Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • One Piece ist auch ne Comedy, jeder kann zum Ziel von Comedy gemacht werden.

    Kaidos und Big Mom wurden trotz ihrer Power auch ordentlich ins lächerliche gezogen.

    Und die Teansen hier sind auch nicht bunter, oder kontroverser als Senjor Pink, proposal Lola, oder Perospero.


    Man muss es so sehen.

    Mr 2 Bonclay ist einer der beliebtesten Charaktere in der ganzen Serie. Nicht weil man sich über ihn lustig macht, sondern weil er ein Bro ist und das immer wieder beweist.

    Fans und inworld Charaktere ignorieren wie er aussieht und lieben ihn gleichermaßen, als Person und ist das nicht worums um Transrechte geht?

  • Mr 2 Bonclay ist einer der beliebtesten Charaktere in der ganzen Serie. Nicht weil man sich über ihn lustig macht, sondern weil er ein Bro ist und das immer wieder beweist.

    Fans und inworld Charaktere ignorieren wie er aussieht und lieben ihn gleichermaßen, als Person und ist das nicht worums um Transrechte geht?

    Er ist halt nicht Trans oder ? Sag ja auch nicht, dass ich es dramatisch finde. Mr 2 ist halt aber auch am Anfang als ein Schurke vorgestellt worden, der sich verkleidet um die guten zu unterwandern. Und dieses Schwuler Mann " Verkleidet sich um an Männer zu kommen " ist ein ziemlich altes und bösartiges Filmklischee. Oder die alten TERF Märchen vom Mann der sich als Frau verkleidet um aufs Mädchenklo zu schleichen. Er hat sich ja erst später weiterentwickelt. Das sie an besserer und positiverer Repräsentation Arbeiten finde ich ja gut.

  • Wenn wir schon von Transrepräsentation in Anime sprechen möchte ich noch Alluka Zoldyck aus Hunter x Hunter in die Runde werfen. Sie wird vom Grossteil ihrer Familie (der sie hasst und/oder fürchtet) und Teilen ihrer Butler mit männlichen Pronomen/Namensendungen und als Bruder/Sohn bezeichnet (oder als "Ding", aber das ist ein anderer Punkt), während sie selber exklusiv weibliche Pronomen und Endungen verwendet. Killua ist der einzige, der sie als seine Schwester bezeichnet und anderen auch so vorstellt und er bestand darauf, dass die beiden von mindestens einer Butlerin begleitet werden, damit sich diese um Allukas "weibliche Bedürfnisse" kümmern kann.


    HxH hat auch davon abgesehen einige Charaktere mit nicht absolut klarer Geschlechtsidentität (Kalluto, Kurapika, Pitou und andere Chimera Ants...) und ich finds ziemlich cool, wie die Tatsache, dass Killua als Einziger seine Schwester so akzeptiert wie sie ist, sich eben nicht nur auf ihre Fähigkeiten bezieht.

  • Er ist halt nicht Trans oder ? Sag ja auch nicht, dass ich es dramatisch finde. Mr 2 ist halt aber auch am Anfang als ein Schurke vorgestellt worden, der sich verkleidet um die guten zu unterwandern. Und dieses Schwuler Mann " Verkleidet sich um an Männer zu kommen " ist ein ziemlich altes und bösartiges Filmklischee. Oder die alten TERF Märchen vom Mann der sich als Frau verkleidet um aufs Mädchenklo zu schleichen. Er hat sich ja erst später weiterentwickelt. Das sie an besserer und positiverer Repräsentation Arbeiten finde ich ja gut.

    Das ist halt wieder dieses Thema, das wir vor einer Weile schon hatten, glaube da hatte Arrior oder so hier gefragt, ob "Traps" transfeindlich ist. Dieses "tuntige" Klischee ist halt eine verachtende Darstellung von homosexuellen Männern, und die typische "Transe", wie man ja früher so "schön" dazu gesagt hat, entspricht halt auch nicht dem, wie transgeschlechtliche Menschen wirklich sind. Und Crossdressing hat, genau wie Drag, an sich mit LGBT Repräsentation nicht soooo viel zu tun, es gibt zwar Überschneidungen (einige Drags sind halt oft homosexuell), aber an sich ist Drag und Crossdressing für jeden da. Für cis geschlechtliche Menschen, für heterosexuelle Menschen - es ist irgendwo n Ausdruck von Persönlichkeit und Kunst.

    Und an tuntige Charaktere in One Piece kann ich mich sogar tatsächlich ganz gut erinnern (dieser Ballett Dude da, mit dem Schwanenkostüm beispielsweise), obwohl ich quasi ewig nicht mehr mit dem Manga/dem Anime in Berührung war. Aber dass da mehr gemacht wird und es auch andere Franchises - wie HxH - gibt, die da nicht irgendwie "altmodisch" rangehen, gibt mir viel Hoffnung für die Zukunft!


    Bin aber generell ein großer Fan von Charakteren, die quasi komplett irgendwelche Geschlechterrollen herausfordern und über den Haufen werfen, selbiges auch für Beziehungsdynamiken generell, wo der Mann auch mal weinen darf und die Frau nicht vom Mann abhängig dargestellt wird. Man sieht nicht unbedingt auf den ersten Blick cis aus und kleidet sich wie man möchte? Männer die ihre Gefühle stark artikulieren und damit struggeln? Frauen die ihrem Typen einen Antrag machen? Good shit, bitte mehr davon.

  • Und an tuntige Charaktere in One Piece kann ich mich sogar tatsächlich ganz gut erinnern (dieser Ballett Dude da, mit dem Schwanenkostüm beispielsweise), obwohl ich quasi ewig nicht mehr mit dem Manga/dem Anime in Berührung war. Aber dass da mehr gemacht wird und es auch andere Franchises - wie HxH - gibt, die da nicht irgendwie "altmodisch" rangehen, gibt mir viel Hoffnung für die Zukunft!

    Man muss auch bedenken, dass die LGBT Akzeptanz und Repräsentation EXTREM schnelle Fortschritte macht. frühe 2000er oder wann genau One Piece gestartet ist war bei der Geschwindigkeit noch ne andere Zeit. Wir lernen alle dazu. Und das seine Tuntigeren Chars irgendwann ... alle ? zu den Guten gehört haben und dieses " Heimtückische " Image schnell abgestreift war, zeigt meiner Meinung nach auch, dass der Autor dazu lernt. Vor allem wenn er jetzt dabei ist Charaktere einzufügen, die ..... einfach Trans sind ohne das es eine große Sache ist. Kein Witz keine " Charakterschwäche " oder son Blödsinn. Ich werf ihn da nicht nen Verbrechen gegen die Menschheit vor. XD Ist mir halt nur generell aufgefallen, dass sein neuer Char mehr wie ein Weiblicher durchschnitts Mensch aussieht als die meisten seiner weiblichen cis Chars.

  • Um fair zu sein, kaum das Bonklay besiegt wurde und die Storyline zuende ging war er schon bereit den Strohhüten bei der Flucht zu helfen.

    Also war er am Ende des Arks schon ein good boy.

    Auf Anhieb fallen mir unter Oda noch Empress Ivankov, ihr Sekretär Inazuma, der Crossdresser Delinger, ein Villian, Izo und Kiku ein.

    Die eine Zacke am Goldstern muss man Oda dann aber doch wegnehmen, denn die Einwohner des Kamabakka Kingdoms sind leider ziemlich stereotypisch sexual agressive.

    Aber hey, das schließt jeden namentlich genannten Charakter aus.


    Ja, von Killuhas Schwester hab ich gehört.

    So wies beschrieben wurde klang das wirklich gut.

  • Dieses "tuntige" Klischee ist halt eine verachtende Darstellung von homosexuellen Männern

    Na eigentlch nicht. Die Leute haben damit nur ein Problem, weil heterosexuelle Leute ein Problem damit haben, wenn Männer aus dem typischen Männlichkeitsbild rausfallen und eine Menge Schwuler oder Bisexueller sind so überangepasst, dass sie auch auf jeden anderen losgehen, der sich nicht an die typischen Rollenbildern hält.

    Wenn Autor*innen "tuntige" Männer als vollwertigen Charakter schreiben, ist das überhaupt keine verachtende Darstellung.

  • Na eigentlch nicht. Die Leute haben damit nur ein Problem, weil heterosexuelle Leute ein Problem damit haben, wenn Männer aus dem typischen Männlichkeitsbild rausfallen und eine Menge Schwuler oder Bisexueller sind so überangepasst, dass sie auch auf jeden anderen losgehen, der sich nicht an die typischen Rollenbildern hält.

    "Nicht konventioneller (heterosexueller) Mann" ist aber eben nicht dasselbe wie dieses "tuntige", mit dem gerade homosexuelle immer abgebildet werden. Es ist einfach ein Stereotyp, dass schwule Männer versuchen Frauen zu sein, übertrieben laut und extrovertiert und sonstiges sind. Klar, es mag sicher auch Männer geben, die wirklich tuntig sind, und das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Nur ist es eben schon verachtend, wenn man sich immer eines Klischees bedient, und das war eigentlich, was ich meinte ^-^

  • Dieses "tuntige" Klischee ist halt eine verachtende Darstellung von homosexuellen Männern

    Na eigentlch nicht. Die Leute haben damit nur ein Problem, weil heterosexuelle Leute ein Problem damit haben, wenn Männer aus dem typischen Männlichkeitsbild rausfallen und eine Menge Schwuler oder Bisexueller sind so überangepasst, dass sie auch auf jeden anderen losgehen, der sich nicht an die typischen Rollenbildern hält.

    Wenn Autor*innen "tuntige" Männer als vollwertigen Charakter schreiben, ist das überhaupt keine verachtende Darstellung.

    Kommt dieses Klischee der "verweiblichten Schwulen" nicht aus den frühen Tagen des Films ? hatte meine ich mal sowas gelesen, dass diese Darstellung aus einem " Lächerlichem " Darstellung in Hollywoodfilmen entstanden ist.

    Ich habe Manchmal auch so den verdacht, dass einige Männer die Extrem abgeschreckt auf Homosexualität reagieren, zumindest zum Teil Bi sind. Unsere Gesellschaft macht es Bequem sich als Hetero zu bezeichnen und Gefühle zu Männern zu ignorieren, solange man halt auch Frauen was abgewinnen kann. Daher dann auch die starke Abneigung gegenüber offen zur schau gestellter Homosexualität. Ich hatte zwar nie diese negative Reaktion auf Homosexualität, aber diese Seite an mir auch Jahre lang ignoriert. Ziemlich erfolgreich. Und leider braucht es in unserer Gesellschaft auch noch mehr Balls als Bi Mann eine Beziehung zu einen Mann einzugehen, als zu einer Frau. Es ist schwerer, sich die Gefühle zu einem bestimmten Menschen zu einzugestehen, sich aber Potentieller Diskriminierung und eventuell sogar Gewalt auszusetzen als es einfach runter zu verheimlichen. Eine Seite an sich so lange zu verheimlichen ist sicher etwas das einen Verbittern lassen kann.

  • Kommt dieses Klischee der "verweiblichten Schwulen" nicht aus den frühen Tagen des Films ? hatte meine ich mal sowas gelesen, dass diese Darstellung aus einem " Lächerlichem " Darstellung in Hollywoodfilmen entstanden ist.

    Gute Frage tatsächlich, ich bin da keine Expertin. Ich denke da kommt vieles zusammen. Man konnte keine authentischen non straight non cis Charaktere machen weil ehw etwas ist nicht weiß, heterosexuell und cis? Disgusting. Freigeister. Die machen alle unsere Kinder schwul!!! Denke die Gesellschaft hat sich da erst ein wenig gewandelt in den letzten Jahrzehnten, aber ich bin keine Expertin auf dem Gebiet.

    Ich habe Manchmal auch so den verdacht, dass einige Männer die Extrem abgeschreckt auf Homosexualität reagieren, zumindest zum Teil Bi sind. Unsere Gesellschaft macht es Bequem sich als Hetero zu bezeichnen und Gefühle zu Männern zu ignorieren, solange man halt auch Frauen was abgewinnen kann. Daher dann auch die starke Abneigung gegenüber offen zur schau gestellter Homosexualität. Ich hatte zwar nie diese negative Reaktion auf Homosexualität, aber diese Seite an mir auch Jahre lang ignoriert. Ziemlich erfolgreich. Und leider braucht es in unserer Gesellschaft auch noch mehr Balls als Bi Mann eine Beziehung zu einen Mann einzugehen, als zu einer Frau. Es ist schwerer, sich die Gefühle zu einem bestimmten Menschen zu einzugestehen, sich aber Potentieller Diskriminierung und eventuell sogar Gewalt auszusetzen als es einfach runter zu verheimlichen. Eine Seite an sich so lange zu verheimlichen ist sicher etwas das einen Verbittern lassen kann.

    Hmm, guter Punkt, wobei ich mir da sehr unsicher bin. Also, es gibt schon closeted guys generell, die sich nach außen sehr homophob geben. Weil hey, ich kann doch sicherlich nicht gay sein wenn ich dauernd drüber rede wie eklig Schwule sind! Aber ich denke nicht, dass es bei jedem wirklich nur Taktik ist, unterm Radar bleiben zu wollen, manche Männer sind auch, gerade weil sie so erzogen wurden, vielleicht nie überhaupt auf die Idee gekommen, dass sie Gefühle für einen Mann haben könnten und sind da quasi so streng mit ihren Gefühlen, dass sie es gar nicht merken und merken wollen. Ich bin kein konservativer heterosexueller Mann, deswegen kann ich den Gedankengang und die Entwicklung an der Stelle schwer einschätzen. Aber bei dem ein oder anderen kann ich mir es schon vorstellen. Die Tatsache "im Schrank" sein zu müssen, kann bei vielen dann vielleicht sogar die Wut nochmal erhöhen.


    Wo du aber Bisexualität ansprichst - Bi Erasure ist ewas, was ich im Internet auch viel zu oft erlebe. Beispiele dafür:

    "Naja, du bist ja nicht bi wenn du dich dann für ne Seite entscheidest"

    "Magst du Frauen oder Männer lieber?"

    "Du kannst nicht wissen dass du bi bist wenn du noch nie Geschlecht xyz gedatet hast"

    Bei Männern und Frauen gleichermaßen ist das tatsächlich ein Ding, auch in der LGBTQIA+ Community, das ich noch ab und an erlebe und das mich irgendwo traurig macht. Ich bin selbst zwar pansexuell, wobei ich lange Zeit einfach dachte ich bin bisexuell. Irgendwann hab ich dann halt geschnallt, dass mir Geschlechtsidentitäten relativ egal sind, wenn ich mich verliebe, aber für die längste Zeit dachte ich echt, dass ich halt bi bin. Ich habe mich nicht für eine Seite entschieden, ich habe mich für einen Menschen entschieden, und wenn ich sage, dass ich auch Frauen lieben kann und mich zu ihnen hingezogen fühle, muss ich nicht den Bodycount eines Kriegsgenerals an der Frontlinie vorweisen, damit ich auch wirklich als "mag auch Frauen" gelte. Man kann auch experimentiert haben und dann feststellen "ehw nein nie wieder", und das ist genauso valid wie noch nie ausprobiert zu haben und trotzdem zu sagen "ich bin dieses und jenes".

  • Hmm, guter Punkt, wobei ich mir da sehr unsicher bin. Also, es gibt schon closeted guys generell, die sich nach außen sehr homophob geben. Weil hey, ich kann doch sicherlich nicht gay sein wenn ich dauernd drüber rede wie eklig Schwule sind! Aber ich denke nicht, dass es bei jedem wirklich nur Taktik ist, unterm Radar bleiben zu wollen, manche Männer sind auch, gerade weil sie so erzogen wurden, vielleicht nie überhaupt auf die Idee gekommen, dass sie Gefühle für einen Mann haben könnten und sind da quasi so streng mit ihren Gefühlen, dass sie es gar nicht merken und merken wollen. Ich bin kein konservativer heterosexueller Mann, deswegen kann ich den Gedankengang und die Entwicklung an der Stelle schwer einschätzen. Aber bei dem ein oder anderen kann ich mir es schon vorstellen. Die Tatsache "im Schrank" sein zu müssen, kann bei vielen dann vielleicht sogar die Wut nochmal erhöhen.

    Nicht bei jedem ! Aber ich hab so die vermutung ( ohne jetzt da irgendwelche Daten zu haben XD ) das es einige sein könnten. Aus mehreren Gründen. Einmal gab es in anderen Kulturen und zu anderen Zeiten sehr viel mehr Bisexuelle Männer. Und ich habs ja selbst erlebt, wie gut an das Ignorieren kann, wenn man es ignorieren will. Daher nehme ich an, dass es das selbe Bi- Potential bei Männern und bei Frauen gibt und viele Männer es einfach nicht ausleben.

  • Ich dachte, ich schreibe es mal hier herein, weil es doch selten ist, dass sich eine so bekannte und auch sichtbare Person als trans outet ...


    Elliot Page ist trans und benutzt he/they Pronomen. Er hat sich gestern über Instagram und später auch über andere soziale Medien geoutet und ein wenig was dazu geschrieben. (GLAAD hat einen Artikel dazu.)


    Und ja, ich dachte, ich teile das hier mal. Wie gesagt, ist doch eher selten. Ich frage mich ja, ob er weiterhin Vanya in Umbrella Academy spielt oder ob er das nicht möchte.


    Allerdings ist der zweite Gedanke auch: Hey, sie hatten doch diesen einen Film zu dem einen historischen trans Mann, den sie mit ScaJo besetzen wollten, ehe der Film wegen dem Lashback auf Eis gelegt wurde. Sie sollten Elliot dafür casten!

  • Das hatte ich auch gestern mitbekommen und fand es toll wie er sich bei der Transgender-Community bedankt hat und sagte, dass all die gegen Trans hetzenden Politiker und andere Personen mit Einfluss und Geld (Bsp. Joanne K. Rowling) Blut in den Händen haben in Bezug auf u. a. 40 (offiziell) ermordete Transfrauen in den USA alleine, die Dunkelziffer wird wohl deutlich höher sein, da iirc nur Personen gezählt wurden die ihren Namen offiziell geändert haben.


    Leider bekam ich gestern auch noch eine sehr unerfreuliche Nachricht über eine InterTrans Gruppe mit, dass ein Gericht in Großbritannien entschieden hat Pubertätsblocker für Kinder unter 17 Jahren zu verbieten, diese also nur noch zu erlauben wenn sie praktisch nutzlos werden. Eingeklagt hatten 2 Personen, die die Einnahme von Pubertätsblockern bereut haben. Dieses Urteil ist einfach nur so verdammt rückständig und nur eine von viel zu vielen traurigen Nachrichten für die LGBTQIA+ Community in Europa in den letzten Monaten, die mir Sorgen bereiten als Transperson in Deutschland und Europa.

  • Das versteh ich persönlich überhaupt nicht, dass man seine persönlichen Entscheidungen auf andere abwälzt. Wenn diese beiden Personen die Einnahme von Pubertätsblocker bereuen, dann ist das doch deren Problem, weil es deren eigene Entscheidung war diese zu nehmen? Und 17 ist hoch angesetzt. Man ist auch mit 14, 15, 16 schon ein eigenständiger Mensch, der frei entscheiden kann und kein Kleinkind mehr lol

  • Ich finds schwierig wie die Leute damit umgehen und wie vehement manche Leute gegen medizinische Mittel und Therapien für transgeschlechtliche Menschen schießen. Und mit was für Argumenten teils gehandhabt wird ...


    Statistisch gesehen steigt die Anzahl von transgeschlechtlichen Menschen natürlich, wenn man offener damit umgeht, aber das ist doch vollkommen logisch. Die closeted trans folks fallen vorher ja noch gar nicht rein, eben weil sie closeted sind. Und wenn man sich outen kann, weil man weiß, dass die Gesellschaft bisschen offener ist und man Behandlungen und sowas für sich in Anspruch nehmen kann, dann steigt natürlich auch die Anzahl. Ich würde sogar so weit gehen, dass es Leute geben mag, die sich gar nicht die Frage nach ihrer Identität stellen wollen, eben weil wir als Gesellschaft nach wie vor so kritisierend und ablehnend sind.


    Einer der anderen Hauptpunkte solcher Fraktionen ist auch "ja man kanns nicht mehr rückgängig machen", was zwar an sich so stimmen mag, aber Menschen unterziehen sich jeden Tag irgendwelcher Prozeduren, die du nicht mehr ungeschehen machen kannst. Schönheitsoperationen sind ein Beispiel. Selbst Tattoos und andere Bodymods sind nicht alle komplett 100% "zurückstellbar". Wird dagegen so heftig geschossen, wie gegen geschlechtsangleichende Hormontherapien oder Operationen? Nein. Zumal - ja, die haben obvs auch was mit dem Äußeren zu tun und sich wohl zu fühlen, sind oft aber auch Frage der eigenen Ästhetik, und nicht immer ein Fall von enormen psychischen Problemen aufgrund einer großen Nase oder sowas in der Art. Top- und Bottomsurgery, Hormone und Schönheitsoperationen (Gesicht feminisieren etc) sind für transgeschlechtliche Menschen aber das Mittel, um ihre Identität realisieren zu dürfen, um weniger unter Body Dysphoria zu leiden. Ohne diese Mittel und Prozeduren können sie schlichtweg nicht in einem für sie lebenswerten Körper leben.


    "Aber Furchtbarkeit!" - Menschen können auch ganz natürlich unfruchtbar werden. Verstoßen wir die Leute jetzt alle nacheinander, wenn es mit dem Kinderwunsch nicht (mehr) klappt? Und man kann ja adoptieren oder Pflegekinder haben. Oh, wait, auch bei solchen Prozessen werden LGBTQIA+ Menschen nach wie vor benachteiligt, juhu.


    An Statistiken wie die sinkende Suizid- und Depressionsrate post Transition bei transgeschlechtlichen Menschen denkt natürlich keiner ^___^ Die passen ja auch nicht in das narrative.

  • Einer der anderen Hauptpunkte solcher Fraktionen ist auch "ja man kanns nicht mehr rückgängig machen", was zwar an sich so stimmen mag

    Die Sache ist ja mit Pubertätsblockern auch: Ja, doch, die sind umkehrbar. Pubertätsblocker verhindern nur das Einsetzen der Pubertät, solange man sie nimmt. Wenn man sie absetzt, setzt die Pubertät nach einer Weile doch wieder ein und verläuft in den meisten Fällen normal. Eben nur später. Deswegen ist es ja, was man Jugendlichen gibt, eben weil man Jugendlichen nicht zutraut (wie berechtigt oder nicht) ist, dass sie die Geschlechtsumwandlung korrekt entscheiden. Daher kriegen sie keine Hormone um die Pubertät des Wunschgeschlechts in der Jugend zu erleben, sondern nur die Pubertätsblocker, die die Pubertät des ungewünschten Geschlechts verhindern. (Was zum Beispiel Bartwachstum und Adams Apfel, bzw. Brüste verhindert, die sonst operativ entfernt werden müssten.)


    Und was ich daran ja immer wieder so zynisch finde: Inter* Kinder kriegen Hormone. Keine Pubertätsblocker. HORMONE! Ich habe mit fucking 11 Jahren Hormone gespritzt bekommen, damit ich die weibliche Pubertät in meiner Jugend erleben kann, yay -.-" Hat man mich gefragt und darüber aufgeklärt? Nein. Aber mit inter* Kindern kann mans ja machen.

  • Die Sache ist ja mit Pubertätsblockern auch: Ja, doch, die sind umkehrbar. Pubertätsblocker verhindern nur das Einsetzen der Pubertät, solange man sie nimmt

    Stimmt natürlich, aber die meinte ich ja nicht mal, ich sprach nur von den Operationen und Hormontherapie. Für mich sind Hormonblocker außen vor, weil sie ja legit nur die Pubertät verhindern (und man quasi einen "blank canvas" für später hat, und nicht erst top surgery und sowas braucht) und das ja nur ein indirekter Eingriff ist, komplett im Kontrast zu dem, was du leider erfahren musstest :/

  • Ich würde sogar so weit gehen, dass es Leute geben mag, die sich gar nicht die Frage nach ihrer Identität stellen wollen, eben weil wir als Gesellschaft nach wie vor so kritisierend und ablehnend sind.

    Ähem. Ja, also. Ich hab mit 18 erst geschnallt, dass ich bi bin, und mit fast 24, dass ich non-binary bin, obwohl die Anzeichen für Ersteres schon Jahre vorher, die für Letzteres fast zwei Jahrzehnte vorher da waren, ich wollte sie nur nicht sehen. Ja hoppla.


    Einer der anderen Hauptpunkte solcher Fraktionen ist auch "ja man kanns nicht mehr rückgängig machen"

    Ja der Witz ist halt: Doch, Pubertätsblocker sind absolut reversibel. Sie zögern ja nur heraus, dass körpereigene Hormone ihren Job tun. Das, was mit dem Körper passiert, wenn man keine Pubertätsblocker nimmt, ist dagegen irreversibel. Brüste, die sich dank Östrogen ausbilden? Operation oder du hast sie für immer. Tiefe Stimme, Bartwuchs, kantige Gesichtszüge dank Testosteron? Viel Spaß beim jahrelangen Stimmtraining und Unmengen an operativen Eingriffen oder leb einfach damit. Pubertätsblocker geben jungen Menschen eine Chance, mit ihrem Geschlecht zu experimentieren, damit sie sich wirklich sicher darin sein können, bevor sie dann medizinisch transitionieren. Es ist eigentlich nur Positives dran, wenn die leicht verfügbar sind.

    Ich finde es immer wieder zynisch und grausam, wenn Detransitioner sich entscheiden, gegen die ganze Trans-Community zu schießen, nur weil sie selbst mit ihren Entscheidungen unglücklich sind und sie bereuen. Anstatt daran zu arbeiten, Ressourcen zu schaffen, die jungen Menschen helfen, sich selbst und ihre Identität besser zu verstehen. Mehr Sichtbarkeit für trans Identitäten hilft auch Menschen, die nicht trans sind, aber sich darin nicht komplett sicher sind. Aber es ist natürlich einfacher, Menschen ihre notwendigen medizinischen Ressourcen wegzunehmen und sie zu Jahrzehnten von Dysphorie zu verdammen. Vielen Dank auch.


    Zum Fall Elliot noch was: Ist euch aufgefallen, wie die überragende Mehrheit von Menschen auf Social Media usw. jetzt einfach nur he/him benutzt, obwohl er klar gesagt hat, dass er auch they/them benutzt? So etwas ist mir in letzter Zeit immer wieder aufgefallen, dass nb Leute zwei Sets von Pronomen angeben und (vor allem) cis Leute dann halt einfach die binäre Option nutzen, weil das bequemer ist. Like. Why. Ist es zu viel verlangt, mal das eine, mal das andere Pronomen zu verwenden? Sheesh.

  • Ich finde es immer wieder zynisch und grausam, wenn Detransitioner sich entscheiden, gegen die ganze Trans-Community zu schießen, nur weil sie selbst mit ihren Entscheidungen unglücklich sind und sie bereuen. Anstatt daran zu arbeiten, Ressourcen zu schaffen, die jungen Menschen helfen, sich selbst und ihre Identität besser zu verstehen.

    Das ist sowieso absolut cringe einfach, diese ganzen Detranstion Experiences, die teils ja nicht mal von den betroffenen selbst, sondern von Anti-Trans Agendas dafür missbraucht werden. Wobei to be fair, gibt auch so Leute wie Blair White, die trans sind, und gegen die eigenen Leute schießen, weil sie nicht passen :^) Leute hören sich bei sowas leider oft aber auch nur die halbe Geschichte an, bevor sie es für irgendwelche Transfeindlichkeit missbrauchen. Furchtbar.


    Geschlecht (und Sexualität obvs) auch sind so ein komplexes Gestrick für viele von uns, und mir gehts tbh wie dir. Ich hätte mich gefreut, nicht mal im Bezug auf meine Geschlechtsidentität alleine, sondern auch auf meine Sexualität, wenn ich mehr Ressourcen, Berührungspunkte und Interaktion gehabt hätte. Ich bin mit so vielen Stereotypen, mit so viel Homophobie aufgewachsen, besonders von meinem Dad aus. Mein Bruder ist selbst homosexuell, mein jüngstes Geschwisterchen ist auch queer, wir haben uns davor alle drei lange versteckt, lol. Ich habe mein Leben lang auch Frauen, eigentlich sogar primär Frauen gemocht und mich zu ihnen hingezogen gefühlt. Trotzdem hab ich mir immer eingeredet, dass ich ja nicht bi (oder pan, womit ich mich inzwischen identifiziere) bin, weil ich habe mir ja einen Partner (männlich) "gegönnt", als ich 13 war. The bi erasure is strong. Seitdem ich in meinen späten Teens war, war mir dann aber klar, dass meine Sexualität mehr Richtung "jeden den mein Herz begehrt, unabhängig von Geschlecht" tendiert.

    Zum Fall Elliot noch was: Ist euch aufgefallen, wie die überragende Mehrheit von Menschen auf Social Media usw. jetzt einfach nur he/him benutzt, obwohl er klar gesagt hat, dass er auch they/them benutzt? So etwas ist mir in letzter Zeit immer wieder aufgefallen, dass nb Leute zwei Sets von Pronomen angeben und (vor allem) cis Leute dann halt einfach die binäre Option nutzen, weil das bequemer ist. Like. Why. Ist es zu viel verlangt, mal das eine, mal das andere Pronomen zu verwenden? Sheesh.

    Glaube der springende Punkt hier ist "trans", da denkt man halt sofort "ja, also keine Frau sondern ein Mann". Ich denke in vielen Köpfen ist einfach noch nicht angekommen, dass man auch mehrere Pronomen gerne nutzt bzw gerne mit diesen angesprochen wird. Hätte ich keine non binary Bekanntschaften, wüsste ich tbh auch nicht, dass Leute damit fine sind, wenn man beide Pronomen gemischt verwendet, und sich nicht für eines entscheiden muss. Vor allem hat Elliot zuerst "he" erwähnt, man mag da eventuell ne Präferenz assumen. Ich persönlich verwende aber doch sehr gerne they/them, wenn die Leute damit okay sind, auch wenn ein binäres Pronomen dazu steht, ist einfach angenehmer und irgendwie neutraler, irgendwie weniger fordernd, so in meinen Ohren.

  • Zum Fall Elliot noch was: Ist euch aufgefallen, wie die überragende Mehrheit von Menschen auf Social Media usw. jetzt einfach nur he/him benutzt, obwohl er klar gesagt hat, dass er auch they/them benutzt?

    Ja, tatsächlich heute auf Instagram. Ich glaube aber, das liegt vielleicht auch eher am "ersten Eindruck", der einen prägt? Wenn ich zwei oder drei Beiträge lese, wo "he" steht, ist mein Gedanke auch einfach, dass ich vielleicht eine Informationslücke habe und es schon einen Grund geben wird, wieso in meiner Bubble zumindest "he" stand. Gerade im schnelllebigen Internet werde ich wohl aus dem Sicherheitsgefühl heraus eher dazu greifen. Und dann setze ich automatisch die Kette fort, vergrößere die Masse an Personen, die das machen, und die nächste Person denkt sich eventuell das Gleiche und ja …