Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Warum brauchen Heterosexuelle deiner Meinung nach überhaupt eine Flagge? Versteht ihr den Sinn von Pride überhaupt?

    Ich glaube, die Heterosexuelle Flagge ist einfach nur der Gleichberechtigung wegen da


    Und ich kann den Sinn von "Pride" (also Stolz) schon verstehen, auch wenn es weniger mit meiner (langweiligen) Sexualität, sondern eher mit meiner Persona an sich zu tun hat

  • Warum brauchen Heterosexuelle deiner Meinung nach überhaupt eine Flagge? Versteht ihr den Sinn von Pride überhaupt?

    Finde es halt immer wieder sehr Doppelmoralisch, wenn LGBTQ inkludiert werden will aber selbst dann eben Heterosexuellen gegenüber immer wieder so oben herab und nicht grade inclusive wirkt. Pride hin oder her, niemand ist besser als jemand anderes, nur weil er ne "ausgefallenere" sexuelle Orientierung hat.


    Abgesehen davon, dass das voll an meiner Frage vorbei ging :)

  • Warum brauchen Heterosexuelle deiner Meinung nach überhaupt eine Flagge? Versteht ihr den Sinn von Pride überhaupt?

    Finde es halt immer wieder sehr Doppelmoralisch, wenn LGBTQ inkludiert werden will aber selbst dann eben Heterosexuellen gegenüber immer wieder so oben herab und nicht grade inclusive wirkt. Pride hin oder her, niemand ist besser als jemand anderes, nur weil er ne "ausgefallenere" sexuelle Orientierung hat.


    Abgesehen davon, dass das voll an meiner Frage vorbei ging :)

    Wie Felicia schon sagte, es geht mehr darum Sie damit zu feiern, weil Sie sich dafür eingesetzt haben.

    Man kann da natürlich mehr rein interpretieren, wie man es gerne im Netz macht, aber als hetero sage ich selbst, Sie halten sich nicht für etwas besonderes, sondern wollen einfach nur Verständnis erhalten, für das wofür Sie einstehen.

    Also ich fühle mich als hetero nicht angepisst, dass wir so ne Flagge haben, der Hintergrundgedanke zählt einfach in meinen Augen.

  • Pride gibt es speziell um Menschen zu feiern, die für ihre Freiheit und Rechte kämpfen mussten. Das mussten Heterosexuelle Menschen nie.

    Da gebe ich dir auch absolut Recht und niemand will (zumindest ich nicht) der LGBTQ-Community diesen Pride absprechen.

    Heck, ich bin seit gefühlten Jahrzehnten für eine Gleichberechtigung diesbezüglich.

    Aber ich darf doch auch dennoch stolz ("pride") darauf sein, dass ich der bin, der ich bin, ob nun bi oder cis-hetero, oder?

  • Und was sind bitte Lipstick Lesben?

    Lipstick Lesbian ist eine selbstbezeichnung von sich sehr feminin präsentierenden Lesben.


    Mich würde ja schon interessieren, wer diese "Flaggen" gemacht hat. Immerhin ist es schon dezent abwertend und ausgrenzend, alles so bunt zu machen und dann Heteros schwarz-weiß. Impliziert ja irgendwie dass die dann alle nur langweilig weil nicht so bunt sind und hintet auch irgendwie böse in die Richtung von Schwarz/Weiß denken...

    Die Flagge wurde aber tatsächlich von einem heterosexuellen Mann designt - offenbar in Anlehnung an Yin und Yang, das ja unter anderem auch eine weibliche und männliche Komponente präsentiert.


    Davon abgesehen ist es so, wie Feliciá und Arrior sagen: Heterosexuelle Menschen brauchen keine Pride-Flag, weil sie kein Pride brauchen. Pride ist die Gegenbewegung zu systematischer Unterdrückung. Es ist "Ihr wollt mich niedermachen, aber ich trage mein Haupt dennoch erhoben". Straight Pride ist halt genau so daneben, wie "White Lives Matter" oder "Maskulinisten".

  • Mich würde ja schon interessieren, wer diese "Flaggen" gemacht hat. Immerhin ist es schon dezent abwertend und ausgrenzend, alles so bunt zu machen und dann Heteros schwarz-weiß.



    Ja, wie können es diese LGBT-Leute wagen, sich alleine so bunte Farben wie *checks notes* grau, schwarz, weiss und mattes rosa oder grün vorzubehalten. Zum Glück werden die für ihre Sexualität nur verfolgt, beleidigt, geächtet, getötet, bespuckt oder aus ihren Familien geworfen und müssen nicht auch noch mit der Ausgrenzung und Abwertung leben, keine farbigen Flaggen verwenden zu dürfen :(

  • Glaube Menschen werden generell so... Anstrengend, wenn sie nicht so opressed sind wie sie manchmal annehmen. Heteropride hat diesselbe energy wie all lives matter.


    Menschen, die kein verständnis für lgbtqia+ und pride haben sollten sich vielleicht mal überlegen, wo sie im Alltag diskrimieren, wo sie pronouns nicht verwenden trotz Aufforderung, und wo sie Leute aufgrund einer Sexualität oder Geschlechtsidentität anders behandeln. Nur weil man selbst nicht lgbtqia+ ist, heißt das nicht, dass man sich nicht mit dem Thema beschäftigen sollte.


    Hallo claude danke dass du die Demiflagge gepostet hast, hab dich lieb 💕

  • Da der überwiegende Teil der Bevölkerung ja eher Heterosexuell ist wird diese Flagge aber nie gezeigt.

    Was auch nicht nötig ist, schließlich sind Heterosexuelle nicht dazu "gezwungen", für ihre Gleichberechtigung zu kämpfen (es sei denn wir reden darüber, dass Frauen in Jobs bei bspw der Bezahlung nicht gleich gerecht behandelt werden, aber das ist wieder ein anderes Thema)

    Nun, aber wenn man eine Flagge zeigt, dann tut man das, weil man mit der Flagge verbunden fühlt. Deshalb werden ja auch viele deutsche Flagge gezeigt, weil sie ihre Verbundenheit zum Land zeigen und wenn sich jemand mit der Heterosexualität verbunden fühlt und "stolz" drauf ist, der kann es ja auch zeigen. Anhand einer Flagge wie die Regenbogen Flagge zu zeigen, dass man gleichberechtigt werden möchte finde ich aber final nicht abschlussreich genug um das Problem mit der Gleichberechtigung zu lösen. Die Probleme müssen vor Ort gelöst werden und nicht auf der Fahne geschrieben werden.

  • Verstehe deinen Vergleich mit Nationalstolz jetzt absolut nicht, Edex. Lass dir mal von wem, wie Alaiya beispielsweise, sehr belesen und educated was das thema anbelangt!, erklären, woher pride kommt und warum das eben sehr wohl notwendig ist. Danke.

    Flaggen waren aber immer Ausdruck einer Verbundenheit. Früher gab es ja noch Ordenwappen von hoheitlichen Häusern, die sogar in Stein geschlagen wurden. Wie gesagt, die Regenbogenflagge sehe ich ja auch ab und zu und welche Verbundenheit zur Flagge wird dann präsentiert? Die Verbundenheit zur LGBT Szene? Oder wie? Mir ist klar, dass sie für alle Sexualitäten steht, aber kann man sich zu allen Sexualitäten verbunden fühlen?

  • Flaggen waren aber immer Ausdruck einer Verbundenheit. Früher gab es ja noch Ordenwappen von hoheitlichen Häusern, die sogar in Stein geschlagen wurden. Wie gesagt, die Regenbogenflagge sehe ich ja auch ab und zu und welche Verbundenheit zur Flagge wird dann präsentiert? Die Verbundenheit zur LGBT Szene? Oder wie? Mir ist klar, dass sie für alle Sexualitäten steht, aber kann man sich zu allen Sexualitäten verbunden fühlen?

    Ja, die Regenbogenfarbe und alle anderen LGBTQIA+ Flaggen sollen Verbundenheit ausdrücken zwischen Menschen, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder Sexualität früher und auch noch heute opressed, diskriminiert und in manchen Ländern der Erde sogar ermordet werden, einfach weil sie nicht cis straight sind. Queer Menschen teilen oft struggles, die Heterosexuelle Cis Menschen gar nicht kennen. Wie coming out, Ausgrenzung aus der Familie, Hass, Gewalt, Diskriminierung aufgrund solcher Dinge.


    Auf meinem Avatar ist im Hintergrund die Demiprideflagge und auf den Wangen von Flamara ist die Panpride Flagge. Beides Communities, mit denen ich mich sehr stark identifiziere, und es tut mir gut dass ich diese Zugehörigkeit ausdrücken darf.

  • Verstehe deinen Vergleich mit Nationalstolz jetzt absolut nicht, Edex. Lass dir mal von wem, wie Alaiya beispielsweise, sehr belesen und educated was das thema anbelangt!, erklären, woher pride kommt und warum das eben sehr wohl notwendig ist. Danke.

    Oh Gott, jetzt fühle ich mich fast ein wenig unter Druck gesetzt. Aber gut, für Edex und auch für alle anderen, die nicht ganz verstehen, was es mit dem ganzen "Pride"-Kram auf sich hat:


    Homosexualität war für lange Zeit in vielen Ländern unter Strafe gestellt. Offiziell wurde in Deutschland bspw. das entsprechende Gesetz erst 1994 aufgehoben. In den USA wurde die Strafbarkeit je nach Bundesstaat zwsichen 1962 (aber das war nur Illinois und danach ewig kein anderer Staat) und 2003 aufgehoben. In den UK 1967.


    Und das geht nur um homosexuellen Sex. Auch wo es legalisiert wurde, gab es bspw. Diskriminierung in Berufen oder auch auf dem Wohnungsmarkt. Homosexualität konnte und kann bis heute ein Grund sein die Wohnung zu verlieren - selbst wenn es heute normalerweise rechtlichen Schutz davor gibt. Und das ist nur der homosexuelle Teil. Transgeschlechtlichkeit ist noch einmal ein anderes Thema. (Und was für eins. Allein die Geschichte, wie die beiden Weltkriege den Stand von trans Personen zurückgesetzt haben ...)


    Es gab aber trotz Kriminalisierung jedoch immer Organisationen, die für Anerkennung und Gleichbehandlung gekämpft haben.


    Zum zentralen historischen Meilenstein wurden dabei die Stonewall Aufstände, die im Juni 1969 stattgefunden haben und der Grund sind, warum Juni auch als Pride Month gefeiert wird.


    Diese resultierten aus mehreren Vorfällen von unbegründeter Polizeigewalt gegen Homosexuelle. Spezifisch gab es immer wieder Fälle, in denen die Polizei in queere Bars gegangen, Leute unter Vorwänden (oder halt einfach weil Homosexualität per se unter Strafe stand) verhaftet und die Bars verwüstet hat. Das ist auch in der Stonewall Inn in der Christorpher Street in New York passiert - nur dass dieses Mal die Leute dort (allen voran zwei schwarze trans Frauen) es sich nicht mehr haben gefallen lassen und sich angefangen haben gegen die Polizei zu wehren. Es kam zu einem sich ausbreitenden Aufstand, aus dem sich dann in den kommenden Jahren die Pride Bewegung - samt dem Christorpher Street Day - entwickelt hat.


    Diese Proteste, die sich in den 70ern und 80ern dann vor allem erst einmal durch die USA verbreitet haben, waren eben Proteste für die Dekriminalisierung von Homosexuellen und gegen Polizeigewalt oder allgemein gegen Gewalt gegenüber der queeren Szene. Proteste für Gleichberechtigung. Diese bekamen dann zu Zeiten der AIDS-Krise, von der nun einmal die LGBTQ*-Community überproportional betroffen war, eine besondere Bedeutung. Da AIDS eben queere Menschen (und Drogenabhängige) überproportional betraf, bot AIDS einen wunderbaren Vorwand, prinzipiell alle queeren Menschen wie Aussätzige zu behandeln - während es gleichzeitig Leute gab, die AIDS als eine Strafe Gottes gegen "sündigende Menschen" sahen oder gar als eine Möglichkeit Homosexualität "auszurotten" (was so natürlich nicht funktioniert, aber manche Leute denken halt so). Deswegen bekam die Pride Bewegung zu dieser Zeit mehr Zulauf.


    Und wer nun sagt: "Aber heute sind homosexuelle Menschen aber gleichberechtigt, wozu braucht es dann noch Pride?"

    Nein. Nein, sind wir nicht. Weder homosexuelle, geschweige denn queere Menschen allgemein sind Gleichberechtigt. Es gibt immer noch diverse Dinge, die homosexuellen nicht auf dieselbe Art und Weise zugänglich sind, wie heterosexuellen Menschen. Es gibt nachwievor in vielen Umgebungen (Familie, Schule, Arbeit) Diskriminierung gegen Homosexuelle. Und auch Polizeigewalt ist etwas, das auch gegen homosexuelle Menschen weiterhin durchaus ein relevantes Thema ist. Und das ist wieder nur Homosexualität. Transgeschlechtliche Menschen und vor allem genderqueere und nicht-binäre Menschen müssen noch mehr für ihre Rechte kämpfen - teilweise leider sogar innerhalb der LGBTQ*-Bewegung.


    Deswegen brauchen wir Pride. Als einen einmonatlichen Protest für gleichberechtigung und als eine Erinnerung an unsere Geschichte als Community.

  • Und wer nun sagt: "Aber heute sind homosexuelle Menschen aber gleichberechtigt, wozu braucht es dann noch Pride?"

    Nein. Nein, sind wir nicht. Weder homosexuelle, geschweige denn queere Menschen allgemein sind Gleichberechtigt. Es gibt immer noch diverse Dinge, die homosexuellen nicht auf dieselbe Art und Weise zugänglich sind, wie heterosexuellen Menschen. Es gibt nachwievor in vielen Umgebungen (Familie, Schule, Arbeit) Diskriminierung gegen Homosexuelle. Und auch Polizeigewalt ist etwas, das auch gegen homosexuelle Menschen weiterhin durchaus ein relevantes Thema ist. Und das ist wieder nur Homosexualität. Transgeschlechtliche Menschen und vor allem genderqueere und nicht-binäre Menschen müssen noch mehr für ihre Rechte kämpfen - teilweise leider sogar innerhalb der LGBTQ*-Bewegung.

    Und leider verstehen viele Menschen oft nicht einmal, was an ihren kleinen und großen Anfeindungen falsch und verachtend ist. Manche Leute denken sich, weil sies einfach nicht besser wissen "hey, ich habe nie die Hand gegen LGBTQIA+ Menschen erhoben! Dann bin ich doch gar nicht Teil des Problems!". Oftmals vergessen viele unterschwellige Dinge, die im Leben von Menschen, die sowieso schon genug Stress mit sich und ihrer Identität haben, viel negatives auslösen können.

    "Du siehst gar nicht aus wie ...." Können wir es uns bitte als Gesellschaft abgewöhnen darüber ein Urteil zu fällen, ob jemand unserer Fantasie von dem optischen Erscheinungsbild einer Geschlechtsidentität oder Sexualität entspricht? Es geht nicht darum, wie man die Person sieht, sondern wie sie sich selbst sieht.

    Kann man asexuelle Leute bitte nicht prüde nennen?

    Kann man sich generell bitte abgewöhnen irgendwas, was mit genderidentity oder sexuality zu tun hat zum Schimpfwort zu machen?

    Kann man bitte damit aufhören, Männer, die sich "feminin" kleiden als "Transe" oder "Schwuchtel" zu bezeichnen?

    Kann man bitte aufhören, "maskuliner" aussehende Lesben/Frauen mit weiblichem Partner als "Kampflesbe" zu bezeichnen?

    Kann man aufhören Transsexuelle und Homosexuelle zu fetischisieren und in Klischees zu stopfen, wie in Yaoi Manga beispielsweise? Oder die ganzen Lipstick Lesben?

    Kann man aufhören Bisexuellen/Pansexuellen zu unterstellen, dass sie nicht "echt" sind, weil sie monogam sind und aktuellen einen Partner einer Geschlechtsidentität daten?

    Kann man sich angewöhnen, mal fünf Sekunden nicht zu erwähnen, dass es doch auch noch "heterosexuelle Menschen gibt die auch ein Recht auf Pride haben! Schließlich lieben und leben wir ja auch!"?

    Kann man sich angewöhnen, monogame Menschen nicht per default closeminded zu nennen und poly Menschen nicht unterstellen, dass sie notgeil sind?


    Das sind alles Sachen, die Menschen leider noch gerne in den Mund nehmen - sind sicher nicht alle, aber du verstehst den Punkt sicher, Edex, - und wo sich manch einer anfangs denken mag "ach, ist doch nicht schlimm". Doch, ist es. Glaube Leute, die man als "hete" beschimpft, würden sich auch nicht freuen, so wie sich Transexuelle nicht über "Transe" oder "Schwuchtel" freuen. Nur weil man nicht aktiv ausgrenzt, heißt es nicht, dass man nicht unterbewusst irgendwo Vorurteile hat und an diese Menschen anders herangeht. Nur, weil du jemandem der lesbisch, schwul, bi... queer ist nicht auf die Nase haust, bist du noch lange nicht so akzeptierend, wie du es in einer idealen, gleichberechtigenden Gesellschaft sein solltest.

  • Zitat von Feliciá

    Ja, die Regenbogenfarbe und alle anderen LGBTQIA+ Flaggen sollen Verbundenheit ausdrücken zwischen Menschen, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität oder Sexualität früher und auch noch heute opressed, diskriminiert und in manchen Ländern der Erde sogar ermordet werden, einfach weil sie nicht cis straight sind. Queer Menschen teilen oft struggles, die Heterosexuelle Cis Menschen gar nicht kennen. Wie coming out, Ausgrenzung aus der Familie, Hass, Gewalt, Diskriminierung aufgrund solcher Dinge.

    Ich gebe zu, dass ich nie darüber wirklich Gedanken gemacht habe. Ok, in der Schule hieß es, dass schwul sein was Schlechtes sei. Aber schon nach der Schule habe ich das alles vergessen. Dass ich darüber keine Gedanken mache liegt bestimmt daran, weil ich nicht aufgrund der Sexualität diskriminiert werde. Aber da frage ich mich einfach, ob mein Verhalten dann verantwortungslos ist, wenn ich darüber einfach keine Gedanken mache, keine Regenbogen Flagge aufhänge usw..? Obwohl eigentlich ist das doch bestimmt das Endziel, dass jeder Mensch sich eben keine Gedanken darüber macht welche Sexualität, Geschlecht, Hautfarbe usw.. man hat. Weil jeder ist ja ein Mensch. Von daher weiß ich jetzt nicht so wie das zuzuordnen ist. Ich kenne den Ausdruck von Flaggen nur von Nationenflaggen und halt Flaggen von früher, wo es um die ganzen Orden ging. Die haben früher eher wenig für die Freiheit aller unter den Flaggen gekämpft, sondern eher um Macht und Besitz.


    Zitat von Alaiya

    Diese Proteste, die sich in den 70ern und 80ern dann vor allem erst einmal durch die USA verbreitet haben, waren eben Proteste für die Dekriminalisierung von Homosexuellen und gegen Polizeigewalt oder allgemein gegen Gewalt gegenüber der queeren Szene. Proteste für Gleichberechtigung. Diese bekamen dann zu Zeiten der AIDS-Krise, von der nun einmal die LGBTQ*-Community überproportional betroffen war, eine besondere Bedeutung. Da AIDS eben queere Menschen (und Drogenabhängige) überproportional betraf, bot AIDS einen wunderbaren Vorwand, prinzipiell alle queeren Menschen wie Aussätzige zu behandeln - während es gleichzeitig Leute gab, die AIDS als eine Strafe Gottes gegen "sündigende Menschen" sahen oder gar als eine Möglichkeit Homosexualität "auszurotten" (was so natürlich nicht funktioniert, aber manche Leute denken halt so). Deswegen bekam die Pride Bewegung zu dieser Zeit mehr Zulauf.

    Dürfen Homosexuelle bis heute nicht mal Blut spenden, eben wegen der Angst um AIDS usw..? Habe da mal was in dieser Richtung gelesen. Aber mal ein andere Frage dazu, wieso betrifft AIDS es eher überproportional auf? Schlechtere Aufklärung?


    Zitat von Alaiya

    Transgeschlechtliche Menschen und vor allem genderqueere und nicht-binäre Menschen müssen noch mehr für ihre Rechte kämpfen - teilweise leider sogar innerhalb der LGBTQ*-Bewegung.

    Dann ist die Regenbogenflagge auch ein Zeichen gegen jede Diskriminierung? Steht denn da auch die Diskrimierung gegenüber Frauen darunter oder was gibt es da für eine Flagge? Weil es ist ja auch eine sexuelle Diskrimierung wenn eben Frauen misshandelt werden, aber da wüsste ich nichts von einer Flagge oder so.


    Zitat von Feliciá

    Das sind alles Sachen, die Menschen leider noch gerne in den Mund nehmen - sind sicher nicht alle, aber du verstehst den Punkt sicher, Edex, - und wo sich manch einer anfangs denken mag "ach, ist doch nicht schlimm". Doch, ist es. Glaube Leute, die man als "hete" beschimpft, würden sich auch nicht freuen, so wie sich Transexuelle nicht über "Transe" oder "Schwuchtel" freuen. Nur weil man nicht aktiv ausgrenzt, heißt es nicht, dass man nicht unterbewusst irgendwo Vorurteile hat und an diese Menschen anders herangeht. Nur, weil du jemandem der lesbisch, schwul, bi... queer ist nicht auf die Nase haust, bist du noch lange nicht so akzeptierend, wie du es in einer idealen, gleichberechtigenden Gesellschaft sein solltest.

    Ja aber der letzte Satz:


    Zitat von Feliciá

    Nur, weil du jemandem der lesbisch, schwul, bi... queer ist nicht auf die Nase haust, bist du noch lange nicht so akzeptierend, wie du es in einer idealen, gleichberechtigenden Gesellschaft sein solltest.

    Ja, aber ich dachte Heterosexuelle mussten nie gegen die Unterdrückung kämpfen? Deshalb verstehe ich diesem Satz nicht. Heterosexuelle werden doch schon voll akzeptiert?

  • Ja, aber ich dachte Heterosexuelle mussten nie gegen die Unterdrückung kämpfen? Deshalb verstehe ich diesem Satz nicht. Heterosexuelle werden doch schon voll akzeptiert?

    Müssen sie auch nicht, heh? Mein Satz sollte heißen "nur weil man nicht gewalttätig gegenüber LGBTQIA+ Menschen ist, ist man noch lange nicht akzeptierend und respektvoll, so wie man es in einer gleichberechtigenden Gesellschaft sein sollte" Und eine gleichberechtigende Gesellschaft sollte ja das ultimative Ziel sein, oder?

  • Ja, aber ich dachte Heterosexuelle mussten nie gegen die Unterdrückung kämpfen? Deshalb verstehe ich diesem Satz nicht. Heterosexuelle werden doch schon voll akzeptiert?

    Müssen sie auch nicht, heh? Mein Satz sollte heißen "nur weil man nicht gewalttätig gegenüber LGBTQIA+ Menschen ist, ist man noch lange nicht akzeptierend und respektvoll, so wie man es in einer gleichberechtigenden Gesellschaft sein sollte" Und eine gleichberechtigende Gesellschaft sollte ja das ultimative Ziel sein, oder?

    Ja, aber wenn jemand nicht gewalttätig gegenüber LGBTQIA+ Menschen ist, dann kann man diesen Jemand es auch nicht abstreiten, dass man für eine gleichberechtigte Gesellschaft nicht akzeptierend und respektvoll genug handeln sollte. Ich mache mir ja keine Gedanken darüber, bin also auch nicht gewalttätig gegenüber LGBTQIA+ Menschen. Deshalb bin ich noch lange nicht akzeptierend und respektvoll, so wie man es in einer gleichberechtigten Gesellschaft sein sollte?

  • Finde es halt immer wieder sehr Doppelmoralisch, wenn LGBTQ inkludiert werden will aber selbst dann eben Heterosexuellen gegenüber immer wieder so oben herab und nicht grade inclusive wirkt. Pride hin oder her, niemand ist besser als jemand anderes, nur weil er ne "ausgefallenere" sexuelle Orientierung hat.

    Stell dir ein Haus vor. In dem Haus brennt ein Raum. Manche Leute gehen in diesen Raum, versuchen, die Betroffenen rauszuholen und das Feuer zu löschen. Andere stehen daneben und beschweren sich, dass Funken in ihr Zimmer wehen.


    Wir leben in einer Welt, in der gegen viele Minderheiten systematisch vorgegangen wird. Zum Beispiel gegen die Queer-Community. Ihre Welt steht in Flammen.

    Als Kinder kriegen wir beigebracht, dass alle Menschen gleich viel wert sind, dass wir in einer toleranten Welt leben und wir andere respektieren sollen – aber diese Welt ist eine Wunschvorstellung. Leute, die auf Probleme von Privilegierten hinweisen, wenn es gerade um die Unterdrückung von Unprivilegierten geht, die denken zwar vielleicht, dass sie helfen, weil sie ihr Prinzip der Gleichheit predigen, aber sie löschen nicht das Feuer. Stattdessen tragen sie dazu bei, dass die Hilferufe der Opfer untergehen.

  • Deshalb bin ich noch lange nicht akzeptierend und respektvoll, so wie man es in einer gleichberechtigten Gesellschaft sein sollte?

    Wenn du Leute in einer Art und Weise diskriminierst, wie ich es weiter oben beschrieben habe - ja, bist du nicht. Du bist nicht respektvoll und akzeptierend wenn du Worte wie "schwul" als Schimpfwort verwendest. Lies bitte nochmal meinen Beitrag genau und achte auf meine Wortwahl, Edex

  • Deshalb bin ich noch lange nicht akzeptierend und respektvoll, so wie man es in einer gleichberechtigten Gesellschaft sein sollte?

    Wenn du Leute in einer Art und Weise diskriminierst, wie ich es weiter oben beschrieben habe - ja, bist du nicht. Du bist nicht respektvoll und akzeptierend wenn du Worte wie "schwul" als Schimpfwort verwendest. Lies bitte nochmal meinen Beitrag genau und achte auf meine Wortwahl, Edex

    Achso. Naja wenn ich mich aufrege zum Beispiel beim Spielen dann kommt mal Beleidigungen raus, aber alles Mögliche.


    Und zur Schule haben Andere eher gemeint, dass manche Verhaltensmuster klar als "schwul" zu identifizieren wären. Das heißt es dann so wie "Bist du schwul?" nur weil man zum Beispiel lange Socken trägt.