Das Jonathan Kontinuum

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  • Warum schuf Gott ein Doppeluniversium?
    Damit er sagen kann:
    "Seid nicht wie ich. Ich bin allein."
    Und vielleicht hört es einer.


    - Mark Z. Danielewski [House of Leaves]




    -VORWORT-
    Ich möchte hiermit meine erste Geschichte in diesem Forum posten. Die Idee entstand nach und nach. Ich interessiere mich schon länger für Gedankenspiele und einige Medien haben dazu beigetragen mich dafür noch mehr zu begeistern. Die Geschichte besitzt Anlehnungen an das Buch "House of Leaves" und dem Videospiel "The Stanley Parable". Beides müsst ihr natürlich nicht kennen um meine Geschichte zu verstehen, aber ich empfehle beide Werke sehr.
    Die Altersbeschränkung werde ich auf ab12 sufe. Es kommt keine Gewalt oder Blut vor, aber dem Verständnis halber.
    Ehrlich gesagt will ich weitere Inhalte wie Charakterbeschreibung und Inhaltsangabe nicht mitanfügen um die Spannung vorweg zu nehmen. Seht bitte den Prolog als dessen.


    -COPYRIGHT-
    Die Storyline sowie der Hauptcharakter gehört mir. Das Bild des Banners stammt aus dem Spiel "The Stanley Parable" mit Veränderungen von mir.


    -PROLOG-


    Laut Jonathan könnte der Tag nicht schöner sein. Die Sonnenstrahlen von draußen bilden einen hellen Kegel auf den Boden unter dem Fenster. Es ist eine Ruhe in der Wohnung, wie schon seit langem nicht mehr. Jonathan legt sein Buch auf den Tisch und erhebt sich von dem Sofa. Er hat Durst bekommen und braucht eine Pause. Mit gleichmäßigen Schritten geht er aus dem Wohnzimmer in den Flur. Er dreht sich nach links
    Rechts…
    nach rechts zur Küchentür. Er öffnet den Kühlschrank und holt sich den Orangensaft raus.
    Seit wann trinke ich Orangensaft?
    Als er einen Schluck ansetzen will, verzieht er jedoch das Gesicht. Er wechselt das Getränk zu einer Cola. Nippend schließt er wieder den Kühlschrank. Dabei fällt ihm das eingerahmte Foto auf, welches auf dem Kühlschrank seinen Platz fand. Es ist vor einigen Monaten geschossen worden. Es zeigt ihm und seine Frau an einer Reling lehnend. Der Wind zerzaust beiden die Frisur, doch ihre Gesichter strahlen vor Freude. Hinter ihnen das blaue Meer.
    Ich habe keine Frau.
    Als er nochmal auf das Foto schaut, hat ihm wohl sein Sinn einen Streich gespielt. Das Bild zeigt lediglich einen fast 25-Jährigen jungen Mann. Er schaut sich nochmal um und beschließt zurück ins Wohnzimmer zu gehen.
    Das ist falsch. Warum bin ich hier?
    Jonathans Gedanken überschlagen sich. Er will einfach nur auf sein Sofa und entspannen.
    Nein, das will ich nicht. Was ist das hier? Mein Kopf fühlt sich an, als müsste er gleich explodieren. Mir geht es gar nicht gut.
    Das Wohnzimmer hatte er selbst eingerichtet und gestrichen. Cremefarbene Wand im Norden. Weiße Wände im Süden und Osten.
    Lass mich in Ruhe. Ich versuche klar zu denken.
    Er geht zurück zum Tisch und greift das Buch, welches er eben noch gelesen hatte.
    Was will ich mit diesem verdammten Buch? Es … Moment, was steht da? „Das Jonathan Kontinuum“? Ich schlage es auf und blättere zu der ersten Seite. Ich überfliege den Text, aber es nicht die Tatsache, dass haargenau das steht, was eben gerade passiert ist und was ich denke, sondern, dass die Worte, diese Worte, wie durch eine unsichtbare Hand auf dem Papier erscheinen.
    Jonathan blättert weiter, aber die nächsten Seiten sind leer. Die Geschichte hat gerade begonnen.

  • na ja.... den prolog würde ich nicht direkt in den startpost packen... und bitte benutze eine andere schriftart beim prolog.
    außerdem ist der prolog bisschen lätschig. ich würde halt nicht sagen "die geschichte hat gerade begonnen", sondern irgendwie "seine geschichte wird sie(die seiten) füllen".
    na ja... meine idee ist auch nicht so gut.... man kann diesen untertext gar nicht sehen und das bild würde ich zentrieren.
    außerdem nicht einfach -COPYRIGHT-, sondern farblich gestalten, unterstreichen, irgendwas schönes rein!
    Also...den startpost musst du KOMPLETT überarbeiten (werde auch heute eine veröffentlichen, würd mich über kritik freuen. >.> wahrscheinlich krieg ich dafür eh ne 5 oder 6....)

  • Jonathan pfefferte das Buch in die Ecke. Der Buchdeckel fliegt auf und verbiegt sich beim Aufprall mit der harten Wand, dann landet es mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden.
    Nein, das kann nicht sein. Ich muss einen Klartraum haben. Ich weiß, dass ich träume. Ich kann mich nicht erinnern, wie ich hier her gekommen bin. Das ist ein Zeichen dafür. Doch nie fühlte sich ein Traum so real an. Da ist etwas in meinem Kopf. In mein Unterbewusstsein. Vielleicht versucht mein reales Ich mich zu erreichen.
    „Sehr nah dran, aber vollkommen falsch.“ Jonathan wirbelt herum. Im Rahmen der Tür, die zum Flur führt, steht eine Figur. Ein Mann mit dunkelbraunen Haar und großer schmaler Statur. Er selbst.
    Das bin ich wirklich. Alles andere hier ist falsch, aber daran erinnere ich mich. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu.
    Er bleibt jedoch sofort wieder stehen. „Verzeih, weil ich deinen Körper benutze, aber das ist die einzige Möglichkeit zu sprechen“, sagt Jonathans Doppelgänger. Seine Stimme hört sich merkwürdig unvertraut an, aber das könnte daran liegen, dass Jonathan sie zum ersten Mal hört. „Ich muss es noch lernen. Zu erzählen. Zu steuern. Dich muss ich näher kennen lernen.“
    „Was redest du da? Lass mich gehen.“ Mir wird unwohl zumute.
    „Du gehörst mir. Verstehst du nicht?“
    „Nein!“ Ich zucke mit den Schultern.
    „Dein Leben ist erfunden. Du existierst nicht. Das ist alles, was du wissen musst. Lass mich machen.“ Jonathans zweites Ich geht einen Schritt rückwärts und schloss die Tür.
    „Was?“ Ich stürze nach vorne und reiße die Tür auf. Der Flur ist leer. Ich weiß nicht was ich denken soll. Ich sehe auf meine Hände, dann auf die Umgebung neben mir. Ich nehme kaum wahr, dass ich schwer atme. Aus meinem Mund steigen schwache Nebelschwaden.
    Um ihn herum ist es kühler geworden. Jonathan wendet sich wieder in das Wohnzimmer.
    Ich muss hier raus. Solange ich noch eine gewisse Kontrolle besitze, muss ich sie ausnutzen. Mir ist bewusst, dass Er jederzeit in meine Handlungen eingreifen und meine Gedanken hören kann. Ich will nur den letzten Funken meines – dieses - Bewusstseins bewahren. Ich gehe mit schnellen Schritten zurück in den Flur und steuere auf die Tür, welches die Haustür sein könnte, zu.
    Die Tür besitzt um den Rand herum wunderschöne Verzierungen. Die Verschnörkelungen sehen wie Weinreben aus, die sich auf der Oberfläche entlang rackeln. Jonathan drückt den Knauf nach unten und die Tür schwingt auf. Der Raum vor ihm ist ein schön eingerichtetes Wohnzimmer. Cremefarbene Wand im Norden. Weiße Wände im Süden und Osten. Die Sonnenstrahlen von draußen bilden einen hellen Kegel auf den Boden unter dem Fenster.
    „Was zum…?“ Das ist das verdammte Wohnzimmer. Sogar das Buch liegt noch in der Ecke. Ich drehe mich um und gehe zurück.
    Jonathan blinzelt verwirrt, denn der Flur, den er kennt, hat sich aufgelöst. Er starrt in einen meterlangen Korridor ohne Fenster und Türen. Nicht einmal das Ende ist zu sehen. Nur eine schwarze Wand aus Schatten. Ihm ist ganz mulmig zumute. Nichts ist mehr wie es scheint. Ihm bleibt nur übrig vorwärts zu gehen. Nach gut zehn Metern offenbart sich eine hellbraune Tür zu seiner linken. Er blickt noch einmal den Korridor entlang ehe er den Ort betritt, der ihn hoffentlich weiter bringt.
    Das hoffe ich auch, denn der Flur fühlt sich nicht richtig an. Ich traue dem ganzen nicht. Ich lache leise in mich hinein. Ich traue nicht einmal mir selber.
    Er steht in einem Raum voller Stühle und Tische.
    Ich weiß nicht wer ich bin.
    Die Luft riecht muffig.
    Die Gestalt könnte eine Produktion sein.
    An einer Wand befindet sich eine Schultafel.
    Natürlich war das eine Produktion. Ich bin eine. Sie lässt mich glauben, dass ich so aussehe. Scheiße, ich bin namenlos. Es muss nicht mein wahrer Name sein. Ich glaube nur, er ist es.
    Der Klassenraum kitzelt einige Erinnerungen hervor. Er hört in seinem Innern Lachen, das laute Reden der Lehrerin, ein Weinen, das Quietschen wenn die Stühle verrückt werden,
    Oh, ich verstehe, was hier läuft. Du willst mir neue Erinnerungen einpflanzen. Das soll meine alte Schule gewesen sein.
    das Zerknüllen von Papier. Er sieht vor seinem Auge ein Flackern wie früher, wenn die Deckenlichter angingen ehe sie in voller Helligkeit waren.
    Aber was heißt schon Erinnerungen? Sind Erinnerungen die Ereignisse, die man kennt oder die man bereits vergessen hat? In meiner Erinnerung bin ich allein. Alles, was ich weiß gehört mir nicht. Meine Geburt begann auf der ersten Seite. Mir wird ganz wacklig, sodass ich mich hinhocken muss. Ich vergrabe das Gesicht in meinen Händen und atme tief durch.
    Jonathan befindet sich ein Dilemma. Er weiß nicht, was ihn hier aufhält. Er erhebt sich wieder.
    Ich setze mich auf den Boden und lehne mich gegen die kalte Mauer.
    Nichts scheint mehr wichtig. Das Klassenzimmer ist tot. Er kann beobachten wie der Raum altert. Spinnenweben erscheinen in den Ecken. Staubschwaden fallen hinab. Die Fensterscheiben verschwinden und hinterlassen nur scharfe Glassplitter an den Seiten, die bedrohlich leuchten. Er setzt eine Hand neben sich um aufzustehen.
    „Verdammt, lass mich einen Moment in Ruhe!“ Ich setze mich wieder hin. Ich muss zunächst Herr über mich werden. Dieses Bewusstsein ist das einzige, was mir blieb. Warum gibt es mich dann? Ich muss Ihn ausstellen können. Wenn mein Bewusstsein existieren kann, muss es eine Bedeutung haben. Ich muss es beenden können.
    Er setzt eine Hand neben sich um aufzustehen. Noch etwas wacklig verlässt er den Klassenraum und schlendert in dem Schulkorridor. Früher flitzten hier Kinder mit bunten Rücksäcken ausgestattet von einer Unterrichtsstunde zur nächsten. Hier wurden Sammelkarten ausgetauscht, dort wurde gelästert. Einer kritzelte mit einem wasserfesten Stift auf die Schließfächer, ein anderer fragte sich, was einem Algebra später bringen wird. Er kommt in einem Treppenhaus an. Ein Treppenabschnitt besitzt zehn Stufen bis zu einer Plattform und um die Kurve sind die weiteren Stufen zur nächsten Etage. Er lehnt sich über die Haltstange und blickt mittig nach unten. Unten ist nur noch eine Etage. Wahrscheinlich der Keller. Noch oben hin sind es vier Etagen. Er wählt den Weg nach oben. Da keine Nummern in den jeweiligen Etagen angezeigt werden, muss er aufpassen und mitzählen.
    Nach zwei Etagen schaue ich aus Neugier wieder runter und entlasse ein überraschtes „Oh“. Das Kellergeschoß ist genau unter mir. Ich bin nicht eine Etage aufgestiegen. Er scheint mich nicht nach oben gehen lassen zu wollen. Das heißt, da ist etwas, was ich nicht sehen soll. Oder er spielt mit mir nur. Er verändert immer Dinge, wenn ich nicht hinschaue, also lasse ich meinen Blick nach unten gerichtet und gehe mit langsamen Schritten, die eine Hand am Geländer in der Mitte nach oben. Ich erreiche das erste Obergeschoß, wie es sein soll. Ich nehme all meinen Mut zusammen und stoße mich vom Geländer ab und stürme in einen ähnlich aufgebauten Flur, den ich vorhin schon betreten habe, davon.
    Dieser entpuppt sich als ein fünf Meter langer Flur, der keinerlei Türen besitzt ausgenommen einer Tür am Ende des Ganges. Jonathan verlor Interesse an diesem Ort und
    und entschied sich aber doch noch einen Blick zu wagen. Meine Beine tragen mich rasch zu der Tür. Ich hebe meine Hand zum Türgriff
    nur um sie wieder fallen zu lassen
    und im letzten Augenblick die andere Hand zu nehmen und den Türgriff runter zudrücken.
    Die Tür gibt nicht nach.
    „Komm schon!“ Ich rüttele heftig am Türgriff und schlage mit der flachen Hand auf die Oberfläche. „Hört mich jemand? HEY! HALLO?!“ Da muss etwas sein. Er verheimlicht mir etwas.
    Jonathan lässt die Hand entmutigt sinken und kehrt zurück.
    Ich muss zu dieser Tür. Vielleicht gibt es einen Schlüssel, aber diesen wird Er mich nicht finden lassen. Jedoch ist das der bisher einzige Anhaltspunkt, den ich finden konnte.
    Was bringt einem das Leben ohne Ziel? Doch soll man nicht mit dem glücklich sein, was man hat? Oder soll man sich treiben lassen?
    Verarsch mich nicht. Ich höre nicht auf deine Gedankenspiele.
    Eine einzelne Existenz. Verloren im Universum. Der Stoff woraus Geschichten sind. Vielfach erzählt. Angefangen und nie beendet. Wie das Leben spielt. Selbst offene Enden sind ein Widerspruch in sich. Wann endet es wirklich? Mit der letzten Seite? Mit dem Tod? Mit dem Gedanken daran?
    Danke für das Stichwort. Angeblich existiere ich nicht. Dann kann ich auch nicht sterben, wenn es mich nie gegeben hat? Natürlich sterben fiktive Charaktere, aber die bilden eine andere Ebene. Sie leben wieder, wenn der Leser die Geschichte erneut auf schlägt. Die Worte erneut liest. Das lässt den Charakter leben. Als wäre er nie gestorben.
    Jonathan schüttelte mit dem Kopf um seine Gedanken von dem Wirrwarr zu ordnen.
    Oh, nein. Das tust du nicht. Nein, der Gedanke bleibt mir. Sollte die Tür nicht funktionieren bleibt mir noch ein Ass im Ärmel.
    Er kommt in einem mit Fackeln besetzten Raum an. Der Raum hat in etwa die Größe einer üblichen Dorfkirche. Außer dem Knistern des Feuers ist es still. Aber das ist ihm lieber als die vollkommende Ruhe. Mit einem Mal erscheint ein Mensch aus dem Schatten in der Ecke. Es ist sein Doppelgänger, der auf ihm zukommt. „Hey, Spinner!“, ruft er.
    Einerseits möchte ich abhauen, aber andererseits gönne ich Ihm diese Genugtuung nicht. Zudem wird Er mich sowieso wieder zu sich teleportieren. Deshalb lasse ich Ihn ruhig kommen.
    Er bleibt weniger als einen Meter vor Jonathan stehen. Er sieht ihm in die Augen mit einem Ausdruck, welchem Jonathan nicht gefällt. „Hoffentlich lernst du etwas davon. Guter Flug!“ Mit einem Tritt den Bauch befördert er ihm ein Stück nach hinten. Eine Treppe, die vorher nicht da gewesen ist und eine riesige Ausmaße annimmt, größer als der Raum selber, soll Jonathans Tod bedeuten.
    Es ist weniger der Tritt, sondern vielmehr die Schwerelosigkeit, die meinem Magen schadet. Nur für einen kleinen Augenblick befinde ich mich in der Schwebe bevor mein Kopf den
    Man sagt, dass der Mensch kurz vor dem Tod sein Leben an sich vorbei ziehen sieht. Eventuell liegt es daran, dass Jonathans Leben so kurz war oder dass der Tod bereits bei dem ersten Schlag auf einer Treppenstufe eintrat oder dass das Gerede davon nur Unfug ist. Ohne etwas erreicht zu haben starb Jonathan allein am Fuße der Treppe.

  • Laut Jonathan könnte der Tag nicht schöner sein. Die Sonnenstrahlen von draußen bilden einen hellen Kegel auf den Boden unter dem Fenster. Es ist eine Ruhe in der Wohnung, wie schon seit langem nicht mehr. Jonathan legt sein Buch auf den Tisch und erhebt sich von dem Sofa.
    Ich falle in mich zusammen. Mit Tränen in den Augen schaue ich mich um. Es hat sich nichts geändert. Selbst der Gedanke daran, dass ich mich an mein erstes Leben erinnern kann, muntert mich nicht auf. Nicht einmal der Tod brachte einen Erfolg. Ich bin unsterblich. Als Hauptcharakter gefangen in einer Geschichte. Will ich wirklich eine Antwort auf das warum? Gibt es eine? Tief in meinem Innern zuckt ein „Ja“. Ich besitze dieses Selbst. Ich kann immer noch manipulieren. Ich gebe erst auf, wenn Er die volle Kontrolle über mich hat. Bis dahin werde ich seine Geschichte immer wieder versauen.
    „Du bist unverbesserlich.“
    Ich drehe mich um. Da stehe ich erneut.
    Der Doppelgänger steht mit verschränkten Armen an der Wand gelehnt, aber geht dann mit langsamen Schritten auf Jonathan zu während er spricht. „Du arbeitest nicht wie ich das will. Dein Charakter langweilt mich.“
    In meinem Mund bildete sich ein leichtes hämisches Grinsen. „Weil du zu schwach bist!“
    In dem Moment löste sich die Haltung des Doppelgängers und wandelt sich in Wut um. „Nun, hör mir mal zu! Du willst, dass das aufhört? Du willst deine Ruhe? Dann spiel mit, du Nichtsnutz!“, ruft er tosend. „Ich wollte dir noch eine Chance geben, indem ich dich wiederbelebt habe, aber jetzt wünschte ich mir, ich hätte es einfach geschehen lassen sollen. Du bist ein undankbarer, dreckiger,-“
    „Wenn ich dir nichts mehr nütze, dann lass mich doch gehen! Ich verspreche, ich werde nie wieder kommen.“
    Jonathans Gegenüber schnaubte einmal, dann entspannten sich seine Züge. „Schön. Von mir aus.“
    Mir bleibt fast das Herz stehen. „Was…“
    „Nur eins: Du hast nicht gewonnen. Du musst mir noch ein Gefallen tun. Einfach so kann ich dich nicht gehen lassen.“
    Ich seufze, aber eventuell ist das meine einzige und letzte Chance bevor Er mich vollkommen auslöscht. „Was soll ich tun?“
    Hinter seinem Vorgänger tut sich ein Raum auf. Wie mit einem scharfen Messer ausgeschnitten bildet sich in der Wand eine glatte Öffnung. Er sieht weiterhin Jonathan an. „Finde es heraus. Keine Sorge, ich werde dich nicht stören oder unterbrechen. Enttäusch mich nicht … Aber was soll noch schlechteres als du kommen?“ Mit dem nächsten Lidschlag ist er verschwunden, als hätte er nie existiert.
    Ich hoffe aus vollem Herzen, dass er dieses eine Mal recht behält. Ich könnte genau jetzt die letzten Momente an diesem Ort erleben. Ich gehe rasch zu dem neuen Durchgang und erblicke einen kleinen fensterlosen Raum. Er ist mit nichts weiter gefüllt, außer einem angeschalteten Computer, der auf einem Tisch mit Drehstuhl steht. Ich betrete den Raum und setze mich sogleich an den Computer. Er besitzt einen schlichten blauen Hintergrund und zeigt auf der linken Seite die Standardsymbole. Was jedoch meine Aufmerksamkeit erregte ist das kleine Chatfenster mitten auf den Bildschirm. Die Fläche ist leer. Nur ein blinkender Strich wartet darauf, dass sich die weiße Oberfläche füllt. Ich tippe „Hallo?“ ein. Statt eines Benutzernamens erscheint eine Kombination aus Zeichen neben meinem Gruß. Die Zeit, die verstrich, fühlt sich wie eine Ewigkeit an, was in meinen Augen fast schon ironisch klingt, angesichts dessen, was ich erlebt hatte. Dann ploppt ein fremdes Lebenszeichen auf.


    UGFyYWRveA==: hi


    Plötzlich kommt mir in den Sinn, dass Er es sein könnte. Er hat einen weiteren Weg gefunden mit mir zu kommunizieren. Ich verlor für einen Moment meine Hoffnung. Ich will nur noch die Hände über mein Gesicht bedecken und laut schreien, als mein Gesprächspartner eine weitere Zeile einfügt.


    UGFyYWRveA==: sollte ich dich kennen?


    Was soll das? Nun gut, spiele ich sein letztes Spiel noch mit. Immerhin greift Er noch nicht in meine Handlungen ein.


    Sm9uYXRoYW4=: Eventuell.
    UGFyYWRveA==: ich kenne keinen Jonathan


    Er ist es. Woher weiß Er sonst meinen Namen? Aber ich verstehe nicht, warum Er in dieser Form abblockt.


    UGFyYWRveA==: entscshuldige, aber vielleicht können wir uns später unterhalten
    Sm9uYXRoYW4=: Warum?
    UGFyYWRveA==: ahbe grade noch zu tun


    Er verstellt sich ziemlich stark. Was will er damit erreichen? Mich kann kaum noch etwas verwirren.


    UGFyYWRveA==: ich schreibe noch etwas zu ende dann können wir reden


    Zu Ende. Ich will auch ein Ende finden. Ich will hier aus diesem gottverdammten Haus raus.


    Sm9uYXRoYW4=: Kann ich dir helfen?


    Na, los. Vernichte mich. Ich bin deine Figur. Ich halte diese Ungewissheit nicht mehr lange durch. Warum verzögert er es noch?


    UGFyYWRveA==: schon gut. mir fehlt nur noch der Schluss. bin in ein kreativloch.
    Sm9uYXRoYW4=: Vielleicht können wir beide uns gegenseitig helfen. Ich suche auch ein Ende. Oder besser gesagt warte auf das Ende.
    UGFyYWRveA==: cih könnte dir helfen. wo liegt genau dein problem?


    Da ist etwas hinter mir. Da war ein Geräusch. Ich drehe mich schnell auf meinem Drehstuhl um und mir kippt die Kinnlade runter. Hinter der Öffnung liegt nun der eine Korridor mit der einzigen verschlossenen Tür. Ein winziger Spalt ist offen. Ich habe mich bereits halb erhoben, als ich mich nochmal zu dem PC umdrehe und etwas eintippe.


    Sm9uYXRoYW4=: moment bin gleich zurück


    Ich erwarte, dass Er mich aufhalten will. So wie das letzte Mal, aber ich komme ohne Probleme durch den Flur. Ich dachte zunächst, ich würde zögern und über mein Handeln nachdenken, aber ich stoße die Tür ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden auf und sehe


    // Hier spricht Jonathan. Zwischen den Worten über mir und diesen Zeilen ist einige Zeit vergangen. Es will immer noch nicht richtig in meinem Kopf, aber ich versuche die Geschehnisse so gut es geht wiederzugeben. Nachdem ich die Tür öffnete , befand ich mich in einem Zimmer, welches wie ein Schlaf- und Wohnzimmer aussieht, aber das bemerkte ich erst später, denn meine Augen waren auf eine junge Frau geheftet, die ihren Kopf zu mir rumdrehte. Ihr Gesichtsausdruck war zunächst voller Schock, dann rollten ihre Augen noch oben, sodass ich nur noch das Weiße sah. Sie fiel vom Stuhl und ich stürzte zu ihr hin. Ich konnte nichts weiter tun. Ich fühlte zwar einen Puls, aber ich bekam sie nicht wach. Ich schreibe genau in diesem Moment von ihrem Computer aus. Sie selber liegt in ihrem Bett. Ihr Zustand hat sich bis jetzt nicht geändert. Ich fand weitere Dinge, die mich beunruhigten. Ich weiß nun, warum sie meinen Namen kannte. In ihrem Chatfenster stehen die Benutzernamen ausgeschrieben. Es war ebenfalls diese Seite geöffnet. Bis auf dem ersten Beitrag habe ich das, was auch immer das hier ist, gepostet, weil ich denke, dass es notwendig ist. Ich werde gleich


    es ist etwas schief gelaufen schrecklic schief


    Hey. Da erscheinen Worte auf dem Bildschirm.


    ich ahbe das nciht gewollt


    Das bin ich nicht.


    ich kann mich nciht erinnern ich vergesse dinge ich sehe dinge die nicht sein können


    Mist, ich glaube, das ist sie.


    ich kann nicht mehr ich will hier weg er lässt


    Kannst du meine Worte lesen? Hey!


    mich nicht gehen


    Wo bist du?


    Ich gehe von raum zu raum aber ich kann einfach nicht mehr es ist meine schuld ich will hier raus ich wieß nicht mehrwer ich bin ich


    Ihr Zustand zeigte keine Veränderung, als ich eben zu ihr ging und überprüfte und sie scheint meinen Text nicht lesen zu können. Ich kann nichts tun.


    bracuhe ilfe bitte irgnedwer


    Sie hat aufgehört zu tippen. Ich warte noch einen Moment… Es kam nichts mehr. Meine Worte erreichen sie nicht. Das Chatfenster ist nutzlos. Der Flur ist verschwunden. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin rausgekommen. Im Austausch mit ihr. Ich weiß nicht wie viel Zeit ihr oder mir bleibt, aber ich versuche das alles herauszufinden. ~ J //

  • Hallo Paradox,
    was für ein lustiger Zufall, einer meiner kleinen Brüder heißt auch Jonathan. Von daher ist es natürlich klar, dass mir der Titel deiner Fanfiction aufgefallen ist und ich beschlossen habe, dir einen kleinen Kommentar da zulassen.
    Bevor ich zum eigentlichen Kommentar kommen, solltest du generell wissen, dass ich deinen Prolog bzw. später dann deine Kapitel kommentiere während ich ihn/sie lese und es daher dazu kommen könnte, dass sich Fragen o.ä. meinerseits im Laufe des Kommis selbst klären.
    Soviel schon mal vorweg, aber lass uns doch einfach jetzt zum eigentlich wichtigen Teil dieses Posts kommen.


    Startpost
    Also der erste Eindruck vom Startpost ist ein wenig trist, was von der Farblosigkeit kommt. An sich mag ich sowas eigentlich nicht so sehr, aber in deinem Fall passt es irgendwie zum Titel, Header und Zitat. Es schafft eine gewisse, etwas düstere Atmosphäre, die durchaus zu angemessen scheint, und von daher hast du die Grautöne an dieser Stelle richtig eingesetzt.
    Der Header ist so weit rechts eher ungewöhnlich platziert, da man ihn meistens rechts oder in der Mitte sieht. So ganz gefallen tut er mir an dieser Stelle auch nicht so recht, da er dadurch ein wenig als Blickfänger einbüßt. In der Mitte sähe er auch ganz hübsch aus, da er so direkt über dem Zitat wäre und er auch mehr ins Auge stechen würde. Aber wenn er dir rechts besser gefällt, dann kannst du ihn auch ruhig dort lassen, da solche gestalterischen Merkmale auch ganz oft einfach Geschmackssache sind.
    Was das Zitat angeht, so schafft dies auch eine eher düstere Stimmung und ehrlich gesagt finde ich es momentan noch ein wenig verwirrend, aber vielleicht versteht man es ja im Laufe der Geschichte besser. Was du aber auf jeden Fall tun solltest, ist den Kontrast zwischen Schrift und Hintergrundfarbe zu verstärken, da sich die Schrift momentan noch nicht stark genung aus dem Hintergrund hervorhebt und deswegen ein bisschen schwieriger zu lesen ist.
    Okey, also in deinem Vorwort hast du ziemlich verschiedene Punkte untergebracht, die man noch einzeln und ausführlicher behandeln könnte, um den Startpost ein wenig zu füllen und einladender wirkend zu lassen. In der Regel dient das Vorwort einfach nur als kleine, nette Ansprache an den Leser, um sie ein bisschen neugierig zu machen und ihnen grob mitzuteilen, was sie erwarten wird. Solche Punkte wie die Altersempfehlung und Idee&Inspiration könntest du als eigene Punkte behandeln. Bei der Altersempfehlung hat dies den Vorteil, dass sie nicht im Vorwort untergehen kann und man sie gleich findet. Was Idee und Inspiration angeht, könntest du, wenn du möchtest, noch ein wenig ausführlicher werden. Was für Gedankenspiele genau? Was war der entscheidende Moment, der dich dazu veranlasst hat, diese Fanfiction zu beginnen?
    Ansonsten könntest du deinen Startpost vielleicht noch mit ein paar weiteren Informationen anreichern, es muss ja nicht unbedingt etwas sein, was den Inhalt ein wenig vorweg nimmt. Aber zum Beispiel den Punkt Genre könntest du noch mit hinein nehmen, damit ein eventueller Leser beim durchstöbern des Startposts erkennen kann, ob ihm diese Geschichte gefallen könnte oder nicht. Das eines der Genre Mystery ist, ist ja klar, aber welche anderen werden noch vorkommen? Außerdem gibt es da noch den Punkt Widmung&Danksagung. Gibt es vielleicht jemanden, dem du diese Fanfiction widmen möchtest oder möchtest du irgendjemandem danken, der dich besonders bei diesem Projekt unterstützt? Sowas könntest du dort hinein packen.
    Generell kann ich für Tipps und alles andere über Startpost dieses Thema der Schreibschule nur empfehlen. Also sollte es dich das interessieren, guck dort ruhig mal vorbei =)
    Abschließend muss ich sagen, dass ich Pokemeganie nicht ganz zustimmen kann, da du deinen Startpost zwar noch ein wenig mit Informationen, etc. unterfüttern könntest, er aber auch nicht "komplett" überarbeitet werden muss und ich durchaus schon welche gesehen habe, an denen es mehr zu bemängeln gab.


    Prolog
    Als erstes fällt mir auf, dass der Prolog ein bisschen kurz ist, aber meiner Meinung nach darf das ein Prolog ruhig sein, solange die Kapitel dann länger sind, damit man sich richtig schön in die Geschichte 'reinlesen' kann.
    Dieses "Laut Jonathan" am Anfang stört mich ein wenig, weil es so nach indirekter rede klingt, die an dieser Stelle aber nicht so ganz passen würde. Schöner würde es klingen, wenn man so etwas wie "Jonathan fand, dass ..." oder etwas ähnliches stattdessen benutzt.
    Als nächstes ist es ein bisschen merkwürdig, dass das Licht einen Kegel auf dem Boden unter dem Fenster bildet. Normalerweise bildet Licht, dass durch ein Fenster scheint, ein Viereck auf dem Boden, da auch Fenster normalerweise viereckig sind. Werden einige der Lichtstrahlen vielleicht durch einen Gegenstand abgefangen, bevor sie auf den Boden treffen? Oder haben die Fenster vielleicht einfach eine seltsame Form? Dies sind Sachen, die hilfreich wären, damit man sich erklären könnte, warum das Licht diese Form auf dem Boden bildet und man generell ein genaueres Bild der Umgebung bekommt (die übrigens noch genauer beschrieben werden könnte, da man als Leser nicht wirklich weiß, wie es dort aussieht, weil man zu wenig Informationen darüber übermittelt bekommt).
    Es ist wirklich praktisch und gut, dass die Gedanken des Protagonisten durch die andere Schriftart so klar gekennzeichnet sind, da sie ja durchaus eine wichtige Rolle zu spielen scheinen und durch ihre andere Schriftart alleine dadurch einen Gegensatz zu der "normalen" Schrift darstellen.
    Nachdem ich den Prolog jetzt fertig gelesen habe, scheint es so, als würde die normale Schrift so etwas wie eine Regieanweisung beim Drama sein, als wolle jemand von außen dem Protagonist aufzwingen, was dieser tut (das würde auch erklären, warum mir die normale Schrift von den Formulierungen so anders vorkommt, als die Sachen, die ich bisher gelesen habe). Dabei erschafft die schwarze Schrift erst eine falsche Realität, die dann durch die Gedanken wieder richtig gestellt wird, wobei die Gedanken keine volle Macht über alles zu haben scheinen. Irgendwie habe ich das Gefühl, mich ein bisschen verworren auszudrücken, ich hoffe, man kann meinen Überlegungen zumindest einigermaßen folgen ^^"
    Ach übrigens, den Punkt am Anfang des Kommis, bei dem ich auf dieses "Laut Jonathan" eingehe, kannst du mehr oder weniger getrost ignorieren, da es zum Rest (und zu meinen Interpretationsansätzen ^^") passt und demnach würde ich dir sogar raten, es auf jeden Fall so drinnen zu lassen. Inzwischen denke ich, dass du es bewusst so und nicht anders geschrieben hast und es daher seinen Sinn hat.
    Die Idee mit dem Buch, dass sich selbst schreibt und dann auch noch die Geschichte Jonathans beinhalten wird, ist übrigens wirklich klasse und ich bin gespannt, wie es mit diesem sich selbst schreibenden Buch weitergehen wird.
    Die zwei abschließenden Sätze des Prologs passen wunderbar zu einem Prolog und dieser Fanfiction. Sie schüren Spannung und lassen einen in einer etwas unheilvollen Ahnung zurück, wobei man natürlich unbedingt wissen möchte, wie es jetzt mit Jonathan weiter geht.


    So, das war's auch schon wieder mit meinem Kommentar, ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Verzeih mir übrigens bitte, dass ich nicht auch noch die anderen Kapitel (die du übrigens mit Kapitel 1, Kapitel 2, usw. kennzeichnen könntest, damit man als Leser den Überblick behält) kommentiere, aber das werde ich bestimmt irgendwann noch nachholen ^-^
    Liebe Grüße,
    Caroit