Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Auch wenn das Thema etwas vergessen scheint, gebe ich auch mal meinen Senf dazu (auch wenn zur Adoption schon alles gesagt wurde, meiner Meinung nach).


    Im Moment habe ich das Pech, keine Ahnung zu haben welche Sexualität ich habe. Ich bin relativ sicher, dass ich eher in Richtung Homo gehe, anstatt Hetero, aber sicher werde ich wohl erst sein, wenn ich in wen verliebt bin. Ich gehe in dem Beitrag einfach mal davon aus, dass ich recht habe und schwul bin.
    Erstmal finde ich die Vorstellung eigentlich nicht schlimm, Hauptsache ich bin glücklich. Ich mach mir eher Sorgen, wie mein Umfeld drauf reagieren wird. Ob ich ständige Beleidigungen ertragen könnte, weiß ich nicht. Kennt ihr vielleicht irgendeinen zuverlässigen Test, der einem sagt, welche Sexualität,man hat ? Ich würde nämlich ganz gerne Gewissheit haben :/
    Und zu den Leuten, die was gegen Homos haben: wie würdet ihr es finden, wenn plötzlich euer bester Freund/eure beste Freundin sich outen würde ? Würdet ihr ihn/sie dann verstoßen und die Freundschaft beenden oder versuchen damit klar zu kommen ? Bei ersterem kann ich nur sagen, dass mir eure Freunde leid tuen, so jemanden als Freund zu haben. Eigentlich wäre das Beenden der Freundschaft fast schon das beste. Ich wünsche allen Homos, die sich noch nicht im RL geoutet haben (so wie ich), dass es niemand vergleichbaren in ihrem Bekanntenkreis gibt. Von meinen Freunden hoffe ich das aber auch, allerdings scheinen zumindest meine beiden besten Freunde kein Problem mit sowas zu haben, hoffe das ich keine Ausnahme bin ._.
    (Sollte irgendjemand diesen Post nicht mögen: es ist mir schnurz :) mach euer Ding, ich mach meins, aber langweilt mich bitte nicht mit irgendwelchen Hassposts)

  • @Arktosin, einen Test brauchst du eigentlich nicht, du solltest am besten einfach abwarten und schauen wann du dich in wen verliebst. Hauptsache du bist glücklich und du wirst es wahrscheinlich erst 100%ig wissen, wenn es so weit ist. Und zu deinen folgenden Fragen: Ich glaube nicht, dass jemand aus meinem Freundschaftskreis mich oder jemand anderen von meinen Freunden diskriminieren würde.


    Und zu meiner Sexualität, bin ich wohl wie die Meisten, ich bin heterosexuell und fühle mich nicht zu anderen Männern hingezogen. Auffallend ist, dass ich aber sehr gut das Aussehen von anderen Männern einschätzen kann und sehe wenn ein Mann gepflegt und gut gekleidet rüber kommt.


    -mfg Scrio^^

  • @Arktosin, dein Problem kommt mir irgendwie bekannt vor.
    Ich selbst bin bisexuell, fühle mich aber sehr viel stärker zu Frauen hingezogen. Es muss ja nicht immer "homo" oder "hetero" heißen, wer den Startpost aufmerksam gelesen hat, hat gelernt, dass es dazwischen und außerhalb davon unendlich viele Abstufungen gibt. Ich verstehe auch nicht ganz, warum man allem irgendeinen Namen geben muss. Diese Gefühle sind doch viel zu komplex, um ihnen nach dem Motto "das und das trifft zu, also bist du das" einen Stempel aufzudrücken. Jeder Mensch fühlt anders, müsste man da nicht für jeden eine eigene Bezeichnung für die Sexualität erfinden?
    Nun, also bei mir war das jedenfalls so, dass ich früher fest davon überzeugt war, nur auf Männer zu stehen. Das hatte einfach so zu sein, ich war da ein bisschen verklemmt. Aber irgendwann ist so ein Gefühl durchgekommen, dass das vielleicht doch nicht das Wahre für mich ist, erst war es nur schwach und nicht wirklich definierbar, eher so ein Anflug von Zweifel (damals war ich ca. 15), bis mir wirklich klar wurde, dass ich auf Frauen stehe verging mindestens noch ein Jahr, mir selbst eingestanden habe ich es erst mit fast 18. Damals lernte ich einen Schwulen kennen und mir wurde klar, dass das doch im Grunde gar nichts Schlimmes ist. Ich habe dann ein paar Online-Freunden davon erzählt und die fanden das alle total okay, wenn nicht sogar cool. Meiner Familie und meinen (RL) Freunden habe ich aber noch nichts davon gesagt, ehrlich gesagt habe ich da einfach viel zu viel Schiss davor. Ich sehs schon kommen, bevor ich mich traue, was zu meinen Eltern zu sagen, werde ich in flagranti mit ner Frau beim Rumknutschen erwischt werden, haha...
    Eigentlich stellt das Ganze kein Problem mehr für mich dar, ich habe nur Angst davor, wie mein näheres Umfeld darauf reagieren wird... Und ich denke, das ist bei den meisten Jugendlichen, die feststellen, dass sie nicht ganz so hetero sind wie von ihnen erwartet, das größte Problem. Denn was man selbst fühlt, daran lässt sich nichts ändern und das ist für einen selbst höchstens ein Problem, wenn es aus Gründen wie dem Glauben nicht geht, aber dem Umfeld mal klarzumachen, dass man keine Revolution, keine neue Moral, keine Abschaffung der Sitten, dass man eigentlich doch nur glücklich sein will, das scheint mir in manchen Fällen leider ganz schön schwer zu sein.
    LG, Kiriki~

  • Ich zitiere aus dem Koran (vereinfachte Übersetzung, deutsche Form 1990, Dr. Steinmeier):
    "Seist du als Mann nicht auf die Heirat mit einer Frau, sondern einem Mann aus, so wartet auf dich, deine Familie und deine Freunde das ewige Höllenfeuer, auf das dich Allah belehrt."


    Daher kommt es für mich überhaupt nicht in Frage, etwas anderes als Hetero zu sein, wobei ich sowieso nicht etwas anderes sein will.


    MfG
    Mishallah

  • Ich bin auch gläubig, denke jedoch dennoch nicht, dass Gott/Allah oder wie immer man diese göttliche Macht nennen möchte, mich für meine Homosexualität aus dem Himmel verbannen wird. Einerseits, weil ja zumeist gesagt wird, Homosexualität sei ein Weg des Teufels die Menschen zu verführen. Dies ergibt allerdings keinen Sinn, da der Teufel nur danach trachten müsste, die Menschen zu verführen, es aber auch im Tierreich Homosexualität gibt. Was die heiligen Schriften angeht denke ich, dass wir nicht davon ausgehen können, dass sie wirklich Gottes Wortlaut wiedergeben. Erstens, weil die Menschen sie oft umgeschrieben haben und zweitens, weil kein Mensch eine so unglaubliche Macht wie die Gottes verstehen könnte. Da gäbe es sicher einige MMissverständnisse. Man denke nur einmal daran, wie Erzengel Gabriel Mohammed die heiligen Schriften diktierte. Unser guter Prophet ist in Ohnmacht gefallen, als er einen Flügel des Engels in seiner wahren Form gesehen hat. Wenn das schon bei einem Erzengel passiert, wie könnten wir dann Gottes wahre Worte verstehen.? Natürlich ist das nur meine Form des Glaubens.
    Es iist gut, wenn du mit deiner Sexualität zufrieden bist. Wichtig ist nur, deshalb keine Menschen mit andrer Sexualität auszuschließen. Sich über Homosexuelle im bösartigen Sinne lustig zu machen oder sie zu verurteilen ist meiner Meinung nach genauso verwerflich, wie solche blöden Sprüche gegen Heterosexuelle ala "da gibt's doch was von Ratiopharm..." Das wichtigste ist, dass man sich selbst mit seiner Sexualität wohl fühlt, andere Menschen mit anderer Sexualität aber trotzdem nicht im Vornherein verurteilt. Dann kkommen Heteros und Homos und auch Transgender wunderbar miteinander aus.
    so sehe ich das zumindest.

  • Ich zitiere aus dem Koran (vereinfachte Übersetzung, deutsche Form 1990, Dr. Steinmeier):
    "Seist du als Mann nicht auf die Heirat mit einer Frau, sondern einem Mann aus, so wartet auf dich, deine Familie und deine Freunde das ewige Höllenfeuer, auf das dich Allah belehrt."


    Daher kommt es für mich überhaupt nicht in Frage, etwas anderes als Hetero zu sein, wobei ich sowieso nicht etwas anderes sein will.


    MfG
    Mishallah


    Wer so intensiv über das Schwulsein nachdenkt, dass er Textstellen aus dem Koran zitieren will, der beschäftigt sich wohl etwas zu eingehend mit dem Thema, als dass er sich von homosexuellen Gedanken freisprechen kann! Ich an deiner Stelle, mein Freund Mishallah, würde noch einmal genau darüber nachdenken, was uns unser Gott befiehlt und ob du wirklich im Einklang mit dir und deinem Glauben leben kannst, so wie es derzeit ist! Bete lieber zu dem Allmächtigen, als hier Ungläubige bekehren zu wollen und denke darüber nach, was der Glaube wirklich von uns fordert. Ich schließe dich und deinen Seelenfrieden mit in mein Gebet ein. In meinem letzten Koranunterricht hatte ich eine eingehende Diskussion mit meinem Lehrer, der mich auf den Gedanken brachte, ob wir über Dinge urteilen dürfen, die wir nicht selbst ausprobiert haben. Ich für meinen Teil halte meinen Lehrer für einen gebildeten Mann und interpretiere unseren Glauben als reine Form der Liebe und Barmherzigkeit und werde auch dich nicht für deine homosexuellen Gedanken verurteilen.
    Übrigens wird hier von einer Heirat gesprochen. Der Verkehr zwischen den Geschlechtern muss nicht immer in einer Heirat enden. Denke darüber nach, Bruder.
    Allahu Akbar!

  • Man muss fairerweise dazusagen, dass er in keinem Wort erwähnt Ungläubige bekehren zu wollen oder Sonstiges.
    Klar, Zitate aus Bibel/Koran für diese Themen sind nicht… zeitgemäß, man muss dazusagen, dass es genügend Gläubige gibt, die ihre Homosexualität ohne schlechtes Gewissen ausleben.
    Man kann aber sowieso niemanden einhämmern, dass er diese und jene Ansicht annehmen soll.

  • Ich muss ehrlich zugeben, dass ich vom Koran wenig Ahnung habe, aber über den christlichen Gott wurde mir beigebracht, dass er alle Menschen so geschaffen hat, wie sie sind, und dass er alle Menschen so liebt, wie sie sind, und ich denke nicht, dass diese Botschaft im Koran nicht so oder zumindest so ähnlich vorhanden ist, sonst würde ich mich ehrlich fragen, warum irgendjemand einem Gott folgen würde, der nur richtet und nicht liebt. Nun stellen sich mir aber zwei Fragen: Wenn Gott allmächtig ist und etwas dagegen hat, dass Menschen homosexuell sind, warum hat er sie dann so geschaffen bzw. wenn er sie nicht so geschaffen hat sondern sie vom Teufel verführt wurden, warum tut er nichts dagegen? Und wenn er alle Menschen liebt, wie sie sind, und ihnen ihre Sünden vergeben kann, warum sollte Homosexualität eine Sünde sein, die nicht vergeben werden kann?

  • Ich muss das jetzt loswerden. Ich finde es unmöglich, dass Homosexualität so dargestellt wird, als wäre es eine Todsünde oder eine Krankheit oder was weiß ich nicht was.
    Wenn der Koran diese Menschen nicht akzeptiert, ist das sein Problem.
    Wenn er danach leben kann und will bitte, aber es hört da auf, wo er zudem Menschen wird, der öffentlich Homosexuelle anprangert und versucht, sie zu bekehren oder ähnliches.



    teilweise gelöscht, weil Bezugspost gelöscht ~Gucky

  • Ein enger Freund von mir gehört den Zeugen Jehovas an und es ist mir seit wir uns kennen, obwohl ich rhetorisch eigentlich weit voraus bin, nie gelungen zu widerlegen, dass Gott Homosexuelle nicht liebe. Das ist nun einmal die Wahrheit und man wirdkeine Stelle in der Bibel finden, die in demselben Buch nicht auch widerlegt wird, weshalb ich mittlerweile an dem Punkt angelangt bin, dass ich denke ein Glauben an den Gott aus der Bibel ist mit der eigenen Homosexualität nicht vereinbarbar - schreckliches Wort- ist. Das Bild des römisch-katholischen Gottes wird dagegen von den Ansichten von Papst (und ein wenig vom Vatikan) bestimmt, welcher momentan auch zu "pro-Homo" tendiert - wenn auch nicht ohne "aber".
    Ich habe absolut nichts gegen einen Gottglauben, aber der Gott, der in der Bibel beschrieben wird, kann anscheinend keine anderen Formen der Sexualität lieben; wenn man an einen Gott glaubt, der absolut keinen Unterschied zwischen Homo und Hetero macht, hat man sich damit noch immer einen eigenen Gott erschaffen.

  • Nur im alten Testament ist davon die Rede, dass mit gleichgeschlechtlichen zu schlafen böse ist. Im neuen Testament eigentlich nicht, nur von Nächstenliebe. Der Gott aus der Bibel wechselt so oder so immer wieder die Meinung, weil die Texte aus anderen Zeiten und von anderen Menschen stammen. Wenn man sagt, man glaubt an den Gott aus der Bibel, ist das schon wiedersprüchlich. Man holt sich einfach die Texte die einem gefallen und dann glaubt einfach daran.
    nur so nebenbei zur Bibel. Koran da kenn ich mich nicht so aus.

  • Erst einmal ein Link zu einer relativ liberalen Auslegung des Korans. Damals habe ich mich mal mehr damit befasst, weil ein Freund für sich erkannt hat, dass er schwul ist, aber Angst vor den Folgen hat, mit denen Allah ihn bestrafen würde. Weder spreche ich für noch gegen diese Thesen, ich denke aber, dass das noch mal eine andere Sicht auf den Koran und Homosexualität geben kann; ob das nötig ist oder nicht, überlasse ich dabei natürlich jedem selbst. Andererseits kann ich durchaus sagen, dass der Freund das Thema dadurch zumindest etwas positiver für sich betrachtet hat.
    Finde es übrigens interessant: Eine (muslimische) Freundin von mir hat einen schwulen besten Freund, der selbst Christ ist. Als sie jedoch einen schwulen Moslem kennenlernte, war sie nicht mehr so sehr der Meinung, dass Gott/Allah/der Allmächtige/JHWH/Zeus/Jupiter/etc. (bei ihr natürlich Allah) ihm das verzeihen würde. Ist ein wenig eigenartig, da der Religion wegen einen Unterschied zu machen, aber generell finde ich, sollte eine Religion keine Unterschiede machen, denn das ist einfach ein ganz anderer Lebensbereich. Was macht denn diese Menschen so anders als die "normalen" Heterosexuellen? Wohl gar nichts. Liebe ist Liebe und ein Zitat von Stefan Anker, der besagt, dass „Liebe keinen Zweck und keine Absicht [hat,](...) [a]ber sie kann stärker sein als jeder Vertrag“. Das Problem der Menschen gegenüber Sexualität ist doch oftmals, dass die Menschen es sich selbst aussuchen, wen sie wie sehr lieben. Dieses Zitat jedoch sagt meiner Meinung nach genau das Richtige aus: Liebe hat keinen (klar ersichtlichen) Zweck; es ist einfach, wie es ist und nichts anderes. Ob das nun heißt, dass Menschen mit einer feststehenden Sexualität geboren werden oder nicht, muss das gar nicht beschreiben. Doch der Mensch kann nichts für so seine sexuelle Ausrichtung und ein Gott jeglicher Religion, der so etwas bestraft, ist wohl doch nicht so allwissend wie immer gesagt. Aber jedem das Seine.


    Grundsätzlich zum Thema der Auswertung einer Sexualität, wie es durch die Kinsey-Skala versucht wird, muss ich sagen, dass es nicht wirklich ausreichend ist. Natürlich ist es schon eine andere Angehensweise als zu sagen, es gebe nur drei Sexualitätsstufen und das war es; es ist aber längst nicht ausreichend, um Menschen in ihrer Gänze einzuordnen. Dazu sei aber auch gesagt, dass es Unsinn ist, Menschen nach Sexualität einzuordnen. Es ist egal, wer was liebt, denn Liebe hat keine Absicht. Nur weil der Mann von nebenan jetzt eine Frau liebt, heißt es nicht, ob er sich nächste Woche nicht doch einfach in einen Mann verliebt. So etwas kann man nicht mit einer Skala einordnen und man sollte es auch gar nicht wollen.


    Genauso sollte es für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften die gleichen Chancen im Bereich der Heirat (wenn auch nicht unbedingt als Hochzeit bezeichnet) erhalten. Die Grundidee hinter der modernen Ehe ist doch schließlich nicht mehr das religiöse Bekenntnis der Liebe, sondern das staatliche Bekenntnis, sich zu lieben und zu ehren. Dass so etwas auch außerhalb einer Ehe geschehen sollte, ist wohl klar, weswegen es unsinnig ist, so etwas zu verbieten. Es ist nicht das Recht irgendeines Menschen zu entscheiden, was andere Menschen für sich tun, wenn sie anderen damit nicht schaden.
    Bei einer Adoption gibt es natürlich immer das Argument, dass man beide Elternteile benötigt. Aber was ist nun mit dem Beispiel der alleinerziehenden Eltern? Kommen dort defizitär entwickelte Kinder heraus, wenn diese erst einmal erwachsen sind? Ich denke nicht. Dementsprechend ist das aktuelle Gegenargument auch absoluter Humbug und endlich mal in das Hier und Jetzt zu bringen. Irgendwann reicht der Einfluss der Religionen (die natürlich ebenfalls eine gewisse Macht auf so etwas haben - wenn auch nicht nur) einfach und auch die sich selbst als "die Familie schützend" propagierenden Vertreter irgendwelcher Gruppen, die damit vielen Kindern eine fröhliche und herzliche Kindheit verbauen. Und dass die gemobbt werden würden, weil ihre Eltern anders sind, ist wohl auch nur eine Frage der Grundhaltung dem gegenüber. Ist es normal und nicht von einer anderen Adoption oder Elternschaft unterschieden, gibt es auch keine Probleme.


    Das muss unter anderem eben genau durch schulische Aufklärung gemacht werden. Es reicht längst nicht mehr, nur über Heterosexualität aufzuklären. Auf meiner Grundschule wurden beispielsweise niemals Homosexualität oder gar Asexualität angesprochen. Das hat nichts mit dem Schutz der Kinder zu tun, wenn man dann doch sowieso erfährt, wie Sex funktioniert. Dass homosexueller Sex und "homosexuelle Liebe" dabei anders betrachtet werden und dass Asexualität gar kein Thema ist, ist einfach nur ein Zeugnis des Zurückbleibens mancher Schulsysteme in Deutschland und allgemein weltweit.
    Dazu sollten aber natürlich auch das sexuelle Eigenempfinden und andere sexuelle Ausrichtungen erklärt werden. Denn anders als durch Aufklärung kann der Mensch sich solchen Themen nicht so gut öffnen, wie es möglich wäre.


    Außerdem ist es absolut nicht sinnvoll, wenn man Transsexualität/Transidentität als Krankheit bezeichnet. Wieso ist es eine Krankheit? Es ist anders als die Norm, aber das macht es nicht zu einer Krankheit, sondern zu einer Last für die Person selbst, wenn sie nicht ihrem seelischen Geschlecht entsprechend leben kann. Dementsprechend sollte es als seelische Last eingestuft werden und weiterhin von der Krankenkasse (zur seelischen Gesundung) bezahlt werden.


    Es ist schwierig, mit homosexuellen Hauptcharakteren zu arbeiten, das weiß ich selbst durch das Schreiben (natürlich kleiner) Geschichten. Aber wenn sich niemand traut, das endlich mal zu ändern, wird sich das niemals ändern. Deswegen finde ich die "Entscheidung" von Cassandra Clare, zwei sehr wichtige (männliche) Charaktere in ihrer ersten Buchreihe ein Paar werden zu lassen, überaus sinnvoll. Auch in Attack on Titan gibt es offen bekennende lesbische Charaktere. So etwas ist der richtige Schritt zu einer großartigeren belletristischen Literatur, in der Homosexualität kein solches Tabu-Thema mehr ist, was aber wohl noch ein weiter Weg sein wird.


    Und schlussendlich noch zu den Fetischen:
    Es gibt einfach Fetische, die nicht jeder so akzeptieren kann oder akzeptieren sollte. Das sind jedoch nur die wenigsten Fetische. Aber auch diesen Menschen darf man nicht mit fehlendem Respekt gegenübertreten, denn für sie ist es erregend und man muss ihnen zeigen, dass es einfach anderen Menschen, aber auch anderen Lebewesen schadet. Denn solange es anderen Menschen nicht schadet, ist es die eigene Sache, wie man damit umgeht. Bei Zoophilie, Pädophilie oder Nekrophilie muss man entsprechend therapieren; die anderen Fetische sollten jedoch nicht ein so großes Tabu sein, denn das führt doch nur dazu, dass die Menschen sich "krank" fühlen. Und das sollten sie nicht müssen.

  • Ein Thema, das ich schon länger einfach mal ansprechen wollte, weil ich es wichtig finde, wenn das Netzwerk weiter wächst: Kein Täter werden.de

    Ich bin auf diese Seite bzw. das Angebot aufmerksam geworden, weil ich ein Plakat dazu öfters im Bus sehe. Muss auch ehrlich gestehen, dass ich das Plakat im ersten Augenblick als etwas unangenehm empfunden habe. Aus Interesse habe ich mir aber die Seite und das ganze Projekt mal näher angeschaut und finde es wirklich gut, dass das Thema auf diese Weise auch an die Öffentlichkeit getragen wird. Natürlich könnte man Hilfe still und heimlich anbieten, aber "Werbung" an öffentlichen Plätzen machen, erscheint mir auch als ein Schritt in Richtung Aufklärung und Enttabuisierung. Zumal die Plakate auch alle dezent sind und gerade für Kinder nicht unbedingt einen sexuellen Hintergrund haben. Meinungen zum Projekt und den unterschiedlichen Aktionen können natürlich geäußert werden. Mir ging es aber vor allem darum, das Ganze mal hier vorzustellen.

  • Zitat

    Es ist schwierig, mit homosexuellen Hauptcharakteren zu arbeiten, das weiß ich selbst durch das Schreiben (natürlich kleiner) Geschichten. Aber wenn sich niemand traut, das endlich mal zu ändern, wird sich das niemals ändern. Deswegen finde ich die "Entscheidung" von Cassandra Clare, zwei sehr wichtige (männliche) Charaktere in ihrer ersten Buchreihe ein Paar werden zu lassen, überaus sinnvoll. Auch in Attack on Titan gibt es offen bekennende lesbische Charaktere. So etwas ist der richtige Schritt zu einer großartigeren belletristischen Literatur, in der Homosexualität kein solches Tabu-Thema mehr ist, was aber wohl noch ein weiter Weg sein wird.


    Warum denn das? ;O Ich schreibe nu mit einem schwulen Prota. Deswegen ist er ja nicht weniger ein Junge, als wenn er (und sein Freund) hetero wären.
    Ich denke, dass das "Tabu" nicht mal mehr ein großes Problem ist.
    Was ich trotzdem imo schade finde ist, dass oft das Gegenteil passiert: Es gibt solche Fans, die Homosexuelle (in Medien) "glorifizieren" und für die jede heterosexuelle Beziehung langweilig, ausgelutscht, klischeehaft, "mainstream" oder Sonstiges ist. In die Richtung soll es auch nicht gehen.

  • Da muss ich @Bastet zustimmen. Es ist doch eigentlich gar nicht schwer, einen männlichen Charakter mit einem anderen männlichen Charakter bzw. einen weiblichen mit einem anderen weiblichen Charakter zusammenkommen zu lassen. Man muss es nur machen. In meinen Geschichten sind ca. 95% aller Protagonisten homosexuell. Dabei sollte man imo nur darauf achten, dass man z.B. nicht einfach eine weibliche Rolle nimmt und einen Jungen draus macht, ohne sonst irgenwas zu verändern, denn das wirkt unglaubwürdig.


  • Warum denn das? ;O Ich schreibe nu mit einem schwulen Prota. Deswegen ist er ja nicht weniger ein Junge, als wenn er (und sein Freund) hetero wären.
    Ich denke, dass das "Tabu" nicht mal mehr ein großes Problem ist.
    Was ich trotzdem imo schade finde ist, dass oft das Gegenteil passiert: Es gibt solche Fans, die Homosexuelle (in Medien) "glorifizieren" und für die jede heterosexuelle Beziehung langweilig, ausgelutscht, klischeehaft, "mainstream" oder Sonstiges ist. In die Richtung soll es auch nicht gehen.


    Na ja, es mag grundsätzlich toleriert werden, ist dennoch nicht so akzeptiert, wie es gut wäre. Es kann durchaus auch daran liegen, dass ich einfach bisher die falschen Bücher gelesen habe, ich habe aber tatsächlich erst eine (die besagte) Buchserie durchgelesen, in der ein wichtiger Charakter homosexuell war. In anderen Geschichten gab es durchaus mal Nebencharaktere, aber die waren so unwichtig, dass man sie schnell vergessen hatte. Anscheinend herrscht bei vielen Autoren ja trotz des inzwischen ziemlich gelockerten "Tabus" immer noch die Angst, dass eine solche Geschichte weniger gekauft wird, wenn ein Charakter vorkommt, der eben nicht der männliche Held ist, der eine (moderne Version einer) Prinzessin rettet, sondern der ein ebenso männlicher Held ist, aber einen anderen Mann rettet oder eine Frau, die eine andere Frau rettet oder einfach eine Beziehung mit dieser führt.
    Als ich vor einem halben Jahr etwa mit einer Fanfiction angefangen habe, hatte ich zwei Freunde gefragt, wie sie es halten würden; während die eine wirklich absolut kein Problem sah, war die andere unsicher. Es sei ein schmaler Grat zwischen richtiger und übertriebener Darstellung eines solchen Paares. Das sagt sie nicht in einem Bewusstsein gegen eine solche in den Handlungsstrang eingearbeitete Beziehung nicht zu tolerieren, sondern weil sie durchaus Zweifel hatte, ob das nicht bei einigen Lesern schlechter ankommen würde. Tatsächlich gab es später auch Stimmen von Lesern, die genau die Darstellung nicht mochten; dabei war keiner der Charaktere stereotypisch oder extrem anti-stereotypisch, aber genau das hat sie gestört. Das muss man jetzt nicht unbedingt zu ernst nehmen, aber es sind eben Leser, die damit wegfallen. Das ändert nichts daran, dass ich nicht weiter Gefallen daran finde, auch mit homosexuellen Charakteren zu spielen; auch würde ich wohl niemals irgendeine Beziehung über eine andere stellen. Es ging mir einfach nur darum, dass es eben Leute gibt, die damit trotz normaler Darstellung nicht so gut klargekommen sind. Und dass deswegen so mancher Autor scheut, diese Charaktere einzubauen. Das mögen nicht mehr große Mengen sein, die gegen so etwas sind, aber es gibt einfach trotz allem noch diese Leute. (Genauso wie es natürlich auch Menschen gibt, die Beziehungen und Liebeserklärungen in Büchern hassen, aber das ist zumindest kategorisch und macht keinen Unterschied zwischen irgendwelchen Beziehungen)


    Da muss ich @Bastet zustimmen. Es ist doch eigentlich gar nicht schwer, einen männlichen Charakter mit einem anderen männlichen Charakter bzw. einen weiblichen mit einem anderen weiblichen Charakter zusammenkommen zu lassen. Man muss es nur machen. In meinen Geschichten sind ca. 95% aller Protagonisten homosexuell. Dabei sollte man imo nur darauf achten, dass man z.B. nicht einfach eine weibliche Rolle nimmt und einen Jungen draus macht, ohne sonst irgenwas zu verändern, denn das wirkt unglaubwürdig.


    Wieso wirkt es unglaubwürdig? Verständlicherweise sollte nicht jeder homosexuelle Charakter total feminin und eben stereotypisch dargestellt werden, aber es gibt einfach auch Menschen, die genau SO sind, ohne dabei jetzt denken zu müssen, sie seien selbst eine Frau. Attitüden haben viele Männer, nicht nur schwule Charaktere; wieso also nicht auch mal einen heterosexuellen Charakter auf einem weiblichen Grundkonzept aufbauen? Ich sehe da kein Problem und auch nichts, was daran so unglaubwürdig ist, denn Menschen sind so unterschiedlich wie Farben. Manche sind sich ähnlich, aber keine Variante ist gleich.

  • Wieso wirkt es unglaubwürdig? Verständlicherweise sollte nicht jeder homosexuelle Charakter total feminin und eben stereotypisch dargestellt werden, aber es gibt einfach auch Menschen, die genau SO sind, ohne dabei jetzt denken zu müssen, sie seien selbst eine Frau. Attitüden haben viele Männer, nicht nur schwule Charaktere; wieso also nicht auch mal einen heterosexuellen Charakter auf einem weiblichen Grundkonzept aufbauen? Ich sehe da kein Problem und auch nichts, was daran so unglaubwürdig ist, denn Menschen sind so unterschiedlich wie Farben. Manche sind sich ähnlich, aber keine Variante ist gleich.

    Stell dir vor, du liest eine Geschichte mit zwei männlichen Hauptcharakteren. Der eine benimmt sich total "männlich", der andere total feminin. Und dann stellt sich heraus, dass der, der sich so feminin benimmt, schwul ist. Würdest du da nicht auch denken, dass der Autor sich nur ein paar Klischees bedient hat?
    Mir ist bewusst, dass es durchaus Männer gibt, die sich sehr feminin verhalten, ich kenne selbst einen Schwulen, den andere wohl als aufgesetzt oder tuntig beschreiben würden, weil er sich einfach wie der Klischee-Schwule verhält. Aber das ist keineswegs die Regel, deshalb würde ich keine Geschichte lesen wollen, in der das schwule Paar sich einfach wie ein Hetero-Paar benimmt, weil ich mich dann fragen würde, wozu der eine Part überhaupt männlich ist, wenn er eh alle weiblichen Klischees bedient.
    Wenn ein heterosexueller Mann feminin dargestellt wird, dann spielt man mit den Rollen und bedient keine Klischees - das ist was Anderes und das habe ich auch gar nicht gemeint.

  • Wenn sich ein heterosexueller Mann tuntig verhält, ist das ein Antiklischee, was genauso ein Klischee ist. ^^"
    Im Grunde ist alles ein Klischee, besser gesagt ein Baustein. Der männliche Schwule, der sich wie ein normaler Typ benimmt, ist mittlerweile auch schon mehr oder minder Klischee, weil es schon öfter vorgekommen ist. Aber eins, das ich viel lieber sehe als Charas, die tuntig dargestellt werden.

  • Zitat von Dusk

    ...denn Menschen sind so unterschiedlich wie Farben. Manche sind sich ähnlich, aber keine Variante ist gleich.


    Das hast du wirklich sehr schön gesagt.


    Hmmm, ich antworte wohl jetzt auch mal auf eine Frage:
    Findet ihr so etwas gerechtfertigt? Sollten Homosexuelle heiraten dürfen? Und wie denkt ihr über die Adoption von Kindern durch Homosexuelle Paare?
    Nun, was soll ich dazu sagen? Mir ist es eigentlich so ziemlich egal, wer wen oder was heiratet. Es gibt auch Menschen, die heiraten ihre Kopfkissen, also bitte. Solange man sich liebt ist doch alles wunderbar. Und man heiratet ja, um die Liebe zu besiegeln. Von daher sehe ich wirklich keinen Grund, so was zu verbieten. Aber das ist Ansichtssache. Auch finde ich, dass Adoption erlaubt sein sollte. Sehr viele Menschen träumen doch von einer Familie. Wieso sollten dann Schwule keine Kinder haben? Homosexuelle Menschen sind noch immer bloß Menschen und in meinem Augen Heterosexuellen Paaren gleichgestellt. Deswegen ist es mir irgendwie auch egal, ob sie Kinder haben. Aber wenn man welche haben will, wieso sollte man dann nicht? Das Kind kann doch dann später selber erfahren, zu wem es sich mehr hingezogen fühlt. Von daher finde ich allgemein diese Sachen wie "Wie die Eltern, so das Kind" bescheuert. Auch was die Sache mit dem Aufklären von Homosexualität und so auf Schulen angeht, finde ich, dass man es präziser angehen sollte. Man sollte es nicht bloß kurz erwähnen und kurz ein Bildchen oder so zeigen. Man soll den Kindern klar machen, das Homosexualität normal ist und keineswegs abartig oder so. Vielleicht fassen so einige Kinder Mut? Ich weiß nicht ._. Ich bin allgemein schlecht im erklären.



    Allgemein zur Homosexualität und etc.:
    Ich rege mich immer wieder auf, wie in meiner Familie darüber gesprochen oder reagiert wird. Man muss nur den Begriff erwähnen und sofort schauen alle angewidert und sagen, das wäre abartig. Allgemein finde ich all diese Vorurteile und etc. gegenüber Homosexuellen nicht gerechtfertigt. Was haben sie denn so großes falsch gemacht, dass sie dann im Endeffekt gemobbt und ausgegrenzt werden, nur weil sie was mit dem anderen Geschlecht anfangen können. Mir zum Beispiel wäre es total egal, wenn jetzt mein bester Freund oder so homosexuell wäre. Sei es von Anfang an oder erst ab einem bestimmten Moment. Denn man freundet sich ja schließlich mit der Person an, weil man die inneren Werte der Person mag. Und nur, weil dann plötzlich dein bester Freund vielleicht "anders" ist, heißt es nicht:"Stopp, wir können nicht befreundet sein!" Ich finde so was allgemein lächerlich.
    Als Conchita Wurst beim ESC 2014 in Kopenhagen gewann, war es mir eigentlich so ziemlich egal. Ich fand ja den Song episch. Und ich fand auch eigentlich die Person an sich toll. Und auch die Sachen, welche sie nach dem Sieg auf der Bühne gesagt hat, fand ich toll, auch wenn ich sie jetzt vergessen habe ._. Meine Schwester aber brach in Tränen auf, als sie sah, dass Conchita gewann. Mich, meinerseits, ärgerte das ein Bisschen. Weil irgendwie geht es ja in so Contests eher um die Stimme, das Lied und die Performance und nicht um den Sänger. Deswegen habe ich auch damals nur für die Titel gestimmt, die mir auch gefallen haben. Ja, ich habe auch für Länder gestimmt, die was mit meinen Wurzeln zu tun haben, aber das ist nichts zu diesem Thema und allgemein drifte ich ab. Mein Bruder ist so ziemlich der klischeehafte Homophob. Ich kann es wiederum einfach nicht ausstehen, wie er zum Thema "Homosexualität" gestellt ist. Für ihn sind das alles "Idioten, Psychos, Missgeburten und etc." Da würde ich eher ihn als Idioten und etc. bezeichnen ._. Und noch was. Gerade habe ich begonnen, zu einer BK(Bildende Kunst)-AG zu gehen. Die Leiter der AG sind die Mitschüler meines Bruders. Als er den Namen des einen Leiters hörte, sagte er sofort:" Ich hasse ihn" Natürlich fragt man sich da warum und ich tat dies auch. Seine Begründung war so ziemlich die bescheuertste, die ich je gehört habe. "Ich finde den schwul", sagt er. ER FINDET! Ich finde das einfach nur dämlich. Denn an sich ist der Typ nett und freundlich. Wir sind uns sogar in einigen Sachen ähnlich, wie zB das andauernde, unbewusste rumsingen von Liedern, öfter Mals welche von weiblichen Interpreten. Aber ich schweife wieder zu arg ab. Sagen wir es einfach so: Ich toleriere so ziemlich alles, von Heirat bis hin zum Sex. Hauptsache, der Mensch ist glücklich und gesund! ^-^


    Ich selber würde mich eher als hetero bezeichnen. Vielleicht habe ich geringe Schwankungen zur Homosexualität, aber wenn, dann weiss ich es selber noch nicht. Die Zeit wird's zeigen ^-^