Behindert - verstoßen von der Gesellschaft?

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • @TheTic


    Es ging eher darum von der Gesellschaft besytraft zu werden, weil es Leute gibt, die denken, Behinderte sind mitunter geschäftsschädigend.
    Ein Beispiel.
    Die Gäste eines Cafés fühlen sich von Anblick eines Behinderten und der Ober schmeißt ihn raus, weil er Angst, dass die anderen Gäste nicht mehr wiederkommen, wegen den Behinderten und so.
    Das klingt vollkomen absurd und moralisch verwerflich, es gibt solche Menschen, die sich am Anblick eines Behinderten gestört fühlen, weil es ihre heile Welt durcheinander bringt!

  • Die Gäste eines Cafés fühlen sich von Anblick eines Behinderten und der Ober schmeißt ihn raus, weil er Angst, dass die anderen Gäste nicht mehr wiederkommen, wegen den Behinderten und so.


    Das klingt vollkomen absurd und moralisch verwerflich, es gibt solche Menschen, die sich am Anblick eines Behinderten gestört fühlen, weil es ihre heile Welt durcheinander bringt!

    Das Problem ist, dass man den Leuten nicht verbieten kann, so zu denken. Sicher, es ist absolut be[nicht unbedingt jugendfreies Wort] von ihnen, aber ändern kann man daran nicht wirklich etwas.
    Was aber ebenfalls ziemlich schlimm ist: Behinderte scheinen hier mehr ein Einzelfall zu sein. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, einen gigantischen medialen Aufschrei bemerkt zu haben, wenn so etwas passiert ist. Kann aber auch sein, dass es daran liegt, dass ich absolut nix mitbekomme, sorry ^^"
    Aber vor nicht langer Zeit (aka irgendwann in den letzten 3 Jahren) gabs doch so eine riesige Debatte bezüglich Diskriminierung von Homosexuellen, weil ein Gleichgeschlechtliches Paar fürs Küssen aus dem Lokal geworfen wurde.
    Als Lösungsvorschlag gibts leider nur die Kollektivlösung, das jeweilige Lokal zu boykottieren. Nur ob da genug mitmachen würden ist fraglich...
    Sowas ist ein ziemlich gutes (oder eher schlechtes?) Negativbeispiel, wie es eben nicht sein sollte. Man sollte eigentlich meinen, unsere Gesellschaft wäre weit genug, so etwas zumindest zu ignorieren. Also einfach Klappe halten und nicht anmaulen. Denken kann man sich seinen Teil selber. Aber zumindest zu respektvollem Handeln sollte man in der Lage sein. Ansonsten gäbs für diese Individuen noch die Lösung á la "Aus den Augen, aus dem Sinn". Wenn einen der Anblick stört, wieso sehe ich nicht einfach wo anders hin? An der Einstellung gewisser Menschen zu dem Thema lässt sich ja nichts ändern. Leider.


    mfg Isq

  • Was sind behinderte Menschen?


    Menschen wie alle anderen auch. Behinderte Menschen sind keine Unmenschen oder sonstige Gestalten. Ich bin selber behindert und kann sagen, dass Behinderte, Menschen sind mit Einschränkungen.


    Die nächste Frage wird lauten „Sind behinderte Menschen krank?“


    Ich verstehe unter krank, wenn einer gesundheitlich angeschlagen ist. Behinderte sind nicht unbedingt krank.


    Kann man Behinderungen heilen?



    Keine Ahnung. Also meine Behinderung kann man nicht heilen, leider. Aber ich habe mehrere Gendeffekte und besitze mehrere Anzeichen, dass ich anders bin als viele Andere. Die Menschheit ist so verschiedend. Streng genommen sind wir Säugetiere, aber bei anderen Säugetiere sieht man die Verschiedenheit garnicht so an als bei uns Menschen. Stellt der Mensch hier ein Sonderfall, wenn es um Behinderungen, Krankheiten usw.. geht?


    Wenn einer nicht richtig laufen kann und ein neues Bein amputiert bekommt und dann wieder laufen kann, dann ist doch die Behinderung "geheilt".


    Ich hab gelesen/gehört alle Behinderte sind gaga und nicht für voll zu nehmen, stimmt das?


    Mit Erlaub, Schwachsinn. Es gibt Behinderte, die sieht man garnicht als Behinderte an. Ich war mal in Fort Fun, ein Freizeitpark zu einem Behindertentag. Dort befanden sich nur Behinderte Menschen mit ihren Begleiter. Dort konnte man viele Phrasen erleben welche Behinderungen es alles gibt. Manche saßen nur im Rollstuhl und bewegten sich nur mit den Händen, aber haben immer die gleichen Bewegungen getan. Einer hatte Blätter von einem Baum gegessen usw.. das ist was ich gesehen habe. Die Erfahrung war unglaublich, aber da ich geistlich nicht behindert bin kam es mir manchmal seltsam vor. Bei den Freizeitaktivitäten war stets ein Begleiter (Mitarbeiter) dabei. Also man durfte nicht alleine mit etwas fahren. Ich kann nicht wissen, wie geistig eingeschränkte Menscheb sich fühlen, aber ich denke, die sind froh Leben zu dürfen.


    Wo leben Behinderte Menschen? Im Heim?


    Ich zumindest lebe Zuhause mit meinem Eltern. Meine Freunde auch, wo auch viele mit Behinderungen dabei sind. Ich kenne keinen, der im Heim ist.


    Können Behinderte zu Schule gehen?


    zur* Klar können die zur Schule gehen. Je nachdem welche Behinderungen es gibt, gibt es Einschränkungen. Aber man durch Rücksicht, Hilfestellung und Akzeptanz viele Hürden überwinden.


    Behindert ist ein hässliches Wort, gibt es da Alternativen?


    Geistig, Körperlich eingeschränkte Menschen oder Menschen, die einen Nachteil haben.


    Was sind persönliche Assistenzen?


    Ich weiß nicht wie die Frage gemeint war. Tut mir leid. Ich bin auch nicht der Beste in verschlüsseln.


    Behinderte sind Menschen haben stets gute Laune und sind nett, stimmt das?


    Stets gute Laune? Behinderte haben keine stetigen Glückshormonenausstoß. Auch Behinderte können fühlen und trauern, freuen usw.. Es gibt auch nicht nette Behinderte. Nein, das stimmt alles nicht.


    Was für Hilfsmittel gibt es denn?


    -Vergrößerungslupen (Für Sehbehinderte)
    -Hörgeräte, Vibrationskissen (Hörgeschädigte)
    -Gebärdensprache (Taube, Schwerhörgeschädigte)
    -Stock, Rollator, Rollstuhl..(Gehbehinderungen)
    -Blindenhund, Blindenstock (Blinde)
    -Nasenatmengerät (Behinderung der Nase)
    usw..

  • Zum 'haben immer gute Laune' Punkt: Meiner Erfahrung nach freuen sich Leute, wenn man mit ihnen interagiert. Das gilt grundsätzlich für alle Menschen, nicht nur Behinderte. Dennoch würde ich einen Unterschied machen. Gerade geistig Behinderte sind oftmals auf viel Nachsicht und Verständnis, aber auch Überwindung eines Gegenübers angewiesen, da man sich nicht gewohnt ist, ausserhalb seiner Komfortzone zu interagieren. Mein Nachbar (er ist vielleicht zwölf oder so) hat das Angelman-Syndrom, eine schwere geistige Behinderung. Es ist nicht immer einfach mit ihm, aber er ist immer froh um sozialen Kontakt, und wenn man ihn und seine Eigenheiten ein wenig kennt und somit die Hemmschwelle abgebaut ist, ist er tatsächlich ein normaler Bestandteil meines Umfelds. Auch er ist nicht immer happy, und seine Trotzanfälle möchte man nicht erleben, und sein miesester Trick, "ich muss das nicht machen, ich bin behindert" für die banalsten Dinge wie kein Essen vom Tischnachbarn stehlen, zeugt davon, dass auch behinderte Menschen nicht einfach stets happy sind und zahlreiche Seiten einer ausgeprägten Persönlichkeit zeigen. Irgendwodurch sollte das ja eigentlich selbstverständlich sein, aber irgendwodurch kann ich mir die Angst vor der grossen Unbekannten "Behinderung" schon vorstellen, denn es zwingt die Menschen, ihre Komfortzone zu verlassen, und das ist etwas dem ich freilich auch abgeneigt bin. Das soll aber in keinster Weise eine intolerante Haltung rechtfertigen, denn diesen kleinen Hüpfer übers Gummitwist des Wohlbefindens wird jetzt noch jeder zustandebringen, wenn er denn tatsächlich dazu bereit ist.

  • "ich muss das nicht machen, ich bin behindert"

    Also wenn ich solch Sätze lese da muss ich einfach laut anfangen zu lachen.
    Ich persönlich arbeite jetzt seit zwei Jahren intensiv mit Behinderten zusammen. Und diesen Satz musste ich mir schon so oft von unseren Klienten anhören. Allein daran sieht man schon, dass auch die geistig Eingeschränkten ganz genau bemerken, dass sie anders als andere sind. Ich meine eigentlich ist das ja auch kein Wunder oder? Von der Gesellschaft größtenteils verstoßen; in Wohnheimen seperiert untergebracht; Dem Arbeitsmarkt durch Behindertenwerkstätten entzogen und dazu kommen noch herrabwürdigende Blicke von Menschen beim Einkaufen oder einfachem Eisessen.
    Manche verstehen das alles auch nicht so gut, aktzeptieren die Situation so wie sie ist und leben meistens glücklich ihr leben. Andere widerum Fragen gezielt nach: "Warum bin ich anders", "Warum gucken die Leute so?"


    Wie bei allen Menschen gibt es auch bei den Behinderten (ich hasse es zu kategorisieren und möchte mich mit meiner Ausdrucksweise auch definitiv nicht von den "anderen" absetzen!) solche und solche. Es gibt tausend verschiedene Einschränkungen und man kann einfach sagen: ein Behinderter ist wie jeder andere Mensch auch. Manche sind häufig freundlich und nett aber haben halt auch mal einen doofen Tag, andere sind sonst eher zurückhaltend oder andere wieder eher eine Labertasche.


    Mich persönlich macht es wütend überhaupt über so etwas schreiben zu müssen, denn würden die Behinderten aktzeptiert werden, dann müsste man solch ein Gespräch gar nicht führen. Diese Leute sind in ihrem Leben schon genug eingeschränkt und da finde ich ist es ein Unding, diese Menschen durch die Gesellschaft noch weiter einschränken zu müssen.


    Ich mache mal kurz einen kleinen Schwenker: Ich bin eigentlich für die Abschaffung der Schulhirachie und damit auch der sog. Sonderschulen, weil dadurch einfach nur Ausgrenzung und auch Vorurteile hervorgerufen und auch provoziert werden. Schaut man sich jedoch die bereits bestehenden "integrativen Klassen" an, dann sieht man ohne viel Ahnung von diesem Thema zu haben, dass dieses Konzept zur Zeit einfach noch nicht aufgehen kann. Und das aus einem einfachen Grund: es fehlt an Fachkräften. Jeder Lehrer der auf einmal ein eingeschränktes oder lernschwaches Kind in die Klasse bekommt ist erst einmal überfordert und das ist natürlich auch verständlich. Wenn man bedenkt, dass es für einen Lehrer mit 30 "normalen" Kindern schon sehr anstrengend ist, bringt es auch nichts wenn man zwei Integrationshelfer o.ä. mit in die Klassen setzt. Anstatt die Fähigkeiten in vielen Fächern verstärkt in den Mittelpunkt zu rücken, fände ich es viel sinnvoller so etwas in der Art wie "Krankheitsbilder" oder "Gesellschaftliche Konflike" mit einzubeziehen. Dies dann gerne auch schon in der 5. oder 6. Klasse, damit es den Kindern möglich ist, überhaupt etwas über die Gesellschaft und deren Viellfältigkeit zu lernen und auch um zu lernen wie man genau mit "anderen" integrativen Kindern umgehen soll oder damit sie verstehen, welche Folgen eine Krankheit haben kann. Dabei sollte der Unterricht jedoch nicht durch einen strikten Lehrplan beeinflusst werden, sondern ganz offen (und je nach Situation) gestaltet werden können.


    Dieses Thema führt mich auch zu meinem eigentlichen Anliegen zurück, denn genau wie in Schulen verhält es sich auf dem Arbeitsmarkt. Klar ist es bekannt, dass viele Inklusionsprojekte am laufen sind, um Behinderte auf den "normalen" Arbeitsmarkt integrieren zu können. Und was gibt es besseres für Unternehmer? Sie können sich sozial zeigen; Menschen einstellen, die die gleiche Arbeit machen sollen, dafür jedoch weniger Lohn bekommen; und können sich sogar noch Unterstützung vom Staat einheimsen. Alles in allem eine gute Sache.
    Aber auch da fällt mir nur zu ein: Die Gesellschaft ist noch nicht soweit.
    Ein Beispiel von einem meiner Klienten:
    Er (anonymisiert Herr Regenbogen) hat es endlich geschafft sich auf dem freien Arbeitsmarkt zu intergrieren. Herr Regenbogens Boss bekommt Zuschüsse vom Staat und reibt sich die Hände. Mein Klient ist sehr stolz und alle sind zufrieden.
    Es stellt sich heraus, dass Herr Regenbogens Chef Herrn Regenbogen völlig überfordert, ihn wie einen "normalen" Arbeiter ansieht und einfach drei-vier Stunden selbstständig arbeiten lässt ohne ihm die Arbeitsabläufe genauer zu erklären. Herr Regenbogen hat nicht die kognitiven Fähigkeiten um die Arbeiten selbstständig und richtig auszuführen und es gibt Stress mit dem Arbeitgeber. Des Weiteren wird deutlich, dass Herr Regenbogens Chef gar nicht weiß wie Herr Regenbogen eingeschränkt ist. Der Chef ist unfähig dazu Anweisungen zu geben, sodass Herr Regenbogen diese versteht und der Chef weiß auch nicht wirklich, wie er mit diesem "speziellen" Mitarbeiter umgehen soll.
    Fazit: Herr Regenbogen wurde wieder gekündigt und ist zurück in die Behindertenwerkstatt gegangen. Ein herber Rückschlag für Herrn Regenbogen, der so stolz darauf war ein Stück "normaler" zu werden. Demnach ist es viel wichtiger nicht das Einstellen von Behinderten mit Geld zu fördern, sondern (ähnlich wie bei den Schulen) gratis Kurse anzubieten, die Arbeitgeber vernünftig schulen und Methodiken weitergeben um auftretende Probleme zu lösen.


    Ein kurzes Schlusswort noch und dann bin ich auch fertig :P
    Ich möchte noch einmal auf das Zitat von oben eingehen. Und zwar finde ich es grundsätzlich falsch, dass Behinderte sagen, dass sie etwas nicht können, weil sie eben diese Einschränkung haben. Eine Behinderung ist keine Entschuldigung für Nicht- Leistung oder gar für asoziales (Behinderte beleidigen andere auf überlste und entschuldigen dies mit ihrer Behinderung - und ja das gibt es auch) Verhalten. Anderer Seits ist so eine Aussage trotzdem ernst zu nehmen, da sie bewusst machen soll, dass ein Mensch eine Einschränkung und damit verbunden evtl kognitive Schwächen aufweißt. Damit möchte ich nicht sagen, dass Behinderte so wie arme unschuldige Menschen behandelt werden sollen, denen in allen Lebenslagen geholfen und jede Verantwortung abgenommen wird. Viel wichtiger ist es doch, die Selbstständigkeit dieser Menschen zu fördern: Aufgaben alleine erledigen lassen (auch wenn sie sagen, dass kann ich nicht weil ich behindert bin) und beobachten. Dann zusammen schauen, wie man es besser machen kann und unterstützen und dann techniken entwickeln, wie dieses Problem gelöst werden kann.
    Ein letztes Beispiel: Klient A. trinkt liebend gerne Kaffee, hat jedoch schwierigkeiten beim selber kochen. Beim ersten mal habe ich geschaut wie er es macht und da viel auf, dass er nicht abschätzen konnte, wie viel Kaffee benötigt wird. Die Lösung nach unserer Zusammenarbeit: Mit Edding eine Linie um einen Becher gezogen und erklärt das Pulver bis zur Linie aufzufüllen. Klient A. war so stolz, dass er es geschafft hat selbständig Kaffee kochen zu können, dass er noch heute damit angibt. Dabei ist es halt (wie schon gesagt) wichtig, dem Klienten nicht die Arbeit abzunehmen, jedoch auch nicht alleine zu lassen. Interaktivität unter Menschen macht dabei ja auch jeden glücklich und nicht nur die "anderen"


    Es wurde jetzt doch etwas lang und ich bin etwas vom Thema abgekommen, aber ich hoffe ich konnte euch ein wenig meine Ansichten näher bringen, sodass ihr diese auch nachvollziehen und denen evtl sogar zustimmen könnt :)


    -Rez-

  • Ich weiß zwar nicht, ob Autismus, bzw die Autismus-Spektrum-Störung (kurz ASS) dazu gehört, aber einige nennen uns trotzdem "behindert".
    Dabei snd wir Autisten ganz normale Menschen, jeder mit seinen Macken, die ganz normal zur Schule und später auch ganz normal Arbeiten können.
    Bei mir Wurde zwar schon früh festgestellt, dass ich nicht ganz Normal bin, aber nicht was ich ganz genau habe. Und damit kamen auch schon die Probleme, auch wenn ich es irgendwie weggesteckt habe, es war trotzdem eine Qual, zumindest von der 6-9 Klasse. Ich wurde in den Klassen gemobbt, zwar nicht mit Gewalt, aber halt Psychisch ziemlich fertig gemacht. Zum einen wegen dem Klamottenstiel, den jetzt fast jeder hat, dann das mit dem Auf stylen.
    Ich war schon vorher nicht wirklich Aufgeschlossen usw und dadurch habe ich zwar die Schule mit einem Mittelmäßigen Notendurchschnitt bestanden, aber es hätte ohne Mobbing besser werden können. Denn dadaurch habe ich mich nicht mehr sonderlich viel gemeldet, sondern nur noch was gesagt, wenn ich aufgerufen wurde. Durch das frühere Mobbing bin ich auch in der Berufsschule nicht gerade die beste im Mündlichen.


    Autisten müssen viel lernen, wie das ins Gesicht schauen, wenn man jemanden grüßt oder mit jemanden Spricht.
    Einige Autisten hauen auch ohne vorher nach zu denken raus, was sie gerade denken und einige merken hinterher ob es gut oder schlecht war und einige merken es nicht, deswegen sollte man solche User dann darauf nett hinweisen. (Gerade deswegen versuche ich immer Emojis einzufügen).


    Ist zwar etwas Kurz, aber ich konnte es etwas erklären und wenn Fragen sind oder Sachen zum einfügen oder vielleicht kennt jemand auch solche Personen im Freundeskreis.


    das wars aber von mir


    lg *Miro*


  • Die Frage ist, was ist normal?
    Normal ist ein Wort, dass viele Personen in ein bestimmtes Schema packen. Jeder, der nicht diese Kritieren entspricht, ist unnormal. Das Problem ist, dass das Kategorien des Schema von Person zu Person sich unterscheiden.
    Für manche sind Schwule und Lesben bereits unnormal und gehören behandelt, für andere ist die politische Gesinnung Grund genug jemanden auszugrenzen.
    Manche empfinden Behinderte als gesellschaftliches Makel, andere wiederum empfinen Cosplayer/Otakus widerwärtig und pervers.
    Es gibt viele Gründe jemanden als unormal zu empfinden und ihn zu ausgrenzen.


    Ich bin mir jedoch nicht sicher inwiefern dies eine natürliches Verhalten ist. Möglicherweise hängt es mit de Urangst des Fremden zusammen.

  • Ich bin mir jedoch nicht sicher inwiefern dies eine natürliches Verhalten ist. Möglicherweise hängt es mit de Urangst des Fremden zusammen.


    Dieses Verhalten kann man grundsätzlich als Verhaltensatavismus betrachten: Das Verlangen innerhalb einer geschlossenen Gesellschaft (wie damals die Höhlenmenschen, die zusammen gereist sind; oder jene Menschen, die erste Siedlungen errichten haben) eine Hierarchie aufzubauen, eine natürliche Hackordnung. Das findet sich im Mobbing wieder, das findet sich in überschwänglichem Dominanzverhalten wieder, es gibt einfach viele Beispiele dafür. Und auch diese Betrachtung von Unterschieden kann man als Versuch sehen, andere Menschen unter sich zu stellen, indem vermeintliche Schwächen hervorgehoben werden. Zwar gibt es dann natürlich auch wieder Menschen, die dieses Verhalten unterdrücken und es anders gelernt haben, aber Atavismen sind eben Überbleibsel, die sich in so etwas finden lassen.
    So sehr würde ich also gar nicht die Urangst gegenüber fremden Eigenschaften in den Vordergrund stellen, auch wenn man es bei verschiedenen Gruppen wohl nicht von der Hand weisen kann.

  • Behinderte oder eingeschränkte Personen sollten soweit in die Geselschaft eingebracht werden wie es halt die einschränkungen zulässt, ich finde es auch sehr Trauig das zuzeit Sprüche wie (Bist du Behindert) als Beleidigungen verwendet werden so was ist einfach nur asozial .. :cursing:

  • Hey, ich wollt auch mal hier reinschreiben.
    Ich selbst habe eine 70% Hörschädigung, geerbt von meinen Eltern und trage seit ich denken kann Hörgeräte. Ich weiß, dass dies im Gegensatz zu geistigen und stark körperlichen Behinderungen noch recht harmlos ist. Ich bin jedenfalls glücklich, wegen dieser Behinderung. Ich selbst nehme hauptsächlich an der hörenden Gesellschaft teil (Schule,Freunde, Freizeit, etc.) komme jedoch permanent im Alltag mit der Gehörlosenkultur durch meine Eltern in Kontakt und behersche auch zur Hälfte die Gebärdensprache. Ich habe auch noch nie von einem Gehörlosen mitbekommen, dass er gern zu den Hörenden gehören wollte. Die Gehörlosenkultur ist einfach nur interessant und es herrscht eigentlich immer gute Laune.
    Mich regen einfach die Leute auf, die einem Behinderten direkt vermitteln wollen, dass sie anders sind oder nicht gerne Behinderte sehen. In der 5. Klasse auf meiner neuen Schule wurde ich öfters von Schülern geärgert, die mich nicht kannten. Noch nie von jemandem mit dem ich schon mal geredet hatte. Jedenfalls fühlte ich mich gezwungen, farblose Hörgeräte zu tragen. Anscheinend fingen dann alle an, zu vergessen, dass ich Hörgeräte trug. Seit 4 Jahren gab es deswegen auch keine abfällige Bemerkung wegen meiner Behinderung. Bin manchmal aber geschockt wenn ein Mitschüler sagt, dass er das immer sehr ärgerlich findet, wenn schwerhörige Kinder bunte Hörgeräte tragen, bzw übersetzt: Sie umbedingt zeigen müssen, dass sie eine Behinderung besitzen. Da stellt er sich also über Behinderten und das ist einfach nur traurig. Kenne aber zum Glück kaum Leute die etwas gegen Behinderte haben.


    Übrings die Bezeichnung Behindert finde ich nicht umbedingt unschön, ich bin halt behindert daran von selbst normal zu hören. Blinde sind behindert daran zu sehen. Das Gefühl, dass diese Bezeichnung evtl für einen Behinderten unhöflich ist, kommt nur davon, dass es in den Wortschatz der jungen Leute gelangt ist, als was Schlechtes. Selbst in meinem Wortschatz ist:" ich bin doch nicht behindert" drin. Und man denkt sich leider auch nichts dabei wenn man es benutzt

  • Übrings die Bezeichnung Behindert finde ich nicht umbedingt unschön, ich bin halt behindert daran von selbst normal zu hören. Blinde sind behindert daran zu sehen. Das Gefühl, dass diese Bezeichnung evtl für einen Behinderten unhöflich ist, kommt nur davon, dass es in den Wortschatz der jungen Leute gelangt ist, als was Schlechtes. Selbst in meinem Wortschatz ist:" ich bin doch nicht behindert" drin. Und man denkt sich leider auch nichts dabei wenn man es benutzt

    Mich regen die leute auf, die selst eine Behinderung haben und durch die Geschwister, die nun mal "Gesund" sind, ziemlich Eiversüchtig sind und dadurch einen noch dazu damit aufregen. Habe so jemanden nämlich "noch" als Mitarbeiterin. Immer fängt sie damit an, dass ihre Geschwister ja was besseres machen können und rabla, dabei macht sie eine Ausbildung zur Gärtnerin und das auf einer ganz normalen Berufschule und noch nicht mal zum Werker, dass heißt, sie verdient später nicht mal unbedingt schlecht. Ich persönlich, nervt es dann nur noch, dass man es nicht einfach einsieht, dass man eine Behinderung hat und somit die Mitmenschen damit einfach inruhe lassen kann.

  • Ich stimme dir jetzt bei manchen Sachen weniger zu.



    Zitat von *Miro*

    Mich regen die leute auf, die selst eine Behinderung haben und durch die Geschwister, die nun mal" gesund" sind, ziemlich Eiversüchtig sind

    Wieso?? Wie kann man sich darüber aufregen, dass Behinderte wahrscheinlich traurig über ihren Zustand sind, da sie sehen was sie verpassen, aber nichts dafür können. Sie haben halt auch Wünsche und sind gekränkt, wenn sie permanent mitbekommen, wie sich bei anderen gewisse Träume verwirklichen bei ihnen aber nicht. Man könnte sie da halt nur aufmuntern. Sich gerade darüber aufzuregen, zeigt meiner Meinung nur, dass man kaum Mitgefühl für Behinderte hat, bzw nicht mit deren Probleme konfrontiert werden möchte. Man muss da doch wenigstens Verständnis als nicht Betroffener haben.




    Zitat

    Ich persönlich, nervt es dann nur noch, dass man es nicht einfach einsieht, dass man eine Behinderung hat und somit die Mitmenschen damit einfach inruhe lassen kann.


    Ich bin mir sicher, dass deine Mitarbeiterin eingesehen hat, dass sie eine Behinderung hat. Trotzdem heißt das doch nicht, bzw muss sie dann doch nicht dazu verdonnert sein, zu zeigen, dass sie optimistisch durch Leben geht und ihr Schicksal Kommentarlos annimmt. Da kann man doch auch mal Trauer bzw Wut rauslassen.
    Ich find generell unmöglich, wenn man den Behinderten als Nichtbehinderter irgendwas vorschreibt. Zeigt nur, dass man sich über Minderheiten stellt.( Kenne deine Mitarbeiterin zwar nicht, aber das Zitat war halt auf alle Behinderten bezogen)

  • wenn ein Mitschüler sagt, dass er das immer sehr ärgerlich findet, wenn schwerhörige Kinder bunte Hörgeräte tragen, bzw übersetzt: Sie umbedingt zeigen müssen, dass sie eine Behinderung besitzen.

    Wie behindert ist das denn?! (Hihihi mein Humor ist gemein sorry xD)


    Nein aber im ernst: Soll man jetzt auch noch einen Rollstuhlfahrer kritisieren, weil er es unbedingt mit seinem Fahrstuhl zeigen möchte? Solch abfällige Reaktionen gehören nicht ins 21. Jahrhundert. Aber zum Glück wurde das in einer Bildungseinrichtung gesagt, d.h. wir wissen, dass er im Laufe des Jahres sein Verhalten schon reflektieren wird..irgendwie.

  • Ich gebe auch mal keinen Senf dazu.
    Der Lebensgefährte meiner Mutter und mein Bruder "leiden" an dem Asberger-Syndrom.
    Wer nicht weis was das ist, das ist eine Art von Autismus wobei die Betroffenen sehr schlecht in kommunikativen und sozialen Dingen (wie z.B. mit fremden Menschen reden) sind und keine Gestik, Mimik usw. deuten können. Dazu mehr klicke hier.
    Mein bruder hat schon einen Schwerbehindertenausweis, allerdings der Freund meiner Mutter noch nicht. Dieser wurde vor über einem halben Jahr beantragt und laut den Ärzten liegt der Vorgang dazu noch unbearbeitet bei ihnen. Darauf warten wir jetzt halt und es wird auch schwierig wenn er den nicht schnell bekommt da er wegen dieser Behinderung seine Arbeitsstelle aufgeben musste und das Arbeitsamt ihn nun in eine Maßnahme bringen will. Das sind zum Beispiel solche Dinge wie Praktikum in Altenheimen. Sowas ist natürlich ganz toll für einen Asberger der keine fremden Menschen bei sich haben mag, denn geschweige sie anfassen will.


    Im Alltag kommen wir ganz gut mit den Behinderungen der beiden zurecht. Meine Mutter ist manchmal etwas überfordert damit, allerdings ich nicht, wobei ich glaube ich habe auch etwas Asberger an mir, wenn man das so sagen kann. Zum Beispiel möchte der Freund meiner Mutter immer wissen wann wir zuhause sind und wenn fremde Menschen kommen wie etwa Handwerker ist er den ganzen Tag gestresst. Genauso ist es wenn er viele Termine hat oder etwas machen muss was er gar nicht mag. Mein Bruder macht zurzeit sein Abitur nach und will danach studieren. Er macht sehr viel zuhause in seinem Zimmer und hat eigentlich fast keine Freunde. Das ist auch so eine Eigenart von Asbergern. ich bemühe mich deshalb das er wenigstens ab und an unter die Leute kommt. Mein bester Freund ist sozusagen auch ein guter Freund meines Bruder da wir drei fast die gleichen Interessen haben.


    Meine Erfahrung mit dem Verstoßen von der Gesellschaft ist das mein Bruder und der Freund meiner Mutter in der Schule viel gemobbt und ausgenutzt wurden. Deshalb hat z.B. letzterer sein Musikstudium nicht beenden können und hat deshalb verschiedene Berufe gemacht. Ich finde das Thema Inklusion sehr wichtig allerdings scheint es mir so das es verstärkt in den Schulen so ist das diese Kinder eher ausgegrenzt oder gemobbt werden (was ja immer ein Thema ist) Wie gesagt ich kann da nicht viel zu erzählen und wollte euch nur mal erzählen wie das bei mir zuhause ist.

  • In Gelbmeine Kommentare dazu, hoffe nur dass du ihr es nicht falsch versteht.


    Hier unten nochmal meins dazu, was ich vor einigen Wochen hochgeladen hatte.


  • Das sind zum Beispiel solche Dinge wie Praktikum in Altenheimen. Sowas ist natürlich ganz toll für einen Asberger der keine fremden Menschen bei sich haben mag, denn geschweige sie anfassen will.

    Hat bei mir nie geholfen. Was wirklich hilft und zwar als einziges ist die innere Einstellung.
    Man muss sich selbst reflektieren und sich selbst begreiflich machen, dass einem nicht der Kopf abgerissen wird, dass man sich nicht immer behaupten muss und dass es besser ist einen Dreck auf die Meinung anderer zu geben (je nachdem halt)
    Erst wenn man das für sich selbst verinnerlicht hat kommt die Besserung und dann ist kaum mehr nötig zu üben.

  • Behindert ist ein hässliches Wort, gibt es da Alternativen?


    Tatsächlich hat man uns damals in der Schule gesagt, man solle anstelle behindert, geistig bzw. körperlich Eingeschränkte sagen.
    Oder später habe ich auch gehört wie man "Menschen mit Handycap" sagte.
    Ok letzteres ist ja einfach nur eine Verdeutschung des Englischen Wortes dafür.


    Ich weiß nicht, ich sage auch Behinderte, aber es heißt offiziell ja auch Behindertenausweis.



    Und wie ich zu den Leuten stehe?
    Im Prinzip auch nicht zu anderen auch. Man kann das nie so Verallgemeinern, man kann nicht sagen die sind immer glücklich oder total verbittert. Weil es eben solche und solche gibt.

  • Behindert ist ein hässliches Wort, gibt es da Alternativen?

    Ja an Handycap dachte ich. Wie wäre es noch mit Eingeschränkte?


    So ist das halt, durch den bösen Kontext klingt es halt unangenehm, aber anstatt wie bei Dick immer neue Ausweichbegriffe zu benutzen (Vollschlank statt Dick, was soll das denn?) sollte man sich daran einfach gewöhnen. Ist ja nichts schlimmes.

  • Erst kam der Begriff "Behinderung" auf, da so Sachen wie "Gestörte" oder "Missgebildete" irgendwann nicht mehr fein waren.
    Dann wurde es zu "behinderte Menschen", um davon weg zu kommen, jemanden nur auf die Behinderung zu reduzieren.
    Nächster Schritt: "Menschen mit Behinderung (MmB)", um die Behinderung nicht mehr in den Mittelpunkt zu stellen, sondern nur noch als einen von vielen Teilen der Person zu sehen.


    Bei den Werkstätten sieht man manchmal noch WfB: Werkstatt für Behinderte. Mittlerweile öfter: WfbM; Werkstatt für behinderte Menschen. Manch einer fordert, man solle die besser WfMmB nennen, also Werkstatt für Menschen mit Behinderungen.
    ODER: man nennt sie einfach so, dass man nicht sofort drauf kommt, dass dort MmB arbeiten, beispielsweise "Protec" (wie in Ochtrup/Langenhorst).


    In den Augen vieler Integrationskräften, Einrichtungen und Betroffenen selbst ist es egal, ob man von Behinderung, Handicap oder Einschränkung spricht... Mittlerweile setzt sich der Begriff der psychischen Behinderung mehr und mehr gegenüber der psychischen Erkrankung durch, da Erkrankung oft ein anderes Bild vermittelt als es tatsächlich der Fall ist.


    Im Sinne der Inklusion wird man auf Dauer eh auf solche Begrifflichkeiten, die der reinen Unterscheidung zwischen behinderten und nicht behinderten Menschen dienen, verzichten müssen, vorher ist Inklusion nicht erreicht (okay, da müsste man eh noch gesondert drüber diskutieren, da Inklusion mehr den Weg als das Ziel beschreibt, aber lassen wir das an dieser Stelle).