Plaudern wir mal ein bisschen aus dem Nähkästchen und bringen neuen Schwund ins Topic, nh? HAH, Outingtime!
... oder so etwas in der Art.
Ein Beitrag nach dem absolut niemand gefragt hat, ihr aber dennoch bekommt.
Das Thema Sexualität ganz im Allgemeinen ist etwas, womit ich mich recht intensiv beschäftigt habe. Beziehungsweise habe ich es versucht, da ich nie wusste: Ja, was bin ich eigentlich? Und ganz ehrlich ... ich weiß es ehrlich gesagt noch immer nicht wirklich. Ich bin schlicht und ergreifend überfragt/ überfordert. Mittlerweile gibt es so viele Begriffe und Beschreibungen, die auf mich passen oder passen könnten, dass ich nicht mehr hinterherkomme, eine allumfassende Antwort auf diese Frage zu geben. Aber muss ich das überhaupt?
Nun, nö. Bin ich ehrlich: Eigentlich muss ich das nicht. Müssen tut man eh nichts. Und wenn mal ma janz ehrlich ist: Stellenweise traut man sich auch gar nicht eine ehrliche Antwort zu geben; aber darum soll es gerade nicht gehen. Das Problem ist nur leider: Ich kann mir nicht mal selbst eine Antwort darauf geben und das stört mich dann doch schon massiv. Ich will eine Antwort darauf geben wollen und mich nicht hinter einem Begriff verstecken, der zwar passt, aber auch nicht vollständigen passt. Wenn man unsicher ist (bitte kommt mir jetzt aber nicht mit der Äußerung, dass ich das schon irgendwann "wissen" werde, lol), gibt es sicherlich auch irgendwo Möglichkeiten und Wege, den Möglichkeitenraum einzugrenzen; beispielsweise Erfahrung. Und ja, soweit bin ich tatsächlich auch schon gekommen. Glaube ich.
Der Einfachheithalber sage ich meistens, dass ich asexuell bin. Aber das ist nicht mal eine Halbwahrheit, lol. Ich habe sexuelles Interesse. Zwar gefühlt so oft wie eine Sonnenfinsternis (okay, minimal übertrieben. Aber ich mag Übertreibungen), aber sie ist durchaus vorhanden. Das Problem hier besteht darin, dass ich sehr sehr wechselhaft bin. Teilweise denke ich über mehrere Monate nicht darüber nach und dann ganz plötzlich schon, was an und für sich vielen Frauen so geht (ja, ich identifiziere mich als Frau). Zumindest was ich so gehört habe. Aber so glaubet mir, dass es bei mir noch ein etwas größeres Maß an ... mh, "Pausen" hat, in denen ich wirklich so überhaupt nichts mit romantischen und sexuellen Gefühlen und/ oder Trieben anfangen kann. Vermutlich rührt daher auch mein Problem im Aussprechen von Liebesbekundungen? Dunno, tbh. Aber ich bin ein Mensch, der nur selten über seine eigenen romantischen Gefühle spricht. Gefühle generell kommuniziere ich gern und viel, aber das ist dann anscheinend eine Ausnahme von eventuell fehlendem Wissen im Bezug zu meiner Sexualität.
Des Weiteren denke ich mir bei Frauen, dass sie ästhetisch absolut attraktiv sind. Sexuelles Interesse kann ich in mir nur schwer/ gar nicht finden. Bei Männern ist sexuelles Interesse zwar dann und wann durchaus da, aber ... hm! Wenn es dann irgendwann/ irgendwie um romantische Gefühle gehen soll, suche ich verzweifelt nach den "Schmetterlingen" im Bauch, weswegen ich auch denke, dass ich nicht weiß, was diese "Liebe", die viele in der Hinsicht erwähnen, ist. "Liebe" ist für mich was anderes (s. unten), aber all diese Ungereimtheiten blockieren mich im Finden einer Antwort auf meine Sexualität. Durch das Fehlen eben jener Schmetterlinge bin ich überhaupt auch erst darauf gekommen, dass ich auch asexuelle Züge besitzen könnte (und tbh gehe ich auch ziemlich sicher davon aus, dass ich deutliche Einwirkungen davon habe). Aber iIch verliere ja sogar beim Schreiben hier grad den Faden und die Übersicht, haha. Respekt, wenn ihr aus meinem Gelaber hier schlau werdet. Aber es hilft enorm, sich das mal von der Seele zu schreiben, tho.
Besides: Ich bin auch offen genug und würde nicht abstreiten, dass Pansexualität etwas ist, wovor ich nicht zurückschrecke - like es würde für mich keinen Unterschied machen, als was sich mein Gegenüber identifiziert - wenn man das so pauschal sagen darf/kann. Lange Zeit dachte ich auch ich sei bi, was ich früher im BB tatsächlich auch so kommuniziert habe. Also irgendwie hatte ich schon so einiges "durch" als Vermutung, sigh.
Jeez. Ich klinge wie ein Freak. Ein ziemlich absolut-lost-Freak, tho. Aber vielleicht versteht ihr mein "Problem" im "Finden einer deutlichen Antwort" für mich? Statt einen solchen Fließtext als Antwort zu verfassen, wenn man mich das mal fragt, weiche ich halt auf "asexuell" aus. Einfach weil ich ehrlich gesagt auch gar nicht so die Energie habe, das Menschen immer wieder zu erklären. Dennoch spüre ich einfach, dass ich unzufrieden damit bin, es nicht wirklich benennen zu können. Vermutlich bin ich nicht mal die Einzige, die sich nicht wirklich sicher ist, was sie eigentlich ist, weil vieles passt, aber nichts 100%.
Leichtes outoftopic, aber es gehört trotzdem in meiner Erklärung dazu:
Hinzu kommt ja auch noch meine - mittlerweile - absolut anti-gesellschaftliche Einstellung zum Thema Liebe im Allgemeinen. Für mich sind Worte wie zB. "Beziehung" einfach nur Worte, mit denen ich selbst nicht wirklich etwas anfangen kann. Ich unterscheide in meinen Gefühlen zu Freunden und (nicht biologischer) Familie nicht. Und auch wenn ich "eine Beziehung" führe, so ist das für mich kein großer Unterschied zu meinen Freunden vom Grundgefühl her. Klar, gibt es da diese "Regeln" oder "Rahmenbedinungen", die man so kennt. Zum Beispiel: In einer Monogamen Beziehung schläft man nur mit dem Partner. Aber für mich hat Sex so gut wie nichts mit einer Beziehung zu tun; allein weil ich recht selten überhaupt Interesse daran habe. Ich habe in der Vergangenheit gemerkt, dass meine "Beziehungen" (pls dont take it personal, my dear Ex) sich meist nicht von engen Freunden unterscheiden. Null. Das einzige, was ich "unterschieden" habe war die Einstellung meines Partners in Puncto Beziehung.
Ich denke generell auch, dass ich nicht wirklich für "Beziehungen" gemacht bin. Polygamy ist zwar schon eher als Monogamy etwas, womit ich arbeiten kann, aber auf der anderen Seite denke ich mir: Wenn da dieser Mensch ist, für den ich auf einmal das empfinde, was alle Welt als Schmetterling-Liebe bezeichnet, würde sich das dann nicht vielleicht sogar ändern? Also die reine Einstellung zu mono/poly jetzt nur.
Nun. Ich habe es schon erwähnt, aber ich gehe davon aus, dass ich stark ausgeprägte asexuelle Züge besitze, aber genau so gut auch noch andere Einflüsse mit reinspielen, was dann wiederum die Frage aufwirft, ob ich das überhaupt als Asexualität bezeichnen "könnte". Klar, wäre es einfacher und klar, flüchte ich mich so ein bisschen dahinter. Mainly, weil ich eh nicht so das Interesse an "Beziehungen" habe.
Aber gods, ist das frustierend.