Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Selbstbestimmungsgesetz SZ 23032023.pdf


    Selbstbestimmungsgesetz Entwurf ist da und die Grünen sind vor Buschmann eingeknickt. Trans Personen gelten nun nicht mehr offiziell als "psychisch gestört", aber dafür wird problematisches Hausrecht zementiert und institutionelle Diskriminierung nur stärker woanders verlagert. Dadurch wird der Druck cis passing zu erreichen nur größer werden und umso frustrierender ist es, dass das Selbstbestimmungsgesetz nur die amtliche Namensänderung regelt aber die Regelung zur medizinischen Versorgung komplett auslässt und TIN* weiter der Willkür von MDK & Co. aussetzt.


    Ansonsten wurden ein paar Sonderregeln für Kinder und Jugendliche eingebaut und zudem soll eine weitere Namensänderung im Abstand von einem Jahr möglich sein sowie eine 3-monatige "Bedenkzeit" bestehen bevor die Namensänderung auch amtlich gültig wird.

  • Das mit dem Hausrecht ist zwar absolut bescheuert, aber ich vermeide geschlechter getrennte Räume so oder so, weil es so gut wie keine neutralen, öffentlichen Toiletten oder ähnliches gibt.

    Bekomme schon die Krise wenn ich an den Thermebesuch denke, der bald ansteht xD.


    Ist halt jetzt die Frage, wie lange es dauert, bis es dann wirklich durch ist. Ich kenne mich mit sowas leider absolut nicht aus und Google hilft mir da auch herzlich wenig in meiner Frage weiter.

    Die drei Monate find ich n bisschen unnötig. Ich bin seit über zwei Jahren privat geouted und seit einem Jahr auch tatsächlich überall (sprich Arbeit etc). Ich würde mal meinen ich hatte mehr als genug Bedenkzeit xD.

    Aber gut. Lieber drei Monate als dass es sich jetzt nochmal n Jahr gezogen hätte.

  • Immerhin etwas I guess?

    Natürlich ziemlich unnötig OP's immer noch abhängig von Entscheidungen der Ärzte zu machen. Da kann die Diskriminierung natürlich munter weiter gehen. Ebenso ist die Bedenkzeit von 3 Monaten auch ziemlich unnötig ngl.

    Ich finds auf jeden Fall gut, dass über 14 jährige jetzt mehr Selbstbestimungsrechte haben und das auch beantragen können, wenn sich Eltern quer stellen, das ist auf jeden Fall ein guter Schritt.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß.   «

  • 10% von dem was original darin stand mit einer Regierenden Partei die mit uns sympatisiert.

    Und es wurde eine alberne, absolut diskriminierende Klausel durchgerungen.

    Na ja, es sorgt für mehr gut als schlecht, aber es zeigt halt dass man auf bestimmte Parteien echt nichts geben kann.

  • 10% von dem was original darin stand mit einer Regierenden Partei die mit uns sympatisiert.

    Und es wurde eine alberne, absolut diskriminierende Klausel durchgerungen.

    Na ja, es sorgt für mehr gut als schlecht, aber es zeigt halt dass man auf bestimmte Parteien echt nichts geben kann.



    Immerhin etwas I guess?

    Natürlich ziemlich unnötig OP's immer noch abhängig von Entscheidungen der Ärzte zu machen. Da kann die Diskriminierung natürlich munter weiter gehen. Ebenso ist die Bedenkzeit von 3 Monaten auch ziemlich unnötig ngl.

    Ich finds auf jeden Fall gut, dass über 14 jährige jetzt mehr Selbstbestimungsrechte haben und das auch beantragen können, wenn sich Eltern quer stellen, das ist auf jeden Fall ein guter Schritt.


    Ich sags mal so: Wird Zeit möglichst schnell gegen dieses Hausrecht Klauselnonsense bis zum Bundesverfassungsgericht einzuklagen, wie bei allem was mit TIN* zu tun hat in Deutschland. Ohne Einklagen geschieht nichts vernünftiges in diesem Land im Bezug auf LGBTIQ+ Rechte. Und nein, die rechtliche Situation ist de-facto schlimmer für Trans und Non-Binary als beim TSG nach Entscheidungen vom Bundesverfassungsgericht 2011, weil es nun ein Freifahrtsschein zur Diskriminierung gibt das Leute nicht nur gegen TIN* sondern missliebige cis Personen einsetzen können und TIN* noch mehr der Willkür von MDK und Krankenkassen ausgesetzt sind. Wenn dann kann man bei Inter sagen, dass die rechtliche Situation sich durch dieses Gesetz verbessert aber sicherlich nicht für Trans (minus die 1.000+ € beim Amtsgericht die man sich von nunan sparen kann).




    Was die 3 Monate Wartezeit angeht: Habe gerade gelesen, dass diese unsinnige Wartezeit beim Standesamt quasi kopiert wurde vom Spanischen "Ley Trans".

  • Gender identity law to be in Vietnam’s 2024 parliamentary agenda
    In what would be a massive victory for trans rights, a gender identity law could be included in Vietnam’s parliamentary agenda next year.
    www.thepinknews.com


    In Vietnam wurde der Nationalversammlung ein Antrag vorgelegt, dass das "Gender Bestätigung Gesetz" dass Transgender anerkennen soll bestätigt werden und in Kraft treten soll. Bereits 2015 gab es ein Gesetzentwurf dem im Parlament zugestimmt wurde, allerdings noch von der Nationalversammlung diskutiert werden sollte und bisher nicht in Kraft getreten ist. Ich könnte mich jetzt zwar beschweren, dass für die rechtliche Anerkennung eine Genitaloperation nötig wäre, was in Deutschland 2009 vom Bundesverfassungsgericht vollkommen richtig als verfassungswidrig erklärt wurde, aber meine Freude würde überwiegen wenn in einem weiteren Land Trans rechtlich anerkannt werden. Das sozialistische Vietnam hatte 2015 erst Homosexualität legalisiert und Gleichgeschlechtliche Ehen sind ebenso nicht anerkannt (Taiwan ist bisher das einzige Land in Asien das gleichgeschlechtliche Ehen anerkennt und offiziell gilt es noch immer als abtrünniges autonomes Territorium Chinas).



    "Historischer Tag": Cookinseln legalisieren Homosexualität
    Ein weiteres Land schafft das Verbot von Homosexualität ab: Der Premierminister der Cookinseln spricht von einem "historischen Tag". (Politik - International)
    www.queer.de


    Währenddessen wurde gerade in den kleinen Cook-Inseln im Südpazifik mit ca. 17.000 Einwohnern Homosexualität endlich legalisiert, nachdem bereits 2017 überlegt wurde die Kriminalisierung zu beenden, dies aber wegen Widerstand der Katholischen Kirche damals ad acta gelegt wurde. Erneut erweisen sich die Kirchen bzw. religiöse Institutionen der sogenannten "Weltreligionen" als Blockierer für Menschenrechte gerade für queere Menschen, aber zum Glück können diese nicht ewig mit ihrem "göttlichen" scheiß Menschenrechte blockieren oder wieder abschaffen (es ist längst bekannt, dass christliche Organisationen & Kirchen einer der großen Antreiber sind für die Bestrebungen Demokratie und Menschenrechte in Europa & Amerika wieder abzuschaffen).

  • Wie Rishi Sunaks Regierung die Ausgrenzung von trans Personen plant
    Mündet die Anti-Trans-Stimmung in Großbritannien bald in Gesetze? Trans Personen könnten vom Antidiskriminierungs-Gesetz ausgenommen, Geschlecht als…
    www.queer.de


    Während in anderen Regionen Fortschritte in Sachen LGBTIQ+ Rechten und Akzeptanz sich langsam anbahnen, geht es in Europa und Nordamerika in großen Schritten abwärts, so quasi selbstverständlich mit dem Aufstieg der Faschisten in beiden Regionen / Kontinenten. Rishi Sunak will u. a. Transgender aus dem Equality Act streichen und somit rechtlich schutzlos der Diskriminierung ausliefern sowie Trans-Kinder den Eltern gegenüber zwangsouten lassen, wenn sie sich Lehrer*innen als trans outen. Das alles war seit Jahren absehbar und die TERF Faschistinnen um J. K. Rowling freuen sich bereits in sozialen Medien, das Trans in UK, USA und Europa aus dem sozialen Leben verbannt werden.


    Hier in Deutschland wird mit dem "Karen" Passus seitens Buschmann im Pseudoselbstbestimmungsgesetz auch bereits die Wege dafür geleitet und die CDU/CSU haben sich bereits dem Kampf der Reaktionären Menschenrechte verachtenden Rechten gegen alles was sie als "woke" bezeichnen verschrieben, was nur böses erahnen lässt für LGBTIQ+ wenn bei der nächsten Bundestagswahl vermutlich wieder eine CDU/CSU geführte Regierung an die Macht kommt.

  • Trotz Mordaufrufen gegen LGBTI: Baptisten-Sekte wird nicht verboten
    Der Auffassung, dass es sich bei der Pforzheimer "Baptistenkirche Zuverlässiges Wort" um eine kriminelle Vereinigung handelt, will sich Landesinnenminister…
    www.queer.de


    Die Grünen-CDU geführte Landesregierung in Baden-Württemberg bzw. deren Innenministerium in Hand von Thomas Strobl (CDU) will die fundamentalistische zu Mordanschlägen gegen alle LGBTIQ+ stiftende Pforzheimer "Baptistenkirche" nicht verbieten, und erklärte dies ernsthaft damit: "Die Religions- und Meinungsfreiheit sei elementar für eine Demokratie und stelle einen wichtigen Teil der freiheitlich demokratischen Grundordnung dar. Die Grenze dieser Freiheit befinde sich dort," wo Hass in Form von Straftaten beginnt."


    Mit anderen Worten, solange von diesen Fundamentalisten kein Mordanschlag gegen uns ausgeführt wird oder dies von einem Nicht-Mitglied in deren Namen geschieht, haben diese nach diesem verqueren Verständnis von Meinungs- und Religionsfreiheit und dem Grundgesetz Narrenfreiheit für den CDU-Typen. Zumindest, wenn Mensch sich wie diese Pforzheimer Freikirche den Label als Christ gibt. Das sein geführtes Landesministerium bei der gleichen menschenverachtenden Kacke von einer anderen Religiösen Vereinigung ganz anders reagieren kann, zeigten diese z. B. 2016 als die salafistische Vereinigung "Die Wahre Religion" verboten wurde und von ihm noch gesagt wurde: "Wer Gewalt predigt und sät, bekommt die volle Härte von Recht und Gesetz zu spüren.


    Insbesondere queere Jugendliche vor Ort sind verunsichert und ziehen sich u. a. anders an um insbesondere nicht als Trans aufzufallen, aber das ist dem Politiker von den "Christdemokraten" natürlich egal, ist ja bloß queeres Leben das in Gefahr ist und in deren Augen minderwertig sei. Alles ganz "Normal" eben im deutschen "Biblebelt" in Baden-Württemberg und Bayern.

  • Ich weiß gar nicht mehr was ich dazu sagen soll, es ärgert oder überrascht mich jetzt auch nicht mehr, sind halt schon alltägliche Nachrichten.

    Auch das oben besprochene Selbstbestimmungsgesetz übertrifft tbh alle meine Erwartungen, weil ich halt gar nichts erwartet habe. 😅

    Bin schon jedes Mal ir und online froh drum, wenn Leute relativ normal mit Queerness umgehen und dey für mich benutzen, ohne dass man mit denen aneinandergeraten muss (oder es dann halt lässt).

  • Sri Lanka just inched closer to legalising gay sex
    Sri Lanka looks to be making moves towards decriminalising homosexuality, following a “historic development” by its Supreme Court.
    www.thepinknews.com


    Das oberste Gericht in Sri Lanka hat grünes Licht gegeben für die Dekriminalisierung von Homosexualität, ein Verbot das während der britischen Kolonialherrschaft unter dem Namen Ceylon verhängt wurde. Bereits seit 2022 soll das Parlament offen für eine Aufhebung der Kriminalisierung, allerdings hat bisher weder die Regierung noch Oppositionelle offen ausgesprochen für ein neues Gesetz zu sein, das Homosexualität dekriminalisiert. Dennoch besteht die Hoffnung, das in naher Zukunft ein weiterer Staat fällt von der Liste der Staaten die Homosexualität kriminalisieren zu fallen (immer noch um die 70).

  • Okay, ich glaube, nach dem folgenden Beitrag wird man mich komplett vom BisaBoard wegcanceln. Ich habe aber tatsächlich schon mit ein paar Menschen privat gesprochen (hier im BisaBoard und auch auf Social Media), die sich nicht trauen folgendes zu posten eben aus dem Grund, dass man ihnen Transphobie oder ähnliches zuwirft und sie komplett canceln will. Manche davon, die selbst queer sind, geben sich tolerant, obwohl sie das nicht sind, damit sie nicht gecancelt werden. Surprise an alle: Zuhören hilft. Egal in welche Richtung. Weil diese Menschen (wie unter anderem ich) wollen euch nichts böses nur, weil sie gewisse Dinge kritisch sehen. Ihr hetzt diese Menschen durchs canceln oder direkte Transphobie-Vorwürfe noch mehr auf euch.


    Zur kleinen Vorgeschichte von mir: Ich bin selbst bisexuell und habe mich 2-3 Jahre als Genderfluid definiert, hab aber realisiert, dass das nicht stimmt und ich einfach eine cis-Frau bin.


    Erstmal halte ich mittlerweile absolut nichts mehr von der ganzen „Non-Binary“ Bewegung. Besonders gewisse Outings auf Social Media bringen mich zum Lachen (hust saskiamichalski auf Instagram hust). Ja, ich hab‘ selber mehrere Jahre gedacht „ihr seid valid!“ und dachte selbst, dass ich genderfluid bin, weil ich ja selber nicht 100% weiblich sein kann (I mean, ich kleide mich nicht weiblich und mag meine Brüste nicht? Also bin ich wohl keine Frau).


    Es gibt btw ein Video, was für mich meine Meinung zum größten Teil gut zusammenfasst. Wer das widerlegen will: Gerne, ich bin offen für Diskussionen. Es geht da um so Sachen wie „Es gibt biologisch mehr als zwei Geschlechter!“ oder „Es gab schon damals mehr als zwei Geschlechter.“ Genauso wie die kommerzielle Ausbeutung aus dem ganzen Non-Binary Thema.


    Und ja, ich habe damals diese YouTuberin kritisiert und war mir unsicher, was ich von ihr halten soll, habe sie sogar gehatet, aber sie fasst mittlerweile gut zusammen, wie sich mein Gedankengang zu dem Thema entwickelt hat.


    Im Endeffekt baut das ganze für mich eher auf Geschlechterrollen auf, die eine Person vielleicht nicht bedient und sich deshalb als Non-Binary bezeichnet.


    Meine persönliche Meinung und Vermutung am Ende: Mir fällt auf, dass sich oft Frauen als Nicht-binär bezeichnen und weniger Männer. Ich hab da eher so das Gefühl, dass man sich versucht, von dem Sexismus und dem Frauenbild in der Gesellschaft abzukapseln. Also bekomme da eher ein "I'm not like other girls" vibe. Btw stehen cis-Personen nicht auf und denken sich:"Wuhu, heute ist ein toller Tag eine Frau/ein Mann zu sein! Omg ich liebe meine Brüste/Geschlechtsmerkmale etc. so sehr!" Hab meine Brüste btw nicht nicht gemocht, weil es Brüste sind, sondern wegen der Sexualisierung, die Brüste in der Gesellschaft ausgesetzt sind. Bin auch dagegen, dass der Weltfrauentag zum „feministischen Kampftag“ umbenannt wird. Diggi, lasst uns Frauen doch den einen Tag. Klar trifft Frauen am meisten der Feminismus, weil sie eben am meisten unterdrückt werden, aber der Feminismus schließt auch Männer ein und bitte lasst den Frauen alleine diesen einen Tag. Danke!


    Achso und wer jetzt kommt mit: "Trans sein ist kein Trend!!! Trans sein ist voll gefährlich!"

    Ja, das stimmt, aber ich habe eher das Gefühl, dass das auf die binären Transpersonen zutrifft und nicht auf nicht-binäre. Aber gut, eine Statistik wäre toll, wenn man binäre Transpersonen und nicht-binären Leuten vergleicht.


    Also, dann lasse ich das BisaBoard mal brenne. Aber as I said, bin gerne da um respektvoll zu diskutieren.

    Hier ist btw das Video, was ich meine:



    Corni


    (Meine Meinung bezieht sich auf Nicht-binäre Personen jeglicher Art. Binäre Transpersonen halte ich nach wie vor für valide und der Post ist nicht gegen diese gerichtet!)

  • @Corni


    First of all: Cancel Culture ist eine Erfindung von rechts, ok ciao.

    Davon abgesehen sehe ich nicht, was du damit bezwecken willst, hier mit "ihr werdet mich hassen" reinzugrätschen und irgendwie mit Nichtbinärität aufräumen zu wollen?

    Zur kleinen Vorgeschichte von mir: Ich bin selbst bisexuell und habe mich 2-3 Jahre als Genderfluid definiert, hab aber realisiert, dass das nicht stimmt und ich einfach eine cis-Frau bin.

    Like: Effektiv stülpst du hier deine persönlichen Erfahrungen jedem über und invalidierst ihn dadurch, weil du für dich selbst feststellen musstest/durftest, dass du nicht nonbinär bist? Ist so eine Verallgemeinerung nicht ein bisschen unfair?


    Meine persönliche Meinung und Vermutung am Ende: Mir fällt auf, dass sich oft Frauen als Nicht-binär bezeichnen und weniger Männer. Ich hab da eher so das Gefühl, dass man sich versucht, von dem Sexismus und dem Frauenbild in der Gesellschaft abzukapseln. Also bekomme da eher ein "I'm not like other girls" vibe. Btw stehen cis-Personen nicht auf und denken sich:"Wuhu, heute ist ein toller Tag eine Frau/ein Mann zu sein! Omg ich liebe meine Brüste/Geschlechtsmerkmale etc. so sehr!" Hab meine Brüste btw nicht nicht gemocht, weil es Brüste sind, sondern wegen der Sexualisierung, die Brüste in der Gesellschaft ausgesetzt sind.

    Man kann jetzt natürlich den Hot Take raushauen und behaupten, dass Männer eh schon von toxischer Männlichkeit betroffen sind und die Hemmschwelle dahingehend größer ist, sich als enby zu sehen/outen, aber wenn wir hier schon mit persönlichen Erfahrungen als anekdotische Universalevidenz ankommen, kann ich auch sagen, dass ich als amab kein (großes) Problem mit meinem Pieml hab und Dysphorie immer nur schubweise erfahre, weshalb ich es aus mangelndem Leidensdruck (oder zumindest weil der zündende Moment, wo alles zu unerträglich wurde, fehlt) unterlassen habe, eine hormonelle Transition zu machen und iRL auch nur in bestimmten Kreisen als trans Frau auftrete. Jetzt könnte ich mich auch als genderfluid oder nonbinary bezeichnen, schließlich bin ich ja nicht so trans wie andere trans Personen. Aber mir ist es doch scheißegal, welches Label ich für mich selbst am treffendsten finde oder welches irgendelche Randoms im Internet am passendsten finden, solange ich mich einigermaßen wohl fühle? Wenn du sagst "nee, nonbinary bin ich nicht", dann ist das fine, wie es dir in einem "Outing"-Post damals auch kommuniziert wurde. Aber für andere ist es fine, wenn sie selbst nonbinary sind. Das tut keinem weh, also gibt es keinen Grund, das irgendwem verbieten zu wollen.


    Und noch so am Rande: Cis Frauen/Männer haben aber auch, wenn sie nicht sagen "geil, ich bin ein:e [Geschlecht]", am Ende des Tages immer noch kein Problem damit, sich mit ihrem dazugehörigen Geschlecht zu identifizieren. Ich persönlich habe aber ein Problem damit, mich damit zu identifizieren, auch knapp 20 Jahre, nachdem mir das zum ersten Mal aufgefallen ist. Und wenn ich nach 2-3 Jahren gemerkt hätte "oh, ja hm, ich mag Aspekte an mir nicht, aber bin doch ein Mann", dann wäre das auch fine gewesen. Und es wird auch weiterhin fine sein, wenn nichtbinäre Leute in Zukunft nach 2-3 Jahren merken, dass sie cisgender sind. Oder binär trans. Die Leute werden schon für sich selbst entscheiden, was für sie selbst das Beste ist. 🚬


    Achso und wer jetzt kommt mit: "Trans sein ist kein Trend!!! Trans sein ist voll gefährlich!"

    Trans sein ist kein Trend. Trans sein kann gesundheitliche Risiken bergen, wenn nicht entsprechend damit umgegangen wird, und diese beinhalten Suizidalität. Bitte, gerne, ich bin damit nochmal ums Eck gekommen.



    Ach ja: Gebt dem Post ein Kleeblatt, um zu zeigen, dass ihr auch vor dem Spoiler wusstet, dass das Video von PersiaX sein wird. :^)

  • Okay, ich glaube, nach dem folgenden Beitrag wird man mich komplett vom BisaBoard wegcanceln.

    Dazu hatte ich letztens einen Diskurs mit meiner Schwester (also das Canceln/"freie Meinungsfreiheit" Ding, nicht wegen dem Bisaboard).


    Generell macht man sich darum Sorgen, gecancelt zu werden, wenn man weiss, dass man kontroverse Takes macht, die meist wegen subjektiven Gründen auf irgendwelche Menschengruppen abzielen.

    Dazu hat Tiramisu eigentlich das Wichtigste bereits gesagt.


    Daher nur eine kurze Ergänzung:

    Im Endeffekt baut das ganze für mich eher auf Geschlechterrollen auf,

    Es gibt neben Geschlechterrollen auch noch die Geschlechtspräsentation und die Geschlechtsidentität. Das sind drei verschiedene Sachen, die du hier zusammenmischst.

    Eines Geschlechtsidentität ist das, wie man sich selbst empfindet, quasi das, wofür du dich hältst, selbst wenn du dich nicht greifen/hören/sehen kannst. Die Geschlechtspräsentation ist das, wie man sich nach aussen gibt und die Geschlechterrolle ist ein Konstrukt der Gesellschaft.

    Die Geschlechterrolle wird also nie wirklich die Geschlechtsidentität von jemandem beeinflussen, selbst wenn jemand keine fixe hat, aber es kann natürlich sein, dass jemand wegen Geschlechterrollen seine Identität fälschlicherweise infrage stellt, nur baut das Ganze eben nicht nur darauf auf.

    In deinem Post scheinst du das auch generell nur auf afab Enbys zu beziehen, was den Anteil jener, auf die das wirklich zutrifft, noch geringer ausfallen lässt.



  • Joa war schon vorher klar, sie und Till Amelung sind so ziemlich die lautesten Non-Binary Hasser in der sogenannten "Trans-Community" im deutschen Raum und gegen das Selbstbestimmungsgesetz. Ka was an erstere aber überhaupt interessant sein soll davon abgesehen, sie ist literally eine 1:1 Kopie von MAGA Blair White nur für Leute die kein bzw. kaum Englisch sprechen können.


    Mehr schreibe ich dazu auch nicht, nach dem Wort "Cancel Culture" hatte ich schon aufgehört den Beitrag ernst zu nehmen.

  • Es geht da um so Sachen wie „Es gibt biologisch mehr als zwei Geschlechter!“ oder „Es gab schon damals mehr als zwei Geschlechter.“ Genauso wie die kommerzielle Ausbeutung aus dem ganzen Non-Binary Thema.

    An sich hat Tiramisu schon alles gesagt, was gesagt werden muss, aber ich möchte nun doch sehr gerne wissen, wo das Non-Binary Thema kommerziell ausgebeutet wird, wenn wir bedenken, dass das Thema massiv unterrepräsentiert in jeder Form ist.


    Davon abgesehen: Es gibt biologisch mehr als zwei Geschlechter. Als inter* Person kann ich dir das garantieren. Und das binäre Denken der Gesellscahft schadet inter* Menschen, vor allem Kindern, massiv. Und diverse Kulturen hatten und haben bis heute mehr als zwei Geschlechter, obwohl die westliche Kolonialkultur versucht hat, dies zu unterbinden. Das ist alles die Wahrheit. Dem zu widersprechen ist schlicht und ergreifend wissenschaftsfeindlich.

  • Surprise an alle: Zuhören hilft. Egal in welche Richtung. Weil diese Menschen (wie unter anderem ich) wollen euch nichts böses nur, weil sie gewisse Dinge kritisch sehen. Ihr hetzt diese Menschen durchs canceln oder direkte Transphobie-Vorwürfe noch mehr auf euch.

    Ich denke der Grund, warum Menschen zu dem Thema kritisch stehen, ist weil sie sich nicht damit auskennen, ihre "Quellen", einseitig sind oder weil sie aus irgendeinem Grund Angst davor haben, weil es ja so "unbekannt" ist.

    Ausserdem sind Trans- und Genderfluid Menschen in der Minderheit, da kann man nicht wirklich hetzen. Was als Hetze immer wahrgenommen wird, ist halt die Wut die kommt, wenn Menschen einem die Identität wegen "Naturwissenschaften" abstreiten.(nichts gegen Wissenschaft an sich, doch man steht auch in der Verantwortung, mehrere Seiten der Wissenschaft in betracht zu ziehen, wo auch der Psychologische Aspekt eine Rolle spielt, nicht nur die Biologische welche meist immer nur für die Begründung der Genitalien benutzt wird)


    Ausserdem ist das da Täter/Opfer-Umkehr die du da verwendet hast.


    Als erstes würde halt Jemand kommen, der es als "kritisch" ansieht, keine Ahnung vom Thema hat, sich nicht wirklich damit beschäftigt hat , immun gegen Argumente ist und sagt einfach so heraus, das alles Humbug ist. Da muss man sich nicht wundern, wenn der Jenige in seine Schranken verwiesen wird, denn es geht schließlich um die Identität und Lebensart von Menschen die niemanden wehtun, aber denen immer wieder wehgetan wird.


    Also ja zuhören würde sicher helfen, als sich "alternative" Fakten aus den Fingern zu saugen.


    Ausserdem, dachtest du wenn ich mich recht erinnere, dass du auch gecancelt werden würdest nur weil du dich nun als Cis-Frau siehst, was aber (welch Verwunderung) nicht eingetroffen ist und dich Niemand zu deiner Selbstfindung kritisiert, beleidigt, oder vom Bisa Board verbannt hat.


    Ich denke einfach du lässt dich von rechten Medien zu leicht beeinflussen, ohne es zu merken. Allein dein Anfangstext, zeigt auf dass du das allerschlimmste von den Leuten hier erwartest.


    Ich selbst, habe vom Thema auch wenig Ahnung, aber nur weil ich nicht viel davon weiß, muss man nicht gleich alles so ignorant sehen und man kann am Ende auch viel lernen, was traurigerweise nicht viele tun.



    MfG

    Gamato

  • @Corni


    Ich hab mir überlegt ob ich drauf antworten soll oder wie und du brauchst mir auch nicht wieder sagen "wenn du es dich 'aufregt', dann lies es nicht oder ignoriere es." Es regt mich nichtmal wirklich auf, weil's halt schon die altbekannte, diskriminierende Masche ist, aber trotzdem kann man auf diese Form der Diskriminierung nicht halt mal gechillt reagieren und kann sie ansprechen, wenn sie einem begegnet. Vor allem wenn man sich von Anfang an in die Opferrolle derjenigen drängt, die von intoleranten queeren Personen gecancelled wird oä.


    Nicht-Binärität ist keine Bewegung und keine Mode, das ist meine Geschlechtsidentität und es gäbe hier sehr viele Beiträge diverser, badtumms, nicht-binärer Menschen, die bereits von ihren Erfahrungen berichtet haben, die du aber anscheinend nicht lesen möchtest, weil sie dein (und PersiaX) Weltbild durcheinanderbringen.


    So einige, nicht-binäre AFAB Personen sind Femmes oder irgendeine Abstufung davon und wollen nicht "not like the other girls" spielen und lieben typisch feminine Tätigkeiten, Mode und auch zuteils auch in ihrer femininen "Rolle", wenn man das so will.



    Hab meine Brüste btw nicht nicht gemocht, weil es Brüste sind, sondern wegen der Sexualisierung, die Brüste in der Gesellschaft ausgesetzt sind.

    Ja gut wenn es für dich so ist, aber ich mag meine Brüste durchaus an den Tagen, an denen ich mich weiblich fühle und ich hab jetzt weniger Problem mit Sexualisierung tbh. Solange man mir nicht mit starrem Blick in den Ausschnitt starrt, kann man von mir aus kurz hinsehen.



    Meine Meinung bezieht sich auf Nicht-binäre Personen jeglicher Art. Binäre Transpersonen halte ich nach wie vor für valide und der Post ist nicht gegen diese gerichtet!

    Also erstens, was du für valide hältst ist nun wirklich nicht von Bedeutung. Man braucht dafür nicht den Eignungsstempel einer cis Person.

    Zum anderen, jede nicht-binäre Person ist trans. Dazu braucht es kein Attest, keine medizinische Behandlungen und keine cis Person, die einen für (nicht) valide hält.


    Du holst dir hoffentlich auch keine Bestätigungen bei Heteros ab, ob diese deine Bisexualität als valide ansehen, bzw stehst hoffentlich für dich selbst auf und zeigst jemanden den Vogel, wenn man dir deine Bisexualität abspricht.



    Bin auch dagegen, dass der Weltfrauentag zum „feministischen Kampftag“ umbenannt wird. Diggi, lasst uns Frauen doch den einen Tag. Klar trifft Frauen am meisten der Feminismus, weil sie eben am meisten unterdrückt werden, aber der Feminismus schließt auch Männer ein und bitte lasst den Frauen alleine diesen einen Tag. Danke

    Dir ist klar (oder auch nicht nach deinem Beitrag zu urteilen), dass ich und viele andere AFAB sind und weiblich gelesen werden und deswegen

    1. denselben Sexismus und sexuelle Gewalt erfahren wie cis Frauen

    2. oft auch dieselben medizinischen Bedürfnisse haben wie cis Frauen, wenn der Uterus, Eierstöcke, Vagina und Brüste vorhanden sind (Schwangerschaft, Brustkrebs und alle anderen Krebsarten der Geschlechtsorgane, Perioden, Endometriose etc.)



    Aber as I said, bin gerne da um respektvoll zu diskutieren.

    Du hast nicht-binären Menschen ihre Identität aberkannt bzw. erklärt welche "für dich valide" seien, hast in einem Nebensatz rausgehauen, dass du über irgendjemandes Outing lachen musstest, hast in einem anderen Nebensatz rausgehauen dass es bloß eine Bewegung sei etc... was genau ist daran respektvolles Diskutieren?


    PS: Mein Beitrag war sehr respektvoll formuliert, mir juckt tbh noch anderes in den Fingerspitzen zu schreiben. Weil "ich will respektvoll sein" und diskriminiert dann durchweg, ja...

  • Was als Hetze immer wahrgenommen wird, ist halt die Wut die kommt, wenn Menschen einem die Identität wegen "Naturwissenschaften" abstreiten.(nichts gegen Wissenschaft an sich, doch man steht auch in der Verantwortung, mehrere Seiten der Wissenschaft in betracht zu ziehen, wo auch der Psychologische Aspekt eine Rolle spielt, nicht nur die Biologische welche meist immer nur für die Begründung der Genitalien benutzt wird)

    Was ich auch mal allgemein anmerken würde, wenn es um Wissenschaft geht (als jemand, der WIssenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte studiert hat): Wissenschaft selbst ist, bis zu einem gewissen Grad, im Fluss. Heißt natürlich nicht, dass Leute einfach alles Mögliche behaupten können und das alles den gleichen Stellenwert habe. Aber was verstanden werden muss, ist, dass Wissenschaft sehr viel komplexer ist als das, was eben im Schulunterricht alles gelehrt wird und sich wissenschaftliche Theorien und Konzepte natürlich verändern (müssen), wenn erkannt wird, dass sie der Wirklichkeit nicht mehr angemessen sind. Wissenschaftliche Paradigmen sind grundsätzlich wandelbar. Nehmen wir meinetwegen Newtons Gravitationstheorie. War die toll? Ja! Natürlich. Hat uns mit einem wunderbaren wissenschaftlichen Paradigma versorgt, um die Bewegungen von Himmelskörpern beschreiben zu können.

    Sie war aber auch: Falsch. Die Periheldrehung des Merkurs war nicht vollständig daraus erklärbar. Die Fixsternparallaxe war nicht vollständig erklärbar. Für all das brauchten wir erst Einsteins Relativitätstheorie, die, der Name sagt es, darauf fußt, dass Raum und Zeit relativ (und miteinander verschränkt in der Raumzeit) sind und etwa durch große Massen verzerrt werden können, während sie bei Newton absolut (und voneinander getrennt) waren. Das verweist auf einen fundamentalen Unterschied in den Grundannahmen der beiden Theorien, und somit auf einen gigantischen Irrtum in Hinblick auf die Grundbausteine unserer Welt im Falle von Newtons Theorie.

    Was wir uns hier dann also fragen müssen: Wenn wir bei so etwas Fundamentalem (und noch bei vielem anderen, Stichwort etwa heliozentrisches Weltbild) falsch liegen konnten - warum sollten wir es nicht auch in Hinblick auf eine Binarität von Geschlechtern tun können? Warum soll ausgerechnet das etwas sein, was unumstößlich gilt? Wenn tatsächlich mal ein Blick in die Wissenschaftsgeschichte geworfen werden würde, würden die Leute mit weitaus größerer Vorsicht auftreten und nicht vorschnell sagen, dass irgendein Konzept die auf ewig unveränderliche Wahrheit sein muss. Dass ausgerechnet im Feld der Biologie - einer Wissenschaft von so vielen wunderbar chaotischen, multikausalen Beziehungen zwischen Organismen und der Elemente, aus denen sie zusammengesetzt sind - eine so einfache Binarität mit absoluter Sicherheit vorliegen muss, würde dann folgerichtig als wenig plausibel erscheinen.


    Denn das ist der Punkt: Wissenschaftliche Konzepte ermöglichen uns eine Ordnung der Welt um uns herum. Aber wir haben keinen Weg, herauszufinden, ob sie sich nicht doch irgendwann werden ändern müssen (die Relativitätstheorie ist da btw auch keine Ausnahme). Und ändern müssen sie sich eben dann, wenn offensichtlich wird, dass sie der Wirklichkeit nicht mehr angemessen sind. Das binäre Geschlechtskonzept kann eben tatsächliche, auch "biologische" nichtbinäre Personen (Stichwort *inter) nicht zufriedenstellend für uns einordnen. Genauso wie die Newton'sche Gravitationstheorie nicht die Periheldrehung des Merkurs zufriedenstellend einordnen konnte bzw. kann. Das ist nun einer der Gründe, warum sich in der Biologie in Hinblick auf Geschlechter ein Paradigmenwechsel vollzogen hat bzw. vollzieht: Das binäre Geschlechtskonzept funktioniert eben nicht wirklich. In so einer Situation gibt es nun zwei Optionen: Erstens, es wird einfach alles, was sich nicht in die Theorie einordnen lässt, ausgeschlossen. Aber das verarmt die Theorie: Hätten die Physiker*innen gesagt, Newtons Theorie gelte halt überall außer bei der Periheldrehung des Merkurs, hätte das gerade den Universalanspruch der Theorie komplett zunichte gemacht. Wenn Phänomene aus dem Geltungsbereich einer Theorie ausgeschlossen werden müssen, um sie am Leben zu erhalten, dann wird immer ziemlich augenfällig, dass sie nicht mehr funktionieren kann und dass es eben nicht mehr um adäquate Beschreibung der Welt, sondern um künstliches Am-Leben-Erhalten eines eigentlich schon toten Konzepts geht.

    Daher wird in solchen Situationen von guten Wissenschaftler*innen immer die zweite Möglichkeit bevorzugt werden, die darin besteht, die bisherige Theorie oder Konzeption aufzugeben - entweder komplett mit Ersetzung durch etwas völlig Neues, oder teilweise durch eine signifikante Umarbeitung dessen, was bisher galt. Die Grenzen zwischen diesen beiden Varianten sind natürlich fließend, aber sie laufen auf das Gleiche hinaus: Dass nun einmal ein Wandel im jeweiligen wissenschaftlichen Paradigma stattfindet. Die Binarität der Geschlechter ist nicht das erste Konzept, das auf die Art abgeschafft wurde/wird, und wird auch nicht das letzte sein.


    Was vielleicht abschließend noch ergänzend gesagt werden kann: Können wir Newtons Theorie trotz ihrer Falschheit noch brauchen? Klar. Sie ist schön einfach, und mit hinreichender Entfernung zu relativistischen Effekten unterscheiden sich ihre Vorhersagen praktisch gar nicht von der Relativitätstheorie. Als heuristisches Tool taugt sie daher zweifellos und macht weniger Arbeit. Aber wir sagen eben nicht, dass sie die tatsächliche Wirklichkeit widerspiegelt. Analog könnten natürlich wissenschaftliche Projekte auch in Zukunft noch ein binäres Geschlechterkonzept benutzen - a la "Für den Zweck dieser Studie gehen wir von einem binären Geschlechtskonzept aus, weil blablabla". Aber das wäre dann eben eine Arbeit, die dieses Konzept einerseits als Instrument benutzt, sich zugleich aber auch bewusst ist, dass dieses Grenzen hat und eigentlich eine Simplifizierung der tatsächlichen Wirklichkeit darstellt. Es ist eben ein Unterschied, ob ein Konzept noch als heuristisches Tool benutzt werden kann, oder ob es die derzeit beste Annäherung an die Wirklichkeit (und somit an die Wahrheit) darstellt. Auf das binäre Geschlechtskonzept trifft Letzteres jedenfalls nicht (mehr) zu.

  • Es gibt btw ein Video, was für mich meine Meinung zum größten Teil gut zusammenfasst.

    Ich habe mir einen Teil dieses Videos nun angeschaut, die ersten beiden Abschnitte, weil dein Post ja sich hauptsächlich um nicht-binäre Menschen dreht.

    Sie nutzt Google Trends, um ihren Punkt zu verdeutlichen und in ihrer Recherche wird wikipedia genutzt, wo sie dann später ironischerweise sogar selber aufzeigt, wieso wikipedia so eine gute wissenschaftliche Quelle ist x)

    Jetzt mal aussen vor gelassen, was ich zu ihrer Meinung denke, diese Youtuberin erweckt nicht wirklich den Eindruck, ihre Meinung auf einer fundierten und kritischen Basis gebildet zu haben. Dazu sind ihre eigenen Schlussfolgerungen logisch oft nicht richtig und wie sie Sachen ins Lächerliche zieht/framet, steigert ihre Glaubwürdigkeit als ernst zu nehmende Wissensquelle leider auch nicht. Wer sich auf echte Fakten beruht, hat das nicht nötig, um sein Argument zu untermauern. Sowas vernebelt bloss das eigentliche Argument.


    Der Grund, warum man Begriffe wie Non-Binarität nun mehr hört, ist, nicht nur, weil es zum Trend wurde, sondern weil in den letzten Jahren Aufklärung geschehen ist (wie sollen Leute den Begriff für ihr Empfinden nutzen, wenn sie ihn nicht kennen?) und dadurch mehr Bewusstsein darüber in der Gesellschaft herrscht.


    Warum dagegen so gewettert wird, ist eigentlich auch klar: Rechte Politik braucht ein Feindbild (um Unterstützer zu haben, das gibt ein Zusammengehörigkeitsgefühl) und da stürzt man sich gerne auf Minderheiten, die sich nicht gross wehren können. Wenn sie sich wehren, wird das so ausgelegt, dass sie übertrieben reagieren, weil man ihnen ihre Existenz abgesprochen hat (das wird auch zunächst verharmlost/bzw. normalisiert, damit das als nicht so schlimm gesellschaftlich gesehen wird) und wenn sie sich nicht wehren, umso einfacher, weil man so gegen das gemeinsame ominöse Böse kämpft.


    Das erinnert mich an einen Typen letztens, der fand, dass Roger Waters wegen der Meinungsfreiheit auftreten können solle (und sich mit der Aussage auf dem objektiven und moralischen Highground fühlte). Es ist halt krass, wie resistent viele gegenüber der Geschichte sind und da schon abgestumpft sind, dass sie nicht erkennen, wie weit wir schon wieder sind.