Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Wenn hier davon gesprochen wird, dass die deutsche Sprache Mist ist, weil die deutsche Sprache keine Pronomen für nicht-binäre Menschen vorhält. Dann regt mich das schon auf. Keiner ist ja gezwungen in ein deutsches Forum aufzuhalten und außerdem ist die deutsche Grammatik mehr als nur die Pronomen. Die deutsche Sprache hat auch viele Vorteile und wir ja auch heute noch in vielen Bereichen neben Englisch häufig auch international genutzt. Ja, gut die Aussage, dass es nicht mein Problem sei ist ungünstig. Auch wenn es mich jetzt nicht so juckt, dass es keine nicht binäre Pronomen gibt. Es sollte ja trotzdem jeder angefühlt werden, aber ich selber finde, dass das "sie" immer noch allgemeiner anklingt als "er". Bastet hat das ja auch mal erwähnt, dass ich es auch immer besser finde wenn man direkt angesprochen fühlt als mit "they". They heißt ja übersetzt ja Sie oder Man. "Sie sind ja hier." "Können sie mal zu mir kommen?" Also ich bin eh eher ein Freund von Duzen. An meiner Arbeit wird auch geduzt. Mit "Du" und mit den eigenen Namen angesprochen fühlt sich doch jeder angesprochen, unabhängig ob binär oder nicht-binär? Oder nicht?

    Es geht doch nicht nur um dieses Forum. Es geht um jeglichen Sprachgebrauch. Nur weil Non-Binary Menschen hier kein Pronomen haben, sollen sie alle aus Deutschland auswandern, oder wie stellst du dir das vor? Natürlich dürfen sie sich beschweren, wenn es für sie keine Pronomen gibt und sie haben ebenso ein Recht auf ihre Meinung, egal wie sehr dich das aufregt.

    Viel eher sollte man den Leuten entgegen kommen, wenn sie sich dadurch besser fühlen. Also entweder Deutsch Genderneutraler machen, was aber wahrscheinlich nicht möglich ist (auch wenn ich dennoch finde, dass es allgemein die beste Lösung ist haha), oder eben ein Pronomen für diese Leute einführen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Wenn hier davon gesprochen wird, dass die deutsche Sprache Mist ist, weil die deutsche Sprache keine Pronomen für nicht-binäre Menschen vorhält.

    Es geht nicht um ein einziges Pronomen. Die gesamte Sprache macht es schwierig zu kommunizieren, wenn man respektieren möchte, dass es mehr als Mann und Frau im konservativen Sinne gibt. Bevor du etwas zu sowas schreibst, lies dich bitte richtig ein, es steht ausführlich erklärt da. Es zwingt dich keiner auf alles einzugehen, wenn du nicht die Zeit hast, dich richtig damit auseinanderzusetzen.


    Ansonsten bin ich auch leicht perplex, welche Abwandlung das Gespräch hier genommen hat. Das eine ist, wenn man die Problematik der Umsetzung anspricht als Schwierigkeiten auf dem Weg zu einer Verbesserung der Sprache für alle. Das andere ist, wenn man im Kontext dieses Gesprächs darum bittet, lieb zur deutschen Sprache zu sein. Das man es wirklich schafft, zu lesen, welche Probleme es im Alltag bereitet und teilweise sogar dem Wohlbefinden von Mitmenschen zusetzt, und daraus einen nebensächlichen Satz, der im Kontext(!) dieser Diskussion die deutsche Sprache kritisiert, zu nehmen und sich darüber zu ärgern, ist für mich nicht nachvollziehbar. Was sind das für Prioritäten?

  • Viel eher sollte man den Leuten entgegen kommen, wenn sie sich dadurch besser fühlen. Also entweder Deutsch Genderneutraler machen, was aber wahrscheinlich nicht möglich ist (auch wenn ich dennoch finde, dass es allgemein die beste Lösung ist haha), oder eben ein Pronomen für diese Leute einführen.

    Okay, aber mit dem Absatz...

    Zitat von Happily

    Deswegen verstehe ich ohnehin nicht, warum man diesen Gender Mist in Deutschland nicht einfach sein lässt xD Denn die deutsche Übersetzung dazu wäre halt: Das ist mein Freund Bastet.

    Die maskuline Anrede ist eben sowohl im deutschen, als auch im englischen die Norm, nur in Deutschland hat sich dieses in am Ende halt aus irgendwelchen Gründen etabliert. Die Sprache sollte letztendlich so geschlechtsneutral wie möglich sein.

    Du widersprichst dir hier selbst. Was ist geschlechtsneutral dann für dich? Das ist keine neutrale Bezeichnung, sondern eben die Maskuline. Deswegen heißt es ja generisches Maskulinum und für mich hört sich mein Real- oder Username in Verbindung mit einer maskulinen Bezeichnung in etwa so an wie Nägel, die an einer Tafel kratzen. :')


    Sicher, früher war man es gewohnt öfters mal mit der maskulinen Form betitelt zu werden und hab ich noch behauptet, ich bräuchte nicht unbedingt eine gegenderte Sprache, aber eben durch den Gewöhnungseffekt hatte ich da gar nicht mehr gemerkt wie grausam das in meinen Ohren klingt.

    Wenn das umgesetzt werden würde (hypothetisch), ist für etwa die Hälfte aller Menschen, also aller die sich weiblich identifizieren, halt wieder genauso scheiße.


    Das Ding ist auch, das das generische Maskulinum, bevor öfter gegendert wurde, für eine gemischte oder nicht näher definierte Gruppe an Menschen verwendet wurde, etwa um "alle Schüler einer Schule" zu beschreiben. Wenn du über eine spezielle Frau gesprochen hast, wäre niemanden eingefallen sie männlich zu betiteln. Natürlich hast du dann gesagt "Meine Freundin war mit mir heute im Kino" oder "Meine Ärztin hat mir ein Medikament gegeben."

  • Du widersprichst dir hier selbst. Was ist geschlechtsneutral dann für dich? Das ist keine neutrale Bezeichnung, sondern eben die Maskuline. Deswegen heißt es ja generisches Maskulinum und für mich hört sich mein Real- oder Username in Verbindung mit einer maskulinen Bezeichnung in etwa so an wie Nägel, die an einer Tafel kratzen. :')

    Wenn die maskuline Form die neutrale wäre, so meine ich das. Im Englischen ist es ja auch so. Und im deutschen ist die maskuline Form eigentlich auch die neutrale Form. Wenn es keine in Endungen gäbe, wäre das die einzige Anrede und demnach würde sie von uns auch als neutral angesehen werden.

    Also ich bin durchaus dafür, dass wir es so beibehalten können wie es derzeit ist, weil es die breite Masse natürlich glücklicher macht, dann eben auch noch mit Endungen für Non-Binary. Aber meine persönliche Meinung dazu ist eben, dass es praktikabler wäre, einfach für jeden die selbe Endung zu benutzten, weil es dadurch keine Unterschiede mehr gibt. Ob die jetzt er, in oder meinetwegen auch x ist, mir persönlich egal.


    Wobei aber die Endungen alleine auch das kleinste Problem der Sprache sind, weil man immer auf das neutrale Maskulinum zurückgreifen kann, wenn man sich nicht sicher ist, bei Pronomen und ihren verschiedenen Formen ist das natürlich schwerer.


    Edit, weil mir noch was eingefallen ist:


    Ich verstehe total deine Argumente für die in Endung btw. Ich weiß selbst wie scheiße und komplett falsch sich das anfühlt, mit falschen Pronomen und Endungen angesprochen zu werden. Es ist natürlich immer schwer, alle Personen irgendwie mit einzubinden. Allerdings empfinde ich es auch zum Teil so, dass diese ganzen besonderen Schreibweisen für jeden uns mehr entfremden, als man es eigentlich möchte. Es macht halt einen extremen Unterschied, ob du Lehrer oder Lehrerin sagst und es sorgt dafür, dass man diese Geschlechter viel mehr differenziert. Aber wollen wir nicht eigentlich, dass jeder gleich berechtigt wird? Natürlich erreicht man das auch damit, dass man zwischen Dingen differenziert, aber irgendwie halt auch nicht. Ich finde das ist wirklich ein schweres Thema und ich stehe eben eher auf der Seite, dass alle gleichwertig behandelt werden sollen. Deswegen bin ich total zwiegespalten, einerseits finde ich es gut, dass jeder eben seine eigene Identität hat, andererseits sorgt es aber auch dafür, dass wir Identität verlieren und wieder mehr auf Klischees oder so runter gebrochen werden.

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    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

    Einmal editiert, zuletzt von PLUSQUAMPERFEKTION ()

  • Du widersprichst dir hier selbst. Was ist geschlechtsneutral dann für dich? Das ist keine neutrale Bezeichnung, sondern eben die Maskuline. Deswegen heißt es ja generisches Maskulinum und für mich hört sich mein Real- oder Username in Verbindung mit einer maskulinen Bezeichnung in etwa so an wie Nägel, die an einer Tafel kratzen. :')

    Wenn die maskuline Form die neutrale wäre, so meine ich das. Im Englischen ist es ja auch so. Und im deutschen ist die maskuline Form eigentlich auch die neutrale Form. Wenn es keine in Endungen gäbe, wäre das die einzige Anrede und demnach würde sie von uns auch als neutral angesehen werden.

    Also ich bin durchaus dafür, dass wir es so beibehalten können wie es derzeit ist, weil es die breite Masse natürlich glücklicher macht, dann eben auch noch mit Endungen für Non-Binary. Aber meine persönliche Meinung dazu ist eben, dass es praktikabler wäre, einfach für jeden die selbe Endung zu benutzten, weil es dadurch keine Unterschiede mehr gibt. Ob die jetzt er, in oder meinetwegen auch x, mir persönlich egal.


    Wobei aber die Endungen alleine auch das keinste Problem der Sprache sind, weil man immer auf das neutrale Maskulinum zurückgreifen kann, wenn man sich nicht sicher ist, bei Pronomen und ihren verschiedenen Formen ist das natürlich schwerer.

    Naja wie gesagt ist sie aber keine neutrale Form, sondern die Maskuline, egal wie sehr sie die Norm ist oder war.

    Englisch ist in der Form imo sogar ziemlich rückständig, weil du zwar bei manchen Bezeichnungen durchaus von actor and actress sprechen kannst, aber nicht von einer friendress oder ... doctoress. xD Bei friend kannst du höchstens female friend und girlfriend sagen, je nachdem, ob ihr eine Beziehung habt.


    Und naja, du willst ja selbst natürlich auch nicht, dass man dich mit weiblichen Pronomen und Endungen bezeichnet. Also denke ich, muss man dieses Empfinden auch auf andere übertragen können und nicht für andere behaupten "aber das Geschlecht ist ja in dem Kontext nicht wichtig." In welchem Kontext fängt es dann an wichtig zu werden? In Wahrheit ist es ist immer wichtig, weil eben niemand entweder misgendered oder im Zweifelsfall gleich als ganz geschlechtslos, obwohl die Person es gar nicht ist, gesehen werden will.


    Da können manche Leute noch so oft erzählen, dass das Geschlecht nicht von Bedeutung sei, für die meisten Menschen ist es das am Ende doch und ein wesentlicher Bestandteil ihrer Identität, weil sich alles andere falsch anfühlt und deshalb wollen die Leute ja auch Unterschiede in der Sprache und in allem, wie du dich eben persönlich ausdrücken möchtest.

    Es ist halt so, dass das Geschlecht für manche Personen nicht von Bedeutung ist, aber das ist halt nur eine persönliche Sichtweise, die man nicht auf andere Menschen übertragen kann.

  • Da können manche Leute noch so oft erzählen, dass das Geschlecht nicht von Bedeutung sei, für die meisten Menschen ist es das am Ende doch und ein wesentlicher Bestandteil ihrer Identität, weil sich alles andere falsch anfühlt und deshalb wollen die Leute ja auch Unterschiede in der Sprache und in allem, wie du dich eben persönlich ausdrücken möchtest.

    Es ist halt so, dass das Geschlecht für manche Personen nicht von Bedeutung ist, aber das ist halt nur eine persönliche Sichtweise, die man nicht auf andere Menschen übertragen kann.

    Ich bestreite das wie gesagt auch nicht und ich bin auch legit die letzte Person, die da irgendwem reinredet. Und wenn es nur eine Person auf dem Planeten gäbe, welche dadurch glücklicher wäre, go for it. Das ändert aber nichts an meiner persönlichen Meinung dazu :3 Meine persönliche Meinung muss aber eben nicht die richtige sein und ich bin auch ungeachtet dieser Situation der Meinung, dass jeder auf der Welt die selbe Sprache sprechen sollte, einfach nur weil es einfacher ist XD Natürlich ist das komplett dumm und nicht realisierbar. Es ist einfach nur mein praktisches Denken zu der Situation.


    Aber btw, falls du meinen Edit nicht gesehen hast, was ich glaube zitiere ich den nochmal:

    Ich verstehe total deine Argumente für die in Endung btw. Ich weiß selbst wie scheiße und komplett falsch sich das anfühlt, mit falschen Pronomen und Endungen angesprochen zu werden. Es ist natürlich immer schwer, alle Personen irgendwie mit einzubinden. Allerdings empfinde ich es auch zum Teil so, dass diese ganzen besonderen Schreibweisen für jeden uns mehr entfremden, als man es eigentlich möchte. Es macht halt einen extremen Unterschied, ob du Lehrer oder Lehrerin sagst und es sorgt dafür, dass man diese Geschlechter viel mehr differenziert. Aber wollen wir nicht eigentlich, dass jeder gleich berechtigt wird? Natürlich erreicht man das auch damit, dass man zwischen Dingen differenziert, aber irgendwie halt auch nicht. Ich finde das ist wirklich ein schweres Thema und ich stehe eben eher auf der Seite, dass alle gleichwertig behandelt werden sollen. Deswegen bin ich total zwiegespalten, einerseits finde ich es gut, dass jeder eben seine eigene Identität hat, andererseits sorgt es aber auch dafür, dass wir Identität verlieren und wieder mehr auf Klischees oder so runter gebrochen werden.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Wenn ich sage "Ich bin Gamer", gehen die Leute davon aus, dass ich männlich bin.

    Ich finde genau das beschreibt das Problem was viele haben ganz gut, denn sie interpretieren das auf Grammatik bezogene Maskulinum auf die Geschlechtsidentität der beschriebenen Personen, was aber komplett zwei verschiedene sind oder zumindest sein sollten.

    Wenn man sagt "Ich bin Gamer" sollte das bedeuten, dass jemand (!) gern hobbymäßig oder gar professionell gern Spiele spielt, wahrscheinlich am PC oder Konsole. Wenn man sagt "Ich bin Gamerin" heißt es das Gleiche, aber mit weiblichem Zusatzpunkt.


    In den Ohren von komischen Feministen, wenn man "Ich bin Gamer" oder "Wir sind Gamer" sagt, kommt dann aber die Reaktion: "WAS, ES GEHT ALSO NUR UM MÄNNER!?" ... nein hä?


    Allerdings empfinde ich es auch zum Teil so, dass diese ganzen besonderen Schreibweisen für jeden uns mehr entfremden, als man es eigentlich möchte. Es macht halt einen extremen Unterschied, ob du Lehrer oder Lehrerin sagst und es sorgt dafür, dass man diese Geschlechter viel mehr differenziert. Aber wollen wir nicht eigentlich, dass jeder gleich berechtigt wird? Natürlich erreicht man das auch damit, dass man zwischen Dingen differenziert, aber irgendwie halt auch nicht. Ich finde das ist wirklich ein schweres Thema und ich stehe eben eher auf der Seite, dass alle gleichwertig behandelt werden sollen.

    Genau das!

  • Ich finde genau das beschreibt das Problem was viele haben ganz gut, denn sie interpretieren das auf Grammatik bezogene Maskulinum auf die Geschlechtsidentität der beschriebenen Personen, was aber komplett zwei verschiedene sind oder zumindest sein sollten.

    Wenn man sagt "Ich bin Gamer" sollte das bedeuten, dass jemand (!) gern hobbymäßig oder gar professionell gern Spiele spielt, wahrscheinlich am PC oder Konsole. Wenn man sagt "Ich bin Gamerin" heißt es das Gleiche, aber mit weiblichem Zusatzpunkt.

    Das ist auch so ne Sache, es hängt bei mir persönlich extrem von meinen Erfahrungen ab. Unter Lehrer als Begriff, stelle ich mir immer zuerst Frauen vor, weil ich so viele Klassenlehrerinnen hatte und allgemein Frauen bei mir in diesem Beruf viel mehr hervor gestochen sind.

    Bei Gamer, denke ich an neutrale Personen und gar nicht erst an irgendein Geschlecht, eher an einen schwarzen Schatten, der halt vor dem PC sitzt xD einfach weil ich so viele Erfahrungen mit jeglicher Art Gamer gemacht habe, dass es da für mich keine Geschlechterdefinition gibt. Jeder zockt doch irgendwo.

    Natürlich erfüllt das bei mir auch ein paar Klischees, bei Büro denke ich eher an Männer, weil ich eher wenige Frauen in diesem Bereich kenne, oder bei Putzen halt eher an Frauen, wobei ich auch schon Männer in diesen Berufen gesehen habe. Aber es kommt irgendwo ja nicht darauf an, was man zuerst denkt, oder? Sondern wie man danach mit der Situation umgeht.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Zitat von Happily

    Es geht doch nicht nur um dieses Forum. Es geht um jeglichen Sprachgebrauch. Nur weil Non-Binary Menschen hier kein Pronomen haben, sollen sie alle aus Deutschland auswandern, oder wie stellst du dir das vor? Natürlich dürfen sie sich beschweren, wenn es für sie keine Pronomen gibt und sie haben ebenso ein Recht auf ihre Meinung, egal wie sehr dich das aufregt.

    Viel eher sollte man den Leuten entgegen kommen, wenn sie sich dadurch besser fühlen. Also entweder Deutsch Genderneutraler machen, was aber wahrscheinlich nicht möglich ist (auch wenn ich dennoch finde, dass es allgemein die beste Lösung ist haha), oder eben ein Pronomen für diese Leute einführen.

    Natürlich nicht. Natürlich brauchen sie auch ein Pronomen oder so, dass sie sich wohl fühlen. Aber ich fände es falsch die gesamte Sprache jetzt auch nach nicht-binären Leuten umzuändern. Ja wir haben klare männliche und weibliche Pronomen und das hat ja sonst immer geklappt. Dabei ist das schon ein Unterschied. Aber Pronomen für alle Geschlechter fände ich zu weit gegriffen, dann lieber ein Pronomen extra für Nicht Binäre. Das ist ja auch der entscheide Unterschied zwischen Deutsch und Englisch. In Englischen wird jeder nur "they" "you" usw.. angesprochen, ohne dass man weißt welches Geschlecht hier gemeint ist und in Deutschen wird halt das Geschlecht dabei eher verdeutlicht. In Englischen kann teacher alles bedeuten. In Deutschen bedeutet Lehrer eher Männer und Lehrerin Frauen. Wenn in England ein Fahnungsauftrag gibt, dann sind sie so, dass man garnicht weißt, welches Geschlecht da im Spiel war. Es heißt ja immer "they". They have a black shirt. They have a hat.

    Genauso ist es mit den Artikeln. Bei uns gibt es der, die und das. In Englischen nur "the". Also man kann einfach sagen, das Deutsche ist genauer und das Englische eher allgemeiner.


    Zitat von Cassandra

    Es geht nicht um ein einziges Pronomen. Die gesamte Sprache macht es schwierig zu kommunizieren, wenn man respektieren möchte, dass es mehr als Mann und Frau im konservativen Sinne gibt. Bevor du etwas zu sowas schreibst, lies dich bitte richtig ein, es steht ausführlich erklärt da. Es zwingt dich keiner auf alles einzugehen, wenn du nicht die Zeit hast, dich richtig damit auseinanderzusetzen.


    Ansonsten bin ich auch leicht perplex, welche Abwandlung das Gespräch hier genommen hat. Das eine ist, wenn man die Problematik der Umsetzung anspricht als Schwierigkeiten auf dem Weg zu einer Verbesserung der Sprache für alle. Das andere ist, wenn man im Kontext dieses Gesprächs darum bittet, lieb zur deutschen Sprache zu sein. Das man es wirklich schafft, zu lesen, welche Probleme es im Alltag bereitet und teilweise sogar dem Wohlbefinden von Mitmenschen zusetzt, und daraus einen nebensächlichen Satz, der im Kontext(!) dieser Diskussion die deutsche Sprache kritisiert, zu nehmen und sich darüber zu ärgern, ist für mich nicht nachvollziehbar. Was sind das für Prioritäten?

    Wie gesagt, es sollten natürlich alle angesprochen fühlen. Was mich ärgerte ist einfach, dass Manche einfach sagen, dass deswegen die deutsche Sprache Mist sei und man lieber Englisch spricht. Dabei ist Englisch so geschlechtslos. Es hat Vor-und Nachteile bei beiden Sprachen. Wie gesagt, die deutsche Sprache hat viel mehr als nur Pronomen zu bieten. Wir haben Wörter wie "ß", die es in Englischen garnicht gibt.


    Zitat von Sirius

    Wenn man sagt "Ich bin Gamerin" heißt es das Gleiche, aber mit weiblichem Zusatzpunkt.

    Das Wort Gamerin gibt es in Englischen nicht. Da heißt es nur Gamer. Also man weißt garnicht, welches Geschlecht damit gemeint ist. Ich sage fast immer Zocker oder Zockerin. Ist ja das Selbe.

  • Ich finde genau das beschreibt das Problem was viele haben ganz gut, denn sie interpretieren das auf Grammatik bezogene Maskulinum auf die Geschlechtsidentität der beschriebenen Personen, was aber komplett zwei verschiedene sind oder zumindest sein sollten.

    Wenn man sagt "Ich bin Gamer" sollte das bedeuten, dass jemand (!) gern hobbymäßig oder gar professionell gern Spiele spielt, wahrscheinlich am PC oder Konsole. Wenn man sagt "Ich bin Gamerin" heißt es das Gleiche, aber mit weiblichem Zusatzpunkt.

    Das ist auch so ne Sache, es hängt bei mir persönlich extrem von meinen Erfahrungen ab. Unter Lehrer als Begriff, stelle ich mir immer zuerst Frauen vor, weil ich so viele Klassenlehrerinnen hatte und allgemein Frauen bei mir in diesem Beruf viel mehr hervor gestochen sind.

    Bei Gamer, denke ich an neutrale Personen und gar nicht erst an irgendein Geschlecht, eher an einen schwarzen Schatten, der halt vor dem PC sitzt xD einfach weil ich so viele Erfahrungen mit jeglicher Art Gamer gemacht habe, dass es da für mich keine Geschlechterdefinition gibt. Jeder zockt doch irgendwo.

    Natürlich erfüllt das bei mir auch ein paar Klischees, bei Büro denke ich eher an Männer, weil ich eher wenige Frauen in diesem Bereich kenne, oder bei Putzen halt eher an Frauen, wobei ich auch schon Männer in diesen Berufen gesehen habe. Aber es kommt irgendwo ja nicht darauf an, was man zuerst denkt, oder? Sondern wie man danach mit der Situation umgeht.

    Darum geht's aber doch? Viele Berufe und Hobbys sind entweder von Frauen oder Männer dominiert. Indem du nicht differenzierst, setzt sich in den Köpfen der Leute das Bild noch mehr fest, dass es eben so ist.


    Und wie gesagt: Es ist zwar verständlich, wenn man von Gamern spricht und die Gesamtheit aller meint, die Videospiele spielen, aber ich find's dann mittlerweile eher unverständlich, wenn eine Frau von sich sagt "ich bin Gamer".

    Es klingt einfach falsch.


    Zitat von Sirius

    Wenn man sagt "Ich bin Gamerin" heißt es das Gleiche, aber mit weiblichem Zusatzpunkt.

    Das Wort Gamerin gibt es in Englischen nicht. Da heißt es nur Gamer. Also man weißt garnicht, welches Geschlecht damit gemeint ist. Ich sage fast immer Zocker oder Zockerin. Ist ja das Selbe.

    Es sind viele Begriffe eingedeutscht. Naja davon abgesehen sehe ich es nicht unbedingt als etwas Positives an, dass Englisch so geschlechtsneutral ist.

  • Das hab ich schon (leider) gehört, habe aber ehrlich gesagt nichts anderes von Ungarn erwartet. Daher überrascht es mich nicht so wirklich.

    Das Schlimmste ist aber, dass Ungarn trotzdem in der europäischen Gemeinschaft ist. Aber was hat das mit Gemeinschaft zu tun wenn man andere Geschlechter nicht annimmt?


  • Wenn ich mal fragen darf: Warum siehst du es nicht als etwas Positives an, dass Englisch mehr oder weniger geschlechtsneutral ist? Was klingt denn an "Gamer" bei einer Frau für dich falsch? Würde für dich "Gamerin" besser klingen?

  • Natürlich, vor allem weil meine Muttersprache Deutsch ist und wir für sehr vieles eine weibliche Form kennen.

    Die generische Form ist leider immer gleichzeitig die maskuline Form, in Deutsch und Englisch, und das hat eben sozial- und sprachhistorische Gründe.


    Frauen sind es halt eher gewohnt, dass man sie nicht mit der weiblichen, sondern der generisch-männlichen Endung, anspricht und man dann sagt: "Es ist doch nicht wichtig, welche Geschlechtsendung ich benutze. Du weißt doch welcher Beruf gemeint ist."

    Würde ich aber plötzlich sagen "Er ist Lehrerin", würden sich viele Männer berechtigterweise darüber aufregen. Könnte man sich ja auch mit "Du weißt doch welcher Beruf gemeint ist, wieso stört es dich dann?" rausreden.

    Wenn man versteht, dass "Er ist Gamerin" absurd und falsch klingt, müsste man doch auch verstehen, dass "Sie ist Gamer" genauso absurd und falsch klingt.


    Und das hat auch nichts mit eindeutschen zu tun. Menschen sind da oft ziemlich doppelmoralisch. Während googlen und twittern selbstverständlich eindeutscht, kommt bei "Gamerin" uä dann das Argument "In Englisch gibt's kein "-in"!"

  • Würde ich aber plötzlich sagen "Er ist Lehrerin", würden sich viele Männer berechtigterweise darüber aufregen. Könnte man sich ja auch mit "Du weißt doch welcher Beruf gemeint ist, wieso stört es dich dann?" rausreden.

    Wenn man versteht, dass "Er ist Gamerin" absurd und falsch klingt, müsste man doch auch verstehen, dass "Sie ist Gamer" genauso absurd und falsch klingt.

    Nein, denn die Form mit -in am Ende ist die Verweiblichung der Originalform und dadurch nicht das Gleiche, wie es so gern dargestellt wird.

  • Würde ich aber plötzlich sagen "Er ist Lehrerin", würden sich viele Männer berechtigterweise darüber aufregen. Könnte man sich ja auch mit "Du weißt doch welcher Beruf gemeint ist, wieso stört es dich dann?" rausreden.

    Wenn man versteht, dass "Er ist Gamerin" absurd und falsch klingt, müsste man doch auch verstehen, dass "Sie ist Gamer" genauso absurd und falsch klingt.

    Nein, denn die Form mit -in am Ende ist die Verweiblichung der Originalform und dadurch nicht das Gleiche, wie es so gern dargestellt wird.

    ... denn wie bereits erwähnt hat es sozial- und sprachgeschichtliche Gründe, weshalb die generische Form die Männliche war, da Männer für hunderte Jahre eben bedeutender waren und für wichtiger genommen wurden. Sprache wurde auch von Männern geprägt, weil allem voran Männer Zugang zu Bildung hatten und auch Fiktion und Biographien schrieben.

    Wenn eine Position nicht ausschließlich weiblich war (etwa aus biologischen Gründen zB als Mutter oder Amme), wurde die männliche Form als die Norm angesehen.


    Das geht soweit, außerhalb von Sprachen, dass sowohl die Wechselwirkungen von Medikamenten vor allem bei Männern berücksichtigt werden (zB Masse, Hormone etc...), und Crash-Dummies immer einen männlichen Körper darstellen. Männer haben ihren Körperschwerpunkt im Oberkörper, breitere Schultern etc und sind im Durchschnitt muskulöser und schwerer. Das sorgt dafür, dass Frauen öfter sowohl an Medikamentenwechselwirkungen wie auch bei Unfällen sterben, weil der Mann als der Standardmensch gesehen wird.


    In der Sprache ist es auch so. Es ist kein Zufall, dass generische und männliche Form gleich sind.

  • Nein, denn die Form mit -in am Ende ist die Verweiblichung der Originalform und dadurch nicht das Gleiche, wie es so gern dargestellt wird.

    Es gibt auch ein generisches Femininum und ein generisches Neutrum. Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, wieso wir das generische Maskulinum, das sich mit dem spezifischen Maskulinum deckt, nutzen? Oder fällt das für dich unter "war schon immer so, also sollte es dabei bleiben"?

    Das generische Maskulinum ist nicht immer von Vorteil bei einer klaren Kommunikation. Mal davon abgesehen, dass zahlreiche Studien* belegen, dass wir eher an Männer denken, wenn das generische Maskulinum genutzt wird (und eher an Frauen, wenn "-Innen" genutzt wird, weil wir das anscheinend automatisch als feminin assoziieren), können Aussagen auch nicht eindeutig genug sein. "Meine lieben User, habt ihr schon mal Lippenstift benutzt?" - mit wem rede ich? Der Vorteil an einer Form, die wirklich alles und jeden inkludiert, wäre, dass man sicher sein kann, dass tatsächlich alles und jeder angesprochen wird bei der Form, während andere Formen für das stehen können, was sie spezifisch ansprechen. Aktuell passiert das nicht in der deutschen Sprache. Wenn man nicht alle Informationen zum Kontext hat, kann man sich nie sicher sein, weil eine Mehrdeutigkeit besteht.

    Meine persönliche Erfahrung: Immer wenn ich beim Sprechen von "Beziehungspartnern" rede, bezieht sich die Person gegenüber verblüffend oft dann auf Männer im weiteren Gespräch. Sowas aber auch. Nö, ich habe keine Lust jedes Mal darauf aufmerksam zu machen und den Schwerpunkt des Gesprächs auf meine sexuelle Orientierung zu lenken.


    *Zum Beispiel

    https://econtent.hogrefe.com/doi/10.1024//0253-4533.19.12.3

    https://www.sciencedirect.com/…abs/pii/S0001879113000304

    https://refubium.fu-berlin.de/…e___For_UB.pdf?sequence=1

    https://core.ac.uk/reader/33091540


    Und meine Argumentation beschränkt sich auch erstmal nur auf ein binäres Spektrum. Weitergedacht wird jedes generische irgendwas, das direkt mit einem eindeutigen Geschlecht assoziiert wird, zum Problem in der Sprache.

  • In der Sprache ist es auch so. Es ist kein Zufall, dass generische und männliche Form gleich sind.

    Nur mal so ganz provokant als Frage in den Raum gestellt: ist es hier nicht eher so, dass der Mann benachteiligt wird, weil es im typischen Sprachverständnis keine Begrifflichkeit gibt die ausschließlich den Mann erfasst?

  • Um mal vom Thema ab zu schweifen.

    Danke Bastet dass du mir meine Sexualität vor Augen gehalten hast.

    Ich habe mich seit Jahren gefragt, warum ich so drauf bin, wie ich drauf bin, dabei waren mir nur die gängigen sexuellen Orientierungen ein Begriff.

    So gesehen hätte ich mich also eher in die Asexualität geschoben, was nur demi (Wortspiel lol) war ist, denn ich bin demisexuell.

    Ein Begriff, den ich vor ein paar Tagen erst kennen lernen durfte, um genau zu sein ich bin hetero demisexuell.