiger ändert sich der Cursor in eine Hand, durch Klicken gelangt man nun zum Beginn des jeweiligen Textes.

  • [tabmenu][tab=Vorwort]Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was ich hier überhaupt erwarten soll. Von der Formation her, freue ich mich aber, dass es nicht soooooooo extrem viel Text ist, was mich dann aber auch verwundert, dass es dazu "nur" so "wenige" Abgaben gibt. Hätte gedacht, hier, wo man eher weniger schreiben muss, kommen mehrere Abgaben, habe mich hierbei aber wohl getäuscht. Jedenfalls muss ich sagen, dass ich mich darauf freue, da ich ein Fan von Gedichten bin - egal, in welcher Form sie ausgeführt werden. Also, lasst das Lesen beginnen!


    [tab=Abgaben 01-06]


    01. Vergebens:
    Wow! Ich muss ehrlich sagen, ich bin f'n nochmal beeindruckt davon! Erst einmal, will ich mich zu dem Schreibstil äußern: Die Wortwahl, diese Form, wie alles umschrieben und dargestellt wurde, war wirklich eine großartige, professionelle Arbeit, welche mir wirklich sehr imponiert hat. Manche Worte, haben sich ein wenig komisch lesen lassen, hierbei weiß man aber, dass sie so gehören und einem Dichter, stehen sowieso alle möglichen Formen der Worte zur Verfügung, soweit es noch einen Sinn ergibt. Der Schreibstil ist wirklich großartig, grandeza, grande, grandios, great!


    Und schließlich die Handlung: Anfangs dachte ich natürlich an einen Diener und seinen König, seinen Gebieter, okay, im Endeffekt ist es das auch, aber wenn man bedenkt, um was GENAU es hier geht, versteht man erst, dass es ein Gespräch zwischen Gott und Luzifer ist. - Alleine schon, weil ich ein großer Supernatural Fan bin, musste ich beim Lesen dieses Textes schmunzeln, als ich "Luzifer" las. Wirklich, rund um ein gutes Werk, großartige Arbeit, hat mir persönlich wirklich besonders gut gefallen!


    02. Der Retter:
    Ich bin ganz ehrlich: Den Sinn hinter dem Text, verstehe ich nicht. Kann ganz einfach zu dumm dazu sein, trotzdem verstehe ich es nicht. XD Aber der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, auch hier wurde auf das Spezielle da dran geachtet, was auch gut umgesetzt wurde. Lesen lassen, hat es sich ebenfalls schön und auch wenn ich keine Ahnung habe, was es bedeutet, ist es eine gute Abgabe.


    03. Sünde:
    Meh. Mit den 3 Zeilen, welche sich in fast allen Abschnitten reimen, der einen zwischen drin, welche dann aber nichts mit gar nichts zu tun hat, hat man sich einiges verbaut. - Die Art wurde ziemlich verhunzt, durch den einen Satz immer zwischendurch. Es hat, jedenfalls bei mir, dafür gesorgt, dass der Lesefluss permanent unterbrochen wurde und deswegen, werde ich hierfür auch keine Punkte geben. Hat mir einfach nicht so gut gefallen, ehrlich gesagt - Die eine Zeile, hat doch schon einiges heraus gehauen. Die Handlung im Übrigen, war auch nicht so pralle, auch wenn ich ein Fan davon bin, wenn der Tod die Leute holt, wurde es hier ein wenig verharmlost und ziemlich lahm dargestellt. Meh.


    04. Gedanken über den Tod:
    Ebenfalls meh. - Alleine schon von der Formatierung des Textes, würde ich hier einen Minus-Punkt geben. Lesen lassen, hat es sich eigentlich ganz gut, aber die Handlung darin, war irgendwie nicht mein Geschmack. Es ging alles irgendwie voll schnell und hat dann auch einiges heraus genommen. Manche Reime, hätte man so nicht gebraucht und unter "Gedanken über den Tod" verstehe ich was anderes. Daraus hätte man mehr machen können, muss ich ehrlich sagen.


    05. Die zwei Seiten einer Münze:
    Voll creepy alles. XD Ähm ja, irgendwie weiß ich hier nicht, was genau ich schreiben soll. Beim Lesen, hat es ausgesehen, als würden hier und da ein paar Worte, Satzzeichen oder vereinzelte Buchstaben fehlen. Ob das in dem Text nun absichtlich ist oder nicht, kann ich nicht wissen, jedenfalls war die Handlung so ganz okay. Die Unterhaltung hatte schon ein paar positive Sachen, hat mich aber nicht richtig überzeugt, weswegen ich auch leider hier keine Punkte geben werde.


    Der Schreibstil war nicht so ganz mein Geschmack und vieles, wurde einfach zu wirr geschrieben und dies hat somit auch den Lesefluss an manchen Stellen unterbrochen.


    06. Stiller Schmerz:
    Unglaubliche Gänsehaut beim Lesen. :3 Awwww, irgendwie voll süß die Geschichte, zum Ende hin. ^_^ Anfangs dachte ich gar nicht, dass es dann in so eine Geschichte übergeht aber ich muss sagen, ich fand sie wirklich toll! So unglaublich schön war es, diese zu lesen. Wie gesagt, brrrrr, Gänsehaut, wirklich eine tolle Arbeit!


    Der Schreibstil wusste sehr zu gefallen. Stille, Schmerz und zu guter Letzt, die Hoffnung. Immer am Anfang und in zwei Passagen, hat es sich super lesen lassen und hat mir extrem gut gefallen. - Mal abgesehen von den ganzen Hiobsbotschaften, welche durch die restlichen Texte schon fast überbracht wurden, hat dieser schöne Text ein Zeichen gesetzt, er sticht richtig heraus und ist - zusammen mit dem ersten Werk - einfach großartig! Wunderschöner, toller Dialog!


    [tab=Abgaben 07-12]


    07. Marienkäfer:
    Hatte einen Geilheitsfaktor von -1000. Hat mir gar nicht gefallen, muss ich ganz ehrlich sagen und die Gründe sind auch leicht zu erläutern: Formatierung gefällt mir gar nicht. (Marienkäfer steht über dem Abschnitt, Mensch genau drin.) - Handlung ist unverständlich und ziemlicher crap. (Marienkäfer und Mensch, what the hell?! Sagt mir irgendwie nicht zu, außerdem verstehe ich es nicht wirklich.) - Außerdem ist es zu kurz. (4 Abschnitte, welche allesamt ziemlich schlecht waren.)


    Sorry für meine ehrliche Meinung aber die musste nun mal gesagt werden.


    08. Die kurzen Affären der Inspiration:
    Hmm, ja, war jetzt keine schlechte Abgabe, hatte aber auch nichts wirklich herausragendes an sich, wovon sich so abgehen würde, wie bei Werk 1 oder Werk 6. - Es war mittelmäßig, weder gut noch schlecht. Der Schreibstil war in Ordnung, hat sich aber an manchen Stellen sehr hakelig lesen lassen und hat somit auch den Lesefluss immer mal wieder unterbrochen. Die Handlung war ganz nett. Der Dialog war in Ordnung, mehr leider nicht.


    09. Geliebter Tag, Geliebte Nacht:
    Muss leider auch hier sagen, dass ich es für ein solides Werk halte, nicht mehr aber auch nicht weniger. Der Schreibstil war schön, muss ich zugeben - auch mit dem versetzten Text, gegen Mitte, konnte man gute Aspekte ins Boot ziehen - trotzdem, werde ich hierfür leider keine Punkte aufbringen, da es einfach ein Werk war, welches auch wöchentlich vom Ozean angespült werden kann.


    Die Handlung war auch ganz in Ordnung, die Unterhaltung im Übrigen, hat mir doch ganz gut gefallen. - Trotzdem habe ich so ein Gefühl, welches mir sagt, dass es eher mittelmäßig ist. Nicht schlecht, nicht gut, aber zwischen drin, was ja auch nicht unbedingt schlecht ist. Bin zwiegespalten bei dem Text, muss ich ehrlich sagen.


    10. Vereint:
    Mal wieder ein weniger gutes Werk, wie ich finde. - Die Unterhaltung wirkte an manchen Stellen mehr oder weniger abgehackt und auch die künstlerischen Phrasen kamen, meines Erachtens nach, zu spät in die Geschichte. Der Schreibstil, war soweit auch nicht wirklich gut, ehrlich gesagt.


    Btw. mag ich die Formatierung "zentriert" auch nicht wirklich. Sieht irgendwie nicht so schön aus, was hier auch nochmal einen Minus-Punkt auf das Konto gerechnet hat. Leider, hierfür auch keine Punkte.


    11. Erkenntnis:
    War gut, hmm, ja, war gut. - Der Dialog hat sich wirklich sehr flüssig lesen lassen, die Formatierung hat gepasst und auch die einzelnen Abschnitte, wurden super verpackt. - Die Handlung zu Ende hin, war vielleicht ein wenig überstürzt, habe trotzdem aber Gefallen daran gefunden. Sehr schön!


    Schreibstil war super, Handlung bzw. Dialog wusste zu gefallen. Künstlerische Phrasen wurden hier eingesetzt und auf die Wortwahl wurde auch geachtet, schön gemacht.


    12. Creator et Creatura:
    Very nice! Ein etwas längeres - glaube sogar, dass es das längste Werk bislang war - demnach aber auch sehr großartiges Werk. Schon allein beim Lesen der Überschrift, wusste ich, dass es sich hier um einen Profi in der Schreibe handelt. (Kann mich natürlich auch täuschen, gehe aber nicht davon aus.) Jedenfalls, meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht! Sehr schönes Werk, Formatierung war auch wirklich sehr schön - auch, wenn es kursiv und zentriert war - aber auch die Handlung, bzw. die Erzählung, konnte wirklich einiges. Hatte einige schöne Aspekte, habe gespannt daran gelesen und sie lieben gelernt. Wirklich sehr gut!


    Schreibstil = Premium! - Handlung/Dialog/Erzählung = Hammergeil! - Umschreibung = Wunderbar! Fehlt sich nichts, würde sagen, ein Spitzenreiter!


    [tab=Abgaben 13-18]


    13. Höllensturz:
    War eigentlich eine richtig schöne Erzählung, was nochmal einen Dialog zwischen Luzifer und Michael (oder Gott?) dargestellt hat. Diese detaillierte Ausschreibung der Diskussion derer, wusste zu gefallen, ein dicker Minus-Punkt hier aber, ist, dass das Geschriebene sehr wirr ist. Manche Stellen, sind so geschrieben, dass man sich kaum mehr auskennt, wer nun was sagt und was nun so passiert. Hat ziemlich viel herausgenommen, muss ich leider sagen, weswegen ich hierfür auch keine Punkte gebe, sorry.


    14. Momento Diem:
    Mal etwas komplett anderes, jedenfalls vom Dialog und von der allgemeinen Handlung her. - War aber auch schön zu lesen, wenn ich daran denke, dass sich gerade zwei Meereswesen unterhalten haben. XD Wirklich, sehr ausgefallene Idee, muss ich gestehen. ^^ Verdient auf jeden Fall seine Aufmerksamkeit, wird sie auch kriegen. Im Grunde, gefiel mir eigentlich alles, nur die Formatierung, nahm mir einiges. Unschön, sahen manche Abschnitte aus, jedoch nagt es nicht direkt an der Wertung, welche trotzdem gut ausfallen soll.


    Schreibstil war gut. Handlung war ausgefallen, mal was anderes. Formatierung war meh, aber okay. - Joa, alles gut soweit.


    15. Schlafrede:
    Oh, was für eine Überraschung. Habe eigentlich von mit dem Gedanken abgerechnet, dass es noch eine Pokémon-bezogene Geschichte gibt. Irgendwie verwundernd, dass bislang 14 Abgaben, ohne jegliche Anzeichen auf ein Pokémon-Werk eingesendet wurden, aber okay.


    Der Dialog hatte viel gutes, muss ich zugeben. Sowohl die Handlung, welche auf Pokémon und Team Flare bezogen ist, als auch die Unterhaltung zwischen den beiden Personen, konnte einiges. Hat mir auf jeden Fall gefallen, vor allem, da hier auch mit den "" gearbeitet wurde und nicht wie sonst, einfach nur Text da ist. Schlafrede passt auch sehr gut als Titel und viel mehr darunter vorstellen, konnte ich mir sowieso nicht, meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht, gut gemacht!


    16. Das Nachspiel des Goldenen Apfels:
    Muss ich das verstehen? I think, no. Ähm, keine Ahnung, irgendwie verstehe ich die allgemeine Handlung davon mal so gar nicht. ^^" Gehört es zu irgendeiner Serie oder einem Spiel oder so? Verstehe das ganze irgendwie nicht und kann deswegen auch nicht viel dazu sagen, außer, dass es einigermaßen gut geschrieben wurde. Ich stehe trotzdem total auf dem Schlauch, wenn ich ehrlich bin. ._.


    17. Nachtspaziergang:
    Hmm, hat irgendwie einen Charme, der mir gefallen hat. ^_^ Weiß nicht, irgendwas hat es an sich, was mir gefallen hat. Es war kurz und knackig, was nicht negativ, sondern positiv gemeint ist. Der Schreibstil hat mir gefallen und auch die Umsetzung des Titels, wurde hier wirklich gut umgesetzt. Der Dialog war gut, hat mir gefallen.


    18. Deinetwillen:
    Hatte etwas poetisches an sich, muss ich zugeben. Der Dialog der beiden Brüder, hat mir wirklich gut gefallen, ganz ehrlich. - Der eine, welcher mit dem Schwert vor dem anderen steht, welcher sich jedoch nicht wehren will, auf den Kampf, welchen der andere provoziert. Ja, die Handlung wurde interessant dargestellt und auch der Schreibstil, so als Abschluss, wusste zu überzeugen und somit geht es auch in die Wertung mit ein, was heißt, dass es hierfür vielleicht (!) auch (einen) Punkt/e gibt.


    [tab=Vote]


    Lululu, joa, war von vielen Werken eigentlich recht enttäuscht und mehr oder weniger gelangweilt, muss ich ganz ehrlich sagen. - Jedoch stachen schon so manche Werke heraus, welche ich natürlich auch mit Punkten versehen will:


    01. Vergebens -> 3
    06. Stiller Schmerz -> 3
    12. Creator et Creatura -> 3
    14. Momento Diem -> 1
    15. Schlafrede -> 1


    Sorry an die Abgaben, welche gut waren, leider aber ohne Punkte nach Hause gehen müssen! Habe leider nur 11 Punkte, darunter 3 unglaublich tolle Werke, welche allesamt 3 Punkte verdient haben und ich weiß leider nicht, wie ich es schaffen sollte, da noch mehreren Punkte zu geben. :/ Jedenfalls, nachdem ich hier nun fertig bin, muss ich sagen, dass es angenehmer zu lesen war, als der letzte Wettbewerb, auch wenn ich in manchen Werken - wie ich selber auch gemerkt habe - unfreiwillig abgerutscht bin und selber fast mit dem Dichten angefangen habe. XD Auf jeden Fall waren super Abgaben dabei, unter anderem auch richtig, richtig, RICHTIG TOLLE und andere, welche auch potenzielle Anwärter auf den Thron waren. Großes Lob an die Nummer 01, 06 und 12 und auch ein Lob an die restlichen Abgaben! War ein schöner Wettbewerb, hat mir gut gefallen und hat sich super lesen lassen - freue mich auf den nächsten Kreig der Schreiberlinge!


    #SawyerEnde[/tabmenu]

  • 01. Vergebens - 2 Punkte
    Der Inhalt hat mir sehr gut gefallen. Man hat sofort den Dialog erkannt und natürlich auch gemerkt, worum es in dem Gedicht ging. Ich finde das Thema, das dort aufgegriffen wird, sogar recht spannend, da es früher sicherlich mal solche Fälle gab. Das einzige, was mir nicht so gut gefallen hat, war die recht "plötzliche" Verbindung zur Religion. Ich weiß um ehrlich zu sein gerade gar nicht, ob das gewollt war, oder, ob das mit der Zeit, in der das spielt, einhergegangen ist, jedoch passt das meiner Meinung nach nicht unbedingt in den Text, da am Anfang nie die Rede von etwas religiösem war. Das kommt dann einmal kurz am Ende und das dann so extrem, dass ich mich frage, wieso das nicht schon von Anfang an in einem etwas langsameren Tempo eingeführt wurde.


    04 - Gedanken über den Tod - 1 Punkt
    Recht kurz und durch den Dialog ist das Werk in meinen Augen ziemlich voll mit Informationen, aber doch ist es irgendwie im Hinterkopf geblieben muss ich sagen. Zuerst habe ich an ein Schiffsunglück gedacht, aber das wurde recht schnell wieder zerschossen, nachdem dieses erschießen darin vorkam. Und dann auf einmal will sich der eine doch nicht mehr umbringen ... ich finde die Entwicklung leider viel zu kurz geraten, da hätte man sehr viel mehr (be-)schreiben müssen, damit diese Umstimmung wirklich deutlich wird. Alles in allem gebe ich für den doch irgendwo auch süßen Dialog noch einen Trostpunkt.


    12. Creator et Creatura - 5 Punkte
    Ich mag es nicht kaum etwas zu einem Werk sagen zu können, doch eigentlich kann ich hierzu wirklich nur sagen, dass ich das Gedicht wirklich bewundere und wunderschön finde. Ich hätte nie gedacht, dass man so ein riesiges Thema in einem Gedicht so gut zusammenfassen könnte und das auch noch in einem unserer Wettbewerbe. Allein dafür hat sich der Wettbewerb schon mehr als gelohnt.


    14. Momento Diem - 3 Punkte
    Nach Nummer 12 bist du mein Favorit - ich mag es, wie du das Gedicht allein durch Absätze und Satzzeichen immer wieder verschieden weitererzählt hast - zumindest fühlt es sich so an. Die Lesegeschwindigkeit änderte sich manchmal durch die Formatierung und es scheint, als wurde mit dem Leser hier gezielt "gespielt". Auch den Inhalt finde ich sehr schön und herzzerreißend zugleich. Ich glaube eine solche Unterhaltung hat sich noch niemand getraut niederzuschreiben. Ich würde gerne etwas kritisieren, aber auch hier finde ich irgendwie nichts. Echt schön.



    Ich hatte echt zu wenig Punkte q.q

  • 03 - Sünde: 2 Punkte
    Die Panik des Sünders konnte ich direkt herauslesen. Das Gedicht war einfach sehr ausdrucksstark, die Verzweifelung wirkte durch die Versuche des Sünders, sich zu rechtfertigen, noch viel deutlicher. Die grimmige Entschlossenheit des Todes bildete dazu einen passenden Gegenpol.


    12 - Creator et Creatura: 2 Punkte
    Das Gedicht erinnerte mich an manchen Stellen an das barocke Motiv der Vergänglichkeit. Ich habe derartige Gedichte in der Schule immer ganz gerne gelesen und vielleicht ist meine Meinung hier auch dadurch beeinflusst, aber mich haben zusätzlich auch der Schreibstil und die Formatierung überzeugt. Der Titel ist passend und anscheinend auch mit Bedacht gewählt. Insgesamt wirklich ein Ausdruck hoher Kunst.


    14 - Memento Diem: 4 Punkte
    Die Geschichte beeindruckt meiner Ansicht nach zweifellos mit der Schönheit der Trauer. Die Gefühlslage des Wals war in der Hinsicht besonders bewegend und erscheint mir angesichts der Größe eines Wals sogar noch deutlicher, da sie einem die Verwundbarkeit eines Giganten auf emotionaler Ebene vor Augen führt. Man konnte die Geschichte auch gut lesen, der Schreibstil war äußerst ansprechend.


    17 - Nachtspaziergang: 3 Punkte
    Das Gedicht hat sich schön dadurch ausgezeichnet, dass es nicht so düster wirkt. Es vermittelt eine, wie ich finde, lockere und herrlich-ironische Atmosphäre und überzeugt mit einer wohl dosierten Portion trockenen Humors. Der im Vergleich zu den anderen Werken im Schnitt eher kurze Umfang tut dabei keinen Abbruch.


    Tut mir Leid für die anderen Werke. Offensichtlich haben sich alle viel Mühe gegeben. Ohne jetzt konkret ein Werk nennen zu wollen, muss ich aber auch sagen, dass es manchmal besser ist, wenn sich nicht alles reimt und dafür die Handlung besser zur Geltung kommt. Bei manchen Werken wäre es daher von Vorteil gewesen, wenn der jeweilige Dichter einige Reime weggelassen hätte. "Reim-Dich-Oder-Ich-Fress-Dich" ist keine Philosophie, der man folgen sollte.

  • [tabmenu]
    [tab=Vorwort]
    So, jetzt also schon mein zweiter FF-Kommentar hier, ich hoffe, noch einige mehr beitragen zu können.


    Da ich diesmal ein bisschen mehr Zeit habe, gibt es auch ausführlichere Kommentare, in denen ich im Rahmen des Genres "Gedicht" auch ein bisschen auf die Form eingehe - also nicht erschrecken, falls plötzlich Begriffe wie Metrum, Kreuzreim oder Sonnett auftauchen sollten.
    Inhaltlich erwarte ich vor allem viele Zwiegespräche, für mich ist aber auch wichtig, dass je nach Gedicht erkennbar ist, ob der eine Dialogpartner "gewonnen" hat oder ob es sonstige Veränderungen vom Beginn zum Schluss gab und wie realistisch diese sind (Anm.: Das Vorwort schreibe ich, nachdem ich jede Geschichte bereits einmal gelesen habe, deshalb wird dies hier eines meiner Hauptkriterien sein).


    [tab=Kommentare]
    [subtab=1]
    Wie fange ich es an? Im Ganzen nicht schlecht: Vor allem die letzte Strophe hat es mir dann doch angetan; außerdem die vielen Interpretationsmöglichkeiten (nur leider passt der Titel nicht zu der Aussage der letzten Strophe.
    Mich wundert es vor allem, dass du versuchst, teilweise zwanghaft ein halbwegs intaktes Reimschema herzustellen; oft ist es wirklich kein Reim, es sieht aber so aus, als sollte es einer sein (bspw. Z. 5 und 7). Dann wäre es doch besser, dass du das Reimschema komplett auf den Haufen wirfst (bis auf die letzte Strophe, da passt es wirklich sehr gut) und stattdessen die Länge der Verse etwas angleichst.


    Inhaltlich ist es auch nicht so schlecht, obgleich ich zugeben muss, dass ich etwas ähnliches schon erwartet habe. Inhaltlich könnte vielleicht auch der Diener mehr beitragen, indem er in den Strophen neue Aspekte bringt - Bsp. die einzelnen Bevölkerungsgruppen beleuchtet. Das kannst du dann natürlich noch stilistisch ausbauen, bspw. einen Klimax von Strophe zu Strophe.


    [subtab=2]
    Leider fällt dieses Gedicht kaum wirklich auf, weil es inhaltlich fast gar nicht konkret wird - auch in einem Gedicht sollte man sich nicht zu schwammig reden. Inhaltlich gibt das Gedicht auch aus anderen Gründen wenig her:
    Die Personen scheinen sich in ihren Strophen zu widersprechen, zumindest ist kein einheitlicher Gedanke, mit dem man jeweils alle vier Strophen zusammenfassen könnte. So sagt der "Winter" in Strophe 6 "Soll der Winter ewig dauern" und in Strophe 8 "Frühling ist's noch stets geworden".
    Die Personen gehen fast gar nicht aufeinander ein. Das liegt vor allem daran, dass die Personen in den ersten Strophen zu einer dritten Person/Gruppen sprechen. Die Interaktion zwischen den Personen kannst du am einfachsten durch Wörter wie "doch", "nur", oder durch Ausrufe/ rhetorische Fragen u.a. erreichen.


    [subtab=3]
    Inhaltlich sagst du für die vielen Strophen relativ wenig; die Argumente wiederholen sich oft, wodurch wieder keine richtige Kommunikation entsteht. Um dem Gecicht mehr Profil zu geben, könntest du auch klarmachen (am besten indirekt!), wer genau Gevatter Tod ist. Steht er über Gott- dann passt seine Unwissenheit nicht (vgl. Strophe 2 und 4). Steht er unter Gott- dann ist seine Vollmacht nicht ganz logisch (vgl. "Entscheide über euch Bösewichter" und "Du hast missachtet Gottes Gebot). Außerdem verwirrt, dass es zwischenseitlich sowohl um die Gerechtigkeit des Todes des Menschen geht - den er sich ja selbst zuzuschreiben hat - und den Tod des Mädchens.
    Auch formal könnte ich manches bemängeln: Manche überhaupt nicht passende Wörter, nur um das Reimschema zu füllen ("Dichter", Strophe 4); Formulierungen ("Bitte ich flehe dich an", "O Tod was tust du da?" - spricht so ein Sterbender?) und ein paar Rechtschreib- oder Zeichensetzungsfehler).


    [subtab=4]
    Unterstützt durch das Reimschema wirkt dieser Miniaturdialog (nicht abwertend gemeint!) gar nicht mal schlecht, die Einsichten der Personen sind nämlich trotz der knappen Sätze sehr tiefgreifend. Problem ist aber wieder die Form, das Reimschema wird leider ins unrealistische gezogen: Durch a) die unterschiedliche Verslänge sowie das uneinheitliche Metrum (ungleiche Betonung auf der letzten Silbe) und b) die seltsamen Füllwörtern zur Erfüllung des Reimschemas ("Gießen" !?!) ist auch dieser Reim nicht sehr realistisch.


    [subtab=5]
    Ich nehme mal als Beispiel die siebte Strophe dafür, dass mir die Geschichte sehr gut gefallen hat, aber auch irgendwie nicht:
    "Töte mich schnell
    Aber ich bin bereit zu sterben
    Ich bin schon lange tot"


    Sagt die selbe Person und zwar die, welche die Waffe in der hält oder hielt. Ich musste das Gedicht wirklich mehrmals lesen und komme nur mühsam zu einer sinnvollen Interpretation. Was ich aber sicher sagen kann: es sind die offenen Zeilen - im Prinzip kein einziges Satzzeichen - die den Eindruck erwecken, dass die beiden Personen nicht deutlich miteinander kommunizieren.
    Es hat mich gewundert, dass du als Titel nicht "Auf ewig" gewählt hast, zumal "Die zwei Seiten einer Münze" schon etwas sperrig klingt. Letztendlich war es aber doch keine schlechte Idee, dieser Titel trifft die ganze Problematik des Textes (bzw. dessen Vorgeschichte) wohl am besten.


    [subtab=6]
    Das Gedicht entwickelt gleich zu Beginn eine so wunderbare Atmosphäre, dass man alles um sich herum vergisst; womöglich liegt das nur an dem beständigen Wechsel der Wörter "Stille" und "Schmerz", trotzdem hat dieses Gedicht eine sehr besondere Emotion aufgebaut.
    Weil es auch sehr viele Strophen sind, ist es insofern problematisch, dass sich die Personen so wenig voneinander unterscheiden, als man einen schlechten Überblick hat, wer nun wie argumentiert - das geht nur mit einem beständigen Blick auf die jeweils ersten Verse der Strophen und ist schon ziemlich aufwendig.
    Hauptsächlich hat mich gestört, dass du ab Strophe 1 von einer sehr emotional-assoziativen Beschreibung zu einer bloßen Nacherzählung übergehst. Dann plötzlich wieder aufbrausender Wille, verzweifelte Fragen und ein flammendes Liebesbekenntnis im kurzen Wechsel- man blickt zwar noch ungefähr, aber die Authenzität geht da etwas verloren. Um es anders zu sagen: Der Inhalt scheint so willkürlich, als könnte man viele Strophen beliebig miteinander vertauschen; und es kommt keine wirkliche Aussageabsicht zutage.


    [subtab=7]
    Hier hat sich jemand sehr bemüht, mit Symbolik, mit Assoziationen, mit Kürze zu arbeiten. Vom Gesamtbild nicht schlecht gelungen, im Einzelnen jedoch noch zweifelhaft:
    rot=Trauer, blass=Farbe? Die traditionelle Farbsymbolik wird hier zumindest nicht bedient, und dann stellt sich die Frage, warum ausgrechnet die hier benutzten Farben enthalten sind, zumal blau ja bspw. eine sehr "positive" Farbe ist.
    In Strophe 2 ist es das Wort, in Strophe 4 die Hand, die tötet. Natürlich kann auch beides gemeint sein, gerade wenn hier Mensch <-> Natur thematisiert werden soll (aus Sicht des Marienkäfers). Dann wird aber nicht klar, wer hier die Gesprächspartner oder -gruppen sind.
    Im Sinne der Farben scheint deshalb die Kriegsthematik wahrscheinlicher, dann wird aber noch weniger klar, wer da spricht und was bitte der Marienkäfer da zu suchen hat, der ja eigentlich auch ein positives Symbol ist.


    [subtab=8]
    Das ist wirklich mal ein interessanter Titel, auch wenn nach den ersten 2-3 Strophen schon absehbar ist, worauf es hinausläuft. Aber du bringst die Thematik, die im Übrigen sehr ansprechend ist, auf den Punkt.
    Sehr schön finde ich hier zum einen, wie die Personen miteinander kommunizieren - das wird nicht nur durch das ständige "du" erreicht, sondern auch durch die vielen Frage- und Ausrufezeichen, man kann sich richtig lebhaft vorstellen, wie die beiden Gestalten miteinander streiten. Zum anderen ist hier eine schöne Entwicklung der beiden Charaktere zu sehen (Inspirationssuchender: zornig -> flehend -> einsichtig, Inspiration: spottend -> erklärend), fast jede Strophe bringt neue Aspekte.


    [subtab=9]
    Leider war auch hier erst nach mehrmaligen Durchlesen klar, wann Tag und wann Nacht spricht, aber ich will nicht unnötig meckern. Die Atmosphäre und die gegenseitigen Liebesbekenntnisse sind durchaus ansprechend. Dazu trägt sicherlich auch die Formatierung bei, die zwar ungewohnt, aber nicht hinderlich ist (später mehr).
    Die Zeitlichen Verhältnisse sind aber nicht ganz klar, denn beide Personen beklagen/besingen etc. ja das eigene Sterben, demzufolge müsste sich das Gedicht über mind. einen Tag hinziehen. Warum aber ist dann aber die Klage der Nacht am Ende so groß? Es scheint beiden ja nichts auszumachen, wenn sie selbst sterben, weil sie wissen, dass sie wieder "auferstehen", dem Kreislauf des Lebens gleich. Dann müsste aber auch die Nacht zu Beginn schon über den Abschied klagen.


    Einen näheren Blick ist aber auch das Reimschema/Versmaß wert. Die Formatierung ist fast symmetrisch, da aber die einzelnen Redeabschnitte sowieso strophenübergreifend sind, verstehe ich die Formatierung nicht. Dasselbe gilt für das Reimschema, bei dem ich letztendlich keine Regelmäßigkeit finden konnte.
    Trotzdem passen die Reime, wenn auch unvollständig, weil sie die Atmosphäre verschönern.


    [subtab=10]
    Hm, trotz der offensichtlichen lyrischen Atmosphäre, die das Gedicht aufbaut, sagt das Gedicht fast gar nichts aus. Schon die erste Strophe wirft zu viele Fragen auf, etwa nach dem konkreten Hintergrund der Notwendigkeit der Vereinigung. Stattdessen viele Wörter, die zwar Assoziationen wecken, auf die aber nicht weiter eingegangen wird ("das gleiche Spiel", "Banne der Zeit", "stille Einsamkeit", "Flammen"). Vor allem die letzte Zeile, wahrscheinlich eine der wichtigsten Zeilen eines Gedichts, wirkt auch überflüssig: Hat die Vereinigung nicht schon in Strophe 3 stattgefunden?
    Noch etwas kleinkariertes Gemecker: im zweiten Vers der vierten und im dritten Vers der fünften Strophe ist die Satzstellung unnötig kompliziert/ auf "klischeehafte Gedichtsatzstellung" umgebaut, die du sowieso nicht brauchst, weil du kein Reimschema anwendest.


    [subtab=11]
    Die Thematik ist ja nicht schlecht und man kann es sich auch gut vorstellen, wie da zwei Leute miteinander streiten oder vielleicht sogar Engelchen und Teufelchen in jemandes Kopf. Aber viele Stellen sind noch zu unlogisch/ unrealistisch: in Strophe 6 gibt der Naturzerstörer selbst zu, dass er kein Gewissen hat; das würde ein solcher wohl kaum tun. Ein weiteres Problem ist, dass die Einsicht in der vorletzten Strophe viel zu plötzlich kommt, denn was soll ihn auf einmal überzeugt haben?
    Ein bisschen störend ist auch die Satzstellung teilweise, die sehr künstlich wirkt, nur um irgendwelche Reime aufzubauen.


    [subtab=12]
    Ich nehme an, dass die Parallelen zur Prometheussage beabsichtigt sind, am Ende des Gedichts erinnert es dann aber eher an den heutigen Konflikt Mensch <-> Gott. Wie dem auch sei, Wortwahl bzw. generell Sprache ist sehr schön, sogar ziemlich lyrisch geworden. Der letzten Strophe kann man die Verbittertheit gut ablesen, es ist ja fast Zorn, der da zum Ausdruck kommt, so gut, dass er fast schon abstoßend wirkt.
    Ungenau wird der Dialog wieder da, wo sowohl Creator als auch Creatura mit einer dritten Person sprechen bzw. wenn sich Creatura aus der Masse der Geschöpfe herausnimmt (Strophe 4). Insgesamt wirkt es dann nicht so authentisch, wenn sich das erzählende Geschöpf sich solche Vollmachten nimmt und zum einen seine Mitgeschöpfe beschuldigt, Krieg und Hass in die Welt gesetzt zu haben und zum anderen sich klar über Creator erhebt, auch wenn das so gewollt ist. Besser wäre es vielleicht gewesen, dass der Erzähler von "wir" und "meine Brüder" spricht oder seine Mitgeschöpfe gar nicht erwähnt.


    [subtab=13]
    Schnell fallen hier wieder zwei Probleme auf: Die Satzstellung ist unnötig kompliziert, da du sowieso kein Reimschema befolgst, und wirkt sehr antiquiert, auch wenn das Gedicht wohl einen (pseudo-)mittelalterlichen Hintergrund haben soll. Es schadet ganz einfach der Anschaulichkeit, die ziemlich schnell verloren geht, weil du dich sowieso schon sehr blumig ausdrückst.
    Aber zurück zum Text. Am Anfang scheint man einen schönen Gegensatz zwischen den beiden Brüdern beobachten zu können. Der löst sich aber im Laufe des Text so sehr auf, dass man wieder den Überblick verliert, welcher der beiden nun spricht, ja, mehr noch: beide unterscheiden sich in ihren Ansichten und Überzeugungen kaum voneinander, verlieren sich vornehmlich in der Beschimpfung, Verfluchung, Erniedrigung etc. des anderen.


    [subtab=14]
    Hier die Formalien zu erst. Interessant ist der auch strophenübergreifende Reim, fast wie bei Goethes Faust. Die Länge der Verse mag unschön erscheinen, im Endeffekt war sie wohl einer der gelungensten Unterstützungen des Inhaltes durch die Form.
    Inhaltlich möchte ich nicht so viel sagen, weil die Geschichte mich wirklich sehr berührt hat. Dieser feine Unterschied zwischen der ersten und der letzten Strophe! - die erste Strophe ist an sich reimschematisch nicht abgeschlossen, erst in der letzten Strophe findet der Wal Harmonie, ja, womöglich Vollendung. Wahrlich ein sehr gelungener Dialog!
    Bei einigen Ausdrücken musste ich schmunzeln ("flipperwinken"), bei anderen habe ich mir überlegt, ob sie wirklich da reinpassen oder nur als Füllwörter für das Reimschema gedacht sind (Passage mit "Dionysos").


    [subtab=15]
    Leider wird die durch den Schlaf erzeugte oder angedeutete Atmosphäre recht schnell wieder zerstört: durchv "Fachwörter" (Nebencharaktere, unkoordiniert, Führungsfähigkeiten) und durch Formulierungen, die eher in eine längere Geschichte oder in Fließtext passen, etwa in der drittletzten Strophe, ich hoffe, du merkst, dass die Fragen nicht so sehr in das Reimschema passen. Überhaupt wirken die Reime sehr gezwungen, konstruiert. Das ganze Gedicht baut zwar Emotionen auf, aber leider wird diese Atmosphäre nicht durchgehalten.


    [subtab=16]
    Tut mir leid, dass ich in der trojanischen Geschichte nur oberflächlich bewandert wird, so sagt mir der "Goldene Apfel" (sofern es ihn überhaupt gibt) gar nichts. Auch hier tritt wieder das Problem zutage, dass es zwischen den Kontrahenten bis auf die Nationalität keine Unterschiede gibt. Und mehr als "Verflucht seist du!" oder "Du bist dem Untergang geweiht!" sagen die beiden auch nicht.


    [subtab=17]
    Interessante und (in meinen Augen) wichtige Thematik, die du da gewählt hast, leider hat sie in der Literatur schon unzählige Vorbilder und ist deshalb nicht mehr sonderlich "kreativ" - wenigstens ist die Art, wie du den Konflikt dargestellt hast, nicht schlecht.
    Das erstaunliche am Gedicht ist: Du stellst den Widerspruch Romantiker <-> Rationalist zwar fast klischeehaft dar, aber trotzdem wirken die Personen sehr realistisch und anschaulich. Ein bisschen seltsam finde ich die Reaktion des Romantikers in der letzten Strophen - das ist ja fast schon wütend. Eine feine spöttische oder sarkastische Bemerkung hätte hier wohl besser gepasst.
    Verbessern könnte man das ganze auch noch, indem man vor der letzten Strophe noch zwei Strophen (je eine des Romantikers und des Rationalisten) einbaut, weil dann dein System von der Behauptung des Romantikers -> "Widerlegung" des Rationalisten drei Elemente, also drei Behauptungen und Antworten hat - ein Trikolon oder wie immer man es nennen will. Auch wenn diese Symbolik der Zahl drei klischeehaft klingt, macht sie im Unterbewusstsein schon einen Eindruck.


    [subtab=18]
    Um eine optimale Wirkung zu erzielen, also die Verzweiflung des ersten Bruders und das Bereitsein des zweiten Bruders zur Geltung kommen zu lassen, hätte man durchaus 1-2 Strophen streichen können. Der Kontrast zwischen den beiden ist nämlich nicht schlecht, die Entwicklung über die Strophen hinweg ebenso.
    Ungenau wird es da, wo das Flehen und Herausfordern sehr klischeehaft dargestellt wird (vor allem die Wörter "Bitte" und "komm" stören mich da etwas - Entschuldigung!). Auch die Formulierung "Was redest du/ willst du denn?" taucht öfters auf: es hört sich dann für mich eher an wie zwei Kinder, die miteinander streiten (fast schon unbeholfen).
    Wie schon gesagt finde ich aber die Reaktion des ersten Bruders zum Schluss gut gelungen, nur die Einsicht, dass der zweite Bruder bereit war, zu sterben (was im Titel ja auch betont wird), fehlt mir am Ende dann doch - oder war das beabsichtigt?


    [tab=Punkteverteilung]
    Dieses Gefühl, wenn man spät abends gerade noch fertig geworden ist, aber weiß (oder hofft), dass man das ganze nicht umsonst geschrieben hat! Insgesamt bin ich mit den Geschichten zufrieden, dementsprechend schwer war die Punkteverteilung.



    01: Vergebens - 1 Punkt
    05: Die Zwei Seiten einer Münze - 1 Punkt
    06: Stiller Schmerz - 1 Punkt
    08: Die kurzen Affären der Inspiration - 2 Punkte
    12: Creator et Creatura - 1 Punkt
    14: Memento diem - 4 Punkte
    17: Nachtspaziergang - 1 Punkt


    [/tabmenu]

  • [tabmenu][tab=Vorrede]Oh, ich liebe es, Gedichte zu kommentieren. Das ist mir jetzt wieder richtig klar geworden. Deshalb gibt es natürlich auch hier einen Vote von mir, allerdings wie immer bei Gedichten sehr subjektiv, vor allem was die Form anbelangt. Gedichte, die sich reimen, haben generell eine sehr viel höhere Chance auf Punkte bei mir als solche, die es nicht tun. Diese müssen dann wirklich sehr überzeugend sein. Ich hoffe sehr, dass sich niemand durch diese Tatsache angegriffen fühlt. Ich verstehe es, wenn manche nicht mit Reimen schreiben wollen, ich komme damit nur nicht so klar. Aber genug der Vorrede, schließlich geht es hier um die Kommentare zu den Texten.


    [tab=Rede][subtab=Teil 1]Vergebens
    Ab und zu (bzw. recht oft) kommt es mir so vor, als arbeitetest du nach den Satz „Reim dich oder ich fress’ dich.“ Das ist mMn besser als komplett auf Reime zu verzichten, definitiv, aber es ist noch nicht das Gelbe vom Ei. Es ist einfach schade, dass die teils schönen Reime nicht überall zu finden sind. Inhaltlich gefällt mir dieses Gedicht nämlich ziemlich gut. Klare Gotteskritik, aber so verpackt, dass man sie zunächst nicht erkennt und auf der Seite des Dieners steht. (So erging es mir zumindest.) Wirklich sehr schön. Mich verwirrt nur irgendwie die Kürze der zweiten Strophe. Hat das einen tieferen Sinn, den ich nicht erkenne? Dass du am Ende kürzere Verse nutzt ist gut, dadurch wirkt es einprägsamer (vom Wahrheitsgehalt mal abgesehen), aber dies mit der zweiten Strophe, die keine höhere Stellung hat als bspw. die vierte, will sich mir nicht erschließen.
    Inhaltlich sehr schönes Gedicht, nur in der Form noch nicht perfekt.


    Der Retter
    Sehr angenehm zu lesen. Das lässt mich Gedichte schon fast immer mögen, egal wie der Inhalt aussieht. Der Inhalt hier ist auch nicht schlecht, aber irgendwie ein wenig karg. Es geht um eine Legende von ewigem Winter (Frozen *_*) und einem Retter, an den der eine Sprecher glaubt, der andere nicht. Und dann reden sie eigentlich nur über die unterschiedlichen Sichtweisen. Mir fehlt ein klein wenig mehr Handlung, die man durchaus in einen Lyrischen Dialog einbauen kann. (Wer nach diesem Wettbewerb noch Zweifel daran hat, muss „Faust“ lesen…)
    So gesehen werde ist das Gedicht nicht schlecht, für meine Verhältnisse allerdings etwas leer. Aber eine tolle Form.


    Sünde
    Welch verwirrendes Reimschema. Bei jeder einzelnen Strophe habe ich einen zweiten Paarreim erwartet. Immer. Aber es ist doch immer interessant, mal etwas anderes zu lesen. (Auch wenn ich dann immer stocken muss.) Es geht also um einen jungen Mann, der seine Freundin ermordete, weil sie fremdgegangen war, sich dann selbst umbrachte und dies nun vor dem Tod rechtfertigen soll. Also da ist viel passiert. Sehr interessant finde ich das Ende, welches du mit einem Bruch im Reimschema aufbaust. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Tote Dichter und nun, als er in die Hölle kommt, dichtet er nicht mehr. Sehr interessant. Es ist schön, wie man die Form gebrauchen kann, um den Inhalt zu unterstreichen.
    Ein schönes Gedicht, allerdings muss ich zugeben, dass es nicht ganz mein Fall ist.


    Gedanken über den Tod
    Ziemlich kurz. Du hast zwar schöne Reime eingebaut, aber das Versmaß will mir nicht so sehr zusagen. Auch der Inhalt ist sehr einfach gehalten. Du gehst auf nichts wirklich stark ein, sondern behandelst dein Thema recht oberflächlich. Vielleicht hättest du dem mit längeren Versen oder Abschnitten Abhilfe schaffen können.
    Man sieht deutlich, dass du gute Grundlagen hast, die du nur noch etwas ausbauen müsstest.


    Zwei Seiten einer Münze
    Keine Reime. =( Ich kann irgendwie nicht ohne sie, ohne habe ich viel größere Schwierigkeiten ein Gedicht zu lesen, teils sogar die Botschaft zu verstehen. Auch hier bin ich mir beim Inhalt nicht sicher. Sind es ein oder zwei Mörder? Wie stehen sie in Verbindung miteinander? Was passiert eigentlich? Ich finde keine Antworten auf diese Fragen. Ich denke, du schreibst wirklich gut. Die Metaphern, die Wortwahl, an all dem habe ich nichts auszusetzen. Aber es geht auch um den Inhalt und mir, da dies ein Gedichtewettbewerb ist, ebenfalls um die Form. Tut mir leid.
    Du bist ein guter Schreiber, aber bei mir recht es nicht.


    Stiller Schmerz
    Sehr interessanter Aufbau. (Danke für die Reime. ^^“) Aber auch nach mehrfachem Lesen bin ich noch nicht dahintergekommen, wann der Wechsel zwischen den Sprechen geschieht. Sagt jeder eine Strophe oder jeder zwei, sodass immer einer der Schmerz und der andere die Stille ist? Die einzigen Wechsel, die ich klar als solche erkennen kann, bringen mich nicht weiter, da sie am Übergang zwischen Stille und Schmerz sind. Die beiden Sprecher fühlen sich scheinbar einfach zu gleich. Beiden tut ihr Verhalten leid, beide wollen beim jeweils anderen sein. Es gibt nicht so große Unterschiede, dass man sie leicht hätte trennen können. Aber es ist schön geschrieben, auch wenn du nicht auf irgendein Versmaß Rücksicht genommen hast.
    Trotz schwerer Trennung der Sprecher sehr gut. Sowohl inhaltlich als auch formal.


    [subtab=Teil 2]Marienkäfer
    Sollen das Haikus oder so etwas ähnliches sein? 5-7-5-7-5-7-5-7-5-7-7 Irgendwie verwirrend. Scheinbar ist das Gedicht zum einen aus der Sicht eines Menschen, zum anderen aus der eines Marienkäfers geschrieben, die sich gegenseitig, sagen wir, misstrauisch betrachten. Der Mensch sieht im Marienkäfer Trauer und Feindschaft, der Käfer im Menschen den Tod. Sehr interessant diese Überlegung auch in Verbindung mit den Farben. Nur weiß ich nicht, was du mit dem Blau meinst. Das kann ich nicht einordnen. Das Gedicht ist zwar sehr kurz, aber dann lässt sich immer gut erkennen, ob jemand gut formulieren kann. Und das kannst du.
    Sehr schön geschrieben, aber ich weiß noch nicht, ob es das Gedicht mit dieser Form zu Punkten schafft.


    Die kurzen Affären der Inspiration
    Teils in der Form noch nicht ganz perfekt. Manch ein Vers ist zu lang, manch ein Reim zu ungenau und die fünfte Strophe fällt von der Länge her komplett aus der Reihe, leitet aber gleichfalls einen Bruch im Sprecherwechsel ein. Dadurch, dass dieser nun nicht mehr regelmäßig ist, ist es sehr praktisch, dass du ihn gekennzeichnet hast. Der Inhalt ist sehr interessant, ein Dialog zwischen Dichter (?) und Inspiration. Die Wortwahl passt wunderbar in die Situation und generell gefällt mir dein Sprachausdruck sehr. Überhaupt, welcher Künstler kennt sie nicht, die schweren Zeiten der Inspirationslosigkeit. Zu gerne würde man die Inspiration festhalten, doch sie muss weiter.
    Ein sehr schönes Gedicht, vor allem inhaltlich.


    Geliebter Tag, Geliebte Nacht
    Netter Aufbau. Mal etwas anderes als die normalen Kreuz- oder Paarreime (die ich ebenfalls sehr mag). Du beschreibst sehr schön. Die Umschreibungen von Tag und Nacht machen dein Gedicht aus, auch wenn mir am Anfang noch etwas der Dialog fehlt. Dort reden sie mehr zu sich selbst, beschreiben, was geschieht, erst zum Ende kommen sie wirklich zusammen und reden miteinander. Das Gedicht hat etwas; auch die Moral in Form des letzten Verses ist sehr schön ausgearbeitet.
    Schönes Gedicht. Durch und durch. Nur recht wenig Dialog.


    Vereint
    Also eine Hochzeit? Keine schlechte Idee. Mir persönlich sagt das Gedicht nicht so zu, was hundert Prozent subjektiv ist, denn objektiv kann ich kein Manko darin finden. Subjektiv fehlen mir die Reime und auch ein wenig die Tiefe. Ich finde, du hättest noch etwas mehr auf die Gefühle eingehen können, anstatt immer wieder den Titel zu wiederholen. Aber wenn du das nicht möchtest, dann lass es und freu dich über dein schönes Gedicht.
    Ein guter Text. Wirklich.


    Erkenntnis
    Also ab und zu hast du „Reime“ in deinem Gedicht, bei denen ich einfach nur „Aua“ denken muss. Ansonsten ist formal nichts auszusetzen. Auch inhaltlich beginnst du zu überzeugen, bis der Sinneswandel des zweiten Sprechers doch etwas schnell kommt. So standhaft er in den ersten Strophen war, kann er doch nicht einfach so seine komplette Art ändern, oder? Mir erschließt sich einfach nicht, warum das sein sollte. Der Anfang hat mich wirklich überzeugt, diese absolut verschiedenen Ansichten, die du gut untergebracht hast, aber mit dem Ende bin ich mir nicht mehr sicher, ob es noch für Punkte reicht. Es gibt so viele gute Gedichte hier.
    Es tut mir leid, wenn keiner mehr übrig bleibt, aber das Ende kommt einfach etwas zu plötzlich.


    Creator et Creatura
    Ich denke im deutschen Titel. (Da fällt mir ein, ich bin noch bei keinem Gedicht auf den Titel eingegangen…) Das Gedicht beginnt, so scheint es, mit einer Gedankenspielerei und Ende ganz real mit dem Sieg von Krieg und Tod. Ein bisschen verwirrend ist das schon. Du schreibst sehr gut – sehr interessant auch der Einsatz des Reimschemas, den ich jetzt nicht genauer analysieren werde – aber nichts beschreibst du wirklich klar und verständlich. Vor allem da es doch noch in der dritten Strophe heißt „Wenn ich ein Schöpfer wär?“ Konjunktiv zwei. Möglich, aber unwahrscheinlich. Dass etwas, was eigentlich gar nicht geschehen sein sollte, so aus dem Ruder bricht… Auch Dialog sehe ich recht wenig in diesem Gedicht. Der Schöpfer scheint ja gar nichts von seiner Schöpfung zu wissen, die alleine zu ihm spricht. Hört er sie überhaupt? Die Idee, die dahinter steckt, gefällt mir sehr, aber mir fehlt etwas die „Griffigkeit“, auch in Bezug auf diesen Wettbewerb.
    An und für sich ein guter Text, aber zu wenig Dialog.


    [subtab=Teil 3]Höllensturz
    Zum Ende hin verwirrst du mich mit den Sprechern. Ich hab das Gefühl, da hast du einen Charakterbruch, allerdings kann ich das eigentlich gar nicht beurteilen, so wenig wie ich über die beiden Brüder weiß. Also der erste kommt zum zweiten, der das Land mit Hass regiert, und will ihn stürzen. Dies gelingt. Aber wirklich freundlich wirkt der erste, der scheinbar Frieden bringen möchte, auch nicht mehr, fast schon etwas schadenfroh und genau das sagt mir nicht so zu. Ansonsten gefällt mir der Text aber. Trotz fehlender Reime ist der Dialog gut zu lesen, auch wenn er mir mit natürlich noch mehr gefallen hätte. Und du zeigst mit den letzten beiden Strophen ja, dass du es könntest. Aber wirklich Negatives lässt sich über dein Gedicht nicht sagen.
    Ein Sturz von Gott in die Hölle, dem nur die Reime fehlen.


    Memento Diem
    Irgendwas mit Erinnerung und Tag, aber wie genau die beiden Wörter in Verbindung stehen kann ich Nichtlateinerin nicht sagen. Es hat ewig gedauert, bis ich die Wechsel bemerkt habe, dabei sind sie eigentlich ziemlich klar zu erkennen. Der Wal hat die schwermütigen, langen Verse und der Delfin die fröhlicheren, kurzen. Seltsam, dass mir das erst kurz vor Schluss klar wurde. Aber es ist toll, wie du dies als Stilmittel nutzt. Ab und zu sind Betonungen nicht ganz getroffen, aber sonst lässt sich an deiner Form nichts aussetzen. Inhaltlich beschäftigst du dich mit dem Tod und dem Leben, wenn die Lieben tot sind. Ein interessantes Thema aus einer doch sehr ungewöhnlichen Perspektive. (Welcher Delfin zitiert Dionysos?)
    Du hast den Dialog sehr schön in dem Gedicht herausgearbeitet und dir interessante Gedanken zum Thema gemacht.


    Schlafrede
    Dieses Gedicht lese ich wie einen Text. Dieser ist nicht schlecht, allerdings wurde nach einem Gedicht gefragt, welches ich nicht erkennen kann. Ich weiß um freie Gedichte und sonst was, aber ich sehe es nicht als Form der Lyrik, welche hier nur von der Anordnung der Sätze abzuhängen scheint. (Tut mir schrecklich, ist aber meine Meinung. …) Inhaltlich ist das Gedicht ziemlich gut. Es geht scheinbar um eine Erweiterung der X/Y-Story, in der die Anführerin Mai entführt wurde. (Falls es irgendwie noch enger mit den Spielen zusammenhängen sollte: Ich hab sie noch nicht durch. ^^“) Was der Inhalt aber mit dem Titel zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Ja, sie versuchen zu schlafen, aber sie tun es noch nicht.
    Insgesamt für mich einfach kein Gedicht und der Inhalt reicht nicht aus, um das wett zu machen.


    Das Nachspiel des Goldenen Apfels
    Und ich hab mich erst fünf Sekunden nach dem letzten Vers wieder daran erinnert, woher ich den goldenen Apfel kenne. Das Gedicht ist relativ kurz und hat leider auch keine Reime. Was du schreibst ist schon gut, aber es ist halt etwas wenig. Du gehst nicht genauer auf die Geschehnisse oder ähnliches ein, sondern, so kommt es mir vor, lässt die beiden Sprecher sich bloß Beschimpfungen an den Kopf werfen. Das Gedicht hat durchaus Potential, dass noch hätte ausgebaut werden können.
    Ein schöner Ansatz, aber für mich reicht es noch nicht.


    Nachtspaziergang
    Der Text erinnert mich doch sehr an die Romanze von den Wise Guys. Nur dass dieser Text etwas weniger physikalisch und ein wenig poetischer ist, zum Beispiel mit den sprechenden Sternen. Außerdem habe ich hier irgendwie das Gefühl, dass die Rollen vertauscht sind, also der Mann mit dem Reden beginnt. Ab und zu ist das Versmaß nicht ganz sauber, aber die Reime hast du ziemlich gut und durchgängig eingebaut. Das gibt bei mir sowieso immer Pluspunkte. Inhaltlich habe ich durch diesen Vergleich irgendwie Probleme mit dem Bewerten. Aber mir gefällt deine Wortwahl, die Bildlichkeit. Du hast wirklich schön geschrieben.
    Ein sehr schönes Gedicht.


    [tab=Nachrede]Es war sehr nett und angenehm, die Gedichte zu kommentieren. Zu einigen würde ich gerne noch einen genaueren, tiefer gehenden Kommentar verfassen. Also könnte es sich lohnen, sie in einem Topic im E&S-Bereich auszustellen. (;
    Aber nun zu den Punkten:


    Stiller Schmerz – 3 Punkte
    Die kurzen Affären der Inspiration – 2 Punkte
    Memento Diem – 2 Punkte
    Vergebens – 1 Punkt
    Marienkäfer – 1 Punkt
    Geliebter Tag, Geliebte Nacht – 1 Punkt
    Nachtspaziergang – 1 Punkte
    3+2*2+4*1=11


    Unglaublich, aber ich habe es dieses Mal wirklich geschafft, alle Texte zu bepunkten, die ich auch bepunkten wollte. ^^
    Danke für die tollen Abgaben und viel Glück noch im weiteren Wettbewerb. :3 [/tabmenu]

  • [tabmenu][tab='¡Hola amigos!']Fast alle Votes innerhalb der allerletzten Stunden, na klar... Und hier kommt der nächste![tab='Einzelkommentare'][subtab='Vergebens']Hm, wenn man sich so die Titel anguckt, rechnet man erstmal bei der 13 mit der Lucifer-Geschichte, aber nun kommt sie doch schon bereits ganz am Anfang. Vergebens. Wieso denk ich eigentlich an Vergebung, wenn ich das so lese... Tatsächlich könnte man sogar meinen, dass die vorkommt, so wie er da angeblich dreckige Leute in sein Reich stiefeln lässt, aber...weit hergeholt und ich schweife immer weiter ab.
    In der vorletzten Strophe gibt es einen offensichtlichen Tippfehler und allgemein finden sich immer wieder grammatisch fragwürdige Konstrukte, sag ich mal -- wenn das tatsächlich in jedem Fall korrektes "Altdeutsch" ist, will ich nichts gesagt haben, aber auf der andern Seite frag ich mich auch ein wenig, wieso man überhaupt genau diese Sprache in der heutigen Zeit noch wählen sollte. Ich mein, die ganzen Goethes, Schillers usw. haben es halt auch schon gemacht und die haben es, genau, zeitgemäß gemacht. Na ja, das ist allerdings nur meine persönliche und durchaus voreingenommene Meinung...
    Nochmal vorletzte Strophe, da gibt es imho einen inhaltlichen Fehler. Er wird zunächst Satan genannt -- das ist genau der Name, den dieses Engelchen für seine / nach seiner Rebellion erhält. Dass er allerdings wenig später trotzdem mit Lucifer ("Lichtbringer"), das ist sein eigentlicher Name, angesprochen wird, passt in der Art und Weise, wie es geschieht, überhaupt nicht.


    Gibt es Punkte? Also wenn mein Gemecker so unverschämt detailliert ist, heißt das häufig, dass ich den Rest soweit eigentlich ganz gut finde. Nun sind es aber nur 11 Punkte auf 18 Abgaben, und getreu meinen Erfahrungen aus der Vergangenheit rechne ich mit nur wenig "Müll" unter ihnen. Es wird also leider schwer.[subtab='Der Retter']Und weiter geht's mit dem Bisaboard-Bibeltag 2014... Diese Geschichten werden nie langweilig, was? :P


    Das Gedicht ist von der Form her sauber umgesetzt, das ist schonmal ein Pluspunkt. Nach etwas Arbeit an suboptimalen Stellen könnt ich mir vorstellen, dass es in der entsprechenden Gemeinde sehr gut ankommen könnte. Und außerhalb davon? Schwierig, schwierig... Mich persönlich lässt's aufgrund meines (nicht vorhandenen) Glaubens völlig kalt. Könnte also auf eine subjektiv motivierte Entscheidung gegen Punkte hinauslaufen.


    Wo gibt es Probleme? Beispielsweise vorletzte Strophe: "um Reue bitten", offensichtlich falsches Wort. Gesucht ist sowas wie Gnade. Jesus bereut gar nichts und keiner wird ihn dahingehend umstimmen. :P[subtab='Sünde']Ich sehe allerhand Rechtschreibfehler, meiner Meinung nach längst zu viel. Und selbst wenn wir uns die mal kurz wegdenken, ist der dargestellte Dialog auch nicht gerade spannend. Die Figuren sind absolut generisch und keine von ihnen hat was zu sagen, das wirklich hängen bleibt -- im Gegenteil, sie sagen teils Sachen, die kann man kaum ernst nehmen. Zum Schluss noch ein relativ unwesentlicher Tipp: Entschuldigung ist ein Wort, wo man sich besser fünfmal überlegt, ob man darauf wirklich reimen will. Die entsprechende Strophe ist ein gutes Beispiel dafür, wie man es besser nicht macht und es dann gleich zweimal tun zu wollen, na ja, wir bauen mal Rom und Chinas Mauer an einem Tag.[subtab='Gedanken über den Tod']Ach wirklich, sonst wärst Du in Gießen? Dafür geh ich mich jetzt einfach mal selbst erschießen. Und dann wird der Regen meine Blumen auf dem Grabe gießen. Wenn Du magst, kannst Du ja mal drauf niesen.


    Das war nix, viel Spaß mit den Mitmachpunkten.[subtab='Die zwei Seiten einer Münze']Verwirrend, sehr verwirrend. Es ist nicht klar, wer da mit wem redet. Es ist nicht klar, worüber sie reden. Die abenteuerlichenicht vorhandene Form wertet es nicht auf. Auch kein wirklicher Bezug zum Titel zu finden. Insgesamt ist mein Eindruck, dass jemand hier einfach nur einen Strom (oder zwei Ströme, je nachdem) von Gedanken niedergeschrieben und abgegeben hat. Vielleicht mag das demjenigen persönlich was bedeuten, darüber vermag ich kein Gericht zu halten, aber für so einen Wettbewerb ist das nicht geeignet.[subtab='Stiller Schmerz']Die Verzauberten sind wieder da, her mit den Sympathievotes!Erstes Drittel der Abgaben schon rum. Was bisher so kam, hat mich wenig beeindruckt -- diese Abgabe hier ist nun endlich mal wirklich interessant! Es ist anstrengend zu lesen, so wie die Figuren sich von Anfang an quasi gegenseitig gleichsetzen, aber es ist wohl durchaus gewollt, dass man sich das mehrmals durchliest, haha. Perfekt ist es nicht, da insbesondere im späteren Verlauf die Formulierungen teils viel zu offensichtlich/platt werden -- hätte ruhig mehr verschlüsselt werden können, aber so wurd uns nu ja schon die ganze Chose laut vor die Nase geknallt und der Spaß entsprechend genommen. Ich mag es nicht, wenn ein Autor mich zunächst dazu auffordert, über seinen Text nachzudenken, und es mir dann am Ende doch noch alles auf dem Silbertablett serviert -- bzw. Letzteres überhaupt tut, muss so oder so nicht notwendigerweise sein imho.


    Punkte? Wenn das Angebot hier schon zu Ende wäre, gäbe es nicht wenige. Haben aber noch zwei weitere Drittel und ich wünsch mir wirklich, dass ich in denen ein bisschen mehr finde...[subtab='Marienkäfer']Leute, solche Abgaben sind echt unverschämt schwierig (fair) zu bewerten... Ich hab schon ähnlich aussehende Gedichte gesehen, hinter denen, wenn man so will, geniale Ideen stehen (der Einschub deshalb, weil's meinen Geschmack trotzdem nicht so wirklich trifft). Und was haben wir hier nun? Überraschung, Überraschung, ich habe nicht den Hauch einer Ahnung, worum es geht. Ich kann keine Punkte geben für etwas, das ich nicht verstehe.[subtab='Die kurzen Affären der Inspiration']Haha, das ist wirklich mal eine kreative Idee, sehr schön! Mit welchen Drogen man sich dafür zuknallen muss keine Ahnung, aber würd sagen, es hat sich gelohnt. Zu kritisieren hab ich im Grunde nur Details, etwa:


    ~ Vers 4, gleich mal zum Anfang, komische Formulierung und erschließt sich mir auch im Nachhinein nicht.
    ~ "Mieser Vater", wat, wer? ;D Die Stelle hat mich am meisten verwirrt.
    ~ Metrisches. Soweit ich nichts übersehen hab, ist das Werk nahezu durchgängig in Zweisilbentakten gehalten, aber zwei, ich sag jetzt mal, Fehler haben sich eingeschlichen. Zum einen der Füllhorn-Vers, der passt auf seinen Partner wie ein Pferdegebiss in einen Vogelschnabel. Hast Du vielleicht schon selbst gemerkt und gehofft, keiner würde es finden, oder sowas? :P Die andere Stelle ist leider ausgerechnet genau der letzte Vers. Da wurde eine Silbe unterschlagen, und zwar so würde es richtig lauten: Finde deine eigene Inspiration.


    Das war's so weit. Mit großem Abstand beste Abgabe bisher imo, wird schlimmstenfalls nur einen Punkt kriegen.[subtab='Geliebter Tag, geliebte Nacht']Hm, bin mir noch unsicher, was ich damit mach. Sieht mir nach einem potenziell guten Autor aus, nur was ich aus dieser Abgabe mitnehme, ist komisch. Tag und Nacht sterben sich gegenseitig im 24-Stunden-Zyklus weg und dann sind sie doch ja doch wieder da. Es ist so schon eine vergleichsweise kitschige Abgabe und dieser Fehler in der Logik trägt da aus meiner Sicht wenig Positives bei. Wenn ich jetzt dennoch irgendwas Wichtiges übersehen hab, ist es natürlich doof, aber diese Wettbewerbe haben eben immer ihre eigenen Gesetze... Stelle mal ganz vorsichtig in Aussicht 0-1 Punkte, je nachdem wie es weiter geht.[subtab='Vereint']Generisches und schwaches Liebesgedicht. Es gibt mir eher unverständlicherweise nur arbiträre Reime und freien Vers, aber wenn das schon so ist, dann müsste man es ja wenigstens mit der Wortwahl rausreißen... Leider nein, die ist -- Wortspiel wohlbeabsichtigt -- ebenso ziemlich lieblos. Dürfte ein klassischer Fall von nicht zufälligen Teilnahmepunkten werden...[subtab='Erkenntnis'][Blockierte Grafik: http://naggeria.net/blog/wp-content/gallery/funny-pics-1312/goethe_war_dichter.jpg]


    Na ja, vielleicht hat er Glück und findet einen Sympathisanten aufgrund des Inhalts, aber ich werde keiner von ihnen sein. Die Worte der Figuren sind so unglaublich theatralisch und dann noch diese Wende dazu, das ist doch Quatsch. Bei Greenpeace würden die es vielleicht nehmen, wegen weil darum, aber hier, ne... Ich muss allerdings zugeben, dass mir die zerrissenen Narzissen zumindest ein Lächeln abgerungen haben.[subtab='Creator et Creatura']Scheiß Titel, scheiß Text, scheiß Autor. Psiaugon


    Zweites Drittel rum. Was ist denn los, ich bin aus den letzten Jahren besser besetzte Gedichtwettbewerbe gewohnt. Liegt es vielleicht am Thema?[subtab='Höllensturz']Da haben wir's nun, das vom Titel zu erwartende Satansgedicht. Es fängt mit vielen Rechtschreibfehlern auf wenig Zeilen erstmal sehr unglücklich an, aber zum Ende hin bin ich mir dann doch sicher, dass es diejenige ist, die mich mehr unterhalten konnte. Kurze Verständnisfrage, haben wir hier ein Dialog zwischen Lucifer und dem personifizierten Gott wie im andern ("Himmelsfürst") oder ist es doch nur ein ihm treuer Engel, sprich, niemand von höherem Rang ("Bruder" und das Schwert)?


    Es ist schon eine irgendwie interessante Abgabe. Für den weitesten Teil sehen wir sozusagen ein filmisches Wortgefecht ohne mir erkenntliche Struktur und dann erst ganz am Ende kommen die Reime ins Spiel. Da bin ich, jetzt ganz ohne Wertung, neugierig auf eine Stellungnahme des Autors, warum diese Entscheidungen. :P Man hätte vielleicht auch die beiden Sprechenden irgendwie visuall voneinander abgrenzen können/sollen, denn soweit ich das aus dem Inhalt rauskriege, sind die Wechsel nicht regelmäßig.


    Was die Sache mit dem Wettbewerb angeht, nun ja, also der Wettbewerb bisher irgendwie nicht so wirklich meine Erwartungen erfüllt hat und ich die nackte Wortwahl zusammen mit der subtilen Einpflechtung einer Kampfhandlung an der Abgabe sehr gelungen finde, fühl ich mich dazu geneigt, am Ende wenigstens einen Punkt zu geben. Trotzdem hab ich von Höllensturz, Sündenfall und der Geburt von Jesus mehr als genug gesehen, sucht Euch doch mal weniger populäre/offensichtliche Bibelthemen oder eben ganz andere, oder aber erzählt nicht einfach nur die Geschichte nach, sondern interpretiert sie. :([subtab='Memento Diem']Eine Woche lang war der Titel irgendwie noch auffälliges Pseudolatein, und dann hat er ein Upgrade erfahren zu einem Mischmasch aus den beiden berühmten Barockformeln. Sowas wie Feuer und Eis kann man ja schon vermischen, wenn man will, aber die Stärke dieser beiden Motive hier ist doch gerade ihre polare Gegensätzlichkeit gewesen, na mal sehen, hin zum Text...


    Wow. Das ist echt mal was. Meine Kritik ist (neben nicht gerade offensichtlicher Abgrenzung der Gesprächspartner, wie bei vielen anderen auch eigentlich) eigentlich nur, dass ich dieses Ding ganz schön anspruchsvoll für verdammte zwei Wochen und ein eingeschränktes Thema finde, haha. Ich hab es gerade mal überprüft; von der Verszahl her ist es sogar kaum kürzer als dieses Monster, das ich selbst im Laufe von 2010 geschrieben hab -- und dafür habe ich mehrere Monate gebraucht... Folglich ist klar, worauf ich hinaus will: Ich denke, das hier hätte noch besser sein können als es ist, wenn der Zeitdruck nicht gewesen wär. :P Na ja, wär aber ein Unding, deswegen Punkte abzuziehen, nachdem ich die Abgabe trotzdem lieber als die meisten andern mag...


    Ein Delfin, ein Blauwal und Gespräche, die zwischen "Philosophie" und "ozeanischer Trivialität" schwanken. Ich fühl mich fast schon wie bei Ecco the Dolphin, ist diese Spielreihe bekannt? Ist auf jeden Fall in mehrfacher Hinsicht... außergewöhnlich, so umschreibt es sich wohl am besten. Was soll ich noch sagen? Ach, keine Ahnung. Der Worte sind genug gewechselt, lasst es auch endlich Punkte sehn![subtab='Schlafrede']Das ist so ziemlich ein Mischmasch aus Poesie und Prosa, aber nicht die Stärken, sondern die Schwächen beider kombinierend... Ich habe nur rein zufällig überhaupt bemerkt, dass sich gerade mal genau jeder dritte Vers reimt -- hätte man sich also auch gleich sparen können und kaum einem wär was aufgefallen. Ansonsten liest es sich halt einfach wie eine ganz normale Erzählung nur ohne einen Erzähler. Und was ist mit Wortwahl und Inhalt? Langweilig, einfach langweilig. Ich sag ja, wenn das funktionieren soll, dann doch eher nur in einem ordentlichen und längeren Text.[subtab='Das Nachspiel des Goldenen Apfels']Ne, auch das wird nix mit Punkten heute. Der Höllensturz zuvor hat was im weitesten Sinne Ähnliches gemacht und das imo deutlich besser. Was ich hier sehe, sind arbiträre Versumbrüche und eine eher unglaubwürdige Wortwahl, gekrönt von so Formulierungen wie dem "roten Blut"... Ach stimmt ja, Adlige haben blaues Blut!!!![subtab='Nachtspaziergang']Nachtspaziergänge sind schon was Tolles, alles so schön still, keine Menschenseele weit und breit und meistens auch eine angenehme Temperatur...


    (Wo zum Geier war die Korrekturlesung, Herr Mann "ihm" Mond?) Das ist ein witziger Beitrag, gefällt mir von Idee und größtenteils auch Umsetzung. Kurz und knackig, klar defininierte Figuren und eine Pointe, die diesen Namen verdient. Es muss nicht immer hochgradig anspruchsvoll oder gekünstelt sein; manchmal geht es auch ganz einfach und funktioniert. Wo gibt es Reserven? Im Versmaß, da haben sich ein paar Unstimmigkeiten eingeschlichen, wovon ich allermindestens genau diesen irgendwie echt verfluchten Mondmannvers nicht als absichtlich sehen würde.


    Nur noch eine Abgabe dann also... Da soll kommen was will, ich will dem Nachtspaziergang unter Garantie einen Punkt geben.[subtab='Deinetwillen']Na, gemessen am Durchschnitt, ist das wohl ein ganz ordentlicher Abschluss. Ob ich einen Punkt für übrig hab oder nicht mehr, ich guck's mir gleich an... Es ist irgendwie komisch, lustig, keine Ahnung was. So lange wie der da mit sich diskutieren lässt, da gewinnt er sicher keinen großen Krieg. Und dem andern ist am Ende einfach nur alles egal. Schall und Rauch wurde umgewandelt zu Rauch und Dampf, damit es sich ja bloß reimt, das hat mich auch zum Schmunzeln gebracht. Thema Reime: Niemand will wissen, wie viel rot und tot ich mir allein in den letzten zwei Wochen um die Ohren gehauen hab, es ist alles andere als feierlich und ich kann's eigentlich gar nicht mehr sehen... Wenn man eine goldene Ananas für den schlechtesten nichtschlechten Reim der deutschen Sprache vergeben würde, dieses Paar wär ein guter Kandidat auf den Gewinn. In diesem Gedicht kann ich jedenfalls nicht behaupten, dass es mich stören würde, weil das einfach alles so antiheldenhaft ist, dass es passt. Ich hab jetzt nur noch Angst davor, dass Du eigentlich ernst sein wolltest...[tab='Punkte']Ich zähle 9 potenzielle Kandidaten für mindestens einen Punkt. (Wie jetzt, doch so viele? Ich muss mich da irgendwie falsch erinnert haben mit den früheren Wettbewerben, da kann ich auch keinen viel höheren Anteil an Punktekandidaten gehabt haben... In diesem Sinne, der Wettbewerb ist vielleicht doch gar nicht so schlecht wie ich ihn zwischendurch immer wieder mal gemacht hab.) Insgesamt zu verteilen hab ich aber nur 11. Da ein paar Beiträge dabei sind, die mir wirklich sehr gefallen und denen ich deshalb gerne eine bessere Chance auf den Sieg ermöglichen würde, habe ich also leider über die Hälfte von denen komplett zu streichen... Damit ergibt sich:


    4 Punkte an Die kurzen Affären der Inspiration (Nummer 8)
    4 Punkte an Memento Diem (Nummer 14)
    3 Punkte an Nachtspaziergang (Nummer 17)


    Wann endlich positive rationale Zahlen für die Punkte? 1/3 oder sowas hätt ich ein paar anderen schon gegeben, nur gleich mit der 1 wird's schwer bei dem engen Limit... Oder dürfte ich die sogar verteilen und weiß es nur nicht, weil es einfach keiner macht!?


    Wir lesen uns dann wohl später.[/tabmenu]

  • 01. Vergebens -> 3 Punkte
    Diese Abgabe gefällt mir wirklich gut, besonders von der Idee, aber auch von der Umsetzung her; sehr schöne Wortwahl, auch wenn ich das Gefühl habe, hier und da einen Tipp- bzw. "Kommafehler" gesehen zu haben, der beim Lesen dann doch etwas gestört hat, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das vielleicht sogar beabsichtigt war. Wie auch immer, besonders gefallen hat mir an dem Gedicht ehrlich gesagt, was bereits kritisiert wurde: die Länge der 2. Strophe. Beim Durchlesen hatte ich das Gefühl, dass diese absichtlich kürzer gehalten wurde, um auszudrücken, dass sich der "Herrscher"/was auch immer zuerst nicht wirklich um die Worte des Dieners schert und diese mehr oder weniger "runterspielt". Gefällt mir jedenfalls sehr gut.


    4. Gedanken über den Tod -> 1 Punkte
    Was mir hier vor allem gefällt, ist die Kürze der Verse bzw. das schnelle hin- und herwechseln der beiden Perspektiven. Sehr witzig und erfrischend zu lesen, nachdem man viele um einiges längere Abgaben überflogen hat ^^ & trotzdem relativ einfach zu verstehen. Von der Idee her ist mir der Text aber doch etwas zu simpel, abgesehen davon, dass ich mir hier und da vielleicht etwas seltenere und "ausgefallenere" Wörter gewünscht hätte - alles in allem aber dennoch eine erfrischende Abgabe, die daher einen Punkt von mir bekommt.


    12. Creator et Creatura -> 2 Punkte
    Hier hat mich vor allem das beeindruckt, was mir bei der gerade kommentierten Abgabe gefehlt hat: die variantenreiche Wortwahl. Diese hat mich während des Lesens immer wieder aufs Neue erstaunt; auch die Grundidee hinter dem Gedicht gefällt mir - sofern ich sie richtig interpretiert habe - wirklich gut. Wobei ich Shiralya ehrlich gesagt zustimmen muss: zu wenige Dialoge. Daher auch nur zwei statt drei Punkte, dennoch eine Abgabe, die mir wirklich gefällt und zu der mir beim besten Willen nicht mehr einfällt ...


    14. Memento Diem -> 3 Punkte
    Ich muss zugeben, dass ich mich von der Textmasse zuerst ziemlich erdrückt gefühlt habe - umso erstaunlicher finde ich es im Nachhinein, wie schnell mich diese Abgabe in ihren Bann gezogen hat. Wirklich außerordentlich schön geschrieben, abgesehen davon gefällt mir die Thematik sowie die Tatsache, dass die beiden Hauptpersonen diesmal ausnahmsweise Tiere sind, sehr gut; auch das Reimschema finde ich ziemlich interessant, auch wenn ich mir selbst nicht erklären kann wieso, lol. Kurz: ich finde an dieser Abgabe kaum Negatives, weshalb sie meine drei Punkte definitiv verdient hat.


    17. Nachtspaziergang -> 2 Punkte
    Beim Titel musste ich zuerst an etwas Romantisches, Klischeehaftes denken und finde es daher umso amüsanter, wie das Gedicht dann geendet hat. Die Idee gefällt mir wirklich sehr, ebenso der Humor sowie das Kurze und Knackige, das imo sehr zum Text gepasst hat. Ich bin von "kontrastreichen" Figuren wie den beiden Hauptfiguren sowieso immer sehr angetan, was meine Punktevergabe ganz gut erklären dürfte - jedenfalls eine wirklich interessante und amüsante Abgabe.


    3 + 1 + 2 + 3 + 2 = 11


    Wie man an meinen sehr kurzen "Bewertungen" vermutlich schon erkennen kann, habe ich ehrlich gesagt kaum Erfahrung auf dem Gebiet "Gedichte interpretieren & kritisieren" und habe daher größenteils nur meine Gedanken niedergeschrieben - vieles (oder sogar alles) Genannte beruht daher meiner eigenen Meinung. Ach ja, bevor ich es vergesse: es gibt dieses Mal in meinen Augen wirklich viele gute und interessante Abgaben, von denen ich gerne mehr bepunktet hätte, aber ich durfte ja leider nur 11 Punkte verteilen ...

  • [tabmenu]
    [tab=Vorwort]
    Huhu Autoren,


    da ich letztes Mal mitten im Abitur war und somit nicht voten konnte, setze ich nun wieder ein und hoffe, dass die Abgabenzahl weiterhin so hoch bleibt. Neben der Aufgabenstellung werde ich mich bei meinem Vote vor allem auf die Kriterien dieser Check-Liste beziehen, weshalb ich jene dieses Mal nicht nochmal in diesem Vorwort aufzählen werde, zumal ich ohnehin froh über die Deadline-Verlängerung bin, da ich nach dem Frankfurt-Treffen viel zu früh eingeschlafen bin und ich es dann gestern leider nur bis Abgabe 11 geschafft habe.


    Nun aber zu den Kommentaren ...
    [tab=Kommentare]
    [subtab=01 Vergebens]
    Der Titel trifft das Gefühl des Teufels passend, allerdings wirkt er auf mich recht allgemein, als würde er auf zahlreiche Werke passen, demnach weniger individuell auf deinen Text zugeschnitten ist und somit nur eine kurze Zeit im Kopf des Lesers bleibt. Das Thema sagt mir persönlich zu, besonders durch die Verschleierung am Anfang, dass man nicht weiß, von welchem Herr und Diener gesprochen wird. Durch die Redundanz von "hier" wird mir jedoch an manchen Stellen nicht klar, ob Satan und Gott nun vom Paradies sprechen oder von der Erde (Paradies auf Erden), denn diese Frage wäre besonders wichtig zur Klärung deiner Intention: Ist jeder ein Teufel, der nicht daran glaubt, dass Gott im Paradies alle aufnimmt und kein Leid existiert oder ist jeder ein Teufel, welcher die Theodizeefrage damit beantwortet, Gottes Macht, die Existenz von Leid zu verhindern, in Frage zu stellen?


    Sprache und Wortwahl passen zu dieser Begegnung, die Aufgabenstellung hast du erfüllt, die Reime hast du sehr unterschiedlich platziert, wobei dies zum Charakter eines Streits meiner Meinung nach passt, wohingegen das Fazit des Teufels betont wird, besonders der Zerfall durch den einzig in der Strophe nicht vorhandenen Reim. Das "Amen" hätte ich persönlich weggelassen, da es den schönen Abschluss mit der Periphrase für Tod/Krieg überdeckt und zudem als Zeichen der Zustimmung in dem Falle leicht missinterpretiert werden kann, da der Satan sicherlich nicht mit Gott inhaltlich bezüglich des Leids konform geht, in der Hinsicht, dass er geht, jedoch die Aufforderung akzeptiert. Stilmittel hast du nicht zu zahlreich verwendet, bezüglich der Rechtschreibung habe ich jedoch ein paar Fehler und Brüche gefunden: So müsste es "bestrafen" nicht "bestafen" lauten, bei "Sag mir, wem" fehlt ein Komma, nach "bald" müsste in der letzten Strophe keines folgen, da du sonst eigentlich (auch stets bei Enjambements) der gewöhnlichen Kommasetzung folgst.


    Insgesamt lässt sich dein Gedicht flüssig lesen, dein Stil sagt mir ebenso zu, auch wenn ich ein paar Kritikpunkte zu nennen hatte.
    [subtab=02 Der Retter]
    Der Titel passt zum Thema, doch wirkt er leider genauso wie das Gedicht unpersönlich, allgemein, sodass man einen individuellen Bezug zum Text sucht, der einem jenen Text nochmal erklärt, bei der Erschließung zur Hilfe steht, auf die Intention anspielt, etc. Das Thema scheint sich in deinem Gedicht um den Wechsel von Winter zu Frühling zu drehen und um ein Streitgespräch. Mir bleibt dabei jedoch unklar, welche Personen sprechen. Liegt deinem Gedicht ein Märchen oder eine Legende zugrunde? Sprechen Frühling und Winter? Sprechen Atheist und Christ? Dadurch, dass die Hinweise rar sind und sich die Inhalte in diesem Gespräch ein wenig im Kreis drehen, findet man als Leser leider keine Anhaltspunkte, welche diese Frage beantworten. So bleibt mir auch deine Intention verborgen, wenn eine vorhanden sein sollte. Soll man sich fragen, wer Mutter Natur kontrolliert und ob die nächste Eiszeit erscheint?


    Sprachlich sagt mir dein Gedicht jedoch zu. Deine Wortwahl ist stimmig, enthält Archaismen, Inversionen und Enjambements, welche miteinander harmonieren und in den Stil passen. Die Reime sind meist rein, zumindest vom Klang, des Weiteren hast du durchgängig dieselbe Anzahl von Silben verwendet und einen Trochäus eingebaut, wobei du dir mit einigen Apostrophen beholfen hast, deren Anzahl sich jedoch im Rahmen befindet. Dein Gedicht ist durch den einheitlichen Klang flüssig und schön zu lesen, die einzige Stelle, an der ich stolpere, ist die vorletzte Zeile: Zum einen frage ich mich, welchen Sinn die Inversion hier trägt, zum anderen fehlt hier ein Komma, obwohl du sonst stets auf die Kommasetzung innerhalb eines Verses geachtet hast.


    Insgesamt gefällt mir dein Gedicht stilistisch bis auf eine Stelle sehr gut, nur fällt es mir sehr schwer, den Inhalt bzw. die Personen herauszulesen sowie eine klare Intention.
    [subtab=03 Sünde]
    Der Titel trifft das Thema, klingt jedoch zu allgemein, als würde er auf mehrere Texte passen und nicht individuell auf deinen zugeschnitten sein, auch wenn dein Text ebenso recht allgemein von einer Person und dem Tod spricht. Der Inhalt wurde jedoch deutlich, es wird klar, welche Personen sprechen, und welche Situation vorliegt. Die Idee sagt mir zu, sie ist abstrakt, aber nachvollziehbar in diesem Moment, in welchem man in den Tod geht und als Gläubiger hofft, in den Himmel zu gelangen, statt in der Hölle schmoren zu müssen. Deine Intention ist wohl, dass man trotz des guten Gottes nicht töten soll, wie es in einem der zehn Gebote steht. Dass man nicht um den Himmel betteln sollte, wenn man weiß, dass man etwas Schlechtes getan hat und Reue zeigen sollte, zu seiner Tat stehen sollte, wie der Mörder es letztendlich tut. Die Frage lässt ein offenes Ende zu: Ist er nun in der Hölle gelandet oder im Himmel? Der Leser darf sich diese Frage selbst beantworten und darüber nachdenken, was mir zusagt.


    Die Wortwahl passt zu den beiden "Personen" im Gedicht, wobei dein Gedicht stilistisch nicht vollkommen überzeugend auf mich wirkt. Zum einen fehlt eine Einheitlichkeit in der Zeichensetzung, manchmal setzt du Kommata, manchmal nicht, manchmal am Ende des Verses, manchmal nicht. In einem Gedicht hast du gewisse Freiheiten, allerdings solltest du für eine einheitliche Regel sorgen, da dies ebenso dem Lesefluss nicht besonders zugute kommt. Deine Reime sind bis auf Ausnahmen (plagst-gefragt) sauber, den Klang behältst du bis zum Schluss bei, wobei du dir häufiger (z.B. in den beiden letzten Versen der erste Strophe) solche Füllwörter wie "nur" oder "nun" zur Hilfe nimmst, was leider erneut dem Lesefluss schadet. Die achte Strophe fällt durch den Begriff "Rechtfertigung" stark aus dem Rahmen. Insgesamt stellt sie einen Bruch da, der aber seine Berechtigung darin haben könnte, dass hier der Kern nochmal aufgefasst wird, eine gewisse Nachricht an den Leser steht. Das sehe ich daher nicht negativ, möchte es jedoch anmerken.


    Insgesamt sagt mir dein Gedicht thematisch zu, stilistisch hat es mich allerdings nicht vollkommen überzeugt. Die Inversionen, Füllwörter und etwas chaotische Zeichensetzung und Rechtschreibung sorgen dafür, dass ich dein Gedicht leider nicht durchgängig flüssig lesen konnte.
    [subtab=04 Gedanken über den Tod]
    Der Titel wirkt für mich recht allgemein, wo du gerade den Bezug zur Schlacht, zu zwei zusammenhaltenden Kämpfern hättest einbringen können, um ihm etwas Individualität zu verleihen. Das Thema wird dahingehend deutlich, die Personen sind klar, welche miteinander sprechen, und auch wenn die Formatierung hierbei etwas unglücklich ist, wird deutlich, zu welchem Zeitpunkt welche Person spricht und für was diese Personen stehen, nämlich den unterschiedlichen Umgang mit dem Tod. Dahingehend finde ich die Intention, welche ich aus deinem Gedicht lese, dass die Menschen trotz unterschiedlichem Umgang mit dem Tod zusammenhalten sollten, interessant und unterstütze diese vollkommen.


    Durch die Kürze unterstützt du diese Abschiedsstimmung optimal, das Gedicht ist flüssig zu lesen, auch wenn, wie bereits erwähnt, die Formatierung recht unglücklich ist, wenn es um einen Dialog geht. Der Lesefluss wird ebenso dadurch erschwert, dass dein Gedicht keine Leerzeile enthält. So wird zwar die Dringlichkeit deutlich, die Spannung und der sich immer weiter nähernde Tod, doch fällt es schwer, nach einer Weile die Zeile zu behalten. Des Weiteren reißt der Reim mit "Gießen" leider vollkommen aus dem Kontext und erscheint für den Leser zufällig gewählt, damit der Reim vorhanden ist.


    Alles in allem sagt mir dein Gedicht inhaltlich zu, auch wenn man diese Szene noch inhaltlich mit Beschreibungen hätte ausbauen können, um die Atmosphäre noch zu verdeutlichen, welche aktuell nur durch den Aufbau und die knappen Verse zur Geltung kommt. Stilistisch hat es ebenso seine positive und negative Seite für mich.
    [subtab=05 Die zwei Seiten einer Münze]
    Die Titelwahl ist dir meiner Meinung nach gelungen, so interpretiere ich die Münze als Symbol für den Menschen bzw. das Schicksal und vermute, dass in deinem Gedicht der Mensch mit seinen Gefühlen spricht oder eher nur mit dem Gefühl der Trauer (welche wie eine Träne zu Boden fällt), mit der Hoffnung; so genau möchte ich mich nicht festlegen, aber genügend Hinweise für eine Interpretation sind vorhanden (und am Ende ist "Sensenmann" doch kein Symbol und ich liege falsch). Der Inhalt sagt mir zu, den Dialog hast du stilistisch mit Metaphern sehr schön ausgeschmückt und diese formlose Art passt zu dem bevorstehenden Tod, zu der innerlichen "Zerfressenheit" des Charakters. Du hättest natürlich die Hoffnung, oder wer auch immer dort nun sprechen mag, noch stärker hervorheben können, damit ihre Identifikation einem Leser leichter fällt. Die Intention, dass der Tod nur eine Flucht darstellt und man die Hoffnung nicht aufgeben sollte, stellt sich jedoch klar heraus.


    Stilistisch habe ich bereits angemerkt, dass mir die formlose Struktur zusagt, auch die Metaphern wirklich von Kreativität zeugen. Bezüglich der Zeichensetzung bist du bis auf ein Komma, welches ich ebenfalls weglassen würde, einheitlich geblieben und hast dich für keine entschieden, was bei Gedichten ebenfalls legitim ist, auch wenn es mir nicht besonders zusagt. Allerdings könntest du die Auslassungspunkte noch korrekt setzen, da jene mit einem Leerzeichen vom Wort getrennt werden müssten, sofern sie keine Buchstaben ersetzen.


    Insgesamt sagt mir dein Gedicht sehr zu. Zwar habe ich den einen oder anderen Kritikpunkt zu nennen, doch überwiegen die positiven Aspekte wie die Metaphern, Symbole und der Inhalt sowie die Intention.
    [subtab=06 Stiller Schmerz]
    Eine schöne Alliteration als Titel, die dennoch allgemein bleibt und für mich der individuelle Themenbezug fehlt. Das Thema wird deutlich, ist nach den ersten Wettbewerben meiner Meinung nach jedoch "ausgelutscht", wie ich finde, und das sage ich als Homosexueller! Dennoch gefällt mir die Intention, den Mut zu haben, sich nicht von anderen davon abhalten zu lassen, diejenige Person zu lieben, welche man wirklich liebt, egal welchen Geschlechts. Während am Anfang die Strophen eher redundant auf mich wirkten und mir daher den Einstieg erschwerten, wurden sie im späteren Verlauf inhaltsreicher und spannender, als mitten im Text die Auflösung erschien, wobei ich das ehrlich gesagt für zu früh halte.


    Stilistisch muss ich ehrlich gestehen, dass mir diese Redundanz übertrieben erscheint, wobei das Geschmackssache ist. Die Reime sind größtenteils gelungen, bis auf solche Ausreißer wie "dich" und "glücklich". Die ersten Strophen, welche inhaltlich leider redundant wirken, enthalten dahingegen aber die schönsten und interessantesten Stilmittel, ob es nun eine Personifikation der Angst ist oder ein Trikolon mit "weinen, schreien, stumm bleiben", welches zudem noch einen Gegensatz aufbaut. Und auch wenn du die Auslassungspunkte wohl als einer der wenigen Autoren korrekt setzt, so musste ich leider an anderen Stellen eine aus der Reihe springende Kommasetzung oder Groß- und Kleinschreibung vorfinden.


    Trotz der Kritik ist dir das Gedicht meiner Meinung nach gelungen und im Vergleich zu den anderen sticht es aufgrund seines Stiles und klaren Inhaltes auch etwas hervor.
    [subtab=07 Marienkäfer]
    Der Text lässt sich vermutlich erst erschließen, wenn man hinter der Symbolik des Marienkäfers die Intention versteht, doch genau das fiel mir ehrlich gesagt sehr schwer, da du das gesamte Gedicht in bildliche Sprache verpackt hast. Du spielst mit den Farben, ihrer Bedeutung, mit ihren Verbindungen, es lässt sich als Leser eine düstere Atmosphäre wahrnehmen, doch der Inhalt dahinter bleibt verschlossen. Sprechen hier vielleicht Mörder und Opfer? Mensch und Tod? Ich fühle mich verloren.


    Die Wortwahl ist in sich stimmig, bleibt bei der bilderhaften Sprache, aber wie gesagt hätte ich mir hierbei mehr Klarheit gewünscht, um den Inhalt zu verstehen. Des Weiteren erschließt sich mir nicht der Sinn, weshalb "Mensch" im Gegensatz zum Marienkäfer in der Zeile steht, am Ende nur zwei Zeilen erhält, wobei drei Zeilen möglich gewesen wären. Hätte er noch etwas sagen wollen, bevor er stirbt? Ereilt ihn quasi der Tod plötzlich? Dies würde sich damit beißen, dass er vorher einen Dialog mit ihm führt und so wirkt, als ob er sich seines Todes bewusst ist.


    Am Ende bleibt mir dein Gedicht leider ein Rätsel, ich bitte um Aufklärung bezüglich des Inhaltes und um Verzeihung, da diese bildhafte Sprache sicherlich ihre Mühe gekostet hat und sich dahinter eine Idee verbirgt, die leider nur bei wenigen ankommt.
    [subtab=08 Die kurzen Affären der Inspiration]
    Mithilfe des Titels und den ersten Strophen wird der Inhalt klar, leider relativ schnell klar, sodass einem als Leser die Überraschung fehlt und weshalb ich dir zu einem Titel raten würde, welcher das Thema nicht auf solch direktem Wege anspricht, sondern metaphorisch/symbolisch verpackt. Dennoch sticht das Thema hervor, die Idee, die Inspiration zu personifizieren und sie mit einem Künstler kommunizieren zu lassen, welcher zornig auf sie ist, anschließend gierig, sie fleht, zu ihm zu gelangen und sie von Ablehnung zur Erklärung übergeht, also quasi eine charakterliche Entwicklung vollzieht, obwohl sie nicht einmal persönlich ist. Des Weiteren gefällt mir die Intention, dass sie kommt und geht, man Geduld braucht und nicht daran verzweifeln sollte.


    Die Form sagt mir ebenfalls zu, darunter die sauberen Reime und die Form des Dialoges, welcher durch die Absätze gekennzeichnet ist, du manchmal diese Kennzeichnung jedoch verlässt. So ließt sich der Dialog aufmerksam, jedoch niemals "unflüssig", auch wenn ich manche Worte stark gekürzt empfinde und die Inversionen manchmal den Lesefluss stockend werden lassen. Bezüglich der Zeichensetzung würde ich dir raten, diese zu vereinheitlichen, da du aktuell im Gedicht chaotisch vorgehst, manches Komma weglässt, manches setzt, zudem werden Auslassungspunkte mit einem Leerzeichen gesetzt, sofern sie keine Buchstaben ersetzen.


    Insgesamt sagt mir dein Gedicht inhaltlich und stilistisch größtenteils zu, auch wenn ich ein paar Verbesserungsvorschläge habe.
    [subtab='09 Geliebter Tag, Geliebte Nacht']
    Der Titel erscheint mir leider nur auf die beiden Perspektiven einzugehen, welche in diesem Gedicht dargestellt wurden und somit obsolet, da der Leser ebenso nicht vor das Rätsel gestellt, welche Perspektiven gewählt wurden. Der Inhalt wird deutlich, durch die wilde Formatierung wird zwar schwer, zu erkennen, in welchen Strophen und Versen deines Gedichtes Tag oder Nacht spricht, aber während des konzentrierten Lesens fällt es einem Leser letztendlich doch auf. Allerdings wird mir die Chronologie nicht wirklich klar: erst Nacht, dann Tag, dann sofort wieder Nacht? Der Verlauf erscheint mir entweder wirr oder recht schnell für den Ablauf von eineinhalb Tage.


    Die Idee ist jedoch kreativ, das Resultat, dass der Tag der Nacht vermittelt, dass sie sich doch am Wechselspiel so erfreuen und daher glücklich sein sollten, macht durchaus Sinn, da du den Tag allgemein etwas positiver dargestellt hast, während die Nacht theatralisch und depressiv wirkt. Leider ist die Intention doch recht schwer auf den Leser zu übertragen, wie ich finde, wobei nicht unbedingt eine für ihn bestimmte vorhanden sein muss.
    Die Formatierung ist für diesen Dialog in Bezug auf den Inhalt recht chaotisch, trägt zudem ebenfalls dazu bei, dass einem Leser das Reimschema kaum klar wird. Die Reime sind zwar allesamt sauber und man stellt gewisse Bezüge her, doch nie ergibt sich daraus ein komplettes Schema, wo doch gerade Harmonie, das Wechselspiel zwischen Tag und Nacht einen solch großen Stellenwert in deinem Gedicht einnimmt.


    Alles in allem kann ich deinem Gedicht durchaus positive Aspekte abgewinnen, aber in Hinsicht auf die negativen und die Konkurrenz kann es mich vermutlich nicht vollkommen für Punkte überzeugen.
    [tab=Noch mehr Kommentare]
    [subtab=10 Vereint]
    Der Titel ist leider genauso wie dein restlicher Text meiner Meinung nach zu allgemein gehalten. So fragt man sich, aus welchem Grund sie sich vereinen, was für eine konkrete Not denn besteht, dass diese zwingend notwendig ist. So bleiben zahlreiche Fragen offen, die Intention wird leider nicht vollkommen klar, mir fehlt eine Persönlichkeit in den Personen, ein charakterlicher Unterschied zwischen ihnen, eine eindeutige Identität. Die Spannung, ein Streit zwischen ihnen, wird bereits am Anfang von dir herausgenommen, wobei gerade dieser eventuell hätte die Monotonie ausmerzen können, welche durch die ungeteilten Meinungen entsteht.


    Zeichensetzung und Rechtschreibung sind sauber, Reime nicht vorhanden, was allerdings kein Problem darstellt, dahingehend lassen sich einige Stilmittel finde, Metaphern wie Lichtblick oder Kampf gegen die Flammen, wobei diese schwer zu interpretieren sind, da dein Gedicht, wie bereits erwähnt, hinsichtlich der Situation unkonkret wirkt. Besonders in der drittletzten Zeile stören mich zudem die Inversionen und das Auslassen von Wörtern, da dies den Lesefluss erschwert, wo du doch gar keinen Versmaß verwendest und es daher nicht so sehr auf einzelne Wörter und die Länge des Verses ankommt.


    Insgesamt stehe ich deiner Idee nicht so negativ gegenüber, wie dieser Kommentar klingt, doch erscheint sie mir noch etwas unkonkret, als würde sie ein Rohdiamant sein, den man noch mit Inhalt bezüglich einer Intention und dem Klären der offenen Fragen schleifen muss.
    [subtab=11 Erkenntnis]
    Der Titel ist hinsichtlich des relativ klaren Themas zu allgemein, nicht individuell auf dein Gedicht zugeschnitten, wo der Streit um die Natur und deren Zerstörung doch einiges an Metaphern und Symbole bieten kann. Der Inhalt wird dafür recht klar, die Charaktere streiten sich um den Umgang der Natur, während der eine jene erhalten möchte, ist des anderen Willen, sie zu zerstören, um Urbanisierung voranzutreiben. Die Auflösung am Ende hat mich sehr überrascht, so wirkte es zwischenzeitlich, als ob die beiden Personen auf keinen grünen Zweig gelangen, und dann schafft es der Naturtreue doch mit Gerissenheit den Geldgierigen auf eine andere Bahn zu lenken.


    Dabei gefallen mir besonders die zahlreichen Stilmittel, das Symbol der Narzisse für Selbstverliebtheit, die Ironie, dass der Naturtreue ihn gerade auf den Weg zum Dichter lenkt, wo seine Ideen ihm doch gar nicht behagen, sondern eher abstoßen. Es kommt wie Spott vor und das bringt eine gesunde Abwechslung in das Gedicht hinein. Das Reimschema ist einfach gehalten, aber das sagt mir bei deinem Gedicht zu und lässt den Dialog flüssig wie ein Wortgefecht lesen, was vor allem bei der Narzissen-Stelle wichtig ist, wo die Gegensätze und die Skrupellosigkeit am stärksten herüberkommen. Einzig und allein die Zeichensetzung ist meiner Meinung nach etwas willkürlich, da du erst ab dieser Stelle damit beginnst, Kommata zu setzen, obwohl jene noch nicht die Wendung bringt, sondern jene erst mit dem Vorschlag, Dichter zu werden, erscheint. Wenn du ab dieser Stelle mit Zeichensetzung beginnst, hätte dies noch einen Hintergrund, wobei ich dir eher zu einer einheitlichen über das gesamte Gedicht raten würde.


    Insgesamt stehe ich trotz Kritikpunkte deinem Gedicht positiv gegenüber, da es einen angenehmen Klang enthält, flüssig zu lesen ist und mir die Thematik zusagt.
    [subtab=12 Creator et Creatura]
    Der Schöpfer und das Geschöpf sind in dem Sinne auch jene, welche kommunizieren, wobei der Titel eigentlich tiefgründiger ist, da eine der beiden Personen bzw. Göttern, je nachdem ob du den Bezug zu Prometheus herstellen möchtest oder nicht, Schöpfer und Geschöpf zugleich ist und sich somit übernimmt. Der Inhalt wird klar, die Intention ist vielseitig, könnte z.B. auf die Gentechnik übertragen werden oder auf ein beliebiges anderes Gebiet, in welches sich der Mensch vielleicht übernimmt und selbst Schöpfer spielen möchte. Die Idee finde ich interessant, welche hinter dem Text steckt und der Titel ist ebenfalls, wie oben bereits erläutert, passend.


    Und endlich mal ein Gedicht, bei dem ich nichts an Zeichensetzung und Rechtschreibung auszusetzen habe, bei dem die Inversionen nicht so stark Überhand ergreifen, dass man den Sinn der Verse nicht mehr versteht. Im Gegensatz dazu glänzt dein Gedicht mit allerhand Stilmitteln, welche gar nicht als solche auffallen, sondern schlicht betonen, was zu betonen ist, ob die Suche, bei der ich sogar einen Chiasmus sehe(?), oder bei den letzten Worten des "Schöpfer-Geschöpfs", welche mit einem Trikolon abgerundet werden. Dabei übertreibst du es jedoch nicht mit den Stilmitteln, bringst eine abwechslungsreiche und stimmige Wortwahl ein, im Prinzip hätte ich nichts zu bemängeln, wenn nicht der kollektive Narrenglaube so stark herausfallen würde, dass ich es unschön finde, aber das ist wohl Geschmackssache.


    Insgesamt kann ich mich nicht beschweren; dein Gedicht geht den Mittelweg zwischen einer schönen Wortwahl und einem verständlichen Inhalt, und das gefällt mir.
    [subtab=13 Höllensturz]
    Der Titel greift das Ende auf, wenn ich es richtig verstanden habe, stürzt der Teufel durch Gott in die Hölle oder es handelt sich um die Geburt des Teufels durch einen Streit mit Gott, so genau kann man die Streitenden jedoch vor allem zu Beginn nicht auseinanderhalten, was es mir leider auch erschwerte, dein Gedicht flüssig bis zum Ende zu lesen, auch wenn der Klang und die Wortwahl stimmig sind. Dahingehend kam erschwerend hinzu, dass du kein festes Reimschema verwendest und die Wechsel unregelmäßig entstehen, sodass ich dir nur zu einer optischen Differenzierung der beiden Streitparteien raten kann, damit es zu keinen Missverständnissen kommt oder zu einer klaren Charakterisierung, da es bis zum Ende nicht deutlich hervorsticht, wer spricht.


    Stilistisch lassen sich ein paar nette Reime finden, Stilmittel, aber leider auch Inversionen, welche einem Leser den Einstieg erschweren. So befinden sich bereits in der ersten Strophe zahlreiche Änderungen am Satzbau und ein paar Fehlerchen in der Groß- und Klein- sowie Zusammenschreibung ("Jenem" groß, "um so mehr" auseinander) als leider auch der typische Fehler bezüglich der Auslassungspunkte, da diese mit einem Leerzeichen getrennt gehören, sofern sie keine Buchstaben ersetzen.


    Insgesamt lassen sich stilistisch sehr gute Ansätze finden, aber mir sagen einige Aspekte doch nicht zu und vor allem der Perspektivenwechsel hat mich irritiert.
    [subtab=14 Memento Diem]
    Bei deiner Titelwahl stellt sich mir die Frage, weshalb du nicht den gesamten Ausdruck verwendet hast, da er die Gegensätze zwischen Wal und Delphin noch stärker in den Vordergrund gebracht hätte und deine Intention verstärkt hätte, die ich dahingehend verstehe, dass du den Mittelweg für den richtigen hältst, was ich so vollkommen unterstütze. Deine Idee sagt mir allgemein zu, man bemerkt, wer spricht, wann er spricht und um wen es sich konkret handelt und dahingehend gefällt mir die Symbolik, welche mit Delphinen und Walen einhergeht und von dir ausgenutzt und eingebaut wurde. Die Intention, welche ich bereits nannte, sagt mir ebenfalls zu.


    Stilistisch lassen sich so einige Stilmittel finden, ob den Trikolon zu Beginn, der die Sehnsucht nach den Lieben betont, oder allgemein der Delphin, welcher in kurzen Versen und Enjambements spricht, welche das Tempo erhöhen, im Gegensatz zum Wal, welcher mit Inversionen und längeren Versen ausgestattet ist, wobei man diese dennoch trotz reduziertem Tempo flüssig lesen kann. Die Reime sind, wenn vorhanden, sauber, Rechtschreibung und Zeichensetzung, soweit ich das überschaue, fehlerfrei.


    Insgesamt habe ich eigentlich keine Kritik für dich; dein Text hat mir von der kreativen Idee und deren besondere Umsetzung schlichtweg gefallen.
    [subtab=15 Schlafrede]
    Scheinbar handelt es sich um einen Traum, zumindest würde ich es bezüglich des Titels annehmen, oder ist es einfach eine Rede kurz vor dem Schlaf? Gänzlich werde ich aus dem Titel nicht schlau, auch wenn die Parallele zur Attacke gezogen wurde, ergibt sich mir daraus keinen sinnvollen Hintergrund. Der Inhalt wird deutlich, scheinbar sprechen zwei Personen, eine mit pessimistischer Haltung, die andere mit optimistischer Haltung, näher hast du sie nicht differenziert, bis auf den Namen Mai, wobei dieser zu einer dritten Person gehört, über welche gesprochen wird, die mir allerdings aus Anime und Manga nicht geläufig ist. Die Intention scheint jene zu sein, dass man an sich glauben sollte, die Hoffnung nicht aufgeben sollte, diese wird auch deutlich transportiert.


    Stilistisch gesehen fällt es mir schwer, deinen Text als Gedicht zu bezeichnen. Ihm fehlt meiner Meinung nach der Klang, zwar sind Reime vorhanden, aber diese sind nur ein typisches Merkmal eines Gedichtes, wobei sie sogar in epischen Texten als Stilmittel manchmal auftreten können. Die Verse sind recht lang, keinem Rhythmus angepasst, sondern wirken gewöhnlich, es fehlen Inversionen, Enjambements, welche normalerweise auf ein Gedicht hinweisen, dahingegen lassen sich leider typische Fehler bei den Auslassungspunkten finden, da jene korrekterweise mit einem Leerzeichen getrennt vom Wort stehen, sofern sie keine Buchstaben ersetzen.


    Letztendlich werde ich mit deinem Gedicht aufgrund der Form nicht wirklich warm, mir fehlt der Klang bzw. Merkmale, welche ein Gedicht ausmachen.
    [subtab=16 Das Nachspiel des Goldenen Apfels]
    Die Anspielung auf die Sage mit dem goldenen Apfel ist schwer bei diesem Titel von der Hand zu weisen, so finde ich den Titel allerdings etwas zu verratend, man wird quasi direkt auf die Thematik hingewiesen, kann sich schon einen Bezug auf die Schlacht von Troja denken, wird daher am Ende nicht wirklich überrascht. Das Thema wird deutlich, die Perspektiven leider erst etwas später im Verlaufe des Gedichtes, da sie zunächst unpersönlich bleiben, sich gegenseitig provozieren, aber man als Leser noch nicht genau den Grund kennt und die Anzeichen auf die Thematik erst in den letzten Strophen hinzukommen. Ich hätte mir eher gewünscht, dass der Titel die Thematik verschleiert, man langsam als Leser an die Auflösung und die Sage herangeführt wird und am Ende vollkommene Klarheit herrscht, die jedoch nicht so plötzlich erscheint.


    Stilistisch lässt sich so einiges finden, vorwiegend Anaphern, eine Antithese in der zweiten Strophe, allerdings alles in den unpersönlichen, uninteressanteren ersten Strophen zu finden, die zwar Atmosphäre erzeugen, aber die Thematik noch recht offen lassen. Was mir ebenfalls auffällt, ist die Wiederholung in der Verwendung von Verben: meist verwendest du Konstruktionen mit dem Hilfsverb "sein", indem du jedoch andere Worte findest, bringst du mehr Abwechslung in deinen Text, lässt die Wortwahl noch interessanter erscheinen.


    Insgesamt konnte mich dein Text inhaltlich und stilistisch nicht vollkommen überzeugen, auch wenn durchaus gelungene Ansätze vorhanden sind.
    [subtab=17 Nachtspaziergang]
    Der Titel wirkt spielerisch, man kann ihn vielseitig interpretieren, wie ich finde: Ist mit dem Spaziergang ein solcher zwischen Romantik und Rationalität gemeint? Ein Spaziergang durch den Sternenhimmel, durch die blühende Fantasie? Das Thema wird klar, man erkennt die beiden Perspektiven an ihrer Grundhaltung sehr deutlich und mir gefällt, dass du das Gedicht schlicht gehalten hast, wenig Inversionen eingebracht hast, sodass es flüssig und verständlich bis zum Schluss geblieben ist.


    Die Reime sind dir meiner Meinung gelungen, und auch wenn das Versmaß manchmal nicht eingehalten ist, folgt dein Gedicht einer klaren, zum Inhalt passenden Struktur. Bis auf den vierten Vers in der ersten Strophe sind mir keine Rechtschreibfehler aufgefallen; dafür ein paar zu der leichten Kost passende Personifikationen der Sterne, wie sie häufiger in Kindergedichten vorkommen. Insgesamt hättest du das Gedicht natürlich noch etwas ausbauen können, sowohl stilistisch als auch inhaltlich.


    Ich kann dir zwar nicht viel Feedback auf den Weg geben, doch hat mir dein Gedicht unter der überwiegend schweren Kost als Abwechslung sehr gefallen.
    [subtab=18 Deinetwillen]
    Der Titel passt meiner Meinung nach zum Kern des Textes, zur Todesbereitschaft des Bruders, obwohl er der Meinung ist, dass der Tod nur eine temporäre Befreiung für seinen Bruder darstellen wird und er ihm zwar verzeihen wird, sich aber sicher ist, dass sein Bruder sich selbst nicht verzeihen wird, wenn er die Tat vollbracht hat? Hier hätte ich gerne eine konkrete Situation gesehen, welche diese Verhältnisse erklärt, die weggeschnappte Freundin oder irgendwelche anderen Altlasten, welche dem Bruder nachgetragen werden und zu den Mordgedanken führen, dies geht aus deinem Gedicht noch nicht ganz hervor.


    Die Reime sagen mir zu, es wird klar, wann welcher der Brüder spricht und der Klang ist durchgehend angenehm, nicht mit zahlreichen Inversionen überzogen. Allerdings stören mich diese zahlreichen Redundanzen. Die Wiederholung ist zwar auch ein sehr nützliches Stilmittel, doch kann sie schnell zur Monotonie führen und zu dieser Wirkung ist es beim Lesen für mich leider gekommen. Die Tat erscheint hinausgezögert, das Ende hingegen etwas abgehackt, da die Intention, welche mit der Einsicht verbunden ist, dass der Mord falsch war und man verzeihen sollte, nicht in einem solch großen Fokus steht, sondern der Fokus auf den in die Länge gezogenen Streit liegt.


    Ich vermute, dass du mit einer anderen Aufteilung der Handlung mich mehr hättest überzeugen können, denn dein Stil sagt mir zu, auch wenn die Redundanzen mich gestört haben, hat dein Gedicht einen schönen Klang.
    [tab=Punkte]
    Creator et Creatura - 3 Punkte
    Memento Diem - 3 Punkte
    Die kurzen Affären der Inspiration - 2 Punkte
    Nachtspaziergang - 1 Punkt
    Erkenntnis - 1 Punkt
    Stiller Schmerz - 1 Punkt


    Ich möchte noch anmerken, dass es mir recht schwer gefallen ist, die Gedichte zu bepunkten, da eigentlich kein Gedicht in meinen Augen wirklich misslungen war, sondern jedes Gedicht seinen Reiz hatte, ob er nun bei mir ankam oder nicht. Deshalb hoffe ich, dass ihr dennoch etwas mit meinem Feedback anfangen könnt und die Bewertung nachvollziehen könnt.
    [/tabmenu]

  • Die letzten fünf Kommentare folgen noch am Dienstag. Sind da.



    • 2 Punkte gehen an »Geliebter Tag, Geliebte Nacht«; »Creator et Creatura«; »Der Retter« und »Memento Diem«


    • 1 Punkt geht an »Marienkäfer«; »Erkenntnis« und »Gedanken über den Tod«

  • [tabmenu]
    [tab=Vorwort]
    So ein Mangel an Votes, obwohl das Thema vielseitig umgesetzt wurde. Diesmal hatte ich etwas mehr Zeit die Abgaben nochmal anzuschauen. Dementsprechend gibt es zu jedem Werk etwas zu sagen, wenn auch vergleichsweise wenig.
    Mein Augenmerk galt

    • der Themenumsetzung, die erkennbar sein sollte. Ein Dialog ist ein Gespräch, dementsprechend sollte es sich auch wie eines lesen. Wenn man kaum merkt, wo der Sprecher wechselt oder was die einzelnen Aussagen miteinander zu tun haben, ist das Thema für mich nicht richtig erfüllt.
    • der Wortwahl, weil Worte in Gedichten Bände sprechen. Es sollte inhaltlich passen und ein schönes Extra wäre es, wenn die gewählten Worte eine tiefere Bedeutung für den Kontext haben.
    • den Stilmitteln. Der Einsatz dieser sollte passen, den Inhalt unterstützen und das Gedicht interessant gestalten.
    • dem Inhalt, der Eindruck hinterlassen sollte. Wenn ein Thema zu oberflächlich behandelt wird, dann erfüllt ein Gedicht für mich nicht wirklich seine Daseinsberechtigung.

    Die Kommentare erfolgen mehr als Stichworte als als Text. Wie man sich nämlich schon denken kann, hab ich den Vote heute geschrieben.
    [tab=Kommentare (1)]
    [subtab=Abgabe 01 – Vergebens]
    + Thema wurde sehr schön umgesetzt
    + Aufbau der Strophen unterstützt den Inhalt. Der "Herr" antwortet zunächst kürzer, da er sich wohl seiner Aussage sicher ist.
    + Steigerung von Diener zu Niederer zu Knecht, wohingegen "Herr" bestehen bleibt. Zeigt auch sehr schön an, wie die angesprochene Partei immer mehr aus der Haut fährt, während Sprecher eins relativ ruhig bleibt.
    + Ebenfalls passend zur jeweiligen Emotion: Sprecher 1 hat lediglich Aussagesätze, während Sprecher 2 mit Ausrufen und rhetorischen Fragen reagiert.
    - Manchmal wirkt es inhaltlich nicht ganz logisch. Sprecher 2 reagiert teilweise auf Dinge, die Sprecher 1 nie gesagt hat (wobei das auch im Zusammenhang mit der Aggression von Sprecher 2 stehen kann)
    - kleinere Auffälligkeiten, die nicht den Eindruck erwecken, es wäre Absicht (da es so eigentlich nicht mehr Sinn macht, als wenn es richtig dastünde): "umsichtslos" oder auch "euch beeilen"


    Das Ende gefällt mir sehr gut, wobei das Amen doch sehr zynisch rüberkommt. Insgesamt wird hier ein Herrschaftsverhältnis dargestellt, das man auf viele Systeme verlagern kann. Zum Beispiel habe ich am Anfang gedacht, es könnte sich um Kritik am Justizsystem handeln, später habe ich es eher Richtung religiösen Glauben geschätzt. Insgesamt passt es aber überall, wo man eine (symbolisch) höhere Macht hat und einen, der ihr normalerweise folgt.


    [subtab=Abgabe 02 - Der Retter]
    + Reime klingen niemals erzwungen, obwohl durchgehend ein Schema eingehalten wurde
    + Das Gespräch/Gedicht klingt insgesamt sehr fließend und schnell, was sehr an einen Schlagabtausch erinnert
    + Die Glaubensfrage wurde hier mit einer sehr schönen Jahreszeiten-Metapher kombiniert.


    Ich mag vor allem Strophe 5 sehr gerne, weil mir da die Formulierungen ziemlich zusagen. Insgesamt eine schöne Debatte über die Glaubensfrage und irgendwie auch anders interpretierbar. Hier wird deutlich, dass es Menschen gibt, die an etwas glauben müssen, während andere darauf vertrauen, dass es solche und solche Zeiten gibt.


    [subtab=Abgabe 03 – Sünde]
    + Das Reimschema ist recht interessant aufgebaut
    + Dialog ist sehr abwechslungsreich und die Idee selber auch gut
    - Das Metrum ist so sehr unregelmäßig, dass es sogar die Reime kaputt macht an manchen Stellen (z. B. bei rot-Gebot)
    - Rechtschreibfehler wie "Gevatter Tod" oder "Werf" statt "Wirf". So etwas kann man sehr einfach vermeiden.


    Das Lesen hier fällt oft etwas schwer, weil das Metrum sehr chaotisch ist. Bei diesem Gedicht unterstützt es auch nicht unbedingt den Inhalt, sondern lässt das ganze viel mehr wie eine Geschichte wirken, weniger wie ein Gedicht. Der Inhalt gefällt mir recht gut, vor allem auch der Grund des Todes, lol.


    [subtab=Abgabe 04 - Gedanken über den Tod]
    + Wechsel innerhalb der Zeilen unterstützt den Inhalt des Gedichts
    - Zwangsreime (erschießen-Gießen). Sowas macht ein Gedicht wirklich kaputt. Lieber auf Reime verzichten.
    - Inhaltlich teilweise unlogisch. Klingt zuerst nach einem Militäreinsatz, dann wirkt aber ein geplanter Suizid fehl am Platz.


    Manche Gedanken klingen etwas erzwungen. Insgesamt wird der Tod hier auch sehr oberflächlich behandelt.


    [subtab=Abgabe 05 - Die zwei Seiten einer Münze]
    + schwieriges Thema (Suizid), aber wurde im Kontext der Themenvorgabe gut umgesetzt
    + unregelmäßige Form und abgehackte Verse passen gut zum emotionalen Inhalt und Gedankenfetzen
    +Wiederholung von Strophe 1 in Strophe 10 gut abrundend.
    - Thema wird nicht sehr tiefgehend behandelt. Es werden typische Bilder genutzt, die man schon von anderen Werken kennt.


    Das Gedicht wirkt emotional chaotisch, was zum Inhalt gut passt. Der innere Kampf der Person kommt durchaus gut rüber, nur wie gesagt, eher oberflächlich behandelt.


    [subtab=Abgabe 06 - Stiller Schmerz]
    + Gedicht ist insgesamt als Parallelismus aufgebaut
    + Die Situation wird langsam aufgebaut und der Leser fühlt sich Schritt für Schritt ein
    + eigentliche Thematik (Homosexualität) wird erst direkt genannt, wenn der Leser bereits in der Situation drin steckt. Finde ich sehr gut gemacht, da manche sich von Anfang an sonst eher sträuben würden.
    + sehr schöne Metaphern (z. B. "den Dolch, den meine Worte gossen")
    + Reime wirken nie gezwungen
    + Das Ende ist nicht zu kitschig, aber geht doch vorsichtig Richtung "Happy End"


    Hat mir von den bisherigen am besten gefallen. Die Struktur ist simpel, aber dafür der Inhalt stark und insgesamt wirkt das Gedicht auch sehr gut.
    [subtab=Abgabe 07 - Marienkäfer]
    + Parallelismus im Aufbau
    + wirkt eher assoziativ/weckt Bilder


    Schwieriges Gedicht. Auch mich wirkt es, als ob Sprecher 1 sich ein Feindbild von Sprecher 2 aufbaut. Letztere scheint eher darunter zu leiden und muss sich vor Sprecher 1 und seinen Handlungen fürchten. Die Farbsymbolik hilft Bilder zu assoziieren. Was mich etwas irritiert, ist der Marienkäfer als negativ dargestelltes Symbol.
    [subtab=Abgabe 08 - Die kurzen Affären der Inspiration]
    + tolle Personifizierung der Inspiration
    + die Persönlichkeiten/Eigenschaften, die der Inspiration und dem Künstler zugeschrieben werden, passen wirklich sehr gut und es lässt sich leicht damit identifizieren.
    + tolle, abwechslungsreiche Wortwahl
    + Tolle Metaphern (z. B. "Gedanken schienen")
    + fließend und gut zu lesen
    + keine Zwangsreime, trotz Reimschema
    - Finde die Wendung etwas plötzlich, wo der Künstler die Rolle der Inspiration einsieht


    Insgesamt sehr schönes Werk. Hat mir echt Spaß gemacht das zu lesen.
    [subtab='Abgabe 09 - Geliebter Tag, Geliebte Nacht']
    + unregelmäßige Struktur, die gut mit dem Inhalt zusammenwirkt
    + interessantes Thema, teils schon etwas tragisch
    - Anfangs wirkt es so, als ob Tag und Nacht jeder für sich redet


    Gegen Ende find ich den Dialog schöner, besser aufeinander abgestimmt. Insgesamt ist das Gedicht schön geschrieben; die Wortwahl passt. Das Thema an sich begeistert mich persönlich nicht so sehr.


    [tab=Kommentare (2)]
    [subtab=Abgabe 10 - Vereint]
    + Gedicht ist angenehm zu lesen
    - sehr simples Thema und einfaches Gespräch


    Kein Reimschema vorhanden, obwohl es das Gedicht hier durchaus aufgewertet hätte. Der Inhalt ist nämlich sehr abgegriffen ind er Literatur, wodurch man mit anderen überzeugenden Elementen hätte arbeiten können. Das Potential ist da, aber in meinen Augen wurde es wenig genutzt.
    [subtab=Abgabe 11 - Erkenntnis]
    + Unterhaltsamer Inhalt
    + Das Gedicht liest sich wirklich sehr schön als Dialog
    + Der Bruch im Strophenaufbau leitet auch einen Bruch in der Meinung von Sprecher 2 ein
    - Teilweise etwas unlogisch und auch nicht sehr tiefsinnig, dennoch unterhaltsam


    Die Wendung mit dem Dichter war wirklich sehr überraschend und unerwartet. Insgesamt ist das ein Unterhaltungsgedicht für mich, das eine gewisse Ironie mitschwingen hat.


    [subtab=Abgabe 12 - Creator et Creatura]
    + Der Inhalt beginnt erst recht simpel und steigert sich langsam
    + Das Reimschema erlebt Brüche, ist aber fast regelmäßig, wobei es dennoch chaotisch wirkt. Es existiert zwar eine Struktur, aber der Aufbau weist optisch Unordnung auf. Analog zur Schöpfung :D
    + Die Idee ist insgesamt sehr interessant und das Thema originell umgesetzt
    + malerische Wortwahl
    + Das Ende steigert sich wirklich extrem, wenn Sprecher 2 schon bei der Aussage "Ich bin der wahre Gott" ankommt


    Sehr schönes Gedicht. Obwohl ich den religiösen Bezug bei diesem Wettbewerb viel zu stark vertretet finde, gefällt mir hier die Umsetzung ziemlich gut. Vor allem auch diese inhaltliche Steigerung zum Ende hin, sodass der Schöpfer immer mehr hilflos wirkt, während sein Werk sich selbst über ihn erhebt.


    [subtab=Abgabe 13 - Höllensturz]
    + der Aufbau "verdünnt" sich zum Ende hin. Aussagen werden immer kürzer, wodurch die Hitzigkeit des Streits unterstrichen wird
    + Beginn und Ende runden sich ab
    + Es herrscht zwar Streit, aber man kann nicht wirklich Partei ergreifen


    Mir gefällt es hier, dass einem im Laufe des Gedichts nicht klar wird, wer im Recht ist. Beide Seiten sehen ihre Taten als richtig an, was wohl auch oft in der Realität der Fall ist. Schöne Themenumsetzung.


    [subtab=Abgabe 14 - Momento Diem]
    + toller Inhalt
    + sehr schöne und nachvollziehbare Persönlichkeiten für beide Tiere
    + Verbindung zweier gegenseitiger Persönlichkeiten/Lebenseinstellungen
    + Geniale Struktur. Der Wal redet breiter/ausführlicher/ruhiger. Der Delfin mit hastigen/kurzen Sätzen; manchmal viel, manchmal wenig.


    Unglaublich tolle Idee. Mir gefällt es, wie hier Lebensphilosophien in Form von Tieren repräsentiert werden und im Gespräch beleuchtet. Das Ende ist sehr schön abgerundet durch die Wiederholung. Tolle Arbeit!


    [subtab=Abgabe 15 - Schlafrede]
    + interessanter Dialog, der teilweise kaum lyrisch wirkt, trotz der Reime. Find diesen Effekt interessant.
    + Dialog/Reime/Wortwahl klingen natürlich und authentisch


    Inhaltlich überzeugt es mich nicht so sehr, aber ich finde die lyrische Umsetzung sehr schön. Es wirkt nichts gekünstelt, man kann das Gespräch nachvollziehen und Emotionen werden angedeutet.
    [subtab=Abgabe 16 - Das Nachspiel des Goldenen Apfels]
    + schöne Idee/Umsetzung vom trojanischen Krieg
    + Die Wortwahl passt gut zum Inhalt
    + Einsatz vom Parallelismus im Strophenaufbau


    Auch hier muss ich sagen, dass mich der Inhalt nicht so sehr anspricht. Die Umsetzung finde ich wiederum sehr gut. Lässt sich gut lesen, die Aggressionen kommen gut rüber.
    [subtab=Abgabe 17 - Nachtspaziergang]
    + sehr unterhaltsam
    + Wortwahl passt zur Persönlichkeit des jeweiligen Sprechers
    + schöne Reime
    + tolles Ende


    War auf jeden Fall unterhaltsam und durchdacht. Sehr tiefsinnig ist das auch nicht, aber das möchte das Gedicht ja auch nicht erreichen.
    [subtab=Abgabe 18 - Deinetwillen]
    + Durch den schnellen Sprecherwechsel wirkt das Gespräch sehr hitzig
    + regelmäßiges Reimschema lässt sich super schnell lesen, wodurch der Inhalt unterstützt wird
    + Trotz schnell wechselnder Perspektive kann man der Situation sehr gut folgen
    + Der Strukturbruch am Ende unterstützt die inhaltliche Wendung im Gespräch


    Sehr schöne Abgabe. Ein Streit, der wirklich gut dargestellt wurde.


    [tab=Vote]
    Schwierig war es, viele Abgaben sind am Ende aus meienr Punkteverteilung geflogen, weil ich nicht genug hatte. Hier das Endergebnis:
    1 Punkt(e) an Abgabe 02
    3 Punkt(e) an Abgabe 06
    1 Punkt(e) an Abgabe 08
    3 Punkt(e) an Abgabe 12
    3 Punkt(e) an Abgabe 14
    =====================
    Gesamt: 11 Punkte

    [/tabmenu]

  • Platzierung Titel Autor Punkte Vote Prozent Saisonpunkte
    1. 14 - Memento Diem Pika! 39 Nein 23.93% 17 + 3 MP
    2. 12 - Creator et Creatura I~Weltall 29 Ja 19.46% 16 + 3 MP
    3. 8 - Die kurzen Affären der Inspiration Gottgleiche Litschi 16 Ja 11.03% 15 + 3 MP
    4. 17 - Nachtspaziergang Skyrodin 17 Nein 10.43% 14 + 3 MP
    5. 6 - Stiller Schmerz Bonni 16 Nein 9.82% 13 + 3 MP
    6. 1 - Vergebens Snow 15 Nein 9.2% 12 + 3 MP
    7. 4 - Gedanken über den Tod Färöer 6 Nein 3.68% 11 + 3 MP
    8. 2 - Der Retter Güte 5 Nein 3.07% 9 + 3 MP
    8. 9 - Geliebter Tag, Geliebte Nacht Alan Humphries 5 Nein 3.07% 9 + 3 MP
    10. 7 - Marienkäfer Hauru 4 Nein 2.45% 7 + 3 MP
    10. 11 - Erkenntnis The_Kings 4 Nein 2.45% 7 + 3 MP
    12. 3 - Sünde Vesprit 3 Nein 1.84% 6 + 3 MP
    13. 5 - Zwei Seiten einer Münze Eric Slingby 2 Nein 1.23% 4 + 3 MP
    13. 15 - Schlafrede Nichiyoubi 2 Nein 1.23% 4 + 3 MP
    15. 10 - Vereint Dunames 0 Nein 0% 0 + 3 MP
    15. 13 - Höllensturz Paya 0 Nein 0% 0 + 3 MP
    15. 16 - Das Nachspiel des Goldenen Apfels Perseus 0 Nein 0% 0 + 3 MP
    15. 18 - Deinetwillen Shiralya 0 Ja 0% 0 + 3 MP



    Einen herzlichen Glückwunsch an alle Teilnehmer und ein herzliches Dankeschön an alle Voter, ohne euch alle sind diese Wettbewerbe hier nicht möglich! :)

  • Ich bin ziemlich erstaunt, was für eine doch irgendwie recht gute (holter-di-polteriger Satzbau ftw) Platzierung ich habe, wo meiner Abgabe doch nur insgesamt drei Punkte gegeben wurden. o: Dieser Umstand dürfte wohl aber in der Tatsache begründet liegen, dass die ersten beiden Plätze so meilenweit von den dritten und erst recht den restlichen entfernt sind, mal ganz abgesehen davon, dass es diese Saison in Mode zu sein scheint, Rudelbildung bei den Platzierungen zu betreiben. Oder kommt nur mir das so vor?
    -_Auf jeden Fall herzliche Glückwünsche an Pika! und I~Weltall, mit solch einem Vorsprung gewonnen zu haben; aber auch den Drittplatzierten (und sowieso allen, wenn ich schon einmal dabei bin, haha) Glückwunsch, zumal ich hier einige Namen das erste Mal sehe. Insgesamt ist es toll, dass diese Saison so viele »Neulinge« dazu gekommen sind. :D
    -_Zu meinem Gedicht lässt sich an dieser Stelle auch gar nicht mal so viel zu sagen. Es ist verdammt kitschig und dennoch habe ich weniger Energie auf den Inhalt verwendet als auf den Stil als solches. (Dürfte wohl daran liegen, dass Gespräche in Gedichten einfach nicht mein Ding sind; aber gebt mir reinste Naturlyrik und ich bin glücklich. x3) Btw, ist eigentlich irgendjemandem folgendes aufgefallen: Es handelt sich hier um ein Sonett mit eingeschobenen Tanka (japanische Gedichtform mit 5-7-5-7-7 Silben), wobei die Tanka sich untereinander auch noch reimen (Pracht – erwacht – Nacht zum Beispiel). Gut, dass jemand die Tanka erkennt, war unwahrscheinlich – zumal die ohnehin ziemlich unrein sind, weil deutsche Sprache ≠ japanische Sprache –, aber zumindest die Haiku und das Sonett hätte ich erwartet. D: Was wohl wieder einmal zeigt, dass ich vor allem bei Gedichten dazu neige, mich allzu sehr auf den Stil zu fixieren, haha. Nya, aber vom Inhalt her ist das Gedicht halt ansonsten wirklich nicht soo besonders; oder wie I~Weltall es ausdrückte:

    Tag und Nacht sterben sich gegenseitig im 24-Stunden-Zyklus weg und dann sind sie doch ja doch wieder da.

    Um es mal auf den Punkt zu bringen. x3


    Ganz besonders danken möchte ich hier außerdem Galahad / Gottgleiche Litschi, der anscheinend als einziger erkannt hat, warum der Titel so ist, wie er ist. :D Davon aber einmal abgesehen:

    Generell: Der Autor hat Faust gelesen.

    o_____o
    Was zur Hölle? Woher weißt du das? Ich habe nicht einmal an Faust gedacht, als ich die Abgabe geschrieben habe. D:

  • Dat siebter Platz mit 3 Punkten, läuft nicht, rennt. xD
    Also nee, das war ja mal der mit Abstand größte Mist den ich je abgegeben hab, sorry dafür, habs auch nur abgegeben weil ich mir gesagt hab ich mach bei jedem WB mit, ansonsten wäre ich wohl diese Runde ausgesetzt, ich hab wirklich nichts zustande gekriegt. Dx
    Glückwunsch an die Gewinner, irgendwie hatte ich sofort, als ich Creator et Creatura gelesen hab, im Kopf, das könne von Fatum sein. xD

  • Damit hätte ich nicht gerechnet. Zehnter Platz und zwei Punkte - das reicht mir absolut.
    Leider konnte ich mir mit dem Chōka nicht mehr Mühe geben, da mir in dieser Woche absolut die Zeit für mehr gefehlt hat. Dehalb wurde es auch relativ schnell niedergeschrieben und ich konnte mir keine allzu großen Gedanken über den tieferen Inhalt machen - kurz gesagt: Persönlich bin ich ebenfalls nicht wirklich von meiner Abgabe überzeugt gewesen.


    Allerdings wurde sich gewünscht, dass ich meine Intention näher schildere und das mache ich natürlich gerne.

    Am Ende bleibt mir dein Gedicht leider ein Rätsel, ich bitte um Aufklärung bezüglich des Inhaltes und um Verzeihung, da diese bildhafte Sprache sicherlich ihre Mühe gekostet hat und sich dahinter eine Idee verbirgt, die leider nur bei wenigen ankommt.


    Da musst du doch nicht um Verzeihung bitten. Texte sind eben eine Sache der eigenen Vorlieben. Manche können mit Gedichten, welche vor Metaphern nur so triefen etwas anfangen und andere meiden sie. Es ist eben eine subjektive Angelegenheit, was auch absolut in Ordnung ist. :)




    Marienkäfer:
    Eine Sache, die ein paar Mal angesprochen wurde. Ich habe kein klassisches Reimschema verwendet. Stattdessen bin ich in den japanischen Raum gegangen und bediente mich dem Chōka. Dieses besteht aus Versen, die jeweils 5-7 Silben zählen. Dieses Schema muss sich mindestens zweimal wiederholen und dann auf 5-7-7 Silben enden. Bei meinem Chōka handelt es sich um eine 5-7 5-7 5-7 5-7 5-5-7 Variante.


    Hier spricht der Mensch direkt den Marienkäfer an. Er beschreibt die Farbe seines Körpers, welche er mit Blut vergleicht und den Marienkäfer somit als das Symbol der Trauer anerkennt.


    Nun antwortet der Marienkäfer dem Menschen. Dies wollte ich mit dem Begriff Mensch am Anfang verdeutlichen. Blau sollen hierbei die Tränen des Menschen sein, welche auf den Flügeln des Marienkäfers zerschellen. Daher hat dieser auch Salz auf den Flügeln. Am Ende soll noch einmal verdeutlicht werden, dass hier der Marienkäfer spricht, da er dem Menschen mitteilt, dass dessen Worte in verletzen und ihn langsam töten.


    Eigentlich genau das gleiche Prinzip, wie bei der ersten Strophe. Mit dem einzigen Unterschied, dass der Mensch diesmal auf die Punkte des Marienkäfers anspielt.


    Ein letztes Mal meldet sich der Marienkäfer zu Wort. Er beschreibt das äußere Erscheinungsbild des Menschen und bezeichnet ihn als blass und schließt daraus, dass dieser Angst hat.
    Des Weiteren bezeichnet er ihn als Schatten des Tods. Das ist eine Anspielung auf den zweiten Abschnitt, in welchem der Marienkäfer davon spricht, dass die Worte des Menschen ihn töten. Letzterer ist aber nicht auf diesen Hinweis eingegangen und redet weiterhin über den Marienkäfer und verletzt diesen, woraufhin er den Menschen indirekt als Mörder bezeichnet.


    Die Idee:
    Der Grundgedanke hinter dem Chōka ist einfach. Der Mensch sieht in einem Tier, welches für viele als ein Glücksbringer gilt, etwas unheilvolles, was er so schnell wie möglich beseitigen möchte. Der Marienkäfer hingegen erkennt, dass der Mensch lediglich Angst hat und Trauer verspürt - gleichzeitig aber auch Zerstörung und Tod bedeutet. Hier prallen also zwei untschiedliche Welten, Wesen und Gefühle aufeinander.
    Leider konnte ich diesen Gedanken nicht vollständig zu Ende führen und deshalb hört der Text auch so abrupt auf.



    Trotz alledem möchte ich mich für die zwei Punkte bedanken und auch für die nette Kritik. :)


    Liebe Grüße,
    Lukas

  • Selten so einen einseitigen Wetti gesehen, was nicht unbedingt negativ ist. Die Sieger haben absolut verdient gewonnen, an dieser Stelle gratuliere Pika, Fatum und Drittplatzierte.


    Mit meinem schlechten Ergebnis habe ich schon als ich das Gedicht geschrieben habe, gerechnet. Es war okay, aber nicht gut, es fehlte die Magie. Ich war nicht in Stimmung, hatte eigentlich eine viel bessere Idee, konnte die aber nicht wirklich umsetzen, war nie zufrieden. Also habe ich diese Notlösung abgegeben. Detaillierte Rekommis mache ich nicht, ich möchte mich nur bei all jenen bedanken, die mir Kritik gegeben haben; ich kann ausnahmslos alle verstehen und nachvollziehen.


    Insofern kann man an dieser Leistung nichts schönreden, da war nicht mehr drin.

  • Irgendjemand (oder in diesem Falle irgendwelche) muss ja den letzten Platz belegen. x)
    Aber naja was erwartet man auch von einem Gedicht, das man während des Unterrichts geschrieben hat? Davor hatte ich noch ein anderes geschrieben, mit dem ich allerdings später eher weniger zufrieden war und deswegen mir ein neues (kurz vor der Abgabe) zusammengereimt habe, wo ich auch sagen muss, dass es eher lieblos war. ^^'' Trotzdem hat mir diese Wetti - der erste nach einigen Jahren -, Spaß gemacht und ich gratuliere den Siegern auch von meiner Seite aus. !:)

  • So... Bei den fiesen Kommentaren, die in meinen Votes immer wieder teils zu finden sind, haben sich sicher nicht zu selten auch mal Leute was gedacht wie: "erzähl mir doch was vom Pferd, was hast Du denn jemals gerissen bei den Wettbewerben hier?" Konnte ich jahrelang nicht widersprechen, aber nun ist es immerhin mal ein solider zweiter Platz! Freue mich sehr über dieses Ergebnis und gratuliere der einzigen noch beliebteren Abgabe, die ich ja bekanntlich auch in meiner eigenen Abstimmung ganz oben gesehen hab. In den zwei Wochen davor kann man immer nur seinen eigenen Beitrag soweit es geht optimieren, aber wenn dann einer daherkommt, der es einfach besser schafft, dann ist es so und die nächste Chance kommt erst in einem halben Jahr. No regrets.


    Nichtsdestotrotz war das wohl der schwierigste FF-Wettbewerb aller Zeiten für mich... Na ja, ich will meinen Nekrolog nicht zu reinem Gemecker degenerieren lassen und ich wollte ja auch noch was über meine Abgabe sagen. Wie so oft mach ich's einfach mal alles ungeordnet und mittels Überschriften...


    Punktezählung


    Da hat sich mindestens ein Fehler eingeschlichen, so irrelevant er auch ist. Creator et Creatura sollte nur 21 Punkte haben, nicht 22. Wenn man den wegnimmt, käme man in der Summe auch auf die zu erwartenden 110 für 10 Abstimmungen.


    Ein kurzes Wort zur Votementalität


    Aus 18 Teilnehmern haben nur 3 abgestimmt (und 2 von ihnen haben auf ihre eigenen Abgaben (viele) Punkte gekriegt). Wo war der Rest? Im Nachhinein über Eure eigenen Abgaben schreiben könnt Ihr wunderbar, da müsst Ihr Euch beim Angucken der andern keine Sorgen machen. Es ist sicher ein altes Problem, aber weiß nicht, war der Anteil echt schonmal so gering in einem Gedichtwettbewerb? Und selbst wenn ich mir mit einem ehrlichen Vote tatsächlich den eigenen Sieg wegnehme, dann hätte ich immer noch die Option, vom damit gekürten Sieger eine Runde Bier einzufordern, falls der Schlingel selber nicht gevotet hat. :3 (Andere Möglichkeit wäre, dass man einfach mal Punktvergaben an sich selbst erlaubt; ich glaub nicht, dass viele Leute wirklich solche Schweine wären, sich selbst stets die ungeteilte Höchstpunktzahl zu geben und alle andern an irgendeinen Scheiß. Na ja, whatever. Ich find's einfach schade, dass es so viel weniger Abstimmungen als Abgaben waren.)


    Entstehung Creator et Creatura


    Ein kleines Wunder hat es hier gebraucht. In meinem Vote hab ich mich ja schon paarmal gewundert, ob die Aufgabenstellung zu schwer gewesen sei, und in der Tat fand ich sie selbst (durchaus aber auch aus persönlichem chronischen Kreativmangel heraus) ganz schön schwer. Die meiste Zeit war ich irgendwie darauf aus, eine Interpretation des Xerneas-Yveltal-Dualismus abzuliefern -- ist ja für meinen Geschmack ein durchaus faszinierendes Thema, denn Yveltal ist der personifizierte Tod, Krieg und einfach das inhärente Unheil in ebensowenig perfekten Pokémon-Welt (und damit im Grunde eine ganz ähnliche Figur wie mein eigener lyrischer Lieblingscharakter) und Xerneas je nach Interpretation wahlweise die Geburt oder die sich damit komplett widersprechende Unsterblichkeit. Darüber wollte ich was schreiben, aber ich hatte keine überzeugende Idee für die tatsächliche Umsetzung. Wenn sie später kommt, ich hol es nach...


    Also ich hatte auf Deutsch gar nichts, und dann war es schon Freitag Nacht vor Abgabe. Ich hatte gerade versucht, mich zu frischer Musik, deren Texte u.a. um historische (und mehr oder weniger grausige) Morde gingen, zu entspannen, und dann konnte ich es gar nicht mal, weil ich plötzlich die Idee hatte. Kennt hier einer die Carmina Fatalia? Da geht es, ganz oberflächlich gesprochen, auch um einen grausigen Mord. Ich hatte bei der Entwicklung der CF immer wieder darüber nachgedacht, so eine Art Dialog zwischen "Schöpfer und Meister" einzubauen, aber habe mich immer wieder dagegen entschieden. Ich find, zu viel direkte Rede könnte potentes Gift für diese eigentlich doch recht schöne Serie sein, und ich will auch bevorzugt keine Figur einführen, die dem bekannten abrahamitischen Gott zu sehr ähnelt, weil dann nur wieder Assoziationen zu den entsprechenden Religionen geweckt werden, die ich ja gar nicht wirklich wecken will (und so ist mir auch mindestens eine davon genau in den Kommentaren hier begegnet, Mist, ließ sich nicht verhindern). ...Und ja, trotzdem hab ich's nun ja doch irgendwie schon umgesetzt! Man kann das Ergebnis quasi als ein Spin-off sehen, aber fest in die Serie integrieren werd ich es voraussichtlich nicht -- wenn dann nur die eine oder andere Formulierung irgendwann mal "recyclen", aber allgemein hab ich andere, spannendere und bessere Sachen damit vor! :3


    So. Also hatte ich kurz vor Mitternacht die Idee und dann hab ich erstmal die Nacht durchgemacht, um sie umzusetzen. (Ich kann grundsätzlich nicht schlafen, wenn ich heiß darauf bin, etwas Bestimmtes, Kreatives zu tun, außer der Körper ist stark/schwach genug.) Irgendwann nochmal schlafen gegangen, danach nochmal drübergeguckt für... den Versuch eines Feinschliffs, so will ich es mal sagen, und die Abgabe fertig gemacht. Was ich damit sagen will, natürlich hätte es besser sein können, wenn ich einfach nur mehr Zeit gehabt hätte. Unter dem Zeitdruck hab ich letztendlich allerhand Formulierungen, die mir gefallen und meine Aussage stützen, aneinander gereiht, sie gereimt und das war's. Das Versmaß war selten so abenteuerlich bei mir und ich bin echt erstaunt, dass, wenn ich mich gerade richtig erinner, keiner darüber gemeckert hat. Eine unschöne Wortwiederholung hat sich auch eingeschlichen, wer hat sie gefunden? Na ja, andererseits gibt's dann aber auch so unglaublich nette Leute wie Cassandra, die selbst einem eigentlichen Schönheitsfehler einen Sinn abgewinnen können... ;D Nun ja, also ich sag mal so: Mit meiner abenteuerlichen Creatura kann ich im Zweifel leben, da die ganz offensichtlich schneiden soll, aber den Creator hätt ich mit mehr Zeit definitiv noch blitzeblank polieren wollen.


    Und nachdem das nun raus ist? Also wem es gefällt (und das sind ja iwie nicht zu wenige geworden *hust*), dem empfehle ich dann auf jeden Fall, eben genau die zugrunde liegende Geschichte in meiner Sammlung zu lesen. Und ja, selbstverständlich ist der lateinische Titel genau wie der halbe Inhalt eine Anspielung darauf.


    Übersetzungsterror


    (Big rant ahead, folks.) Wisst Ihr noch damals, vor wenigen Wochen, beim ersten Wettbewerb des Jahres? Da hörte das allererste Drabbel auf den wunderschönen Titel FiNiShEd oder irgendwie so ähnlich. Über Geschmäcker lässt sich streiten, über Sprache nicht -- so mein Eindruck dazu. Auch bei andern Wettbewerben hab ich fremdsprachige Titel ohne Übersetzungen gesehen. Und dann kam dieses FFK daher und hat mit mir aus heiterem Himmel einen Präzedenzfall geschaffen. Meine Abgabe wurde zwar wie die andern auch akzeptiert, aber dann würde überraschend plötzlich nachträglich von der Organisation eine Übersetzung eingefordert. Ich habe klar erläutert, was der (eigentlich offensichtliche) Titel bedeutet und warum ich ihn nicht übersetzen will -- die wortwörtliche Übersetzung würde ihn versauen; in der deutschen Sprache hätte ich einen ganz anderen Titel gewählt (sehr kurzzeitiger Arbeitstitel des Gedichts lautete: Schöpfer und Meister). Ich hab der Organisation auch alle Ressourcen gegeben, auf die sie verweisen hätte können, falls ernsthaft ein Benutzer wegen dem Titel nachfragen sollte.


    Obwohl ich so nett und kooperativ war, wurde das nicht akzeptiert und man hat in einer Nacht- und Nebel-Aktion die Übersetzung mitten ins sensible Auge dahingeklatscht. Gleichzeitig war aber ein Pseudolateintitel wie "Momento Diem" scheinbar noch ok. Die nächsten Tage hab ich damit verbracht, zu versuchen, eine Fußnote rauszuhandeln, und hab zumindest eine Kopfnote mit Sternchen gekriegt. Derweil wurde der Titel der ominösen anderen Abgabe auf Memento mit E geändert, was das Pseudolatein zwar verschwinden, aber immer noch keine Übersetzung erscheinen lässt! Irgendwann war dann schon die Hälfte des Votezeitraums schon rum, was ein Zeitraum ist, nach dem es sowieso Bullshit ist, noch irgendwas zu ändern, aber mir wurde versichert, dass es, sofern nichts mehr dort seitens des anderen Autors passieren würde, ein Nachspiel für ihn geben würde.


    Nun ist das Problemgedicht aber bei der Leserschaft von allen am besten angekommen -- zu Recht. Ich will keine Bestrafung dafür sehen, die gibt mir weder Gerechtigkeit noch Genugtuung. Ja, ich wollte den Wettbewerb gewinnen und deshalb war ich durchaus verärgert von dem ganzen Scheiß, aber auf keinen Fall will ich ihn am grünen Tisch gewinnen. (Ist letztendlich auch nicht passiert, gut.) Memento Diem hat diese Abstimmung fair gewonnen und hätte dies auch ganz ohne diesen Gewalteingriff des FFKs getan. Wenn dann sehe ich nur eine Strafe für den nachträglich geänderten Titel als theoretisch angemessen an, praktisch aber ebenso unnütz. Stattdessen find ich es nur richtig, dass der falsche Titel zumindest noch korrigiert wurde, sonst hätt der nur unnötig eine gute Abgabe versaut.


    Was bleibt? Ich würde Euch alle hier bitten, dass jeder, der den Titel Creator et Creatura ohne die Übersetzung nicht verstanden hätte, sofort und auf der Stelle laut aufschreit. Ich geh davon aus, dass es niemand tun wird, und dann wäre vielleicht auch eine Entschuldigung für den ganzen Stress angebracht. Die Leute, die diese Entscheidung hinter den Vorhängen durchgeprügelt haben, schreiben mir demnächst einfach mal alle einen Kommentar in die Sammlung und lernen nebenbei vielleicht was kennen, das ihnen gefällt, wie wäre das? :P


    Allgemein ist meine Meinung so -- und ja, das sag ich jetzt nicht extra im Feedbackthema da draußen --, dass diese mitten in der Saison eingeführte Regel einfach Quatsch ist. Ermöglicht es doch den Leuten, ihre Titel freiwillig zu übersetzen oder zu erklären und dann reicht das. Leute sind bereits damit durchgekommen, es nicht zu tun, also sollte man nicht andere Leute plötzlich dazu zwingen dürfen. Hinzu kommt, dass der Sinn und Zweck einer Übersetzung dort endet, wo der Titel aus Fantasiewörtern besteht oder aus Eigennamen, die nur rein zufällig wie bekannte fremdsprachige Wörter aussehen aber nicht als solche zu verstehen sind. Unterm Strich gibt es da einfach keine Gerechtigkeit -- außer man macht es eben wieder so, wie es bis vor Kurzem noch war. Wenn der Haupttext erkennbar deutsch ist, muss das reichen, und für den stimmen Leute ab. Was ich hier erlebt hab, ist ein klassischer Fall von "übers Ziel hinausgeschossen und trotzdem nichts erreicht". Please reconsider your goals and measures, my friends.


    Ich habe fertig.


    Kommentarkommentare und Sonstiges


    Zunächst nochmal meinen offiziellen Dank an Euch für die Punkte! Aus 10 Abstimmungen (jo, ich hätte ja bevorzugt Seite 2 erreicht gesehen, aber gerne nehm ich auch die +4 nach der Verlängerung über die noch kargere initiale Beteiligung) haben mir 8 von ihnen Punkte gegeben -- durchschnittlich 2,65 pro Stimme (bzw. zwei-Komma-eins, wenn man die beiden Nullrunden mitzählt) --, und von den beiden anderen war eine meine eigene. In einem Wettbewerb, wo die Punkte mehr gesplittert verteilt werden, wäre das wohl Material für einen Sieg gewesen... Doch ein persönlicher Sieg ist es allemal, ich war noch nie zuvor überhaupt nur annähernd in der Nähe von so einem guten Ergebnis!


    Gut, dann also zu ein paar Antworten, wo ich es für notwendig/hilfreich halte...


    Zitat von Beta

    Ich nehme an, dass die Parallelen zur Prometheussage beabsichtigt sind

    Überhaupt nicht, ich selbst sehe gar nicht mal welche (bzw. nur entfernte), was entweder an meinem Halbwissen zur griechischen Mythologie liegt oder aber tatsächlich gibt es genauso viele Gemeinsamkeiten wie Unterschiede. Das und auch die andern Abgaben hier erinnert mich daran, wie jemand anders, dessen Schaffen ich verfolge, Prometheus mit Satan verglichen hat. ;D

    Zitat von Beta

    Ungenau wird der Dialog wieder da, wo sowohl Creator als auch Creatura mit einer dritten Person sprechen bzw. wenn sich Creatura aus der Masse der Geschöpfe herausnimmt (Strophe 4). Insgesamt wirkt es dann nicht so authentisch, wenn sich das erzählende Geschöpf sich solche Vollmachten nimmt und zum einen seine Mitgeschöpfe beschuldigt, Krieg und Hass in die Welt gesetzt zu haben und zum anderen sich klar über Creator erhebt, auch wenn das so gewollt ist. Besser wäre es vielleicht gewesen, dass der Erzähler von "wir" und "meine Brüder" spricht oder seine Mitgeschöpfe gar nicht erwähnt.

    Ich verweise hierzu auf meine Erklärungen zur Entstehung oben, dann kann man die mögliche "Widersprüchlichkeit" des Charakters möglicherweise besser nachvollziehen. Das, was wir hier bewusst "Creatura" nennen, ist sozusagen einfach die Kreatur, das Monster, "das Böse". Damit kann sowohl das gemeint sein, was der Creator sich zusammengepanscht hat, als auch das, was sein Zusammengepanschtes dann eigenmächtig geschaffen hat. An sowas wie einen wohlwollenden Gott, der die Welt erschaffen hat und lenkt, glaube ich nicht, und entsprechend passiv und letztendlich machtlos wird mein personifizierter Schöpfer dargestellt. Das Weltgeschehen wird durch die andere Seite bestimmt. Der Tod allerdings, der ist aus meiner Sicht eine sehr reale Kraft von "göttlichem" Ausmaß, und er steckt sowohl in der unbeeinflussten Natur als auch im bewussten Handeln. Das ist mein Weltbild, und das wollte ich hier verarbeiten.


    Zitat von Shiralya

    Das Gedicht beginnt, so scheint es, mit einer Gedankenspielerei und Ende ganz real mit dem Sieg von Krieg und Tod. Ein bisschen verwirrend ist das schon. Du schreibst sehr gut – sehr interessant auch der Einsatz des Reimschemas, den ich jetzt nicht genauer analysieren werde – aber nichts beschreibst du wirklich klar und verständlich. Vor allem da es doch noch in der dritten Strophe heißt „Wenn ich ein Schöpfer wär?“ Konjunktiv zwei. Möglich, aber unwahrscheinlich. Dass etwas, was eigentlich gar nicht geschehen sein sollte, so aus dem Ruder bricht… Auch Dialog sehe ich recht wenig in diesem Gedicht. Der Schöpfer scheint ja gar nichts von seiner Schöpfung zu wissen, die alleine zu ihm spricht. Hört er sie überhaupt? Die Idee, die dahinter steckt, gefällt mir sehr, aber mir fehlt etwas die „Griffigkeit“, auch in Bezug auf diesen Wettbewerb.

    Dieser Kommentar ist echt schwierig, oder?
    Das mit dem "klar und verständlich" ist wohl im Endeffekt Ansichtssache. Mir kommt mein Gedicht bis auf subtile Details doch sehr direkt vor und es waren andere Abgaben, bei denen stand ich im Wald.
    Der Konjunktivteil wirkt auf mich wie ziellose Haarspalterei, aber ich habe dennoch eine sehr treffende Antwort darauf: (intelligentes) Leben auf unserm blauen Planeten war/ist auch unwahrscheinlich, aber möglich. Der Rest ist Geschichte.
    Abschließend der Dialog, nun ja, wenn Du mir da ein "Thema verfehlt" für den Mangel an Interaktion geben willst, dann soll es so sein, und ich akzeptiere es als eine tatsächliche Schwäche der Abgabe. Ändert trotzdem nichts daran, dass es hin und wieder auch Gespräche gibt, in denen der eine den andern gar nicht so wirklich wahrnimmt, weil er einfach nur glaubt, was er glauben will.


    Zitat von Sakul

    Dabei übertreibst du es jedoch nicht mit den Stilmitteln, bringst eine abwechslungsreiche und stimmige Wortwahl ein, im Prinzip hätte ich nichts zu bemängeln, wenn nicht der kollektive Narrenglaube so stark herausfallen würde, dass ich es unschön finde, aber das ist wohl Geschmackssache.

    So viel Mühe ich mir auch geb, diesen Teil des Kommentars verstehe ich rein inhaltlich nicht. Was meinst Du?
    Ansonsten ist das im ersten Absatz auch mal eine interessante Sichtweise. Geht an meine eigentliche Idee eher vorbei, aber lehne ich grundsätzlich nicht ab. Man lernt immer wieder was, wenn man Leute dazu bringt, einem zu sagen, was sie beim Lesen eines Werks denken, haha.


    Zitat von Gottgleiche Litschi

    Nichts zu bemängeln, außer, dass der Titel keine ausreichend zentrale Rolle im Gedicht spielt und die Formatierung anders, also eleganter, gehandhabt werden könnte, was aber hier keine Rolle spielt. Zudem scheint mir die Abgabe mit ihrer Perfektion ein bisschen zu erhaben und blass.

    Nanu, der Kommentar wirkt irgendwie so negativ und dann die geteilte Höchstpunktzahl? Jedenfalls...
    Wo soll der Titel keine "ausreichend zentrale" Rolle spielen? Hast Du da mein Gedicht mit einem anderen verwechselt oder sowas?
    Formatierung les ich nicht zum ersten Mal. Sagt halt mal an, wie Ihr es gerne hättet, weil sonst hilft mir das auch nicht wirklich weiter.
    Perfektion worin? Form nicht, die ist ein Saustall. Da kann es nur noch der Inhalt sein, und nun ja, da ist es, wo es vorhanden ist, schon gewollt, aber andererseits sind die Charaktere in mancher Hinsicht doch wieder alles andere als perfekt, aber gut, das ist glaub echt schwierig, wenn man nur ein Leser ist und daher deutlich beschränktere Gedanken zu ihnen im Kopf hat, haha. Gerade bei sowas sind die Kommentare wohl auch besonders wichtig. Wenn Du mehr wissen willst, sag ich einfach mal, siehe weiter oben.


    Zitat von Cassandra

    + Das Ende steigert sich wirklich extrem, wenn Sprecher 2 schon bei der Aussage "Ich bin der wahre Gott" ankommt


    Sehr schönes Gedicht. Obwohl ich den religiösen Bezug bei diesem Wettbewerb viel zu stark vertretet finde

    Jo, manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, ein Klassiker. Es ist keine Überraschung, dass viele an Religion denken, wenn ich das Wort "Gott" in den Mund nehme... Wobei ich's trotzdem nicht bereue, weil Gott in dem Kontext für mich nicht Religion ist, sondern einfach übernatürliche, nicht greifbare, und weltbestimmende Macht. Als sowas sieht die populäre Religion ihren Gottesbegriff ja weitestgehend auch (lediglich: wohlwollende vs. zerstörerische Macht), und klar hab ich ihn daher geklaut. Ach, ich gründ einfach meine eigene Religionsgemeinschaft mit mir selbst als den geistlichen Führer, den Mortalismus oder sowas. Miau. Psiaugon




    So, dann liest man sich hoffentlich? Ich werd mal zusehen, dass ich mir den Bereich für die Gedichtsammlungen nach all den Ewigkeiten mal wieder ein bisschen angucke -- auch in der Hoffnung, da mehr gutes Zeug von den Leuten hier zu finden. Meine eigene Sammlung hab ich oben bereits verlinkt, aber wer zu faul zum Scrollen ist, hier nochmal der Startpost. Die meisten Beiträge sind aufgrund einer Sammlung von Forenupdates optisch im Arsch; bin dabei sie zu bereinigen.