Krissis Kurzgeschichten

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Hi erstmal.
    Schön das ihr hier reinschaut.
    Ich schreib wie schon im Titel gesagt, Kurzgeschichten und werde die hier aufschreiben.
    Einmal im Monat kommt eine neue Geschichte.
    Ich würde mich freuen, wenn ihr hier Kommentare zu meinen Geschichten schreibt
    Ach ja! Alle hier veröffentlichten Texte sind von mir, deshalb dürfen sie auch nicht ohne meine Einwilligung kopiert werde.


    LG Krissi

  • Hier gleich mal die erste.



    Die Einsamkeit der Nacht



    Es war eine mondlose, wolkenverhangene Nacht. Die kleine Stadt lag friedlich da. Alle Menschen schliefen und auch die wilden Pokémon hatten sich zurückgezogen.
    Nur ein Wesen war noch wach. Aus dem Schatten der Wälder beobachtete es die Stadt. Heute war es mächtig, denn sein Gegenstück gewann mit dem Mond an Macht. Er verachtete es.
    Dieses Pokémon, das immer von allen gemocht werden wollte.
    Langsam schwebte das Wesen durch die dunklen Straßen, wobei die Schatten ihm zu folgen schienen.
    Wenn es an einem Haus vorbei kam, wurden die Menschen unruhig und warfen sich hin und her, als würden sie von schrecklichen Albträumen geplagt werden.
    Der Schatten lächelte düster. Er verachtete die Menschen, diese schwächlichen Gestalten.
    Damals - als er noch jung war - hatten sie ihn davongejagt.
    Sie hatten ihn beschimpft und insgeheim immer gefürchtet. Mit der Zeit wurden sein Herz und seine Gefühle so schwarz und kalt wie die Finsternis, die ihn stets umgab.
    Nun war er ihr schlimmster Albtraum. Ein namenloser Schatten. Er quälte sie mit seinen Träumen. Doch er hatte einen hohen Preis für seine Rache zahlen müssen. Er war immer allein.
    Jedes Lebewesen fürchtete ihn.
    Die Gedanken des Schattens wurden von einem kleinen Wesen unterbrochen, das direkt vor ihm auf den Weg stolperte. Es war braun und flauschig.
    Ein Evoli. Treuherzig blickte es zu ihm hoch. Wütend funkelte der Schatten das Evoli mit seinen glühenden Augen an. Doch diese zeigte nicht die geringste Angst.
    Vorsichtig machte es einen Schritt auf ihn zu.
    Da spürte der Schatten, wie etwas in ihm schmolz. Die Dunkelheit um ihn löste sich und er war wieder ein Pokémon mit einem Namen.
    Er war Darkrai. Langsam schwebte er auf das Evoli zu und als er es berührte, begann es zu leuchten. Aus Evoli wurde Nachtara, schön und anmutig wie die Nacht.

    Darkrai wusste, dass er nun nie wieder allein sein würde. Er trat mit Nachtara zurück in den Schatten der Bäume und wurde nie mehr von einem Menschen gesehen.
    Die Sonne ging langsam über der kleinen Stadt auf. Alles war wieder still.







  • Ich fänd es echt cool, wenn ihr ein Kommentar dalassen würdet. Danke!

    Der Name Mew


    Es war einmal vor langer Zeit ein hübsches junges Mädchen. Dieses Mädchen hieß Miu und sie hatte eine jüngere Schwester namens Akira. Sie lebten langezeit glücklich, doch irgendwann trennten sich ihre Wege. Akira heiratete und bekam einen Sohn. Miu aber wurde Priesterin und zog sich in die Berge zurück. Die Pokemon der Wälder wurden ihre besten Freunde. Täglich betete sie zu Arceus. Mit der Zeit erhielt sie Visionen, um die Stadt vor drohendem Unheil zu warnen. Deshalb wurde sie von vielen als Schutzengel, von andern jedoch als Unglücksbotin angesehen.
    Eines Abends erhielt sie eine schreckliche Vision. Miu sah ihre Schwester, die von Dieben überfallen und getötet wurde. Sie lief so schnell sie konnte zu ihrer Schwester, doch sie kam zu spät. Miu fand Akira tot auf einer Lichtung im Wald. Sie kniete neben ihr nieder und weinte.
    Arceus“, flehte sie, „Bitte gib ihr das Leben zurück!“ Und da erschien Arceus ihr.
    Was würdest du für sie opfern?, fragte er Miu.Alles!“, antwortete sie, „Sogar mein Leben“ So sei es! Ein Leben für ein Leben, entschied Arceus. Dann verschwand er. Im selben Moment schlug Akira die Augen auf.Schwester, was hast du getan?!“, fragt sie entsetzt.Ich habe mein Leben gegen deins getauscht“, antwortete Miu.Nein! Das darfst du nicht!“Weine nicht Akira. Du hast einen Mann und einen Sohn, ich aber bin allein. Es ist besser so“
    Ein Mondstrahl traf Mius Körper und sie wurde Richtung Himmel gehoben. Miu wusste, sie würde sterben, aber sie hatte keine Angst. Dann stand sie plötzlich auf einer Wiese vor Arceus.
    Du bist so tapfer, sagte er, Nicht einmal der Tod macht dir Angst. Du sollst der wahre Schutzengel der Stadt werden.
    Mius Körper veränderte sich, schrumpfte. Sie war wieder bei ihrer Schwester, die sie groß ansah.
    Miu?“, fragte Akira vorsichtig.
    Ja Schwester, ich bin es, antwortete Miu telepathisch. Geh nach Hause Akira, deine Familie wartet auf dich.
    Werde ich dich wiedersehen?“
    Ich weiß es nicht, aber selbst wenn nicht, ich passe immer auf dich auf.
    Akira umarmte das Pokemon, das ihre Schwester war, und ging Richtung Stadt davon.
    Traurig sah Miu ihr nach. Dann verwandelte sie sich in ein Absol, um weiterhin Visionen zu erhalten und die Stadt vor Unheil zu warnen. Akira sah sie nie wieder. Und obwohl man die Geschichte dieses Mädchens längst vergessen hat, trägt das
    Pokemon, in das sie verwandelt wurde, noch immer ihren Namen: Mew.

  • Hallo Krissi. (:


    ich hab dein Kurzgeschichtentopic hier entdeckt und dachte mir, ich hinterlass dir mal bissl (Start-)Feedback.


    Startpost
    -> viele Autoren hier im BB verwenden den Startpost als Mischung aus Buchcover und den ersten Seiten eines Buches. Das bleibt jedoch jedem selbst überlassen, ob er das gestalten möchte oder nicht. In der Schreibschule gibt es einen Thread dazu, da kannst du mal reinschauen, wenn du möchtest: Startpost. Ansonsten kannst du deinen Startpost natürlich auch gern so lassen, wie er gerade ist. ^^


    Die Einsamkeit der Nacht


    Der Titel dieser Kurzgeschichte hat mich sehr neugierig gemacht, weil man ihn auf unterschiedliche Arten lesen kann. Zum einen könnte jemand in der Nacht aus irgendwelchen Gründen einsam sein oder sich gerade nachts immer einsam fühlen. Andererseits personifizierst du die Nacht auch etwas, sodass vielleicht diese selbst einsam ist. Man weiß es nicht und ich war natürlich gespannt, was sich hinter diesem Titel verbirgt. ;)


    Okay, mit dem ersten Satz hast du mich erwischt! Vielleicht mag er für manch einen nicht so "spannend" wirken, aber mir gefällt dein erster Satz sehr gut, vielleicht auch deshalb, weil du einfach die Umgebung klar darstellst: eine dunkle Nacht, ohne Mond und Sterne. Durch die Einleitung "Es war" bekommt deine KG gleich etwas von einem Märchen und das gefällt mir.
    Wir befinden uns also nahe einer kleinen Stadt mitten in der Nacht. Alle Menschen schlafen schon und auch die meisten Pokémon haben sich zurückgezogen. Ich sag deshalb "die meisten", weil es ja auch viele nachtaktive Pokémon gibt, die bestimmt noch wach sind. ;) Je nachdem, wo die Geschichte spielt und welche regionalen, nachtaktiven Pokémon es gibt, könntest du hier vielleicht eines von ihnen seinen Ruf erklingen lassen? Das trägt sehr zur Stimmung bei, wenn du auch etwas die Geräusche beschreibst, die vielleicht zu hören sind. Und falls es dir explizit um die Stille geht, kannst du das natürlich auch extra hervorheben.
    Gut, eines der nachtaktiven Pokémon hebst du hervor, welches als einziges noch wach zu sein scheint und aus dem Schatten der Wälder die Stadt beobachtet. Mhm ... wer könnte das wohl sein? Einen Hinweis bekommt man in dem Satz: "Heute war es mächtig, denn sein Gegenstück gewann mit dem Mond an Macht." Das grenzt die Sache natürlich gleich etwas ein, da das einzige Pokémon, welches mit dem Mond in Verbindung gebracht werden kann, Cresselia ist. Und das Gegenstück zu Cresse ist Darkrai. ^^
    Der Schatten schwebt also durch die Stadt und verbreitet durch seine Anwesenheit Albträume - noch mehr Indizien die für Darkrai sprechen. Du blickst etwas in die Vergangenheit und zeigst auf, dass der Schatten die Menschen verachtet, da sie ihn so schlecht behandelt hatten. Dadurch wurde der Schatten verbittert und sein Herz ganz schwarz und kalt. Man kann sich das direkt vorstellen, wie diese Entwicklung vonstatten gegangen ist. Nun hatte der Schatten seine Rache, da er den Menschen Albträume brachte. Doch dadurch fürchtete ihn jeder und er war immer allein.
    Doch da unterbricht ihn etwas in seinen Gedanken! Ein kleines Wesen, was wohl aus einer Seitengasse der Straße auf den Weg gestolpert ist.
    Aww, es ist braun und flauschig! ^.^ Ein Evoli! Moi, das konnte ich mir sehr gut vorstellen, wie das kleine Evoli den Schatten aus seinen großen, braunen Augen treuherzig anschaut. (Nein, Cynda, du kriegst jetzt keinen Quietschanfall, du musst doch kommentieren! ^^")
    Natürlich ist der Schatten immun gegen Evolis Cuteness und funkelt es wütend an, aber das Evoli ist so unschuldig, dass es gar keine Angst vor dem großen Schatten hat. Und dann geht es auch noch auf den Schatten zu! Man versteht dann natürlich, wie der Schatten - der ja einsam ist - von dieser Geste gerührt ist und sich die Dunkelheit um ihn verzieht, sodass dort wieder Darkrai steht. (Der Schatten war also nicht Darkrai an sich, sondern die von ihm selbst aufgehäufte Dunkelheit aufgrund seiner Verbitterung! Ha, auf so etwas muss man erstmal kommen!) Darkrai berührt dann das Evoli und in diesem Moment entwickelt es sich zu Nachtara. Wir wissen ja, dass sich Evoli durch Freundschaft in Nachtara entwickelt, also hat diese Entwicklung mehrere Bedeutungen. Im ersten Moment hatte ich gedacht, aufgrund der personifizierten Nacht - denn das ist Darkrai für mich - hat das die Entwicklung ausgelöst. Aber eigentlich war es die gegenseitige Freundschaft. Erstmal von dem Evoli an sich, welches auf Darkrai zuging und dann von Darkrai, als er die Hand ausstreckte, um das Evoli zu berühren. Und als das Evoli merkte, dass seine Freundschaft erwidert wird, hat es sich entwickelt - da es Nacht war zu Nachtara. (: (Eine schöne, einfache Darstellung, wie sich eine Freundschaft entwickelt. Am Anfang steht immer eine Begegnung, dann macht einer den ersten Schritt und geht auf den anderen zu und wenn die andere Person das erwidert, dann kann daraus eine Freundschaft werden.) Und damit hatte Darkrai einen Freund gefunden und kehrte zurück in den Wald, aus dem er ja vorher gekommen war. Das alles geschah, ohne, dass es jemand anderer mitbekam, denn die Sonne ging über der Stadt auf, als wäre nie was passiert. Gefällt mir sehr, das ist sehr schön. (:
    Sou, so viel zum Inhalt. Im Spoiler oben hast du bestimmt schon gesehen, dass ich einige Verbesserungen gegeben habe, obwohl man bei dir wirklich keine ernsten Rechtschreibfehler verbessern muss. Sehr gut! Auch deine Grammatik ist einwandfrei, ich bin begeistert. Wie lang schreibst du schon? (:
    Dein Schreibstil ist schön, du verwendest einige kurze Sätze, wenn es sich anbietet, aber auch längere, um die Zusammenhänge klarzustellen. Man kann die Geschichte deshalb sehr gut verfolgen, weil du sie in einem Handlungsstrang erzählst und aufgrund deiner fehlenden Fehler bei Rechtschreibung und Grammatik, kommt man auch nicht ins Stolpern. ^^ Durch die Einleitung "Es war" fühlte es sich wie ein Märchen an und da hat dein Schreibstil sehr gut dazu gepasst.
    Ein paar kleine Verbesserungsvorschläge möchte ich dir aber trotzdem geben. (:
    Fangen wir bei den Beschreibungen an - die sind noch etwas dünn gesät. Das ist nicht schlimm, ich weiß, wie das ist. Man fängt erst später an mehr zu beschreiben, wenn man sich vor Augen geführt hat, dass der Leser nicht dasselbe Bild im Kopf hat, wie man selbst. Damit ich mir als Leser die Umgebung gut vorstellen kann und sie so sehe, wie du sie siehst, musst du mir ein paar Inputs geben, damit mein Kopf weiß, welche Bilder er erzeugen muss. ;) Hast du im Anfangssatz schon gemacht, deshalb fand ich den auch so super, weil man gleich wusste, es ist Nacht und sehr dunkel. Aber wie dunkel ist es wirklich? Waren in der Stadt einige Lichter an? Vielleicht von Straßenlaternen? In dem Zusammenhang kannst du natürlich auch beschreiben, wie das Licht auf den Schatten wirkte. Hat er es gemieden und sich deshalb eine schmale Seitengasse gesucht, in der keine Laternen waren? War es windig? Wenn ja, wie stark war der Wind? Ließ er die Blätter der Bäume rauschen? Oder war es vollkommen windstill? Gab es andere Geräusche? Zerriss vielleicht der Schrei eines nachtaktiven Vogel-Pokémon kurz die Stille? Ein Hoothoot vielleicht oder ein Kramshef mit einer Gruppe Kramurx?
    Als der Schatten an den Häusern vorbeigeht, waren da die Fenster und die Rollläden geschlossen? Gerade solche Details sind gut, um zu verdeutlichen, wie stark die Anwesenheit Darkrais auf die Menschen wirkt, wenn keine Fenster oder Wände die Albträume aufhalten können. Im Prinzip hast du das schon gesagt, stimmt, aber du musst es zeigen. Nennt sich Show, don't tell und soll heißen, dass man dem Leser die Situation anhand von Beschreibungen zeigen muss und nicht nur erzählen, was passiert. Hat das Evoli eigentlich einen Laut von sich gegeben? Und wie wirkte sich das Licht der Entwicklung auf die Umgebung aus? Blendete es Darkrai? Und wie sah Nachtara dann aus? Leuchteten die gelben Ringe auf seinem Körper? Wie wirkten seine roten Augen? Überrascht oder glücklich?
    Lauter solche Sachen könnte man noch hinzufügen. (: Und das waren jetzt nur die Umgebungsbeschreibungen! Der Fokus deiner KG liegt ja auf Darkrai und du hast schon einen kleinen Einblick in seine Gefühlswelt gegeben. Aber auch hier könnte man noch etwas mehr in die Tiefe gehen. Hat er vielleicht irgendwelche Gedanken? Was dachte er konkret, als er auf die Stadt schaut? Und, wie wirkt das Evoli auf ihn? Gerade an dieser Stelle könnte man den bösen Blick von Darkrai etwas erklären. Du könntest auch noch näher beschreiben, warum ihn gerade der treuherzige Blick des Evoli so berührt. Er war doch bestimmt zuerst sehr verwundert darüber?
    Du siehst, du hast hier noch Potenzial zum Ausbauen der Beschreibungen. Aber ich sehe hier allgemein sehr viel Potenzial bei dir! ;)
    Deine Botschaft, die du mit der Story vermitteln willst, ist jedenfalls klar: Einsamkeit verbittert und nicht jeder ist von Grund auf schlecht. Manchmal muss man sich nur trauen auf jemanden zuzugehen, um das Eis zu schmelzen. Darkrai wurde in der Vergangenheit einfach missverstanden, aber das kleine Evoli wusste nichts von ihm und konnte sich deshalb seine eigene Meinung bilden. Dadurch gewannen sie sich gegenseitig als Freunde. (: Schön, da krieg ich ein richtig gutes Gefühl.


    Und damit wär ich auch schon am Ende von diesem Kommi. In diesem Sinne: Happy Writing! ^_^


    - Cynda

  • Hey


    Erstmal vielen, vielen Dank für den Kommentar!
    Hab mich wirklich sehr darüber gefreut.
    Ja...ich schreib schon ein bisschen länger, aber das war die erste Geschichte über Pokémon.
    Vielleicht arbeite ich die noch aus, aber wohl eher nicht. Hab grad zu viele Ideen, die ich noch aufschreiben muss.
    Mit den Beschreibungen hab ich immer so meine Probleme, aber ich arbeite dran. Außerdem lag es mir bei er Geschichte daran, die Gefühle zu beschreiben, so dass man sich eher in die Person hineinversetzen kann. Gefühle liegen mir mehr als Umgebungen... ;)
    Märchen kommen auch auf jeden FAll noch, aber dazu muss ich erst ein Märchenbuch finden und das kann noch dauern...

  • Hallo :3


    ich nehme mich mal deiner zweiten Geschichte an. Aber zuvor wollte ich noch was anderes sagen:

    Gefühle liegen mir mehr als Umgebungen...

    Das kann ich gut nachvollziehen, aber du darfst nicht vergessen, dass man Gefühle auch sehr gut durch die Umgebung vermitteln kann. Ob man zum Beispiel eine bunte Wiese im Sonnenschein oder dunkle, kalte Gassen umschreibt, hat großen Einfluss auf die Stimmung des Lesers. Du kannst also deine Gefühlsbeschreibungen sehr schön damit unterstreichen und musst dich nicht zu stark auf die Emotion selber konzentrieren. Es kann nämlich auch passieren, dass es einem Leser plötzlich schwer fällt sich mit dem Protagonisten zu identifizieren, wenn du "zu viele" Gefühle direkt beschreibst. Versuch mal als Übung nur eine Umgebung zu beschreiben. Vielleicht eine, die dir gefällt oder die du eh in einer deiner Geschichten verwenden willst. Wir haben in der Schreibschule ein Thema, das helfen kann. Dort kannst du auch Fragen stellen oder deine Übungen posten, damit man sie bewerten kann. Also wenn du mal die Motivation hast, kannst du es ja mal versuchen ^^


    Märchen kommen auch auf jeden FAll noch, aber dazu muss ich erst ein Märchenbuch finden und das kann noch dauern...

    Im Internet kannst du auch vieles finden. Ich persönlich liebe es ja ein Buch in der Hand zu halten, aber wenn man sich etwas in Märchen einlesen will, reicht das ja auch:
    http://www.1000-maerchen.de/classics,1.htm
    http://www.internet-maerchen.de/maerchen/index.html
    http://www.goethe.de/lrn/prj/mlg/deindex.htm




    Kommen wir jetzt zu "Der Name Mew". Schöner Titel, der andeutet, dass die Geschichte wohl mit dem Namen zu tun hat und entweder die Entstehung oder Bedeutung näher beleuchtet. Viel verrät es natürlich dennoch nicht, weil das "wie" offen bleibt. Nachdem ich mir die Geschichte durchgelesen habe, finde ich die Titelwahl auch sehr passend.



    Eine sehr schöne Geschichte. Klingt wie eine Fabel oder fast schon wie ein Märchen. Bei solchen Geschichten ist es zum Beispiel nicht unbedingt nötig die Umgebung zu beschreiben. Zu viele Beschreibungen wirken eher störend und lenken vom Geschehen ab, weil es hier nicht um Emotionen oder ähnliches geht. Dieser Stil liegt dir sehr gut, weil du dich sehr einfach auf das Wesentliche konzentrieren kannst. Es wird alles wichtige erwähnt, die Schwestern ausreichend beschrieben und nicht mehr als nötig. Ähnlich ist es auch bei den Dialogen. Die Protagonisten reden nicht zu viel und lenken dadurch auch nicht von der Handlung ab; es wird nur das Wesentliche geäußert, sodass man als Leser weiß, was geschieht.
    Ein paar kleine Schwächen sind mir aber aufgefallen:
    "Sie lebten lange Zeit glücklich, doch irgendwann trennten sich ihre Wege." - Durch diesen Satz wirkt es so, als ob ein Unglück geschieht, weil sie vorher "glücklich" leben und dann ein "doch" folgt. Dieses "doch" bezieht sich bei dir inhaltlich aber eher darauf, dass die Schwestern einfach getrennte Wege gehen. Ich würde den Nebensatz also eher mit "dann" einleiten oder im Hauptsatz ein "zusammen" einfügen, damit der Bezug von "doch" klarer wird.
    "Sie lief so schnell sie konnte zu ihrer Schwester, doch sie kam zu spät. Miu fand Akira tot auf einer Lichtung im Wald." - Inhaltlich ist die Situation nicht ganz nachvollziehbar. Miu läuft "zielgerichtet" zu ihrer Schwester und diese befindet sich aber im Wald. Warum? Woher wusste Miu wo genau ihre Schwester ist, wenn diese nicht grad zu Hause im Dorf war. Eine zufällige Lichtung im Wald findet man ja nicht so schnell. Hier fehlt die Erklärung für den Leser. Vielleicht bei der Vision erwähnen, dass die Schwester im Wald überfallen wird oder beim Wasser holen usw. Etwas, das auf den Ort deutet, wenn er sich von dem unterscheidet, wo man eine Mutter und Ehefrau sonst erwartet.
    "„Schwester, was hast du getan?!“, fragt sie entsetzt." - Hier ein ähnliches Problem. Die Schwester erwacht erst wieder zum Leben und fragt sofort Miu, was diese getan hat. Wie kommt sie darauf, dass Miu etwas getan haben muss? Eine kleine Überleitung wäre hier hilfreich. Vielleicht, dass die Schwester erst fragt, was passiert ist oder selber sich daran erinnert, dass sie eigentlich tot sein müsste. Das wären so inhaltliche Logikfehler, ie beim Lesen auffallen. Ansonsten stören nur noch die Absätze etwas. Ein Absatz sollte nur gesetzt werden, wenn eine neue Situation eingeleitet wird. In der Einleitung zum Beispiel gehört die Aussage, dass Akira heiratet und Miu in den Wald geht, noch immer zum Satz, der sagt, dass ihre Wege sich trennen. Das ist alles eine Information. Der nächste richtige Absatz ist dann bei "Eines Abends", da hier eine völlig neue Situation eingeleitet wird, die auch den Hauptteil von der Einleitung trennt. Die Absätze bei den direkten Reden sind natürlich so völlig in Ordnung; das bleibt dem Autor selber überlassen, ob man bei einem neuen Sprecher einen Absatz macht. ist ja durchaus üblich. "[...] und ging Richtung Stadt davon. Traurig sah Miu ihr nach." gehört ebenfalls zusammen, sollte also nicht durch einen Absatz getrennt werden. Wie genau man Absätze verwendet (oder auch Zeilenumbrüche) kannst du auch bei uns in der Schreibschule nachlesen :3


    Was mir sehr gut gefallen hat, war, dass du für die direkte Rede von Arceus und Mew kursive Schrift anstelle von Anführungszeichen genutzt hast. Finde, dass ist eine tolle Idee, um die Kommunikationsart der Pokémon darzustellen. Sehr schön ist auch definitiv die Auswahl des Namens "Miu". Schon am Anfang dachte ich mir, dass er wohl im Zusammenhang mit dem Titel steht, weil er beim Lesen Mew total ähnlich ist. Die Idee ist also echt toll, vor allem, weil du wirklich einen anderen Namen verwendet hast (und nicht einfach "Mew"). Insgesamt passt der Erzählstil sehr gut zur Geschichte. Wie am Anfang schon erwähnt, hat das was von einer Fabel und solche Namensursprünge sind ja auch ein typisches Thema dafür. Sehr schöne Geschichte bis auf die paar stilistischen Schwächen, die aber leicht auszubessern sind.



    .: Cassandra :.

  • Sorry, aber ihr müsst noch ein bisschen auf die neue Geschichte warten, weil ich bald Geburtstag habe und deshalb nicht an die Datei drankomme, weil die als Anhang an einer E-mail ist und ich die nicht gespeichert habe.
    Ich wollt aber auf jeden Fall den Titel verraten: Mewtus Erwachen
    Achja, könnte mir irgendwer erklären, wie die Spoiler funktionieren, ich krieg das nicht hin!!!
    Dann könnt ich nämlich auch ein Bild dazu packen.


    LG Krissi

  • Endlich hab ich auch mal Zeitgefunden, die neue Geschichte zu posten
    Tadaaa! Hier ist sie:




    Mewtus Erwachen



    Schmerz. Das war alles, was er fühlte. Langsam schlug er die Augen auf. Er lag in einer Art Wassertank. Er war gefangen! Direkt neben seinem Ohr war ein nervtötendes Piepen zu hören. Er hob die Hände an die Wand seines Gefängnisses und versuchte, nach draußen zu sehen. Der Raum war hell. Steril. Weiße Fliesen am Boden, weiße Wände und grelles weißes Licht, das in den Augen schmerzte. An der Wand stand ein Computer, der etwas aufzeichnete. Von diesem kam auch das Piepen.
    Doch das Wesen im Tank wollte mehr sehen als nur dieses Stückchen Raum. Vorsichtig streckte er die Hand vor. Der Deckel des Tanks öffnete sich und schwebte durch den Raum. Langsam erhob sich auch das Wesen aus dem Tank. Er sah sich um.
    Plötzlich begann ein rotes Licht über ihm zu blinken und ein schriller Laut gellte durch den Raum. Schon riss ein Mann die Tür auf. Ein Mensch.
    Woher wusste er das? Er war ein Wesen ohne Erinnerung, ohne Namen. Wer war er?
    Die Augen des Mannes weiteten sich entsetzt, als er ihn im Raum schweben sah. Dann zog er eine Spritze und rammte sie ihm in den Arm. Noch mehr Schmerz. Mit einer einzigen fließenden Bewegung packte er die Spritze und zog sie sich aus dem Arm. Dann schleuderte er den Deckel des Tanks gegen den Mann. Dieser wurde von den Füßen gerissen und flog gegen eine Wand. Noch mehr Menschen strömten durch die Tür, doch er schleuderte sie beiseite. Dann zerstörte er die Decke und erhob sich in die Luft.Entsetzte Schrei gellten durch die Luft. Ein Mann sprach in ein Mikrofon.
    Hilfe! Mewtu ist Erwacht! Wir können es nicht kontrollieren“
    Kurze Zeit später kamen noch mehr Menschen. Doch diese sahen anders aus. Sie zogen Maschinengewehre und feuerten auf ihn. Doch nichts konnte ihn treffen. Seine Psychokräfte hielten alle Kugeln ab. Nur eine durchbrach seine Verteidigung und traf ihn an der Schulter. Noch mehr Schmerz. So schrecklich. Er schrie gequält auf.
    Plötzlich schrien auch die Männer mit den Waffen. Mewtu war verwirrt, doch dann bemerkte er das Leuchten hinter sich. Ein kleines rosafarbenes Wesen schwebte neben ihm.
    Hallo Mewtu, ich bin Mew, sagte das kleine Wesen. Komm mit mir, ich werde dir helfen. Aber wir müssen jetzt gehen.
    Ich komme mit dir, entschied Mewtu.
    Dann griff er nach der Hand des kleinen Wesens, seiner neuen Freundin. Immer höher flogen sie, fort von den Menschen, fort von den Waffen, fort von den Schmerzen. Zum ersten Mal seit seinem Erwachen spürte Mewtu etwas anders als Schmerzen. Erleichterung. Hoffnung.



    Über ein Kommentar würde ich mich wie immer freuen.
    Und die Absätze sollen eigentlich nicht so, die kommen immer so, weil ich das nur kopiere und einfüge.
    Bild folgt später.


  • ♪Melodie
    des Lebens ♪


    Langsam verschwand die Sonne hinter den Hügeln und färbte die Stadt rot und golden. Es war eine wunderschöne, romantische Szene, doch das Pokémon sah nichts davon. Sie hielt die Augen geschlossen und lauschte der Musik des Sonnenuntergangs. Denn alles hatte eine Melodie. Wenn sie die Augen öffnete, konnte sie diese Melodien sogar sehen. Bunt zogen sie sich durch die Welt und bedeckten diese mit Farbe.
    Doch in letzter Zeit waren die wunderschönen, warmen Klänge der Natur kalten Klängen und düsteren Farben gewichen. Geräusche von Technik und Fortschritt. Und niemand hörte mehr die verzweifelten Rufe der Natur, deren Lieder wieder erklingen wollten, jedoch brutal von den Lauten des Stahls und Betons unterdrückt wurden. Niemand außer ihr. Ihr Name war Meloetta und einst war sie die Herrin der Musik gewesen. Einer Musik, die nun vergessen war. Wie sie selbst auch.
    Traurig begann Meloetta ein leises Lied zu Summen. Dunkelblau flochten sich die Töne in das schwarz und violett der Nachtmusik. Blumen begannen um sie zu blühen und Glühwürmchen flogen herbei. Rot und golden flochten sie ihre Töne in Meloettas Lied. Silbern erklang der sanfte Wind in den Bäumen. Für einen kurzen Moment war alles lebendig. Doch dann hörte Meloetta auf zu summen und die Melodie verklangen. Die Blumen verblühten und die Glühwürmchen starben. Das Klingeln des Windes verlor sich mit einem traurigen Seufzen in der Nacht.
    Mit einem Mal war eine andere Stimme zu hören. Rosafarben sang sie von der Schönheit des Lebens und vom Leben selbst. Das Lied ließ Meloetta nicht mehr los, denn es war voller Leben; ein winziger Hoffnungsschimmer in dieser kalten, toten Welt. Langsam folgte sie dem Lied bis zu dessen Sängerin. Diese war ein blondes Mädchen, das auf einer Bank saß. Sie hielt die Augen geschlossen, als wollte sie nichts von der Welt sehen und sich nur auf die Musik konzentrieren. Leise, wie um das Mädchen nicht zu erschrecken, begann auch Meloetta zu singen. Ihr Lied war nun nicht mehr so traurig. Blau und Rosa verflochten sich die Töne und erhoben sich in die Luft, als wollten sie die ganze Welt mit ihrer Melodie trösten und heilen. Das Mädchen riss erstaunt die Augen auf, als es die neue Stimme hörte. Sie schloss den Mund, öffnete ihn wieder wie um etwas zu sagen, doch kein Wort kam heraus.
    Nein, bitte hör nicht auf zu singen, sagte Meloetta leise. Es tut so gut, endlich mal wieder eine schöne Melodie zu hören.
    „Wer bist Du?“, fragte das Mädchen neugierig.
    Ich bin Meloetta, die Herrin der Musik. Doch die Lieder der Natur, meine Lieder, sind schon vor langer Zeit verklungen. Niemand hört sie mehr. Niemand achtet auf die Musik des Windes in den Bäumen oder auf die Schönheit der Blumen. Alle sind nur auf Profit und Geld aus, niemand hat Zeit, um kurz stehen zu bleiben und zu lauschen.
    „Doch! Ich bin oft hier, weil es nicht so laut ist wie in der Stadt. Dort kann ich noch nicht einmal meine eigenen Gedanken hören. Ich heiße übrigens Melody“
    Ein schöner Name, wie passend für eine Sängerin.
    „Die wahre Sängerin bist doch Du! Ich habe noch nie so schönen Musik gehört wie Deine. Du bist es doch, die bei Sonnenuntergang ihr Lied singt, oder?“
    Ja, das bin ich. Ich erinnere die Natur an ihre Lieder, versuche sie nicht vergehen zu lassen, doch es wird immer schwieriger. Der Stahl und eure neumodische Technik sind Gift für die Musik. Irgendwann wird sie einfach für immer verstummen und verschwinden, wie ich auch.
    „Nein! Du darfst nicht einfach verschwinden. Was sollte ich denn ohne die Musik tun? Ich brauche sie! Ohne Musik ist die Welt doch tot und kalt!“
    Das ist sie in der Tat. Aber daran kann ich nichts ändern. Meine Verbindung zu dieser Welt wird immer schwächer, denn zum Überleben brauche ich Menschen, die sich an die Natur erinnern, Menschen wie dich. Denn mit deinen Liedern singst du die Melodie des Lebens, meines Lebens.
    „Magst du nicht bei mir bleiben? Wir könnten Menschen suchen, die auch noch singen und tanzen und so dein Überleben und das der Musik sichern“
    Ich würde dich immer begleiten. Was soll ich denn noch hier, so nah an der Stadt? Lass uns gehen, Melodie des Lebens.
    So verließen Melody und Meloetta die Stadt. Sie drehten sich nicht um. Sie blickten nie zurück. Denn es sollte ein neues Zeitalter beginnen. Eines, in dem die Natur wieder stark sein und die Menschen ihr Rufen wieder vernehmen würden.

  • Hy Krissi,

    du bist noch etwas neu im Bisaboard, was? Trotzdem habe ich dein Kurzgeschichten-Topic bemerkt und möchte dir gerne einen kleinen Kommentar dazu hinterlassen :3 Ich hoffe ich kann dir ein wenig helfen.


    Mewtus Erwachen
    Das Thema, das du für deine Kurzgeschichte gewählt hast, ist in Pokémonkreisen natürlich nicht nur ein sehr Bekanntes, sondern meiner Meinung nach vor allem auch sehr Interessantes. Um Mewtu, sein Erwachen und sein Leben gibt es so viele Geschichten oder Fanfictions, auch zwei Pokémonfilme wurden Mewtu gewidmet, wenn ich mich richtig erinnere (Waren es zwei? In einem der neuen spielt es ja als Mega-Mewtu-Y auch noch mit) … Jedenfalls ist es ein Thema, über das man viel philosophieren und entsprechend auch eine Menge schreiben kann, gute Wahl! Der Titel ist einfach gehalten, aber das ist meiner Meinung nach auch nicht unbedingt schlecht. Er beschreibt den reinen Sachverhalt und lässt dabei eine Bewertung aus, man weiß also nicht, ob das Erwachen den Menschen vielleicht schadet, oder ob Mewtu diesen eher wohlgesonnen ist. Wir wissen nicht wo (können uns aber schon etwas Richtung Labor o.ä. vorstellen) und auch nicht, warum Mewtu aufwacht. Ich denke, dass Letzteres ein wichtiger Punkt ist und frage mich zu Beginn auch, ob dieser noch geklärt wird (dazu unten dann mehr ^^‘). Trotzdem ist der Titel vielleicht etwas zu flach, zu oberflächlich. Die Dinge über die man nachdenken kann, wenn man ihn sieht, sind nicht allzu umfassen und insgesamt ist das auch gar nicht so viel. Aber vielleicht ist sowas auch mal ganz gut und eventuell wolltest du ja sogar genau das damit erreichen, dass man sich gar nicht so viele Fragen stellt, sondern einfach mal anfängt zu lesen. Denn immerhin verspricht es auch ohne die Fragen eine spannende Geschichte zu werden (was Geschichten zum Thema Mewtu meiner Meinung jedoch so oder so in den meisten Fällen sind <3).


    Was mir unglaublich an deinem Schreibstil gefällt, ist deine Fähigkeit Dinge sehr dramatisch zu umschreiben und die Geschichte somit relativ spannend zu gestalten, ohne viel zu beschreiben oder auf etwas großartig genauer einzugehen. Das Händchen dafür hat nicht jeder, aber du scheinst das einfach zu können, finde ich sehr gut. Du verwendest interessante Stilmittel wie „abgehackte Sätze“, beispielweise die allerletzten zwei Worte – sowas ist irgendwie melodramatisch und versetzt den Leser einfach in eine zu einem derart dramatischem Thema passende Stimmung. Den Inhalt der Kurzgeschichte finde ich übrigens ebenfalls ziemlich gut gelungen, du hast nicht allzu viel Stoff aufgefasst, aber ich finde Mews Auftritt in der Kurzgeschichte interessant, auch wenn Mews Charakter etwas oberflächlich bzw. flach wirkt, dadurch, dass du sie weder beschreibst, noch selbst zu Wort kommen lässt (wobei das bei Kurzgeschichten oft so ist, dass „unwichtigere Dinge“ außen vor gelassen werden, was Beschreibungen angeht; ob Mew jedoch für die Kurzgeschichte unwichtig ist, ist wieder eine andere Frage). Eventuell hättest du tatsächlich den ein oder anderen Satz zu Mew verlieren können, einfach um ihren Charakter für den Leser offener wirken zu lassen, denn was Mew in der Kurzgeschichte macht ist ja eigentlich positiv und sollte auch eine entsprechende Ausstrahlung haben, was jedoch aufgrund der fehlenden Umschreibungen dazu etwas fehlt. Ich weiß, eine Kurzgeschichte soll kurz sein und nicht allzu umfassend, aber gerade Emotionen (oder Hinweise auf Emotionen, d.h. Mimik, Stimmlage, Gestik, usw.) sind essentiell für eine Kurzgeschichte, denn mit Gefühlen arbeitet sie (dafür kannst du lieber an Umgebungsbeschreibungen, sowie detaillierten (und nicht unbedingt nötigen) Hintergrundinformationen (zu Charakteren, Orten o.ä.) sparen). Trotzdem gefällt mir das Ende ziemlich, wie Mew und Mewtu gemeinsam in den Himmel steigen und wie du dann noch das Thema Hoffnung, bzw. vielleicht sogar etwas „Krieg“ oder „Weltfrieden“ aufgreifst ist dir finde ich sehr gut gelungen. Man kann in diese kurze Szene also schon einiges hineininterpretieren und selbst wenn du das nicht wolltest, ist dir das gut gelungen. Oft ist es nämlich so, dass Leser etwas ganz anderes denken als der Autor / die Autorin es vielleicht tut, doch das ist manchmal auch einfach ganzschön interessant und gleichzeitig auch gut für den Autor. However~


    Ein paar Sachen, auf die du achten solltest, gibt es selbstverständlich auch, denn nichts ist perfekt. Ich weiß ja nicht, wie lange du schon schreibst, aber ich denke mal, du bist noch nicht allzu lange im Forum, also noch keine Ewigkeit? Wie auch immer, dazu lernen kann man immer, selbst erfahrene Autoren lernen jeden Tag etwas Neues (oder sollten sich zumindest nicht vor Neuem verschließen, denn „perfekt“ ist wie gesagt niemand und nichts, das Wort existiert meiner Meinung nach um einen Wunsch von uns auszudrücken; einen Status den wir nicht erreichen können, aber erreichen wollen) und mit diesem Kommentar möchte ich natürlich auch erreichen, dass du in Zukunft noch etwas ändern kannst. Als erstes fällt mir auf, dass du einige Dinge ganzschön schnell beschrieben hast. Nochmal: eine Kurzgeschichte ist zwar kurz, aber kann auch etwas länger sein. Selbst 1.000; ach sogar zwei oder dreitausend Wörter sind eine normale Länge für Kurzgeschichten, deine hat schätzungsweise 600-700 Wörter, würde ich sagen – das ist gar nicht so viel wie du vielleicht denkst. Versuch dir ruhig bei Umgebungs- aber auch Aktionsbeschreibungen Zeit zu lassen, beziehungsweise beides zu verbinden. Auf die genaue Umgebung brauchst du in Kurzgeschichten, wie bereits gesagt, nicht so deutlich eingehen, dafür sind Aktionen umso wichtiger, weil es vielleicht gar nicht so viele gibt. Also wie genau bricht Mewtu durch die Decke? Wie reagieren die Menschen darauf (Mimik und Gestik sind hier das A und O!)? Auch dass eine Kugel Mewtu in die Schulter trifft beschreibst du zwar, meiner Meinung nach jedoch etwas passiv. Bei sowas kannst du ruhig richtig auf den Charakter eingehen, beschreib seinen Schmerz, die Qualen die eine solche Wunde mit sich bringt und die entsprechenden Gefühle und Gedanken (Wut, Hass, Aggressivität, Verzweiflung, Angst, was auch immer du glaubst, wie sich dein Charakter fühlt …). Bei sowas ist es wichtig, sich in die Lage des Charakters hineinzuversetzen. Mir hilft es vor dem Schreiben solcher Szenen einfach ein paar Sekunden die Augen zu zumachen und mich in die Lage reinzudenken. Anschließend schreibe ich schnell alle meine Gedanken und Emotionen die ich dem Moment simuliert habe auf ein Blatt Papier und beginne dann diese in die Szene einzubauen, indem ich sie beschreibe oder mit anderen Stilmitteln zeige (wobei Beschreiben für das Erste schon eine sehr gut Option ist).


    Was mir außerdem noch aufgefallen ist: Du hast Mewtu am Anfang als „er“ bezeichnest, schreibst dann einige Sätze darauf „das Wesen“ und als der Forscher dann reinkommt schreibst du wieder „er“, beziehst das Pronomen jedoch nicht auf den Forscher (was man beim ersten Drüberlesen ganz klar so versteht), sondern auf „das Wesen“, also Mewtu. Du siehst, „er“ und „das Wesen“ passt nicht gut zusammen. Entweder beschreibst du Mewtu von Anfang an als Wesen und benutzt das Pronomen „es“, beziehungsweise umschreibst Mewtu mit Synonymen wie „die Kreatur“ oder du wertest Mewtu von Anfang an als eine Person (= „er“). Dann darfst du allerdings nicht „das Wesen“ schreiben. Da Mewtu allerdings ein Wesen und kein Junge (z.B.) ist, macht „es“ meiner Meinung nach mehr Sinn, zumal Mewtu relativ unpersönlich beschrieben wird. Apropos: Wenn du aus Mewtus Sicht schreibst, darfst du auch nur beschreiben, was Mewtu weiß, bzw. wissen kann, andernfalls musst du die Perspektive wechseln und aus der eines neutralen Erzählers schreiben. Hierzu gebe ich dir mal ein Beispiel, weil das nicht immer so einfach ist:
Erzähler der dritten Person aus Sicht von Mewtu: „Mewtu richtete sich auf, als die Tür sich öffnete sah es einen panisch wirkenden Menschen mit weißer Kleidung in den Raum treten, welcher seinen zitternden Finger auf es gerichtet hatte.“
Neutraler Erzähler der dritten person: „Mewtu richtete sich auf, als die Tür sich öffnete sah es einen panischen Forscher in den Raum treten, welcher voller Schrecken auf das Pokémon deutete.“
Ich hoffe an dem Beispiel hast du gemerkt, wo der Unterschied liegt. Ein Mewtu weiß nicht was ein Forscher ist und kann auch nicht wissen ob er panisch ist oder nicht. Es kann nur wissen, dass er panisch wirkt (oder auch nicht). Ein neutraler Erzähler (auch allwissender Erzähler genannt) hingegen weiß einfach, dass es ein panischer Forscher ist – dem ist dann auch nichts entgegen zu setzen. Die Wahl eines Erzählers und aus dessen Perspektive richtig und sinnvoll zu erzählen ist oft nicht so einfach, da macht jeder mal Fehler (mir passiert das auch ^^‘). Du bist in der Geschichte immer mal etwas hin und her gesprungen, was deine Erzählperspektive angeht. Übe das einfach, experimentier ruhig ein bisschen rum und schreib aus den verschiedensten Sichten!


    Ich hoffe du konntest mit meinem kleinen Kommentar etwas anfangen! (: Ich habe mal bewusst diese und nicht deine neuste Kurzgeschichte gewählt, da mir die Thematik etwas mehr zugesagt hat und ich an ihr einige Dinge (wie die Sache mit dem Erzähler) einfach gut erläutern könnte, ich hoffe das ist okay für dich. 

    Ich würde mich freuen mehr von dir zu lesen, Krissi! Bis dahin noch viel Spaß beim Schreiben und liebe Grüße,

    Chess

  • Wow, wieder ein sehr langer Kommentar. Danke!
    Jetzt zur neuen Geschichte



    Erinnerungen


    Es war kalt und nass. Man konnte das leicht geöffnete Fenster kaum erkennen. Oder das Zimmer dahinter. Und noch weniger konnte das Mädchen im Zimmer das Pokémon im Baum vor dem Haus gegenüber erkennen. Das Wesen beobachtete sie schon eine ganze Weile. Mal sah es traurig aus, dann wieder wütend.
    Eine Erinnerung blitzte auf: an glückliche Tage. Ein kleines sechsjähriges Mädchen wachte gähnend auf. Ihre blonden Haare standen in alle Richtungen vom Kopf ab. Ihr Blick fiel auf das Stofftier auf dem Nachttisch.
    „Guten Morgen Bianca. Hast du gut geschlafen?", fragte sie und lachte. "Ja ich hab auch gut geschlafen. Und sooo schön geträumt! Aber jetzt müssen wir zum Frühstück!" Das Mädchen nahm die Puppe und lief die Treppe hinunter.
    Bianca lächelte traurig. Obwohl sie sich damals weder bewegen, noch reden konnte, war sie glücklich gewesen. Denn das Mädchen, ihr Mädchen, war bei ihr gewesen.


    Eine weitere Erinnerung: Das Mädchen war jetzt etwas älter, vielleicht 8 Jahre. Sie lag auf dem Bett und weinte.
    Was ist denn los?
    Die Kleine sah auf. „Ach Bianca, die Jungs ärgern mich immer in der Schule! Sie schubsen mich und klauen meine Sachen", schniefte das Mädchen.
    Aber das ist doch nicht so schlimm. Du bist viel mutiger als sie! Jetzt hör auf zu weinen und zeigs ihnen!
    „Genau das mach ich! Gleich morgen!"
    An diesem Tag hatte Bianca gelernt zu sprechen. Was war das für ein schöner Tag gewesen! Nun konnte sie Lisa alles erzählen, was sie wollte.


    Ein Jahr später: Lisa machte Hausaufgaben. Bianca saß auf dem Schreibtisch.
    "Mann, ich kapier Mathe einfach nicht!", murmelte Lisa.
    Lass mich mal sehen, sagte Bianca. Das ist doch ganz einfach! Schnell hatte sie Lisa die Aufgabe erklärt.
    Diese sah sie an. "Weißt du was? Meine Mama meint, ich bin langsam zu alt, um mit Stofftieren zu reden. Aber wenn du Mathe kannst, dann kannst du wirklich reden und denken und ich glaub das nicht nur, oder? Ach Bianca, ich hab dich lieb!" Lisa umarmte die Puppe.
    Ich hab dich auch lieb!, sagte Bianca.


    Noch eine Erinnerung. Und noch eine. Immer schneller blitzten die glücklichen Momente vor ihren Augen auf. Bis sie an jenen schicksalhaften Tag gelangten.
    Es war ein Regentag wie dieser. Lisa war vor ein paar Wochen 10 geworden. Nun zogen sie um. Bianca lächelte, als sie sich daran erinnerte, wie sehr Lisa von dem neuen Haus geschwärmt und sich auf die neue Schule gefreut hatte.
    Alle Koffer waren gepackt. Alle Möbel in den Umzugswagen geräumt. Nur Bianca lag noch auf dem Boden. Sie wartete auf Lisa. Plötzlich war draußen ein Auto zu hören. Es fuhr fort. Lisa war gegangen! Ohne sie! Die Trauer wollte sie schier zerreißen. Aber noch hatte sie Hoffnung. Lisa würde nach ihr suchen. Sie würde zurückkommen.
    Erst viele Wochen später begriff Bianca, dass Lisa nie wiederkommen würde. Und von da an begann der Hass in ihr zu wachsen, bis er alles beherrschte. Irgendwann bemerkte sie, dass sie sich bewegen konnte. Von da an suchte sie nach Lisa.
    Diese war mehrfach umgezogen und mittlerweile 16. Sie lag in ihrem Zimmer und hörte Musik. Morgen würde sie zu ihrer Pokémonreise aufbrechen. Sie summte fröhlich vor sich hin und bemerkte das Pokémon nicht, dass in ihr Zimmer schwebte. Es kam lautlos wie ein Schatten, lautlos wie der Tod. Erst als es ihr die Kopfhörer ihres MP3-Players aus den Ohren zog, sah sie auf. Bianca beobachtete, wie Lisa erschrocken zusammenzuckte und zurückwich. Sie lächelte böse.
    Erinnerst du dich noch an mich?, fragte sie. Sechs lange Jahre hatte sie auf ihre Rache gewartet, doch nun konnte sie sie einfach nicht genießen. Sie wollte doch nicht, dass Lisa Angst hatte. Oder doch?
    „B-Bianca?", flüsterte Lisa.
    Das ließ den Zorn in ihr wieder auflodern. Du wagst es, mir weiterhin diesen Namen zu geben?! Bianca existiert nicht mehr. Du hast sie getötet! Du hast mich vergessen!
    „Nein!!! Meine Mutter meinte, sie kauft mir ein neues Stofftier. Ich wollte nicht. Ich wollte umdrehen. Als ob dich jemand ersetzen könnte! Jede Nacht habe ich geweint, weil du nicht bei mir warst. Ich wollte immer nur dich zurück!"
    Wirklich?, fragte Bianca unsicher.
    „Natürlich! Du warst schließlich meine beste Freundin!"
    Bianca warf sich Lisa um den Hals. Ich hab dich sooo vermisst! Ich habe immer nach dir gesucht! Nun werde ich immer bei dir bleiben!
    "Nichts wird uns mehr trennen. Versprochen!"
    Am nächsten Morgen brach Lisa wie geplant zu ihrer Pokémonreise auf.
    "Komm schon Bianca! Beeil dich!" Lachend rannte das Mädchen die Straße hinunter. Das Banette folgte ihr. Bianca war nun endlich wieder glücklich, denn sie hatte das erreicht, was sie eigentlich immer gewollt hatte. Sie hatte Lisa zurück.

  • So, ich weiß nicht ob das hier hin muss, aber ich schreib das jetzt einfach mal.
    WARNUNG! In dieser Story wird jemand sterben! Wer das nicht abkann/nicht lesen mag lässt die hier jetzt einfach aus. (Ich persönlich find das jetzt nicht so schlimm, weil ich ja nichts wirklich beschreibe, aber man weiß ja nie...)
    Ach ja, an alle unsichtbaren Leser (Ich weiß, dass ihr da seid!!!) Bedankt euch doch einfach oder so, damit ich weiß, dass euch meine Geschichten gefallen.
    Wie immer hätt ich gern einen Kommentar.



    Sehnsucht


    Warum bist du nicht bei mir? Warum musstest du mich verlassen? Damals in dieser kalten Nacht. Nun bin ich allein. Es ist kalt und nass, ich bin müde, hungrig und einsam. Es fühlt sich so an, als wärst du bereits Jahre fort, dabei sind es erst wenige Tage. Du warst mein Grund zu leben. Nun habe ich keinen mehr.
    Sie saß auf einem Berg. Der Regen tropfte von den Bäumen und vermischte sich mit ihren Tränen. Der eisige Wind zerzauste ihr goldbraunes Fell. In ihren Augen stand tiefe Trauer. Noch einmal hob sie den Kopf und klagte laut über den Verlust ihres Geliebten. Ihr todunglückliches Heulen durchschnitt die Stille der Nacht. Sie blickte hinab in den Abgrund vor ihr und schien zu lächeln.
    Bald werde ich bei dir sein, flüsterte sie. Ein letztes Mal nahm sie sich Zeit, um sich an jeden Moment mit ihm zu erinnern. Denn diese Erinnerungen würden mit ihr gehen.


    Damals war sie noch jung. Klein, mit flauschig rotbraunem Fell. Sie war das einzige Kind ihrer Mutter, was sie meistens furchtbar langweilte. Auch an jenem Tag schlich sie sich wieder fort um den Wald zu erkunden. Das fand sie so viel spannender als zu schlafen. Sie rannte fröhlich herum, als sie plötzlich einen Abhang hinunter stolperte. Dort landete sie genau vor den Füßen eines kleinen Wesens. Es war ein Vulpix wie sie selbst auch. Sie sahen sich erstaunt an.
    Hallo, wie heißt du?, fragte sie neugierig.
    Lucas. Und du?
    Ich bin Fiona. Wollen wir was zusammen machen? Mir ist sooo langweilig!
    Na klar! Lachend rannte er los und sie folgte ihm. Das war der Beginn ihrer Freundschaft.


    Weitere Erinnerungen blitzten auf: An viele erfolglose und erfolgreiche Jagden, an Spielen im Herbstlaub und im Schnee. Der Moment, in dem sie sich beide gemeinsam zu Vulnona entwickelt hatten, stand ihr noch genauso klar vor Augen, wie die Vollmondnacht, in der ihr Lucas seine Liebe gestanden hatte.


    Die meiste Zeit waren Fiona und Lucas unzertrennlich, so auch in jener Nacht. Es regnete, Blitze zuckten vom Himmel und Donner grollte. Doch Fiona hatte keine Angst. Schließlich war Lucas bei ihr. Plötzlich schlug ein Blitz direkt neben ihnen in einen Baum ein, der sofort anfing zu brennen.
    Es hatte aufgehört zu regnen, sodass sich das Feuer rasend schnell auf die anderen Bäume ausbreiten konnte. Schon bald stand der gesamte Wald in Flammen!
    Da lang!, schrie Lucas und rannte los. Sie folgte ihm. Immer tiefer rannten sie in den Wald hinein, während ihnen das Feuer immer näher kam. Auf ein Mal stürzte direkt über ihnen ein brennender Ast herab. Lucas schmiss sich mit voller Wucht gegen Fiona und stieß sie aus der Gefahrenzone. Er selbst wurde dadurch jedoch von dem Ast erfasst.
    Lucas!!!, schrie sie entsetzt.
    Lauf weiter! Zum See! Ich komme nach! Einen kurzen Moment verharrte sie regungslos, dann rannte sie weiter zum See. Obwohl sie so gerne glauben wollte, dass er wieder kam, wusste sie tief in sich drin, dass sie ihn zum letzten Mal lebend gesehen hatte. Lange wartete sie am Rande des Sees. Doch niemand kam.
    Als der Regen wieder einsetzte und die Flammen nach und nach erloschen, lief sie zurück zur ehemaligen Lichtung. Dort lag Lucas. Mit verkohltem Fell und zertrümmerten Knochen. Sie zerrte den schweren Ast von ihm herunter und warf sich an seine Seite. Sie jaulte herzzerreißend. Da hörte sie leise seine schon brüchige Stimme.
    N-Nicht weinen Fiona. Dir geht es gut. Das ist die Hauptsache. Ich bereue nichts. Ich liebe dich! Dann schloss Lucas die Augen und starb. Sie weinte und der Regen vermischte sich mit ihren Tränen und tropfte auf sein langsam erkaltendes Fell. Lange Zeit saß sie neben ihm. Dann stand sie auf und ging fort, Richtung Berge, ohne sich noch einmal umzusehen. Sie machte sich nicht die Mühe nach ihrer Familie zu sehen und ihnen ihr Überleben mitzuteilen. Schließlich hatte sie sowieso nicht vor, noch lange zu bleiben.


    Dann war sie mit ihren Gedanken im Jetzt angekommen und sprang – ohne die Augen noch ein letztes Mal zu öffnen – in den Abgrund. Es würde nicht weh tun. Seit er gestorben war, spürte sie sowieso nichts mehr. Es war, als hätte er alle Gefühle mit sich genommen. Alle außer der Sehnsucht nach ihm.
    Nichts geschah. War sie etwa schon tot? Vorsichtig blinzelte Fiona und bemerkte, dass sie in der Luft über dem Abgrund hing. Jemand hielt sie am Nackenfell fest und hob sie vorsichtig aus der Schlucht. Erst als sie wieder im Gras lag, konnte sie das Pokémon ansehen. Es war ein Vulnona, dessen Fell golden glühte. Sie hätte ihn überall erkannt.
    Lucas? Was tust du hier? Aber du bist... bist Du nicht...
    Ich bin tot. Ja. Doch ich bin nun sowas wie dein Schutzengel. Du darfst noch nicht sterben
    , sagte er.
    Aber du bist nicht mehr bei mir. Warum soll ich dann noch leben?
    Weil du leben kannst. Du hast eine Familie. Und was ist mit unserem Kind?
    Welches Kind?!

    Das Kind, das in dir wächst, antwortete er. Du weißt es selbst noch nicht, aber vertrau mir. Du musst leben für mich und unser Kind und außerdem habe ich dich nie wirklich verlassen. Ich war die ganze Zeit bei dir. Selbst wenn du mich nicht sehen kannst, passe ich immer auf dich und das Kleine auf. Ich liebe dich! Leb wohl. Dann löste er sich auf. Nur ein goldener Schimmer blieb zurück.


    Einige Zeit später...
    Fiona liegt mit ihrer kleinen Tochter im Gras. Sie ist nach ihrem Vater benannt: Lou. Der Vollmond steht am Himmel. Fiona blickt hinauf und lächelt. Der Mond verbindet sie mit ihm und erinnert sie daran, dass er Tag und Nacht über sie wacht. Er wird für immer einen Platz in ihrem Herzen haben. Nach einer Weile wendet sie sich vom Mond ab und bringt ihre Tochter zum Schlafen in die Höhle.
    Wind kommt auf und scheint ein paar Sterne vom Himmel zu wehen. Sie schweben zur Erde und formen dort den leuchtenden Körper eines Vulnonas. Kurz steht er vor der Höhle, dann tritt er lautlos ein. Sein Licht erhellt den Raum, während er seine schlafende Familie betrachtet.
    Als das kleine Vulpix-Mädchen die Augen aufschlägt und ihn anblickt, lächelt er. Dann löst er sich langsam auf. Als auch Fiona erwacht, ist er längst verschwunden. Nur noch ein goldener Schimmer schwebt in der Luft.


    Lg Krissi

  • Hallo Krissi,


    ich kam die letzten Tage eher zufällig auf dein Topic und nach dem Lesen deiner letzten Geschichte "Sehnsucht" hatte ich das Bedürfnis, dir dazu etwas Feedback zu hinterlassen. Im Übrigen sollte ich schon einmal sagen, dass dir die gefühlvolle Darstellung in deinen Geschichten gut gelingt und nicht nur einmal äußerst lesenswert ist.
    Du beginnst dabei gleich einmal mit einem Monolog Fionas, um ihren Herzschmerz darzustellen, wenngleich hier noch nicht genau abzuschätzen ist, was mit ihrem Freund passiert ist. Der Lebenswille scheint gebrochen und dieser Anfang, bevor man nun in die Vergangenheit reist, ist zum Einen geeignet, da man in Erfahrung bringen möchte, was geschehen ist und zum anderen ist es hier möglich, mit Vulnona mitzufühlen und sich um sie zu sorgen. Das starke Gefühl breitet sich schnell auf den Leser aus.
    Besonders niedlich ist danach die erste Begegnung mit Lucas, in der sie frohen Mutes auf ihn eingeht und die beiden, Kinder wie sie sind, spielen gehen, ohne großartig über den jeweils anderen nachzudenken. Man kann hierbei im weiteren Verlauf von einer Sandkastenliebe reden und diese kindlich naive Art ist dir ebenfalls gelungen. Dafür kamen die weiteren kleinen Erinnerungen in meinen Augen etwas zu kurz. Ich sehe, dass du dich hauptsächlich auf die erste Begegnung und den Abschied konzentriert hast, jedoch hätte man diese beiläufig erwähnten Einschübe noch ausweiten können. Zumindest den letzten Part, als er ihr seine Liebe gestanden hat, ist dabei in meinen Augen ein ebenso wichtiger Moment im Leben, da sich dadurch für beide vieles verändert und auch die generelle Einstellung anders wird, wie man auch im weiteren Verlauf dann lesen konnte.
    Schließlich beginnt die eigentlich wichtige Stelle. Ich für meinen Teil frage mich, warum sie tiefer in den Walf laufen, wenn es doch außerhalb sicherer wäre und das Feuer würde sich meines Erachtens auch nicht so schnell ausbreiten, geschweige denn könnte Lucas den herabfallenden Ast so schnell bemerken, dass er sich umdreht und Fiona aus dem Gefahrenbereich bugsiert. Das mag aber auch nur mein Empfinden sein. Auf jeden Fall ist diese Szene anfangs spannend formuliert, da noch nicht abzusehen ist, was passieren wird, und wandelt sich danach recht schnell in einen herrzerreißenden Abschied und die Vorstellung, wie sie nun bei ihm liegt, erzeugt Mitgefühl für sie. Erwähnenswert seien hier seine letzten Worte, da man wohl oder übel nicht mehr damit gerechnet hätte und sie die schlussendliche Trauer nur noch verstärken. Die Darstellung ist dir wirklich gelungen und es wäre sogar noch möglich gewesen, dieses treffende Ereignis auszuweiten, wenngleich es in dieser Form ebenfalls Emotionen erzeugt.
    Die Idee eines Schutzengels gefällt mir und bringt die Geschichte schlussendlich doch noch zu einem, ich möchte jetzt nicht sagen fröhlichen Ende, aber zumindest fühlt man sich erleichtert, dass es doch noch eine Wendung gab und die beiden einige letzte Worte miteinander teilen konnten. Wie auch das Kind; eine nette Geste, die Kleine nach ihrem Vater zu benennen. Am Ende hätte ich mir gewünscht, dass Lou ihrem Vater ebenfalls unbewusst entgegenlächelt, hat sie ihn doch nie gesehen und hätte damit eine Regung zeigen können. Aber auch das ist eher ein kleiner Zusatz. Im Endeffekt zählt der bleibende Eindruck und deine Geschichte ist dahingehend sehr bewegend.


    Von daher belasse ich es hiermit und hoffe, dass dir die Kritik in irgendeiner Weise hilft. Vielleicht liest man sich ja mal wieder.


    ~Rusalka

  • Hallo Krissi :3
    Seit nun fast drei Monaten, seit du "Melodie des Lebens" gepostet hast, möchte ich es kommentieren. Leider dauert so was bei mir immer etwas länger, wofür ich mich hiermit entschuldigen möchte. Ich hoffe, du freust dich auch jetzt noch über einen Kommentar zu dieser Geschichte. ^-^


    Allein der Titel hat mich sehr neugierig gemacht. Ich mag Musik sehr gerne und habe mich gefragt, wie du mit diesem Begriff der Melodie des Lebens umgehen wirst.
    Du beginnst mit einer Beschreibung, in der du allerdings etwas grob bleibst. Es gibt Leute, die mögen keine langen Beschreibungen, ich hingegen mag es, wenn man gerade zu Beginn eines Textes mit Beschreibungen eine Atmosphäre kreiert. Zum Beispiel hättest du die Stadt genauer beschreiben können. Ich schätze mal, es ist eine Stadt aus Einall. Wenn dem so ist, dann hättest du noch auf ihre Besonderheiten eingehen können. Für Rayono vielleicht etwas wie: "Es wirkte, als stünde das Riesenrad in Flammen." Natürlich musst du überhaupt nichts ändern. Du gehst ja im zweiten Satz direkt auf die Wirkung ein, sodass man sich als Leser auch ein Bild davon machen kann. Ich jedoch hätte mich auch über ein paar mehr Worte gefreut, die genau diese Atmosphäre erzeugt hätten.
    Dass Meloetta eine Rolle in dieser Geschichte spielt, hätte man sich denken können, trotzdem ist es grammatikalisch falsch, dass du sofort mit dem Pronomen "sie" beginnst. Zunächst schreibst du "das Pokémon" und dann "sie". Es wirkt einfach falsch, weil "Pokémon" Neutrum ist und somit ein "es" hätte folgen müssen. Selbst Meloetta ist offiziell nicht weiblich, sondern geschlechtslos (vgl. Bisafans-Pokédex) allerdings sieht dieses Pokémon sehr weiblich aus und es ist nicht ganz so schlimm, es als "sie" zu bezeichnen. Nur solltest du am Anfang damit aufpassen, welche Pronomen du nutzt. Im zweiten Absatz jedoch passt das "niemand außer ihr" sehr gut, da du so auf die Nennung ihres Namens andeutest. Es ist einfach etwas schwierig, die richtige Balance zu schaffen.
    Ich weiß eigentlich ziemlich wenig über Meloetta, aber ich finde die Idee wunderschön, dass sie nicht nur die Melodien von allem und jedem hören kann, sondern zugleich die Töne sieht, die sich wie bunte Bänder durch die Welt ziehen. Da kommt mir ein wunderbares Bild in den Kopf, wie sie am Rande einer Stadt auf einem kleinen Hügel mit einem einzelnen Baum sitzt und traurig sieht, dass die grau-blauen Bänder der Stadt die orangefarbenen der Wiese überdecken. (Das ist, weshalb einige lieber weniger Beschreibungen haben, weil man als Leser dann mehr Freiheiten für seine Vorstellungen hat.) Dann beginnt Meloetta zu summen und du beschreibst all die Farben, all das Schöne, welches ihre Melodie bringen kann. Das einzige, was mich an diesem Absatz stört, ist, dass die Glühwürmchen sterben. Schließlich hat Meloettas Melodie, wenn ich es richtig verstanden habe, sie nicht geschaffen, sondern nur herbeigelockt. Ich würde sie deshalb an dieser Stelle auch von den Blumen lösen, also in einen separaten Satz packen und sie vielleicht in der Dunkelheit verschwinden lassen. Generell finde ich die Wirkung, die du hier mit einer Aufzählung erreichen könntest, noch viel eindrucksvoller. Aber vergiss nie, dass das alles nur Vorschläge sind und letztendlich du entscheiden musst, wie du deine Texte am besten findest. Ich versuche nur Hilfestellungen zu geben, denn eine Bildsprache ist in deinen Texten definitiv schon enthalten. Dafür reicht es, sich diesen Satz anzusehen: "Das Klingeln des Windes verlor sich mit einem traurigen Seufzen in der Nacht." Sehr schön beschrieben. *-*
    Dann bringst du Hoffnung in deine Geschichte. Hoffnung in Gestalt von Melody, die die Schönheit des Lebens und der Natur noch nicht vergessen hat. Auch ihre Beschreibung fällt recht knapp aus. Ich habe mir angewöhnt, auf so etwas zu achten, auch wenn ich selber Schwierigkeiten damit habe, mir Personen tatsächlich vorzustellen. Nur ein (von Meloetta) geschätztes Alter hätte mich noch interessiert. Ich könnte an dieser Stelle auch noch mal auf die blöden Personalpronomen eingehen, da "Mädchen" grammatikalisch gesehen ebenfalls Neutrum ist, aber das lasse ich jetzt, weil die wenigstens an solchen Stellen tatsächlich mit "es" weiterschreiben. An einer Stelle tust du das sogar. Vielleicht achtest du ja in Zukunft mal darauf, denn das einzuhalten ist wirklich schwierig.
    Der folgende Dialog beinhaltet fast gar keine Begleitsätze. Das ist etwas, was mich nicht sonderlich stört, was zu ändern aber meist doch ganz sinnvoll wäre. So wie es ist, muss sich jeder selbst überlegen, in welcher Gefühlslage, mit welcher Mimik und Gestik die Sprecher ihre Worte sagen. Glücklicherweise kann man bei dieser Geschichte die Sprecher sehr gut voneinander unterscheiden, es gibt jedoch genug Texte, bei denen das viel schwieriger ist, weshalb Begleitsätze oder kleine Erklärungen zwischen dem Gesagten sehr praktisch sein können. Es könnte ja beispielsweise sein, dass Melody im Laufe des Gespräches von der Bank aufsteht, dass sie versucht, Meloetta zu trösten. Ist sie verzweifelt oder wütend? Es kann währenddessen so viel passieren, was dem Leser nicht mitgeteilt wird. Und bei so was ist es immer besser, etwas mehr zu beschreiben, da Gespräche ein meist wichtiger Punkt sind. Du darfst nie vergessen: Leser sind relativ dumme Gestalten. Sie wissen viel weniger als du und du entscheidest, wie viel du preisgibst. Wenn du nicht beschreibst, dann wird sich jeder selbst ein Bild machen, das vielleicht ganz anders ist, als das, was du vermitteln wolltest. Dann musst du mehr Informationen geben, um zum richtigen Ergebnis zu gelangen.
    Am Ende schließt sich Meloetta Melody an und nennt sich "Melodie des Lebens", weil sie genau diese gesungen hat. Ich finde es etwas schade, dass diese Aussage so unkommentiert dasteht. Sie muss ja noch nicht einmal mit Worten kommentiert werden. Vielleicht ein einfaches Lächeln von Melody, das sagt: "Wir schaffen das." oder etwas in der Art. Genau das fehlt hierbei noch. Außerdem würde ich dir raten, auch die wörtliche Rede mit einem Punkt zu schließen. Diesen lässt man nur weg, wenn ein Begleitsatz folgt.
    Der letzte Satz bzw. die letzten zwei Sätze stützen sich nicht mehr nur auf Hoffnung, sondern auf ein Wissen, dass die Welt wieder besser werden würde. Ich bewundere diesen Optimismus, aber es ist ein positives, hoffnungsfrohes Ende für eine Geschichte über die sterbende Welt. Und das mag ich. Man sollte die Hoffnung nicht verlieren. Ich bin mir sicher, dass Meloetta und Melody nette, singende Menschen finden werden.


    Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Kommentar eine kleine Freude bereiten. Und ich wünsche viel Spaß am weiteren Schreiben. :3
    ~Shira Seelentau

  • Halloween-Special

    Gefährten der Nacht


    Die Menschen lieben sie: die gruseligen Geschichten von Vampiren, Werwölfen und anderen Wesen, die nur an Halloween existieren. Aber in Wirklichkeit glaubt kaum einer an sie. Doch es gibt sie tatsächlich. Sie sind Verwandte der Pokémon, die auf der Schwelle zwischen Mensch und Tier stehen. Es gibt tausende von ihnen: Magnayen, die sich in Menschen verwandeln können und Fletiamos, Iksbats oder UhaFnirs, die Blut saugen; Tandraks, die Jungfrauen ins Wasser locken und ertränken, Hundemons direkt aus der Hölle, besessene Pflanzen wie Pumpdjinns und Tromborks und noch viele mehr. Sie alle nennt man "Gefährten der Nacht", denn sie alle meiden das Sonnenlicht. Normalerweise sieht man sie nicht, aber an Halloween sind die Grenzen zwischen Aberglaube und Realität so dünn, dass auch Menschen ihr wahres Wesen erkennen können. Ansonsten hält man sie für ganz normale Pokémon. Und wer weiß, vielleicht hast du selbst eines dieser Wesen in deinem Team und hast es bloß noch nicht bemerkt? Ich jedenfalls hatte ein solches Iksbat in meinem Team. Doch dies erkannte ich erst an Halloween...


    Schon das Wetter lud zum Gruseln ein: Nebelschwaden zogen durch den nächtlichen Wald, in dem ich mit ein paar Freunden um ein Lagerfeuer saß und erschufen so eine wunderbar düstere Atmosphäre. Wir hatten gemeinsam die Zelte aufgebaut und als es dunkel geworden war, hatten wir uns ans Feuer gesetzt und grillten nun. Wie es der Brauch ist, erzählten wir uns gegenseitig Gruselgeschichten.
    Als die Kirchturmuhr Mitternacht schlug, wurde mir doch ein wenig mulmig zu Mute, aber ich dachte mir nichts dabei. Unwillkürlich griff ich nach den Pokébällen an meinem Gürtel. Mir fiel jedoch erst später auf, dass einer von ihnen verschwunden war.
    Mit einem Mal legte sich eine schmale Hand auf meine Schulter! Erschrocken stieß ich einen spitzen Schrei aus und fuhr herum. Hinter mir stand eine zierliche Frau. Sie hatte pechschwarze Haare, die leicht violett schimmerten. Um den Hals trug sie einen Pokéball. Doch am auffälligsten waren ihre leuchtend gelben Augen.
    „Oh Entschuldigung, ich wollte Dich nicht erschrecken“
    „Ach schon ok“, murmelte ich. Mir war es irgendwie peinlich, dass ich mich so erschrocken hatte.
    „Darf ich mich für eine Weile zu Euch setzen?“, fragte sie.
    Wir bejahten und rückten ein wenig näher zusammen, sodass sie neben mir Platz nehmen konnte. So saßen wir eine ganze Weile da und hörten uns die Geschichten an, die sie erzählte. Sie konnte das viel besser als wir. In der tiefschwarzen Nacht, die nur vom flackernden Licht unseres Lagerfeuers durchbrochen wurde, wirkten ihre Erzählungen unglaublich real. Wir rückten noch enger zusammen und bei jedem kleinsten Laut aus der Dunkelheit um uns herum erschraken wir furchtbar aus Angst, eins der mystischen Wesen könnte uns anfallen.
    Als sie aufstand um sich zu verabschieden, fragte ich sie noch nach ihrem Namen. „Schatten“, antwortete sie. Die Kirchturmuhr schlug eins, bevor ich mich darüber wundern konnte, dass sie den selben Namen trug wie mein Iksbat. Schatten war schon fast zwischen den Bäumen verschwunden, als sie sich in etwas Fledermausartiges verwandelte und davon flog. Wir erschraken furchtbar, immerhin hatten wir knapp eine Stunde mit einer Vampirin verbracht! Erst am nächsten Morgen bemerkte ich, dass mein Iksbat samt Pokéball verschwunden war. So sehr wir auch danach suchten, der Ball blieb verschwunden...

  • Und noch was!




    Wie Feuer und Donner


    Als er erwachte, spürte er rein gar nichts. Nicht die Kälte des Bodens, nicht den Regen oder den eisigen Wind. Nur diese innere Leere. Genau dort, wo sein Herz sein sollte. Hatte er etwa kein Herz? Doch. Mit einem seltsam hohlen Klopfen schlug es in seiner Brust. Und dennoch fühlte es sich so an, als wäre er innerlich leer. Was war das bloß? Und wer war er?
    Eine Erinnerung blitzte auf: Wie er sich aus den Hüllen eines andern Körpers erhob. Er und noch ein zweites Wesen. Sein Gegenstück. Sein bester Freund, sein Bruder und zugleich sein Todfeind: Zekrom. Doch so sehr er sich auch anstrengte, an seinen eigenen Namen konnte er sich nicht erinnern.
    Plötzlich hörte er in seinen Gedanken eine warme, tröstliche Stimme. Ich nenne dich Reshiram. Du sollst all denen helfen, die an die Wirklichkeit glauben. Er erinnerte sich daran, dass diese Stimme zuvor seinem Bruder Zekrom die Wünsche zugeteilt hatte. Deshalb musste er ihn jagen. Ihn vernichten. Denn die Wünsche zerstörten die Wirklichkeit. In einer Welt der Träume verschloss sich jeder vor der Wahrheit. Vielleicht würde ein Sieg über seinen Bruder auch diese schreckliche Leere in ihm ausfüllen.
    Reshiram erhob sich in die Luft. Instinktiv spürte er, dass sein Bruder noch in der Nähe war. Er wusste sogar, in welcher Richtung dieser sich befand. Reshiram flog los. Der Wind, den er vorher gar nicht gespürt hatte, peitschte nun in stürmischen Böen über seinen schuppigen Körper und die Regentropfen stachen wie Eissplitter auf seinen ledrigen Schwingen. Er flog schnell, um den Gipfel des Berges, auf dem sich Zekrom befand, möglichst bald zu erreichen.
    Kurze Zeit später hatte er sein Ziel erreicht und stieg auf in höhere Luftschichten. Über den Wolken war die Luft noch eisiger, doch nun richtete er seine gesamte Aufmerksamkeit auf Zekrom. Dieser hatte anscheinen den gleichen Plan gehabt wie er selbst, denn er war bereits auf einen Kampf vorbereitet und empfing Reshiram mit einem gewaltigen Brüllen, bevor er sich auf ihn stürzte. Flammen peitschten durch die Luft, Blitz und Donner jagten einander über den Himmel. Sie waren wie Feuer und Donner. Sie wollten eins sein und schufen doch nur Zerstörung. Plötzlich spürte Reshiram einen glühenden Schmerz in der Seite, der heller war als all seine Flammen. Er brach zusammen und stürzte vom Himmel. Sofort war Zekrom an seiner Seite.
    Bruder, was habe ich getan? Das wollte ich nicht! Zekrom brüllte seinen Kummer in den Nachthimmel hinaus, während Reshiram immer schwächer wurde. Doch dann hörten sie wieder eine Stimme. Es war die Stimme aus ihren Erinnerungen.
    Ich bin der Herr der Welten. Ich habe euch geschaffen. Und wie dankt ihr mir? Indem ihr euch vernichtet! Diese Stimme, die vorher so tröstlich geklungen hatte, vibrierte nun vor Macht und Zorn. Doch eine letzte Chance sollt ihr noch bekommen! In einem gleißenden Lichtblitz erschien Arceus, der Herr der Welt, neben ihnen. Ich werde euch heilen, sprach er.
    Und dann geschah ein Wunder. Ihre Verletzungen heilten und die Leere in ihren Herzen schloss sich. Denn sie konnten nicht ohne einander existieren. Sie waren wie Feuer und Donner, gefährlich und zerstörerisch. Aber dennoch konnten sie friedlich nebeneinander leben ohne sich gegenseitig zu vernichten. Sie waren wieder verbunden, waren wieder eins. Denn auf Blitz und Donner folgt Feuer. Und es gibt keinen Wunsch ohne Wirklichkeit, wie es keinen Schatten ohne Licht gibt. Sie konnten einander nicht vernichten, da sie nicht ohne einander existieren konnten. Tief in ihrem Innersten waren sie immer nur Teile eines Ganzen gewesen.

  • So, da es wieder Zeit für eine neue KG ist und niemand kommentieren wollte, wird das jetzt halt ein Dreifachpost. Macht auch nichts!




    Mitternachtsengel


    Panisch lief das Mädchen durch die nächtichen Straßen. Sie war in einem Club gewesen und hatte die Zeit vergessen. In zehn Minuten musste sie zu Hause sein, also beeilte sie sich jetzt besser. Die Straßenlaternen warfen gelbliches Licht auf die Häuser. Alles wirkte ruhig, doch das Mädchen wurde das Gefühl nicht los, verfolgt zu werden. War da nicht eine Bewegung? Nein, es war zum Glück nur ein Schatten im Licht der Laternen. Der Schrei eines Kramurx jagte ihr einen Schrecken ein.
    „Reiß Dich zusammen Mona!“, murmelte sie leise. Sie atmete tief durch und ging langsam weiter, als sie urplötzlich gepackt und in eine finstere Seitengasse gezerrt wurde. Ein dunkler Schatten fiel über ihr Gesicht, als ihr Gegenüber sie gegen die kalte Hauswand drückte.
    „Dein Geld!“, zischte der Mann. Mit einem Mal weiteten sich seine Augen und er wich entsetzt zurück. Er drehte sich um und wollte davon rennen.
    Doch er kam nicht weit. Aus dem Schatten fuhr eine Klaue, die sich in seinen Rücken bohrte. Mit einem grässlichen Knacken brach sein Rückgrat und er fiel wie eine Puppe zu Boden. Ein schwacher Lichtstrahl traf auf die Klaue und Mona erkannte, dass diese eigentlich ein Kopf war. Sie fuhr herum. Hinter ihr erhoben sich schwarze Schwingen, die bis auf ihre Farbe Engelsflügeln glichen, und sechs violette Augen blickten aus drei Köpfen auf sie herab. Ein Trikephalo! Mitten in der Stadt!
    Diese Wesen waren gefährlich. Sie töteten, ohne mit der Wimper zu zucken. Das beste Beispiel dafür war der Mann von gerade eben. Panisch wich Mona zurück und stolperte aus der Gasse. Das Wesen folgte ihr. Sie rannte los, lief die Straße hinunter und immer weiter. Sie achtete nicht auf den Weg, lief nirgendwo hin, versuchte nur dem tödlichen Trikephalo zu entkommen. Doch dann stand sie auf einmal in einer Sackgasse. Rings um sie herum ragten Häuser auf und hinter ihr war immer noch der Drache. Im Licht der Straßenlaterne sah er wie ein dunkler Racheengel aus, gekommen um die Menschheit zu vernichten. Mona wich noch weiter zurück und stieß mit dem Rücken gegen die nächste Hauswand. Sie sank zu Boden und schloss die Augen.
    „Bitte... Tu mir nichts...“, hörte sie sich selbst wimmern. Ein sanftes Stupsen ließ sie innehalten. Das Trikephalo blickte sie neugierig an. Es schien ihr keine Angst machen zu wollen. Auch das Blut war von der Schnauze verschwunden.
    Vorsichtig streckte Mona die Hand aus. „Danke“, brachte sie mühsam hervor. Einer der kleineren Köpfe stieß sanft gegen ihre Fingerspitzen. Mona konnte nicht anders. Sie musste den Drachen einfach streicheln. Dieser stieß ein Grollen aus, das vermutlich ein Schnurren sein sollte. Dann packte sie plötzlich ein Kiefer am Shirt und sie wurde in die Luft gerissen. Sie schrie entsetzt auf und wehrte sich verzweifelt gegen den Griff des Drachen, doch sie konnte sich nicht befreien. Einer der kleineren Köpfe schob sich vor ihr Gesicht. Keine Angst, schienen die Augen zu sagen. Zögernd beruhigte sie sich wieder. Das Trikephalo setzte sie scheinbar gerade noch rechtzeitig vor ihrem Haus ab. Ein Blick auf die Armbanduhr sagte ihr, dass sie noch einen Moment Zeit hatte, also wandte sie sich noch einmal dem Drachen zu
    „Woher weißt Du, dass ich hier wohne?“
    Der Drache schien zu grinsen.
    Mona wollte gerne noch mehr über ihren geheimnisvollen Retter erfahren, also begann sie mit dem naheliegensten und zog vorsichtig ihren Pokédex. „Darf ich?“
    Alle drei Köpfe nickten zustimmend. Das Trikephalo war ein Weibchen und sehr stark. Sie musste trainiert worden sein.
    Das Licht des Hauses ging an. Von drinnen rief ihr Vater nach ihr. Mona wandte sich zum Haus. „Ich komme sofort!", rief sie. Als sie sich wieder umdrehte, war der Weg leer.


    Die nächsten Wochen blieb Mona abends zu Hause. Sie hatte sich in der Dunkelheit noch nie wohl gefühlt, aber nun machte ihr die Nacht regelrecht Angst.
    Doch eines Abends war sie wieder unterwegs. Sie hatte sich von ihren Freundinnen überreden lassen und wollte sich mit ihnen auf einer Party treffen. Krampfhaft versuchte sie die Panik zu unterdrücken, die in ihr aufstieg. Als sie an der Gasse vorbei kam, in die der zwielichtige Mann sie gezerrt hatte, konnte sie kaum noch atmen und wollte schon umdrehen, da hörte sie ein leises Knurren hinter sich. Unerklärlicherweise fühlte sie sich sofort sicher und alle Angst fiel von ihr ab. Ein paar Schritte hinter ihr schwebte wie ein dunkler Schutzengel das Trikephalo. Ohne zu überlegen fiel sie ihr um den Hals. Der Drache wirkte verdutzt, ließ es sich aber gefallen. Als sich Mona von ihr löste, reckte sie den mittleren Hals. Daran hing ein Pokéball an einer hauchdünnen Silberkette.
    „Ist das Deiner?“
    Ein leichtes Nicken.
    „Und den willst Du mir schenken?“
    Mit einem leisen Grollen deutete einer der Köpfe erst auf den Pokéball, dann auf sie. Zögernd nahm Mona den schwarzen Ball. „Mitternachtsengel“ war in silbernen Lettern darauf geschrieben. Als sie den Ball am Gürtel befestigt hatte, wurde sie mit einem Mal ganz ruhig. Nie mehr müsste sie Angst haben, nie mehr müsste sie die Nacht fürchten. Denn von jetzt an hatte sie ihre Beschützerin, ihren Mitternachtsengel.

  • So, jetzt ist der Moment, an dem ich mich beschweren möchte! Ich fühle mich ignoriert!!! :D
    Aber weil mir das ja nichts ausmacht, kommt hier ein Weihnachtsspecial von mir.
    Wird aber auf jeden Fall noch überarbeitet, aber iwie bin ich spät dran, deshalb kommt das später.


    Weihnachts-Special


    Hiver et Noel
    (Teil 1)


    Es war kalt. Der Wind war eisig und der scheußliche Schneeregen durchweichte ihr Fell. Eigentlich war es nicht das richtige Wetter für den vierten Advent. Drei Tage vor Heiligabend sollte die Welt unter einer hübschen weißen Schneedecke schlafen und nicht von matschigen Pfützen bedeckt sein. Sie betrachtete ihr Spiegelbild in einer dieser Pfützen. Sie sah aus wie eine ins Wasser gefallene Katze, die sie ja auch war. Ihr Name war Hiver. Vielleicht ein seltener Name für ein Eneco, doch sie war ein Dezemberkätzchen und hatte diese Jahreszeit schon immer geliebt; besonders die Weihnachtszeit.
    Doch dieses Jahr war alles anders. Im Wald hatte es noch weniger zu fressen gegeben als letztes Jahr, so dass ihr Hunger sie schließlich in die Stadt getrieben hatte. Aber auch wenn das Fest der Liebe bereits vor der Tür stand, hatte niemand Mitleid mit einem zerzausten und hungernden Kätzchen. Die meisten ignorierten sie, hasteten von einem Laden zum nächsten um noch schnell die letzten Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Oft wurde sie auch getreten, wenn sie den vielen Beinen nicht schnell genug auswich. Nun saß sie in einem Pappkarton, der ihr aber auch kaum Schutz vor dem Regen bieten konnte. Doch dieser war ihr einziger Unterschlupf in dieser kalten Winternacht.
    Ein einsames Auto fuhr durch die kleine Gasse, die von einer Straßenlaterne schwach erleuchtet wurde. Der Kofferraum stand leicht offen, da er mit Unmengen von Geschenken gefüllt war. Ein kleines Geschenk löste sich aus dem Berg und fiel auf die Straße. Die Menschen bemerkten es nicht und fuhren weiter Richtung Stadtzentrum. Vorsichtig schlich Hiver zu dem Päckchen. Es war in rosafarbenes Papier eingewickelt und mit einer silbernen Schleife verziehrt. Daran hing ein Schild, auf dem Für Noel zusammen mit einer Adresse stand. Mit einem Mal wurde Hiver sehr traurig. Da saß nun ein kleines Mädchen, zumindest nahm sie das an, einsam unter dem Tannenbaum und wartete auf genau dieses Geschenk. Doch es würde nie ankommen. Dann wäre das Mädchen genau so unglücklich wie sie selbst. Und das wollte sie nicht. Deshalb fasste Hiver einen Entschluss: Sie würde das Mädchen finden und ihr das Geschenk bringen.




    (Teil 2)


    Die Sonne ging auf über Illumina. Ein Schwarm Dartiri flog auf und begrüßte den Morgen. Im Licht der ersten Sonnenstrahlen lief ein kleines Kätzchen durch den Schneematsch vom Vortag. Noch immer hielt es das Päckchen im Maul. Langsam wurde sie müde, da sie die ganze Nacht gelaufen war. Doch wenigstens hatte es aufgehört zu regenen und ihr rosa-orangenes Fell war mittlerweile getrocknet. Hiver sah sich am Fluss nach einem Platz zum Schlafen um.
    Hallo Kleine, ertönte mit einem Mal eine freundliche Stimme. Hinter Hiver stand ein weibliches Psiaugon.
    Hallo, erwiderte sie schüchtern.
    Ich bin Étoile und du?
    Hiver.
    Du siehst müde aus Hiver. Willst du dich nicht bei mir ausruhen und etwas essen?
    Sehr gerne.
    Hiver folgte Étoile in die Seitengasse, in der diese wohnte. Ihr Zuhause war wesentlich gemütlicher als Hivers Karton.
    Als sie sich bedankte, erwiderte Ètoile: Das ist doch nicht der Rede wert, bald ist doch Weihnachten und da sollte es jedem gut gehen. Schließlich ist es das Fest der Liebe und Freundschaft.
    Ich muss jetzt auch wirklich weiter, murmelte Hiver.
    Nichts da! Dir fallen ja schon fast die Augen zu. Ruh dich noch ein bisschen aus, bevor du weitergehst.
    Na gut, aber nur ganz kurz... und schon waren dem Katzenmädchen die Augen zugefallen.
    Als Hiver erwachte, fühlte sie sich so gut erholt wie schon lange nicht mehr. Jedoch war es bereits dunkel!
    OH NEIN!!! Ich muss ganz schnell los! Ich muss das Geschenk hier ganz schnell zu der Adresse bringen!, rief Hiver entsetzt.
    Lass mal sehen... Place Rose 5 Das ist ganz in der Nähe. Wenn du willst sind wir in einer Stunde da. Na komm, ich bring dich hin.


    (Teil 3)


    Lautlos wie die Schneeflocken zur Erde fallen, liefen Hiver und Étoile unter dem Licht des Mondes durch die Straßen der Stadt der Liebe. Hiver war sehr beeindruckt von all der Lichterpracht der winterlich geschmückten Stadt. Immer wieder erhaschte sie einen Blick auf den Prismaturm, der sogar noch heller strahlte als der Rest.
    Wunderschön, hauchte sie andächtig.
    Komm Hiver, wir müssen weiter. Morgen ist schon Weihnachten und wir haben das Haus noch nicht gefunden.
    Mühsam riss sich das Kätzchen vom Anblick des strahlenden Prismaturms los und folgte dem Psiaugon.
    Guck, hier ist der Place Rose, erkennbar an dem rosafarbenen Stein in der Mitte des Platzes. Jetzt müssen wir nur noch die Nummer 5 suchen und herausfinden, wo in dem Haus diese Noel wohnt.
    Sie hatten Glück, denn die Nummer 5 war ein hübsches kleines Einfamilienhaus in einer Seitenstraße. Hiver sprang aufs Fensterbrett. Von dort aus konnte man das Wohnzimmer sehen, in dem ein Tannenbaum stand. Er war mit silbernem Lametta, roten Kugeln und einem goldenen Stern auf der Spitze geschmückt und der schönste Weihnachtsbaum, den Hiver jemals gesehen hatte.
    Lautlos öffnete Ètoile mit ihren Psychokräften das Fenster. Hiver schlüpfte ins Haus und legte das Geschenk zu den anderen, die sich schon unter dem Baum stapelten. Dann sprang sie wieder hinaus und Ètoile schloss das Fenster. Es war, als wären sie nie hier gewesen.
    So! Mission erfüllt, sagte Ètolie lächelnd. Sie drehte sich zu Hiver um, die immer noch auf dem Fensterbrett saß und sehnsüchtig ins Zimmer blickte.
    Meine Mutter hat mir von diesen Bäumen erzählt und von dem ganzen Schmuck – sie stammt nämlich aus einer Zucht – aber ich hätte nicht gedacht, dass es so schön sein kann, sagte Hiver mit glänzenden Augen. Dann murmelte sie abwesend: Ich wünschte, ich könnte es auch miterleben.
    Wenn du möchtest, können wir uns die Feier heute Abend ja ansehen. Aber lass uns jetzt erstmal zum Prismaturm gehen. Dort ist ein Weihnachtsmarkt und wir finden bestimmt etwas zu essen.
    Langsam löste sich Hiver von der Scheibe und sprang zurück auf den Boden. Ja, gute Idee, sagte sie und klang dabei, als wäre sie mit ihren Gedanken ganz wo anders, als träume sie noch immer von einem Weihnachtsfest bei einer Familie.


    (Teil 4)


    Wieder wurde es Abend. Weihnachtsabend. Am späten Nachmittag hatte es wenigstens ein bisschen geschneit, so dass die Welt in ein pudriges weißes Kleid gehüllt war. Überall feierten Menschen. So auch in dem kleinen Haus am Place Rose. Dort packte ein kleines Mädchen von vielleicht 8 Jahren mit dunklen Haaren und ebenso dunkelbraunen Augen ihre Geschenke aus. Aber wirklich glücklich wirkte sie nicht. Genauso wenig wie die kleine Katze, die vom Fenster aus zusah.
    Wie gern wär ich dort, flüsterte diese.
    Im Haus öffnete das Mädchen ihr letztes Geschenk. Es war das Geschenk, das Hiver ihr gebracht hatte. Darin befand sich ein Plüsch-Enecoro. Doch anstatt sich zu freuen, schrie das Mädchen weinend: „Ich wollte doch ein echtes Enecoro! Und kein Plüschtier, das gar nicht lebt!“, und rannte hinaus. Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss. Ihre Eltern sahen sich bedrückt an, folgten ihr aber nicht.
    Dafür kletterte Hiver an der Fassade des Hauses hinauf, bis sie zu Noels Zimmer gelangte. Dort klopfte sie vorsichtig mit der Pfote an die Scheibe und maunzte. Das Mädchen sah mit verheulten Augen zum Fenster. Als sie das Eneco erblickte, weiteten sich ihre Augen und sie begann zu strahlen. Schnell lief sie zum Fenster, öffnete es und hob das Kätzchen ins Zimmer. „Wo kommst du denn her? Bist du mein Weihnachtsgeschenk?“ Mit einem glücklichen Schnurren schmiegte sich Hiver in ihre Arme. „Ich glaube, ich nenne dich Hiver“, flüsterte Noel „Passt doch gut zusammen, Winter und Weihnacht“
    Mit einem glücklichen Schnurren schmiegte sich Hiver in ihre Arme. Dabei berührte sie den blauen Stein an Noels Halskette. Als die beiden gerade dabei waren einzuschlafen, begann Hiver plötzlich zu leuten. Ein so helles Licht, dass sie die Augen schließen mussten, umgiebt Hiver und Noel. Als sie die Augen wieder öffneten, hatte sich Hiver zu einem Enecoro entwickelt. Erstaunt blickten sie einander an. Dann kuschelten sie sich überglücklich wieder zusammen und waren bald darauf wirklich eingeschlafen.
    Als Noels Eltern eine gute halbe Stunde später leise die Tür öffneten und die Beiden sahen, beschlossen sie das Kätzchen zu behalten.


    Ein Wesen beobachtet die Szene vom Fensterbrett aus. Es ist Ètolie. Sie lächelt sanft. Ein leises Glöckchenklingeln lässt sie aufblicken. Neben dem Fenster hält ein Schlitten an, der von sechs Damhirplex gezogen wird. Auf dem Schlitten sitzt ein Botogel. Es streckt die Hand nach ihr aus. Komm Ètoile, deine Aufgabe als Weihnachtelfe hier ist erfüllt.
    Immernoch lächelnd ergreift sie seine Hand und steigt auf den Schlitten. Ja, antwortet sie leise, Nun werden beide glücklich. Wir haben ihnen das größte Geschenk von allen gemacht: Freundschaft und Liebe. Denn darum geht es schließlich an Weihnachten. Nach einem letzten Blick ins Zimmer fliegt der Schlitten mit leisem Glöckchengeläut davon. Kurz darauf ist alles wieder still. Die Sterne leuchten und es hat wieder begonnen zu schneien.


    In diesem Sinne wünsche ich euch allen Frohe Weihnachten!


    LG Krissi

  • Moin Leute, ich meld mich dann auch mal wieder mit nem neuen Text.




    Der Hüter des Waldes


    Es war ein schöner Sommerabend. Als die Sonne rot am Horizont verschwand, fuhren die Waldarbeiter zurück in die Stadt. Sie bemerkten nicht, dass ihnen ein kleines Wesen hinterhersah. Der Hüter des Waldes: Celebi.
    Traurig erinnerte er sich an früher. Damals hatten die Menschen ihn mit Ehrfurcht behandelt. Sie hatten manchmal ein paar Bäume gefällt, aber nur so viel, wie sie zum Leben brauchten. Doch mittlerweile zerstörten sie sein Reich ohne Gewissensbisse. Sie hatten ihn vergessen. Nur einige wenige erinnerten sich noch, während die meisten ihn verspotteten, zum Beispiel indem sie das letzte große Stück Wald "Celebis letzte Ruhe" nannten. Auch die Waldarbeiter waren nicht besser.
    "Celebi wird schon nichts dagegen haben!" sagten sie, wenn sie einen weiteren Baum fällten und lachten.
    In diesem Moment fasste Celebi einen Entschluss. Er wollte sich nicht rächen, denn schließlich waren nicht alle Menschen böse. Aber er wollte sein Reich schützen und würde es den Menschen von nun an verweigern. Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, da war bereits eine riesige, undurchdringliche Dornenhecke um den gesamten Wald gewachsen. Niemand konnte ihn mehr betreten. Wer es versuchte, blieb in den Dornen hängen und starb.
    Die Menschen sprachen leise, im Flüsterton von der Macht Celebis. Es war genau das geschehen, was dieser nicht gewollt hatte. Die Menschen fürchteten ihn. Sie zogen sich zurück, ja sie flohen vor ihm.
    Nun wanderte Celebi bei Sonnenuntergang durch den Wald und vermisste die Menschen, die friedlich durch sein Reich gewandert waren. Er schwebte durch verlassene, von Pflanzen überwucherte Straßen, denn mitlerweile hatte die Natur sich die Stadt zurückerobert. Da hörte er plötzlich ein leises Weinen. Neugierig folgte er dem Laut in ein verlassenes Haus. Dort saß ein Mädchen auf dem Boden.
    Hallo! Was tust Du hier? fragt er.
    Erschrocken sah das Mädchen auf. Sie wich zurück und flüsterte: „Bitte tu mir nichts! Ich bin nicht mit Absicht hier" Celebi kam vorsichtig näher.
    Hab keine Angst. Ich tue Dir nichts. Ich bin Celebi, der Hüter des Waldes. Und wer bist Du?
    „Ich bin Mia", sagte das Mädchen. "Aber Du kannst nicht Celebi sein. Er bestraft die Menschen, weil sie zuviele Bäume gefällt haben!"
    Aber nein, ich wollte Euch nie bestrafen, Mia, im Gegenteil! Ich vermisse die Menschen, die friedlich durch meinen Wald wanderten. Ich wollte immer nur mein Reich schützen. Aber was tust Du eigentlich hier?
    „Ich habe mich mit meinen Eltern gestritten, weil sie mir verboten haben, hier in der Nähe zu wandern. Dann bin ich weggelaufen und durch eine Lücke in der Hecke hier reingekommen, aber jetzt finde ich nicht mehr zurück"
    Das ist okay, ich zeige Dir den Weg. Aber komm mich ruhig mal wieder besuchen. Es war sehr einsam hier in letzter Zeit.
    Mia lächelte. „Natürlich besuche ich Dich. Es ist sehr schön hier und Du bist ja auch nicht böse"
    Dann komm, ich bringe Dich nach Hause.
    Celebi schwebte voraus und führte Mia sicher zum Waldesrand. Dort verabschiedete er sich. Ihre Eltern waren sehr erstaunt, als sie Mia wohlbehalten aus dem Wald kommen sahen. Da erzählte sie ihre Geschichte und die Menschen begriffen, dass Celebi nur seine Heimat schützen wollte.


    Einige Jahre später...
    Sonnenlicht scheint durch die Kronen der Bäume. Schon lange ist die Hecke verschwunden. Viele Menschen spazieren durch den Wald. Auf einer Lichtung sitzt ein Mädchen und redet leise mit einem schwebenden grünen Pokémon. Sie lachen beide. Dann sitzen sie einfach da und erinnern sich.

  • Oh Mann!
    Keine Antwort und auch sonst nichts.
    Hab im Moment auch nicht viel geschrieben, deshalb jetzt eine meiner ersten KGs, die ich letztens gefunden habe.




    Aufeinanderprallen der Urgewalten


    Das Land erbebte. Der Boden riss kreischend auf. Ein riesiges rotes Wesen erhob sich aus der Erdspalte: Groudon.
    Er warf einen Blick zum Meer, denn dort lauerte die Gefahr. Auch das Wasser war unruhig. Es brauste und toste. Wütend warf Groudon einen Felsblock in diese Richtung. Aus der Teife des Meeres erhob sich nun ein blaues Wesen. Sein Erzfeind: Kyogre.
    Wasser spritzte von den Flügeln diese Wesens. Groudon knurrte. Wie eingebildet Kyogre doch war. Dann warf er den Kopf zurück und brüllte herausfordernd. Der Boden erzitterte. Gewaltige Wassermassen türmten sich zu einer riesigen Wand vor Kyogre auf. Die Herausforderung war angenommen. Der Krieg hatte begonnen.
    Tagelang wüteten die Urmächte. Tsunamis, Erdbeben und Vulkanausbrüche machten sämtlichen Wesen der Umgebung das Leben zur Hölle. Tausende starben oder wurden verletzt. Nun regierte das Chaos.
    In Panik rannten die Menschen herum. Auf der Straße weinte ein kleines Mädchen. Ihre Schwester versuchte sie zu trösten. Plötzlich stürzte die Wand neben ihnen ein. Verzweifelt hob das ältere Mädchen den Kopf. Herr Arceus, betete sie stumm, rette meinen Schwester. Dann stieß sie die Kleine beiseite, schloss die Augen und wartete auf den Tod.
    Doch wie durch ein Wunder geschah nichts. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen wieder und erschrak. Die Mauer schwebte direkt über ihr in der Luft! Und darüber, hoch am Himmel, flog Rayquaza, der König des Himmels.
    Arceus hat dich erhört, sagte die riesige grüne Schlange telepathisch. Dann wandte sie sich in Richtung des Meers.
    Euer Treiben habe ich lange genug geduldet. Ihr seid zur falschen Zeit erwacht! Schlaft weiter und hört auf, diese Welt in eurem Zorn zu vernichten!!!
    Nichts geschah. Da brüllte Rayquaza wütend auf. Urplötzlich war alles still. Die Menschen verbargen sich ängstlich und selbst Groudon und Kyogre erzitterten bei diesem Laut und hielten inne.
    Gehorcht mir!, knurrte Rayquaza. Es ist nicht die Zeit zum Kämpfen!
    Es gab einen gleißenden Lichtblitz und alle drei Pokemon waren verschwunden.


    10 Jahre später...
    Eine junge Frau spaziert mit einem vielleicht 16-jährigen Mädchen den Strand entlang. Das Meer ist ruhig, die Sonne scheint und auch in der Stadt ist nichts mehr von der großen Katastrophe zu sehen.