Ich habe die Angabe mehrerer Pronomen auch eigentlich immer so verstanden, dass man dadurch eine Auswahl bekommt, mit der die betreffende Person "zufrieden" wäre, aber habe kein Problem damit, wenn eine Person... abwechselnde Nennungen (?) bevorzugt. Aber ich finde es schade, dass man das wieder mit so einem aggressiven Tonfall anspricht und Leuten, die sich ernsthaft bemühen, aber halt nicht zur selben Bubble wie ihr gehören und deshalb mit dem Thema weniger vertraut sind, "Bequemlichkeit" vorwirft. Ich formuliere das möglichst vorsichtig, weil ich dir als Nicht-Betroffener nicht deine persönlichen Erfahrungen und Gefühle absprechen will, aber ich komme nicht drum herum festzustellen, dass einem bei dieser Thematik nicht selten das Gefühl vermittelt wird, egal, was man tut, es ist falsch und man wird deswegen wie der bigoteste Hinterwäldler behandelt.
Ich bin dahingehend absolut lernwillig, behaupte keine Perfektion und habe auch nichts gegen einen nette (oder, je nach Genervtheitsgrad, meinetwegen auch einen etwas bestimmtere) Korrektur. Ich verstehe auch, dass das letzte, was man will, ist, ständig die eigene Existenz rechtfertigen zu müssen. Aber wie Leute wegen Ausrutschern oder Nichtwissen im Internet teilweise zerrissen werden, hat man gerade auf solchen Cesspools wie Twitter in der Diskussion um Elliot wieder gesehen. Ich habe da heute z.B. gelernt, was Deadnames sind und warum diese auch Medienoutlets nicht benutzen sollten - ok, registriert, achte ich in Zukunft drauf. Aber wenn man völlig ohne Hintergedanken nach sowas fragt, geht man die 50/50-Chance ein, entweder nett aufgeklärt oder komplett zerrissen und als transphob weggejagt zu werden. Und ich finde nicht, dass das einer sinnvollen Aufklärng zweckdienlich ist.