Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Sunaki


    Es gibt keine "glorreichen" Leute, um mal damit zu beginnen und ich kann diesen Wahn um angebliche Genies und co nicht mehr sehen. Diese Verehrung in der Gesellschaft ist einfach pretentious af ... und dazu unwahr. Alle Leute, die etwa in der Wissenschaft als glorreich dargestellt werden, begruben die Erwähnung und den Erfolg anderer, die an den Projekten ebenso beteiligt waren.


    Außerdem... schon. Viele erfolgreiche Leute, vor allem eben typisch old white guys, Politiker, Schriftsteller, Philosophen, Wissenschaftler und co waren nicht nur patriotisch, sondern straight up rassistisch, nationalsozialistisch, sexistisch und alles andere. Nur weil jemand Erwähnung in Geschichtsbüchern findet, war er nicht unbedingt ein intelligenter und guter Mensch.


    Bastet ist hier vielleicht eine cis Frau, hat sich aber anscheinend dennoch viel mehr damit auseinander gesetzt, was für sie eine Frau ist und verbindet dadurch mit ihrem Gender eben viel mehr. Dafür muss man ja definitiv keine feministische Meisterleistung erbringen, du hast ja selbst geschrieben es ist nichts besonderes mit seinem Gender geboren zu werden. Daher verstehe ich nicht, wieso man sich den Titel erst verdienen sollte?

    Sie hatte ja auch schon öfter von ihrer Teenage-Edgy "Ich bin nicht wie die anderen Mädchen" Phase gesprochen und, dass sie sich dadurch irgendwie unterdrückt gefühlt hat, nicht die Frau sein zu dürfen, die sie gerne wäre, nur weil sie ein paar mehr Klischees entspricht. (Korrigiere mich falls ich hier was falsches schreibe. Aber aus deinen Posts kam mir das immer so vor :3)

    Ähnliches kann ich mir hier durchaus bei Männern vorstellen, die komplett gebrainwashed von toxic masculinity sind. Vielleicht hinterfragen die ihre Genderidentität nicht, aber vielleicht würde es diesen Menschen helfen, sich mehr damit auseinander zu setzten.

    Ja das auch, aber selbst wenn wir in einer perfekten Welt leben würden, wäre die Geschlechtsidentität ein wichtiger Teil einer Person, weil es eben etwas Inherentes ist. Schließlich macht das Körpergefühl einen großen Teil der Geschlechtsidentität aus. Ich könnte es mir nicht vorstellen keine Brüste und keine Kurven zu haben und keine weiblichen Gesichtszüge oder Stimme.

  • Es gibt keine "glorreichen" Leute, um mal damit zu beginnen und ich kann diesen Wahn um angebliche Genies und co nicht mehr sehen

    Ahem, das zweifle ich nicht an. Es war mehr eine Umschreibung für Leute die ich nicht leiden kann und kein Statement über Prominenz.

    Benjamin Franklin soll eine ziemlich unangenehme Typpe gewesen sein und hat glaube ich auch Ideen gestohlen.

    Charles Goodyear hatte seine Familie vernachlässigt, finanziell nahezu ruiniert und soll generell auch nicht sehr sympathisch gewesen sein.

    Bin selbst der Meinung dass man solche Leute allenfalls respektieren sollte, nicht idealisieren, je nach Erfindung unter keinen Umständen aber Schlüsse auf ihren Charakter ziehen.



    Es war in dem Fall nur ne art Redewendung auf die nicht auf eine bestimmte Form von Systhem geschlossen werden sollte. Ich hätte auch leicht "shitty People/Ärsche/Einfallspinsel/Kotzbrocken sagen können.

    wenn wir in einer perfekten Welt leben würden, wäre die Geschlechtsidentität ein wichtiger Teil einer Person, weil es eben etwas Inherentes ist

    Wow, das ist ein starkes Statement.

    Würde mal vorsichtig sahen, dass das nicht nur von der Geschlechtsidentität abhängen muss.

    Ich mag meinen Körper. Ich finde mich relativ attraktiv, ich mag meinen Hautton sehr, finde den super schick.

    Soll heißen ich fühle mich wohl in meinen Körper, ohne das ich meinem Gender direkt viel beimesse.

    keine Kurven

    Hoffentlich hast du keine Kriese wenn ich dir sage, dass "Kurven" etwas sind worin ich dich vermutlich schlagen kann. :-)

    Aber ich weiß was du meinst.

  • Für The Elder Scrolls Online kam letzten Dienstag ein neues Kapitel heraus und gestern bin ich darin über diese Quest gestolpert, in der für einen Charakter doch tatsächlich ein Neopronomen verwendet wird. Ich habe die Quest eigentlich nur angenommen, weil die Questgeberin eine trans Frau aus einer Quest aus einem früheren Kapitel war und ich mich schon wie ein kleines Kind gefreut habe, dass sie hier zurückkommen darf, und dann das ... Ich saß erstmal drei Minuten sprachlos vor dem Bildschirm. Ich fand es dann doch etwas schade, dass dieser Charakter kein Mensch (Elf, Beastrace, etc.) war, sondern ein schwebendes Tentakelmonster mit drei Augen, aber trotzdem ... Das macht mich immer noch so happy. Cres ist auch ein absolut precious Charakter und obwohl man sen nur am Ende der Quest kurz "persönlich" treffen konnte, liebe ich sen schon ein ganz kleines bisschen sehr.

    Aber ja. Ich wollte mal diesen kleinen Moment der Freude mit euch teilen. Ich zumindest feiere es sehr, dass das Spiel doch immer wieder aktiv etwas für Diversity in seiner Welt tut, seien es LGB Charaktere, die besagte trans Frau oder jetzt Neopronomen, ohne dass um irgendetwas davon jemals in irgendeiner Form ein großes Thema gemacht wird.


  • https://www.zeit.de/politik/au…rteilungen-entschuldigung


    Die Justizministerin und Politikerin der Grünen in Österreich Alma Zadic hat für die Verfolgung von Homosexuellen bis 1971 um Verzeihung gebeten und "entschuldigte" das lange Schweigen der Justiz. Die Homosexuellen Initiative Wien begrüßte die Entschuldigung auf Twitter, schrieb aber auch, dass die Opfer rehabilitiert und für das Ihnen angetane Unrecht entschädigt werden müssen.

  • In Polen kehren immer mehr Schüler von der katholischen Kirche ab, indem sie zum Beispiel den Religionsunterricht nicht folgen. Die katholische Kirche hat sich immer wieder LGBTQ feindlich gegeben und stellt sich gegen Abtreibungen. Zum Beispiel behauptete die katholische Kirche in Polen, dass Homosexuell heilbar wäre. Was nur Quatsch ist. In Polen selbst sind ganze 88% der Menschen noch in der katholischen Kirche, aber zum Glück sieht insbesondere die junge Generation es anders und man kann nur hoffen, dass das auch möglich viele andere Menschen einsehen.


    https://hpd.de/artikel/polnisc…nen-waehlen-reli-ab-19346

  • https://www.lgbtqnation.com/20…ate-leaders-imagine-went/

    https://www.lgbtqnation.com/20…pt-celebrate-pride-month/


    Diese Tweets von der republikanischen Partei sowie Ronna McDaniel sind einfach nur Zynismus in seiner reinsten Form. 30 republikanisch regierte Bundesstaaten haben Anti-LGBTQ+ laws implementiert bzw. es zumindest versucht, 8 dieser Bundesstaaten haben trans Schüler*innen vom Schulsport komplett gebannt und mehrere Bundesstaaten versuchten trans Healthcare komplett zu verbieten und gerade die Leute mit "deep religious beliefs" sind meistens diejenigen die LGBTQ+ Youth aus dem Haus schmeißen/auf die Straße schicken. Fucking 40% der obdachlosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den USA sind LGBTQ+ (würde mich btw interessieren wie es diesbezüglich in Deutschland aussieht, aber hier sind solche Dinge einfach mal nicht existent wenns nach u. a. CDU Leuten geht solange man sie gekonnt ignoriert und dementsprechend kaum bis gar keine Statistiken vorhanden ), einfach nur traurig und nur ein weiteres Beispiel für diesen Zynismus von dieser verachtenswerten Partei.

  • ich wundere mich, warum die an alte Werte fest halten und die Welt befindet sich in einen stetigen Wandel. Aber nein, sie halten sich lieber an die veralteten Werte aus der guten alten Zeit, wo Frauen noch unter der Furchtel des Mannes stand.

    Ich kann nicht verstehen wie man daran kammern kann und möglicherweise haben sie eine verklärte Sicht auf die gute alte Zeit.

    Ebenso halte ich es für möglich, dass die nicht zurecht kommen mit dem Wandel.

  • Fucking 40% der obdachlosen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den USA sind LGBTQ+ (würde mich btw interessieren wie es diesbezüglich in Deutschland aussieht, aber hier sind solche Dinge einfach mal nicht existent wenns nach u. a. CDU Leuten geht solange man sie gekonnt ignoriert und dementsprechend kaum bis gar keine Statistiken vorhanden ), einfach nur traurig und nur ein weiteres Beispiel für diesen Zynismus von dieser verachtenswerten Partei.

    Falls dazu jemand von euch Zahlen in Deutschland oder Europa hat, wäre ich recht dankbar, wenn man die hier teilen könnte. Nicht, dass es mich davor nicht interessiert hat, aber in letzter Zeit interessiere mich extrem für LGBTQ+ Rights und bin da immer froh, wenn ich frische Quellen kriege, von denen ich davor noch nichts wusste. Wenn ihr also Newsseiten oder Social-Media-Accounts empfehlen könnt, die solche Themen teilen, gerne her damit, weil meine Bubble dahingehend wohl fast ausschließlich aus den USA stammt.

    ich wundere mich, warum die an alte Werte fest halten und die Welt befindet sich in einen stetigen Wandel. Aber nein, sie halten sich lieber an die veralteten Werte aus der guten alten Zeit, wo Frauen noch unter der Furchtel des Mannes stand.

    Ich kann nicht verstehen wie man daran kammern kann und möglicherweise haben sie eine verklärte Sicht auf die gute alte Zeit.

    Ebenso halte ich es für möglich, dass die nicht zurecht kommen mit dem Wandel.

    Ich halte es einfach für möglich, dass die Leute den Bezug zu "anderen" Menschen verlieren. Es ist ja leider nicht nur bezüglich LGBTQ+ so, sondern auch POC, Religionen und was weiß ich noch. Man hat vor nicht mal einem Jahrhundert gesehen, was dieser Realitätsverlust bei Menschen angerichtet hat und so ist es jetzt auch hier: Man lehnt sich nicht weiter aus dem Fenster als seine eigenen vier Wände, schaut nicht um die Ecke und bewegt sich in seiner Bubble, ohne darüber nachzudenken, dass das Gegenüber genauso ein fühlender Mensch ist wie man selbst. Dass Menschen angeblich aus der Vergangenheit lernen können, wage ich wirklich zu bezweifeln, sonst würde man nicht andere Menschen behandeln, als wären sie keine.

  • ich wundere mich, warum die an alte Werte fest halten und die Welt befindet sich in einen stetigen Wandel. Aber nein, sie halten sich lieber an die veralteten Werte aus der guten alten Zeit, wo Frauen noch unter der Furchtel des Mannes stand.

    Ich kann nicht verstehen wie man daran kammern kann und möglicherweise haben sie eine verklärte Sicht auf die gute alte Zeit.

    Ebenso halte ich es für möglich, dass die nicht zurecht kommen mit dem Wandel.

    Ich will hier mal anmerken, dass Gesellschaften noch nie eine heterogene Masse waren und Menschen immer schon unterschiedliche Wertvorstellungen hatten, wobei es natürlich gesellschaftliche Normen gab.

    Aber dass Frauen früher immer unter der Fuchtel des Mannes standen stimmt so auch nicht. Rechtlich gesehen magst du Recht haben, aber es gab genauso viele liebevolle Paare und gewalttätige Ehemänner wie es heute auch der Fall ist. Es ist nun nicht so, als hätte jede Frau daheim die Hölle gehabt hätte. Rechtlich gesehen und was die Werte des Großteils der Gesellschaft betrifft, hast du Recht, aber so sehr vereinfachen kann man das auch nicht. ^^'


    Ich halte es einfach für möglich, dass die Leute den Bezug zu "anderen" Menschen verlieren. Es ist ja leider nicht nur bezüglich LGBTQ+ so, sondern auch POC, Religionen und was weiß ich noch. Man hat vor nicht mal einem Jahrhundert gesehen, was dieser Realitätsverlust bei Menschen angerichtet hat und so ist es jetzt auch hier: Man lehnt sich nicht weiter aus dem Fenster als seine eigenen vier Wände, schaut nicht um die Ecke und bewegt sich in seiner Bubble, ohne darüber nachzudenken, dass das Gegenüber genauso ein fühlender Mensch ist wie man selbst. Dass Menschen angeblich aus der Vergangenheit lernen können, wage ich wirklich zu bezweifeln, sonst würde man nicht andere Menschen behandeln, als wären sie keine.

    Ich meine, das ist aber auch irgendwo sehr verständlich. Wenn man nicht selbst betroffen ist, oder jemand, der einem nahesteht oä., beschäftigt man sich natürlich weniger mit einem Thema.

    Für mich war das Transthema auch eher etwas, mit dem ich mich nicht wirklich beschäftigt habe, weil mir keine trans Person so wirklich nahe stand. Heute hab ich hier im BB eine gute trans Freundin und mach mir deshalb mehr Gedanken drum.


    Vor allem männliche, hetero-Bekannte/Freunde von mir haben sich um vieles noch keine Gedanken gemacht und joa, was soll ich sagen, solange man ihnen normal reden kann und sie mit einem normal reden können, ist es mir auch relativ egal. Solange jemand nicht den Macho mimt ist es mir persönlich sogar lieber so, wenn es ihnen wurst ist. Hab da eher das Gefühl gleichberechtigt zu sein, als wenn mich jemand zu whiteknighten wollen bzw dauernd verteidigen würde, weil ich eine Frau oder queer bin.



    Anyway, was ich sagen wollte: gibt es bei euch dieses Jahr eine Pride? Ich war überrascht, dass in Wien eine Regenbogenparade stattfindet, nur leider nicht mit Partytrucks dabei, sondern als normale Demo. Werd trotzdem vorbeisehen. ^^

  • https://www.zeit.de/politik/au…rjaehrige-verbot-proteste


    In Ungarn soll ein Anti-LGBT Gesetz in Kraft treten, dass die Darstellung von Homosexualität und Trans* in Kinderbüchern und Filmen zensieren soll.

    Begründet wurde dies von der Regierung um Viktor Orban zynisch damit, "dass das Gesetzesvorhaben Kinder vor Missbrauch schützen solle", Homosexualität und Transgender werden also wie so oft mit Pädophilie gleichgesetzt. Ein weiterer Versuch auf die Rechte von LGBTQIA+ herumzutrampeln und diese gesellschaftlich komplett unsichtbar zu machen.


    Ich bin sehr wütend, aber nach einigen anderen Berichten über Anti LGBTQIA+ Gesetzen in den letzten Monaten, die gerade was anti Trans* Gesetze angeht von gewissen Leuten hier im Bisaboard - die ich hier nicht wieder callouten werde - auch noch begrüßt werden auch einfach sick und tired noch groß zu begründen warum das alles so verachtenswert ist.

  • Zitat von Decode

    Ich bin sehr wütend, aber nach einigen anderen Berichten über Anti LGBTQIA+ Gesetzen in den letzten Monaten, die gerade was anti Trans* Gesetze angeht von gewissen Leuten hier im Bisaboard - die ich hier nicht wieder callouten werde - auch noch begrüßt werden auch einfach sick und tired noch groß zu begründen warum das alles so verachtenswert ist.

    Es gibt nunmal auch Leute, die darüber keinen Kamm scheren. Auch ich sage hiermit von meiner Seite aus, dass ich einfach keine einzige Bezugsperson dazu habe. Ich finde es einfach nur blöd, dass darüber geredet werden muss. Dass es Leute gibt, denen es stört wie Andere leben. Mein Wunsch ist einfach, dass auch dieser Pride Monat garnicht notwendig ist, weil es einfach das Normalste auf der Welt sein sollte. Weil mich kümmert es kaum, aber es wird viel darüber geschrieben, dass ich mich letztendlich damit auseinandersetzen muss.


    Deshalb sage ich auch zum Pride Monat, dass ich es garnicht feiere.

  • Ja, ich bin sehr zwiegespalten gegenüber der Community. Ich hab so einige queere Leute gesehen, die einfach nur engstirnig und fanatisch sind.

    Andererseits feier ich gerne mit Freund*innen den Pride Month und mag diese Sichtbarkeit sehr gerne.


    "Sexualität nach außen tragen" klingt in der Umfrage so falsch. Ich würde eher sagen, dass ich sie nicht verstecke, weil man sie nicht verstecken kann, wenn man eine ordentliche Beziehung führen will, und außerhalb der Regenbogenparade lauf ich nicht halt mit Pride Shirts und Regenbogenfarben am Körper rum. Ja okay, ich verwend die Shirts als Schlafleiberl und zum Joggen, aber sonst eben nicht. xD

    Ich hab nur eine kleine Regenboggenflagge und einen Button der letzten Regenbogenparade als Anhänger an meiner Tasche, das war's dann im normalen Alltag auch.


    Hab mir so ein Shirt letztens bestellt und schon zwei andere daheim, aber ich hoffe dennoch es kommt rechtreitig an. x3



    Aber im Allgemeinen bin ich dennoch gegen Community-Denken, egal worum es geht. Das sorgt oft dafür, dass einige Personen denken, sie könnten für alle sprechen und Leute mit gleicher Meinung wiegeln sich einander zu sehr auf, indem einander nie widersprochen wird.

    Am Ende gibt es nicht die eine "queere Community". Es gibt nur Individuen, die zufällig queer sind und sonst nicht wirklich viel gemeinsam haben.


    Ich geh demnach zu Prides, um da sichtbar zu sein, aber ich vertrete da eben auch keine Community, sondern nur mich... ach und in den anderen Jahren bin ich eben da um Spaß zu haben, weil Trucks mit guter Musik und guter Laune. xD


    Ich find's dafür zum eyerollen, wenn im ganzen Juni verschiedene Marken und Konzerne pinkwashing vom Feinsten betreiben. Nein Schatzi, die scheren sich null um dich, die wollen nur dein Geld.

  • Ähm ja ich habe lange überlegt ob ich mich hierzu mal äußere, aber ich habe schon seit längerem ein paar Gedanken, die muss ich einfach mal rauslassen, gerade weil der Pride-Month mich immer wieder daran denken lässt.

    Im Alltag "verstecke" ich ganz gerne mal meine Sexualität, bzw. stehe öffentlich nicht so offensichtlich dazu. Allerdings würde ich gerne öffentlich dazu stehen können.

    Meinem Freundeskreis und eigentlich sogar meinem ganzer ehemaliger Schuljahrgang in der Oberstufe ist es bekannt, dass ich Schwul bin (bei letzterem eher widerwillig weil mein Outing ein wenig erzwungen war aber who cares), da gäbe es also kein Problem, aber meine Familie weiß es halt nicht.

    Die letzten Wochen habe ich immer wieder darüber nachgedacht, ob ich es denen nicht einfach so erzählen, aber dann kamen mir dann doch immer wieder Zweifel.

    Ich vermute mal nicht das mir da Konsequenzen drohen, meine Eltern, äußern sich öfters mal "kritisch" und lassen den ein oder anderen Kommentar ab den mal als homophob auffassen können, gerade mein Vater, aber da denke ich mir auch, die wissen es nicht anders, die haben keine Erfahrungen damit und bin diesbezüglich ein wenig nachsichtig, bzw. versuche es zu sein, weil sich in einem Streit zu outen ist auch nichts was ich vor habe.

    Meine Zweifel bestehen eher, dass ich ihnen die Macht geben würde, mich jederzeit darauf anzusprechen, oder wenn ich mal mit nem männlichen Freund was mache, Fragen zu stellen wie ob ich romantische Absichten hätte etc., und das möchte ich ehrlich gesagt auch nicht. Es ist halt meine Sache wann ich wie darüber spreche auf was oder wen ich stehe.

    Trotzdem fühlt es sich halt so komisch an, dass meine Familie nichts davon weiß. Es fühlt sich mega seltsam an, dass gefühlt jeder im Umfeld bescheid darüber weiß, nur die eigene Familie nicht.

    So gerne würde ich mal unter einem Instagram-Post den Hashtag #Pride setzen (Achtung willkürlichen Social-Media Beispiel), so gerne würde ich auch mal eines dieser hübschen Pride-Shirts tragen (ja die kann man bestimmt auch als nicht queere Person denke ich mal tragen, ich weiß es nicht so recht, geht mir hierbei jedenfalls um die symbolische Bedeutung), so gerne würde ich einfach mal vor allen, voller stolz dazu stehen wie ich bin und zeigen wie wohl ich mich damit eigentlich fühle, aber zu welchem Preis? Die Hemmungen anderen die Macht zu geben, mich auf ein für mich doch auch irgendwo intimes Thema anzusprechen sind halt da, und ka aber ich finde das ist auch teilweise irgendwie paradox?

    Ich möchte jetzt auch nicht zu einer Community dazugehören, da ich wie Bastet gegen so ein Community-Denken bin, weil wir letztlich doch alle nur Individuen sind die lieben wollen ohne dafür bestraft zu werden, dass wir lieben wen wir lieben, mehr habe ich aber auch nichts mit den anderen gemein.

    Vielleicht kommt früher oder später noch der Zeitpunkt wo ich mich traue frei, offen und stolz zu sein. Das waren jetzt nur mal meine Gedanken die mir seit längerem im Kopf rumschwirren und die jetzt aber auch irgendwie zur Umfrage passten.

  • Es fällt auch auf, wie der Kapitalismus das LGBTQ+ Thema exploited. Einfach mal ne Regenbogenflagge auf die Colaflasche oder Niveadose. Unternehmen, die den Pride Month gefeiert haben, spenden teilweise an politische Kandidaten, die anti-gay sind.


    Dieselben Marken, die ihre Markensymbole in westlichen Ländern mit Regenbogenfarben schmücken, tun das bei Standorten konservativer Länder nicht. Man will ja von beiden Seiten profitieren.

  • Trotzdem fühlt es sich halt so komisch an, dass meine Familie nichts davon weiß. Es fühlt sich mega seltsam an, dass gefühlt jeder im Umfeld bescheid darüber weiß, nur die eigene Familie nicht.

    Das ist wirklich eine surreale Situation, weil mit jedem anderen Menschen ist das Leben "normal" und die Welt wie sie ist, aber dann tritt man durch die Haustür und alles, was mit genau dieser Seite an einem zu tun hat, bleibt automatisch draußen. Das ist ja nicht mal das Outing selber, sondern totale Kleinigkeiten und sei es, dass man - zumindest in meinem Fall, da ich mit meiner Mutter solche Sachen bespreche - mal kurz erwähnt, wie süß/attraktiv/whatever das gleiche Geschlecht in einem Film oder so ist. Auch in allgemeinen Beziehungsgesprächen wird alles bei mir einfach rausgefiltert, das Geschlechter abseits des männlichen inkludiert. Und das passiert halt automatisch, es ist nicht so, als ob ich mir da groß Gedanken mache. Im Endeffekt ist es aber immer ein wenig das Gefühl, dass man einen Teil seiner Wahrnehmung, Gedanken uns seines Lebens nicht mehr mit den Eltern teilen kann. Ich glaube, das wird auch unterschätzt, wie viel das im Alltag so ist, das man nicht sagt oder erwähnt, weil man immer nur die expliziten Themen vor Augen hat. Aber es sind echt so viele Kleinigkeiten, die man sich einfach erspart, weil es über zwei bis drei Ecken plötzlich zu einer unangenehmen Situation führen könnte.

    So gerne würde ich mal unter einem Instagram-Post den Hashtag #Pride setzen (Achtung willkürlichen Social-Media Beispiel), so gerne würde ich auch mal eines dieser hübschen Pride-Shirts tragen (ja die kann man bestimmt auch als nicht queere Person denke ich mal tragen, ich weiß es nicht so recht, geht mir hierbei jedenfalls um die symbolische Bedeutung), so gerne würde ich einfach mal vor allen, voller stolz dazu stehen wie ich bin und zeigen wie wohl ich mich damit eigentlich fühle, aber zu welchem Preis? Die Hemmungen anderen die Macht zu geben, mich auf ein für mich doch auch irgendwo intimes Thema anzusprechen sind halt da, und ka aber ich finde das ist auch teilweise irgendwie paradox?

    Das ist btw. auch etwas, dass anscheinend unterschätzt wird. Theoretisch kannst du ja auch all diese Dinge machen, ohne dass es dich direkt betrifft. Aber diese ganzen Sachen können eben Gespräche motivieren, die man umgehen möchte, weswegen man auch darauf verzichtet und sich damit zusätzlich unterdrückt. Kann dich da gut verstehen, weil deine Eltern auch so klingen, als ob es ihnen schwer fallen würde, sensibel mit dem Thema umzugehen. Aus ähnlichen Gründen habe ich mich bei meiner nie geoutet. Ich weiß zwar, dass meine Eltern es nie wagen würden, mich irgendwie direkt zu beleidigen oder abzuwerten, aber ich kenne das schon vom Thema Sexismus, dass sie es indirekt tun würden, weil sie einfach nicht merken, dass etwas falsch und nicht okay ist. Ich habe im Bezug auf Sexismus schon so oft Gespräche bis hin zu Streit mit ihnen gehabt - alleine schon, weil es meinen Bruder und mich direkt betroffen hat -, aber es kommen immer wieder die gleichen Sprüche, Anmerkungen und sie merken es nicht, dass es das gleiche ist, wegen dem es schon eine Diskussion gab. Sie meiden zwar das, was direkt angesprochen wurde, aber eben nur exakt die Formulierung/Aussage.


    Und so ähnlich wie du nicht diese "Macht" geben willst, dass sie dich jederzeit wegen allem möglichen auf das Thema ansprechen können, habe ich keine Lust, mir verletzende/unangenehme Dinge anzuhören, obwohl sie wissen, dass ich betroffen bin. Jetzt höre ich es zwar auch, aber es gibt mir etwas Trost, dass ich weiß, dass sie es halt echt nicht besser wissen im Bezug auf mich. In dem Moment, wo ich mich vor ihnen oute, wird Unwissen zu Ignoranz in solche Situationen und das trifft mich einfach mehr.


    Eventuell wird das für dich dann in Zukunft leichter, wenn du umziehen kannst und etwas Distanz schaffst. Wünsche dir aber viel Energie für die aktuelle Situation und muss dir ja nicht sagen, wo du Leute zum Reden findest, wenn es doch mal zu viel wird ^__^

  • Bin da tbf ziemlich euer Meinung, ich halte auch nicht sonderlich viel von dem Community denken, weil dafür auch einfach alle Menschen in der Community viel zu verschieden sind und man auch innerhalb diskriminiert wird. Zum Beispiel wenn man als homosexuelle Person bi und/oder pan ausschließen will, weil man sich ja für eine Seite zu entscheiden hat und bi oder pan in einer "hetero" Beziehung ja nicht repräsentativ sind. Oder wenn trans welche nicht transionieren wollen diskriminiert werden, weil es ja nur ganz oder gar nicht als Option gäbe.

    Ganz zu schweigen, von den vielen Konservativen in der Community, die irgendwie nur sich selbst sehen und jede kleine Abweichung genauso haten wie normale Konservative.

    Ich finde den Begriff Community hierfür allgemein so schwer, weil eine Community eigentlich eine Entscheidung ist, ich mag Pokémon, dann trete ich der Community bei. Aber bei Sexualität und Gender ist es keine Entscheidung, sondern es ist einfach so. Man kann sich defacto gar nicht aussuchen, ob man dazu gehören will, denn wenn man halt nicht hetero cis ist, ist man automatisch dabei und wenn man dann auch noch sagt, man möchte die Community nicht unterstützen, wird man noch zusätzlich gehatet, obwohl es nie eine Wahl gab.


    Ich persönlich habe da eine ähnliche Meinung wie Bastet, wenn ich zu solchen Veranstaltungen gehe, dann für mich, vielleicht um noch ein paar nette Leute kennenzulernen. Aber ganz sicher nicht, weil ich alle diese Menschen unterstütze, denn einige von denen sehen mich ja nicht mal als Teil der Community an lol.

    Ich habe mir jetzt vor einer Weile ein autosexuell Armband gekauft, welches ich auch regelmäßig trage. Es ist aber letztendlich auch mehr nur für mich. Die Flagge kennt eh keine Sau und ich bezweifle, dass es jemand dadurch erkennt xD

    Dennoch würde ich nächstes Jahr, sobald es wieder möglich ist, gerne mal auf eine Pride gehen. Die Erfahrung und die Eindrücke davon kann man ja gerne mal mitmachen :3


    Ich hätte tbf gerne etwas mehr Merch, aber ich finde das meiste Pride Merch einfach hässlich r.r

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • PLUSQUAMPERFEKTION


    Es gibt in der LGBT+ Community auch viel zu viel Schwarz-Weiß-Denken. Zumindest halt von denen, die sich sehr stark mit der Community identifizieren. Entweder du bist für oder gegen sie ... sehr vielen Außenstehenden, die ich kenne, ist es halt wirklich einfach nur wurst und die sind mir am allerliebsten. xD


    Ich will es selbst nicht, dass sich meine nicht queeren Freund/innen plötzlich zu regelrechten Whiteknights bzw. Crusaders entwickeln, die nichts anderes mehr auf social medias teilen als Stuff über LGBT Rechte etc.

    Das ist meine eigene Sache und wenn ich was will oder mich etwas stört, kann ich für mich selbst reden und ich hasse es, wenn andere in meinem Namen für mich sprechen wollen.


    Ich bzw wir nehmen dieses Mal auch wieder Heterofreunde mit, aber die gehen halt vor allem deshalb, weil sie dort eine gute Stimmung erwarten, selbst wenn es dieses Mal ohne Partytrucks stattfindet. ^^"

    Die wissen auch, dass ich das gerne so möchte. Ich bin eine erwachsene Frau und kann für mich selbst einstehen. Die gehen nun nicht mit, weil ich dringend Support haben wollen würde.


    Es fällt auch auf, wie der Kapitalismus das LGBTQ+ Thema exploited. Einfach mal ne Regenbogenflagge auf die Colaflasche oder Niveadose. Unternehmen, die den Pride Month gefeiert haben, spenden teilweise an politische Kandidaten, die anti-gay sind.


    Dieselben Marken, die ihre Markensymbole in westlichen Ländern mit Regenbogenfarben schmücken, tun das bei Standorten konservativer Länder nicht. Man will ja von beiden Seiten profitieren.

    Ich find's nervig wie sehr das noch verteidigt wird, like "ja das erhöht unsere Sichtbarkeit". Für Sichtbarkeit kann man selbst sorgen, aber man muss dafür keinen Konzernen in den Allerwertesten kriechen.

    Deshalb kauf ich zwar etwas Merch wie Shirts, aber so Alltagsgegenstände mit Regenbogenflaggen meide ich eher.


    Und eben das. Diese Konzerne sind einfach nur heuchlerisch af. Ja, ich meine, wer hätte das gedacht, dass sich kapitalistisch ausgerichtete Konzerne um nichts als Geld scheren lol.


    Denke auch, dass es keine "Pflicht" gibt sich vor der Familie zu outen und man diesen es quasi nicht schuldig ist. Allerdings ist es eben auch schwierig es ewig geheimzuhalten.


    Ich hoffe jedenfalls für dich, dass es mal dazu kommen wird. ^^

  • In dem Moment, wo ich mich vor ihnen oute, wird Unwissen zu Ignoranz in solche Situationen und das trifft mich einfach mehr.

    THIIIIIIS. ich fühl mich so called out, omg. das ist so der eine grund, warum ich mich meinen eltern gegenüber nicht als trans oute. wenn sie mich jetzt misgendern - tut weh, aber sie wissen es nicht besser. wenn sie es tun, nachdem sie es besser wissen, ist das einfach ein ganz anderes level. und ich weiß, dass ich das nicht für immer verstecken kann oder sollte. mir wärs sogar ehrlich lieber, sie wüssten bescheid. aber ich lebe noch daheim und will schlichtweg nicht jeden tag damit konfrontiert sein, falls sie es negativ aufnehmen.

  • Hallo, ist mein erster Beitrag hier, aber wollte die Meldung mitteilen, weil es erfreulich ist: Die Allianz-Arena soll am Spiel gegen Ungarn in Regenbogenfarben erstrahlen, um ein Zeichen gegen die neuen homophoben Gesetze in Ungarn zu setzen. Es ist ein kleines Zeichen, ja, aber auch das finde ich wichtig. Es wird definitiv Aufsehen in Ungarn erregen und auch Gespräche zu dem Thema ankurbeln