Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Die deutsche Synchro benutzt, wenn ich das richtig verstanden habe, jetzt they/denen als Pronomen. Ich hab das so noch nie gehört tbh und war im ersten Moment etwas verwirrt,

    Hab die Folge quasi grade eben auch gesehen und da ich die Serie auf Deutsch gucke ( weis nicht mehr genau warum. Ich glaube ich mochte die orginalstimme von einem Schauspieler nicht oder fand sie schwerer verständlich ) War ich von dem Pronomen auch etwas verwirrt. Denen als Pronom hab ich halt wirklich nie gehört und frag mich üb das nen Übersetzungs-Fuckup von " Them " war ? Oder ist das nen Pronomen was ich nie gehört habe ? ( bitte eventuelle Tippfehler zu entschuldigen. Ich sehe sie nicht da meine Katze ihren Pelzarsch vor den Bildschirm geparkt hat )

  • Denen als Pronom hab ich halt wirklich nie gehört und frag mich üb das nen Übersetzungs-Fuckup von " Them " war ? Oder ist das nen Pronomen was ich nie gehört habe ?

    Ich gehe stark davon aus, dass es Letzteres ist. Das normale Plural-sie kannste auf deutsch halt nicht analog zum englischen "they" verwenden, weil es exakt wie der feminine Singular klingt, also haben sie stattdessen dieses andere Plural-Pronomen, das unsere Sprache da ja praktischerweise hat, verwendet. Ich kenne zwar niemanden, der das sonst noch so benutzt (kenne aber auch generell sehr wenige deutsche nb Personen), finde aber, es klingt gar nicht so falsch, wenn man sich mal dran gewöhnt hat. Das ist es halt: Man muss sich an neue Pronomen und sprachliche Formulierungen etc. erstmal gewöhnen, die ploppen ja nicht einfach aus der Erde und sind dann bei jedem im Bewusstsein einfach da. Und ich gehe stark davon aus, dass die Übersetzer da schon irgendwen zu Rate gezogen haben, der sich mit Pronomen und dem allem auskennt. Ist ja jetzt nicht gerade ein kleines Franchise.

  • Ich gehe stark davon aus, dass es Letzteres ist.

    Ich glaub ich habs gefunden ! Dey/denen. Die Quelle klingt etwas obskur " Aus einem anonymen Ask am nonbinarytransgermany-Tumblr". Wirklich nie gehört. Aber ich kenne auch keine nonbinary Person. Also nicht so " von Angesicht zu Angesicht " Kennen und bin daher mit sowas auch noch nicht sehr vertraut.

  • Du musst halt sehen, dass deine "kritischen" Fragen teilweise für viele Leute extrem sensible Themen betreffen, an die du mit der Empathie und dem Feingefühl eines Bulldozers rangehst. Gerade so Themen wie Sexualität sind a) sehr persönliche und b) leider immer noch gesellschaftlich mitunter sehr stigmatisierte Sachen, gerade wenn man von der scheinbaren gesellschaftlichen Norm abweicht, was für die "Betroffenen" teilweise extremes Leid bedeutet (kann man auch im BB sehr gut sehen).


    BTW: Den Spruch mit den "Kritischen Fragen" würde ich mir abgewöhnen, da der sehr gerne von der AfD (oder schlimmeren) benutzt wird, um ihre Propaganda vermeintlich gesellschaftlich akzeptabel zu machen.

    Ich habe da aber Schwierigkeiten mit Feingefühl und ein gewissen Charme beziehungsweise Empathie solch für mich "urkomische" Themen wie Sexualität dran zu gehen. Ich bin da von Natur aus sehr direkt und ja, ich stelle kritische Fragen. Aber das habe ich nicht von der AfD. Kritische Fragen werden überall gestellt, auch vom linken Lager kommen sie. Ich habe das alles mit meinem eigenen Gewissen geschrieben und keinen Vergleich zu der AfD oder so erwogen. Es kann sein, dass die AfD Zeit bei mir bleibende Schäden hinterlassen hat, dafür möchte ich mich entschuldigen. Ich versuche zu Themen, wo ich ein Laie bin und nicht so Bescheid weißt, möglichst neutral zu sein. Ich möchte einfach beide Seiten verstehen und stelle einfach Fragen, die weh tun. Die Randwitze, die ich abgebe, sollen mehr meine Gefühllage abbilden wenn halt zum Beispiel der Fall X auftritt. Jeder hat da ja ein anderes Empfinden.


    Ich finde es einfach schade, dass in letzter Zeit viele kritische Stimmen einfach gelöscht werden. Ja, es gibt Fragen, die weh tun, aber die sollen schließlich die Wurzeln der Probleme anpacken. Man darf ja nicht vergessen, dass jeder andere Ansichten und Gewohnheiten hat. Aber um auch die andere Seite besser zu verstehen ist das Nachacken notwendig. Aber wenn etwas komplett gelöscht wird, dann fehlt doch der ganze Lerneffekt. Ich wünsche mir einfach mehr Diskussionsbereitschaft, wo auch mal kritische Fragen zugelassen sind.

    Du warst einfach nur transphob. Du hast gesagt, dass du ein*e transsexuelle*n Freund*in auslachen würdest, wenn jemand zu dir käme und sich als trans outet, und ähnliches.

    Das ist alles andere als eine Frage und es ist auch alles andere als kritisch. Du hast dich hingestellt und wolltest Leute diskreditieren, Punkt. Dann steh wenigstens dazu und komm nicht wie ein Unschuldslamm vonwegen "ich wollte doch nur fragen..." und mit "es ist schade, dass kritische Stimmen gelöscht werden" an.

    Das war weder eine Frage, um daraus etwas zu lernen, noch um etwas besser verstehen zu wollen. Verarsch uns hier nicht. Das musst du auch du selbst wissen.

    Das ist mein Empfinden wie ich in diesem Moment reagieren würde. Einfach eine Selbsteinschätzung.


    Ich finde es einfach schade, dass in letzter Zeit viele kritische Stimmen einfach gelöscht werden. Ja, es gibt Fragen, die weh tun, aber die sollen schließlich die Wurzeln der Probleme anpacken. Man darf ja nicht vergessen, dass jeder andere Ansichten und Gewohnheiten hat. Aber um auch die andere Seite besser zu verstehen ist das Nachacken notwendig. Aber wenn etwas komplett gelöscht wird, dann fehlt doch der ganze Lerneffekt. Ich wünsche mir einfach mehr Diskussionsbereitschaft, wo auch mal kritische Fragen zugelassen sind.

    Das hat nichts damit zu tun, dass kritische Nachfragen nicht erlaubt seien. Dein Beitrag wurde nicht gelöscht, weil er kritisch war, sondern weil er transfeindlich war. In diesem Fall wiegt einfach das Wohlergehen der anderen User*innen deutlich schwerer, weswegen dein Beitrag entfernt wurde. Es wiegt nebenbei bemerkt auch schwerer als ein "Lerneffekt". User*innen, die trans sind, sind nicht verpflichtet, Transfeindlichkeit zu ertragen, damit du etwas lernen kannst. Du könntest übrigens, sofern du dich nicht einfach selbstständig informierst, rein theoretisch freundlich und fair Personen, die trans sind, nach Dingen fragen, die du wissen möchtest, aber sich im gleichen Atemzug auch über sie lustig zu machen und dabei transfeindliche Klischees zu bedienen ist nun einmal nicht gestattet.

    Wie kann man denn dann das eigene Empfinden dann ausdrücken, wenn es nunmal transfeindlich ist?


    Tut mir leid falls es allgemein zu negativ rüber kam. Ich möchte lieber etwas daraus lernen als Ärger anzuzetteln.

  • Das ist mein Empfinden wie ich in diesem Moment reagieren würde. Einfach eine Selbsteinschätzung.

    Dann kann man ja froh sein, dass du keine transgeschlechtlichen Menschen im aktuellen Umfeld hast, sowas braucht kein Mensch der sich outet.

    Wie kann man denn dann das eigene Empfinden dann ausdrücken, wenn es nunmal transfeindlich ist?

    Gar nicht. Wenn man weiß, dass man rassistisch, homophob, sexistisch oder transfeindlich (oder alles vier, geht oft Hand in Hand!) ist, dann sollte man im besten Fall seinen Mund halten und sich selbst vielleicht mal fragen, woher solche Ansichten kommen und maximal einfach Fragen stellen. Fragen, auf die dann andere antworten. Und offen für diese Antworten sein.

    Ich habe da aber Schwierigkeiten mit Feingefühl und ein gewissen Charme beziehungsweise Empathie solch für mich "urkomische" Themen wie Sexualität dran zu gehen. Ich bin da von Natur aus sehr direkt und ja, ich stelle kritische Fragen. Aber das habe ich nicht von der AfD. Kritische Fragen werden überall gestellt, auch vom linken Lager kommen sie. Ich habe das alles mit meinem eigenen Gewissen geschrieben und keinen Vergleich zu der AfD oder so erwogen. Es kann sein, dass die AfD Zeit bei mir bleibende Schäden hinterlassen hat, dafür möchte ich mich entschuldigen. Ich versuche zu Themen, wo ich ein Laie bin und nicht so Bescheid weißt, möglichst neutral zu sein. Ich möchte einfach beide Seiten verstehen und stelle einfach Fragen, die weh tun. Die Randwitze, die ich abgebe, sollen mehr meine Gefühllage abbilden wenn halt zum Beispiel der Fall X auftritt. Jeder hat da ja ein anderes Empfinden.

    Du warst nicht direkt, du warst transphob ohne Ende. So transphob sogar, dass sich etliche User, teils auch privat, enorm aufgeregt haben. Vollkommen zurecht übrigens. So eine Sache verdirbt einem einfach den Tag.

    Deine Äußerungen waren nicht neutral gewählt. Weißt du was neutral wäre?
    "Hi, ich habe keine Ahnung von dem Thema, kann mir mal jemand erklären, was transgeschlechtlich bedeutet? Was bedeuten Worte wie FTM oder MTF? Was ist eine Transition? Wie merkt man dass man trans ist? Wo kann ich mich informieren?" etc. Was du gemacht hast war aber keine neutrale Frage, bei der man hätte sachlich und neutral diskutieren und dich aufklären können. Du hast davon gesprochen, dass solche Menschen "andere Leute belügen", du hast ihnen unterstellt, dass sie sich "einfach das Geschlecht aussuchen, wo kommen wir denn da hin???". Du hast es so dargestellt, als wäre die Freiheit der Geschlechtsidentität etwas schlechtes. Du hast gesagt, du würdest dich über solche Leute lustig machen. "Wie Elliot Page es verheimlichen konnte dass sie einen Penis in der Hose hat". Witzig übrigens, weil Elliot keinen Penis hat und genau das das sein Problem mit seinem Körper ist, und du hier quasi perfekt bewiesen hast, wie wenig Ahnung du hast. ist Im Freundeskreis würdest du dich "nur" lustig machen über Outings. Da will man sich gar nicht vorstellen, wie du vielleicht persönlich bei solchen Leuten reagierst.

    Du "denkst" dir immer schön deinen Teil zu Dingen, von denen du nicht die leiseste Ahnung hast. Zu allem musst du dir eine Meinung bilden. Transgeschlechtlichkeit, Sexismus, psychische Erkrankungen ... die Liste an Themen, bei denen du mit Halbwahrheiten oder direkt einfach Falschinformation um dich schießt und dabei auch enorm taktlos und empathielos auftrittst, ist lang. Ich sage dir das jetzt nicht als ehemalige Moderatorin oder Komiteelerin, sondern als Nutzerin und jemand, der dich inzwischen sogar blockiert hat, weil ich mir meine Laune einfach nicht mit deinen Beiträgen verderben will - du solltest echt mal an dir arbeiten und wirklich reflektieren, bevor du überhaupt auf die Idee kommst mit anderen darüber zu diskutieren. Vielleicht täte es dir wirklich mal gut, dich einfach ne Weile nicht mitzuteilen und einfach mal still mitzulesen, wie sich andere artikulieren.

  • Zitat von Feliciá

    Gar nicht. Wenn man weiß, dass man rassistisch, homophob, sexistisch oder transfeindlich (oder alles vier, geht oft Hand in Hand!) ist, dann sollte man im besten Fall seinen Mund halten und sich selbst vielleicht mal fragen, woher solche Ansichten kommen und maximal einfach Fragen stellen. Fragen, auf die dann andere antworten. Und offen für diese Antworten sein.

    Ich korrigiere mich. Ich möchte nicht transfeindlich sein. Eher bin ich einfach unwissend und kann das alles nicht so nachvollziehen.


    Zitat von Feliciá

    Du warst nicht direkt, du warst transphob ohne Ende. So transphob sogar, dass sich etliche User, teils auch privat, enorm aufgeregt haben. Vollkommen zurecht übrigens. So eine Sache verdirbt einem einfach den Tag.

    Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich habe nicht damit erwartet, dass es wieder so ankommt.


    Zitat von Feliciá

    Deine Äußerungen waren nicht neutral gewählt. Weißt du was neutral wäre?

    "Hi, ich habe keine Ahnung von dem Thema, kann mir mal jemand erklären, was transgeschlechtlich bedeutet? Was bedeuten Worte wie FTM oder MTF? Was ist eine Transition? Wie merkt man dass man trans ist? Wo kann ich mich informieren?" etc. Was du gemacht hast war aber keine neutrale Frage, bei der man hätte sachlich und neutral diskutieren und dich aufklären können. Du hast davon gesprochen, dass solche Menschen "andere Leute belügen", du hast ihnen unterstellt, dass sie sich "einfach das Geschlecht aussuchen, wo kommen wir denn da hin???". Du hast es so dargestellt, als wäre die Freiheit der Geschlechtsidentität etwas schlechtes. Du hast gesagt, du würdest dich über solche Leute lustig machen. "Wie Elliot Page es verheimlichen konnte dass sie einen Penis in der Hose hat". Witzig übrigens, weil Elliot keinen Penis hat und genau das das sein Problem mit seinem Körper ist, und du hier quasi perfekt bewiesen hast, wie wenig Ahnung du hast. ist Im Freundeskreis würdest du dich "nur" lustig machen über Outings. Da will man sich gar nicht vorstellen, wie du vielleicht persönlich bei solchen Leuten reagierst.

    Du "denkst" dir immer schön deinen Teil zu Dingen, von denen du nicht die leiseste Ahnung hast. Zu allem musst du dir eine Meinung bilden. Transgeschlechtlichkeit, Sexismus, psychische Erkrankungen ... die Liste an Themen, bei denen du mit Halbwahrheiten oder direkt einfach Falschinformation um dich schießt und dabei auch enorm taktlos und empathielos auftrittst, ist lang. Ich sage dir das jetzt nicht als ehemalige Moderatorin oder Komiteelerin, sondern als Nutzerin und jemand, der dich inzwischen sogar blockiert hat, weil ich mir meine Laune einfach nicht mit deinen Beiträgen verderben will - du solltest echt mal an dir arbeiten und wirklich reflektieren, bevor du überhaupt auf die Idee kommst mit anderen darüber zu diskutieren. Vielleicht täte es dir wirklich mal gut, dich einfach ne Weile nicht mitzuteilen und einfach mal still mitzulesen, wie sich andere artikulieren.

    Ich habe Fragen gestellt um zu verstehen wie die Welt aussehen sollte nach der Vorstellung der LGBIT Gemeinschaft. Um dessen Ideale besser zu verstehen stellte ich sehr kritische Fragen, weil sie sollten herausfordernd sein. Aber ich meinte es nicht böse oder dass eine schlechte Ansicht dahinter steckte.


    Ich glaube, was mir am Besten helfen würde ist eine Art 4 Augen Gespräch mit einem Transsexuellen. Weil dann ist es ein Streitgespräch, wo es darum geht den Anderen zu überzeugen und ich würde die Argumentation dann auch vielleicht besser verstehen. Schade, dass du mich blockiert hast. Sowas wollte ich garnicht erreichen. Aber darf man als BisaBoard Mitarbeiterin überhaupt Nutzer blockieren? Ich selber blockiere garkeinen.


    Bei mir helfen Videos eigentlich ganz gut um das zu verstehen.


    Und danke für die Tipps. Ich weiß selber nicht, was ich tun soll..

  • Ich korrigiere mich. Ich möchte nicht transfeindlich sein. Eher bin ich einfach unwissend und kann das alles nicht so nachvollziehen.

    Aber trotzdem nimmst du es in Kauf so zu klingen. Du wusstest ja, wie man aus deinem vorherigen Beitrag sehen konnte, dass du weißt, dass du Käse redest. Und trotzdem nimmst du es einfach in Kauf. Transphobie zu riskieren ist auch transphob.

    Erstmal - wir sind keine Gemeinschaft, das haben mehrere Leute auch schon gesagt. Es gibt keine "die Stimme der LGBTQIA+" Fraktion. Es gibt nur millionenfach Einzelpersonen. Nicht diskriminierend zu sein ist aber wohl etwas, was jeder, auch heterosexuelle, cis-geschlechtliche Menschen wollen. Oder wollen sollten.


    Du machst schon wieder die "hihi gebt mir ein lustiges soziales Experiment Nummer". Transgeschlechtliche Menschen sind nicht die Missionare, die Leute wie dich bekehren müssen. Die haben genug ihre eigenen Probleme und umgeben sich dann nicht mit Negativität, wenn es nicht sein muss.

    Und ansonsten: dass du uninformiert bist ist nicht die Schuld von Menschen deren Minderheiten, die du diskriminierst. Du hast selbst den Auftrag, dich um deine Informationsbeschaffung zu kümmern oder zumindest offen danach zu fragen. Du bist alt genug dafür und das ist auch nicht das erste Mal, dass man dir das gesagt hat. Weil du weißt - wir erinnern uns an dein AfD Arc - dass du eben teils menschenverachtende Ansichten hast, ist es deine Aufgabe, daran was zu ändern.


    Dann google doch einfach mal nach transgeschlechtlichen YouTubern. Oder frag oder signalisiere, dass du dafür empfänglich bist. Ohne dass du Aussagen raushaust wie "man muss ja Leute danach fragen ob sie echte Frauen mit Vagina und Brust sind!". Das hat nichts mit Offenheit und Fragen zu tun, du hast legit jedem, der den Beitrag gesehen hat, signalisiert "ehw, transgeschlechtliche Menschen, pervers".

    2 Mal editiert, zuletzt von Thrawn () aus folgendem Grund: Bezug entfernt, provokative Wortwahl geändert, Off-Topic entfernt.

  • Die Diskussion aus dem Topic Allgemeine Diskussionen und Unterhaltungsmedien: Anregungen und Feedback wurde wieder in dieses Thema verschoben, da die letzten Beiträge nicht mehr um Feedback an den Bereich und die Bereichsmoderation handelten, sondern sich thematisch wieder hier ansiedeln lassen.
    Ich möchte noch mal besonders darauf aufmerksam machen, dass wir zwar Verständnis dafür haben, wenn dieses Thema für einige User*innen emotional ist, wir bitten aber dennoch darum, einen angemessenen Umgangston zu wahren. Transphobe Äußerungen werden wir selbstverständlich entfernen, Hinweise zu solchen Äußerungen nehmen wir natürlich gerne an.

  • So, eigentlich hatte ich mir ja geschworen, dass es jetzt vorbei ist, und bis auf wenige Ausnahmen weiß eigentlich auch jeder hier - ich bin so stolz auf euch - was transgeschlechtlich/transsexuell sein bedeutet. Und für die paar, die es nicht wissen, erkläre ich es dann jetzt noch einmal.


    Transgeschlechtlichkeit bedeutet - und ja, transsexuell stimmt theoretisch natürlich auch, wobei transsexuell halt nur "Mann oder Frau" bedeutet, während transgeschlechtlich auch non-binary, fluid und alles, was sich quasi nicht immer und/oder nur zum Teil mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt, miteinbezieht - dass man sich nicht (oder nur selten) dem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht zugehörig fühlt.

    Woran erkennt dieser betroffene Mensch jetzt, dass "das Geschlecht, das bei der Geburt vergeben wurde" nicht übereinstimmt?

    Dabei gibt es mehrere Komponenten, die bekannteste und zentralste von ihnen ist wohl Dysphorie oder auch Gender Dysphoria. Bedeutet, dass es für betroffene enorm psychisch und emotional belastend ist, wenn man mit dem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht konfrontiert, angesprochen oder generell einfach drauf aufmerksam gemacht wird/dran erinnert wird, in welchen "Körper" man geboren wurde. Ein Beispiel - und jeder nimmt Dysphorie anders wahr, manche empfinden sie teils auch gar nicht - kann es sein, dass man beim Anblick des eigenen Körpers im Spiegel in Tränen ausbricht, weil man eben wie ein Mann oder wie eine Frau aussieht, auch wenn man sich eigentlich als das gegenteilige Geschlecht/ein anderes Geschlecht empfindet. Stell dir also vor, du wärst du, du hast genau deinen Geist, deinen Charakter, deine Psyche, wachst aber morgen im Körper eines/des anderen Geschlechts auf. Du bist für immer! in diesem Körper gefangen. Du wirst nie wieder deine Genitalien so sehen, wie sie waren, du wirst nie deine Körperformen wieder so haben, wie sie mal waren, du wirst nie deine Gesichtszüge und Körperbehaarung haben, wie sie mal waren. Und so in etwa fühlen sich transsexuelle/transgeschlechtliche Menschen. Sie sind x in Körper y, um es mal ganz doof auszudrücken. Sie fühlen sich oft gefangen, sind unglücklich, teils schwer depressiv (trauriger Fact leider, viele trans* Menschen sind schwer depressiv, suizidgefährdet oder haben sogar Suizid begangen, besonders vor dem Outing) und wünschen sich sehr endlich den Körper haben zu können, den sie eigentlich haben wollen, damit Körper und Geist im reinen sein können.


    Nein, nicht jede Frau, die einfach "burschikos" ist, ist auch ein Mann, oder ein Mann, der gerne näht muss keine Frau sein um diesem Hobby nachzugehen. Bei trans* (ich will jetzt nicht immer transgeschlechtlich/transsexuell schreiben, meine das aber damit) Menschen ist es viel tiefgreifender, das ist deutlich mehr als "hat halt männliche/weibliche Eigenschaften", es geht dabei um das Individuum als ganzes.

    Um den Körper haben zu dürfen, den der Mensch braucht um die Identität und das Geschlecht haben zu dürfen, dem er eigentlich zugehörig ist, sind natürlich verschiedene Umstellungen, das bedeutet also Hormontherapie, andere Kleidung, Haarschnitt, verschiedene Operationen etc, notwendig. In vielen Ländern ist es nach wie vor sehr schwer für trans* Menschen an diese Behandlungsmethoden zu kommen. In vielen Ländern dieser Welt ist es auch nach wie vor so, dass Menschen, die sich als trans* outen enorm verstoßen und gehasst werden, nicht selten werden sie Opfer von Hass- und Gewaltverbrechen, manche enden sogar im Mord an unschuldigen Menschen.

    Ein Mensch ist übrigens nicht erst dann trans*, wenn er sich outet, oder wenn die Transition abgeschlossen ist. Um es quasi mal auf den Punkt zu bringen: wenn ich eine enorm weiblich aussehende "Frau" bin, und jetzt schon seit einigen Jahren damit kämpfen würde, dass ich eigentlich trans* bin, dann bin ich schon die ganze Zeit trans*, oder spätestens jetzt, wo es mir aktiv bewusst wird. Wenn sich also jemand als trans* outet wird eigentlich immer - wie im Fall Elliot Page, der direkt und unmissverständlich gesagt hat, dass er ein Mann ist und die Pronomen er/sier benutzt, um es mal zu übersetzen - relativ klar zu verstehen gegeben, welches Geschlecht die Person hat. Es ist vollkommen egal, wie weiblich, männlich, androgyn oder sonst was die Person aussieht. Es spielt keine Rolle. Die Person hat das Geschlecht das sie angegeben hat. Egal ob sie arschlange Haare, pinkes Prinzessinnenkleid oder einen Bart und eine Bikerjacke trägt.


    Die Unterteilung in "echte Frau" und "echten Mann" ist sowieso absolut transphob und erkennt trans* Menschen ihren Status als "echte" Person ab. Erstmal: ab wann ist man eine echte Frau? Ab wann ein echter Mann? Was ist mit Menschen, die bei tragischen Unfällen oder durch Krankheit vielleicht geschlechtbestimmende Merkmale verlieren? Frauen die an Brustkrebs erkranken und denen die Brüste entfernt werden? Was ist mit impotenten, zeugungsunfähigen Menschen? Was ist mit intersexuellen Menschen, die "quasi beides" sind? Was ist mit Menschen, die komplett androgyn aussehen?
    Leute in "echt" und "unecht" einzuteilen ist ein ganz großes Unrecht und man stellt sich bei dieser Einteilung selbst über die Rechte von anderen. Wir hatten schon einmal die Diskussion ob es trans* feinlich wäre, jemanden abzulehnen - um hier mal auf den Punkt von wegen "muss man angeben welche Genitalien man hat" zurückzukommen - weil er eine Frau mit Penis ist, beispielsweise. Direkte Antwort - es geht dich erstmal gar nichts an. Es ist ein weit, also wirklich weit, verbreiteter Mythos, dass sich trans* Menschen als jemand "ausgeben" der sie nicht sind. Sie sind Frauen, Männer oder jedes andere Geschlecht, das sie angeben. Und was sexuell/romantische "Komponenten" anbelangt, so sind eigentlich alle Beteiligten immer ehrlich und sagen immer direkt vorne weg "hey, ich bin übrigens trans*, ich hoffe das ändert für dich nichts, und wenn doch ist das auch okay". Aber kein Mensch der Welt außer den Betroffenen hat erst einmal das Recht zu wissen, was "zwischen den Beinen" ist. Es ist absoluter Bullshit, und sorry, anders kann man das gar nicht nennen, zu denken, Leute müssen sich mit ihren Genitalien ausweisen. Das ist a) absolut objektifizierend, auch cis-geschlechtlichen Menschen (cis bedeutet übrigens nur, dass das Geschlecht mit dem bei der Geburt zugewiesenem übereinstimmen) und b) teilt es eben wieder die Gesellschaft ein in "echte Frauen/Männer etc." und "unechte Frauen/Männer/etc." Wenn du dich in jemanden verliebst, und derjenige sagt dir dann "hey, ich bin übrigens trans* und meine Transition ist noch nicht abgeschlossen" ist es okay zu sagen "hey, ich will Kinder, sorry, aus uns wird nichts". Aber drauf zu bestehen, dass sich die Leute sofort outen müssen, ist absolut unangemessen. Einerseits ist für viele Beteiligte viel Trauma damit verbunden und man spricht einfach ungerne drüber, wenn es nicht nötig ist, und andererseits will man sich auch vor Hass und Wut schützen. Wenn du doch jetzt direkt auf ner Datingwebsite angibst "trans*", was glaubst du wie viele Fetischisten du in deine DMs lockst? Wie viele transphobe Leute dich wohl mobben werden? Ist doch voll klar, dass man sich und sein Wohl schützt. Und wie gesagt, wenn es je weitergeht, sind trans* Menschen eigentlich immer ehrlich und weihen potenzielle Partner ein, eben weil es auch für sie absolut unangenehm wäre erst "zufällig" geoutet zu werden. Wenn sie sich wohl und sicher fühlen teilen sie es mit, glaub mir. Und wann das ist bestimmt niemand, außer sie selbst.


    Um zurück zu dem Punkt Outing zu kommen und wie man trans* Menschen unterstützen kann:

    • stellt keine dummen Fragen von wegen "bist du dir sicher"; die betroffene Person wird sich das selbst jahrelang und mehr als genug gefragt haben
    • fragt nicht, um Gottes Willen, ich bitte euch inständig, was da "zwischen den Beinen ist"; denn es geht euch einen Scheiß an, und wenn die Person es sagen will, wird sie das von alleine tun
    • kommt nicht mit irgendwelchen Ratschlägen übers trans* sein an, wenn ihr es nicht selbst seid oder keine Berühungspunkte mit dem Thema habt, die Chance ist gigantisch, dass ihr keine Ahnung habt
    • fragt stattdessen, wie ihr helfen könnt, welche Pronomen die Person bevorzugt, ob man irgendwie unterstützend sein kann und dass man einfach für die Person da ist; wenn sich ein Freund, ein Familienmitglied oder wer auch immer euch nahe steht outet, ist das oft auch ein großer Vertrauensbeweis und die Person hat vermutlich eine Heidenangst, dass ihr sie ablehnt, also geht bitte taktvoll und freundlich um, seid stolz auf sie diesen Schritt getan zu haben, es ist wirklich nicht leicht, und es anderen Menschen zu sagen ist für Betroffene oft noch schwieriger als es sich selbst eingestehen zu müssen


    Um noch einmal den Punkt anzuschneiden, ob sich jeder sein Geschlecht raussuchen darf - bitte rennt nicht durch die Welt und denkt euch, dass Leute, die eben ein für euch "komisches" Geschlecht haben, sich das ausgesucht haben, so wie man sich im Laden spontan für ein paar roter Schuhe oder so entscheidet. Oft ist enormes Trauma, Angst, psychische Belastung und eine enorme Unzufriedenheit damit verbunden, es ist kein "Aufwachen und heute bin ich in Stimmung für Geschlecht xyz", es ist ein Prozess, der für die Betroffenen oft selbst sehr schwer ist.


    Fakt ist: Wenn man selbst nicht trans* ist, kann man es oft schwer verstehen. Und das ist auch okay. Man muss Leute nicht eins zu eins nachempfinden können, um ihnen mit Respekt, Achtung und Nächstenliebe zu begegnen. Also wenn euch das nächste Mal eine dumme Frage juckt: fragt sie nicht. Ihr wollt unbedingt wissen, was die andere Person für Genitalien hat: haltet einfach mal die Klappe und seht ein, dass es euch nichts angeht. Ihr habt eine enorme Wut auf Menschen, die Geschlechterstandards und -rollen brechen: lasst sie doch einfach mal in Ruhe, die haben schon genug Probleme mit ihrer eigenen Identitätsfindung und Hass in ihrem Privatleben, den sie abbekommen, dass sie sich nicht von ein paar Fremden im Internet beleidigen lassen müssen.


    Trans* YouTuber, die viel über dieses Thema sprechen und gut informieren:


    https://www.youtube.com/user/MrPinocchio17

    https://www.youtube.com/user/partar400

    Beide FTM/trans* Männer


    https://www.youtube.com/user/samproductions516

    https://www.youtube.com/user/TransDIYer

    Beide MTF/trans* Frauen, eine von ihnen auch poly und eine Woman of colour, also sehr weites Spektrum an Einblick und Problemen.



    Ich hoffe, dass dieser Beitrag wenigstens ein wenig Licht bringen konnte. Das ist jetzt meine Erfahrung, mein Wissen zu dem Thema und das, was ich von trans* Freunden - hab euch lieb <3 - schon alles gehört, gelesen und gesehen habe. Wenn ich wenigstens einem Menschen hier ein wenig Vorurteile nehmen kann, dann war es mir das schon wert.


    Edex das ist für dich vielleicht besonders interessant.

  • Zitat von Feliciá

    Transgeschlechtlichkeit bedeutet - und ja, transsexuell stimmt theoretisch natürlich auch, wobei transsexuell halt nur "Mann oder Frau" bedeutet, während transgeschlechtlich auch non-binary, fluid und alles, was sich quasi nicht immer und/oder nur zum Teil mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt.

    Jein. Sexualität bezieht sich eigentlich immer auf deine Partnerwahl und darauf, was du attraktiv findest.

    Gender bezieht sich auf deinen eigenen Körper, und darauf, ob eben dein gefühltes Geschlecht mit deinem Körper übereinstimmt.

    Transsexuell stimmt demnach so eigentlich nie.


    Zitat von Edex

    Ich korrigiere mich. Ich möchte nicht transfeindlich sein. Eher bin ich einfach unwissend und kann das alles nicht so nachvollziehen.

    Ich glaub dir halt nicht mehr. Ich halte das für eine reine Schutzbehauptung, die du immer vorbringst. Oder es ist einfach nur Getrolle.


    Zitat von Edex

    Das ist mein Empfinden wie ich in diesem Moment reagieren würde. Einfach eine Selbsteinschätzung.

    Dann verkneif's dir. Du hast ein gewisses Maß an Selbstkontrolle, hoffe ich.


    Zitat von Edex

    Ich glaube, was mir am Besten helfen würde ist eine Art 4 Augen Gespräch mit einem Transsexuellen. Weil dann ist es ein Streitgespräch, wo es darum geht den Anderen zu überzeugen und ich würde die Argumentation dann auch vielleicht besser verstehen.

    Du hast gar nicht erst ein Streitgespräch über die Identität von jemandem anzufangen. Wenn dir eine Person sagt, dass sie eine gewisse sexuelle Orientierung hat oder trans ist, dann ist das so.

  • Jein. Sexualität bezieht sich eigentlich immer auf deine Partnerwahl und darauf, was du attraktiv findest.

    Gender bezieht sich auf deinen eigenen Körper, und darauf, ob eben dein gefühltes Geschlecht mit deinem Körper übereinstimmt.

    Transsexuell stimmt demnach so eigentlich nie.

    Ist nach wie vor halt der "bekannteste" Begriff und ich wollte nicht zu confusing sein, auch wenn ich selbst auch immer von "transgeschlechtlich" spreche, und transsexuell eben immer den "Sexualitätspart" hat, den ich auch nicht mag. Ich bin aber obvs kein Experte, das war jetzt nur was ich gehört habe und das mir das Internet gegeben hat x)

  • Feliciá Sehr guter Beitrag, ich habe nur einen kleinen Nitpick: Die meisten trans Leute (zumindest in meiner Bubble, kann bei weitem nicht für alle sprechen) bevorzugen es, wenn trans als Adjektiv verwendet wird, also "trans Mann", "trans Frau", "trans Person", statt "Transmann", "Transfrau", "Transperson". Wenn es als Adjektiv verwendet wird, ist es einfach nur eine Eigenschaft, so wie "blonder Mann" oder "große Frau", während die zusammengeschriebene Schreibweise suggeriert, dass es sich dabei um eine eigene "Kategorie" von Männern/Frauen/Personen handelt, was halt eine Ansicht stützt, die wir gern beseitigen würden.

  • Das überrascht mich überhaupt nicht. Wenn man ein bisschen in Social Media Netzwerken, Foren und Websites von Zeitungen/Zeitschriften unterwegs ist dann sieht man zum Einen, dass Transphobia und auch immer noch Homophobia sehr weit verbreitet sind und von den meisten Betreibern/Admins & Moderatoren auf diesen Webseiten nichts oder zu wenig unternommen wird dies zu unterbinden.

    Sieht man auch hier im Bisaboard, wo ein Edex seit Jahren AFD Propaganda und anderen menschenverachtenden Mist verbreitet und vor 1 1/2 Wochen iirc erst extrem transphobe Beiträge postete die von der Rethorik her auch von Beatrix von Storch oder irgendeine*r anderen AFD'ler hätte stammen können und er wird trotzdem nicht gebannt und darf weiterhin frei herumlaufen, während der eine syrische User in diesem Forum, der die Beiträge zum Glück als Einziger geliked hatte und so tut als wolle er mit strengen Islam nichts zu tun haben wahrscheinlich nicht mal darauf angesprochen wurde per PN. Transphobia vor allem wird einfach zu sehr bagatellisiert oder oft ignoriert und LGBTQ+ Feindlichkeit in ganz Europa immer mehr salonfähig, siehe u. a. LGBT freie Zonen und schwulenfeindliche Angriffe in Polen, Anti LGBTQ+ Gesetze bzw. Bestrebungen von der Regierung in Ungarn, TERFs die zusammen mit christliche Gruppen bzw. den Kirchen trans- und non-binäre Personen in Großbritannien ihre Rechte rauben und sich auch noch als Feministinnen aufspielen dürfen etc.

    Mhm ich hab eher den Eindruck, dass viele nicht wissen, was das ist und wie man damit umgeht. Die Erfahrung ist nicht vorhanden. Ich bezeichne Kiku als sie, weil sie eine Frau im Herzten ist

  • Ich bezeichne Kiku als sie, weil sie eine Frau im Herzten ist

    Das ist zwar ein schöner Gedanke, aber so einfach ist es halt nicht. Um vielleicht auf den Punkt mit dem "wie geht man damit um" zu kommen: erst einmal - wenn eine Person jemanden darauf hinweist, völlig egal, wie man aussieht, wie man auf offiziellen Dokumenten heißt, ob man schon als "Geschlecht xyz durchgeht", dass man sie mit einem bestimmten Namen oder Pronomen adressiert, sollte man dem auch folgen. Warum auch nicht? Wenn Leute ihren Geburtsnamen aus persönlichen Gründen hassen, und deswegen gerne einen anderen Namen/Spitznamen verwenden (vor allem Namen, die ständig verulkt und falsch ausgesprochen werden) und darum bitten den Geburtsnamen nicht zu verwenden, stellt man sich doch in der Regel auch nicht blöd. Die Verlobte vom Bruder meines Freundes ist auch Koreanerin und verwendet, der Einfachheit halber, einen westlichen, dezent exotischer klingenden Namen. Fragt irgendwer dumme Fragen? Nein. Und so sollte man es auch bei allen anderen Menschen handhaben, persönliche Gründe - dazu zählen auch transgeschlechtliche Identität - sind erstmal nicht zu hinterfragen.


    Es geht Fremde schlichtweg nichts an und man muss nicht über Dinge sprechen, die persönlich und privat sind, wozu eben auch Geschlechtsidentität und -ausdruck gehören. Das große Problem generell, bei allem was "komisch" für andere ist, ist dieser enorme Sinn der Allgemeinheit ein Anrecht auf irgendwelche Informationen zu haben und alles hinterfragen zu dürfen. Warum muss man die tragische Geschichte, das Trauma, den Hass und Spott und die Ausgrenzung einer transgeschlechtlichen Person erst aus ihr rausquetschen, bis man sagt "oh wow du bist so mutig, natürlich adressiere ich dich als Frau".

    Das Hinterfragen bezieht sich eher auf "die Person zur Rechtfertigung zwingen". Wirklich neutrale, respektvolle Fragen wie "hey, ich kenne niemanden, der transgeschlechtlich ist, kannst du mir das mal erklären? Ich will es verstehen können und mein Verhalten verbessern", sind ganz, ganz andere Sachen als "haha ist das n Fetisch oder so für dich?" oder Fragestellungen dieser Art. Und wenn eine Person, egal wie respektvoll man die Frage stellt, keine Antwort geben will, ist das auch okay. Die Tatsache, dass Menschen ungebildet und unerfahren sind muss nicht auf dem Rücken der von ihnen unterdrückten Gruppierung ausgetragen werden und diese Personen haben auch nicht den Auftrag, irgendwelche homophoben, rassistischen, sexistischen, transphoben Leute zu belehren und zu erziehen. Es gibt wirklich genug transgeschlechtliche Menschen in social media zum Beispiel, bei denen man sich informieren kann, wenn einem das Thema wichtig ist, man kann bewusst den Austausch suchen etc. Man könnte bei Diskussionen dieser Thematik nach Quellen, Studien etc fragen. Aber das tut halt nicht jeder, aus Bequemlichkeit, oder weil man ernsthaft annimmt, dass Transphobie eine "richtige" Meinung ist.


    Und ansonsten, um zu dem Thema von dir und Decode zurück zu kommen: no shade an weebs, aber es ist auf jeden Fall schon so, dass manche dieser Kreise Transphobie, Homophobie und Sexismus ganz groß verbreitet ist, und dass Vorstellungen von den konsumierten Medien geprägt werden können. Ist freilich nicht bei der Großzahl so, aber trotzdem. Also dass ein transgeschlechtlicher Charakter misgendered wird, wundert mich jetzt auch nicht. Wir hatten vor ein paar Monaten schon eine in depth Diskussion über "Traps", wie sie ja teils genannt werden.

  • während der eine syrische User in diesem Forum, der die Beiträge zum Glück als Einziger geliked hatte und so tut als wolle er mit strengen Islam nichts zu tun haben wahrscheinlich nicht mal darauf angesprochen wurde per PN

    Wollte eigentlich nicht darauf eingehen, weil ich nicht einsehe, warum ich mich für eine "Danksagung" rechtfertigen muss, wenn ich selber nichts Weiteres zum Thema beigetragen habe. Ich sage aber jetzt schon: natürlich weiß ich, dass der Beitrag von Edex damals menschenverachtend und massiv transfeindlich gewesen ist, aber ich hab trotzdem mit "sehe ich auch so" reagiert, weil ich zugegeben einige ähnliche Gedankengänge gehabt habe, auf diese wurde aber nachher durch andere User ausführlich eingegangen. Ich hab auch nicht ganz verstanden gehabt, warum einige so sehr darauf beharren, mit unterschiedlichen Pronomen angesprochen zu werden, also mit er/sie/sier in einem Text und teilweise verstehe ich das immer noch nicht, aber da braucht sich jetzt auch niemand nochmal extra die Mühe zu machen um mich besonders darüber aufzuklären, denn ich hab hier schon genug Sachen dazu gelesen. Ich würde jedenfalls keinen Menschen auslachen, wenn er mir sagen würde, dass er/sie ein trans Mensch ist.


    Dass mein Like auf Backlash stoßen würde, hab ich tbh nicht ganz erwartet, aber dass dieser dann kam, hab ich später geahnt. Zumal die Profilaufrufe auf meinem Account danach plötzlich rasant anstiegen.

    Würde mir jedenfalls wünschen, wenn man in Zukunft Kontakt sucht, oder sich einfach mal meldet, denn nein, ich bekam keine PM. Ich wollte mich auch an Decode per Konvi melden, aber sie hat mich blockiert. Nein, man ist als trans Mensch nicht dazu verpflichtet, sich dauernd mit anderen Menschen zusammen zu setzen und sich nochmal darüber unterhalten zu müssen, aber mit anderen privat über einen zu lästern bringt auch niemanden weiter.


    Aber ich sehe es ein, dass ein Fehler war, auf den Beitrag von Edex anders zu reagieren und in Zukunft werde ich nochmal darüber nachdenken.


    Und ich "tu nicht nur so", als würde ich mit strengem Islam nichts zu tun haben wollen.

  • Wollte eigentlich nicht darauf eingehen, weil ich nicht einsehe, warum ich mich für eine "Danksagung" rechtfertigen muss, wenn ich selber nichts Weiteres zum Thema beigetragen habe.

    Dass mein Like auf Backlash stoßen würde, hab ich tbh nicht ganz erwartet, aber dass dieser dann kam, hab ich später geahnt. Zumal die Profilaufrufe auf meinem Account danach plötzlich rasant anstiegen.

    Würde mir jedenfalls wünschen, wenn man in Zukunft Kontakt sucht, oder sich einfach mal meldet, denn nein, ich bekam keine PM.

    Weil ich mit Decode privat befreundet bin und ich auch so das Bedürfnis habe meine fellow women zu whiteknighten - niemand, den du in irgendeiner Weise diskriminierst (und ja, sich für Diskriminierung zu bedanken/zuzustimmen, ist auch diskriminierend) muss auf dich zukommen und dir sagen "hallo, das ist verletzend", es ist eigentlich deine Aufgabe da selbst ne Runde zu reflektieren und nachzudenken, wen du damit eventuell getroffen hast. Ersteres hast du getan - good for you, das ist schon mal ne positive Entwicklung, ich hoffe dass andere, mit diesen Ansichten, auch etwas lernen konnten.


    Es sollte aber doch klar sein, dass "ich stimme zu/finde ich gut/sehe ich auch so" sich nicht auf ein, zwei Sätze in dem Beitrag beschränken, sondern jeder, der deine Bedankung gesehen hat - mich eingeschlossen übrigens! - sich denkt "ah ja, der vertritt also dieselbe transphobe Ansicht, okay, nice, good to know". Ansonsten würde man sich doch kaum für den Beitrag bedankt haben, oder? Für eine Zeile, die man gut findet, klickt man jetzt nicht unbedingt "sehe ich auch so", wenn man allen anderen transphoben Aussagen, die in dem Beitrag gemacht wurden, widersprechen würde. Man geht also davon aus, dass du mit "stimme zu" sagst "ich stimme dem ganzen Beitrag, einschließlich der transphoben Äußerungen, die da standen, zu". Und als jemand, der im eigenen Umfeld schon genug Hass abbekommt für transgeschlechtliche Identität, ist es natürlich enorm ermüdend und verletzend. Es ist nicht die Aufgabe der Getroffenen zu fragen "war das wirklich so gemeint". Man macht einen Haken an das ganze und meidet solche Leute einfach, blockiert sie eben auch, weil man fürchtet, dass sie vielleicht wieder so nen bullsh*t liken, posten oder verbreiten und man sich echt nicht den Tag versauen lassen will. Alles andere ist in vielen Fällen nicht nur Zeitverschwendung, sondern kann sogar gefährlich werden, je nachdem wie die "Gegenseite" drauf ist.

  • Die Tatsache, dass Menschen ungebildet und unerfahren sind muss nicht auf dem Rücken der von ihnen unterdrückten Gruppierung ausgetragen werden und diese Personen haben auch nicht den Auftrag, irgendwelche homophoben, rassistischen, sexistischen, transphoben Leute zu belehren und zu erziehen.

    Ich meine, mich stören so Basicfragen an sich nicht, aber wenn jemand mal so wirklich arschige Aussagen getätigt hat (sprich "haha, ich würd dich ja so auslachen, wenn einer zu mir käme und sagt, dass er trans sei"), ist die Person für mich unten durch, weil sowieso Hopf und Malz verloren ist - und selbst wenn dem nicht so ist, ist das die Mühe und vor allem dass eben Personen diverser Gruppen, die in der Zwischenzeit verletzt werden, nicht Wert.

  • Ich meine, mich stören so Basicfragen an sich nicht, aber wenn jemand mal so wirklich arschige Aussagen getätigt hat (sprich "haha, ich würd dich ja so auslachen, wenn einer zu mir käme und sagt, dass er trans sei"), ist die Person für mich unten durch, weil sowieso Hopf und Malz verloren ist - und selbst wenn dem nicht so ist, ist das die Mühe und vor allem dass eben Personen diverser Gruppen, die in der Zwischenzeit verletzt werden, nicht Wert.

    Klar, wie gesagt, normale, höflich formulierte Fragen, die dem Gegenüber klar signalisieren "hallo, ich will lernen und nicht meine transphobe/homophobe/etc. Agenda aufrecht erhalten", sind auf jeden Fall okay, aber selbst dann muss man sich halt bewusst machen, dass man nicht von jedem eine Antwort verlangen und erwarten kann. Ich erinnere mich noch sehr gut an das Beispiel, in dem iwer meinte, dass es doch gut wäre, sich mal mit einer transgeschlechtlichen Person zu unterhalten und der Fragen stellen zu dürfen. Mein Problem mit so einer Formulierung ist aber einfach, dass absolut niemand der "Missionar der LGBTQIA+ Agenda" ist und keine betroffene Person irgendwem Rede und Antwort stehen muss, damit derjenige vielleicht, wenn man Glück hat, am Ende weniger menschenverachtend aus dem Gespräch geht als vorher. Denn wie gesagt, es gibt auch einfach Leute, die neigen zu Gewalt, werden aggressiv, beleidigend und einfach generell unangenehm.

  • Ich wollte mich eigentlich aus gewissen Gründen jetzt schon und in Zukunft von diesem Thema fernhalten, aber das hier finde ich wichtig zu erwähnen:


    https://m.facebook.com/1000073…0166966178/?sfnsn=scwspwa


    https://www.zivilgesellschaft-…hlechter_werden_verankert


    TLDR für die Leute, die nicht die Links öffnen wollen:


    Vom Bundestag wurden neue gemeinnützige Zwecke beschlossen, darunter auch Förderung der Hilfe für Menschen die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung diskriminiert werden, während in der Berichterstattung nur Klimaschutz und Freifunk genannt werden. Dabei ist dieser neue gemeinnützige Zweck nicht nur Anerkennung sondern auch Ermöglichung: gemeinnützige Vereine können sich Gründen, aktiv & selbstbewusst gegen Diskriminierung vorgehen und Forderungen erheben. Die Anerkennung, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt; die Anerkennung, dass Sexualität nicht nur Mann-liebt-Frau und Frau-liebt-Mann ist, ist unglaublich wichtig und so überfällig.


    Ich sehe jetzt schon gewisse User hier dagegen wettern, aber das ist mir als offen transgeschlechtliche Person gerade so egal; dieser Schritt kommt sehr spät aber ist eine positive Nachricht für die LGBTQ+ Community in Deutschland in diesem verseuchten und in vielerlei anderer Hinsicht sehr unschönen Jahr.

  • Ich schreibe finally auch mal einen Beitrag hier ^^

    Ich bin seit ich 16 bin als bisexuell geoutet und erst seit kurzer Zeit weiß ich, dass ich nicht-binär (she/they) bin.


    Zur Bisexualität: Ich wusste eigentlich schon mein ganzes Leben unterbewusst, dass ich alle Geschlechter attraktiv und toll finde. Ich hatte, bevor ich wusste, dass ich Bi bin, viele Frauen toll gefunden aber konnte mir nie erklären warum. Bis ich dann mit 16 das erste Mal richtig verliebt war in eine Frau. Tatsächlich hatte ich zu dem Zeitpunkt kein Interesse an Jungs und dachte, dass ich nur auf Frauen stehe und gay bin. Habe mich auch als gay geoutet und hab das Glück, ein sehr tolerantes Umfeld zu haben und keiner hatte damit ein Problem. Mit 18 hatte ich mich dann doch in einen Typen verliebt (mit dem ich bis heute zusammen bin) und wusste dann, dass ich doch bi bin. Dadurch, dass ich in einer Hetero-Beziehung bin, "sieht" man natürlich nicht, dass ich Bi bin und auch in der LGBTQ+ Community ist man unsichtbar, was ich schade finde. Mir wurde sogar schon von einigen Bekannten nicht geglaubt, dass ich immer noch Bi bin und nicht hetero oder viele (eher ältere Personen) droppen dann sowas wie:" Ja dein lesbisch sein war ja nur eine Phase. Endlich hast du mal einen richtigen Mann gefunden." Like wtf? Ich steh immer noch auf Frauen. Ich musste mich auch schon etliche Male meinem Vater erklären, dass ich Bi bin aber trotzdem keine polygame Beziehung will. Es ist schon manchmal anstrengend. Oder: Ich werde auch immer schief angeschaut oder es wird ein Kommentar dazu abgeben, dass ich mit meinem besten männlichen Freund allein verreise ("Wie kann dein Freund dir das erlauben?!?!?!") während es keinen stört, wenn ich für ein paar Tage meine lesbische beste Freundin besuchen gehe, obwohl die Personen, die solche Kommentare abgeben, von meiner Bisexualität wissen.


    Zu nicht-binär: Ich habe mich eigentlich mein ganzes Leben nie als Frau gefühlt. Ich fands immer weird, als Fräulein oder Frau XY angesprochen zu werden und es hat sich falsch angehört. Auch wenn man von "den Frauen" gesprochen hat (in welchem Kontext auch immer), habe ich mich nie angesprochen gefühlt. Meine Mutter meinte sogar mal, dass ich als Kind öfter mal meinte, dass ich unbedingt ein Junge sein möchte. Mittlerweile weiß ich, dass ich das nicht möchte sondern eher keine Frau sein. Ich habe auch gemerkt, dass ich feminine und figurbetonte Kleidung über alles hasse und mich nicht wohl fühle und trage seit einigen Jahren zum größten Teil maskuline Klamotten um meine Kurven zu verdecken, weil ich meine Kurven über alles hasse und sie mich dysphorisch fühlen lassen (Genderdysphorie googlen, für alle, die noch nicht so wissend auf dem Gebiet sind). Meine Oberweite versuche ich sogar mit einem Binder mittlerweile abzubinden. Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt meine Oberweite operativ zu entfernen oder stark zu verkleinern, aber da ich eine sehr krasse und tiefsitzende Angst vor Operationen habe, wird das wohl eher nichts. Ich habe auch tatsächlich keinen Bezug zu meinem weiblichen Körper. Ich fühle mich trotzdem noch mit meinem Namen wohl und benutze im Deutschen auch immer noch sie/ihr (da ich kein Fan von Neopronomen bin), aber bevorzuge im Englischen they/them. Ich habe mich tatsächlich bis jetzt nur bei Freunden geoutet und alle haben das gut aufgenommen. Ich will auch kein Fass aufmachen, weil viele wahrscheinlich mit nicht-binär nichts anfangen können und mein Name und Pronomen sich nicht ändern im Deutschen. Ich werde es wahrscheinlich noch meiner Mutter sagen, aber es ansonsten erstmal für mich behalten bis ich comfortable genug bin.