Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Es ging mir nicht darum, dass Anti-Trans Gesetze entstehen würden, weil so viel Trans-Pornos geschaut werden (hätte das besser ausdrücken sollen im vorherigen Post, ist natürlich Blödsinn wie bei den Killerspielen) sondern eher darum, ob zumindest ein Teil des Anstiegs des Konsums durch mehr Trans-Hasser*innen kommt, die dies fetischisieren nachdem sie schon zuvor gerade durch all den Medienhass und Hetze von Politiker*innen aus allen möglichen Lagern ihren Hass (der womöglich vorher schon da war) verstärkt haben / radikalisiert wurden, oder ob vor allem die allgemeine größere Sichtbarkeit von Trans zu dem drastischen Anstieg die letzten Jahre führt. Wäre schon interessant, wenn es dazu eine gute Studie gäbe, gerade im Bezug auf Hasskriminalität.


    Das Pornos für diverse Trans Menschen die einzige sichere Einnahmequelle ist in dieser transfeindlichen Welt weiß ich, evtl. auch so ein Grund warum gerade ein Republikaner so typisch konservativ puritanisch versucht Pornos im Internet zu verbieten.

  • Joa, wenn man auf Dauer so extrem fetischisiert wird, hat das halt gewisse Auswirkungen darauf wie man wahrgenommen wird, vor allem da sich der meiste Porn an cis Männer richtet und von diesen gemacht wurde, sich dann oft nicht drum kümmert wie man die Menschen, die man grad derart fetischisiert, darstellt.


    Bevor man mir vorwirft ich würde den meisten Porn verabscheuen... dann hat man absolut Recht damit lol, also zumindest jene, die so extrem unter dem typischen Male Gaze gedreht sind. Es gibt halt einen Unterschied zwischen normaler Erotik und Filmen, die Menschen als Objekte darstellen.


    Es trägt nunmal dazu bei, dass man queere Menschen als "gegen die Natur, kann man sich aber wenigstens zum Aufgeilen grad noch so geben" ansieht. Und hey, in einer Bar (vor mehreren Jahren tho) wurden eine Freundin und ich von einem random Gorilla als "ihr seht aus wie meine Pornolesben höffhöff" beschrieben, weil wir dafür halt mehr geschminkt waren und alles, urgh. Was sonst geht so einem Gorilla dann durch den Kopf als dass lesbische Frauen, oder Personen, die er dafür hält, nichts anderes als Objekte sind, die ihn bespaßen sollen.


    Und was denkst du, wieso gerade solche Leute auch von ace Menschen nichts halten, gerade von weiblich gelesenen ace Menschen. Die sind nunmal nicht sexuell für sie verfügbar, nichtmal potentiell und nichtmal zum Zusehen. Da kommen dieselbe Sprüche wie bei lesbischen Frauen like "du brauchst halt mal einen ordentlichen Mann, höffhöff."

  • Es trägt nunmal dazu bei, dass man queere Menschen als "gegen die Natur, kann man sich aber wenigstens zum Aufgeilen grad noch so geben" ansieht.

    Ja, und halt auch Frauen generell, weil ja nicht nur queere Personen in Mainstream-Pornographie objektifiziert werden.


    Abeits davon: Ich finde den Vergleich zu Shooter-Videospielen etwas holprig, ehrlich gesagt, und möchte meine Gedanken dazu etwas ausführen, mal unabhängig zum konkreten Beispiel mit der Trans-Pornographie (ich weiß, dass der Vergleich in Bezug auf diese konkrete Thematik gemacht wurde und ich ihn jetzt etwas in der Scope erweitere, aber ich finde es trotzdem wichtig, das anzusprechen).


    Jedenfalls: die Inhalte von diesen Videospielen sind nicht real. Es wird kein Filmmaterial gezeigt, wo reale Menschen brutal ermordet werden, sondern es ist inhaltlich klar, dass es sich dabei um ein paar Verts in einer virtuellen 3D-Umgebung handelt. Die kann natürlich beliebig realistisch gestaltet sein, aber im Endeffekt ist es fake.


    Bei Mainstream-Pornographie ist das anders. Das sind reale Menschen, die eine der privatesten körperlichen Grenzen überschreiten (tw. müssen), die auf sozialer Ebene existiert, in vielen Fällen, um davon Essen und Unterkunft zahlen zu können, und in vielen Fällen unter Druck, tw. sogar Zwang, und oft ohne angemessene Rücksichtnahme auf ihre persönlichen Grenzen. Diese so produzierten Bilder von realen Personen werden dann großflächig von der Gesellschaft konsumiert. Mmn. kann das definitiv Konsequenzen auf die Gedanken & Einstellungen des Publikums haben, während ich ähnliche Mechanismen bei Videospielen für deutlich weniger problematisch halte, eben vor allem, weil es da alles fake ist.


    Ich mein. Im Endeffekt wird durch Mainstream-Pornographie sichergestellt, dass insbesondere cis Männer (aber natürlich effektiv alle Menschen, das ist nur die größte Konsumentengruppe) immer und überall visuell uneingeschränkten Zugang zu hochsexualisierten, realen (hauptsächlich) weiblichen Körpern aller Formen haben; imho kann das schon in gewisser Weise zu Gedanken beitragen, dass Frauen eben für sexuelle Gratifikation existieren würden, oder generell dem Publikum gegenüber in allen Belanken zugänglich sein sollten, gerade wenn der individuelle Konsum sehr hoch ist.


    Ich finde insgesamt, dass man den Mainstream-Konsum von Pornographie auch aus Pro-Sexwork-Perspektive sehr kritisch hinterfragen sollte, und zwar mehr als das bisher selbst in vielen linken und progressiven Kreisen der Fall ist. Mainstream Pornographie ist entmenschlichend. Es gibt haufenweise andere Formen von erotischem Content, in dem die Akteure nicht objektifiziert werden und der trotzdem z.B. durch Sexarbeit entstehen könnte. So oder so würde ich aber die Kritik bei der Thematik an die Konsument*innen (und gegebenenfalls Prozudent*innen und Vertriebsplattformen) richten und nicht an die Arbeiter*innen.

  • Bei Mainstream-Pornographie ist das anders. Das sind reale Menschen, die eine der privatesten körperlichen Grenzen überschreiten (tw. müssen), die auf sozialer Ebene existiert, in vielen Fällen, um davon Essen und Unterkunft zahlen zu können, und in vielen Fällen unter Druck, tw. sogar Zwang, und oft ohne angemessene Rücksichtnahme auf ihre persönlichen Grenzen. Diese so produzierten Bilder von realen Personen werden dann großflächig von der Gesellschaft konsumiert. Mmn. kann das definitiv Konsequenzen auf die Gedanken & Einstellungen des Publikums haben, während ich ähnliche Mechanismen bei Videospielen für deutlich weniger problematisch halte, eben vor allem, weil es da alles fake ist.


    Ich mein. Im Endeffekt wird durch Mainstream-Pornographie sichergestellt, dass insbesondere cis Männer (aber natürlich effektiv alle Menschen, das ist nur die größte Konsumentengruppe) immer und überall visuell uneingeschränkten Zugang zu hochsexualisierten, realen (hauptsächlich) weiblichen Körpern aller Formen haben; imho kann das schon in gewisser Weise zu Gedanken beitragen, dass Frauen eben für sexuelle Gratifikation existieren würden, oder generell dem Publikum gegenüber in allen Belanken zugänglich sein sollten, gerade wenn der individuelle Konsum sehr hoch ist.


    Ich finde insgesamt, dass man den Mainstream-Konsum von Pornographie auch aus Pro-Sexwork-Perspektive sehr kritisch hinterfragen sollte, und zwar mehr als das bisher selbst in vielen linken und progressiven Kreisen der Fall ist. Mainstream Pornographie ist entmenschlichend. Es gibt haufenweise andere Formen von erotischem Content, in dem die Akteure nicht objektifiziert werden und der trotzdem z.B. durch Sexarbeit entstehen könnte. So oder so würde ich aber die Kritik bei der Thematik an die Konsument*innen (und gegebenenfalls Prozudent*innen und Vertriebsplattformen) richten und nicht an die Arbeiter*innen.

    Eben das.


    Man teilt im Allgemeinen die Ansicht, dass Male Gaze und Fetischierung scheiße sind und dass Medienrepräsentation eine Auswirkung darauf hätten wie Menschen gesehen werden ... aber kaum geht es um Pornographie und Sexwork ist das plötzlich alles "sex positive", was in anderen Medien und Lebensbereichen kritisiert wird. Sprich wenn trans oder andere Personen in einem nicht-pornographischen Werk so dargestellt werden würden wie in Mainstreampornographie, gäb's auch wesentlich mehr Kontra dagegen.

    Auch wenn es noch so sehr in den Male Gaze reinhämmert wie sonst eigentlich nichts, was in den Mainstreammedien vorherrscht. Das ist mir nun schon seit längerem aufgefallen und in einem etwas größeren Stil, nicht nur bei Einzelpersonen.


    Mal davon abgesehen, dass unsere Gesellschaft unglaublich übersexualisiert ist und man es aufrecht erhält, dass genau das weiterhin als Normalität betrachtet wird, muss die ART wie Pornographie dargestellt wird immer kritisch betrachtet werden, nicht dass überhaupt erotische Darstellungen existieren, und dass in diesen oft Fetischisierung von Frauen und queeren und POC Personengruppen stattfindet sowie ungesunde Machtverhältnisse oder fehlender Consent zusätzlich normalisiert werden.


    Das ist jetzt nichtmal nur in der "Male Gaze-Pornographie" der Fall, sondern auch in Darstellungen, die von sonstigen Personengruppen erschaffen wurden. Andere Personengruppen sind auch nicht davor gefeilt Fetischisierungen und fehlenden Consent zu idealisieren.

    Ich meine, gibt ja auch einige lesbische Frauen, die andere weiblich gelesene Personen objektifizieren oder trans oder nicht-binäre Personen, die das bei anderen tun, einfach nur weil es ihnen wichtiger ist, was sie selbst antörnt, als wer die andere Person ist und wie es ihr damit geht, und weil sie diese gesellschaftlichen Strukturen so sehr verinnerlicht haben, dass man sich von anderen nehmen darf was man will.

    Gibt sonst auch genug Heterofrauen, die dann Fantasien davon niederschreiben, wie eine Protagonistin einen Kontrollfreak trifft, der sie beherrscht. Eben weil es sozial erlernt ist, dass missbrauchendes Verhalten ein Ausdruck von angeblicher Liebe sei und das ist dann genauso kritisch zu hinterfragen.


    Es herrscht bei diesen Themen in manchen Kreisen plötzlich halt eine ziemlich unkritische Meinung vor, bei denen drauf vergessen wird welchen Kurs man sonst fährt. Sobald es um Erotik und co. geht, wird dann alles mit "ist aber sex positive" abgetan und joa... nein, Leute als Objekte anzusehen bzw. abzubilden ist nicht sex positive. 🤷🏻‍♀️

    Also mal davon abgesehen... nein, das bin ich nicht und werd ich nie sein und die Mehrheitsgesellschaft geht mir einfach nur am Arsch damit lol, ich kann bis auf paar Ausnahmen (entweder in negativer oder positiver Richtung) eben höchstens versuchen etwas neutral zu sein, aber auch wenn man das ausnimmt: Fetischisierung muss immer kritisiert werden, egal um welches Medium es geht.

    Bzw. wenn es eine Darstellung ist, die nicht auf Augenhöhe stattfindet und damit eine Gruppe objektifiziert, muss es immer kritisiert werden.


    Und warum sind denn wohl der Großteil derjenigen, die die Arbeit von Sexworks in Anspruch nehmen, cis Männer sind, und manche scheren sich nicht drum ob die Person das überhaupt freiwillig macht. Eben weil die gesellschaftliche Ansicht da ist, dass für diese Leute alles Erwünschte und was man sich grad in den Kopf gesetzt hat, für die eigenen Bedürfnisse available sein soll (also zumindest von denen, die es in Anspruch nehmen).

    Es ist heutzutage für Leute, die unverbindlichen Sex wollen, auch unglaublich leicht an welchen ranzukommen, privat und ohne dafür zu bezahlen, ja auch für cis Männer. Es sei denn natürlich diese Typen sind Creeps und Arschlöcher. Es wird sich dann gerne auf das Aussehen ausgeredet und whatnot, aber die keinen unentgeltlich erhaltenen Sex bekommen können, sind eben fast nur Creeps, die nicht an Hookups rankommen, obwohl sie welche haben wollen.

    Werden nicht alle sein, aber wieso sollte man Sexworker aufsuchen, wenn man einfach in einen Club gehen oder sich auf Tinder anmelden könnte.


    Sexwork auf freiwilliger Basis ist etwas anderes, aber wie möchte man das von außen wissen, ob die Person nicht durch ihre Lebensumstände dahineingedrängt worden ist, genauso wie man es bei Porn nie wissen kann. Selbst wenn ich nun sexueller wäre und nicht nur ab

    und zu cute erotische FFs / FAs geben würde, kann man bei vielen realen Personen nichtmal wissen, ob die überhaupt mindestens 18 und / oder freiwillig darin sind. Es ist halt bekannt, dass manche wesentlich älter geschminkt sind, manche wesentlich jünger (was besonders iffy ist, wieso sollte man jemanden extra kindlich darstellen, wenn man auf erwachsene Körper und Personen stehen würde).

    Es riecht halt auch sehr fishy, wenn ein großer Teil des Klientels bei Sexwork cis Männer sind.



    Ich finde insgesamt, dass man den Mainstream-Konsum von Pornographie auch aus Pro-Sexwork-Perspektive sehr kritisch hinterfragen sollte, und zwar mehr als das bisher selbst in vielen linken und progressiven Kreisen der Fall ist. Mainstream Pornographie ist entmenschlichend. Es gibt haufenweise andere Formen von erotischem Content, in dem die Akteure nicht objektifiziert werden und der trotzdem z.B. durch Sexarbeit entstehen könnte. So oder so würde ich aber die Kritik bei der Thematik an die Konsument*innen (und gegebenenfalls Prozudent*innen und Vertriebsplattformen) richten und nicht an die Arbeiter*innen.

    This. Und die meisten Leute, die trans Menschen fetischisieren und immer nur dieses Bild zu sehen bekommen, werden nunmal Mainstreampornographie konsumieren, die entmenschlichend ist.

  • Bei Mainstream-Pornographie ist das anders. Das sind reale Menschen, die eine der privatesten körperlichen Grenzen überschreiten (tw. müssen), die auf sozialer Ebene existiert, in vielen Fällen, um davon Essen und Unterkunft zahlen zu können, und in vielen Fällen unter Druck, tw. sogar Zwang, und oft ohne angemessene Rücksichtnahme auf ihre persönlichen Grenzen.

    Sorry, aber... irgendwie kommt der Eindruck auf, dass du nicht sehr viel Pornographie konsumierst - geschweige denn dich mal wirklich mit Sexarbeitenden auseinandergesetzt hast.


    Ich meine, ich gebe offen zu, dass meine Perspektive durchaus dadurch eingefärbt ist, dass ich Pornographie in erster Linie aus dem Kinkigen Bereich konsumiere - genau so wie die Sexarbeitenden die ich kenne fast ausschließlich in der Kinky Szene unterwegs sind, wo eben Etiquette sehr groß geschrieben wird. Aber, like, glaub es oder nicht, aber die meisten mögen ihren Job, jedenfalls soweit wie man einen Job halt mag.


    Üblicherweise ist es so, dass Sexarbeitende deutliche Listen von Sachen haben, von Dingen, die sie machen und die sie nicht machen. (So wie es vernünftige Leute sowieso für sexuellen Kram haben, aber das ist wieder ein anderes Thema.) Davon abhängig werden sie auch von Studios für Filme ausgesucht - oder halt wenn sie Kundenarbeit von ihren Kunden. In beiden Fällen wird, was gemacht wird, später genauer abgesprochen und vertraglich festgehalten.


    Ich finde es absolut albern, was für eine Sonderstellung Sexarbeit immer bekommt von Leuten, die dagegen argumentieren. Normale Jobs macht man meistens auch nur, weil man Essen und Unterkunft zahlen muss. Nicht selten auch hier und da mit Erniedrigung gegenüber Vorgesetzten und anderen Parteien einhergehend. Ich sehe jetzt nicht, warum Sex auf ein Podest gestellt werden muss, was das angeht.


    Ich meine, idealerweise hätten wir keinen Kapitalismus, duh, so dass niemand für Lebensnotwendige Dinge arbeiten gehen muss. Aber unter Kapitalismus sehe ich Sexarbeit in keinem Weg als schlimmer an, als andere Arbeit.


    Und das sagt natürlich nicht, dass es nicht eine ganze Reihe schwarzer Schafe gibt. Natürlich gibt es die. Ich habe genau deswegen angefangen meinen Porn tatsächlich zu bezahlen, weil Pornhub eben eine Plattform für diese schwarzen Schafe darstellt. Denn ich habe bei Pornhub definitiv schon gesehen, wie Grenzen überschritten wurden - trotz Safe Word und allem. Weshalb ich dann lieber für Studios (und unabhängige Arbeitende über OnlyFans) zahle, die ein gutes Arbeitsumfeld stellen.


    Aber letzten Endes kann man das ganze auch nur unter Kontrolle bringen, wenn man eben mit der Sexarbeitsfeindlichen Politik aufhört. Weil wenn das ganze offener ist, kann man auch besser feinere Regeln und Rechtsgrundlagen zum Schutz der Arbeitenden ausarbeiten.


    Übrigens kann letzten Endes auch nur etwas an der Industrie geändert werden, indem man sie unterstützt. Wenn man feministischen Porn will, muss man halt für ihn zahlen. Ich sage nicht, dass es geil ist, wie es aktuell aussieht, weil, ja, viele Studios objektifizieren halt eben sehr. Aber es gibt eben auch anderen Porn, von dem nur zu wenig produziert wird, weil die Nachfrage nicht da ist.


    Und ich meine, ja. Böhmermann hat halt schon recht mit seinem: "Warum eigentlich nicht GEZ nutzen, um feministischen Porn zu machen?" Was... Ja, finde ich gut. Bin ich voll dafür.

  • Alaiya Diese Antwort wirft für mich gleich mehrere Fragen auf. Zunächst mal; ich frage mich, warum ich in meinem Beitrag mehrmals betont habe, dass es mir um Mainstream-Pornographie geht (eben solche, die kostenlos auf großen Portalen angeboten wird), wenn deine Antwort dann direkt so tut, als hätte ich über Kink oder Unterstützung von beestimmten Sex-Arbeiter*innen auf Onlyfans geredet.


    Dann frage ich mich außerdem, warum im Diskurs um Sexarbeit immer auf die privilegiertesten Personen unter den Sexarbeiter*innen verwiesen wird; nämlich denen, die von ihrem Job bequem leben können und deren Boundaries eingehalten werden & die gegebenenfalls in Industriestaaten mit Regulierungen & Absicherungen leben. Für die überwältigende Mehrheit an Sexarbeiter*innen auf dem Planeten ist das nicht so, insbesondere in Nicht-Industriestaaten. Warum zentriert die Diskussion unentwegt die Sexarbeiter*innen, denen es am besten geht?


    Dann frage ich mich, warum man wirklich so tun muss, als ob Sexarbeit und Büroarbeit ein und dasselbe wären. Es gibt natürlich Arbeit, die ähnlich gefährlich und belastend wie Sex-Arbeit sein kann, aber die überwältigende Mehrheit an Jobs auf dem Planeten ist nicht vergleichbar mit den Grenzen, die tw. bei Sexarbeit überwunden werden müssen oder mit den körperlichen und seelischen Gefahren, denen man dabei potentiell ausgesetzt sein kann & außerhalb von vielen Industriestaaten regelmäßig ist.


    Und dann frage ich mich natürlich auch, warum du mir irgendwas von sexarbeitsfeindlicher Politik erzählst oder warum du implizierst, dass ich gegen Sexarbeit argumentieren würde. Mein Beitrag äußert die Bitte, dass Leute ihren Pornographiekonsum überdenken und kritisch hinterfragen sollten. Ich schlage keine Policies gegen Sexarbeit vor, und sage auch explizit nicht, dass Sexarbeit an sich ein Problem ist. Es ist aber finde ich schon ziemlich bezeichnend dafür, wie wenig Nuance in diesem Diskurs tatsächlich möglich ist, wenn ich einen Post schreibe, der aussagt: "Hey ich finde es macht Sinn kritisch über den massiven Pornographiekonsum der Gesellschaft nachzudenken" und ich als Antwort erhalte, dass ich anscheinend nicht genug Pornographie anschaue. Vor allem, da du in deinem eigenen Beitrag selbst aussagst, dass du genau diesen kritischen Umgang mit Pornographie selbst praktizierst. Das macht es für mich noch unverständlicher, warum dein Beitrag so geschrieben ist, als hätte ich etwas völlig anderes gesagt.


    Auf mich wirkt das halt wie die typische Knee-Jerk Reaktion, die Bastet im vorigen Beitrag genau erwähnt hat. Es wird einfach nicht zugehört, was Leute wirklich sagen. Jemand äußert die leisteste Kritik an Pornographie und Pornographiekonsum? Eindeutig Anti-Sexwork!! & das kriegt dann natürlich einen Haufen Bedankungen *sigh*

  • Und das sagt natürlich nicht, dass es nicht eine ganze Reihe schwarzer Schafe gibt. Natürlich gibt es die. Ich habe genau deswegen angefangen meinen Porn tatsächlich zu bezahlen, weil Pornhub eben eine Plattform für diese schwarzen Schafe darstellt. Denn ich habe bei Pornhub definitiv schon gesehen, wie Grenzen überschritten wurden - trotz Safe Word und allem.

    Mhhm..aber ich wage zu behaupten dass die Masse nicht so aufgeklärt an die Sache rangeht und die richtigen Konsequenzen zieht. Es ist immerhin gratis und weniger aufwühlend wenn man einfach sein Zeug konsumieren kann und das wars. Kein Geld und keine weiteren Mühen notwendig und die Bedürfnisse wurden trotzdem befriedigt, egal welche Grenzen dabei überschritten wurden..oder gerade deswegen?


    Ansonsten spricht der Post von Bastet mir aus der Seele was ich dazu zu sagen hätte.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Ich finde es absolut albern, was für eine Sonderstellung Sexarbeit immer bekommt von Leuten, die dagegen argumentieren. Normale Jobs macht man meistens auch nur, weil man Essen und Unterkunft zahlen muss. Nicht selten auch hier und da mit Erniedrigung gegenüber Vorgesetzten und anderen Parteien einhergehend. Ich sehe jetzt nicht, warum Sex auf ein Podest gestellt werden muss, was das angeht.

    Weil viele Menschen ihre Sexualität so ziemlich das Privateste und Intimste ist, das sie kennen. Das magst du anders sehen, aber es geht vielen vor allem um die emotionale Bindung zu ihrem Sexualpartner*in.

    Wenn ich in einem Geschäft oder Büro arbeite, ist da nichts Intimes darin. Wenn du Pech hast, erwischt du einen scheiß Boss, aber die Arbeit selbst hat hier oft nichts Persönliches, in dem du einen sehr intimen Bereich deines Menschseins hineinsteckst.

    Es mag manche geben, denen das egal ist, aber man muss halt akzeptieren, wenn dem nicht so ist. Zudem das für viele Leute ganz andere Dimensionen sind. Wenn mich ein Arbeitgeber beleidigt, denk ich mir halt "du Wappler" und mach eventuell weiter, wenn es nicht andauernd passiert. Wenn jemand meine sexuelle Integrität verletzt / verletzen möchte, ist es für mich eine der schlimmsten Erniedrigungen und Grenzüberschreitungen, die man erfahren kann, weil man auf keine andere Art mehr zeigen kann, dass auf meinen Willen und meine Integrität gespuckt wird. Und wenn manche Sexarbeiter*innen nunmal nur darin sind, um zu überleben, werden sie auf diese Weise erniedrigt.


    Das Ding ist auch, dass du halt einen sehr viel tieferen Einblick hast, aber glaubst du all die Halbstarken, die sich mit 13 den ersten Porn gegenseitig zeigen, oder auch der Großteil der erwachsenen Menschen in der Gesellschaft, hat irgendeinen differenzierten Blick darauf oder machen sich Gedanken drum, ob eine Frau als williges Sexobjekt gezeigt wird und ob das richtig ist.

    Deine Ansicht davon wie Menschen im Allgemeinen, die außerhalb deines Bereiches und was du kennst, Porn konsumieren, ist eben sehr unrealistisch bzw. trifft auf viele Leute nunmal nicht zu.

    Wenn du dir einen großen Teil der Bevölkerung anschaust, dann lachen die immer noch über schlechte, deutsche Comedians und deren Casual Sexism von "höhö, Frauen reden zu viel und der Mann hört eh nie zu" und Pronomenwitze (wenn sie überhaupt je mehr von der Thematik gehört haben als in einem 5-Minuten-Beitrag auf Galileo und vom Arbeitskollegen, der ihnen gesagt hat, dass die "Pronomen-Leutchen" eh nur spinnen) und schaut die trashigsten Shows im Fernsehen.


    Das kommt dir dann vielleicht nicht so vor, weil dir diese Seite dann eben auch entgeht. Du kannst nun nicht erwarten, dass ein Großteil der Leute tiefere Gedanken dahineinsteckt, um kritischer zu hinterfragen, was sie sehen, um sich dann zu überlegen was besser laufen könnte bzw. wo sie besseren Content finden könnten.

    Ich meine, wir kennen das schon aus Fandoms, dass man den Leuten Themen schon ins Gesicht schlagen kann und sie verstehen immer noch nicht, was sie da sehen, oder machen sich null Mühe das von sich alleine aus ein bisschen zu analysieren. ^^'


    Ist ja schön und gut, dass es feministischen Porn gibt, aber das ist nie der, der die Mehrheitsbevölkerung erreicht. Die wird mit Objektifizierung und Stereotypisierung diverser Menschengruppen zugekleistert und von dem Bild, dass sehr schiefe Machtverhältnisse und fehlender Consent gar nicht so schlimm wären.

    Wenn in einem Mainstreammedium Frauen und verschiedene Minderheiten derart dargestellt werden würden, würdest du es eben auch kritisieren.


    Die Realität sieht für die meisten so aus, dass sie auf ... ganz legale Animeseiten und co. gehen und dort erstmal Werbung von Porn zugekleistert werden und das erstmal wegklicken müssen, die von feministischem Porn nicht weiter entfernter sein könnten. Und manche halbstarken Jungs davon werden denken "oh geil, klick mal drauf", wenn sie grad horny sind, und werden sich wenig Gedanken drum machen, was da kommt oder ob das nun ethisch produziert worden ist.


    Sowas wie feministischen Porn und allgemein gute Erotik, entweder in Filmform oder eben gut dargestellte Erotik in Büchern, Fanworks etc., muss man erstmal von sich selbst aus suchen (wollen / können) und das kann man erst, wenn man sich mit der Thematik etwas auseinandergesetzt hat.

    Machen viele eben nicht und wenn sie immer und immer wieder Bilder vorgesetzt bekommen wie "Lesben und trans Frauen sind dazu da, um mich geilzumachen", dann glauben einige Konsument*innen das irgendwann zu gewissen Teilen auch. Aus manchen Medien und aus Porn lernen Jugendliche dann nunmal auch gefährliche Dinge wie "wenn eine Frau nein sagt, meint sie eigentlich ja, die zieren sich nur."


    Ansonsten solltest du halt genau lesen, was ich schreibe und wie gesagt, viele andere Menschen sind nicht du. Die haben nicht deine Art mit Porn umzugehen und dein Wissen darüber, dass es feministischen Porn gibt und alldas. Du sagst ja selbst, dass du deine Perspektive davon eingefärbt ist.

    Zudem gibt's halt neben den wirklich freiwilligen Sexarbeiter*innen auch genügend andere, die eben entweder gezwungen oder halb-gezwungen darin sind. Du scheinst dich aber vorrangig mit den Freiwilligen unterhalten zu haben. Ich hab mich auch mit anderen unterhalten, damals eben bei einer NPO. Das sind zwei sehr verschiedene Welten.



    Dann frage ich mich außerdem, warum im Diskurs um Sexarbeit immer auf die privilegiertesten Personen unter den Sexarbeiter*innen verwiesen wird; nämlich denen, die von ihrem Job bequem leben können und deren Boundaries eingehalten werden & die gegebenenfalls in Industriestaaten mit Regulierungen & Absicherungen leben. Für die überwältigende Mehrheit an Sexarbeiter*innen auf dem Planeten ist das nicht so, insbesondere in Nicht-Industriestaaten. Warum zentriert die Diskussion unentwegt die Sexarbeiter*innen, denen es am besten geht?

    Das ist leider bei der Diskussion oft der Fall, dass nur von priviliegierten Sexarbeiter*innen gesprochen und darauf vehement verwiesen wird, dass es Sexworkers gibt, die ihren Job gerne machen und denen es gut dabei ergeht. Mag sie geben ja, gut für sie, wenn dem so ist, die Mehrheit ist das halt nicht, und das auch in Österreich oder Deutschland nicht. Die steckt irgendwo im Menschenhandel oder manche zumindest einer halb-erzwungenen Lage fest.


    Medeia hatte ursprünglich quasi gefragt, ob trans Menschen im Bild der Mehrheitsbevölkerung, auch aufgrund von Porn, fetischisiert werden. Nur weil es eben gute Nischenprodukte gibt, heißt es nicht, dass die Mainstream-Pornographie, die halt vom Großteil konsumiert wird und deswegen Mainstream ist, nicht haufenweise schädliche Bilder verbreiten würde. Und Nischenprodukte sind halt eben Nische.

  • Zunächst mal; ich frage mich, warum ich in meinem Beitrag mehrmals betont habe, dass es mir um Mainstream-Pornographie geht (eben solche, die kostenlos auf großen Portalen angeboten wird), wenn deine Antwort dann direkt so tut, als hätte ich über Kink oder Unterstützung von beestimmten Sex-Arbeiter*innen auf Onlyfans geredet.

    Okay, News Flash: Der gesamte "kostenlose" Porno, ist größtenteils nicht kostenlos. Es ist einfach nur so, dass Pornhub und xHamster wenig interesse daran haben illegal gerippte Filme von ihrer Webseite zu entfernen, bis sich das entsprechende Studio beschwert. (Genau so wie diese Webseiten sich oft schwer tun andere illegale Sachen wie Revenge Porn oder CP zu entfernen.) Diese Kostenlosen Webseiten sind ursprünglich in erster Linie für Homeporn gemacht worden, aber Leute haben halt illegal Kram hochgeladen. Klar, manche Studios laden auch einzelne ihrer Filme ganz oder in Ausschnitten hoch, um Werbung für sich zu machen, aber das meiste was full-length ist, ist illegal da.


    Aber das ist eben das Problem mit diesen Webseiten, nicht mit Pornographie allgemein. Und das ist leider auch gerade mit Pornhub so ein riesiges Ding, weil die Webseite echt ein tolles Marketingteam hat... Sie ist halt kacken Problemmatisch, allein weil sie eben sehr langsam mit dem Löschen von CP und diesen Sachen sind. :(


    Aber das bedeutet letzten Endes das wir eine Diskussion über diese kostenlosen Seiten haben müssen - nicht über den Sektor.


    Und ein riesiges, riesiges Problem ist halt eben, dass diese kostenlosen Seiten bei vielen Leuten den Eindruck erweckt haben, dass Pornographie grundlegend kostenlos ist und sein sollte. Während die meisten Leute Pornographie konsumieren, sind die wenigsten bereit, für diese Pornographie zu zahlen.


    Dann frage ich mich außerdem, warum im Diskurs um Sexarbeit immer auf die privilegiertesten Personen unter den Sexarbeiter*innen verwiesen wird;

    Okay, ich sage den Leuten, die größtenteils trans sind, dass sie die privilegiertesten Personen sind. Wird sie freuen. lol


    Mhhm..aber ich wage zu behaupten dass die Masse nicht so aufgeklärt an die Sache rangeht und die richtigen Konsequenzen zieht. Es ist immerhin gratis und weniger aufwühlend wenn man einfach sein Zeug konsumieren kann und das wars. Kein Geld und keine weiteren Mühen notwendig und die Bedürfnisse wurden trotzdem befriedigt, egal welche Grenzen dabei überschritten wurden..oder gerade deswegen?

    Das wird aber nicht dadurch besser, dass wir Pornographie weiter als ein Tabuthema behandeln und die Nase drüber rümpfen und darüber sprechen, wie furchtbar schädlich es doch sei. Wie gesagt, wir sollten eigentlich eine Diskussion über Plattformen wie PornHub und xHamster haben - weil gerade diese weil sie kostenlos sind so schwer zu kontrollieren sind.


    Weißt du, ich finde es ja sprechend: Böhmermann hatte ja nun einmal letztens diese Sendung zum Thema Pornographie gemacht hat... Und diese Folge zu schauen war ein Ding der Unmöglichkeit, weil man überall auf Altersrestriktionen gestoßen ist. Hatten sie dann eine Woche später auch einen Witz drüber gemacht: "Wenn die Folge über Pornographie schwerer zu schauen ist, als tatsächliche Pornographie."


    Dennoch, was er inhaltlich gesagt hat war sehr gut. Er hat unter anderem darüber gesprochen, dass wir Aufklärung an den Schulen brauchen über Pornographie und allem.


    Weil viele Menschen ihre Sexualität so ziemlich das Privateste und Intimste ist, das sie kennen. Das magst du anders sehen, aber es geht vielen vor allem um die emotionale Bindung zu ihrem Sexualpartner*in.

    Das ist halt wieder eine Verallgemeinerung. Es bindet eben eine moralische Wertung daran, dass manche es nicht so sehen. Wir dürfen nicht vergessen, dass diese Sonderstellung von Sex vor allem aus einer puritanischen Weltsicht entstanden ist, die halt über Jahrhunderte gepredigt wurde. Und das kann man ja auch gerne so sehen. Aber es ist dann falsch hinzugehen, wenn man über Sexarbeit spricht, und davon auszugehen, dass die Sexarbeitenden das alle genau so sehen.


    Sexarbeit darüber zu verurteilen impliziert halt eben, dass man annimmt, dass die Sexarbeitenden Sexualität genau so wahrnehmen - was halb einfach nicht der Fall ist für viele.


    Sex ist nicht inhärent intim - die Gesellschaft hat es intim gemacht. Und man kann es gerne für sich selbst als intim sehen - aber anzunehmen, dass es allen anderen auch so geht ist halt falsch.


    Ist ja schön und gut, dass es feministischen Porn gibt, aber das ist nie der, der die Mehrheitsbevölkerung erreicht. Die wird mit Objektifizierung und Stereotypisierung diverser Menschengruppen zugekleistert und von dem Bild, dass sehr schiefe Machtverhältnisse und fehlender Consent gar nicht so schlimm wären.

    Was eben wieder bedeutet, dass wir a) mehr Aufklärung über Pornographie brauchen (und Sexualität allgemein) und b) eventuell etwas gegen die kostenlosen Pornseiten, die auch Alterstechnisch nicht kontrollieren, unternehmen sollten.

  • Okay, ich sage den Leuten, die größtenteils trans sind, dass sie die privilegiertesten Personen sind. Wird sie freuen. lol

    Darum ging es doch in dem Zusammenhang gar nicht? Alice hat doch ausgeführt, dass sich das auf die Jobsituation bezieht: Menschen, die sich diesen Job so aussuchen konnten und sich freiwillig in diesem Umfeld bewegen. Die vermutlich zu einem großen Teil kein so intimes Verhältnis zu Sex generell haben und diesem Beruf daher auch angenehmer nachgehen können als Menschen, denen das nicht so geht.

    Und das alles trifft ja absolut nicht auf die ganze Szene zu, in denen sich einige Menschen zweifelsfrei nur aufgrund mangelnder Alternativen bewegen oder explizit unter Zwang.



    Und auch wenn ich den meisten anderen Aspekten deines Posts in gewissem Maße zustimme, finde ich, dass man es sich damit etwas zu leicht macht, recht ausschließlich von den aus dieser Perspektive privilegierteren Sexworkern auszugehen.


    Für mich sind diese zwei "Sparten" eine komplett andere Grundsituation. Während bei freiwilliger Arbeit in der Branche deine Punkte in meinen Augen sehr richtig sind -- Sexarbeit an sich sollte nicht aus traditionellen Gründen als eine totale Sonderarbeit betrachtet werden und es gibt daher keine Gründe, den Menschen, die das tun wollen, mehr Barrieren zu setzen -- lässt sich das auf den Teil der Branche, der nicht auf Freiwilligkeit basiert, nicht beziehen. Und der ist ja leider gar nicht mal so klein. Die Menschen, die sich in diesen Situationen befinden, benötigen dringend entsprechende Schutzmechanismen.

    Ich finde es daher auch superschwierig, in der Sache eine Balance zu finden aus Rahmenbedingungen, die Menschen vor entsprechender Ausbeutung schützen können, ohne dabei zu verhindern, dass Leute dieser Arbeit ganz normal nachgehen können, wenn sie das möchten.

  • Joa, ist halt ein ziemlicher Schlag ins Gesicht von Leuten, die eben nicht freiwillig darin sind oder Opfer von sexueller Gewalt, egal in welchen Rahmen werden. Dann könnte man gleich erzwungenen Sexarbeiter*innen sagen "lol, ist doch eh nicht viel anders als in einen Bürojob hineingezwungen zu werden." Der Vergleich klingt genauso eklig und respektlos, wenn man es mit jedem anderen Job vergleicht und wird dem nicht gerecht, wenn die sexuelle Integrität einer Person verletzt wird.


    Du redest halt immer nur von freiwilliger Sexarbeit und die interessiert mich von Grund auf halt eh nicht, oder wie die Sexworkers darin ihre eigene Sexualität betrachten geht mich auch nicht wirklich etwas an, weil mich Porn nunmal nicht interessiert und über diese Leute hab ich halt nunmal nicht gesprochen. Ich meine, ich hab schon an sich überhaupt keine Lust darauf in dieser sexualisierten Gesellschaft und auch mit übersexualisierten Medien zu leben (hab aber bisher leider keine andere Gesellschaft gefunden duh), da setze ich mich nicht noch freiwillig damit auseinander.


    Dafür weiß ich, selbst wenn du Porn ausweichen willst, weil es dich halt sehr annervt, wird er dir von sämtlichen, diversen Seiten trotzdem extra aggressiv entgegengeschlagen (kann man etwa sagen, dann schau nur legale Anime... funktioniert solange gut, bis man welche sehen will, die zb. keine Lizensierung haben), noch sehr viel aggressiver als jede andere Werbung.

    Man könnte sich an der Stelle fragen, wieso dem so ist, anstatt es einfach so zu akzeptieren. Wir hatten nunmal auch auch das kritisiert, dass es gesellschaftlich als normal angesehen wird, dass vorrangig weibliche Körper immer zur Befriedigung von hauptsächlich cis Männern zur Verfügung zu stehen haben.


    Ich weiß auch nicht wirklich wie du die Piratisierung von Porn verhindern willst. Piratisiert wird von Filmen über Musik und Pornographie alles und sobald du eine Seite schließt, machen der Erfahrung nach drei Neue wieder auf, weil Leute nicht aufhören werden illegales Material zu konsumieren.

    Natürlich wäre die Aufklärung darüber, dass Porn nicht immer kostenlos zur Verfügung stehen darf, der erste Schritt in die richtige Richtung, manche würden auch langsam zum Umdenken gebracht werden, aber die momentane gesellschaftliche Ansicht ist, und wird noch sehr lange jene sein, dass va. weiblich präsentierte Körper jederzeit zur Verfügung stehen sollen.


    Und was glaubst du eigentlich, wieso manche cis Männer (bevor jetzt jemand mit "aber nicht alle cis Männer!! ;__;" ankommt, da steht MANCHE) wütend werden, wenn sie erfahren, dass in der Realität die wenigsten Lesben oder ace und als weiblich gelesene Personen, ihnen zur Verfügung stehen möchten, oder auch, wenn eine hetero/ bisexuelle Frau nein zu ihnen sagt. Aus verschiedenen Medien, und auch sehr dank Porn, sind sie es nicht anders gewohnt, als dass es nunmal so zu sein hat.

  • Also ich würde mich als 100% hetero Typen bezeichnen. Die Vorstellung was mit anderen Typen zu haben, widert mich irgendwie an.

    Ich habe aber nichts gegen Personen, die Schwul, lesbisch oder sonst was sind. Jeder soll die Person lieben, die er/sie/whatever möchte und solang beides auf gegenseitigen Einverständnis beruht. Das einzige, was mich stört, sind Personen, die ihr Schwul-sein beispielsweise zu ihrer gesamten Persönlichkeit machen und ihre Sexualität anderen aufdrücken. Das empfinde ich eher als nervig. Ich gehe ja auch nicht zu jedem hin und muss sofort sagen, dass ich hetero bin.

    Transgender und so finde ich manchmal noch schwierig. Wenn Menschen eine Geschlechtsangleichung machen möchten, dann do it, aber 1. kann man das Geschlecht, mit dem man geboren wurde, nie ganz ändern. Sowas ist einfach gegeben und das sollten transgender Leute nicht leugnen und 2. sollte man Kinder da raus halten und warten, bis die Person 18 ist. Ich habe selber in meiner Teenie-Zeit so viele Phasen durchgemacht. Ich sehe das ähnlich wie bei Tattoos, die man auch erst offiziell mit 18 haben kann. Respektieren tu' ich transgender leute natürlich wie jeden anderen Menschen und benutze natürlich den neuen Namen und die Pronomen, wie es von der Person gewünscht ist.

  • 1. kann man das Geschlecht, mit dem man geboren wurde, nie ganz ändern. Sowas ist einfach gegeben und das sollten transgender Leute nicht leugnen

    Das Geschlecht, mit dem man geboren wird, ist ja nicht so offensichtlich, dass man es zwischen den Beinen abzulesen ist. Aber genau das wird gemacht. Hormone, Entwicklung von Gehirnstrukturen, sogar innere Organe werden dabei nicht beachtet (und selbst wenn, dürfen Eltern sogar random entscheiden lol), obwohl das eben ach ein wichtiger Teil des Geschlechts ist. Das zugeordnete Geschlecht muss halt nicht stimmen, auch wenn es prozentual eine gute Trefferquote hat. Dementsprechend kann deine Aussage so durchaus stimmen, nur eher im Bezug darauf, dass die trans Person nun mal ihr wirkliches Geschlecht nicht leugnen und einfach an das zugeordnete anpassen kann (nur weil der Rest sich damit einfacher tut). Das sollten halt alle anderen Menschen nicht leugnen.


    /Edit: Achja, Kinder sind kein passiver Part bei dem Thema und werden btw. nicht geschlechtsumwandelnd operiert - das ist ein gern verbreitetes Gerücht. Ihnen alles andere an psychologischer, medizinischer und sozialer Unterstützung zu verweigern, wäre aber absolut schädlich … Ich gehe davon aus, das willst du nicht erreichen, sondern nur irreparable Veränderungen vermeiden.

  • Sesambasti erstmal herzlich willkommen im Bisaboard, du bist ja erst seit kurzem dabei :3


    Was sind denn laut dir Momente wo du so etwas wahrnimmst:

    Das einzige, was mich stört, sind Personen, die ihr Schwul-sein beispielsweise zu ihrer gesamten Persönlichkeit machen und ihre Sexualität anderen aufdrücken. Das empfinde ich eher als nervig.

    Meinst du damit jetzt wenn sich dir jemand vorstellt und direkt seine Sexualität preisgibt oder die Tatsache wenn jemand offen darüber redet oder es zur Schau stellt? Denn ersteres ist mir tbh noch gar nicht so widerfahren.


    Denn mit der Aussage hier:

    Die Vorstellung was mit anderen Typen zu haben, widert mich irgendwie an.

    Stellst du ja irgendwie auch öffentlich deine Präferenzen zur Schau und möchtest, dass wir wissen dass du dich als hetero identifizierst weil dich der Gedanke anwidert etwas mit einem Typen zu haben.


    Daher würde mich schon interessieren woran du das „aufdrücken“ festmachst und was dich daran nervt.


    Ich sehe das ähnlich wie bei Tattoos, die man auch erst offiziell mit 18 haben kann.

    Transgender und die damit verbundenen medizinischen Eingriffe bitte nicht mit Tattoos vergleichen. Während das eine ein vernachlässigbarer Eingriff ist der rein auf die Optik abzielt geht es bei trans Menschen um viel mehr als das. Es gibt aber hier User die dir dahingehend deutlich mehr Input geben können als ich, daher würde ich dir empfehlen dir da das ein oder andere durchzulesen zu.


    Ansonsten wünsche ich dir noch viel Spaß im Forum, falls du Fragen hast, kannst dich jederzeit bei mir melden :3

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  • Sowas ist einfach gegeben und das sollten transgender Leute nicht leugnen und 2. sollte man Kinder da raus halten und warten, bis die Person 18 ist. Ich habe selber in meiner Teenie-Zeit so viele Phasen durchgemacht. Ich sehe das ähnlich wie bei Tattoos, die man auch erst offiziell mit 18 haben kann. Respektieren tu' ich transgender leute natürlich wie jeden anderen Menschen und benutze natürlich den neuen Namen und die Pronomen, wie es von der Person gewünscht

    Ich habe eigentlich keine Energie dafür aber bitte.

    Auch Inaktivität kann Schaden anrichten, wenn ein Kind annimmt falsch beurteilt worden zu sein, sollte es vor den Schäden einer falschen Pupertät beschützt werden dürfen.

    Das gehört auch zum Recht auf medizinische Versorgung dazu.


    Viele benötigen auch Aufklärung um all ihre Optionen abwiegen zu können bevor es zu spät ist.

    Den Moment indem ich das Konzept eines Eggs kennen gelernt habe, habe ich sofort hinterfragt was ich bin.

    Und es wäre nett gewesen davon von vor 20 Jahren zu hören.


    Das Geschlecht selbst ist keine so eindeutig binäre Sachen wie manche es gerne hätten, aber unabhändgig davon was nun stimmt, viele Transperson zweifeln nicht an dass ihr Sex anders ist als ihr Geschlecht.

    Der Punkt niemand würde es anerkennen ist einfach inkorrekt, es wird uns nur ständig eingerieben, also warum extra selbst darauf hinweisen?

    Ist genau so ein schwacher Punkt wie die Idee Transgender wollten das Konzept von Geschlechtern abschaffen.

    Einfach nur Propaghanda, mehr nicht.

  • Also ich würde mich als 100% hetero Typen bezeichnen. Die Vorstellung was mit anderen Typen zu haben, widert mich irgendwie an.

    Ich habe aber nichts gegen Personen, die Schwul, lesbisch oder sonst was sind. Jeder soll die Person lieben, die er/sie/whatever möchte und solang beides auf gegenseitigen Einverständnis beruht. Das einzige, was mich stört, sind Personen, die ihr Schwul-sein beispielsweise zu ihrer gesamten Persönlichkeit machen und ihre Sexualität anderen aufdrücken. Das empfinde ich eher als nervig. Ich gehe ja auch nicht zu jedem hin und muss sofort sagen, dass ich hetero bin.

    Transgender und so finde ich manchmal noch schwierig. Wenn Menschen eine Geschlechtsangleichung machen möchten, dann do it, aber 1. kann man das Geschlecht, mit dem man geboren wurde, nie ganz ändern. Sowas ist einfach gegeben und das sollten transgender Leute nicht leugnen und 2. sollte man Kinder da raus halten und warten, bis die Person 18 ist. Ich habe selber in meiner Teenie-Zeit so viele Phasen durchgemacht. Ich sehe das ähnlich wie bei Tattoos, die man auch erst offiziell mit 18 haben kann. Respektieren tu' ich transgender leute natürlich wie jeden anderen Menschen und benutze natürlich den neuen Namen und die Pronomen, wie es von der Person gewünscht ist.


    Bro, informier dich erst worüber du sprichst und sprich mit den Menschen selbst. Kennst du überhaupt minderjährige nicht-binäre und trans Leute und weißt wie sehr einige darunter leiden, dass sie nicht sie selbst sein dürfen?

    Well, ich schon und die sind teilweise suizidgefährdet, weil sie dabei zusehen müssen wie sich ihr Körper in eine Richtung entwickelt, die sie nicht haben wollen und obwohl es medizinisch möglich wäre dies aufzuhalten, wird es bei vielen nicht getan. Und wenn man bereits körperlich voll entwickelt ist, dann hat man eben stärkeren Haarwuchs oder breite Hüften und Gesichtszüge, die man nicht haben wollte.


    Zumal man mit 10 ein Kind ist, mit 14+ ist man bei Gott kein Kind mehr und weiß wer man grundlegend ist und was man möchte und braucht es nicht, dass andere über einen bestimmen, vor allem da all jene, die das tun, sich null mit der Thematik auseinandersetzen. Sonst wüsstest du, dass in dem Alter nur Pubertätsblocker verabreicht werden. Ich wusste als Jugendlicher nichtmal, dass man nicht-binär sein kann. Ich hab bloß gespürt, dass ich kein trans Mann bin und auch keine cis Frau und jetzt muss ich damit leben, dass ich zu breite Hüften, eine weibliche Stimme etc. habe.


    Das andere Ding ist, es gibt relativ wenige Menschen, die ihre Homosexualität jedem ins Gesicht reiben und zum Mittelpunkt ihres Charakters machen. Das wird meistens von hetero Leuten bloß so interpretiert. Sie selbst reden dauernd über ihre Partnerschaft und bei denen wird nie gesagt "hör auf deine Heterosexualität zum Mittelpunkt deines Lebens zu machen", weil man bei Heterosexuellen weiß, dass eine Partnerschaft nicht nur irgendeine Vorliebe oder eine Art von Fetisch ist, den man nur privat in den eigenen vier Wänden auslebt, sondern eine wichtige Beziehung zu einem anderen Menschen ist.

  • Holy shit, was habe ich denn hier angerichtet ? Hätte nicht gedacht, dass mein einfacher Beitrag auf so viel Empörung stößt.

    Nein, ein 14-jähriges Kind ist lange nicht erwachsen und man weiß da noch lange nicht, wer man ist. Ist zumindest das, was ich bei mir und meinem Umfeld beobachten konnte. Diese Teenie Jahre sind nur so geprägt vom Ausprobieren und Identitätsfindung. Mit 14 sind die meisten noch ganz andere Menschen als mit 18 dann. Das ist etwas, was man nicht leugnen kann.


    Dann mit den Pubertätsblockern. Das ist halt schwierig und hier kann man die eine oder andere Meinung vertreten. Bei mir spielt da der Gedankengang oben eine große Rolle, weil man eben in jungen Jahren mitten in der Selbstfindung steckt. Pubertätsblocker können richtig eingesetzt werden oder es kann stark in die Hose gehen. Vor allem momentan bezeichnet sich jede zweite Person gefühlt als nicht-binär nur weil sie nicht den typischen Geschlechterrollen entspricht. Es gibt btw auch Menschen, die detrans sind und ihre Transition bereuen. Mit Pubertätsblockern wäre ich persönlich vorsichtig. Auch einer Diagnose eines Psychologen vertraue ich nicht mehr so ganz, weil schon einige Leute an Hormonbehandlungen gekommen sind, die (höchstwahrscheinlich, ich kenne nur ihr öffentliches Erscheinungsbild) weiß Gott nicht trans sind.


    Und wegen den Schwul-sein und jemanden unter die Nase reiben. Mal als Beispiel: Ich folge einer Kommilitonin auf Social Media, die ihre queere Identität einfach krass zur Schau stellt. Ständig queeres Zeug da, Regenbogenfahnen hier. Aktivismus ist richtig und wichtig, aber das zu seiner gesamten Persönlichkeit machen? Habe das Gefühl, dass solche Menschen sich als etwas besonderes fühlen nur weil sie schwul, lesbisch whatever sind.

  • Hätte nicht gedacht, dass mein einfacher Beitrag auf so viel Empörung stößt.

    Das liegt daran dass hier viele in der Community sind die sich damit eingehend beschäftigt haben und sogar aus eigener Erfahrung berichten können und das ist etwas wo man wirklich hinhören muss, gerade bei der Debatte. Denn wenn man selbst nicht in so einer Situation ist dann kann man manches einfach nicht so nachvollziehen. Man sieht das Äußere und macht sich ein Bild aber was alleine die Pubertät mit der Person anrichten kann das wird nicht wahrgenommen. Wie hier schon geschrieben wurde, solche Menschen sind zum Teil Suizidgefährdet. Ich weiß nicht wie es dir geht aber ich kann mir nicht vorstellen wie schlimm es sein muss das an sich selbst mitzuerleben. Und dann noch von anderen, Außenstehenden zu hören wie ich mich selbst wahrzunehmen habe weil ich erst 14 bin.

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  • Pubertätsblocker können richtig eingesetzt werden oder es kann stark in die Hose gehen. Vor allem momentan bezeichnet sich jede zweite Person gefühlt als nicht-binär nur weil sie nicht den typischen Geschlechterrollen entspricht

    Eigentlich ja nicht.

    Die Anzahl der Detransitioners beträgt in etwa 2 Prozent wenn ich mich recht erinnere und das ist nun wirklich eine Zahl die man vernachlässigen kann. Insbesondere da es viele gibt welche detransitionen weil ihnen das Geld ausging, oder der soziale Druck zu groß wurde.

    Und zu Pupertätsblockern, da gibts auch nicht viel zu sagen, es sind keine Hormone, sie verzögern einfach die Pupertät und erlauben es einem länger darüber nachzudenken. Es gibt natürlich ein paar mögliche Nebenwirklungen, aber das gibt es bei allen Medikamenten und in dem Fall sind diese Nebenwirkungen relativ harmlos und selten. Und vor allem Vorrübergehend.


    Es gab mal eine ähliche Diskussion über den Kaiserschnitt. Leute fanden diese Methode zu gefährlich und entfernten und limitierten sie so gut es geht aus dem medizinischen Arsenal. Das Ergebnis war, dass sehr viel mehr Mütter und Kinder bei der Geburt umkamem. Macht ja eigentlich Sinn, einem wird der Bauch aufgeschnitten, wie kann das nicht gefährlich sein?

    Aber in Prazis hatte sich dieser gute Wille nicht durchgesetzt, weil diese Leute eben nichts von Medizin verstanden, oder auf die Nummern schauten.


    Es gibt halt viel mehr zu dem Thema als das was man so aufschnappt und du wirst da wohl nichts sagen können was wir nicht schon gehört haben. Bist noch jung, 14 ist ein gutes Alter um seinen Horrizont zu erweitern.

    Etwa im Erwachsenenalter, aber noch jung genug um zu lernen.

  • Nein, ein 14-jähriges Kind ist lange nicht erwachsen und man weiß da noch lange nicht, wer man ist

    Also können 14jährige Kinder auch noch nicht wissen, dass sie cis sind, richtig? Entsprechend wäre es nur logisch und richtig allen Kindern, die noch nicht 18 sind Pubertätsblocker zu geben, immerhin können, wie du sagst, 14jährige ja nicht wissen, wer sie sind und ihnen einen unumkehrbaren medizinischen Prozess aufzuzwingen, der massiv negative gesundheitliche Folgen mit sich bringt, wäre entsprechend falsch, richtig?


    Wenn du jetzt sagst: "Nein!" Dann frag dich mal warum. Warum glaubst du das 14jährige cis Kinder wissen können, dass sie cis sind, aber trans Kinder es nicht wissen können.


    Vor allem weil alles, was du hier sagst extrem Wissenschaftsfeindlich ist. Denn die Wissenschaft ist sich recht sicher, dass die meisten Kinder bereits im Alter von 4-6 Jahren eine sehr genaue Vorstellung davon haben wer sie sind. Wenn man ihnen den Zugang zu diesen Informationen erlaubt, wissen bereits Kindergartenkinder, welches Geschlecht sie haben.


    Anders als du es hier darstellst, sind Pubertätsblocker komplett umkehrbar. Jugendlichen trans Menschen Pubertätsblocker anzubieten ist wichtig und richtig - und hat praktisch keine negativen Folgen, jedenfalls im Vergleich zu den negativen Folgen die eine falsche Pubertät für diese Jugendlichen hätten. Denn die falsche Pubertät ist in vielen Fällen tödlich. Trans Jugendlichen und Kindern wird keine Hormon-Ersatz-Therapie angeboten und auch keine Operationen. Nur Pubertätsblocker und soziale Transition (also anpassen von Namen und Kleidung). Und die wissenschaftliche Lage hierzu ist eindeutig: Die positiven Effekte davon überwiegen massiv.


    Zu sagen: "Ich will nicht, dass trans Jugendliche Zugang zu Pubertätsblockern haben" ist dasselbe, wie zu sagen: "Ich will, dass trans Jugendliche sterben". Denn das eine führt in vielen, sehr sehr vielen Fällen zum anderen.


    Und wegen den Schwul-sein und jemanden unter die Nase reiben. Mal als Beispiel: Ich folge einer Kommilitonin auf Social Media, die ihre queere Identität einfach krass zur Schau stellt. Ständig queeres Zeug da, Regenbogenfahnen hier. Aktivismus ist richtig und wichtig, aber das zu seiner gesamten Persönlichkeit machen? Habe das Gefühl, dass solche Menschen sich als etwas besonderes fühlen nur weil sie schwul, lesbisch whatever sind.

    Ich habe ja persönlich das Gefühl, dass sich cisheten immer ein wenig besser fühlen, weil sie cishetero sind. Immerhin reiben sie es einem bei jeder Gelegenheit unter die Nase, wenn sie über ihre Gegengeschlechtlichen Ehepartner*innen und Expartiner*innen sprechen, über Leute des im binären Modells anderen Geschlechts schwärmen und natürlich ständig von ihren Kindern reden.