Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Deswegen praise ich auch genau solche Unternehmen nicht für dasselbe Benehmen.

    Tu ich auch nicht, ich finde es nur wenig differenziert zu sagen, dass es keinen Unterscheid macht, wenn queere Menschen einfach Null Repräsentation bekommen, solange der Kapitalismus nicht besiegt ist.

    Schon, aber Repräsentation kann ich von Unterhaltungsmedien auch haben (zumindest wenn diese ehrlich gemeint ist und nicht nur als "guck, wir haben einen LGBT Charakter, was sind wir doch toll, obwohl der Charakter flach wie ein Blatt Papier ist!") und ich kann selbst dafür sorgen, dass ich sichtbar und "laut" bin.


    Dazu brauch ich keinen H&M oä. Konzerne, die ihr Schilder und Avatare in Onlineauftritte regenbogenfarben einfärben, um sich einzuschleimen. Hab davor auch gut gelebt und werde auch ohne gut leben lol ... und ich will einfach nicht, dass sich wer bei mir ansimped, nur um mein Geld zu haben, egal wie die sonstige Qualität des Konzers aussieht oder wie ehrlich das gemeint ist.

  • Schon, aber Repräsentation kann ich von Unterhaltungsmedien auch haben (zumindest wenn diese ehrlich gemeint ist und nicht nur als "guck, wir haben einen LGBT Charakter, was sind wir doch toll, obwohl der Charakter flach wie ein Blatt Papier ist!")

    Ja, genau das meine ich aber doch mit Repräsentation, die was wert ist? Ich habe doch spezifisch über Unterhaltungsmedien gesprochen? Ich habe doch ebenso auf die trotz der Tatsache, dass solche Repräsentation für mich (und anscheinend auch für dich) einen Wert hat, die kritische Dimension innerhalb des kapitalistischen Systems angesprochen?


    Du scheinst irgendwie überhaupt nicht zu verstehen, worum es mir ging. Wenn ich von von "oberschlauen Linken" rede, die meinen, innerhalb des kapitalistischen Systems hätte Repräsentation doch eh keinen Wert, dann meine ich etwa so etwas wie den Typen, der, um mal ein anderes Beispiel zu nehmen, sich Black Panther ansieht und dann sagt "Ja, klar, Repräsentation von Schwarzen, ist aber halt trotzdem von Disney, also wertlos" (und dann sind diese Typen nicht selten halt auch selbst weiß, hetero, cis etc.) Gegen so etwas wende ich mich hier. Jetzt klarer geworden?

  • Schon, aber Repräsentation kann ich von Unterhaltungsmedien auch haben (zumindest wenn diese ehrlich gemeint ist und nicht nur als "guck, wir haben einen LGBT Charakter, was sind wir doch toll, obwohl der Charakter flach wie ein Blatt Papier ist!")

    Ja, genau das meine ich aber doch mit Repräsentation, die was wert ist? Ich habe doch spezifisch über Unterhaltungsmedien gesprochen? Ich habe doch ebenso auf die trotz der Tatsache, dass solche Repräsentation für mich (und anscheinend auch für dich) einen Wert hat, die kritische Dimension innerhalb des kapitalistischen Systems angesprochen?


    Du scheinst irgendwie überhaupt nicht zu verstehen, worum es mir ging. Wenn ich von von "oberschlauen Linken" rede, die meinen, innerhalb des kapitalistischen Systems hätte Repräsentation doch eh keinen Wert, dann meine ich etwa so etwas wie den Typen, der, um mal ein anderes Beispiel zu nehmen, sich Black Panther ansieht und dann sagt "Ja, klar, Repräsentation von Schwarzen, ist aber halt trotzdem von Disney, also wertlos" (und dann sind diese Typen nicht selten halt auch selbst weiß, hetero, cis etc.) Gegen so etwas wende ich mich hier. Jetzt klarer geworden?

    Ich versteh's trotzdem, wenn man es kritisiert und teilweise nicht annehmen will, weil es vom Disneykonzern ist.

    Ich find's halt dafür wertlos, wenn Riesenkonzerne außerhalb von Unterhaltungsmedien versuchen Repräsentation darzustellen, oder wenn Städte Alibiaktionen wie queere Ampelpaare installieren, damit sie sich nicht mit den eigentlichen Problemen auseinandersetzen müssen, sondern nur so tun können als ob.


    Dann muss ich es auch respektieren, wenn Leute denken, dass Repräsentation vom Disneykonzern wertlos ist.

    Ich meine... nicht, dass ich dem Fall zustimme, aber ich versteh woher's kommt und weshalb diese Leute so denken. Finde ich halt durchaus auch legit.



    Um wiederum eine andere steile These zu bringen: queerer Aktivismus in Deutschland ist inzwischen ein zahnloser Tiger, viel zu assimiliert und de facto nur repräsentant für cis schwule Community (präferiert "weiß") in den liberalen Mainstream CSDs. Alleine schon die gewollte Polizeipräsenz schließt queere POCs und/oder Migrant*innen de facto aus bzw. bringt diese in gefährliche Situationen und wenn gegen diese entschieden protestiert wird, kommt direkt der Buzzkill "man sei gegen Menschenrechte/Grundrechte und Demokratie", eine Taktik die man sonst eher aus konservativen Kreisen kennt und für mich sinnbildlich ist für diese sogenannte "Community". Dann kommen auch noch Wagen von queerfeindlichen Konzernen wie die Axel Springer Presse hinzu in Berlin und man kommt sich schnell in einem falschen Film vor.


    Queerer Aktivismus in Deutschland war halt seit den 1970ern anders als sonstwo auf der Welt mehr geprägt vom Ziel der Assimilation denn wirklicher Akzeptanz aller queeren Realitäten und Lebensweisen und so obsolet wirken Mainstream CSDs dementsprechend seit spätestens der Einführung der "Ehe für Alle". Deswegen gibt es auch inzwischen Dyke March, Trans Prides und queere Prides, und ja diese Spaltungen haben die mehrheitlich schwule Vereinen, die die Mainstream CSDs veranstalten selbst zu verantworten.

    Das Ding ist halt... ich glaube nicht, dass irgendeine Form von "Community" je reibungslos funktionieren wird und es den Zusammenhalt geben wird, den man sich wünscht, weil Menschen, die sich nur aufgrund eines bestimmten Themas (Hobbies) oder eines Issues (Rechte einer bestimmten Gruppe) zusammenfinden, dafür immer viel zu unterschiedliche Wünsche und Charaktere haben werden.

    Finde es zb. teilweise cringey wie man von wildfremden Leuten als "LGBT-Geschwister" bezeichnet wird, also einem ein Näheverhältnis quasi aufgedrängt wird und ich denk mir... ich kenn dich nicht, Pal.


    Trotzdem könnte man halt solidarisch genug sein, um sich nicht bei der Mehrheitsgesellschaft anzusimpen und andere Leute der Community unter'n Bus zu werfen, damit man selbst besser ankommt.


    Find's trotz allem falsch zu sagen, dass es so eine große Spaltung in queeren Communities gäbe. Es gibt auch immer sehr viele Leute mit trans Flaggen und anderen auf den Prides und es ist falsch zu sagen, dass diese hauptsächlich von oder für cis schwule Männer sind.

    Man muss halt auch selbst dafür sorgen, dass man auf solchen Prides sichtbar ist und dementsprechend immer wieder hingehen.


    Ansonsten ja... die Menschheit besteht halt zu einem nicht zu verkennenden Anteil aus Arschlöchern oder teilweise schwachen Persönlichkeiten, die sich an anderen derart auslassen müssen.

    Ich meine, gib dir die Art von trans Personen, die sich einander alles neidisch sind und schadenfroh, wenn zb jemand anderes auch keine Bewilligung für wasauchimmer erhält oder Behandlungen für enby Menschen mit Dysphorie gatekeepen wollen.

    Auch schon einige Male gesehen und well ja, nicht wenige Menschen sind halt so, egal in welcher Art von Community du landest.

  • Ich versteh's trotzdem, wenn man es kritisiert und teilweise nicht annehmen will, weil es vom Disneykonzern ist.

    Ich find's halt dafür wertlos, wenn Riesenkonzerne außerhalb von Unterhaltungsmedien versuchen Repräsentation darzustellen, oder wenn Städte Alibiaktionen wie queere Ampelpaare installieren, damit sie sich nicht mit den eigentlichen Problemen auseinandersetzen müssen, sondern nur so tun können als ob.


    Dann muss ich es auch respektieren, wenn Leute denken, dass Repräsentation vom Disneykonzern wertlos ist.

    Ich meine... nicht, dass ich dem Fall zustimme, aber ich versteh woher's kommt und weshalb diese Leute so denken. Finde ich halt durchaus auch legit.

    Halte ich wie gesagt nach wie vor für problematisch, weil eine derartige EInstellung dann nun einmal auch den kreativen Leuten ins Gesicht spuckt, die ein aufrichtiges Interesse an Repräsentation und das jeweilige Unterhaltungsmedium produziert haben. Etwa einer Dana Terrace und ihrem Team zu sagen, was sie da geschaffen hätten, sei in Hinblick auf Repräsentation wertlos, weil sie ja letztlich doch für Disney arbeiten - in vollkommener Ignoranz der Tatsache, dass diesen Leuten Repräsentation nun einmal per se wichtig sein dürfte - wäre imo ziemlich respektlos, auch gerade vor dem Hintergrund, dass diese Leute für diese Repräsentation kämpfen mussten und trotz Widerstände nun einmal eine auch in Bezug auf Repräsentation gute Serie abgeliefert haben (was, erneut, nicht heißt, dass der dahinterstehende Konzern nicht kritisiert werden kann). Aber gut, wenn du meinst, es sei in solchen Fällen grundsätzlich "legit" (was auch immer genau das jetzt heißen mag, wenn es offenbar nicht Zustimmung bedeutet), das kreative Produkt als wertlos in Bezug auf Repräsentation zu bezeichnen, dann kommen wir wohl eh nicht auf einen gemeinsamen Zweig.

  • Müssen wir ja auch nicht und du kannst es ja auch problematisch finden. ^^'


    Ich find's legit, weil derselbe Gedanke dahintersteht und ich halt auch keinen Regenbogenkitsch von Großkonzernen, weil ich schon mehr als genügend Videos von LGBT Menschen gesehen wie sie irgendwelche Regenbogenschilder von H&M und co. praisen und es für die beste Sache der Welt halten.

    Kaum kommt man Leuten ein Stück entgegen, werden einige in der Hinsicht ziemlich beeinflussbar und verlieren einen Teil von ihrer Kritik und Zynismus gegenüber dem Konzern.


    Ist halt dasselbe wie der Regierung. Sie zahlt ein paar Boni aus (an der btw sie selbst Mitschuld trägt, dass die Menschen unter der Inflation und den Energiepreisen leiden) und viele Leute sind plötzlich: "also so schlecht sind sie nicht, sie machen ja schon auch viel...", anstatt es als eine Art Entschädigung zu sehen und zu sagen "ja wenigstens etwas, ginge aber viel mehr, ne?"


    Wie gesagt find ich's in den Bereichen wie Disney auch überzogen, aber es geht um den grundlegenden Gedanken, dass du von einer Person oder einem Konzern, den du so wenig schätzt, nicht willst, dass er dir entgegenkommt und dieser dann Dankbarkeit erwartet.

    Bei Unterhaltungsmedien seh ich auch eher das Werk an sich, aber wenn jemand den ganzen Konzern betrachtet und sagt "ich will von dem nichts", ist es halt legit.

  • Bei Unterhaltungsmedien seh ich auch eher das Werk an sich, aber wenn jemand den ganzen Konzern betrachtet und sagt "ich will von dem nichts", ist es halt legit.

    Okay. Ich denke, ich habe auch nichts in meinem Ursprungbeitrag gesagt, was dem widerspricht und eigentlich sogar selbst diesen Punkt gemacht. Meine These war ja gerade, dass Konzerne nicht unsere Freund*innen sind und ich habe lediglich angemerkt, dass das Repräsentation seitens dieser Konzerne nicht automatisch komplett entwertet, insbesondere dann nicht, wenn eben Leute in die jeweiligen Prozesse eingebunden sind, denen das wirklich was bedeutet. Weder habe ich Kapitalismus auf dieser Basis schöngeredet, noch bin ich Konzernen in den Arsch gekrochen. Scheint also, dass wir eigentlich komplett übereinstimmen. Insofern habe ich inhaltlich nichts weiter zu sagen.


    Gleichzeitig möchte ich gerade vor diesem Hintergrund einfach fürs Protokoll anmerken, dass ich es unfassbar frustrierend finde, dass du hier anscheinend gegen einen Strohmann argumentierst, der nichts mit meinem Ursprungsbeitrag zu tun hat, vermulich weil - da ich dir keine Absicht unterstellen möchte - du einfach entweder keine Zeit oder keine Lust hattest, dir mal fünf Minuten zu nehmen, um meinen Beitrag oder die drei danach erfolgenden Erklärungen von meiner Seite zu verstehen.

  • Bei Unterhaltungsmedien seh ich auch eher das Werk an sich, aber wenn jemand den ganzen Konzern betrachtet und sagt "ich will von dem nichts", ist es halt legit.

    Okay. Ich denke, ich habe auch nichts in meinem Ursprungbeitrag gesagt, was dem widerspricht und eigentlich sogar selbst diesen Punkt gemacht. Meine These war ja gerade, dass Konzerne nicht unsere Freund*innen sind und ich habe lediglich angemerkt, dass das Repräsentation seitens dieser Konzerne nicht automatisch komplett entwertet, insbesondere dann nicht, wenn eben Leute in die jeweiligen Prozesse eingebunden sind, denen das wirklich was bedeutet. Weder habe ich Kapitalismus auf dieser Basis schöngeredet, noch bin ich Konzernen in den Arsch gekrochen. Scheint also, dass wir eigentlich komplett übereinstimmen. Insofern habe ich inhaltlich nichts weiter zu sagen.


    Gleichzeitig möchte ich gerade vor diesem Hintergrund einfach fürs Protokoll anmerken, dass ich es unfassbar frustrierend finde, dass du hier anscheinend gegen einen Strohmann argumentierst, der nichts mit meinem Ursprungsbeitrag zu tun hat, vermulich weil - da ich dir keine Absicht unterstellen möchte - du einfach entweder keine Zeit oder keine Lust hattest, dir mal fünf Minuten zu nehmen, um meinen Beitrag oder die drei danach erfolgenden Erklärungen von meiner Seite zu verstehen.

    Ja, wie gesagt reden wir beide aneinamder vorbei. Ich wollte dir nur die Perspektive erklären der "oberschlauen Linken" erklären und dass da weniger politische Gründe, sondern einfach nur die eigene Weltanschaung von "ich will mit der Person / dem Konzern nicht mehr zu tun haben als ich muss, deswegen will ich auch nicht, dass diese(r) Person / Konzern mir entgegenkommt" dahintersteht. Wozu ich eben gesagt habe, dass ich sowas absolut legit finde.


    Ich hab nie gesagt, du hättest behauptet Konzerne wären unsere Freunde.

    Ich wollte mein allgemeines Pet Peeve darüber äußern, dass man viele Menschen allgemein leicht ködern kann, indem man ihnen mit quasi null Aufwand und Ehrlichkeit dahinter "entgegenkommt".


    Dafür hab ich mitbekommen, dass der ganze Regenbogenkapitalismus zum Glück langsam wieder von mehr queeren Leuten auseinandergenommen wird und diese wieder kritischer werden.

    Klar dachte man am Anfang noch "wenigstens Repräsentation", aber ehrlich, ich will und brauch das nicht im Austausch dafür, dass man es ertragen muss wie Konzerne sich bei LGBT Menschen einschleimen.

  • Ja, wie gesagt reden wir beide aneinamder vorbei. Ich wollte dir nur die Perspektive erklären der "oberschlauen Linken" erklären und dass da weniger politische Gründe, sondern einfach nur die eigene Weltanschaung von "ich will mit der Person / dem Konzern nicht mehr zu tun haben als ich muss, deswegen will ich auch nicht, dass diese(r) Person / Konzern mir entgegenkommt" dahintersteht. Wozu ich eben gesagt habe, dass ich sowas absolut legit finde

    Nein, "wir" reden eben nicht aneinander vorbei. Du redest an mir vorbei, und das ist es ja gerade. Ich rede gerade von Leuten mit politischen Gründen, und ich habe deswegen bewusst auch diese Formulierung gewählt. Ich sage in einer kleinen Nebenbemerkung, dass ich nichts von oberschlauen Linken halte, die die These vertreten, dass Kapitalismus Repräsentation allgemein entwerte (a la "Ja, Moment mal, kennst du etwa nicht das Kapitel über die Kulturindustrie in der Dialektik der Aufklärung, wo eindeutig gesagt wird, dass das alles nur ein weiterer gesellschaftlicher Verblendungszusammenhang ist und es gibt ja auch kein richtiges Leben im Falschen etc.") und du sagst einfach mal, nein, das habe alles keine politischen Gründe, als ob es um diese Leute nicht ginge. Wenn ich nun einmal spezifisch über Leute rede, bei denen es politische Gründe hat. Das macht es so frustrierend: Du willst mir erklären, worüber ich hier rede, nach wie vor offensichtlich ohne zu verstehen, worüber ich überhaupt rede.


    Und wenn du nur allgemein darüber reden wolltest, dass Leute sich von Konzernen oder Politik leicht ködern lassen, so würde ich erstens mal - wenngleich du das natürlich auch anerkennst - meinen, dass der überwältigenden Mehrheit der Leute ohnehin klar ist, dass Konzerne nicht unsere Freund*innen sind (so neu ist die Erkenntnis nicht) und zweitens, wenn es dir darum geht, warum zitierst du dann mich und adressierst spezifisch mich, wenn ich das Gegenteil davon gar nicht ausgesagt habe?

  • Ja, wie gesagt reden wir beide aneinamder vorbei. Ich wollte dir nur die Perspektive erklären der "oberschlauen Linken" erklären und dass da weniger politische Gründe, sondern einfach nur die eigene Weltanschaung von "ich will mit der Person / dem Konzern nicht mehr zu tun haben als ich muss, deswegen will ich auch nicht, dass diese(r) Person / Konzern mir entgegenkommt" dahintersteht. Wozu ich eben gesagt habe, dass ich sowas absolut legit finde

    Nein, "wir" reden eben nicht aneinander vorbei. Du redest an mir vorbei, und das ist es ja gerade. Ich rede gerade von Leuten mit politischen Gründen, und ich habe deswegen bewusst auch diese Formulierung gewählt. Ich sage in einer kleinen Nebenbemerkung, dass ich nichts von oberschlauen Linken halte, die die These vertreten, dass Kapitalismus Repräsentation allgemein entwerte (a la "Ja, Moment mal, kennst du etwa nicht das Kapitel über die Kulturindustrie in der Dialektik der Aufklärung, wo eindeutig gesagt wird, dass das alles nur ein weiterer gesellschaftlicher Verblendungszusammenhang ist und es gibt ja auch kein richtiges Leben im Falschen etc.") und du sagst einfach mal, nein, das habe alles keine politischen Gründe, als ob es um diese Leute nicht ginge. Wenn ich nun einmal spezifisch über Leute rede, bei denen es politische Gründe hat. Das macht es so frustrierend: Du willst mir erklären, worüber ich hier rede, nach wie vor offensichtlich ohne zu verstehen, worüber ich überhaupt rede.


    Und wenn du nur allgemein darüber reden wolltest, dass Leute sich von Konzernen oder Politik leicht ködern lassen, so würde ich erstens mal - wenngleich du das natürlich auch anerkennst - meinen, dass der überwältigenden Mehrheit der Leute ohnehin klar ist, dass Konzerne nicht unsere Freund*innen sind (so neu ist die Erkenntnis nicht) und zweitens, wenn es dir darum geht, warum zitierst du dann mich und adressierst spezifisch mich, wenn ich das Gegenteil davon gar nicht ausgesagt habe?

    Ja, ich find's auch frustrierend. Ich wollte anfangs bloß eine alternative Sichtweise dazu darlegen und selbst wenn Leute politische Gründe haben, weshalb sie zb nicht von Disney repräsentiert werden wollen, so bleib ich halt dabei, dass es absolut legitim ist so zu denken. Auch wenn es deiner oder meiner Denkweise nicht entspricht (zumindest in Unterhaltungsmedien nicht, bei anderen Auftritten von Konzernen schon.)


    Du kannst natürlich mit verschiedenen Creatorn argumentieren, die ihre Repräsentation ehrlich meinen, aber die arbeiten nunmal für den Disney-Konzern und sind demnach genauso ein Teil davon. Mir persönlich ist das dann eher egal, wenn ich mir mal einen Film ansehen will, was bei Marvel ohnehin kein Muss für mich ist, weil ich kein Interesse daran habe, aber es ist legitim zu sagen: "Man lässt sich von der Repräsentation anlocken und steckt deshalb sein Geld in dieses Unternehmen, was man bei solchen wie Disney nicht unbedingt befürworten muss."

    Es ist egal wer der eigentliche Creator ist und weshalb du dir eine DVD, eine Kinokarte oder Merch kaufst, du unterstützt Disney dennoch. Muss dich jetzt nicht interessieren oder tangieren, aber es ist okay das mal auszusprechen und zu sagen, dass die Repräsentation es nicht besser macht, dass du Disney supportest.



    Weil nicht jeder Absatz in dem Post automatisch direkt an dich adressiert ist. Sorry, mag für dich so ausgesehen haben, war aber nicht so.

    Ich hab auch keine Lust mehr auf diese Diskussion. Internetdiskussion sind mir halt ehrlich nicht wichtig genug, um mich da noch zehnmal im Kreis zu drehen und meine Zeit da weiterhin hineinzustecken.

    Das ist jetzt kein Angriff gegen dich, aber ich wollte ursprünglich bloß aussagen, dass ich die Denkweise zumindest nachvollziehbar finde, auch wenn ich es für überzogen halte.


    Ansonsten reicht es eben nicht, wenn den Leuten theoretisch eigentlich eh klar ist, dass Konzerne nicht ihre Freunde sind, wenn sie am Ende des Tages trotzdem feiern, was sie fabrizieren, sobald es etwas Repräsentation in der Werbung oder in den Produkten gibt.

    Geh ich bei manchen dennoch einkaufen? Ja, kann kaum anders, aber deswegen muss ich es dennoch nicht loben, wenn Konzerne LGBT Repräsentation in ihrer Werbung machen.

  • Es ist egal wer der eigentliche Creator ist und weshalb du dir eine DVD, eine Kinokarte oder Merch kaufst, du unterstützt Disney dennoch.

    Warum verschiebst du jetzt schon wieder, worum es geht? Es geht darum, Repräsentation als per se wertlos zu charakterisieren, nur weil sie etwa von Disney kommt, und dabei eben nicht das Herzblut zu berücksichtigen, dass die kreativen Leute dahinter da reingesteckt haben. Es geht nicht darum, den Disney-Konzern zu unterstützen oder nicht.

    Andererseits sehe ich aber auch nicht, was das hier noch weiter bringen soll. Alles, was du jetzt sagst, ist, dass das, was ich kritisiere, irgendwie "legitim", "legit" oder "nachvollziehbar" sei, obwohl du selbst nicht zustimmst. Und ich habe keine Ahnung, was du mit diesen Begriffen überhaupt meinst. Wenn es so etwas wie bedeuten soll wie dass rationale Menschen das vertreten können, dann ist das natürlich trivialerweise wahr, aber darum ging es mir nicht und geht es in Diskussionen ohnehin fast nie, weil aller mögliche Scheiß von rationalen Leuten verteten werden kann und sich von anderen nachvollziehen lässt, wie sie darauf kommen, aber das ist eben trivial und das bestreite ich ohnehin nie, habe ich auch hier nicht bestritten. Tatsächlich würde ich das, was ich hier kritsiere, doch gar nicht kritisieren, wenn ich nicht meinen würde, es nachvollziehen zu können. Und bevor du es wieder falsch verstehst: Ich beziehe mich explizit auf die pauschale Verurteilung von Repräsentation spezifisch in Unterhaltungsmedien als wertlos, basierend auf einer unterkomplexen Anwendung von so etwas wie der Kritischen Theorie.


    Wenn du über etwas völlig anderes reden wolltest (ich kaufe dir das ehrlich gesagt basierend auf deiner ersten Antwort nicht ab), bitte, aber dann kannst du nächstes Mal auch schlicht darauf verzichten, mich zu zitieren und mich zu adressieren, wenn du gar nicht über das reden willst, was ich ausgesagt habe.


    Edit: Und mit Verlaub und bei allem gebotenen Respekt, aber Creatorn, spezifisch Creatorn in einer oft prekären Branche wie der Unterhaltungsindustrie im Allgemeinen und der Animationsindustrie im Besonderen zu sagen "Ja, aber ihr arbeitet halt auch für Disney" ist ziemlich mies. Was sollen sie machen, ihre Jobs, die ihnen halt trotzdem noch irgendwo Spaß machen, einfach quitten? Wer hier wirklich helfen möchte, würde sich für bessere Bezahlungen und Arbeitsbedingungen einsetzen (oder dafür, den Konzern allgemein zu zerschlagen, whatever) und es nicht noch zu einem impliziten Vorwurf an die Leute selbst stricken, dass sie bei einem Konzern arbeiten.

  • Evangelischer Theologieprofessor: Begriff "Homophobie" ist diskriminierend
    Prof. Dr. Werner Thiede beklagt sich, dass "Kritiker gleichgeschlechtlicher Praxis" heute durch den Begriff "Homophobie" genauso diskriminiert werden wie…
    www.queer.de


    Das muss wohl diese "tolerante und moderne evangelische Kirche" sein von der ständig von Protestant*innen geredet wird, diese ständige Täter-Opfer-Umkehr von Homohasser*innen, Transhasser*innen, Rassist*innen etc. kotzt mich nur noch an.

  • Es ist egal wer der eigentliche Creator ist und weshalb du dir eine DVD, eine Kinokarte oder Merch kaufst, du unterstützt Disney dennoch.

    Warum verschiebst du jetzt schon wieder, worum es geht? Es geht darum, Repräsentation als per se wertlos zu charakterisieren, nur weil sie etwa von Disney kommt, und dabei eben nicht das Herzblut zu berücksichtigen, dass die kreativen Leute dahinter da reingesteckt haben. Es geht nicht darum, den Disney-Konzern zu unterstützen oder nicht.

    Es geht nicht darum, aber es passiert dennoch, weil du trotzdem einen scheiß Konzern unterstützt, egal was dein Grund dafür ist.

    Und wie gesagt kannst du das gerne tun. Ich unterstütze in mancher Hinsicht Mappa, obwohl ich weiß wie sehr die Leute wie Wage Slaves behandelt werden, und leider auch Netflix.

    Du oder jemand anderes gibst Disney dann willentlich Geld dafür, in solchen Fällen speziell im Austausch für Repräsentation, dass es weiterhin scheiße sein kann. Das ist halt Fakt.


    Und natürlich sollen Directors, die für Disney arbeiten, nicht ihren Job aufgeben (oder sie "müssen" nicht bzw. ist das mir egal, ob sie es tun oder nicht), aber gleichzeitig find ich es zumindest nachvollziehbar, auch wenn es dir nun nicht unbedingt gefällt oder du es mies findest, eine Person dafür zu kritisieren, dass sie für gewisse Unternehmen arbeitet.


    Ist halt auch schwer sich von außen für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen, während man ihnen gleichzeitig Geld gibt. Einem Konzern Geld zu geben ist gleichbedeutend mit "ich finde es okay, was ihr tut" und dann muss man eben damit leben oder sich bewusst sein, dass man dieses Signal aussendet.



    Und bevor du es wieder falsch verstehst: Ich beziehe mich explizit auf die pauschale Verurteilung von Repräsentation spezifisch in Unterhaltungsmedien als wertlos, basierend auf einer unterkomplexen Anwendung von so etwas wie der Kritischen Theorie.

    Natürlich sollte man es nicht pauschalisieren, aber es ist halt so, dass man dann willentlich verschiedene, beschissene Unternehmen und / oder Producers unterstützt, weil sie im Allgemeinen gute Medien produzieren, die einem gefallen, und im Speziellen, weil sie Repräsentation in ihre Medien hineinschreiben.


    Ich find's halt nur konsequent. Wenn ich Harry Potter-Fans dafür kritisiere, dass sie mit einem Neukauf des Spiels Rowling unterstützen, selbst wenn sie selbst keine Terfs sind, dann muss ich mich konsequenterweise selbst dafür kritisieren, dass ich zb Netflix und Mappa unterstütze oder andere Leute, die Disney unterstützen oder meine Mutter dafür, dass sie Nespressocafe kauft.

    Es ist eigentlich auch egal welchen Grund man hat. Am Ende landet dein Geld nunmal bei beschissenen Leuten / Unternehmen.



    Wenn du über etwas völlig anderes reden wolltest (ich kaufe dir das ehrlich gesagt basierend auf deiner ersten Antwort nicht ab), bitte, aber dann kannst du nächstes Mal auch schlicht darauf verzichten, mich zu zitieren und mich zu adressieren, wenn du gar nicht über das reden willst, was ich ausgesagt habe

    Oft ist es aber nunmal so, dass man sich nur mit einem Teil des Posts auf jemanden bezieht.

  • dann muss ich mich konsequenterweise selbst dafür kritisieren, dass ich zb Netflix und Mappa unterstütze

    Klingt aber auch ein bisschen nach Gewissensberuhigung. Was ist Kritik wert, wenn aus ihr keine Konsequenzen folgen? Finde, man sollte das nicht zu sehr auf den Endverbraucher abwälzen, auch wenn awareness schaffen und Alternativen etablieren durchaus geboten ist. Das ist so wie mit dem ökologischen Fußabdruck, der im Endeffekt nur eine Methode von Ölkonzernen war, die Verantwortung auf den Endverbraucher abzuwälzen, wissend, dass dieser mangels Alternativen sowieso kaum etwas daran ändern wird.


    Man wird den Kapitalismus nicht besiegen können, ohne ihn zugleich zu bedienen. Selbst wenn du nur von freiwilligen Spenden für deine aktivistische Arbeit lebst, wird das Geld der Spender in kapitalistischen, auf Profitmaximierung ausgerichteten Unternehmen erwirtschaftet worden sein, die es in der Wertschöpfungskette vielleicht nicht so genau genommen haben mit sozialen Werten oder gar Menschenrechten.

  • Ich find's halt nur konsequent. Wenn ich Harry Potter-Fans dafür kritisiere, dass sie mit einem Neukauf des Spiels Rowling unterstützen, selbst wenn sie selbst keine Terfs sind, dann muss ich mich konsequenterweise selbst dafür kritisieren, dass ich zb Netflix und Mappa unterstütze oder andere Leute, die Disney unterstützen oder meine Mutter dafür, dass sie Nespressocafe kauft.

    Es ist eigentlich auch egal welchen Grund man hat. Am Ende landet dein Geld nunmal bei beschissenen Leuten / Unternehmen.

    Bei der Harry Potter-Debatte geht es ja hauptsächlich um die Transfeindlichkeit von Rowling. Da in ihren Produkten allerdings (afaik) keinerlei Repräsentation von Transmenschen vorkommt, verstehe ich da den Gedankengang, dass man Harry Potter meiden sollte, wenn man Transfeindlichkeit nicht unterstützen möchte.
    Wenn nun aber ein Konzern in der Unterhaltungsindustrie, der zuvor für eine feindliche Handlung bekannt war, plötzlich anfängt, diskriminierte Gruppen in seinen Werken zu repräsentieren, finde ich das grundsätzlich erstmal begrüßenswert. Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung und wenn sich das am Erfolg des Produkts messen lässt, findet vielleicht auch in den oberen Etagen ein Umdenken statt, dass LGBTQ+-Freundliches Verhalten vielleicht doch gar nicht so schlecht ist. Ja die Motivation wird aus kapitalistischen Gründen erfolgen und ja, hinter den Kulissen findet vermutlich noch immer Diskriminierung statt. Daher muss auf so einen ersten richtigen Schritt auch irgendwann der nächste erfolgen, der darin besteht die inneren Strukturen umzukrempeln und die Werte aus den Filmen auch wirklich zu leben. Ich vermute dieser zweite Schritt wird wahrscheinlicher, wenn die Fronten nicht von vornherein komplett verhärtet sind.

    Ein weiterer Vorteil von Repräsentation in Unterhaltungsmedien ist, dass sie - unabhängig davon, wie die Ansichten des produzierenden Unternehmens tatsächlich lauten - sie in der Lage sind, das Denken in der Gesellschaft zu ändern und für mehr Akzeptanz und Toleranz sorgen können. In die andere Richtung geht das natürlich genauso, was Disney uA durch die negative Darstellung von Transmenschen in der Vergangenheit leider bewiesen hat, deswegen muss natürlich jede Repräsentation auch auf ihre Botschaft hin untersucht werden.




    https://www.queer.de/detail.php?article_id=42958


    Das muss wohl diese "tolerante und moderne evangelische Kirche" sein von der ständig von Protestant*innen geredet wird, diese ständige Täter-Opfer-Umkehr von Homohasser*innen, Transhasser*innen, Rassist*innen etc. kotzt mich nur noch an.

    Ich habe mal die Original-Quelle rausgesucht, weil ich irgendwie nicht glauben wollte, dass es hierzulande ernsthaft relevante Menschen gibt, die der Meinung sind, dass "homosexuellenfeindliche Personen heute praktisch das gleiche Schicksal [wie Homosexuelle in der Vergangenheit] erwarte."


    Aber naja...

    Der bekannte Umstand, dass Homosexuellen über lange Zeit hierzulande hin­sichtlich ihrer Menschenrechte übel mitgespielt wurde, ist zweifellos höchst bedauerlich. Er rechtfertigt aber nicht eine Entwicklung, die langsam in gegenteilige Richtung zu gehen droht. Wieder werden Mitmenschen an den Pranger gestellt oder jedenfalls als hoch­peinlich ausge­geben – doch nun sozusagen auf der anderen Seite.

    "Übel mitgespielt" ist ein ziemlich widerlicher Euphemismus, für Verfolgung, Folter und Misshandlung, aber das nur so am Rande. Er spricht die ganze Zeit von einer notwendigen Unterscheidung zwischen sachlicher und unsachlicher Kritik an Homosexualität. Bis heute konnte mir noch niemand eine sachliche Kritik gegen Homosexualität nennen und da es die in meinen Augen auch nicht gibt, ist wohl sämtliche Kritik unsachlich und nun doch homophob - oopsie. ¯\_(ツ)_/¯


    An anderer Stelle spricht er davon, dass mancheiner den Wortteil "homo" ja auch aus dem Lateinischen mit "Mensch" übersetzen könnte und somit "unterstellt der Ausdruck „homophob“ [...] für manche Ohren missverständlich [...] so etwas wie Menschen­feindschaft."

    Ich will der These "homophob = menschenfeindlich" eigentlich gar nicht groß widersprechen, aber es wird halt komplett verkannt, dass der zweite Teil des Wortes genauso wie der erste aus dem Griechischen kommt und eine lateinische Übersetzung daher offensichtlich falsch ist. Wenn man wirklich solch schwache Argumente braucht, um die eigene Position zu begründen, kann halt echt nicht viel dahinterstecken.

  • Ich find's halt nur konsequent. Wenn ich Harry Potter-Fans dafür kritisiere, dass sie mit einem Neukauf des Spiels Rowling unterstützen, selbst wenn sie selbst keine Terfs sind, dann muss ich mich konsequenterweise selbst dafür kritisieren, dass ich zb Netflix und Mappa unterstütze oder andere Leute, die Disney unterstützen oder meine Mutter dafür, dass sie Nespressocafe kauft.

    Es ist eigentlich auch egal welchen Grund man hat. Am Ende landet dein Geld nunmal bei beschissenen Leuten / Unternehmen.

    Bei der Harry Potter-Debatte geht es ja hauptsächlich um die Transfeindlichkeit von Rowling. Da in ihren Produkten allerdings (afaik) keinerlei Repräsentation von Transmenschen vorkommt, verstehe ich da den Gedankengang, dass man Harry Potter meiden sollte, wenn man Transfeindlichkeit nicht unterstützen möchte.
    Wenn nun aber ein Konzern in der Unterhaltungsindustrie, der zuvor für eine feindliche Handlung bekannt war, plötzlich anfängt, diskriminierte Gruppen in seinen Werken zu repräsentieren, finde ich das grundsätzlich erstmal begrüßenswert. Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung und wenn sich das am Erfolg des Produkts messen lässt, findet vielleicht auch in den oberen Etagen ein Umdenken statt, dass LGBTQ+-Freundliches Verhalten vielleicht doch gar nicht so schlecht ist. Ja die Motivation wird aus kapitalistischen Gründen erfolgen und ja, hinter den Kulissen findet vermutlich noch immer Diskriminierung statt. Daher muss auf so einen ersten richtigen Schritt auch irgendwann der nächste erfolgen, der darin besteht die inneren Strukturen umzukrempeln und die Werte aus den Filmen auch wirklich zu leben. Ich vermute dieser zweite Schritt wird wahrscheinlicher, wenn die Fronten nicht von vornherein komplett verhärtet sind.

    Ein weiterer Vorteil von Repräsentation in Unterhaltungsmedien ist, dass sie - unabhängig davon, wie die Ansichten des produzierenden Unternehmens tatsächlich lauten - sie in der Lage sind, das Denken in der Gesellschaft zu ändern und für mehr Akzeptanz und Toleranz sorgen können. In die andere Richtung geht das natürlich genauso, was Disney uA durch die negative Darstellung von Transmenschen in der Vergangenheit leider bewiesen hat, deswegen muss natürlich jede Repräsentation auch auf ihre Botschaft hin untersucht werden.

    Ich meine, mir ging's allgemein drum, dass man sein Geld immer noch bei einem Unternehmen lässt, das eben scheiße ist und man das nicht unbedingt schönreden kann.



    Sicher ist die Repräsentation an sich aber willkommen, zumindest manches an Repräsentation, wenn diese ehrlich gemeint und gut geschrieben ist.

    Muss sagen, dass ich so einiges auch einfach nicht gut fand, oder ich manches persönlich nicht brauchen würde. Zum Beispiel all das Queer-Drama, das in den letzten Jahren rausgekommen ist und queere Menschen an den jeweiligen Streamingdienst binden soll.


    Sowas wie Heartstopper oä. ist soweit ganz nett, was ich gesehen habe, aber es ist halt trotzdem noch SEHR Tenniedrama imo und dazu noch eines dieser Queerdrama, in dem sich mir bisher zu vieles im Leben der Charaktere ums Queersein und Romanzen gedreht hat. Genauso wie bei der Becoming Charlie-Serie oä.

    Finde das persönlich halt dann echt anstrengend und nervig, aber gut, manche LGBT Leute mögen das anscheinend doch, sonst würde es nicht immer und immer produziert werden.


    Ich kann aber auch allgemein bei Heteropaare oftmals mehr mit Paaren anfangen, die nur angedeutet werden, als wenn sie ausgeschrieben werden und sich viel zu viel Screentime um das Paar als Paar dreht.

    ... und das ist jetzt vielleicht auch "Unpopular Opinion", aber oft find ich "Queerbaiting" oder angedeutetes Queersein besser geschrieben und ich mag im Verhältnis viel mehr Couples, die nur angedeutet sind, als ausgeschriebene, queere Paare. Weil's halt mehr Raum für Charaktisierung lässt und tiefere Beziehungen ermöglicht, als dann typische Romance-Tropes rauszuholen, oder sich zu viel der Persönlichkeit des Charakters um das Paar oder allgemein um das Queersein dreht, also es nicht eher Fußnote ist.


    Aber wie gesagt... es kommt bei so einigen LGBT Leuten eben auch an und ich will das auch keinen "nehmen", aber ich persönlich mag es nicht so sehr. Vielleicht bin ich auch zu alt für irgendwelche Selbstfindungsdramen und co. ^^'

    Wird eben trotzdem deshalb gemacht, um genau dieses Publikum an sich zu binden.



    dann muss ich mich konsequenterweise selbst dafür kritisieren, dass ich zb Netflix und Mappa unterstütze

    Klingt aber auch ein bisschen nach Gewissensberuhigung. Was ist Kritik wert, wenn aus ihr keine Konsequenzen folgen? Finde, man sollte das nicht zu sehr auf den Endverbraucher abwälzen, auch wenn awareness schaffen und Alternativen etablieren durchaus geboten ist. Das ist so wie mit dem ökologischen Fußabdruck, der im Endeffekt nur eine Methode von Ölkonzernen war, die Verantwortung auf den Endverbraucher abzuwälzen, wissend, dass dieser mangels Alternativen sowieso kaum etwas daran ändern wird.


    Man wird den Kapitalismus nicht besiegen können, ohne ihn zugleich zu bedienen. Selbst wenn du nur von freiwilligen Spenden für deine aktivistische Arbeit lebst, wird das Geld der Spender in kapitalistischen, auf Profitmaximierung ausgerichteten Unternehmen erwirtschaftet worden sein, die es in der Wertschöpfungskette vielleicht nicht so genau genommen haben mit sozialen Werten oder gar Menschenrechten.

    Das ist natürlich so, aber trotzdem kann man sein eigenes Konsumverhalten dennoch immer wieder hinterfragen.


    Bei Unterhaltungsmedien ist es nunmal für alle schwerer etwas Neues zu suchen, weil man emotional an bestimmte Werke gebunden ist und deswegen ist es halt schwer Alternativen für Animestudios, von denen fast alle außer KyoAni mies sind (und KyoAni mag ich inhaltlich nicht so sehr), oder Streamingdienste wie Netflix zu suchen, die eben die Serien haben, die ich sehen möchte.

    Aber zumindest geht's bei Nahrungsmitteln oder zb Plastikverbrauch etwas leichter sich eine Alternative zu suchen.


    Die Hauptschuld liegt natürlich bei den Konzernen selbst, aber egal ob's um Verbrauchsprodukte oder Unterhaltungsmedien geht, man drückt im Kapitalismus seine Meinung halt vor allem mit Geld aus.

  • Mehrfach abgelehnter schwuler Asylbewerber aus Algerien scheitert vor Gericht
    Das Verwaltungsgericht Frankfurt will einen schwulen Mann nach Algerien abschieben. In dem Verfolgerstaat müssten schließlich auch Heterosexuelle ins…
    www.queer.de


    > ein schwuler Mann und Aktivist aus Algerien (Land meines Vaters) flieht aus Algerien vor Verfolgung, Gefängnissstrafe (in Algerien kann Mensch für schwulen oder lesbischen Sex mehrere Jahre ins Gefängnis geschickt werden) und Tod (auch in Algerien sind z. B. islamistische Gruppen insbesondere in Atlas Gebirge und an der Grenze zu Libyen und Mali aktiv)

    > Algerien wurde dank CDU trotz Verfolgung von gerade LGBTQIAP+ und sonstiger politischer Verfolgung als "sicheres Herkunftsland" eingestuft

    > BAMF hat den Antrag auf Asyl mehrmals abgelehnt als dieses von der CDU geführt wurde

    > Verwaltungsgericht in Frankfurt lehnt Klage mit der Begründung ab, "dass auch Heterosexuell in Algerien ins Gefängnis müssen"


    Solche Urteile zeigen den Rassismus und die Queerfeindlichkeit deutscher Gerichte und deutschen Behörden sehr deutlich auf und wie die Judikative und Exekutive in Deutschland nach 1945 "entnazifiziert wurde: Gar Nicht. Deutschland stellt sich nun seit 2013 schon gegen ein Urteil des europäischen Gerichtshofs, wonach verfolgte LGBTQIAP+ EU-Weit Recht auf Asyl haben. Warum die Umsetzung von Deutschland blockiert wird? Dank rassistischen AFD Fans und vielen CDU-Wähler*innen, die sich ein Deutschland wie in den 1950er und Anfang 1960er oder auch ganz offen Hitler Deutschland zurückwünschen.

  • Kennen das die anderen AFAB non-binary Folks, dass euer Hirn in der Früh auswürfelt, ob man heute mit sich zufrieden ist oder nicht?

    An manchen Tagen denk ich mir: "Wow, Brüste toll, machen so eine schöne Silhouette!" Vor allem will ich dann auch eher was Figurbetonenderes tragen.

    An anderen Tagen denk ich mir: Hmmm. :( besser den etwas engeren Sport-BH tragen (Binder hab ich leider immer noch nicht ^^').


    Meine Therapeutin hat mich gefragt, ob ich gerne eine Mastektomie durchführen lassen würde, weil ich auch erzählt habe, ich hab eben an der Hälfte der Tagen was an meinem Körper falsch gefunden und wusste damals nie nicht so richtig was.

    Dann hab ich mehr Sport gemacht und so, weil ich dachte, ich würde dann zufriedener sein. Und ich meine ja, ist teilweise ja auch so. Wenn man regelmäßig etwas Sport ist man immer zufriedener mit sich, weil man sich einfach besser fühlt, aber das war nicht mein eigentliches Problem.


    Ich hab mal geantwortet, dass ich es nicht weiß und mir die Antwort noch gut überlegen werde, weil mir die weibliche Silhouette an anderen Tagen wiederrum ziemlich gefällt.

    Man kann's zwar abbinden oder eben mit einem guten Sport-BH flacher machen, an den Tagen an denen es nicht so ist, aber ohne Klamotten sieht man aus wie zuvor.


    Ironischerweise hat es langsam begonnen klick zu machen, als ich mit Cosplay begonnen habe und ich einen männlichen Charakter gecosplayed habe für den ich dann einen enger anliegenden Sport-BH als sonst getragen habe. Ich kenne zwei andere Cosplayer ziemlich gut bei denen es ebenfalls so war lol.

  • Kennen das die anderen AFAB non-binary Folks, dass euer Hirn in der Früh auswürfelt, ob man heute mit sich zufrieden ist oder nicht?

    Jeden Tag aufs neue. Hab letztens mit eine"r non binary Freund*in gescherzt, dass das rumzupfen am T-Shirt wenn einem die Brüste zu sehr abfucken einfach ein universelles AFAB trans Symbol ist haha. Besonders wenn man Rucksäcke trägt, betonen die immer die Brüste so e.e

    Manchmal kann ich M T-Shirts ohne Probleme tragen und manchmal fühle ich mich damit komplett unwohl. Ich freue mich daher schon auf den Winter, wenns eh wieder nur Hoodies und Pullover gibt und man nichts mehr sieht. Aber zu Hause, wenn ich oben ohne rumlaufe, hab ich halt gar keine Probleme eigentlich. Habt ihr das? :O


    Eine Brust OP kommt für mich auf jeden Fall nicht in Frage. Das ist sowas permanentes, das ich unter Umständen bereuen könnte und das macht mir irgendwie auch Angst. Plus Geschichten, wo Leuten die Brustwarzen abgefallen sind :flinch:

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • Kennen das die anderen AFAB non-binary Folks, dass euer Hirn in der Früh auswürfelt, ob man heute mit sich zufrieden ist oder nicht?

    Von dem Gefühl kann ich quasi ein Lied singen lol.


    Ich hatte ja vor mehr als einem halben Jahr meine Mastek, also hat sich das bei mir mittlerweile erledigt, aber damals war das ein Problem, was mich oft gequält hat.


    Seitdem meine Brüste weg sind, hab ich sie allerdings noch kein einziges Mal vermisst. Mittlerweile hab ich fast schon die Vermutung, dass ich mir das an manchen Tagen eingeredet hab, dass ich sie gut an mir finde xD. Einfach um mir das Leben etwas leichter zu machen.


    Aber zu Hause, wenn ich oben ohne rumlaufe, hab ich halt gar keine Probleme eigentlich. Habt ihr das?

    Das hier kann ich zb absolut nicht unterschreiben. Immer wenn ich obenrum nackt war, hab ich mich vor mir selber geekelt. Ohne BH sahen die Brüste halt auch gefühlt doppelt so groß aus wie mit. An und für sich find ich Oberweite ja echt schön, aber an mir hat das immer gleich sehr negative Emotionen ausgelöst xD. Dann doch lieber an anderen.


    Meine Narben verblassen nun auch langsam immer mehr und jedes mal wenn ich mich in nem Spiegelbild sehe, freu ich mich meine flache Brust zu sehen. Sollte ich sie irgendwann aus irgendeinem Grund vermissen, kann ich mir ja so cosplay-boobs kaufen. Auch wenn ich irgendwie bezweifel, dass das der Fall sein wird lol.

  • Aber zu Hause, wenn ich oben ohne rumlaufe, hab ich halt gar keine Probleme eigentlich. Habt ihr das? :O


    Eine Brust OP kommt für mich auf jeden Fall nicht in Frage. Das ist sowas permanentes, das ich unter Umständen bereuen könnte und das macht mir irgendwie auch Angst. Plus Geschichten, wo Leuten die Brustwarzen abgefallen sind :flinch:

    Kommt drauf an. Deswegen zögere ich ja zu sagen, weil ich sie an der Hälfte der Tage mag... glaube ich, falls ich es mir nicht auch einrede. Bin mir da nicht sicher, obwohl mir halt an manchen Tagen die weibliche Form ziemlich gut gefällt.


    Naja, beim Letzten... zu jeder OP und medizinischen Behandlungen gibt es doch Horrorgeschichten über Ausnahmefälle. Bei manchen Komplikationen nach OPs ist es sicher auch so, dass sich die Leute nicht an die Pflegeanleitung des behandelnden Mediziners gehalten haben.



    Das freut mich, dass es für dich so gut lief. :heart: