Wie sollte der perfekte Anime-Protagonist sein?

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  • Wenige Dinge beeinflussen einen Anime so sehr wie Protagonisten eben jenes. Wie auch in anderen Teilen der Filmindustrie sind die Hauptcharaktere von Animeserien so vielfältig wie möglich, die meisten zeichnen sich durch eine besonders herausstechende Charaktereigenschaft aus, manche sogar durch das Fehlen einer bestimmten. Dabei beweisen uns Charaktere wie Yukiteru Amano aus Mirai Nikki oder Light Yagami aus Death Note sogar, dass man nicht einmal unbedingt mit dem Protagonisten sympathisieren oder seine Ansichten teilen muss, um die Serie an sich brillieren zu lassen. Doch nicht nur Eigenschaften machen eine Hauptfigur aus, auch das Aussehen spielt eine nicht untergeordnete Rolle. Hier gibt es zwar viele Parallelen zwischen Einzelnen, allerdings stechen besonders diejenigen hervor, die keinem klassischen Stereotyp entsprechen. Paradebeispiel ist der kleingewachsene, dickbäuchige und introvertierte Arita Haruyuki aus Accel World der sich erst mit Verlauf der Story und seinem Avatar weiterentwickelt. Umgekehrt gibt es von Beginn an exorbitant mächtige und gut aussehende Charaktere, die kaum Potential haben, sich weiterzuentwickeln - Tatsuya Shiba wäre einer von ihnen. Tatsächlich hat jeder seine persönlichen Vorlieben, aber was genau macht eurer Meinung nach einen guten Protagonisten aus? Welche Charakterzüge muss er eurer Meinung nach haben, um das Publikum bewegen zu können?

  • Ein Beispiel für einen (für mich) perfekten Anime-Protagonisten ist Takasu Ryuuji aus Toradora!. Ich denke, ein Grund für den großen Erfolg von Toradora! ist, dass sich beinahe jeder männliche Zuschauer mit ihm identifizieren kann, weil sein Charakter einfach extrem glaubwürdig ist. Er ist kein Weichei alá Tada Banri aus Golden Time, was aber nicht heißt, dass er seine Gefühle versteckt, ganz im Gegenteil. Er ist auch kein Badass, der ständig herumschreien muss, dass er alles und jeden retten will (das haben wir mittlerweile leider viel zu oft), er handelt einfach und trifft vor allem Entscheidungen. Dazu kommen witzige Eigenheiten wie der Putzfimmel oder die Begeisterung am Kochen, die ihn einfach unheimlich sympathisch machen. Ryuuji ist einfach ein verdammt glaubwürdiger Mensch (das selbe gilt auch für Taiga, aber ich will nicht zu sehr ins Schwärmen geraten :D), und das ist auch meiner Meinung nach der wichtigste Punkt bei der Beurteilung eines Anime-Protagonisten.


    Deshalb gefällt mir ebenfalls Light Yagami extrem gut - man muss ihn nicht mögen (wobei ich ehrlich gesagt nie verstanden hab', wie man es nicht kann lol), aber er ist einfach glaubwürdig in dem was er tut, und man kann seine Handlungen, so krank sie auch sein mögen, nachvollziehen. Dr. Tenma aus Monster und die Elric-Brüder aus FMA sind weitere gute Beispiele.
    Als Negativbeispiele würde ich erstmal all die ganzen Harem-Helden nennen, die einfach keine Entscheidung treffen können bzw. gar nicht checken, dass mehrere Mädchen auf sie stehen. Das regt einfach nur auf. ^^ Dann natürlich auch die von dir genannten "exorbitant mächtigen" Charaktere, zu denen ich auch Kirito aus SAO sowie quasi den gesamten Fairy Tail Cast zähle, lol.


    Allerdings muss ich auch sagen, dass ein Anime nicht unbedingt einen guten Protagonisten braucht, um gut zu sein. SAO und Fairy Tail unterhalten mich trotz der eher schlechten Charaktere beispielsweise prächtig und gehören immer noch zu meinen Lieblingen, weil die Prioritäten einfach woanders liegen. Ich schätze, das hängt einfach stark vom Genre ab, bei einem Shounen oder einem Titel, der primär Wert auf spannende Action legt, ist's eher verkraftbar als bei einer Romanze oder einem Drama, wo das Menschliche einfach eine viel größere Rolle spielt.

  • Für mich hängt das ziemlich stark vom Genre ab und auch davon, in was für einer Welt/ Umgebung/ Zeitalter /Lebenssituation der Protagonist aufwächst oder sich gerade befindet.


    Bestimmte Eigenschaften für einen Protagonisten allgemein gibt es nicht, denn wir wissen ja nicht, welche Rolle dieser im Anime spielt.
    Was bei Protagonisten allerdings so gut wie immer wichtig ist, ist einerseits ob man sich mit ihnen identifizieren kann und ob man ihre Bewegungsgründe nachvollziehen kann. Denn schließlich ist es die Person, aus dessen Blickwinkel man das ganze Geschehen betrachtet. All die Erlebnisse die er durchmacht und sämtliche Emotionen die er dabei verspürt, muss der Zuschauer mitfühlen können.


    Wichtig ist es mir dabei auch, dass der Protagonist möglichst menschlich ist. Soll heißen, dass er sowohl Stärken als auch Schwächen besitzt. Damit meine ich nicht mal unbedingt seine Kampffähigkeiten, sondern vor allem seine Charaktereigenschaften. Zum Beispiel: Hat er große Angst vor irgendetwas? Wie versucht er diese zu überwinden? Oder: Hat er schon schlimme Fehler in seiner Vergangenheit begangen? Wie geht er damit um? Wichtig dabei ist mir auch, dass wenn ein Protagonist Fehler begeht, diese auch zu Konsequenzen führen. Leider ist es oft so, dass in vielen Shonen-Serien der Protagonist so viel Mist bauen kann wie er will, er kommt immer ungeschoren davon. Ganz egal wie oft er sich und seine Freunde leichtsinnig in Gefahr bringt, er trägt immer seine Plotarmor und es endet immer alles gut.


    Natürlich kann es auch der Fall sein, dass diese Person keine Angst mehr vor irgendwas hat, weil er schon so oft sein Leben aufs Spiel gesetzt hat (beispielsweise in Kriegen) oder schon so viel Mist durchgemacht hat, dass er keinerlei Furcht vor dem Tod hat. Es kann auch sein, dass der Protagonist eine völlig andere Moralvorstellung hat, als der Zuschauer. Dies hängt natürlich davon ab, wie die Gesellschaft oder gar die ganze Welt, in der der Protagonist lebt, tickt. Mir ist es eigentlich nicht wichtig, welches Alter oder Geschlecht der Protagonist hat. Meinetwegen muss er nicht mal ein Mensch sein. Wichtig ist mir nur, dass er realistisch geschrieben und dargestellt ist. Und dabei kommt es natürlich darauf an, wie die Welt um ihn herum aufgebaut ist.


    Nun all diese Faktoren, aber auch wahrscheinlich noch viele andere welche mir jetzt nicht eingefallen sind, spielen für mich durchaus eine große Rolle bei der Frage, wie für mich ein perfekter Protagonist aussehen muss. Doch kurz zusammengefasst kann ich sagen: Für mich ist ein Protagonist dann perfekt, wenn gezeigt wird, wie unperfekt er doch eigentlich ist. Schließlich ist die Entwicklung die ein Protagonist durchläuft, zusammen mit der Story, dass interessanteste und spannendste an einem Anime.

  • Nun, das kommt ein wenig darauf an, was man unter "perfektem Hauptcharakter" versteht, nicht?


    Wenn man damit meint: "Ein Charakter, der einer möglichst weit gefassten Zielgruppe zugesagt" oder "Ein qualitativ guter Charakter"? Denn das sind zwei verschiedene Paar Schuhe.


    Ein Charakter, der ein möglichst weit gefasstes Zielpublikum erreichen soll, darf nicht zu viel Charaktereigenschaften haben und sollte bei diesen nicht über die üblichen Helden- oder Antiheldenstereotypen hinausgehen. Möglichst simpel, so dass der Charakter eher ein Bausatz für eine eigene Interpretation werden kann, da sich so möglichst viele Leute, ohne ihre Empathie zu sehr zu bemühen, in die Lage des Charakters versetzen können. Möglichst wenig - außerhalb des Designs - das den Charakter individuell macht. Dann eventuell noch ein wenig Drama und Menschen, die den Charakter nicht verstehen, mit hineinschmeißen. *hust* Wenn man sich beliebte Anime-Charaktere, also speziell Protagonisten ansieht, so ist das das Prinzip, nachdem diese aufgebaut sind. Bzw. meist ist der Protagonist vielleicht etwas unverstanden, aber durch seine durchweg positive Natur kommt er darüber hinweg, während sein bester Freund, der meistens gleichzeitig den Rivalen darstellt, eben nicht so einfach darüber hinweg kommt.


    Wenn es darum geht, einen qualitativ guten Charakter zu schreiben, so kann man all das vergessen.
    Ein qualitativ guter Charakter ist ein in sich individuelles und nachvollziehbares Wesen ist. Sein Hintergrund und das damit verbundene "Drama" sollte möglichst für das Alter und die Lebensumstände des Charakters angemessen sein, wie auch der Umgang des Charakters mit diesen Umständen, wie auch anderen äußeren Umständen, mit denen er im Verlauf der Serie konfrontiert wird. Nachvollziehbarkeit ist wirklich das A und O, wenn es um einen gut geschriebenen Charakter geht. Jeder Charakter kann gut sein, solange er eben nachvollziehbar handelt und reagiert.
    Wobei natürlich Charaktere, je nach Umständen interessanter sein können. Aber das ist Geschmackssache. Persönlich finde ich nachvollziehbare Charaktere in reinen Alltagsszenarien langweilig, während ich aber durchaus ein Fan von normalen Charakteren bin, die un ungewöhnliche Situationen geworfen werden, was für mich einen interessanteren Konflikt darstellt, als jemand, der ohnehin aus ungewöhnlichen Umständen kommt.


    Persönlich bin ich allgemein auch eher noch ein Fan von erwachsenen Charakteren - aber diese in Anime zu Gesicht zu bekommen... Nun, wenn man pro Jahr eine Serie mit erwachsenen Charakteren dabei hat, dann ist es schon fast ein Wunder. ^^"

  • Ein Beispiel für einen (für mich) perfekten Anime-Protagonisten ist Takasu Ryuuji aus Toradora!. Ich denke, ein Grund für den großen Erfolg von Toradora! ist, dass sich beinahe jeder männliche Zuschauer mit ihm identifizieren kann, weil sein Charakter einfach extrem glaubwürdig ist.


    Es gibt nur zwei Gründe, warum Toradora beliebt ist.
    1. Tsundere-Loli
    2. gut inszeniertes Drama


    Eigentlich reicht bei der Anime-Kultur von Heute leider schon ersteres im Alleingang, um eine Serie populär zu machen.


    Was Ryuuji angeht...

    Als Negativbeispiele würde ich erstmal all die ganzen Harem-Helden nennen


    Wat?zumindest im Anime (Im LN solls ja angeblich anders sein) IST Ryuuji ein Paradebeispiel des generischen Haremprotagonisten. Es kriegt nur kaum einer mit, weil die Serie nicht genug Love Interests in seine Richtung schleudert um Harem-Charakter zu entwickeln. Er hat (wohlgemerkt aus einem ziemlich lächerlichen Grund) keinerlei Selbstbewusstsein, checkt keine Red Flag die in seine Richtung gewedelt wird und ist eigentlich ein ganz netter und zuverlässiger Typ, wenn man ihn näher kennenlernt. Genau dieselbe Charakterisierung wie Haganais Kodaka, Sekireis Minato und wenn ich ganz gemein bin sage ich an der Stelle sogar, dass von den dreien Minato der "realistischste" Charakter ist. Mal vom generellen Setting von Sekirei abgesehen...


    Deshalb gefällt mir ebenfalls Light Yagami extrem gut - man muss ihn nicht mögen (wobei ich ehrlich gesagt nie verstanden hab', wie man es nicht kann lol)


    Mal überlegen... Light soll angeblich hochintelligent sein, aber von der Intelligenz sieht man nie wirklich etwas. Die meisten seiner Schlussfolgerungen und Pläne sind relativ haltlos aus der Luft gegriffen, nur damit er L (dessen Intellekt wenigstens realistisch dargestellt wurde) vernünftig antagonieren kann. Des weiteren ist Light unglaublich arrogant und eingebildet. Er nutzt die Emotionen anderer Menschen kaltherzig aus und ist nicht dazu in der Lage selbst für irgendjemand anderen als seinem eigenen Spiegelbild welche zu entwickeln. Außerdem ist er extrem rechthaberisch, ungemein kindisch und will andere Leute umbringen, weil sie es wagen ihn zu kritisieren oder ihn in irgendeiner Form zu kritisieren. Wie KANN man diesen Charakter mögen? Er ist quasi so geschrieben, dass man Light hassen MUSS. Wenn man ihn dennoch mag, sollte man sich vielleicht... Gedanken machen. Abgesehen davon - oder vielleicht sogar aus diesen Gründen - ist er als Hauptcharakter(Protagonist würde ich nichtmal unbedingt sagen) eine durchaus interessante Wahl.



    Gute Protagonisten sind 'ne echt schwere Angelegenheit. In den meisten Serien, die ich mag, interessieren mich die Supporting Charaktere und Antagonisten viel mehr als die Protagonisten. Ob nun Black Bullets Hiroko Kagetane oder Medaka Box's Misogi Kumagawa (ernsthaft Gainax. Warum hört ihr den an der Stelle auf wo der Grund für den Erfolg des Manga eingeführt wird?)... Ich behaupte einfach mal dreist, dass die Antagonisten in den meisten Stories viel wichtiger sind als die Protagonisten, da sie den Konflikt der Geschichte schüren und lenken. Natürlich ist es wichtig sich mit den "Helden " identifizieren zu können. Aber je actiongeladener und fantastischer (im Sinne von Fantasy) die Geschichte ist, desto weniger wichtig wird die Assoziation, die den Zuschauer mit den Hauptcharakteren verbindet.


    Wenn die Konflikte jedoch auf einer anderen Ebene stattfinden, braucht es schon einen HOOUIN KYOUMA!... äh... ich meine... Rintaro Okabe oder Good Endings Utsumi(bester Harem-Protagonist EVER).


    Aber... Wie in so vielen anderen Belangen gibt es DEN einen Protagonisten. Das Epitom des guten Character Writings:
    Kamille Bidan
    Ich gehe ziemlich fest davon aus, dass die meisten Leser in diesem Forum sich in just diesem Moment den Kopf kratzen. Kamille ist der Hauptcharakter der Serie Kidou Senshi Zeta Gundam aus dem Jahr 1985. Kamille fängt als intelligenter, wenngleich etwas temperamentvoller Jugendlicher an und entwickelt sich im Laufe der Serie langsam zu einem verantwortungsvollen jungen Mann, der wieder und wieder in die Schlacht ziehen muss, um einen grausamen und sinnlosen Krieg zu beenden. Man merkt dem Charakter an, wie sehr die Last der zahlreichen Verluste, die er erleiden muss, an ihm haftet und an seinem Verstand nagt.
    Das Drama um seine Geschichte wird bewusst auf ein realistisches Maß reduziert (für überdrüssiges Drama hat man ja noch Amuro) und nur als Mittel genutzt, um den Wandel des Charakters voranzubringen und zu demonstrieren. Je mehr Erfahrung er sammelt, desto besser lernt er mit Verlusten umzugehen. Jedoch ereilt Ihn am Ende der Serie ein recht tragisches, wenngleich nachvollziehbares Schicksal.


    Charaktere müssen mit der Geschichte, die um sie herum erzählt wird, wachsen um ihr einen grad von emotionalen Realismus zu geben. Zeta Gundam schafft das wie keine zweite Serie, auch wenn leider ein paar interessante Nebencharaktere zugunsten der Entwicklung der Main Cast ein wenig zurückgelassen werden. Gundams Universal Century ist im allgemeinen eine Fundgrube interessanter Charakterentwicklungen. Char Aznable zum Beispiel fängt als rachsüchtiger, bitterer Mann an, der den Tod seines Vaters rächen will und das Militär seines Feindes infiltriert und dort in den Rängen aufsteigt, um der verhassten Zabi-Familie näher zu kommen. Nachdem er endlich vom Laster seiner Rachsucht befreit ist, widmet er sich den Idealen Zeon Zum Daikuns und versucht die Menschheit aus ihrer Wiege(aka. Die Erde) in die Zukunft zu führen, damit sie sch zu Newtypes weiterentwickeln können. Nach vielen konflikten, tragischen Verlusten und grausamen Erlebnissen endet er jedoch als verbitterter Misantroph und versucht die Erde- samt ihrer Bewohner - auszulöschen um endlich der "Anziehungs der Erde" zu entrinnen.

  • Es gibt nur zwei Gründe, warum Toradora beliebt ist.
    1. Tsundere-Loli
    2. gut inszeniertes Drama


    Eigentlich reicht bei der Anime-Kultur von Heute leider schon ersteres im Alleingang, um eine Serie populär zu machen.


    Was Ryuuji angeht...


    Nur, dass diese "Tsundere-Loli" tatsächlich sowas wie 'ne Charakterentwicklung aufzeigt, der Support-Cast richtig gut ist, der Anime lustig aber an den richtigen Stellen ernst ist und einen fantastischen Soundtrack besitzt. Aber für 'ne Toradora! Diskussion ist das hier eh das falsche Topic. ^^


    Wat?zumindest im Anime (Im LN solls ja angeblich anders sein) IST Ryuuji ein Paradebeispiel des generischen Haremprotagonisten. Es kriegt nur kaum einer mit, weil die Serie nicht genug Love Interests in seine Richtung schleudert um Harem-Charakter zu entwickeln. Er hat (wohlgemerkt aus einem ziemlich lächerlichen Grund) keinerlei Selbstbewusstsein, checkt keine Red Flag die in seine Richtung gewedelt wird und ist eigentlich ein ganz netter und zuverlässiger Typ, wenn man ihn näher kennenlernt. Genau dieselbe Charakterisierung wie Haganais Kodaka, Sekireis Minato und wenn ich ganz gemein bin sage ich an der Stelle sogar, dass von den dreien Minato der "realistischste" Charakter ist. Mal vom generellen Setting von Sekirei abgesehen...


    Wo er kein Selbstbewusstsein haben soll, erschließt sich mir jetzt nicht unbedingt (weil er sich erst nicht traut, Kushieda seine Liebe zu gestehen? Find' ich eigentlich relativ normal.). Was du mit Red Flags meinst, versteh' ich gerade nicht so ganz, lol. Er ist nicht nur ein "netter Typ" sondern ein verdammt guter Freund und Supporter für Taiga, was ihre Chrakterentwicklung enorm beeinflusst. Vor allem hat sich von Anfang an für ein Mädchen entschieden. Das ändert sich zwar schleichend über den Storyverlauf hinweg, aber ist mMn ein großer Unterschied zu dem klassichen Harem-Protagonisten, der einfach mal 25 Folgen lang keinen Plan von gar nix hat und bei jedem Annäherungsversuch von einfach jedem Mädchen rot wird und irgendeinen Bullshit stammelt oder es ihn einfach gar nicht juckt. Den Typen aus Date A Live (keine Ahnung, wie er heißt, der Anime war einfach zu schlecht) würd ich da mal als Paradebeispiel nehmen. Kodaka eigentlich auch, auch wenn ich den Anime und die Novel mag, aber dass er einfach von mehreren Mädchen behauptet, sie zu lieben und zu Sena literally so 'ne Line wie "Ich würd' gern Sex mit dir haben, aber wir können wegen des Clubs nicht zusammen sein" sagt dann zeugt das für mich nicht von gutem Charakter, lol.
    Schon klar, dass Sympathie auch 'ne sehr große Rolle spielt, ich kann mich mit Ryuuji halt auch perfekt identifizieren, aber für mich ist er einfach kein klassicher Harem-Charakter. Auf jeden Fall ist er nicht vergleichbar mit den Typen aus den Harems, die ich gesehen habe, das sind tbh aber auch nicht extrem viele, weil's einfach nicht mein Lieblings-Genre ist.


    Zu der Sache mit Light kann ich dir eigentlich aus guten Gründen nur zustimmen, aber mir ist er einfach jedes Mal auf's neue verdammt sympathisch. Vielleicht sollte ich mir Gedanken machen, ja. ;D

  • Nur, dass diese "Tsundere-Loli" tatsächlich sowas wie 'ne Charakterentwicklung aufzeigt, der Support-Cast richtig gut ist, der Anime lustig aber an den richtigen Stellen ernst ist und einen fantastischen Soundtrack besitzt. Aber für 'ne Toradora! Diskussion ist das hier eh das falsche Topic. ^^


    Hab ich auch nie angezweifelt. Ändert leider aber nichts an dem Umstand, dass Tsundere und Lolis so ziemlich DIE beliebtesten "Neigungen" unter RomCom-Otakus sind. Solche Banalitäten reichen, um Serien extrem beliebt zu machen. Und soweit ich die Diskussionen mitverfolgt habe, waren Novel-Leser wohl nich ganz von der Adaption überzeugt. Das gekonnte Schwenken zwischen Drama und Comedy hat mMn Golden Time btw besser hinbekommen.


    Wo er kein Selbstbewusstsein haben soll, erschließt sich mir jetzt nicht unbedingt (weil er sich erst nicht traut, Kushieda seine Liebe zu gestehen? Find' ich eigentlich relativ normal.).


    Was? Das ist doch einer der Key-Plotpoints seines Charakters. Weil er aufgrund seiner Augen dauernd für nen Delinquent gehalten wird und sich die Leute von Ihm distanzieren, hat er keine sonderlich hohe Meinung von sich selbst und zögert manchmal zu tun, was zu tun ist, weil er glaubt er wäre der Aufgabe nicht gewachsen. Klassisches Harem-Protagonistn Syndrom.


    Was du mit Red Flags meinst, versteh' ich gerade nicht so ganz, lol.


    Red Flags sind romantische Annäherungsversuche und Liebesbekundungen, die direkt genug sind, damit jeder Idiot sie bemerkt, aber nicht so eindeutig, dass man Zweifel an der Bedeutung der Botschaft hegen kann. Kurzum: Er ist "dense". Weiteres klassisches Harem-Prota-Feature.


    Vor allem hat sich von Anfang an für ein Mädchen entschieden. Das ändert sich zwar schleichend über den Storyverlauf hinweg, aber ist mMn ein großer Unterschied zu dem klassichen Harem-Protagonisten, der einfach mal 25 Folgen lang keinen Plan von gar nix hat und bei jedem Annäherungsversuch von einfach jedem Mädchen rot wird und irgendeinen Bullshit stammelt oder es ihn einfach gar nicht juckt.


    Das ist der Punkt, der Ihn von vielen Harem-Protagonisten unterscheidet, ja. Die Serie ist ja auch glücklicherweise kein Harem. Aber selbst im Harem-Genre gibt es da einige Ausnahmen. Manak Junpei aus Ichigo 100% zum Beispiel. Der hat zwar keinen Plan, ist aber zu jedem Zeitpunkt immer auf ein Mädel fixiert. Auch wenn das ein paar Mal zwischen Aya und Nishino wechselt. Wenigstens tut es das in aller Regel aus guten Gründen.


    Aber gerade das Rot-Werden vieler Harem-Protagonisten halte ich für realistisch. Das sind meistens bestenfalls Highschool-Schüler. Ich weiß ja nicht wie du in dem Alter warst, aber wenn ich mit meinem Love Interest geredet habe, bin ich auch immer nervös und rot geworden. Das ist in nem Alter, in dem man meistens noch mitten in der Selbstfindung ist, vollkommen normal. Problematisch ist es nur, wenn es sich über den gesamten Storyverlauf hinzieht. Aber das ist dann halt auch der Punkt an dem sich gute Harems von schlechten absetzen.


    Den Typen aus Date A Live (keine Ahnung, wie er heißt, der Anime war einfach zu schlecht) würd ich da mal als Paradebeispiel nehmen. Kodaka eigentlich auch, auch wenn ich den Anime und die Novel mag, aber dass er einfach von mehreren Mädchen behauptet, sie zu lieben und zu Sena literally so 'ne Line wie "Ich würd' gern Sex mit dir haben, aber wir können wegen des Clubs nicht zusammen sein" sagt dann zeugt das für mich nicht von gutem Charakter, lol.


    Date a Live ist ein Paradebeispiel für mein Eingangsargument. Die Serie hat NULL Substanz und jeder mit auch nur ansatzweise Ansprüchen an Unterhaltungsmedien erkennt sie als den Dreck, der sie ist. Aber die Mehrheit der Anime Fans sehen nur all den beschissenen Moe-Crap, der von der mangelnden Substanz des Plots und der Charaktere ablenken soll und debatieren darüber, welches der Mädels die beste "waifu" ist. Genau aus dem Grund ist DAL auch so unglaublich populär. Der Mainstream ist anspruchslos. Wenn du den Fanservice richtig panderest, bist du Erfolgreich.


    Bei Kodaka hat der ganze Scheiß aber wenigstens einen Grund. Er hat Angst davor anderen sein Herz zu öffnen, weil er mal verletzt wurde. Er weigert sich einzugestehen, dass er Freunde hat - oder gar geliebt wird - um den Status Quo beizubehalten und sich nicht auf Konflkte einlassen zu müssen. Er hat auch nie behauptet, dass er die anderen liebt. Er kann ja nichtmal aussprechen, dass er sie als seine Freunde empfindet. Das ist ja einer der major plotpoints in season 2. Menschen mit derartigen Annäherungsängsten existieren tatsächlich. Haganai ist halt mehr Drama als RomCom. Trotz des Black Dragon :P

  • Das ist der Punkt, der Ihn von vielen Harem-Protagonisten unterscheidet, ja. Die Serie ist ja auch glücklicherweise kein Harem. Aber selbst im Harem-Genre gibt es da einige Ausnahmen. Manak Junpei aus Ichigo 100% zum Beispiel. Der hat zwar keinen Plan, ist aber zu jedem Zeitpunkt immer auf ein Mädel fixiert. Auch wenn das ein paar Mal zwischen Aya und Nishino wechselt. Wenigstens tut es das in aller Regel aus guten Gründen.


    Also da muss ich sagen: Ich habe nun mit meinem Exfreund damals eine ganze Reihe Haremserien gesehen... Und ich kann mich an keinen einzigen Erinnern, wo der Protagonist nicht ziemlich von Anfang an vorrangig Augen für ein Mädchen gehabt hat. In manchen Serien ändert sich es im Verlauf der Serie und die Aufmerksamkeit wird auf ein anderes Mädchen gezogen - in manchen kommt er am Ende mit dem Mädchen mehr oder weniger zusammen (wobei ganz klare Endings ja nur sehr, sehr wenige Harems haben). Oftmals ist das eine Mädchen ja sogar der Grund für den Protagonisten, in der Haremssituation zu bleiben, da er ihr so nahe sein kann. Zumindest wenn es mal wieder ein Plot, wo der Prota mit dem Harem zusammen lebt oder arbeitet, ist.

  • Das gekonnte Schwenken zwischen Drama und Comedy hat mMn Golden Time btw besser hinbekommen.


    Leider war Golden Time nicht besonders lustig, aber das ist nun wirklich Geschmackssache. ^^


    Was? Das ist doch einer der Key-Plotpoints seines Charakters. Weil er aufgrund seiner Augen dauernd für nen Delinquent gehalten wird und sich die Leute von Ihm distanzieren, hat er keine sonderlich hohe Meinung von sich selbst und zögert manchmal zu tun, was zu tun ist, weil er glaubt er wäre der Aufgabe nicht gewachsen. Klassisches Harem-Protagonistn Syndrom.


    Da muss ich aber mal fragen: Was? Dass er von anderen für einen Gangster gehalten wird, spielt nur in der ersten Folge eine Rolle & da noch nicht mal eine besonders große (danach hat's eh jeder auf mysteriöse Weise vergessen, lol). Dass sich das irgendwie auf sein Selbstbewusstsein auswirkt, hab' ich so eigentlich nicht feststellen können. Mir fällt jetzt auch keine Situation aus, wo er aufgrund seines angeblich fehlenden Selbstbewusstseins irgendwie zögert oder sich in Selbstmitleid badet... Wenn's um Kushieda geht, okay, aber ich denke jeder kennt das Gefühl nicht gut genug für seinen Schwarm zu sein, bzw. einfach die Angst, auf diejenige/denjenigen zuzugehen.


    Red Flags sind romantische Annäherungsversuche und Liebesbekundungen, die direkt genug sind, damit jeder Idiot sie bemerkt, aber nicht so eindeutig, dass man Zweifel an der Bedeutung der Botschaft hegen kann. Kurzum: Er ist "dense". Weiteres klassisches Harem-Prota-Feature.


    Erstmal danke für die Aufklärung, hatte Red Flags irgendwie mit etwas anderem in Verbindung gebracht und war deshalb etwas verwirrt. ;D Aber wo genau siehst du diese Red Flags in Toradora? Dass Taiga schon nach wenigen Folgen irgendwie Gefühle für ihn hat, hätte ich an seiner Stelle auch nicht bemerkt (man merkt's als Zuschauer beim ersten Schauen noch nicht mal unbedingt), Minori startet auch nie irgendwelche Annäherungsversuche und gibt ihm sogar einen Korb, einzig Ami geht ab und zu mal in die Offensive, aber von ihr will er (verständlicherweise) einfach nichts.



    Er hat auch nie behauptet, dass er die anderen liebt.


    Na ja, in der Novel (die noch nicht als Anime umgesetzt wurde) behauptet er, Sena zu lieben und Gefühle für Yukimura zu haben (wieso eigentlich? lol). ^^

  • Damit Phil nicht weinen muss, weil sein durchaus interessantes Thema in Inaktivität versinkt, versuche ich mal, möglichst allgemeine Regeln für einen interessanten (ergo guten, denn ein langweiliger Charakter ist definitiv schlecht) Protagonisten aufzustellen:


    Zunächst sollte der Hauptcharakter eines Animes genügend Möglichkeiten haben, seinen Charakter weiter zu entwickeln, denn nichts langweilt auf Dauer so sehr, wie eine statische Hauptperson. Dabei ist es prnzipiell egal, wie diese Veränderungen genau aussehen, sei es nun eine positive wie beispielsweise bei Yukiteru Amano (wandelt sich vom größten Weichei seit Shinji Ikari zu einem einigermaßen coolen Typen) oder Kei Kurono (vom empathielosen soziopathen zu einer sympathischen Anführerfigur), eine negative wie bei Light Yagami (dessen Ziele man anfänglich noch nachvollziehen kann, während er im Laufe der Serie immer psychopathischer wird) oder ein Wechselbad der Gefühle wie bei Lelouch vi Britannia (mit dem man je nach Stand der Serie entweder garnicht, ein bisschen oder vollkommen sympathisiert). Negative Beispiele für statische Hauptcharaktere wären wohl Naruto (der lediglich im Bezug auf seine Kämpferischen Fähigkeiten je nach Bedarf sprunghafte Entwicklungen macht) oder Shinichi Kudo bzw. Conan Edogawa (der bei der aktuellen Länge der Serie eigentlich schon längst aus der grundschule raus sein müsste und sich persönlichkeitstechnisch auch kaum verändert).


    Unmittelbar aus dieser Anforderung folgt, dass ein Protagonist Schwächen haben sollte, welche im Verlauf der Serie Spannung aufbauen können. Denn dass jeglicher Konflikt von dem/den Antagonisten ausgeht, macht den Anime vorhersehbar und damit langweilig und den Protagonisten gleichzeitig uninteressant, da seine Handlungen sowieso alle unfehlbar sind. Wie diese Schwächen und die daraus resultierenden Konflikte aufgelöst werden, hängt vom Genre des Animes ab. Dabei dürfen erhalten bleibende negative Charakterzüge nicht ohne Konsequenzen bleiben, da sonst die Glaubwürdigkeit vieler Situationen oder zumindest die des Gesamtbildes leidet.


    Zu guter letzt muss ein interessanter Protagonist natürlich besondere Eigenschaften haben oder es müssen ihm zumindest außergewöhnliche Dinge passieren. Schließlich sind es grade diese Dinge, wegen derer man die Geschichte aus der Sicht dieser Person erzählt. Das darf allerdings nicht so weit gehen, dass der Hauptcharakter in alle denkbaren Geschehnisse verwickelt ist, bloß weil er eben der Protagonist ist; vielmehr bieten sich in schlechten Animes oft Nebenpersonen viel besser für bestimmte Situationen an, werden aber außer Acht gelassen, um dem Hauptcharakter noch mehr Screentime zu geben. Paradebeispiel hierfür ist wohl Fairy Tail, das zwar an sich mit allen Gildenmitgliedern viele Gelegenheiten dazu bietet, dass Nebencharaktere eine bestimmmte Bedrohung mit ihren einzigartigen Fähigkeiten ausschalten, im Endeffekt aber jedes mal aufs Neue Natsu, Erza oder Gray die Aufgabe überlässt, den finalen Boss zu besiegen.

  • sei es nun eine positive wie beispielsweise bei Yukiteru Amano (wandelt sich vom größten Weichei seit Shinji Ikari zu einem einigermaßen coolen Typen)


    Ich werde mich hier mal kurz einmischen, da Yukiteru meiner Meinung nach eine weniger positive Charakterentwicklung durchlebt hat. Zwar stimmt es, dass Yukiteru ein Weichei gewesen sein mag, aber ich finde, das war immer noch erträglicher, als das, dass er sich gegen Ende des Animes wie ein Arsch verhalten hat. Es hätte mich nicht gestört, wenn er aufgrund seiner Naivität sich und Yuno in die ein oder andere blöde Situation gebracht hätte. Aber sein manchmal derart dummes Verhalten wurde den beiden den ganzen Anime durch zum Verhängnis. Es war immerhin auch so, dass er immer wieder auf Leute eingegangen ist, von denen ihn Yuno gewarnt hatte und er auch selbst immer nur auf seinen eigenen Vorteil aus war, weshalb man ihn mMn nicht wirklich mögen kann.

  • Also ich persönlich hab genug von Losern oder Psychos, bzw. der Trend, der um diese extremen Antihelden existiert. :X
    Ein Hauptcharakter sollte interessant sein, ja, aber das kann ein Otto-Normal-Mensch auch. Die meisten von uns sind wohl einfach ganz gewöhnliche Leute, die nicht irgendwelche Extreme darstellen und "trotzdem" verlieben sich immer wieder andere in uns oder wollen mit uns befreundet sein.
    Wichtig ist, dass er menschlich ist. Damit mein ich dieses Mal nicht nur, dass er sich natürlich wie ein realer Mensch verhält, sondern dass zumindest etwas Menschlichkeit und wenigstens ein bisschen Sozialkompetenzen anderen Leuten gegenüber vorhanden ist.
    Für mich ist es auch wichtig, dass sich ein Charakter nicht irgendeines Extrems bedient. Der strahlend weiße Helde ist genauso extrem wie ein Super-Badass und genauso extrem wie ein Emokindchen.
    Ich will, dass der Hauptcharakter kein Weichei ist, aber auch kein gefühlskaltes Etwas. Mit Gefühlen meine ich die ganze Palette an Gefühlen, sprich nicht nur Wut oder nur Trauer oä.
    Für mich ist das Wichtigste ganz einfach Sympathie und iwo noch etwas wie Liebenswürdigkeit. Kurzum: Doch, für mich muss ein Protagonist sympathisch sein. Ich verbringe in meiner Freizeit auch nicht gezielt Zeit mit Leuten, die ich nicht sonderlich mag. Gut, wenn mich eine Serie sehr interessiert, schau ich so auch mit unsympathischen Protagonisten, aber das mindert einfach den Spaß.


    So fand ich Light ganz am Anfang recht interessant, dann jedoch wurde sein Charakter einfach immer extremer gezeichnet, bis er ein richtiger Psychopath wurde. Ich glaube daran, dass Macht keinen schlechten Charakter formt, sondern nur den wahren Charakter eines Menschen zeigt. Außerdem hasse ich Kerle, die mit Gefühlen von Mädchen spielen (umgekehrt natürlich genauso). >=( Misa war leider viel zu naiv - ich schreib mal naiv und nicht dumm, weil ich sie genauso sehe -
    dafür. Generell behandelt er alle Leute wie Marionetten und hält sich nicht mehr daran, dass er nur Schwerverbrecher umbringen möchte.
    Und L mochte ich sowieso nie, der's creepy like hell oO Da spielt auch das Aussehen viel rein sowie Körperhaltung ua.

  • Ich werde mich hier mal kurz einmischen, da Yukiteru meiner Meinung nach eine weniger positive Charakterentwicklung durchlebt hat. Zwar stimmt es, dass Yukiteru ein Weichei gewesen sein mag, aber ich finde, das war immer noch erträglicher, als das, dass er sich gegen Ende des Animes wie ein Arsch verhalten hat.


    Ich wollte eigentlich nicht darauf hinaus, dass seine Charakterentwicklung an sich wirklich positiv war (wobei ich sie auch nicht als negativ einstufen würde, einfach weil er nicht wusste, welche Konsequenzen sein Handeln wirklich haben würde), sondern darauf, dass sie der Serie in sofern gut getan, als dass die Charakteränderung bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar war und den Verlauf des Animes vor allem interessanter gemacht hat.


    Für mich ist es auch wichtig, dass sich ein Charakter nicht irgendeines Extrems bedient. Der strahlend weiße Helde ist genauso extrem wie ein Super-Badass und genauso extrem wie ein Emokindchen.


    Eigentlich ist das doch genau das, was ich meine: Der Hauptcharakter sollte bei Beginn der Serie keinem Cliché kompllett entsprechen - und falls doch, dann sollte die Serie ihm definitiv die Möglichkeit geben, sich zu ändern, so dass er letztendlich interessant wird. Ob man sich dabei aber mit ihm identifizieren kann, ist mir persönlich egal, da der Zweck eines Animes nicht sein sollte, dass sich der Zuschauer pausenlos wohl fühlt und ständig seine Wunschhandlungen umgesetzt sieht (was den Storyverlauf ja irgendwo vorhersehbar machen würde).

  • Ich hab kein Problem mit Klischees. Zumindest mit manchen nicht. Es kommt auf die Umsetzung an. Sowas ist aber auch Geschmackssache, da jeder seine persönlichen Hassklischees hat.
    Bei mir wären das:
    - Der kleine mimimi-Emo
    - Tsunderes und Tomboys, die nur dazu da sind um Geschlechterstereotypen umzudrehen
    - Reinweißleute wie kA... Ash, Son Goku
    - aber auch das andere Extrem, die ganzen Eisprinz(essinn)en bzw. auch wenn jemand übertrieben Gefühle zeigt
    - mir fällt bestimmt noch was ein *insert anderes, was mir noch einfallen würde hier XD*


    Aber an sich müssen auch Klischees nicht uninteressant sein und eine Änderung des Charakters soll ihn nicht um 180 Grad drehen.
    Bzw. muss nicht jedes Erlebnis, zumindest nicht jedes (mit)selbstverschuldes, eine Charakterentwicklung hervorrufen. Menschen sollten aus Fehlern lernen, ja, aber es passiert nicht immer. Manche Fehler begeht man eben öfter, weil sie sich richtig anfühlen oder weil man sich im Recht sieht. Gibt es alles.


    Ich hab auch kein Problem mit vorhersehbaren Handlungen. Zumindest sind sie mir lieber als an den Haaren herbeigezogene Wendungen, die nur dazu dienen den Leser/Zuschauer zu überraschen, aber... nun ja, an den Haaren herbeigezogen sind. Manche Wendungen haben mich auch schon frustriert und vergrault, weil ich danach nur noch angenervt von der Geschichte war.
    Natürlich muss aber nicht jeder Wunsch der Zuschauer umgesetzt werden, aber es wäre nett den schmalen Grad zwischen absoluter Vorhersehbarkeit und "wir trollen unsere Fans" zu treffen. =D


    Dann muss ich noch dazusagen, dass ich "hellgraue" Charaktere gerne mag (und solche, die einfach menschlich wirken, dann können sie gerne auch einen Weißstich haben haha), aber ein absolutes No Go sind für mich Charaktere wie Lucy (nicht die Süße aus Fairy Tail, die Psychobraut aus Elfenlied), eine Revy, die hirnlos um sich schießt oder jemand wie Light, der von "ja, recht interessant" zu "omg, halt mir das Ding vom Leib" mutiert.
    Begründungen mögen ja iwo bei manchen nachvollziehbar sein, aber mir wäre trotzdem eine andere Hauptperson lieber.


    Für mich ist ein guter Charakter bzw. einer, bei dem ich mit einem guten Gefühl an den Anime herangehe und mich richtig drauf freue, ein solcher, mit dem ich mir auch real vorstellen könnte befreundet zu sein. Also ja, Identifizierung ist mir auch egal, ich will ihn nur mögen können.
    Besser gesagt: Ich brauche einfach einen Sympathieträger. Death Note zB. hatte eine interessante Thematik, aber im Nachhinein, wenn der "Hype" nachlässt, fällt einem auf, dass da keine Sympathieträger vorhanden waren.


  • Ich wollte eigentlich nicht darauf hinaus, dass seine Charakterentwicklung an sich wirklich positiv war (wobei ich sie auch nicht als negativ einstufen würde, einfach weil er nicht wusste, welche Konsequenzen sein Handeln wirklich haben würde), sondern darauf, dass sie der Serie in sofern gut getan, als dass die Charakteränderung bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar war und den Verlauf des Animes vor allem interessanter gemacht hat.


    Ich wollte eigentlich auch nur darauf hinaus, dass er sich einfach zu keinem "einigermaßen coolen Typen" entwickelt hat. Es lässt sich ja auch nicht bestreiten, dass sein Handeln dem Anime einigermaßen gut getan hat, aber ich hätte mir in gewissen Situationen einfach mehr Misstrauen seinerseits gewünscht bzw. dass er im Laufe des Animes etwas mehr dazu lernt und nicht gleich jedem so leichtsinnig vertraut - zumal Yuno, wie gesagt ihn immer wieder gewarnt hatte und er mit "Verrätern" öfter hätte rechnen müssen, gerade in einem Überlebenskampf.

  • Was mir hier etwas zu kurz kommt ist die Diskussion der eigentlichen Thematik - nämlich was einen Anime-Protagonisten ausmacht. Die meisten der hier genannten Argumente und Eigenschaften treffen im Grunde auf alle fiktionalen Werke zu, die eine Geschichte erzählen und vermarktet werden sollen. Nun könnte man sagen, dass der Grund dafür die Tatsache ist, dass sich die Anforderungen an Anime-Protagonisten nicht groß von denen anderer unterscheidet, aber das sehe ich ganz anders.
    Bei Animes (und Mangas) besitzen die Hauptcharaktere eine weitaus größere Wichtigkeit als in vielen anderen fiktionalen Werken. Der Grund dafür liegt meiner Meinung nach in der Konstruktion der Plots. Die meisten Animes basieren auf Mangas. Und Mangas sind nicht angedacht, eine runde, vollständige Geschichte zu erzählen. Viel eher hat der Mangaka zu Beginn der Story keine Ahnung, wie lange und ob überhaupt die Serie laufen wird, weswegen eigentlich für einen Manga nur zwei Dinge wirklich von Beginn an relevant sind - und das sind die Charaktere (insbesondere deren Design) und das Setting. Wenn die nicht bereits im ersten Kapitel überzeugen, ist es mit der Verserialisierung schnell ausgeträumt. Somit tritt die Bedeutsamkeit des Protagonisten bei Mangas gegenüber anderen Plotkonvertierungsmedien stark in den Vordergrund. Das trägt sich dann natürlich sehr schnell zu den Animes weiter und hat einige gewichtige Konsequenzen.


    Zunächst mal ist der Hauptcharakter auf eine starke Symbiose mit dem Setting angewiesen, da diese als Gesamtpaket verkauft werden müssen, was zur Folge hat, dass ein Idealer Charakter je nach Setting starke Abweichungen aufweist. Rentacle Tape hat ja bereits in diesem Topic die generischen Standard-Harem-Protagonisten kritisiert - aber eben diese funktionieren oftmals am besten mit ihrem Setting und führen die Serie zum Erfolg, was als ein Kriterium für die Güte des Protagonisten gewertet werden kann (ein Harem-Hauptcharakter, der dem Stereotyp nicht entspricht, würde den Erfolg der Serie in den meisten Fällen schmälern). Man muss also bei der Fragestellung unterscheiden, ob es sich um tatsächlich qualitativ hochwertige (oder lebensnahe) Charaktere handeln soll, oder man es auf die Meta-Ebene bringt, die sich mit der Vermarktung der Serie beschäftigt und bestimmte Klischees erzwingt.


    Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt, der die Protagonisten (bzw allgemein die Charaktere) aus Animes von anderen unterscheidet, ist die grundsätzliche Überzeichnung. Mir ist das früher, als ich fast nur Animes geschaut habe, gar nicht aufgefallen, doch mit der Zeit wurde mir klar, dass tatsächlich fast gar kein Anime-Charakter eine wirklich realistische Person abbildet. Da man als Rezipient im Anime-Genre jedoch genau daran gewöhnt ist und es völlig natürlich ist, die übertriebenen Mimiken, Verhaltensweisen, Motive und Dialoge zu erleben, fällt das einem selber gar nicht auf. Im Gegenteil - wird ein Charakter sehr lebensnah und realistisch dargestellt, wird er vom Publikum oft als lau oder langweilig empfunden. Auch hierfür liegt meiner Ansicht nach die Begründung in der Tatsache, dass die Gestaltung des Protagonisten in Mangas einen immensen Stellenwert hat und über den eigentlichen Plot hinausgeht - die Charaktere sind tendenziell extravagant, weil eben diese Extravaganz ein immenses Konkurrenzkriterium innerhalb der Industrie ist. Ein Symptom dafür lässt sich exzellent in der Serie Bakuman finden, wo ja fast jede Manga-Idee, die irgendwer hat, lediglich auf Setting und Protagonist reduziert wird, weil man Mangels Sicherheit und Voraussicht nur schwer in die Zukunft planen kann.


    Soweit jedenfalls zu den allgemeinen theoretischen Hintergründen. Meine konkreten Erwartungen an einen Anime-Charakter möchte ich allerdings auch noch ausführen. Wenn ich so die Liste meiner Lieblingscharaktere durchgehe (Shinobu Morita aus Honey and Clover, Fran Madaraki aus Franken Fran, Kamina aus Gurren Lagann, Lelouch Lamgerouge aus Code Geass oder Ika Musume), so wird schnell offensichtlich, dass sie alle vor allem eins haben: einen starken Willen. Um den zu haben, braucht man natürlich ein Ziel, und da liegt auch die Fruchtfliege in der Honigmelone, denn ohne einen Charakter, der auf ein bestimmtes Ziel hinarbeitet, funktioniert ein Anime in meinen Augen rein gar nicht.
    Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Da wäre beispielsweise Kyon aus Haruhi - wobei man da zwei Dinge beachten muss: 1. Der Anime basiert nicht auf einem Manga, 2. Die Person mit dem starken Willen (und den wirren Zielen) ist Haruhi, die man genauso gut als Hauptperson des Animes bezeichnen könnte. Was für mich einen guten Charakter ausmacht, ist also ganz klar seine Vision und die Entschlossenheit, mit der er (oder sie) darauf hinzuarbeiten versucht. Dementsprechend ist mir Character-Development weitaus unwichtiger als vermutlich den meisten anderen. Ich muss nicht dabei zusehen, wie ein Charakter seine Schwächen ausbügelt oder sich im Laufe eines Animes total verändert. Um ehrlich zu sein finde ich das in den meisten Fällen auch total unlogisch, wenn sich Menschen in wenigen Wochen drastisch ändern. Viel wichtiger für mich ist der Konflikt, der dadurch verursacht wird, dass der Charakter ein Ziel erreichen möchte, es aber aus bestimmten Gründen nicht kann. Character-Development nach Rückschlägen oder Erfolgen ist natürlich das Salz in der Suppe, aber ich würde es nicht zu den wichtigsten Kriterien zählen. Das alles ist aber natürlich nur persönliche Präferenz und hat nicht vorrangig mit objektiven Gütekriterien zu tun.