Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Wenn also der normale Straight transphob sein soll, weil er eine Präferenz auf cisGendern hat, dann finde ich braucht es wirklich eine neue benannte sexuelle Orientierung. Superstraight ist aus meiner Sicht nicht optimal gewählt, aber der Gedanke dahinter sinnhaft. Wie oben schon erwähnt würde ich cisStraight oder BioStraight bevorzugen.

    Dann gründen wir doch gleich auch noch die White Privileg Sexualität, in der weiße Menschen nur weiße daten und am besten die Pleasure Penis Sexualität wo man nur Männer datet, die at least einen 20 cm Penis haben.

    Ich könnte das noch weiter aufführen, aber mehr als straight zu sein gibt es nicht. Irgendwelche Menschengruppen da auszuschließen bevor man überhaupt eine Ahnung hat, macht keinen Sinn. Meistens beruht sowas auf unnötigen und dummen Vorurteilen gegenüber dieser Gruppe Menschen.

    Was wäre denn, wenn ein Super Straighter Mann mit einer trans Frau datet, welcher man das überhaupt nicht ansieht und er es nie gemerkt hätte und dann sagt sie ihm, dass sie trans ist? Sagt der dann: "Ne jetzt will ich dich nicht mehr bah."?


    Es geht hierbei nicht darum Präferenzen in irgendwelche Richtungen zu haben, sondern, dass man ungeachtet aller logischen Gründe einfach Menschen aus etwas ausschließt obwohl es dafür keinen Grund gibt.

    Es scheint ja einen Grund zu geben warum so viele Menschen sich damit identifizieren können. Auch wenn ihr das nicht hören wollt: Nämlich, weil es wohl die normalste und häufigste sexuelle Orientierung ist cisStraight zu sein.

    Das ist Bullshit. Die Menschen glauben nur Cis Hetero zu sein wäre häufiger, weil sich Menschen Jahrzehnte verstecken mussten. Cis Hetero zu sein ist letztendlich ebenso häufig wie Homo, Bi oder Pan (oder whatever). Wenn man in eine Gruppe fragt welche Sexualität diese Menschen haben, hört man mittlerweile von fast jedem eine andere Antwort. Von Normal zu reden ist ohnehin falsch, weil man damit impliziert, dass alle anderen Orientierungen nicht normal wären.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Ich bin sehr irritiert darüber, dass Straights sich Superstraight nennen wollen, nur um sich in die LGBTQ+-Community zu quetschen, wo Straights nicht mal die diskriminierte Randgruppe sind, sondern die sind, die andere diskriminieren.

    Schön, dass sie die Menschen, die wirklich in unserer Gesellschaft mit Diskriminierung und Benachteiligung zu kämpfen haben, wieder Mal in den Dreck ziehen.

    Werden Straights als Transphob diffamiert, wenn sie kein Interesse an TransGender haben ja oder nein? Wie es aussieht ja werden sie.

    Nur, wenn sie sich dabei noch "Super" nennen, um sich abzuheben. Als käme für einen "einfachen Straight" jede Frau / jeder Mann in Frage, ohne irgendwelche Präferenzen. Gleiches bei jeder anderen Sexualität.

  • Wenn man es so auf Social Medias rumposaunen und dumme Begriffe schaffen muss, bei denen mir beim Hören / Lesen alleine schon hunderte Neuronen absterben, dann geht's natürlich nicht darum persönliche Präferenzen zu erklären, sondern um etwas Politisches.


    Like, ich kann auch anders erklären, weshalb für mich (fast) nur cis Frauen in Frage kämen ohne mich wie ein Terf auszudrücken. Ich hasse es nur, wenn jemand glaubt mir da dreinzureden, aber das ist was anderes und wenn ich das erkläre, dann hat das einen Kontext im Gespräch und Thema.


    Wenn sich aber nun, auch noch dazu aus heiterem Himmel, als "super straight" (eben dazu mit dieser sehr fraglichen Abkürzung) bezeichnen muss, führt man nun natürlich mehr im Schilde und will ya know, ein bestimmtes sozialpolitisches Klima schaffen, das andere auf großer Ebene ausschließt und nicht nur etwas Persönliches ist.

    Sollte klar sein, ich sag's nur ...


    Zudem ist das ja schon ... ich sag mal höchst seltsam :x, so ganz ohne Kontext eines vorigen Gesprächs plötzlich in die Welt zu schreien: "Ich steh nur auf cis Menschen meines bevorzugten Geschlechts!"


    Das können sich halt auch nur Heteros leisten ... ich hab die Erfahrung, dass du selbst dann eine Special Snowflake genannt und auf andere Weise von Alt-Rights wirklich angefeindet wirst (halt vor allem online), wenn sogar der Kontext passt und du deine sexuelle Orientierung erklärst.


    Ich hab schon ein paar mal gehört was für eine Special Snowflake (mit dieser Beschreibung und andere Anfeindungen) ich doch sei, weil ich erklärt habe, dass ich mich als panromantisch, aber homosexuell sehe. Natürlich kontext-passend, but well...


    Es ist denen aber bestimmt sehr wichtig in die Welt zu posaunen, dass sie "SUpeR STraIghT!!1" sind. Das Anliegen das endlich jemanden zu erzählen und sich von der Seele zu sprechen, lag ihnen wahrscheinlich schon ihr ganzes Leben lang am Herzen. Die armen Heteros. Ich fühle mit ihnen. :confused:


    Zitat von Jakob

    scheint ja einen Grund zu geben warum so viele Menschen sich damit identifizieren können. Auch wenn ihr das nicht hören wollt: Nämlich, weil es wohl die normalste und häufigste sexuelle Orientierung ist cisStraight zu sein.

    Ich hasse es ja nicht deine Illusion zu zerstören, aber an sich ist die "normalste" und häufigste sexuelle Orientierung ja immer noch Bi/Pansexualität.

    Alles andere sind oft nur schwache bis starke Präferenzen in welche Richtung auch immer, mit denen man sich am besten identifizieren kann.

    Und wenn man von einer romantischer Orientierung spricht, ist Panromantik eigentlich ohnehin am häufigsten.


    Bei cis... ja, die meisten Menschen sind höchstwahrscheinlich cisgeschlechtlich, was aber nicht viel zur Sache tut, wenn viele andere Menschen irgendwo zumindest in der Theorie bi oder pan sind.

  • Kleine Frage an Jakob oder andere die seine Meinung teilen/die Bewegung verfolgen...

    Gibt es dann wenigstens gerechter Weise auch eine Super-Homo und Super-Bi-Bewegung? Ich mein, ich bin schwul, kann mir aufgrund gewisse Dinge jetzt aber auch nicht unbedingt vorstellen, mit einem trans Mann intim zu werden bzw. eine längerfristige Beziehung zu führen eine wirklich Attraktivität zu empfinden (wobei man niemals nie sagen sollte, sag ich immer, man weiß nie wen man im Leben noch so kennenlernt).


    Darf ich jetzt also "berechtigter Weise" eine Super-Homo-Bewegung gründen oder ist mir das untersagt weil ich ohnehin schon einer kinda Minderheit angehöre, die ja ohnehin schon Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt wird und jetzt mal absolut übertrieben gesagt (und ich unterstelle dir NICHT, dass du so denkst) in der Hölle schmoren soll?


    Das ist jetzt natürlich nur so semi-ernst gemeint. Aber warum eine Gruppe von Menschen, die grundsätzlich nicht aufgrund ihrer Sexualität diskriminiert wird eine Supersexuelle Orientierung "erschaffen" muss, die nichts anderes als diskriminierend gegenüber trans Menschen ist, dann ist das nun einmal nicht bloß bullshit, sondern eben auch transphob.

    Vor allem, mal ganz logisch gedacht, wenn man wirklich aufgrund vllt sogar falsch verstandener Aussagen als fälschlicher Weise transphob dargestellt wird, dann bezeichnet man sich doch nicht mit einem absurden Begriff wie "super-straight" womit man halt automatisch für die breite Masse ERST RECHT als transphob bezeichnet/eingeordnet wird. Das ist/wäre dann doch einfach nur...dämlich?

    ERGO sind Menschen die sich als solches bezeichnen überwiegend entweder nicht gerade wahnsinnig intelligent oder eben viel wahrscheinlicher doch transphob, vermutlich in folgender Kategorie: "Ich bin nicht transphob, ABER..." (und alle Sätze die in gewissen Kontexten so formuliert werden, sagen idR aus, dass man es gerade ist und nur versucht mit teilweise fadenscheinigen herunter zu reden).


    Zumal man auch eines Bedenken muss: Auch unter LGBTQ+ Menschen gibt es wie in allen "Menschengruppen" eben auch sehr radikale Menschen, die generell mal schnell die "X-phob"-Keule (selbst innerhalb der LGBTQ+ Community) schwingen, sobald etwas nicht ihrer Meinung entspricht. Wenn man von so einem Menschen allerdings als transphob bezeichnet wird, weil man als Hetero vllt wirklich einfach nicht von trans-Personen aus welchen Gründen auch immer sexuell angezogen wird, dann sollt man eben zwei Dinge hinterfragen: Hat man vllt irgendetwas geäußert, was wirklich offenkundig den Anschein erweckt? Oder aber man belächelt die Person, die einen vllt vollkommen unbegründet als transphob bezeichnet hat und denkt sich seinen Teil. Aber sicher nicht, nennt man sich als straight guy/girl plötzlich super straight und impliziert damit in quasi riesengroße Leuchtschrift "YES YOU ARE RIGHT I AM TOTALLY TRANSPHOB."

    Wer weiß, dass er wirklich nicht transphob ist braucht nämlich eine solche (diskriminierende) Bezeichnung nicht, sondern steht einfach darüber und weiß, dass die andere Person Unsinn labert.


    Zumal ich davon ausgehe, dass die Personen (= straight people die eben wirklich eine Präferenz für cis-Menschen des anderen Geschlechts haben) vermutlich nicht einmal wirklich in einem signifikanten Ausmaß beleidigt werden, aus ihrer gewohnten Gesellschaft suddenly ausgeschlossen, in irgendeiner Form bestraft werden oder sich tatsächlich (andauernder) physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt sehen oder allg. die Notwendigkeit besteht sich immer wieder für die eigene Sexualität rechtfertigen zu müssen oder für Rechte o.Ä. kämpfen zu müssen. Alles Dinge, die Personen aus dem LBGTQ+ Spektrum (als Ganzes, nicht zwingend jedes einzelne Individuum) Tag für Tag weltweit erleben. Schon allein deswegen ist nicht nur die Bezeichnung "super-straight" oder die Bewegung als solches absolut absurd, sondern auch noch, dass sie sich zum "LGBTQ+"-Spektrum zugehörig sehen wollen.


    Und wenn du selbst sagt, dass straight nun einmal irgendwo straight ist und es nicht wirklich mehr oder weniger straight gibt, dann sagst du effektiv ja selbst schon damit aus, dass es eine solche Einordnung wie "super-straight" (oder auch synonym für super-bescheuert) gar nicht benötigt, sofern man damit nicht bewusst/gezielt eine diskriminierende Message nach Außen senden will, weil wer straight ist und innerhalb davon eben seine optischen/körperlichen Präferenzen hat, muss die nicht genauer kategorisieren (also über Eingruppierungen/Begrifflichkeiten).

  • Oh ja, das klingt einfach nur verschwörungstheoretisch und die bösen SJWs wagen es nun tatsächlich zu kritisieren, wenn aus der Vorhölle des Internets, auch besser als 4chan bekannt, eine solche rechte Bewegung entsteht.

    Hach, ich hab grad keinen Nerv dafür. Geh doch wen anderen trollen. :upsidedown:

  • Ob du es glaubst oder nicht, ja ich habe schon SuperGay/SuperLesbian Memes gesehen.


    ...die ebenso im Lichte der Super Straight 4chan-Bewegung populär gemacht wurden und genau den gleichen Zweck verfolgen?


    Ansonsten diskutiert man hier ernsthaft darüber, ob eine transausschliessende Bewegung, die von einer rechtsextremen Bubble ins Leben gerufen wurde und mit der Abkürzung SS popularisiert wird, transphob ist. Da zieht "mir geht es um die Idee, nicht den Schöpfer dahinter" schlicht nicht.

  • Die Gamergate-Bewegung (hier eine Playlist mit erklärenden Videos dazu) vor einigen Jahren bestand im Großen und Ganzen aus zwei Gruppen: Einem harten, deutlich frauenfeindlichen und rechtsradikalen Kern, der die Bewegung initiierte, am Laufen hielt und sie von vornerein als Hetz- und Belästigungskampagne gegenüber vornehmlich weiblichen Personen anlegte, die mit der Videospielbranche irgendwie in Verbindung standen. Die zweite Gruppe war eine Ansammlung aus "Moderaten" (Anführungszeichen sind bewusst gesetzt), die sich beständig erzählte, dass es nicht um Belästigung und Hetze ging, sondern um "Ethik" im Videospieljournalismus; sämtliche Vorwürfe, die diese Leute aber gegen eben erwähnte weibliche Personen erheben wollten bzw. bei denen sie von ihrer Rechtmäßigkeit überzeugt waren, waren unbegründet und letzten Endes die mitunter verschwörungstheoretischen Fantasien der erwähnten ersten Gruppe, die darauf abzielte, möglichst viele von diesen "Moderaten" mitzuziehen.

    Das Endergebnis war eine Symbiose, innerhalb derer der rechte Trollmob sich den Anschein von Legitimität gab, weil er auf die "Moderaten" verwies, die zumindest in ihrem Auftreten "gemäßigter" waren - in der Hinsicht, dass sie den fraglichen weiblichen Personen keine Vergewaltigungsdrohungen schickten, sondern "lediglich" sagten, dass solche Drohungen halt schon irgendwie nicht gut seien, aber letztliche hätten es besagte weibliche Personen ja auch herausfbeschworen und würden es irgendwie dann doch auch verdienen. Die "Moderaten" wiederum taten jegliche Kritik an ihnen selbst ab, indem sie meinten, sie seien ja nicht die radikaleren Subjekte ihrer Bewegung, und die Kritiker:innen würden ja nur die "Moderaten" mit den Radikalen verwechseln, also ginge ihre Kritik ins Leere. Dabei kam die Bewegung eindeutig aus der rechtsextremen Ecke des Internets - es war eine Bewegung der extremen Trolle, der Nazis, der Frauenfeinde. Es war nicht so, dass es sich bei den "faulen Äpfeln" um Mitläufer handelte, die man halt auch anzieht, sobald die Bewegung an Größe gewinnt, sondern es war so, dass diese "faulen Äpfel" der Kern der Bewegung waren, und die "Moderaten" waren in Wirklichkeit die "Mitläufer", die auf die Lügen der Extremen hereinfielen; natürlich nicht vollkommen unverschuldet, denn natürlich wollten sie sie gerne glauben. Es gab ihnen schließlich die Chance, sich selbst vage marginalisiert zu fühlen im Angesicht etwa einer feministischen Videospielkritikerin, die im Grunde nur sagte, dass man vielleicht auch mal ein paar Dinge, die man mag, kritisch in hinblick auf eventuelle problematische Aspekte hinterfragen sollte, was aber nicht hieß, dass man sie deswegen gleich ablehnen muss.


    Der Grund, warum ich das so lang und breit voranstelle, ist, dass ich glaube, dass auch diese "Super-Straight-Bewegung" exakt das gleiche Muster aufweist. Sie ist initiiert von rechten Hassgruppen, die ziemlich eindeutig darauf abzielen, LGBT+-Gruppen im Allgemeinen und trans Menschen insbesondere zu trollen, und es gibt aber die "Moderaten", die so tun, als ginge es um etwas anderes als Transfeindlichkeit.


    Fangen wir mal mit Letzteren an: Die Beschwerde scheint zu sein, dass diese Leute es nicht ertragen können, als transphob bezeichnet zu werden, wenn sie sagen, dass sie präferenztechnisch eher auf cis Personen stehen. Es scheint darauf hinauszulaufen, dass die "Moderaten" sich dadurch diskriminiert fühlen. Die Sache ist nun: Rein psychologisch kann ich das noch irgendwo nachvollziehen. Aber wie so oft: Erklärung ist ungleich Rechtfertigung. Denn an diesem Punkt lassen sich bereits mehrere Aspekte kritisch hinterfragen: Erstens sollte man vielleicht mal fragen, ob dies überhaupt ein spezifisches Problem ist, wenn es um Zurückweisungen geht. Ich meine, ich mache diese ganze ... äh ... Date-Sache (?) nicht, aber von allem, was ich so höre, folgt, wenn man einer anderen Person im Chat etwa einer Dating-App mitteilt, dass man an ihr halt kein Interesse hat, gelegentlich auch mal eine Beleidigung als Antwort. Irgendeine. Insofern könnte man erst einmal fragen, ob es sich bei manchen Vorwürfen der Transphobie, wenn (!) sie denn unberechtigt sind, wirklich um die Art von Systematik handelt, die die "Moderaten" zu beklagen scheinen, oder einfach nur um einen Spezialfall von "Person reagiert ungut auf Abweisung", der wohl kaum eine gezielte Diskriminierung oder sonst etwas in der Art wäre.

    Zweitens wäre auch die Frage, wie oft so etwas überhaupt vorkommt. Ich meine, man gucke sich etwa dieses Video von Kat Blaque an, in dem sie sagt, dass sie eben genau nicht den Leuten in der fraglichen Situation etwas vorwirft. Der Punkt ist dabei auch, dass trans Leute in der Regel halt auch gar keine Lust darauf haben, ihre Zeit mit Leuten zu verschwenden, die sie eigentlich gar nicht daten wollen und die trans Perosnen bestenfalls ein Mitleidsdate hinwerfen würden. Natürlich muss man hier sagen, dass es sehr viel leichter wäre, in solchen Fällen nicht von Transphobie auszugehen, wenn wir nicht so wenig Repräsentation von trans Personen und auch nicht eine gegenüber trans Personen ziemlich diskriminierende Gesellschaft hätten - denn man könnte schon mal fragen, ob es eben nicht doch Leute gibt, die sich vielleicht erst einmal nicht vorstellen können, eine trans Person zu daten, aber vielleicht es doch tun würden, wenn es die eben erwähnten gesellschaftlichen Randbedingungen nicht gäbe.

    Drittens würde ich aber in den Fällen, wo ein Vorwurf von Transphobie vorliegt, auch mal kurz hinterfragen, ob dieser wirklich so ungerechtfertigt ist. Dass die Definition der Präferenz von Super-Straight eine ungerechtfertigte Trennung von "echten" und trans Frauen beinhaltet, sollte dabei eigentlich schon bezeichnend sein. Im Grunde, wie Rexy schon gesagt hat, wäre hier die Lösung, einfach eine erwachsene Konversation mit der Person zu haben, die einen so genannt hat. Vielleicht könnte man einfach mal mit der Hintergrundbedingung der kritischen Selbstreflexion nachfragen, anstatt - und das ist nun einmal der Hauptpunkt - eine simple Datingpräferenz zu einer Sexualität zu machen, nur damit man sich selbst als Opfer von Diskriminierung fühlen kann?


    Das zu den "Moderaten". Nun also zu dem eigentlichen Kern der Bewegung, zu dem aber eigentlich nicht viel zu sagen ist. Es sind rechte Trolle, die wohl ungefähr auf eins der folgenden Ziele abstellen:

    1. Ihrer Transphobie ein Feigenblatt geben.

    2. Die LGBT+-Community und trans Personen insbesondere trollen und ggf. spalten, weil sie denken, dass es einen Riesenstreit innerhalb der Community geben würde, der sich damit beschäftigt, ob "Super Straight" jetzt eine legitime Sexualität ist oder nicht.

    3. Einen angeblichen Doppelstandard aufzeigen, der darin bestehen soll, dass eine angeblich legitime Sexualität von den Leuten, die tolerant gegenüber verschiedenen Sexualitäten sind, nicht akzeptiert wird.

    Ich rechne damit, dass all diese Ziele nicht erreicht werden. Das erste ist bereits durch die Enthüllung der Transphobie hinter der Bewegung gescheitert, und was die anderen beiden Ziele angeht, so wird hier offensichtlich der Zusammenhalt und die Intelligenz der Leute unterschätzt. Denn es gehört jetzt nicht wirklich viel dazu zu erkennen, dass eine simple Datingpräferenz keine Sexualität konstituiert. Es ist vor diesem Hintergrund eben auch nicht korrekt, dass da "die Argumentation der SJWs gegen sie selbst verwendet wird und das sie aufregt", denn es ist eben nicht die Argumentation der ... äh ... "SJWs", sondern eine verdrehte und verzerrte Strohmannversion davon. Eigentlich ist das ziemlich offensichtlich, denn es ist letzten Endes auch nur eine neue Version des bereits gestorbenen "I identify as an attack helicopter"-Memes - als bräuchte es noch einen weiteren Beweis dafür, dass rechte Trollgruppen immer nur die gleichen falschen und schlecht begründeten idiotischen "Argumentationen" (es sind nicht mal welche, sondern eigentlich wie gesagt nur Memes) in marginal verschiedenen Varianten wiederholen können.


    Diese letztere Gruppe von irgendwas zu überzeigen, hat sowieso keinen Sinn, deswegen versuche ich's gar nicht erst. Bei der ersteren ist vielleicht in einem von fünfzig Fällen oder so was zu machen. Insofern kann ich den "Moderaten" nur raten sich mal Folgendes zu überlegen: Will man sich den rechten Trollgruppen als Feigenblatt und Steigbügelhalter andienen und ihre unbegründeten Ausführungen unterstützen oder vielleicht ... einfach nicht auf den Zug aufspringen, der geradewegs auf einen Abgrund zurast?


    Denn Letzteres ist nicht einfach nur moralisch fragwürdig. Es ist auch ziemlich peinlich.

  • Thrawn


    Obwohl ich sagen muss, dass ich die Kritik über Anita Sarkeesian immer noch teilweise berechtigt finde, wie wir ja schonmal diskutiert habe und jedes Mal, wenn sie als feministische Spielekritikerin dargestellt wird, krieg ich dieses Gefühl des internal Screams lol.


    Ich finde die Frau ist diese Art von Feministinnen, die es vielleicht gut meint und in ihrer eigenen Weltsicht Recht hat, aber im Grunde kam sie auf mich in einigen ihren Videos sehr... well, sex/body-negative rüber. Sie wirkt auf mich wie einer dieser konservativen Frauen, die dir durch die Blume "Weib, zieh dir was an und schau bitte "modest" aus!" sagen lel

    Ich finde sie demnach in der Hinsicht problematischer als die Designs und co., die sie kritisiert.


    Sie kritisiert auch eine Videospielfigur (diese Protagonistin mit der Brille und den knappen Klamotten), bei der ich erfahren habe, dass sie VON EINER FRAU so gezeichnet wurde, weil diese Zeichnerin es sexy fand wie sie aussah.


    Und die weiblichen Charaktere, die Sarkeesian lobt, haben zumindest für mich alle gemeinsam, dass sie ein unglaublich langweiliges und unsexy Design haben lol.

    Und nein danke, auch wenn das jetzt ganz böse ist, hab ich meine Charaktere gerne sexy und mit hübschem Design ... und von dem ein oder anderen Pantyshot und co. geht jetzt die Welt nicht unter. Das ist mir sogar immer noch lieber als diese langweiligen und / oder unsexy Designs, die Sarkeesian da lobt.


    Mir ist in der Hinsicht auch egal, ob das Design und die Klamotten Sinn machen. Das ist Kunst und da soll ein Design in erster Linie schön und ansprechend aussehen.


    Es gibt jetzt schon zu viele Videospieldesigns, die ich gesehen habe, in denen Frau totlangweiliges Shirt und Jeans trägt (und alles ist natürlich gut verschlossen, Miniröcke und so sind auch sexualisierend und zu knallige Farben wollen wir auch nicht, also tragen die nur Erdtöne und co. und geschminkt sind sie auch so gut wie nie), weil die Developer wohl Sorge hatten, dass der weibliche Charakter sonst wieder "sexualisiert" aussieht. Ja, bitte ... bitte tut das ENDLICH wieder lol.


    Fast jedes Mal wenn ich Designs von westlichen Videospielen auf Cover und so sehe, fühl ich nichts außer Langeweile und krieg den Eindruck, dass die Developer einen Stock im ... eh schon wissen.

    Ein Hoch auf Anime. ✌🏻 :assi:

    Ich hatte früher das auch so nachgesagt, dass Frauen wenn sie kämpfen keinen Minirock tragen soll und wasweißich, weil Feminismus und so ... ist Bullshit.


    Ich will nur, dass Charaktere vom Design her gut aussehen und wie Sarkeesian sexy Charaktere kritisiert, finde ich erst antifeministisch. Vor allem weil diese nicht nur dem Male Gaze dienen, sondern im Endeffekt weil sehr viele Frauen und Enbys (egal welcher Sexualität) ebenso gerne andere sexy Frauen, Männer und andere sehen, wie es hetero/bi Männer tun lol.

  • Es gibt jetzt schon zu viele Videospieldesigns, die ich gesehen habe, in denen Frau totlangweiliges Shirt und Jeans trägt (und alles ist natürlich gut verschlossen, Miniröcke und so sind auch sexualisierend und zu knallige Farben wollen wir auch nicht, also tragen die nur Erdtöne und co. und geschminkt sind sie auch so gut wie nie), weil die Developer wohl Sorge hatten, dass der weibliche Charakter sonst wieder "sexualisiert" aussieht. Ja, bitte ... bitte tut das ENDLICH wieder lol.

    Ich verstehe was du sagen willst. Ich finde halt nur, es sollte einfach zum Charakter passen. Ein Mauerblümchen im sexy Minirock rumlaufen zu lassen, wie bei vielen alten Serien ala Winx oder Barbie der Fall, ist halt out of character.

    Besonders schön finde ich Animes welche auf solche Details wie Rocklängen für die verschiedenen Charaktere in Schuluniformen achten. Man drückt sich eben auch viel durch seine Kleidung aus, deswegen ist es natürlich umgekehrt, ein sexdriven Charakter der sich zuschnürt wie bei einer Zwangsjacke, auch komisch und dumm.


    Aber leider schreien Menschen bei vielen Sachen immer zuerst nur Sexistisch, bevor sie darüber nachdenken, dass es vielleicht doch einen Sinn haben könnte, dass dieser Charakter so rumläuft, wie er eben rumläuft. Schön ist sowas ja auch immer bei weiblichen Göttern, welche in der Mythologie nackt dargestellt werden. Aber sobald ein 'modernes' Medium versucht diese nah an ihrer Mythologie zu gestalten, ist es natürlich wieder nur sexistisch, weil nackte Frau. Ach ja und über halbnackte Männer beschwert man sich ja nie :rolleyes:

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Kurz hier der Hinweis: Transfeindlichkeit ist keine verhandelbare Position. Entsprechend werden weitere Inhalte, die diese oder eine transfeindliche Bewegung zu rechtfertigen versuchen, entfernt.


    Ansonsten schon einmal präventiv der Hinweis: Bei Diskussionen über Sexismus bietet sich das entsprechende Thema an; wenn es spezifisch um problematische Frauendarstellungen in Medien geht, gibt es dafür ebenso ein Thema, das sich dafür besser eignet.

  • https://www.zeit.de/kultur/fil…uhauser-obduktionsbericht


    Was soll ich dazu noch groß sagen? Beim Tatort in Wien wurde wieder das alte Aufgreifen des transfeindlichen Klischees vom "psychopathischen Mann in Frauenkleidung" der gezielt Frauen (transgeschlechtliche Frauen natürlich ausgeschlossen) und/oder Kinder ermordet bedient wie in alten Hollywoodfilmen ala Psycho, Dressed to Kill, das Schweigen der Lämmer oder J. K. Rowlings Schandbuch vom letzten Jahr das ich eigentlich gar nicht mehr erwähnen möchte.


    In den Kommentaren bei der Zeit wurde von einigen natürlich wieder schön relativiert von wegen "in Krimiserien und Filmen werden auch 1000+ heterosexuelle Männer und Frauen als teils psychopathische Mörder dargestellt" oder "woke" people wollen denien, dass diese psychopathischen Killer in Crossdressing existieren und insert marginalisierte Gruppen auch Täter sein können und es macht mich einfach alles nur noch wütend.


    Bis vor wenigen Jahren wurden in Medien wie Film, Fernsehen und co. transgeschlechtliche Frauen und Crossdresser entweder als psychopathische Killer dargestellt oder wurden in absichtlich komischer Kleidung als Clowns dargestellt die man schön auslachen darf, positive Repräsentation suchte man bis vor wenigen Jahren quasi vergeblich während transgeschlechtliche Männer lange Zeit im Grunde gar nicht existent waren / gar keine Repräsentanz im Film und anderen Medien hatten und gesellschaftlich u. a mit Beschimpfungen wie "Mannsweib" zu kämpfen haben und Filme wie dieser Tatort leisten einen Bärendienst im Kampf gegen Stigmatisierung und mehr gesellschaftliche Akzeptanz für trans* Frauen, trans* Männer, non-binär und andere unter divers zusammengefasste Geschlechtsidentitäten.

  • Dazu hinzufügen will ich: Transphobie und Homophobie (vor allem gegen femininere Männer), auch in Medien, hängt immer sehr stark mit Misogynie zusammen. Ein Mann mit weiblichen Attributen oder eine trans Frau, wird immer als Angriff auf das klassische Männlichkeitsbild und Maskulinität gesehen.


    Da gibt es die Theorie, dass deshalb trans Frauen und feminineren Männern so viel gefährliche, feindliche und schlechte Eigenschaften wie nur möglich angedichtet werden, weil sie als Bedrohung des klassischen Männlichkeitsbilds empfunden werden.


    Erst recht, wenn sie in der Story irgendeine Machtposition haben, dann sind sie like... ultimative Villain. Oder sie erhalten gleich gar keine wichtige Rolle und sind einfach nur ein Joke. Dann werden sie als sehr feige, dümmlich und in jeder Lage inkompetent dargestellt.

  • Linsey Ellis hat ein gutes Video dazu gemacht, ist sogar ihr neuestes gerade.

    Kann sich irgendeiner an irgendeine Transsexuelle Rolle erinnern, die nicht entweder ein Antagonist, Sexarbeiter, oder Comic Relif war?

    Interessanterweise fallen mir auch keine Female to Male Transrollen ein.


    Und ja, sie beschrieb es als, "Leute versuchen einen Grund zu finden und commen zum Schluss das Verhalten sei ausgelöst durch eine Abwesenheit von Maskulinität".

    Während viele Hassverbrechen, vor allem im sexuallbereich oft auf eine extreme interpretation establisierter sozialer Normen herrührt.

    Jack the Ripper hat Prostituierte vermutlich nicht getötet weil er eiversüchtig war, sondern eher weil Sexarbeiter als niedrig angesehen werden, oder die weibliche Reinheit durch ihr Sexualleben definiert wird.

  • Interessant, werd ich mir ansehen. Danke für die Info. ^^


    Hauptsächlich nur Filme und Anime über das Transsein, namely The Danish Girl (Film) und Wandering Son (Anime / Manga). Ist halt wieder diese "Queer Drama"-Sparte.

    Ansonsten fällt mir noch eine trans Frau im Anime Paradise Kiss ein sowie eine trans Frau in Fruits Basket ... und im Manga Shimanami Tasogare. Der ist aber auch speziell über queere Charas und das Queersein in der Gesellschaft.

  • Kann sich irgendeiner an irgendeine Transsexuelle Rolle erinnern, die nicht entweder ein Antagonist, Sexarbeiter, oder Comic Relif war?

    Interessanterweise fallen mir auch keine Female to Male Transrollen ein.

    Mir fällt persönlich Liz Taylor aus American Horror Story Hotel ein. Sie war auch kein dummer Charakter sondern gut geschrieben und ich persönlich fand sie sehr repräsentativ.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Mir fällt persönlich Liz Taylor aus American Horror Story Hotel ein. Sie war auch kein dummer Charakter sondern gut geschrieben und ich persönlich fand sie sehr repräsentativ.


    Jack the Ripper hat Prostituierte vermutlich nicht getötet weil er eiversüchtig war, sondern eher weil Sexarbeiter als niedrig angesehen werden, oder die weibliche Reinheit durch ihr Sexualleben definiert wird.

    Hmm, interessante Theorie, Prostituierte sind aber leider auch eine "low risk" Gruppe, aus der man einfacher Leute umbringen kann, als ne reiche, white suburban Mom aus der gehobenen Mittelschicht, you know? Also nicht nur im Falle zur Zeit vom Ripper, sondern generell. Sexworkers generell sind so einem enormem Gewaltrisiko ausgesetzt, es ist wirklich entsetzlich.

  • Ich glaube, wir müssen über die Erweiterung zu Texas Bill 1646 reden, weil das ist einfach ein so transfeindlicher Scheiß, der auch so gefährlich für trans Kinder ist.


    Effektiv sagt diese Erweiterung, dass sich Eltern und Ärzt*innen strafbar unter dem Strafbestand des Kindesmissbrauchs machen, die einem Kind oder Jugendlicher*n Zugriff auf hormonelle Hilfsmittel zur Transition INKLUSIVE Pubertätsblockern gewähren. Mit der Ausnahme von intersex Kindern.


    Pubertätsblocker sind im Verhältnis relativ harmlose hormonelle Medikamente, die schlicht und ergreifend verhindern, dass ein Kind die Pubertät erlebt, die sein Körper biologisch sonst auslösen würde. Da die Pubertät des falschen Geschlechts für trans Kinder und Jugendliche unglaublich traumatisierend ist, werden diese Pubertätsblocker gegeben, um ihnen halt dieses Trauma zu ersparen. Da dieses Trauma bei vielen trans Jugendlichen zu Depressionen hin zu Suizidalität führt, retten Pubertätsblocker Leben!!!


    Das gute an Pubertätsblockern ist, dass ihr Effekt umkehrbar ist. Ist ein Kind einfach unsicher/questioning, was seine Geschlechtsidentität angeht, kommt aber am Ende zum Schluss, dass es cis ist, können die Pubertätsblocker einfach abgesetzt werden und die Pubertät tritt eben mit Verzögerung normal ein. Ist ein Kind aber wirklich trans, dann kann eben, sobald die Volljährigkeit erreicht ist, mithilfe von Hormonen die richtige Pubertät herbeigeführt werden.


    Davon abgesehen, dass die falsche Pubertät traumatisierend ist, hinterlässt sie bei trans Kindern auch körperliche Spuren, die halt dann nur durch teure Operationen (wenn überhaupt) behoben werden können.


    Und jetzt wollen die Senatoren von Texas diese lebensrettende Behandlung unter Strafe stellen, was bedeuten würde, dass Eltern, die das ihren Kindern möglich machen, ins Gefängnis kommen können und ihnen die Kinder weggenommen werden, während Ärzt*innen, die Pubertätsblocker verschreiben, ihre Zulassung verlieren.


    Ach ja, und ganz nebenbei bleibt der wahre Kindesmissbrauch (das zwangsweise Anpassen von intergeschlechtlichen Kindern ins binäre Schema) weiterhin ungestraft.

  • Zitat von Alaiya

    Pubertätsblocker sind im Verhältnis relativ harmlose hormonelle Medikamente, die schlicht und ergreifend verhindern, dass ein Kind die Pubertät erlebt, die sein Körper biologisch sonst auslösen würde. Da die Pubertät des falschen Geschlechts für trans Kinder und Jugendliche unglaublich traumatisierend ist, werden diese Pubertätsblocker gegeben, um ihnen halt dieses Trauma zu ersparen. Da dieses Trauma bei vielen trans Jugendlichen zu Depressionen hin zu Suizidalität führt, retten Pubertätsblocker Leben!!!

    Wäre da eine vorzeitige Geschlechtsumwandlung für die Betroffenen nicht besser als mit einer Behandlung mit Pubertätsblocker?

    Für mich sollte jeder schon zur ähnlichen Zeit eine Pubertät haben, weil insbesondere in der Schule kann es vorkommen, dass man deshalb gemobbt oder so wird.