Ich habe mir anlässlich des Kommentar-Marathons einmal „Der Hüter des Waldes“ und „Aufeinanderprallen der Urgewalten“ angesehen. Weil du bei der zweiten dieser Geschichten extra erwähnst, dass das eine deiner ersten Kurzgeschichten ist, gehe ich davon aus, dass „Der Hüter des Waldes“ zu deinen neueren Werken zählt.
Bei beiden Geschichten habe ich irgendwie nur das Gefühl, dass du mit recht kurzen Sätzen erzählst, was in der Handlung passiert. Rein formal betrachtet ist daran nichts falsch, aber der Text wirkt auf mich dadurch einfach nur uninteressant. Vielleicht könntest du einmal ein paar Beschreibungen einfügen oder auf eine andere Art und Weise versuchen, aus jeder einzelnen Szene statt zwei, drei kurzen Sätzen einen ganzen Absatz zu machen.
Was das Ende angeht, enden beide Geschichten nach dem gleichen Schema. Trotzdem habe ich bei „Aufeinanderprallen der Urgewalten“ irgendwie das Gefühl, dass du mit den letzten zwei Zeilen eine neue Situation einleitest und dann plötzlich mitten in der Szene abbrichst. Bei „Der Hüter des Waldes“ ist dir der Schluss deutlich besser gelungen. Durch den abschließenden Satz „Dann sitzen sie einfach da und erinnern sich“ wirkt die Geschichte durchaus in sich abgeschlossen.
Bei „Aufeinanderprallen der Urgewalten“ habe ich beim Durchlesen übrigens ein paar Fehler entdeckt, die du vielleicht einmal ausbessern solltest:
Das Land erbebte. Der Boden riss kreischend auf. Ein riesiges rotes Wesen erhob sich aus der Erdspalte: Groudon.
Er warf einen Blick zum Meer, denn dort lauerte die Gefahr. Auch das Wasser war unruhig. Es brauste und toste. Wütend warf Groudon einen Felsblock in diese Richtung. Aus derTeifeTiefe des Meeres erhob sich nun ein blaues Wesen. Sein Erzfeind: Kyogre.
[...]
In Panik rannten die Menschen herum. Auf der Straße weinte ein kleines Mädchen. Ihre Schwester versuchte sie zu trösten. Plötzlich stürzte die Wand neben ihnen ein. Verzweifelt hob das ältere Mädchen den Kopf. Herr Arceus, betete sie stumm, rettemeinenmeine Schwester. Dann stieß sie die Kleine beiseite, schloss die Augen und wartete auf den Tod.
[...]