Zwei Seiten einer Münze

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  • Zwei Seiten einer Münze




    "Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke." (Wilhelm Raabe)


    Vorwort
    Ich wurde mehrmals gefragt, ob ich aus meinem One-Shot "Ihr Held" nicht ein grösseres Kurzgeschichten-Topic machen könnte, also habe ich es getan. Hier werden Geschichten zu verschiedenen "Shippings", das heisst Liebesgeschichten mit Pokémon-Charakteren veröffentlicht. Den Titel "Zwei Seiten einer Münze" habe ich aus mehreren Gründen gewählt: Erstens, weil Liebende zusammengehören, wie die zwei Seiten einer Münze und zweitens der wichtigere Grund: Hier werden hauptsächlich traurige FFs gepostet. Und bei einer Münze kann die eine Seite nie auf die Seite der anderen wechseln, genau so wenig, wie in den meisten meiner Geschichten die beiden Hauptcharaktere zusammenkommen. Liebe kann das Schönste auf der Welt sein, bedeutet aber auch Schmerz und Opfer. Und ich werde versuchen, diese Tatsache hier so gut wie möglich darzustellen.


    Warnung
    Meine Geschichten werden eventuell Tode beinhalten, also lest dies nur, wenn ihr damit umgehen könnt.


    Danksagung und Widmung
    Vorerst muss ich mal allen danken, die mich überhaupt zur Eröffnung dieses Topics ermuntert haben. Ich widme dieses Topic meiner allergrößten Rivalin, d.h. meiner kleinen Schwester.


    Copyright
    Pokémon gehört bedauerlicherweise nicht mir und wird es auch niemals tun, obwohl ich es wirklich toll fände, wenn es so wäre.



    Benachrichtigungsliste


    Anmerkungen
    Wie einige von euch vielleicht wissen, bin ich momentan auch einer anderen Fanfiction und da ich diese zuerst begonnen habe, werde ich sie dieser vorziehen, d.h. es kann auch lange Zeit nichts kommen, wenn ich zu sehr mit der anderen FF beschäftigt bin. Sorry.

  • Huhu Saraide! ^-^
    Nachdem du schon seit einigen Tagen noch kein Feedback zu diesem Werk bekommen hast, dachte ich mir, dass ich mich jetzt diesem Kommentarmangel annehme.
    Vor Beginn aber noch eine kleine Frage - nachdem du keinen expliziten Startpost hast, nehme ich mal an, dass es vielleicht nur bei diesem einen Werk in diesem Unterforum des FF-Bereichs bleiben wird. Dann möchte ich dich an dieses kleine Thema weiterleiten - dort sind Autoren wie du gut aufgehoben, wenn sie ein Werk unbedingt veröffentlichen wollen und sich Feedback holen möchten, aber nicht unbedingt ein eigenes Topic eröffnen wollen/eröffnet haben, das sie regelmäßig mit Textstücken updaten. Solltest du allerdings mit dem Gedanken spielen, dir ein eigenes kleines Topic im Einzelwerke & Sammlungen - Bereich anzulegen, so ist diese Idee natürlich genauso willkommen! :3
    Aber nun einmal zu dem, was du hast - nämlich eine Kurzgeschichte mit einem Titel, der mich angesprochen hat. (Okay, ich gebe es zu - ich shippe ToukoxN sehr, sehr hart, haha, aber das ist nicht der einzige Grund, warum ich mich deiner süßen Geschichte annehmen will ;))
    Zuerst vielleicht etwas zur Gestaltung: Sie gefällt mir gut und ist sehr angenehm, ist zwar im Crypto-Stil etwas zu poppig für meinen Geschmack, aber auch gestalterisch macht dieses Werk schonmal etwas her, was dir Bonuspunkte bei Lesern einbringt, weil liebevoll gestaltete Werke einfach gut aussehen und ein gewisses Charisma des Werks auf den Leser auswirken. Es ist schwer zu beschreiben, aber das trifft auf dein Werk definitiv zu! :)


    Aber nun - unumwunden - zum wichtigsten Teil dieses Kommentars: dem Feedback zu deinem Titel, Werk, Idee, Schreibstil etc..
    Der Titel hat eigentlich dafür gesorgt, dass ich das Thema geöffnet habe, zum einen weil er so mysteriös klingt, da er sehr kurz ist, zum anderen weil ich voerst noch dachte, dass es sich dabei um den Titel deines Topics handelte und ich eine solch schöne Titelzusammensetzung noch nicht für ein KG/G Topic gelesen habe. Aber nun gut, ich habe mich geirrt, hehe.
    Der Titel dieses Werkes ist wirklich sehr schön. Er ist vielleicht sehr kurz, doch gerade das macht ihn so wundervoll - er lässt dem Leser sehr viel Spielraum für seine eigene Fantasie und Interpretation, wenn er sich Fragen stellt wie "Wer ist diese Sie?" "Und wer ist ihr Held?" "Wodurch ist er ihr Held geworden?" "Welche Verbindung haben die beiden zueinander?". Die Neugierde kribbelt sehr und man will natürlich eine Auflösung, deswegen liest man deine Geschichte. Gerade deshalb hast du einen wirklich guten Titel ausgewählt, der dein Topic dazu verleitet, gelesen zu werden. Du hast scheinbar ein gutes Händchen für Titel, weiß ich auch als stille Mitleserin von "Lügennetz" ;)


    Nun zum eigentlichen Geschehen, der Handlung. An sich gefällt mir die Handlung wirklich gut. Ich selbst wusste ja von dem Wettbewerb und hatte auch mit dem Gedanken gespielt, mich für ihn zu einem Werk zu bewegen, aber meine Faulheit und vor allem mein Kreatief war stärker, haha. Ich hätte nicht mit einer solchen Abgabe gerechnet und muss sagen, dass die Geschichte herrlich kreativ ist! Vor allem das Ferriswheelshipping hat mir natürlich gefallen, aber es war nicht nur das - die eigentliche Hochzeit in Kombination mit Reshiram und Zekrom als Trauzeugen hat mir gut gefallen! Der Handlungsverlauf ist gleichmäßig beschrieben, nicht zu hektisch oder gar abgebrochen und zu sehr voneinander differenziert. Du hast diese Handlungsschritte schön ineinander überlaufen lassen, das gefällt mir sehr gut!
    Die Stimmung, die du Reshiram anschreibst ist wirklich schön und auf der anderen Seite doch sehr traurig, dieser Gegensatz macht eine gute Mischung, gerade für einen Wettbewerb passt eine Abwechslung zwischen Hoch und Tief. Allerdings hättest du hier ruhig etwas mehr ins Detail gehen dürfen, gerade dieser Ansatz hat mir wirklich gut gefallen. Du musst deinen eben geköderten Leser bei dir halten, indem du es schaffst, die Stimmung steigen und dann wieder stark knicken zu lassen, vor allem durch innere Konflikte schaffst du das gut. Beispielsweise hättest du sie noch ein bisschen mit sich selbst kämpfen lassen können. Das hast du zwar durchaus, besonders der Gedanke mit dem Tod, den N erleiden zu hat, früher oder später, und dass Lotta vielleicht einfach ein Mensch ist, was Natural Harmonia braucht, aber du darfst bei Gefühlen gerne ein bisschen mehr ins Detail gehen, du musst nur darauf achten, dass du nicht zu sehr übertreibst und es für den Leser zu sehr nach Theater und Dramatik klingt. Aber ein kleines bisschen mehr hin und her hätte mir beim Aspekt der Gefühle noch gefehlt. Aber immerhin war das, soweit ich weiß, deine erste "Abgabe" für einen Wettbewerb und dafür ist sie schon wirklich sehr schön. Nur darfst du ruhig aus dir rauskommen, überlege dir doch mal, wie du dich fühlen würdest, wenn dein Schwarm eine andere heiratet. Oder wenn du selbst nicht verliebt bist - frag ruhig andere Freundinnen/Freunde, die geben dir sicherlich viele hilfreiche Antworten, wenn du nur genau nachfragst.
    Die Charaktere dieser Kurzgeschichte haben mich angesprochen, auch wenn du N und Touko eher kurz streifst. Durch den inneren Monolog von Reshiram wird aber sehr schnell ihr Charakter deutlich: sie ist sich ihrer Selbst und ihres Schicksals bewusst, ist aber auch verletzlich, hat für N viel gegeben und riskiert, fast schon ein bisschen mütterlich. Das hat mir gut gefallen, besonders weil ich bis jetzt noch kein Werk über das Shipping aus der Sicht eines eifersüchtigen Reshirams, welches in N verliebt ist/für diesen schwärmt, gelesen habe. Auch aus der Sicht eines Monsterchens zu schreiben ist immer wieder eine kreative Idee, da es den Lesern auch die Welt des Lebens aus der Sicht von Pokémon öffnet. Ich habe bis jetzt noch nicht gelesen, dass ein Pokémon einen Menschen so liebt, dass sie loslässt und sich seiner Entscheidung fügt. Das hat mich wirklich gerührt und ein gewisses Kribbeln ausgelöst, das zusätzlich dazu beigetragen hat, dieses Werk zu kommentieren.
    Zuletzt vielleicht noch eine kleine Hilfestellung zu deinem Problem zwecks der wenigen Wörter - einerseits kannst du so etwas natürlich durch viele Beschreibungen ausgleichen, denn - wie gesagt - du warst auf einem guten Weg die Gefühle zu beschreiben, allerdings hättest du diese noch ein bisschen mehr beschreiben dürfen, dadurch wären zum einen mehr Wörter zusammengekommen. Zum anderen kannst du dir, wenn du im Nachhinein noch das Gefühl hast, zu wenig geschrieben zu haben, überlegen, wo du noch etwas mehr ausschmücken könntest, vielleicht noch ein Detail einbauen. Beispielsweise - was trugen N und Touko? Hat Reshiram sie vielleicht um ihre Anmut beneidet? Immerhin sieht man neben seinem Gatten stolz, anmutig aus. Vielleicht hättest du den Eindruck von den Gästen einbringen können - wer war da? Wo standen sie? Blumenmädchen? Du siehst also - du musst keine Angst haben, deine Fantasie mit dem Leser zu teilen. Im Gegenteil - es ist sehr gut, wenn du ihm die Situation so beschreibst, wie du sie vor Augen hast! :)
    Zuletzt noch zum inneren Monolog: Diesen hast du einerseits schön durch kursive Formation hervorgehoben, zum anderen hast du einen schönen Rhythymus benutzt, um ihn einzubauen und zwischen eigener Meinung zum Geschehen und tatsächlichem Monolog hab es eine gute Abwechslung. Somit würde ich sagen, dass du die Themenvorgabe/Aufgabenstellung gut umgesetzt hast! :3


    Alles in allem eine wirklich schöne Handlung, gut eingebrachte Charaktere und ein schöner Stimmungswandel von Reshiram. Weitere Werke von dir würde ich gerne sehen!


    Amy over and out ♥

  • Ich wollte hiermit ursprünglich am neunten Wettbewerb teilnehmen, es ist aber einfach nie lange genug geworden und jetzt hätte ich sowieso die Deadline verpasst, also stelle ich es hier hinein. Es ist aber wirklich sehr kurz.


    Ihr Held


    Mein Held steht da, vor dem Traualtar, die Hände um sie gelegt. Um Lotte. Die Beiden schauen sich an, sie starrt in seine wunderschönen laubgrünen Augen und lächelt. Und er lächelt zurück. Und zum wiederholten Mal frage ich mich, inwiefern sie besser als ich ist.


    Es ist nicht fair, ich war die, die ihn zuerst gesehen hat! Ich habe ihn auserwählt aus tausenden von Menschen! Wieso hat er nicht mich gewählt? Ich war seine Herrin, seine Göttin, seine Wirklichkeit. Ich war seine Reshiram. Ich habe ihn beobachtet seit er ein kleiner Junge war, seine Begabung war ein Geschenk von mir! Als er von den Menschen verstoßen wurde, habe ich ein Flampivian und ein Zorua zu ihm geschickt! Ich habe mich ihm gezeigt, als er noch ein Junge war, ich habe seine Pläne, die Pokémon aus den Händen der Trainer zu befreien unterstützt! Ich habe ihn zu meinem Helden ernannt, ihm erlaubt, mich zu fangen, ich habe mich C-Gis unterworfen, um ihn nicht in Gefahr zu bringen! Ich habe alles für ihn getan… warum kann nicht ich die sein, die jetzt an seiner Seite steht?


    Der Pastor hält mit gebieterischer Stimme eine Rede, ich als Trauzeugin habe eine gute Sicht auf das Brautpaar. Natürlich tarne ich mich momentan als Mensch, das legendäre Reshiram hätte mehr als nur ein wenig Aufmerksamkeit erregt, wenn es plötzlich in einer Kirche aufgetaucht wäre. Lottes Trauzeuge ist übrigens Zekrom in der Gestalt eines schwarzhaarigen Mannes. Ich selbst sehe aus wie eine Frau mit langem, silberweißen Haar und tiefblauen Augen. So nahe an meinem natürlichen Aussehen wie möglich. Mein Blick wandert zurück zu N.
    „Natural Harmonia Gropius, willst du Lotte Hilda…”


    Ich kann das nicht länger mitansehen. Was hat diese Lotte bloss an sich? Seit N sie das erste Mal getroffen hat, schaut er nur noch auf sie! Ich habe zuschauen müssen, wie sie zusammen Riesenrad gefahren sind, ich muss bis heute ertragen, wie er sie ansieht! Was hat sie denn an sich, sie hat gewöhnliche dunkelbraune Haare in der Farbe von Dreck, ihre Augen sind nur ein Schatten im Vergleich zu meinen und ihre Beine sind zu dick!


    „… und ehren, bis der Tod euch scheidet?“
    „Ich will.“
    „Lotte Hilda White, willst du….“


    Ist es, weil sie beide Menschen sind und ich ein Pokémon? Ist es, weil ich ewig leben werde und N sterben muss?


    „Du darfst die Braut jetzt küssen.“
    N und Lotte sehen sich in die Augen, während sich ihre Gesichter langsam näher kommen. Es liegt so viel Vertrauen, so viel Liebe in diesem Blick. Und da verstehe ich es.


    Es liegt nicht an all diesen Sachen. Er liebt sie, weil sie sie ist. Für mich bleibt da kein Platz mehr.
    Mein Held ist jetzt ihr Held.


    Naja, das war es. Ich war mir zuerst unsicher, ob ich Reshiram oder Zekrom als Protagonistin wählen sollte, aber Reshiram sah für mich einfach mehr nach einem Mädchen aus. Naja, soviel dazu und LG Saraide

  • Das erste, was ich mir gedacht habe, als ich diese Idee hatte, war "Was zum Henker? Ich schreibe Heiseishipping!?" Aber im Endeffekt ist es doch eher Ikari geworden...na dann mal los!
    Die Schuld liegt bei mir


    Neben mir.
    Sitzend.
    Lachend.
    Glücklich.
    Keine Ahnung habend, dass du nicht der bist, den ich jetzt neben mir will.
    Aber du bist der, der ihm am nächsten kommt.
    Du drehst deinen Kopf, lachst mich an und fragst mich, was los sei, ob ich einen Kugelfisch verschluckt habe oder warum ich so ein ernstes Gesicht mache. Ich antworte nicht. Du wirst ernst, ein besorgter Unterton schleicht sich in deine Stimme, während du deine Frage wiederholst.
    Ich habe mir immer gewünscht, dass er mit diesem Unterton zu mir sprechen würde, doch momentan wäre es mir viel lieber, wenn du meine Stille als erbärmlich bezeichnet hättest.
    Weil er es getan hätte.
    Ich erwidere, dass ich einfach nur in Gedanken versunken gewesen sei und dass mir nichts fehle. Du lachst erleichtert auf und ermahnst mich, dir keine Sorgen zu bereiten.
    Lachen. Sorgen.
    Beide waren Fremdwörter für ihn.
    Mein Blick fällt auf die Bilder an der Wand. Da hängen verschiedene Versionen von dir mit mir, sowie etliche Familienbilder, doch es ist ein kleines Bild in der Zimmerecke, das meinen Blick anzieht. Ein Bild von ihm.
    Darauf hat er das Gesicht von der Kamera abgewendet und die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, er ist definitiv nicht froh darüber gewesen, auf ein Foto zu müssen, als das Bild gemacht wurde. Seine Haare fallen ihm ins Gesicht. Lila. Ich schaue zu dir hinüber und wünschte mir zum wiederholten Mal, dass dein Haar auch nur ein wenig heller wäre. Dann hätte es den exakt gleichen Ton wie seines.
    Es ist rätselhaft.
    Während ich mir bei ihm immer gewünscht habe, er würde mit freundlichen Augen auf mich blicken, wäre mir bei dir nichts lieber, als wenn du mich anfunkeln würdest, wie er es getan hat. Während ich immer auf den Tag gewartet habe, an dem er mich nicht ignorieren würde, könnte ich mich nicht mehr nach dem Tag sehnen, an dem du mich wie Luft behandeln würdest. Während ich mir nur seine Liebe gewünscht habe, wäre mir nichts lieber als dein Hass.
    Weil er mich gehasst hat.
    Und weil ich ihn liebe.
    Nicht dich.
    Ihn.
    Du stehst auf, öffnest das Fenster, sagst mir, dass ich langsam gehen soll, bevor dein Bruder heimkommt und dieser mich nicht ausstehen kann. Ich zwinge ein Lächeln auf mein Gesicht und antworte, dass ich das sofort tun werde. Ich verlasse dein Zimmer und gehe in den Flur, wo ich jedoch meine Jacke nicht finden kann.
    Das ist eine Lüge.
    Ich schinde bloss Zeit.
    Zeit um länger hier zu bleiben.
    Zeit um vielleicht noch einen Blick auf ihn zu erhaschen.
    Deinen Bruder.
    Du rufst mir zu, dass du mir beim Suchen helfen wirst und ich verstecke die Jacke überhastet unter einem Haufen Wäsche und tue so, als würde ich tatkräftig suchen. Da öffnet sich die Türe und jemand kommt herein.
    Dein Bruder.
    Er.
    Er schaut kurz auf mich, dann ruft er dir zu, was zum Henker du dir dabei gedacht hättest, so ein problematisches Mädchen wie mich zu ihnen nach Hause einzuladen. Du antwortest ihm, dass du jedes Recht hättest, deine Freundin zu dir einzuladen und ich sehe, dass bei dem Wort Freundin ganz kurz Schmerz in seinen Augen aufzuckt.
    Schmerz.
    Bei dem Wort Freundin.
    Könnte es sein, dass er…
    „Hikari, ich habe deine Jacke gefunden. Wie hast du es bloss geschafft, dass sie unter die Schmutzwäsche gerutscht ist? Komm, ich helfe dir beim Anziehen.“
    Du hilfst mir in die Jacke und gibst mir einen Abschiedskuss. Du schliesst dabei die Augen. Ich nicht. Und so kann ich sehen, wie erneut Schmerz durch seine Augen zuckt und dann Wut seine Stelle einnimmt. Und plötzlich wird mir klar, dass ich vielleich doch eine Chance bei ihm gehabt hätte, sie jedoch durch mein Verhalten ruiniert habe.
    Jetzt würden er und ich wirklich niemals sein.
    Niemals.
    Nie.
    Und die Schuld liegt bei mir.
    Naja, wie war es? Falls man es nicht verstehen kann, Hikari geht mit Reiji aus, wobei sie ihn eigentlich nur als Ersatz für Shinji sieht, da sie denkt, dass Shinji sie hasst. Es hat mir beim Schreiben wirklich Spass gemacht, die dazwischengeworfenen Wörter waren etwas, was ich zum ersten Mal ausprobiert habe und irgendwie hat mir es gefallen... naja, soviel dazu und LG

  • O/, ich weiss, meine letzte Geschichte war ebenfalls eher Ikari, aber da heute der Tag meines OTP ist (für alle die es nicht wissen; 28.6 ist Ikarishipping Tag) konnte ich es nicht lassen, etwas dazu zu schreiben. Dies ist der erste Teil eines Two-Shots, die Fortsetzung kommt im Laufe der nächsten Woche. Schönen IS-Tag noch! ^^
    Hinter dieser weissen Wand - Teil 1
    Unerreichbar


    Hinter dieser Wand.
    Dieser weissen Wand.
    Höchstens drei Meter entfernt.
    Unerreichbar.
    Ich sass auf dem Bett innerhalb des Pokémon-Centers, nur das klare Licht der Sterne schien auf mich herab. Der Nachthimmel war pechschwarz, nur direkt beim Mond gab es eine Zone, in der der Himmel nicht mehr schwarz war, sondern ein dunkles Blau annahm. Ein Blau, wie man es sonst nur bei den tiefsten Stellen des Meeres antraf. Das Blau ihrer Augen.
    Sie, der Züchter und der Idiot hatten das Zimmer rechts von dem, das ich gemietet hatte, bezogen, ohne zu wissen, dass ich im Nebenzimmer wohnte. Momentan war die Zeit der Pokémon Liga und ich würde morgen gegen Ash antreten. Jedoch anstatt mir Strategien auszudenken lag ich hier und dachte über etwas nach, was nicht im Entferntesten mit Kämpfen zu tun hatte. Sie machte mich schwach und ich wusste es. Jedoch wusste ich genauso gut, dass es jetzt zu spät war.
    Ich konnte nicht rückgängig machen, dass ich mich in sie verliebt hatte.
    Es war erbärmlich. Das erste Mal, dass ich sie gesehen hatte, hatte ich ihr keinen einzigen Blick geschenkt. Klar, ich hatte gewusst, dass sie damals da gewesen war, es hatte mich aber rein gar nicht interessiert. Ein grosser Fehler. Denn das erste Mal, dass ich sie richtig wahrnahm, war, als sie mich anschrie, weil ich ihren Namen nicht wusste. Natürlich hatte sie gedacht, dass ich sie komplett vergessen hatte. Damals fand ich es fast lustig, naja, so weit, wie ich etwas lustig finden konnte. Ihre schwarzen Haare peitschten wie wild um ihr vor Wut rot angelaufenes Gesicht und der Ausdruck in ihren Augen hätte einem verärgerten Stahlos alle Ehre gemacht. Dieser Gesichtsausdruck hatte sich im meinen Kopf eingebrannt, genau so, wie ihr Name, den sie mir damals in aller Lautstärke ins Gesicht geschrien hatte. Im Nachhinein betrachtet war das wohl die Stelle, an der es angefangen hatte.
    Als ich sie im Labyrinth erneut traf, war ich gerade dabei, ein Ibitak zu fangen, als sie aus der Höhle stürmte. Aus irgendeinem Grund war ich leicht verärgert, dass Ash nach ihr suchte und als sie mich dann auch noch fragte, ob ich wisse, wo er und Rocko seien, verstärkte das meine Wut noch. Damals dachte ich, es sei, weil das Ibitak ihretwegen entkommen war. Heute wusste ich es besser.
    Gemerkt, was mit mir los war, hatte ich beim Herzhofen-Zweiermatch. Lucia hatte gerade gesagt, dass in einem Zweiermatch beide Trainer und Pokémon zusammenarbeiten müssen, um zu gewinnen. Und ohne wirklich nachzudenken, waren mir Cynthias Lieblingsworte von den Lippen gefallen. „Jedes Leben berührt anderes Leben um etwas Neues und Lebendiges zu erschaffen“. Es hatte zwar in die Situation gepasst, jedoch hatte dieser Satz zwei Bedeutungen. Erstens hatte sich das Gespräch zwar um Cynthia gedreht, jedoch die zweite Bedeutung dieses Satzes war mir in dem Moment klar geworden, als ich es ausgesprochen hatte. Ich hatte verstanden, was erschaffen worden war, als ich angefangen hatte, sie wahrzunehmen.
    Mir war klar, dass es niemals sein würde, jedoch konnte ich nicht anders, als zu hoffen. Zu hoffen, dass sie eines Tages bemerken würde, dass ich sie nicht hasste. Zu hoffen, dass sie mir irgendwann einmal das anbetungswürdige Lächeln schenken würde, das nur für enge Freunde reserviert war. Zu hoffen, dass ich sie eines Tages halten könnte und wissen würde, dass sie mir gehörte. Doch wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus, ich war zu oft kaltherzig zu ihr und ich war mir sicher, dass sie mich hasste. Ein Geräusch schreckte mich aus meinen Gedanken empor.
    „Elevo!“
    Elevoltek hatte sich offensichtlich aus seinem Ball befreit und schaute mich durchdringend an. Dann zeigte es mit einem seiner Fühler auffordernd auf mein Bett und schaute mich durchdringend an.
    „Elevoltek-Ele!“
    Ich seufzte leise und sah mein Pokémon an.
    „Du hast Recht, ich sollte jetzt schlafen. Auch wenn ich sie nicht haben kann, so kann ich wenigstens die Liga gewinnen, stimmt‘s? Und wenn ich nicht schlafe, kann ich morgen auch nicht gegen Ash kämpfen“
    „Ele“, meinte Elevoltek und nickte, während ich mich hinlegte. Das Letzte was ich sah, bevor ich mich hinlegte, war mein treuer Partner und ein kleines Stück weisse Wand. Und ich wusste, dass sie dort war.
    Hinter dieser Wand.
    Dieser weissen Wand.
    Höchstens drei Meter entfernt.
    Unerreichbar.
    Und, was meint ihr? Das Kapiteldesign ist an den Titel angelehnt, das viele Weiss soll die besagte Wand darstellen. Ich hoffe, Paul war nicht allzu OOC und LG von Saraide

  • Hy Saraide.


    Die Schuld liegt bei mir
    Ich habe mir extra mal diese KG und nicht die etwas neuere ausgesucht, und zwar aus sogar drei Gründen: Erstens scheint die neue ja noch einen zweiten Teil zu bekommen und das wäre dann eher etwas, was ich zusammen kommentieren wollen würde. Zweitens sagt mir das Thema dieser KG unglaublich zu und drittens habe ich diese „Technik“ der, wie du es nennst, dazwischengeworfenen Wörter auch schon (oft) angewandt, ein sehr gutes Beispiel dafür ist meine Abgabe im Bisaboard-Olympiaden-Finale (wenn du sie lesen möchtest, schau einfach mal hier im Spoiler „Finale“). Ich fange also gleich mal an: Der Titel gefällt mir eigentlich ganz gut, auch wenn ich derartig direkte Titel eigentlich nicht so mag, denn dieser sagt doch schon relativ deutlich etwas aus und zwar, dass der/die Hauptcharakter(in) Schuld an irgendetwas trägt. Ob das seine/ihre eigene Empfindung oder vielleicht die Meinung eines oder mehrerer anderer Personen ist vermag man jetzt natürlich noch nicht zu wissen, aber diese Frage sorgt auch schon mal für ersten Denkstoff, gerade wenn man weiterdenkt in Richtung „Warum gibt man ihr/sie sich die Schuld und für was überhaupt?“, usw. Und genau deswegen gefällt mir der Titel auch so gut, weil er zwar etwas aussagt, aber trotzdem noch mehr als genug Fragen offen lässt, was für mich die (wichtigste) Funktion eines Titel ist, er soll aufmerksam machen, zum Nachdenken anregen und den potenziellen Leser damit fesseln und ich denke, das gelingt dir damit ganz gut. Im Nachhinein betrachtet passt er eigentlich auch relativ gut zur Geschichte, ein anderer würde mir partout auch nicht einfallen.


    Die Kurzgeschichte hat ja einen interessanten Hintergrund, auch wenn ich sagen muss, dass ich die Charaktere ehrlich gesagt gar nicht kenne. ^^‘ Ich dachte bei Hikrai zunächst kurz an Lucia (Hikari ist ja ihr japanischer (?) Name), und als dann die Haare des Jungen erwähnt wurden, kam mir auch kurz Paul in den Sinn, aber das hat dann alles nicht so zusammen gepasst. Die drei Personen sind wohl aus einem Anime? Vom Charakter her hat mir Shinji in der Geschichte ehrlich gesagt am besten gefallen, auch wenn seine Rolle nicht unbedingt mit all den positiven Dingen verbunden wird in deiner KG. Sein Auftreten hat aber eine ziemlich gute Wirkung und ich kann seine Gefühle, so wie du sie beschrieben hast, am besten nachvollziehen. Und das hast du ziemlich gut gemacht, denn obwohl du aus der Sicht von Hikari schreibst, ist es dir gelungen Shinjis (und auch Reijis) Emotionen (relativ) gut rüberzubringen, ohne dass du aber einen zu tiefen (und dann nicht schlüssigen) Einblick in ihre Gefühlswelt gibst. Wenn du in der ersten Person schreibst, musst du Gefühle anderer Charaktere oft durch Eindrücke und Mutmaßungen deines Charakters schreiben, was manchmal gar nicht so einfach ist, du hast das hier aber schon gut gemeistert.
    Was mir aufgefallen ist: In meiner Kurzgeschichte für das BBO-Finale damals habe ich diese „Technik“ zwar immer mal wieder verwendet in der Geschichte (wobei das Hauptaugenmerk vor allem auf dem ersten Satz „Seine Hand haltend.“ liegt und auch liegen sollte), während du wirklich einen Großteil aller Sätze in der Art formulierst. Interessant finde ich dabei, dass du (fast) immer einen Absatz gemacht hast. Was macht das mit dem Leser? Viele Absätze, abgehackte Sätze … Dadurch wird diese Hektik und diese unterbewusste Unruhe die in Hikari (und ganz offensichtlich doch (noch viel mehr) auch in Shinji) viel deutlicher. Damit hast du die Literatur natürlich nicht reformiert, das Ganze ist ein gängiges Stilmittel und nennt sich Ellipse. Allerdings ist es in der Regel so, dass Ellipsen in einem Text nicht allzu häufig vorkommen und damit eher besonders Wichtiges hervorheben, was bei dir aber eher weniger der Fall ist. Ich finde es echt interessant, wie du die Ellipsen dazu verwendetes, die Gefühlslage von gleich zwei deiner Charaktere deutlich zu machen (ganz anders als in meiner KG damals, dort war es ebenfalls um etwas Wichtiges gleich zu Beginn besonders deutlich zu machen). Finde ich aber ziemlich gut eigentlich!
    Teilweise hast du Stellen sehr gut beschrieben (bspw. die, in der Hikari ihre Jacke versteckt, was übrigens auch meine „Lieblingsstelle“ in der Kurzgeschichte war, die hast du meiner Meinung nach am besten rübergebracht), aber an einigen Stellen kannst du auch noch etwas mehr ins Detail gehen. Ganz am Ende hörst du relativ abrupt auf zu beschrieben und fasst das „Ergebnis“ der Kurzgeschichte in wenigen Worten zusammen, je nach Stil und natürlich auch Geschmack kann man sowas auch nochmal richtig ausweiten. Vielleicht hättest du auch am Anfang im Text schon ein paar mehr Anspielungen machen können, aber das ist eigentlich Geschmackssache. Ich hab eigentlich immer gerne viele Informationen (selbst bei Kurzgeschichten), andere hingegen denken sich ihren Teil lieber und so ist das eben von Leser zu Leser unterschiedlich.

    Zitat

    Du stehst auf, öffnest das Fenster, sagst mir, dass ich langsam gehen soll, bevor dein Bruder heimkommt und dieser mich nicht ausstehen kann.

    Eine Kleinigkeit hierzu: Ich kann mir schon vorstellen, warum du diesen Satz so formuliert hast: Du hast dir sicher gedacht, dass du bereits ein „dass“ in diesem Satz hast und wolltest keine Wortwiederholung einbauen. Es gibt Sätze da funktioniert sowas, bspw. bei einer Aufzählung von Handlungen mit Hilfsverben; da kannst du das Hilfsverb einmal ans Ende nehmen und gut ist’s aber hier funktioniert das nicht so gut, bestimmt merkst du das auch selbst, wenn du dir den Satz mal selbst laut vorliest, der letzte Teil klingt einfach etwas abgehackt. Um eine Wortwiederholung zu vermeiden, könntest du den Satz aber bspw. so umschreiben: „[…] sagst mir, ich solle langsam gehen bevor dein Bruder heimkäme, da/und dass dieser mich nicht ausstehen könne.“
    Eine zweite Sache dazu, und das ist noch viel wichtiger: Wenn du wörtliche Reden von anderen Personen in der indirekten Rede widergibst, musst du den Konjunktiv verwenden, weshalb ich bspw. auch „ausstehen könne“ geschrieben habe.
    Ansonsten gefällt mir die Kurzgeschichte vor allem vom Inhaltlichen sehr gut, aber auch der Schreibstil hat mir ziemlich zugesagt, das Experiment mit den Ellipsen ist dir für meinen Geschmack ziemlich gut gelungen. Ich hoffe, wir lesen bald mehr von dir. ^-^


    Liebe Grüße!

  • Oh, woha, ich habe einen Kommentar bekommen und es erst nach 16 Tagen bemerkt. Also, erst einmal ist mir aufgefallen, dass meine Charaktere wohl genug OOC waren, um gar nicht erkannt zu werden, denn es handelt sich tatsächlich um Lucia, Paul und Reggie! Ich wusste zwar von Beginn an, dass sich Hikari zwar nicht ganz wie sie selbst verhält, aber mir ist nicht aufgefallen, dass es so extrem war! Naja, jetzt weiß ich wenigstens, was es zu verbessern gibt ;)


    Zu einzelnen Aussagen:


    "drittens habe ich diese „Technik“ der, wie du es nennst, dazwischengeworfenen Wörter auch schon (oft) angewandt"


    Um ehrlich zu sein, habe ich das Ganze ursprünglich bei einer anderen Geschichte gefunden und dachte, es würde auf den Plot passen. Ausserdem spielt das ganze ja hauptsächlich in Hikaris Gedankenwelt und... wenn ich denke, dann auch in vereinzelten Fetzen oder rasend schnell... das War fast eine Art Self-Insert, da Hikari hier praktisch auf meine Art denkt. Daneben muss noch gesagt sein, dass ich diese Geschichte eigentlich 'aus dem Nichts' geschrieben habe, also ich hatte im Musikunterricht plötzlich die Idee dazu und habe nach dem Schulschluss sofort zu schreiben begonnen und das kam heraus. Ich vermute, die von dir erwähnte Hektik rührt daher.


    "Interessant finde ich dabei, dass du (fast) immer einen Absatz gemacht hast."


    Einer der wenigen Sachen, die tatsächlich beabsichtigt waren XD
    Damit wollte ich eigentlich die Gedanken an sich darstellen, wie sie sich überschlagen und manchmal mittendrin abbrechen. Lustigerweise hatte ich dabei aber nie die Absicht, beim Leser eine bestimmte Reaktion auszulösen, es fühlte sich einfach richtig an...


    "bspw. die, in der Hikari ihre Jacke versteckt, was übrigens auch meine „Lieblingsstelle“ in der Kurzgeschichte war, die hast du meiner Meinung nach am besten rübergebracht"


    Hierzu weiß ich ehrlich gesagt nicht viel zu sagen, da ich mir bloß dachte, dass Hikari (hier zumindest) keine Gelegenheit verpassen würde, einen Blick auf Shinji zu erhaschen, denn Reiji ist im Endeffekt ja nur der Ersatz. Also fragte ich mich, was sie tun würde um das zu erreichen und die Szene mit der Jacke War das Ergebnis...


    "aber an einigen Stellen kannst du auch noch etwas mehr ins Detail gehen. Ganz am Ende hörst du relativ abrupt auf zu beschrieben"


    Ja, ich weiß, das höre ich recht oft. Es ist nicht nur in dieser, sondern in praktisch jeder meiner Geschichte so, dass ich bei den Details schlampe. Hierzu kann ich nur sagen, dass ich hoffe, das noch lernen zu können.


    "Ich hoffe, wir lesen bald mehr von dir. ^-^"


    Ja, das hoffe ich auch :/
    Irgendwie habe ich jetzt schon sein etwa 3 Monaten eine Schreibblockade, die einfach nicht weg will...


    Den Teil zur Grammatik habe ich ausgelassen, da man bei solchen Dingen ja nicht viel sagen kann. Naja, soviel dazu und LG von Saraide