Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Schweiz: Schwuler Lehrer nach Beschwerden von homophoben Eltern gefeuert
    Noch heute können schwule Lehrer offenbar allein wegen ihrer sexuellen Orientierung ihren Job verlieren, wie ein Fall aus der Schweiz zeigt. (Politik - Europa)
    www.queer.de


    Rechtsruck ich hör dich pfeifen, es reicht schon aus schlichtweg offen schwul zu sein und du kannst gefeuert werden wenn im Falle von Schulen religiös fundamentalistische Eltern nur laut genug sind. Echt "schön", das immer vor Augen zu haben als queere Person.

  • Da gilt es auch gleichzeitig wieder zu erinnern, dass die Schweiz relativ spät erst das Wahlrecht für Frauen einführten. Direkte Demokratie ist halt nicht immer sooo toll. (Was viele ja auch mal in Deutschland kritisieren - wenn mehr Volksentscheide gefordert werden.)


    Interessant ist im Artikel, dass die Schule sich scheinbar einerseits modern präsentiert (der Lehrer wurde wohl in ner Mail mit "du" angesprochen, wirkt jung und modern) auf der andern Seite man wohl sehr konservativ ist, wenn man sich von den Eltern (da arbeiteten wohl streng christlische Eltern mit muslimischen Eltern zusammen) da so leicht überreden lässt.


    Bei diesem "Schulpräsidenten" wundert es aber auch nicht. Der werte Herr Hanspeter Hugentobler (hat wohl zu viel Hugentoblerone gegessen? :D) ist wohl Mitglied in einer christlichen Kleinpartei in der Schweiz. Zumindest kam bei Google direkt irgendwas von "Evangelische Volkspartei" (lt. Wiki kaum Bedeutung nd Kleinpartei bzw. Kleinstpartei dort). [Und auf seiner Website und vom Bild und Grinsen her wirkt er wie ne 10-20 Jahre jüngere Version von Armin Laschet, so rein optisch.]


    In Deutschland wär sowas vermutlich arbeitsrechtlich problematisch - wenn man nen gescheiten Anwalt hat und dann dagegen vorghehen könnte. Allein weil da 0 geprüft wurde. Der hat das bestritten und die glauben einfach den andern und werfen ihm vor nicht kooperiert zu haben. (Man wollte vermutlich einfach vor den Eltern kuschen, damit von der Seite Ruhe ist bzw. dem Hardcore-Evangelischen war das eh egal was der Lehrer wollte. Aber ist doch ziemlich offensichtlich, wenn die alle aus der gleichen Ecke kommen - dass die sich das vermutlich nur ausdachten, weil der Lehrer nicht ihrem religiösen Weltbild entsprach und sie ihn loswerden wollten. Lt. anderem Artikel den ich fand warn die christlichen Eltern wohl aus "freikirchlichen Kreisen". Die haben vermutlich auch mit Sexualkundeunterricht an sich ein Problem - egal werden macht.)


    Siehe hier: https://www.20min.ch/story/pfa…rer-aus-dem-job-103087363

    (Da ist das mit dem freikirchlichen Hintergrund erwähnt. Und dass ein Anwalt des Lehrers auch einige Rechtsverletzungen feststellte: "Verweigerung des rechtlichen Gehörs" unter anderem - also das einem auch direkt auffällt. Wenn hier quasi auf Zuruf den Eltern nachgekommen wird.)


    Interessant wäre ob und inwiefern es da noch weitergeht - falls ggf. sein Anwalt dem Lehrer zu weiteren rechtlichen Schritten rät. (Vor allem da ich mit dem schweizer Recht nicht so viel Berührungspunkte habe wäre das interessant hier weiter davon zu lesen, sollte er doch noch dagegen vorgehen.)

  • https://www.queer.de/detail.php?article_id=49233


    Rechtsruck ich hör dich pfeifen, es reicht schon aus schlichtweg offen schwul zu sein und du kannst gefeuert werden wenn im Falle von Schulen religiös fundamentalistische Eltern nur laut genug sind. Echt "schön", das immer vor Augen zu haben als queere Person.

    Zitat

    Im November 2023 letzten Jahres kamen dann drei Mütter mit christlichem Weltbild auf den Lehrer zu und verlangten, dass ihre Kinder aus dem Unterricht genommen werden. Im hitzigen Gespräch mit der Schulleitung beschwerten sie sich dem Bericht zufolge dann darüber, dass der 40-Jährige homo­sexuell sei. Gemeinsam mit drei muslimischen Elternpaaren ...


    Die guten, nächstenliebenden Christen und Muslime wieder. xD hab mal das sehr passende Zitat gelesen "there is no hate like Christian love."

    Und ja "es sind nicht alle so" (fühlt sich so an, als müsste man jedes Mal "but not all men!!" hinterhersetzen, wenn man Kritik am Verhalten so einiger Männer oder eben religiöser Menschen übt), aber meist sind es diejenigen, die ihre Religion oder ihren Glauben lockerer nehmen, die nicht das Leben anderer zerstören wollen, oder anderen ihren Religion aufdrängen wollen.


    Es ist jedenfalls eine Schande, dass eine staatliche oder eben nicht-religiöse Schule religiösen Befindlichkeiten Beachtung schenkt und deshalb einen queeren Lehrer diskriminiert.

    Wenn es den Eltern so wichtig ist, dass eine Schule ihrem Weltbild entspricht und auf ihre Befindlichkeiten eingeht, sollen sie ihre Kinder auf christliche Schulen schicken. 🤷🏻‍♀️


    Was ich auch immer befremdlich zu lesen finde ist, dass Frauen und queere Menschen für mehr Anerkennung und höhere Positionen in der Kirche als Institution kämpfen. Wieso biedert man sich einem Verein an, der einen immer wieder klarmacht, dass er einen ohnehin nicht haben will. Und mehr als das: immer wieder direkte Gewalt über meinen eigenen Körper, und speziell natürlich meinen Uterus, wie alle patriarchialischen Religionen, erlangen will.


    Glauben können Menschen entweder für sich alleine, oder in einer nicht patriarchalisch organisierten Gemeinde, auch und Behauptungen "es geht alleinig um meine Beziehung zu Gott, nicht um die Kirche", werden dann recht unglaubwürdig, wenn man unbedingt eingeschrieben bleiben und von ihr akzeptiert werden möchte.

  • Was das Schweizer Recht angeht, kann ich zumindest schon mal sagen, dass Arbeitnehmer sehr schlecht geschützt sind.


    Du bist über 55 (guter Witz die Rentenalterehöhung btw) und evt. sogar nicht eindeutig Schweizer? Viel Spass, einen Job zu finden, wo du nicht wie Dreck behandelt wirst. Das Arbeitsamt zwingt dich, alles Mögliche anzunehmen, wenn dann dort z.B. die Mittagspause für alle nicht existiert und du fragst Arbeitnehmerschutzorgas nach Hilfe kommt "Ja, das ist leider so. Sag lieber nichts, damit du den Job nicht los bist/die Zahlungen vom Amt kriegst" (meist bezahlen solche Jobs so schlecht, dass das Amt trotzdem noch nachhilft).


    Aber ja, hier in der Schweiz wurde auch schon ein Lehrer gefeuert, weil er kein Kreuz im Klassenzimmer haben wollte (das ist bei uns so gang und gäbe, dass jedes Klassenzimmer eines hat). Speziell in ländlichen Regionen hat Religion immer noch einen (zu grossen) Einfluss auf die Schule. Ich erinnere mich, dass damals - und auch noch heute - man jede Woche in die Messe musste (es sei denn die Eltern haben attestiert, dass man nicht dem Glauben angehört, aber dann gab's Ersatzreligionsunterricht), oder halt auch zum Schulstart/ende (ja, auch im Gymnasium).


    In ländlichen Regionen sind z.B. homosexuelle Paare auch noch ein beliebtes Traschthema, über das sich quasi wie im Ekel geäussert wird. Ich will btw nicht sagen, dass er falsch war, aber offen homosexuell als Lehrer plus noch Sexualkundeunterricht ist da für manche Biedermeier leider zu heftig. Trotzdem traurig, sowas von meinen Landsmännern zu hören und gut, dass zumindest darüber berichtet wird.


    Wenn es den Eltern so wichtig ist, dass eine Schule ihrem Weltbild entspricht und auf ihre Befindlichkeiten eingeht, sollen sie ihre Kinder auf christliche Schulen schicken. 🤷🏻‍♀️

    Naja. Wir haben (hoffentlich hatten?) literally ein Unterrichtsgestz, dass das Vorbereiten und Leben als Christ vorschreibt/verankert, also, dass man das als Lehrer einer normalen Schule beibringen soll. Also braucht es keine extra Schule, weil das schon von der normalen (im Kanton Wallis) erwartet wird.