Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Ich meine, ihr könnt es euch jetzt schon denken: Ich kann verstehen, dass man dieser Person als Partner nicht vetrauen würde und sich fragt, wann man wohl fallengelassen wird, wenn davor auch viele fallengelassen wurden.

    Kommt halt drauf an. Wenn jetzt eine Frau einfach mit mehreren Männern geschlafen hat, aber in so einem " Ok einmal halt " Kontext ist das eine Sache, Wenn die sich durch 20 Beziehungen gearbeitet hat wäre ich ( auch weil ich nicht der Mensch mit dem größten Selbstwertgefühl bin ) auch besorgt.

    Leute, die dauernd auf ein Hookup aus sind find ich dafür unsympathisch ... und dich dann auch noch dazu überreden wollen. lol Aber generell Leute, die mit ihren unteren Regionen denken und die so viel Zeit und Energie darauf verschwenden, während du mit ihnen wenig anderes anfangen kannst.

    So penetrante " Aufreißer " find ich schon vom unbeteiligt in der nähe stehen unangenehm XD ...


    Da kann es nur schwerfallen eine gesunde Beziehung zu dem anderen Geschlecht aufzubauen, wenn die Welt so sexualisiert ist, dass man bei jeder Freundschaft gleich an Sex denkt und selbst wenn da eine Beziehung oder Sexuität passiert, das sofort schlecht sein muss. Und wäre natürlich von langer Hand geplant!

    Sowas geht mir auch auf den Wecker. Man hat oft noch so diese Einstellung ( grade älterer Menschen ) das zwischen den Geschlechtern keine nicht sexuelle Freundschaft möglich ist. Ich habe zu einem großen Teil weibliche Freunde. Kann bestätigen das es funktioniert. XD

  • Viele Beziehungen können zeigen, dass jemand genau weiß, was er*sie will und sich nicht zu lang in Vorstellungen verbeißt und gerade bei dir dann eben völlig zufrieden ist und weiß "jetzt hab ich endlich die Richtige entdeckt". Ich weiß nicht, ich verstehe die Unsicherheit, weil ich die gleiche wohl selber hätte, aber wenn ich Distanz nehme und darüber nachdenke, scheint es mehr mein Problem und an mir zu liegen, nicht zwangsläufig an der Person mit "bunter" Vergangenheit.

    Ich find es halt extrem befremdlich, wenn Leute in eine Beziehung mit jemanden gehen, den sie fast nicht kennen und das dann immer wiederholen. Diese gesamte Datingkultur kann ich auf keiner Ebene persönlich nachvollziehen. Es macht auf keiner Ebene Sinn, dass man sich romantische Gefühle einredet (die nicht da sind, sondern einfach nur Hormone), oder weiß, dass diese gar nicht vorhanden sind, und dann erwartet, es würde sich eine tatsächliche Beziehung entwickeln, obwohl man sich vor kurzem noch fremd war. Wenn es mal funktioniert, ist das sicherlich nun nicht die Regel.


    Ähnliches gilt für die Hookup-Kultur. Hängt die wirklich mit dem zusammen, was diskutiert wurde? Ist es nicht das Problem an Trends an sich, dass sie die Bedürfnisse vom Individuum ignorieren und einen Weg vorgeben? Das macht die "Heiligsprechung" von Monogamie genauso wie umgekehrt. So oder so sind Trends, "Normen" und eben solche Kulturen sehr vorsichtig zu genießen, gerade in jungen Jahren, wenn man nicht wirklich weiß, wohin man mit sich möchte. Es ist falsch, wenn man Menschen einredet, dass sie viele haben müssen, obwohl sie monogam sein möchten, genauso wie es falsch ist, einem Menschen einzureden, er wäre weniger Wert, wenn er*sie nicht monogam lebt, obwohl er*sie merkt, dass das nichts für die eigene Lebensgestaltung ist.

    Es geht nichtmal um Monogamie oder Polygamie, sondern dass ich unsere Gesellschaft und den Umgang mit Sexualität eklig finde. Der Umgang war es früher und ist es heute auch, nur auf eine andere Weise. Wenn man Sex und Beziehungen mit Erfolgen gleichsetzt und alles sexualisiert ist, wohin du auch schaust, hat ein großer Teil der Gesellschaft, in der du lebst, einen sehr ungesunden Umgang mit Sexualität. Nur ist der auf eine andere Weise ungesund, als die alte, verstaubte Sexualmoral.


    Sowas geht mir auch auf den Wecker. Man hat oft noch so diese Einstellung ( grade älterer Menschen ) das zwischen den Geschlechtern keine nicht sexuelle Freundschaft möglich ist. Ich habe zu einem großen Teil weibliche Freunde. Kann bestätigen das es funktioniert. XD

    An sich kann ich meine Beziehungen gar nicht anders beginnen. xD Aber ja, für mich ist das normal so?


    Aber die ursprüngliche Ablehnung, irgendwann vor tausenden Jahren entsprungen lol, dahinter stammt ja daher, dass das Mädchen durch den Umgang mit dem anderen Geschlecht unrein werden könnte. Entweder weil sie dumm und naiv ist und verführt wird, oder ist selbst so böse und verführt den armen Jungen, und deshalb von Grund auf von Jungs ferngehalten werden muss.

    Und dann stellen sich Leute vor, dass es automatisch bei jeder Freundschaft bedeutet, dass da was läuft.

    Da dies selbstverständlich sehr heteronormativ war, bezieht man alle andere Freundschaften ja auch gar nicht erst ein. Oblivious 19th century mom: Die fünfzehnjährigen Mädchen spielen schon seit drei Stunden auf ihrem Zimmer. Schön, wenn meine Tochter so eine gute Freundin hat. Mein Sohn schließt auf dem Jungeninternet auch so enge Freundschaften. :biggrin:

  • An sich kann ich meine Beziehungen gar nicht anders beginnen. xD

    Wenn Beziehungen aus Freundschaften entstehen ist das definitiv problemloser. Man weis quasi worauf am sich einlässt.

    Freundschaften zwischen den Geschlechtern finde ich auch komplett normal. Ich hatte immer Weibliche Freunde ( mit Ausnahme von ein par " Ih Mädchen sind doof " Jahren in der Grundschule XD ) Aber war es wohl nicht immer. Meine Großeltern hatten bei JEDER EINZELNEN vermutet das da was läuft. Was ein Harem wäre der mir auf dauer etwas zu sehr in Arbeit ausgeartet wäre. Muss aber sagen das ich das bei alten Leuten schon verstehe. Die sind halt in einer ganz anderen Lebensrealität aufgewachsen wo das nicht üblich war.

    Der Umgang war es früher und ist es heute auch, nur auf eine andere Weise. Wenn man Sex und Beziehungen mit Erfolgen gleichsetzt und alles sexualisiert ist, wohin du auch schaust, hat ein großer Teil der Gesellschaft, in der du lebst, einen sehr ungesunden Umgang mit Sexualität. Nur ist der auf eine andere Weise ungesund, als die alte, verstaubte Sexualmoral.

    Sexualität ist im Moment so ne seltsame Mischung von verkrampft und " Überall". Sex = Erfolg ist ne komische Rechnung und wahrschinlich nicht sonderlich gesund weil dann ja wieder son zwanggefühl hinter steckt. Aber wenn jemand halt einfach gern Sex hat, dann soll er / sie das machen wenn er / sie jemanden findet der auch mit was bedeutungslosem einverstanden ist.

  • Der Umgang war es früher und ist es heute auch, nur auf eine andere Weise. Wenn man Sex und Beziehungen mit Erfolgen gleichsetzt und alles sexualisiert ist, wohin du auch schaust, hat ein großer Teil der Gesellschaft, in der du lebst, einen sehr ungesunden Umgang mit Sexualität. Nur ist der auf eine andere Weise ungesund, als die alte, verstaubte Sexualmoral.

    Sexualität ist im Moment so ne seltsame Mischung von verkrampft und " Überall". Sex = Erfolg ist ne komische Rechnung und wahrschinlich nicht sonderlich gesund weil dann ja wieder son zwanggefühl hinter steckt. Aber wenn jemand halt einfach gern Sex hat, dann soll er / sie das machen wenn er / sie jemanden findet der auch mit was bedeutungslosem einverstanden ist.

    Das ist allerdings allgemeiner Konsens. Wenn Leute davon sprechen "boah, di*en will ich!" und das später rausposaunen, hat das ausschließlich damit zu tun. Es wurde hauptsächlich Männern auf die Schulter geklopft und auf Frauen herabgeschaut, die eine ähnliche Anzahl an Sexualpartnern hatten. Anstatt sich auf ein Konzept einzulassen, in dem Sex nicht mit Erfol zu tun hat, haben viele Frauen einfach das gesellschaftlich maskuline Sexualverhalten, von Hypersexualität und das Objektifizieren anderer ein Teil ist, übernommen.

  • Anstatt sich auf ein Konzept einzulassen, in dem Sex nicht mit Erfol zu tun hat, haben viele Frauen einfach das gesellschaftlich maskuline Sexualverhalten, von Hypersexualität und das Objektifizieren anderer ein Teil ist, übernommen.

    Ich finde es nur so schwer das zu verallgemeinern. Denn sicher, das ist bei einigen so. Ist nicht auch so, als hätte ich das so noch nicht kennen gelernt - bei Kerlen, bei Frauen und bei Enbys. Also sowohl das Objektivizieren, als auch dieses Denken irgendetwas zu beweisen, indem man viel Sex hat. Aber es ist nun einmal auch so, dass es Leute mit einem extrem hohen Libido gibt, die einfach nur diesen Libido ausleben wollen. Was spricht dagegen es mit wechselnden Partnern zu machen, wenn alle betroffenen (die Leute, die Sex haben, etwaige Partner usw.) damit einverstanden sind? Das tut niemanden weh und wahrscheinlich würde es in einer Beziehung bspw. auch mehr weh tun, einen Partner mit geringerem Libido zum Sex zu zwingen - oder als Partner mit hohem Libido diesen zu versuchen zu unterdrücken.


    Ich sage es halt immer wieder: Ich will eine Sex-Positive Gesellschaft. Das heißt, wer keinen Sex will, soll dafür auch nicht geshamet werden. Aber wer viel Sex will (ob mit wechselnden Partnern oder nicht) ebensowenig. Solange alle Verantwortungsvoll und Einvernehmlich agieren. Es sollte einfach möglich sein, darüber zu sprechen und jedem für sich seine Erwartungen an Sex selbst definieren zu lassen - ohne sie anderen aufzuzwingen oder andere danach zu bewerten, wieweit sie mit dieser Erwartung übereinstimmen.

  • Anstatt sich auf ein Konzept einzulassen, in dem Sex nicht mit Erfol zu tun hat, haben viele Frauen einfach das gesellschaftlich maskuline Sexualverhalten, von Hypersexualität und das Objektifizieren anderer ein Teil ist, übernommen.

    Ich finde es nur so schwer das zu verallgemeinern. Denn sicher, das ist bei einigen so. Ist nicht auch so, als hätte ich das so noch nicht kennen gelernt - bei Kerlen, bei Frauen und bei Enbys. Also sowohl das Objektivizieren, als auch dieses Denken irgendetwas zu beweisen, indem man viel Sex hat. Aber es ist nun einmal auch so, dass es Leute mit einem extrem hohen Libido gibt, die einfach nur diesen Libido ausleben wollen. Was spricht dagegen es mit wechselnden Partnern zu machen, wenn alle betroffenen (die Leute, die Sex haben, etwaige Partner usw.) damit einverstanden sind? Das tut niemanden weh und wahrscheinlich würde es in einer Beziehung bspw. auch mehr weh tun, einen Partner mit geringerem Libido zum Sex zu zwingen - oder als Partner mit hohem Libido diesen zu versuchen zu unterdrücken.


    Ich sage es halt immer wieder: Ich will eine Sex-Positive Gesellschaft. Das heißt, wer keinen Sex will, soll dafür auch nicht geshamet werden. Aber wer viel Sex will (ob mit wechselnden Partnern oder nicht) ebensowenig. Solange alle Verantwortungsvoll und Einvernehmlich agieren. Es sollte einfach möglich sein, darüber zu sprechen und jedem für sich seine Erwartungen an Sex selbst definieren zu lassen - ohne sie anderen aufzuzwingen oder andere danach zu bewerten, wieweit sie mit dieser Erwartung übereinstimmen.

    Sicher, leider ist es nunmal nicht der Ist-Zustand. Es würde mich hypothetisch interessieren, wie Jugendliche und junge Erwachsene ihre Sexualität entfernt von all diesen Einflüssen, aka sowohl Shaming wie auch Druck, aber auch nicht in einer erzkonservativen Gesellschaft, begreifen und entdecken würden und es nicht all diese Eindrücke überall gäbe, die immer auf einen einprasseln. Ich denke mal, viel weniger würde an dieser Hookupkultur teilnehmen und sexuelle Erfahrungen wirklich eher mit ihrem eigenen Umfeld sammeln. Da es jedoch überall ist, entsteht der Eindruck, es wäre normal so.

    Am Ende weiß man vielleicht gar nicht mehr, was davon die eigenen, ursprünglichen Wünsche und Erwartungen waren und was die Fremden.

    Für die meisten Leute ist es eben nunmal auch weder das eine noch das andere Extrem zwischen unglaublich viel oder gar keinen Sex.

  • Sicher, leider ist es nunmal nicht der Ist-Zustand. Es würde mich hypothetisch interessieren, wie Jugendliche und junge Erwachsene ihre Sexualität entfernt von all diesen Einflüssen, aka sowohl Shaming wie auch Druck, aber auch nicht in einer erzkonservativen Gesellschaft, begreifen und entdecken würden und es nicht all diese Eindrücke überall gäbe, die immer auf einen einprasseln. Ich denke mal, viel weniger würde an dieser Hookupkultur teilnehmen und sexuelle Erfahrungen wirklich eher mit ihrem eigenen Umfeld sammeln.

    Ich glaube nicht, dass es groß anders aussehen würde in einer Gesellschaft in der kein gesellschaftlicher Druck in die Richtung herrscht. Immerhin ist es ja auch ein Körperliches Bedürfnis. Unser Körper belohnt so ein verhalten mir positiven Gefühlen und viele die gern auf Partys wen mitnehmen machen das nicht, weil sie sonst als Looser abgestempelt werden, sondern weil sie Spaß daran haben.

  • Sicher, leider ist es nunmal nicht der Ist-Zustand. Es würde mich hypothetisch interessieren, wie Jugendliche und junge Erwachsene ihre Sexualität entfernt von all diesen Einflüssen, aka sowohl Shaming wie auch Druck, aber auch nicht in einer erzkonservativen Gesellschaft, begreifen und entdecken würden und es nicht all diese Eindrücke überall gäbe, die immer auf einen einprasseln. Ich denke mal, viel weniger würde an dieser Hookupkultur teilnehmen und sexuelle Erfahrungen wirklich eher mit ihrem eigenen Umfeld sammeln.

    Ich glaube nicht, dass es groß anders aussehen würde in einer Gesellschaft in der kein gesellschaftlicher Druck in die Richtung herrscht. Immerhin ist es ja auch ein Körperliches Bedürfnis. Unser Körper belohnt so ein verhalten mir positiven Gefühlen und viele die gern auf Partys wen mitnehmen machen das nicht, weil sie sonst als Looser abgestempelt werden, sondern weil sie Spaß daran haben.

    Ich glaub, du redest da dieses Problem wirklich sehr klein und kannst dir nicht so recht vorstellen oder verstehen, wovon ich spreche. Am Ende sagst du "ja, das ist ja nicht so schön, aber auch nicht so wild und ernstzunehmen."

    https://www.google.at/amp/s/ww…-knochen%3famplified=True Das war ein Standardartikel vom letzten Jahr, ein Interview mit einer Psychologin.


    Viele, die auf einer Party wen mitnehmen, sind nichtmal mehr in irgendeiner Form entscheidungsfähig, tho.

    Und nur weil Menschen nicht bewusst den Grund ihres Handelns kennen, heißt das nicht, dass sie nicht unterbewusst trotzdem einem Gruppendenken erliegen.

  • Kanns sein das wir da etwas aneinander vorbei reden und du dich eher auf die Extremfälle beziehst, während ich eher so dieses " Ich hätte gern mal wieder Sex also suche ich mir jemanden auf ner Party dems genau so geht " Manchmal ist der Grund halt auch einfach " ich hätte gern Sex und kenne niemanden mit dem ich schlafen wollte / könnte " Wahrscheinlich sogar meistens. Ich kenne viele Leute die mal jemanden mit nach hause genommen haben oder andersrum, aber bei den meisten ist es eher die Ausnahme von der Regel. Natürlich ist es scheiße sobald nen Zwang dahinter steckt. Oft oder meist ists wohl eher lust.

    Ich seh da also nicht GENERELL das Problem dabei, dass Menschen ihre Sexualität mit Fremden menschen ausleben, sondern nur sobald dahinter nicht die eigene Entscheidung steckt das zu tun. Sobald sowas aus einem gefühl von " ich muss das jetzt machen " entsteht ist das natürlich nicht gesund.

    Ich will also nicht sagen " mit der Sexualität heute ist alles komplett in Ordnung " nur das man nicht generell ein bestimmtes Sexualverhalten in einen Topf werfen sollte als " Ohne Zwang würde niemand sowas machen ! " Aber es ist für viele nunmal einfach ... Spaß.

    Ich habe da keinen Plan von der Studienlage. Und widerspreche dir daher nicht, dass es bei vielen Frauen der Fall ist das sie sich gezwungen fühlen. Aber es ist nicht bei allen der Fall und ich mag keine Verallgemeinerungen. ^^" Ich glaube wenn ich jemand wäre der gerne auf Partys was aufreißt oder mitgeht und es als gutes Leben empfinden würde, dass würde ich mir bei " Ach dieser Arme Typ der sich von der Gesellschaft gezwungen fühlt so zu leben " sehr verarscht fühlen XD

  • Das hab ich eben nicht, weil das weder Extrem- noch Einzelfälle sind. Es ist eher viel mehr die Regel, dass in sexueller Hinsicht großer Druck auf Leuten lastet. Ich mag es grad echt nicht, wie du das alles verniedlichst und kleinmachst.

  • Viele, die auf einer Party wen mitnehmen, sind nichtmal mehr in irgendeiner Form entscheidungsfähig, tho.

    Das ohne Frage. Aber nicht alle, die Hookups machen, machen diese besoffen auf einer Party (oder überhaupt auf einer Party). Nicht alle, die Hookups machen, machen alles mit.


    Das ist die Sache. Was mich hier stört, ist die Verallgemeinerung, die so rüberkommt. "Alle, die Hookups machen, machen dass, weil es von ihnen erwartet wird, weil es Gruppen in der Gesellschaft gibt, die das idealisieren und sie einen sozialen Druck spüren." Gibt es Leute, auf die das zutrifft? Ja. Definitiv. Ist das die Mehrheit? Uhm. Keine Ahnung. Ist schwer festzustellen. Sind das alle? Definitiv nicht.


    Es gibt viele Gründe für Anonyme Hookups und One-Night-Stands. Vielleicht hat man einen Fetisch dafür. Vielleicht möchte man Dinge ausprobieren, die man sich so eher traut. Vielleicht hat man auch einfach Angst Menschen aus einem sozialen Umfeld zu verletzen, würde man mit denen Schlafen, da es eben diese Erwartung von Sex und Liebe gibt - und Sex halt Hormone freisetzt, die ein Verliebtheitsgefühl wahrscheinlicher machen.


    Ich gebe offen zu: Ich finde Hookups mit Typen auch irgendwo gruselig, weil es einfach so viele Incels und Creeps gibt und ... Aber nicht alle, die Hook-Ups machen, machen es mit Männern.


    Ich finde auch dieses "Das geschieht alles aus gesellschaftlichen Druck heraus" auch relativ schwer, wenn man bedenkt, dass genug Leute, die online Hookups machen, das allgemein vor den meisten in ihrem Umfeld geheim halten.

  • Ich habe weder vor etwas zu verniedlichen noch klein zu machen. Es ist nur so, dass der einzige Druck den ich in Richtung Sex verspüre meine eigene Sehnsucht ist mal wieder meine Sexualität ausleben zu können. Das dieser nicht ausreicht um so diese Hemmschwelle fremde Menschen anzusprechen zu überwinden liegt eher an mir und daran, dass ich mich bei Menschen die ich kenne einfach wohler fühle. Sonst hätte ich da kein Problem mit. Ich verstehe aber durchaus, dass es Menschen mit besserem Selbstwertgefühl da anders geht und sie gerne eine Gelegenheit ergreifen wenn sie sich bietet. Ein Bekannter hat z.B. vor kurzen seine Bisexualität entdeckt und ist im Moment ziemlich dabei sich auszuprobieren. Was ihn offensichtlich zu einen wesentlich glücklicheren Menschen gemacht hat.

  • Vertraut man so einer Person wirklich weniger als jemandem, der nur zwei längere Beziehungen hinter sich hat, aber eventuell bei beiden nach drei Jahren Schluss macht, weil er*sie Angst vor längeren Verpflichtungen hat (nur weißt du das eventuell nicht)? Ich mein, liegt das nicht wieder eher an der Persönlichkeit der Person? Wenige bis keine Beziehungen können genauso auf Beziehungsunfähigkeit deuten (müssen nicht, ich mein nur, dass man das so interpretieren könnte).

    Btw das hab ich nun auch nicht gesagt, aber da kann man eher noch eine Lösung finden. Menschen, die sich andauernd verlieben oder oft was von wen wollen, find ich einfach furchtbar anstrengend. Sorry, isso. ^^"


    Ich hab auch nicht von allen gesprochen, sondern dass es auffällig viele sind und ich denke, dass diese Zahl zurückgehen würde, wenn die Gesellschaft nicht so sexbesessen wäre und vielen sicherlich noch zusätzlich unterbewusst eintrichtert, dass sie es nun auch wären, mitsamt der Idee des "Da muss man ausprobieren", am besten von Leuten, die gar kein Konzept haben, dass das für viele nicht einfach so geht. Mag für einige ja passen, das ist aber wie ein neues Dogma.

    Das andere Ding ist, dass wir immer noch dabei sind aus einer erzkonservativen Zeit herauszukommen, aber viele Menschen müssen das eine Extrem sofort mit einem anderem kompensieren. Gerade einige Leute, die sich bisher nicht ausleben durften, kompensieren es dann mit dem anderen Extrem, obwohl es vielleicht weder ihnen guttut noch deren Partnern, die genauso sind.

    Und ich hab auch nicht davon gesprochen, dass dies immer mit Männer passiert.^^"


    Diese seltsame Dichtomie zieht sich auch irgendwie durch alles hindurch: Entweder du bist "sex-positiv" (und zwar auf eine Art, wie man sich im Allgemeinen oder die Person, die es einem vorwirft, vorstellt), oder einem wird unterstellt, man will gar keinen oder hasst Sex und ist prüde und was man sich da auch immer für einen Mist anhören darf.


    Wie gesagt, ich sprech auch nicht unbedingt von bewusst empfundenen Druck, sondern dass sowas bei doch recht vielen einfach irgendwann doch hervorbricht.

  • Darf ich kurz was fallenlassen, was mich echt berührt hat? :blush:

    Unsere besten (Hetero)Freunde, die in einigen Jahren Kinder eingeplant haben, haben heute nach einer Bdayparty gesagt, dass sie unglaublich froh sind, dass ihre Kinder mal in einem so offenen Umfeld mit verschiedenen, tollen Leuten und mit wenig Vorurteilen aufwachsen können. :blush:


    Damit das hier auch einen Wert hat: Kids With Lesbian Parents Report Higher Self-Esteem Than Kids With Heterosexual Parents: Study

    Da habt ihr's. :D


    Und ein dummes Meme:


  • Ich muss einmal ein wenig ranten. Ich bin es aktuell so leid.


    Zur kurzen Erklärung: Ich bin nicht-binär, nutze für mich den Deskriptor "genderqueer" und "genderfluid" und benutze das Pronomen "sier". (sier, sier, siem, sien)


    Es gibt auch andere nicht-binäre Pronomen in Deutschland. Ich habe vorher für eine Zeit lang xier benutzt, manche nutzen ein eingedeutsches they, manche das Pronomen fae und es gibt ein paar andere.


    Die gibt es. Man kennt, wenn man unterwegs ist, Leute, die diese Pronomen nutzen. Aber laut deutschen Übersetzern gibt es die nicht.


    Jetzt gibt es gerade wieder den Fall: Eine Star Wars Buchreihe von Chuck Wendig wurde ins deutsche Übersetzt. Darin kommt ein nicht-binärer Charakter vor, der das Pronomen "they" im englischen benutzt. Im deutschen wurde der Charakter zur Frau erklärt und benutzt das Singular-"sie" als Pronomen.


    Nun hat Chuck Wendig, als er davon hörte, beim Verlag nachgefragt. Der Verlag antwortete: "Ja, nun, Im Deutschen gibt es halt keine Pronomen für nicht-binäre Menschen." Was nun einmal Unsinn ist. Es steht kein Pronomen im Duden, das ist richtig, aber das liegt daran, dass der Duden nun einmal deskriptiv und nicht präskriptiv ist. Das heißt: Er beschreibt die deutsche Sprache, wie sie benutzt wird, anstatt neue Konzepte einzuführen und so vorzuschreiben. Damit also nicht-binäre Pronomen in den Duden kommen, müssen sie auch von großen Publikationen genutzt werden, die diese aber nicht nutzen, weil sie zu faul sind und dann den Duden als Ausrede vorschieben.


    Und es ist nicht nur jetzt dieses Star Wars Buch. Dasselbe ist auch bei der deutschen Fassung von "She-Ra - Princesses of Power" passiert. Wo auch ein nicht-binärer Charakter mit "they" im englischen vorkommt. Und im Deutschen wurde dieser Charakter zu "er".


    Ja, selbst bei John Wick, wo mit diem Judicator ein pronomenloser nichtbinärer Charakter vorkam, musste man im Deutschen "die Richterin" und "sie" draus machen.


    Und regt mich echt auf, weil damit nicht-binäre Menschen halt die ganze Zeit unsichtbar gemacht werden. Warum ist es so schwer als Übersetzer einfach mal eben ins nibi-space zu schauen und zu gucken, welches Pronomen man nutzt? Oder noch besser: Jemanden, der sich damit auskennt, dafür zu bezahlen, sich dazu zu äußern?! <_______________<


    Aber kudos zumindest an Chuck Wendig, sich da reinzuhängen und mit dem deutschen Verlag zu reden.


  • Alaiya Danke für das Verlinken der Liste. Habe mir über das Thema in der letzten Zeit des öfteren Gedanken gemacht, weil ich auch – rein theoretisch – lieber geschlechtsneutrale Pronomen für mich selbst benutzen würde. Allerdings habe ich im Deutschen halt bisher auch noch keine besonders gute Lösung gesehen. Das englische „they“ ist halt wirklich sehr toll (geht so weit, dass ich mich mittlerweile fast nur noch im englischen Sprachraum bewege und deutsche Texte und Serien etc. umgehe). Momentan ist der Schluss, zu dem ich gelangt bin, dass es mir egal ist, welches Pronomen man für mich benutzt – wobei es abseits von Pronomen einige Bezeichnungen gibt, die mir sehr unangenehm sind, wenn man sie auf mich anwendet (wobei ich jetzt nicht sagen werde welche das sind da ich vermute dass Leute mich dann damit ärgern werden lol).


    Für die meisten Leute sind Pronomen, die sie nicht kennen, halt erstmal Stolperstellen im Text. Klar, das ist einfach Gewöhnungssache, aber ein Verlag will Bücher verkaufen und ein Buch mit lauter Stolperstellen verkauft sich schlecht. Ich schätze jedenfalls, dass das der Gedankengang von Verlagen ist, unabhängig davon, ob es immer stimmt (ich vermute, es hängt davon ab, wie häufig betroffene Charaktere vorkommen. Wenn es jeder zweite Satz ist, der ein neu ausgedachtes Pronomen benutzt, wird das sicher einige Leser abschrecken, bis sich das etabliert hat. Aber bei kleineren Rollen mit entsprechendem Hinweis, dass das ein geschlechtsneutrales Pronomen sein soll, wäre das vielleicht besser umsetzbar). Aus der Perspektive würde es mich interessieren, ob es überhaupt deutsche Romane oder Übersetzungen gibt, die solche Pronomen benutzen? Falls jemand welche kennt, wäre das gut zu wissen, denn Positivbeispiele zu kaufen würde sicher den Anreiz für Verlage erhöhen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Außerdem würde ich das gerne lesen, um mich etwas mehr daran zu gewöhnen.