Die Rechtschreipkaterstrofe

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    Heute möchte ich ein Thema eröffnen, dass eigentlich jeden interessieren sollte. Das Thema zur Rechtschreibung und wie sie gelehrt wird.
    Wundert Euch nicht über den Titel, den hab ich von der Zeitung „Spiegel“ gemopst und ich finde sie passend.


    Mir fällt immer öfter auf, dass die Rechtschreibung heutzutage nicht mehr existend ist. Oft muss ich Sätze mehrfach lesen, um den Inhalt zu begreifen, da viele nur noch so schreiben, wie sie sprechen. Dabei ist auch das Alter egal, ob jung oder älter, irgendwie geht da gerade ganz schön viel den Bach runter.


    Im „Spiegel“ [Quelle] findet ihr einen Text dazu, er ist sehr lang und befasst sich mit der heutigen Lehrtechnik. Um hier mit zu diskutieren ist es von Nöten, diesen auch zu lesen. ;)


    Im Großen und Ganzen geht es darum, dass die Lehrtechnik sich stark verändert hat. Die Klassen werden übergreifend unterrichtet, dass heißt, die erste und zweite Klasse gemeinsam. Die Schüler helfen sich gegenseitig und der Lehrer scheint nur noch Statist zu sein. Ziel ist es, den Kindern "Lesen durch Schreiben" bei zu bringen, sie dürfen schreiben wie sie wollen, die Rechtschreibung wird nicht kontrolliert und demnach auch nicht bewertet. Im Gegenteil, je kreativer das Wort, desto mehr werden sie noch gelobt. Die Eltern werden dazu angehalten, ihre Kinder zu Hause nicht zu korrigieren, dass würde die Kinder nur verwirren.
    Sobald sie dann in eine höhere Klasse kommen, wird aber die Rechtschreibung bewertet und daraus ergeben sich dann die kühnsten Noten, was ja nicht gerade förderlich für das Selbstvertrauen sein kann. Ebenso das Lernen von Fremdsprachen kann da nur noch hinderlicher werden, wie soll man denn, wenn man die eigene Sprache schon nicht schreiben kann, auch noch englisch korrekt hinbekommen??
    Als ich noch zur Schule ging, dass ist schon lange her, wurden wir ordentlich gelehrt. Da gab es kein Lob fürs Falsch Schreiben, Rechtschreibung war wichtig und wir haben viele Texte geübt und viel gelesen, um unser Wissen zu festigen. Was sich da heute für die Zukunft anbahnt, ist einfach nur unfassbar.
    Ich will hier niemandem zu Nahe treten, aber wenn ich teilweise die Schreibarten einiger User sehe, wird mir ganz anders. Ich möchte da nicht die Firma sein, die die Bewerbung entschlüsseln muss um etwas über den Bewerber zu erfahren. Wie soll man denn mit diesem Stand einen Job bekommen? Mich persönlich wundert es nicht, dass viele Lehrplätze frei bleiben und die Firmen lieber Halbtagesstellen anbieten, statt einen Azubi auszubilden.


    PS: Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten :D


    Jetzt bitte ich um Eure Meinungen :)


    1. Was haltet ihr vom Konzept "Lesen durch Schreiben"?
    2. Wie schätzt ihr eure Schule ein, lehrt Sie euch gut?
    3. Würden die Älteren hier gern, unter den genannten Umständen, nochmal die Schulbank drücken?
    4. Habt ihr Bedenken, wie das in Zukunft weiter gehen soll?
    5. Was würdet ihr ändern, damit es besser wird? Oder würdet ihr alles so lassen?
    6. Habt ihr Probleme, die sogenannte Chatsprache zu verstehen?
    7. Findet ihr, dass Sie überflüssig ist und die Rechtschreibung ernster genommen werden sollte?
    8. Wurdet Ihr, da Eure Kenntnisse eventuell nicht so gut sind oder ihr die Chatsprache anwendet, dafür verurteilt?

  • Ich mach mal den Anfang dazu :)


    1. Was haltet ihr vom Kreativen Schreiben?
    Wenn ich ehrlich bin, nicht viel. Leben und Leben lassen ok, aber warum wird so etwas Wichtiges wie die Rechtschreibung nicht mehr ernst genommen? Wer nicht richtig schreiben kann hat Schwierigkeiten, einen Job zu finden, sich zu integrieren und wird immer wieder verurteilt, ob nun zu Recht oder nicht, spielt dabei keine Rolle.


    2. Wie schätzt ihr eure Schule ein, lehrt Sie euch gut?
    Meine Schule damals hat mich, wie im Topic schon angedeutet, sehr gut unterrichtet. Wir haben viel Bücher lesen müssen, viele Diktate geschrieben und die schweren Wörter wurden immer und immer wieder abgefragt. Ich hatte demnach eine gute Schule und eine gute Lehrerin, die alle Schüler gefordert hat und die zu Recht stolz auf sich und Ihre Leistung sein kann.


    3. Würden die Älteren hier gern, unter den genannten Umständen, nochmal die Schulbank drücken?
    Ich persönlich würde mir das nicht antun wollen. Ich stelle mir das sehr schwierig vor, erst darf ich wie ich will und dann muss ich auf einmal alles richtig machen? Das kann doch nur zu Verstimmungen der Kinder auch untereinander führen, wenn dort niemand wirklich unterrichtet und die Leistung wurst ist.


    4. Habt ihr auch Bedenken, wie das in Zukunft weiter gehen soll?
    Auf jeden Fall, wer nicht ordentlich schreibt wird doch Meist direkt verurteilt, als blöd und unwissend dargestellt und hat demnach schlechte Chancen, im Leben bedeutend weiter zu kommen. Wie soll ich auch einen Chef ernst nehmen, der nicht richtig schreiben kann? :S
    Warum soll ich jemanden einstellen, der der Schriftsprache nicht mächtig ist? :S


    5. Was würdet ihr ändern, damit es besser wird? Oder würdet ihr alles so lassen?
    Schlicht und ergreifend dieses kreative Schreiben sofort abschaffen und den Lehrern wieder die Verantwortung geben, für die sie studiert haben und für die sie bezahlt werden. Gerade in den jungen Jahren lernt man so viel, dass darf nicht so vernachlässigt werden.


    6. Habt ihr auch Probleme, die sogenannte Chatsprache zu verstehen?
    Absolut, ich kenne die ganzen Kürzel nicht und fühle mich dort Fehl am Platz.
    Wörter wie z.B. Nja finde ich echt seltsam, was ist das Problem, da Naja draus zu machen? Der eine Buchstabe bringt einen auch nicht um :patsch:


    7. Findet ihr, dass Sie überflüssig ist und die Rechtschreibung ernster genommen werden sollte?
    Ja finde ich schon, wer Wörter nur noch abkürzt und sowieso schon eine Schwäche in diesem Bereich hat, lernt doch dann auch nicht sinnvoll dazu. Natürlich erleichtert es im Chat Einiges, aber wer da schon Probleme hat, kann doch die Chance nutzen und üben. :dos:


    8. Wurdet Ihr, da Eure Kenntnisse eventuell nicht so gut sind oder ihr die Chatsprache anwendet, dafür verurteilt?
    Ich bisher nicht, da ich ja, Gott sei Dank, keine Probleme damit habe.
    Unterläuft mir ein Fehler, ist Morpheus zur Stelle und korrigiert mich :D

  • Idie Rechtschreibung wird nicht kontrolliert und demnach auch nicht bewertet. Im Gegenteil, je kreativer das Wort, desto mehr werden sie noch gelobt.


    Nun muss man aber sagen, dass Lob eine Bewertung darstellt. Und genau das wird dann natürlich problematisch, wenn man erst das Kind lobt, weil es falsch schreibt und später wird es für die gleiche Handlung schlecht bewertet. Für das Kind bleibt dabei nur die Verwirrung, dass ein und das selbe Verhalten mal gut und mal schlecht ist.


    1. Was haltet ihr vom Kreativen Schreiben?
    Von der Idee her sicher nicht völlig falsch, aber ohne Korrekturen einfach völlig unbrauchbar. Ich meine mich zu erinnern, dass das mal anders war. Aber dazu die nächste Frage.


    2. Wie schätzt ihr eure Schule ein, lehrt Sie euch gut?
    Meine Schulzeit ist schon eine Weile her, meine Erinnerung ist, dass wir zwar erstmal schreiben sollten, wie wir es sprechen, dann aber eben korrigiert wurde, was wir schreiben. Ich denke, damit wird sowohl die Schriftsprache als auch die eigene Artikulation verbessert. Wobei es nie so weit ging, dass ich Dialekt geschrieben hätte, als Grundschüler war das fieses Randberlinerisch, mit "Icke" und "weeste" und dem ganzen Kram. Das wurde mir dann in Sachsen zum Glück ausgetrieben, seitdem sprech ich mehr oder weniger hochdeutsch. Aber ich schweife ab.
    Im Grunde hat bei mir gut funktioniert, wir haben damals erst einmal lesen gelernt und erst dann schreiben. Das scheint heutzutage irgendwie anders zu sein, oder täuscht das? ?(


    3. Würden die Älteren hier gern, unter den genannten Umständen, nochmal die Schulbank drücken?
    Ich bin mir nicht sicher. Vermutlich eher nicht. Ich stell mir das schwierig vor. Wichtiger als meine Vorstellung ist aber, wie geeignet die Lernmethode zum korrekten Lernen ist. Und das wird ja im Artikel deutlich angezweifelt. Im Grunde ist die Idee, dass Sprache flexibel sein muss, ja gut, aber man braucht einen sicheren Konsenz, auf dem sich Schriftsprache dann auch entziffern lässt.


    4. Habt ihr auch Bedenken, wie das in Zukunft weiter gehen soll?
    Hmm, die Fragen sind schon ein wenig suggestiv, oder? ;)
    Die Methodik gehört ohne Zweifel auf den Prüfstand, trotzdem möchte ich nicht gleich verteufeln und die Welt als verloren ansehen.


    5. Was würdet ihr ändern, damit es besser wird? Oder würdet ihr alles so lassen?
    Selbst wenn es gerade funktionieren würde, müsste man sich Gedanken über Verbesserungen machen. Auch wenn man üblicherweise sagt "Never change a running system", sollte man immer im Auge behalten, wo Änderungen sinnvoll und gut sein könnten.
    Ich finde die Idee zu schreiben, wie man spricht, zunächst nicht so schlimm. Nur darf eben weder gar nicht noch in die falsche Richtung bewertet werden. Selbst wenn Sprache sich verändert, sind die Erwachsenen die Richtlinie für einen Konsens, da der Lernende ja noch nicht das Wissen besitzt um zu beurteilen, wo Änderungen sinnvoll sein könnten.


    6. Habt ihr auch Probleme, die sogenannte Chatsprache zu verstehen?
    Ich weiß nicht, wie stark sie sich verändert hat, seit ich mich zuletzt in Chats rumgetrieben habe, da konnte ich sie aber noch recht gut verstehen. Klar gibt es Kürzel, die man nicht gleich versteht, aber dank Google ist deren Bedeutung recht schnell aufgelöst. Das sehe ich nicht als großes Problem.


    7. Findet ihr, dass Sie überflüssig ist und die Rechtschreibung ernster genommen werden sollte?
    Schon wieder eine Suggestivfrage. Sie [die Chatsprache] ist alles andere als überflüssig, sie ist sogar für ihren Zweck absolut sinnvoll und geeignet. Sie zeichnet sich durch eine hohe Effizienz und geringe Redundanz aus. Für einen Chat ist das gut, wenn man eben möglichst schnell etwas zum Ausdruck bringen will. Im Kontext eines Chats ist das völlig in Ordnung. In anderen Bereichen ist diese Art der Schriftsprache alles andere als geeignet, beispielsweise würde ich für diesen Beitrag hier auf keinen Fall Chatabkürzungen oder ähnliche Methoden zur Verkürzung von Texten verwenden (abgesehen von gängigen Abkürzungen, wie z.B. "z.B." ;D ). In SMS habe ich auch schon entsprechende Abkürzungen und Camelcase verwendet, einfach um den geringen Zeichenvorrat möglichst effizient nutzen zu können.


    8. Wurdet Ihr, da Eure Kenntnisse eventuell nicht so gut sind oder ihr die Chatsprache anwendet, dafür verurteilt?
    Nein, bisher nicht, da ich zu trennen wusste, wann welche Sprache zum Einsatz geeignet ist. Nur weil ich bei Chats und Co beispielsweise auf Großschreibung überwiegend verzichte, heißt das ja nicht, dass ich nicht in der Lage wäre, diese zu anderen Gelegenheiten anzuwenden. Die Schriftsprache muss ihrem Anlass gerecht werden. Dafür muss man natürlich die richtige Sprache auch kennen, wenn dies jedoch der Fall ist, wird Chatsprache die Rechtschreibung sicher nicht zerstören.

  • Weiß nicht, bei meinem Praktikum an der Volksschule, hat man sich eindeutig an den Rechtschreibregeln orientiert. Sobald sich ein Kind etwas falsch einprägt, ist der Fehler auch nicht mehr so leicht zu korrigieren. Das Positive daran ist, dass man eine Sprache und deren Regeln durch das Lesen von Büchern und durch das Erkennen von Systemen intuitiv lernt. Die Schreibweise von Fremdworten muss man sich einprägen, aber auch hier kann man ein Gespür für die Sprache entwickeln.


    Fakt ist, dass alle Sprachen eine vorgegebene Struktur benötigen, um vom Gehirn leichter verarbeitet zu werden. Dem menschlichen Gehirn fällt es leicht Strukturen zu erkennen und zu reproduzieren. Das macht das Erlernen auch für Legastheniker (nicht solche, die zu faul zum Lernen sind) nicht unmöglich, wenn auch schwieriger.

  • Also, ehrlich gesagt, habe ich ja schon die Rechtschreibreform vor ein paar Jahren mit gemischten Gefühlen betrachtet.
    Damals dachte ich noch, da züchten wir uns Dummköpfe heran, die des geschriebenen Wortes kaum noch mächtig sein werden.


    Ich erinnere mich da an die alte Grundschullehrerin meines Sohnes.
    Die hat doch tatsächlich, die Erstklässler alles so schreiben lassen, wie die das wollten oder wie sie es hörten und ab der zweiten Klasse begann sie dann den Kiddies die richtige Schreibweise beizubringen. :patsch:
    Mensch da habe ich mich auch schon so tierisch aufgeregt und mich mit dieser Tante ganz fürchterlich in die Haare bekommen.
    Letztendlich habe ich meinem Sohn dann einfach einen Klassenwechsel verordnet...und siehe da, fortan lernte er alles gleich richtig.


    Und was soll das jetzt heute noch werden, wenn man die Kinder kreativ lernen lässt? Dann sollte man die Grundschule besser umbenennen in "Waldorfschule".
    Da steht die Kreativität ja nun eindeutig im Vordergrund. Aber eine normale Regelschule sollte , meiner Meinung nach, derartige Lehrmethoden erstmal aussen vor lassen und sich darauf konzentrieren, den Kiddies Wissen zu vermitteln.
    Eine 5 in Deutsch bleibt nun mal eine 5, ob nun "kreativ" oder nicht.
    Was gibt es denn an den alten Lehrmethoden ausszusetzen? Mit diesem ganzen Kreativitäts-Gedöhns und Psychologen-Gebrabbel von heutezüchtet man sich lediglich ungebildete Weicheier ran.
    Mann mann mann, wenn das die Zukunft Deuschlands sein soll, dann kann ich schon jetztnur noch Gute Nacht sagen. 8|


    :pika: :pika:

  • Das macht das Erlernen auch für Legastheniker (nicht solche, die zu faul zum Lernen sind oder es einfach intelligenzmäßig nicht schaffen, erstaunlicherweise behaupten das ein bisschen zu viele Menschen von sich…, sondern die ECHTEN) nicht unmöglich, wenn auch schwieriger.


    Darauf würde ich gern kurz eingehen, denn das trifft doch einen wunden Punkt, den ich voll nachvollziehen kann.


    Manchmal habe ich schon das Gefühl, dass diese Art von Lernschwäche genutzt wird, um es dem Kind leichter zu machen, denn es behaupten immer mehr Eltern, ihr Kind habe das. Das ärztliche Attest dafür, legen jedoch die Wenigsten vor.


    Mit diesem ganzen Kreativitäts-Gedöhns und Psychologen-Gebrabbel von heutezüchtet man sich lediglich ungebildete Weicheier ran.


    Ich hätte es vielleicht etwas anders ausgedrückt, aber im Kern stimme ich dir da zu.
    Es wird nicht mehr nachgedacht, es wird gegoogelt, wie es in der Werbung so passend heißt und das finde ich so schade.
    Das diese Einstellung dann noch durch solche Lernmethoden verstärkt wird, ist denke ich klar.

  • Pika
    Ich weiß nicht, wo dein Problem mit "der heutigen Zeit" ist. Es ist eher so, dass die Menschen heutzutage eine viel fundamentiertere und auch tiefgreifendere Bildung erhalten als vor vll. 50 Jahren noch, meine Mutter hat damals auch maturiert, die Bio- und Chemiemappe vor meiner Matura hat sie erstaunt, weil man heutzutage einfach auf einen höheren Forschungsstand zurückgreifen kann und man damit auch in der Schule einfach mehr lernt.


    Und zumindest an meinem Praktikumsplatz wussten die Kinder für ihr Alter (1. Klasse) sehr viel, in kindgerechten Worten konnte man ihnen die Entstehung eines Kindes erklären (also mehr als "wenn sich die Mama und der Papa dolle lieb haben"), die konnten mit den Begriffen Ei- und Samenzelle was anfangen, genauso wie mit Atomen - und diese Kinder wurden auch in ihrer Rechtschreibung gefördert.
    Sicher ist der im Startpost beschriebene Versuch Stuss, aber man sollte da nicht alle Schulen reinwerfen und Kinder als dumm darstellen.


    Sweety
    So ist es x)
    Es heißt auch nicht "das Kind ist zu dumm für Mathe", JEDES davon hat ab jetzt eine Rechenschwäche.

  • Den Punkt den du hier ansprichst, kann ich voll und ganz unterschreiben.
    Dies ist aber leider nur ein Mangel, an dem aktuellen Schulsystem, Kinder bekommen bis zur 3 Klasse anstatt Noten, Stempel mit Bienchen um dann in der 3 Klasse, von Null auf Gleich in ein Benotungssystem geschmissen zu werden.
    Komplett unterschiedliche Bildungsstaende in den verschiedenen Schulen, über besorgte Eltern die den letzten Respekt gegenüber den Lehrern untergraben.
    Um es kurz zu machen, das aktuelle Schulsystem ist ein einziger Witz.

  • Dies ist aber leider nur ein Mangel, an dem aktuellen Schulsystem, Kinder bekommen bis zur 3 Klasse anstatt Noten, Stempel mit Bienchen um dann in der 3 Klasse, von Null auf Gleich in ein Benotungssystem geschmissen zu werden.


    Ich habe damals auch Stempel bekommen. Die Noten 1-6 wurden durch eine Sonne dargestellt und je schlechter die Note war, desto verhängter war die Sonne durch eine Gewitterwolke. Die Eltern durften damals entscheiden, ab wann die Noten eingeführt werden und da man sich an den Stempeln schon etwas orientieren konnte, fand ich das im Nachhinein gar nicht verkehrt.

  • Bitte beachtet, dass Diskussionen über den Sinn und Unsinn früher Benotung und wie sich dies auf das spätere Lernverhalten schon Schülern auswirken kann, in das Thema zum Bildungssystem gehört. In diesem Topic hier soll es nur um Rechtschreibung und die (Nicht-)Vermittlung dieser in der Schule gehen!




    Zum Thema selbst (auch wenn ich das ebenfalls schon einmal im genannten Topic erwähnt hatte):


    Ich hatte einmal mit einer Gymnasiallehrerin aus Dortmund gesprochen, zu deren Gymnasium Schüler aus mehreren Grundschulen (wie es halt so üblich war) kamen. Eine dieser Grundschulen unterrichtete ebenfalls dieses System der kreativen Rechtschreibung und sie meinte, es sei auffällig, dass diese Kinder, obwohl sie ja größtenteils eine Gymnasialempfehlung hatten, kaum mit dem Stoff mithalten konnten und die Fördergruppen an der Schule vorrangig von Kindern, die von dieser Grundschule kamen, gestellt wurden - so sehr, dass in den Fördergruppen kaum noch Platz für andere Kinder war.
    Und dabei redete sie wohlgemerkt nicht nur von Fördergruppen im Gebiet der deutschen Sprache, sondern zu allen Fächern - inklusive Mathematik und Naturwissenschaften. Denn die Kinder hatten nicht nur eine miserable Rechtschreibung, sondern auch ein sehr schlechtes Leseverständnis, so dass sie Aufgabenstellungen in Klausuren oftmals nicht ausreichend verstanden und auch damit überfordert waren, sich zuhause Texte selbst durchzulesen und dabei zu verstehen.
    Richtiges Schreiben und richtiges Lesen sind halt stark miteinander gekoppelt (was man auch daran sieht, dass Leseschwäche und Rechtschreibschwäche sehr oft miteinander Hand in Hand gehen), weshalb es letzten Endes wichtig für Schüler ist, beides zusammen zu lernen.


    Ich denke nicht, dass es der richtige Weg ist, akribisch bei Kindern auf die Rechtschreibung zu achten, dennoch sollte ihnen auf eine freundliche und konstruktive Art und Weise erklärt werden, wie man Wörter richtig schreibt. Also frei nach dem Motto: "Du, Maxi, da hast du einen Fehler gemacht. Schau mal, so schreibt man es richtig."
    Dabei sollten die Schüler aber möglichst auch zum Schreiben motiviert werden - denn wenn ich eine Sache an den Hochschulen sehe, dann ist es die fehlende Motivation zum Schreiben.


    Chatsprache sehe ich insofern als Gefährlich an, dass tatsächlich viele sehr junge Kinder, die zu viel Zeit in Chats verbringen (und sei es zusammen mit Klassemkameraden) das so verinnerlichen, dass siee es als normal ansehen. Ja, ich habe schon Deutschklausuren gesehen, die Chatkürzel beinhaltet haben - und von der Deutschlehrerin daraufhin anstatt mit den üblichen Fehlerzeichen mit Chatsmilies versehen wurden. *hust*


    Allerdings sehe ich dasselbe auch mit Dialekten. In meiner Ausbildung in Österreich habe ich mehrfach mitbekommen, dass einige der anderen Auszubildenen nicht fähig waren Hochdeutsch zu schreiben. Und darunter waren Leute, die die Matura gemacht hatten! Und von dem was ich gehört habe, gibt es das Problem in einigen Teilen Deutschlands auch...
    Ich meine, eigentlich erwarte ich sowieso, dass jeder, der behauptet, dass Deutsch seine Muttersprache sei, auch mehr oder minder Hochdeutsch sprechen kann, aber zumindest Hochdeutsch schreiben sollte schon drin sein, oder? o.ô

  • Es heißt auch nicht "das Kind ist zu dumm für Mathe", JEDES davon hat ab jetzt eine Rechenschwäche.


    Wobei das inhaltlich das gleiche bleibt. In beiden Fällen ist die Aussage einfach "Der kanns eh nicht besser, also braucht man auch nicht versuchen ihm zu helfen". Beides läuft darauf hinaus, dass man das Kind aufgibt. Besser wäre/ist, auch Kinder mit Schwierigkeiten in einem Fach weiter zu fördern.


    Ansonsten geb ich euch recht: LRS und Co gibt es und sollten berücksichtigt werden, wenn sie ärztlich bescheinigt sind. Wobei auch Lehrer Eltern ansprechen sollten, ob da womöglich Probleme bestehen.


    Und was soll das jetzt heute noch werden, wenn man die Kinder kreativ lernen lässt? Dann sollte man die Grundschule besser umbenennen in "Waldorfschule".


    Ich gehe mal davon aus, der Satz wirkt nicht zufällig sehr negativ gegenüber Waldorfschulen. Ich bin selbst zwar auch sehr skeptisch, was die Methoden angeht, jedoch sehe ich Waldorf- und Montessori-Schulen in einem Punkt weit den öffentlichen Schulen voraus: Sie haben ein Konzept. Die Methoden muten manchmal seltsam an, wenn man hört, dass Waldorfschüler ihren Namen tanzen, doch es steckt immerhin eine Idee dahinter, warum man die Dinge tut. In staatlichen Schulen geht das nach dem Motto "Wir haben gehört, das soll irgendwie gut sein, das machen wir jetzt", ohne die Hintergründe und die damit verbundenen Aufgaben zu verstehen. Es ist wohl anzunehmen, dass auch hinter der Schreiblernmethode eine Idee steckt, die nicht so dumm ist, wie sie in der Umsetzung anmutet. Wenn man aber irgendwie umsetzt und nicht drüber nachdenkt, was sich dabei mal jemand gedacht hat, dann ist es natürlich zum scheitern verurteilt. Dann lass ich meine Kinder lieber ihren Namen tanzen, dafür weiß der Lehrer auch, was er mit dem Namen tanzen bezwecken will. Und am Ende kommen aus Waldorf- und Montessori-Schulen auch keine schlechteren Schüler.

  • In meiner Ausbildung in Österreich habe ich mehrfach mitbekommen, dass einige der anderen Auszubildenen nicht fähig waren Hochdeutsch zu schreiben. Und darunter waren Leute, die die Matura gemacht hatten! Und von dem was ich gehört habe, gibt es das Problem in einigen Teilen Deutschlands auch...


    Jap ehm nau die Mattura is nix vert... uhnd jah shlim dad greivd jez uf Deutshland übba?!


    Ehrlich jetzt, deine Aussage klingt so, als wären wir trotz Matura zu blöd, richtig rechtzuschreiben. Als ob das eine Angewohnheit des Österreichischen wäre, die Rechtschreibung nicht zu beherrschen. Im Gegensatz zu Deutschland hat sich diese Methode bei uns nicht durchgesetzt. Deshalb find ich es echt empörend, mit sowas aufzuwarten. Bei uns werden die Kinder noch nach Rechtschreibregeln unterrichtet.


    (Vom Fachterminus "Hochdeutsch" fang ich jetzt erstmal gar nicht an...)

  • Im Gegensatz zu Deutschland hat sich diese Methode bei uns nicht durchgesetzt.


    Also ich weiß, dass es zumindest in der Steiermark Grundschulen gibt, wo es den Schülern erlaubt wird, Wörter nach Mundart zu schreiben (faktisch so, dass es jemanden, der des steiermärkischen Dialekts nichts fähig ist, unmöglich ist den Text zu durchschauen), was definitiv unter die Lehrmethode "Wir schreiben erst einmal alles so, wie wir es sprechen (und kümmern uns erst viel später um korrekte Rechtschreibung und Grammatik)" fällt und dies dazu führt, dass einige Schüler dies auf die Weiterführenden Schulen übernehmen - unabhängig davon ob es dort erlaubt ist oder nicht.


    Und ich sehe einen definitiven Unterschied zwischen "Jemand benutzt schriftliche Mundart/Dialekt in einer Emailkonversation mit einem Freund" und "Jemand benutzt schriftliche Mundart/Dialekt in einer schulischen Klausur oder einem offiziellen Schreiben".


    Und mit Dialekten, da kann ich dir versichern, haben wir in Deutschland wirklich weniger Probleme - letzten Endes ist hier eine der größeren Sorgen (von den Leuten, die meinen, dass Dialekt ein Kulturgut ist), dass in weiten Teilen Dialekte aussterben, so dass in einigen Friesischen Grundschulen nun "Plattdeutsch" als eigenes Lehrfach aufgenommen wurde, damit es nicht ausstirbt. o.ô


    Kreatives Schreiben ist etwas anderes, als Schreiben in Mundart/Dialekt - dennoch ist auch Schreiben in Mundart nach allgemeiner definitiv orthographisch falsch und zudem in diversen Schreiben (schulisch oder offiziell) schlicht und ergreifend unangemessen.

  • So, hab den langen Artikel gelesen und jetzt will ich auch mal was dazu posten. Ich habe noch ein Jahr Schule vor mir, außerdem ist es vielleicht gut zu wissen, dass meine Muttersprache nicht Deutsch ist.


    1. Was haltet ihr vom Kreativen Schreiben?
    Kreatives Lernen ist ja nicht schlecht, aber vollkommen ungeeignet, um jemandem die deutsche Rechtschreibung beizubringen. Zum Prinzip muss ich nicht allzu viel sagen, weil die Schwächen dieses Systems im Artikel schon sehr gut thematisiert wurden.


    2. Wie schätzt ihr eure Schule ein, lehrt Sie euch gut?
    Eigentlich wird in unserem Jahrgang eine korrekte Rechtschreibung vorausgesetzt, aber trotzdem sehe ich immer wieder, dass meine Klassenkameraden teils grobe Fehler machen. Da gibt es Klassiker wie, z.B. "wider" und "wieder", manchmal sehe ich aber auch, dass man "v" mit "f" vertauscht, was ich persönlich nicht mehr lächerlich, sondern einfach nur tragisch finde. Wie gesagt, meine Muttersprache ist nicht deutsch, jedoch behaupte ich einfach mal, dass ich die deutsche Rechtschreibung einigermaßen beherrsche (auch wenn ich immer noch oft Grammatikfehler mache, gerade wenn ich schnell schreibe bzw. spreche). Es ist kein Ding der Unmöglichkeit, Ausnahmen der deutschen Rechtschreibung zu lernen.


    Zum Lehrprozess an sich: Ich erinnere mich (ist ja schon uuur lange her ^^), dass wir regelmäßig Arbeitsblätter zu den besonders kniffligen Wörtern bekommen haben, eben so oft bis es nicht mehr nötig wurde. Lesen und Schreiben haben wir parallel gelernt, und Fehler wurden immer bewertet, in der Grundschule lascher als im Gymnasium. Mir fällt spontan nichts ein, was ich an den damaligen Unterrichtsstunden auszusetzen hätte. Trotzdem haben es paar meiner Klassenkameraden offenbar nicht geschafft, in diesen Unterrichtseinheiten mitzukommen.


    4. Habt ihr Bedenken, wie das in Zukunft weiter gehen soll?
    Ja. Ich bin jemand, der sehr viel wert auf die Richtigkeit von Wissen legt. Ich überprüfe manche Sachen lieber 10 mal, bevor ich was falsches sage und mich blamiere. Es ist vielleicht manchmal etwas unnötig, aber ich kann meine Fehler dadurch oft alleine ausbessern, bevor mich jemand korrigieren muss. Manchen Leuten ist es offenbar vollkommen egal, dass sie bei "Kleinigkeiten" Fehler machen. Und gerade diese Einstellung bereitet mir Sorgen. Unser Bildungssystem wird so oft kritisiert, obwohl eine solide Bildung stark von den Schülern selbst abhängt. Ich habe nämlich das Gefühl, dass sehr viele Schüler nicht die Motivation haben, die Rechtschreibung und Grammatik ihrer Muttersprache (!) perfekt zu können, viel mehr geht es ihnen nur darum "irgendwie" den Abschluss zu machen, Hauptsache sie fallen nicht durch und müssen die Schule nicht abbrechen.


    5. Was würdet ihr ändern, damit es besser wird? Oder würdet ihr alles so lassen?
    Es ist in meinen Augen extrem wichtig, den Schülern klarzumachen, wie bedeutend Rechtschreibung und Grammatik eigentlich ist. Wie gesagt, schon alleine die Einstellung, grundlegende Sachen nur annähernd zu lernen, ist vollkommen falsch. Man muss dies halt so vermitteln, dass Legastheniker oder Schüler mit einer Rechtschreibschwäche sich nicht diskriminiert fühlen, eine zusätzliche Förderung wäre da nicht schlecht. Ich glaube, ein lenkender Unterricht, wo Fehler stets korrigiert werden und Verbesserungen bzw. gute Textstellen gelobt werden, wäre optimal.


    6. Habt ihr Probleme, die sogenannte Chatsprache zu verstehen?
    Nein, ich finde die Chatsprache oft ein wenig absurd, aber ich verstehe sie dennoch.


    7. Findet ihr, dass Sie überflüssig ist und die Rechtschreibung ernster genommen werden sollte?
    Wenn man zwischen Chatsprache und anständiger Rechtschreibung unterscheiden kann, dann nicht. Ich achte ja auch nicht auf Groß- und Kleinschreibung, wenn ich mit jemandem chatte. Wobei ich trotzdem auf die grammatikalische Richtigkeit meiner Sätze achte, damit ich nicht etwas verlerne.


    8. Wurdet Ihr, da Eure Kenntnisse eventuell nicht so gut sind oder ihr die Chatsprache anwendet, dafür verurteilt?
    Im Bisaboard erst einmal. :D Spontan fällt mir keine Situation ein, wobei ich wie gesagt beim Sprechen oft dumme Fehler mache, die selbstverständlich auch korrigiert werden.


    In meiner Ausbildung in Österreich habe ich mehrfach mitbekommen, dass einige der anderen Auszubildenen nicht fähig waren Hochdeutsch zu schreiben. Und darunter waren Leute, die die Matura gemacht hatten!


    Kenn ich. Paar meiner Schulkollegen schreiben immer in einem steirischen Dialekt und ich habe da oft Schwierigkeiten den Inhalt zu entziffern. Wenn ich sie bitte hochdeutsch zu schreiben, sehe ich oft die merkwürdigsten Fehler. Ich hab kein Problem mit Dialekten, aber man sollte auf sie verzichten, wenn man schreibt. ^^

  • Bevor ich mich an die Fragen mache kurz zu mir. Ich bin Stefan, 17 Jahre alt und besuche zurzeit ein kaufmännisches Berufskolleg in Baden-Württemberg.


    1. Was haltet ihr vom Kreativen Schreiben?


    Ich persönlich halte von kreativer Rechtschreibung, um die es hier geht, für weniger sinnvoll.


    2. Wie schätzt ihr eure Schule ein, lehrt Sie euch gut?


    Mir würde in der Grund- und Realschule die Rechtschreibung anhand von Rechtschreibregeln erklärt. Ich fand mich in den beiden Schulen gut aufgehoben, was Rechtschreibung anbelangte. Mein Deutschlehrer war ein motivierter Mann, der uns immer dazu anhielt z. B. zu Lesen um neue Wörter und Rechtschreibung zu erlernen. In der Grundschule wurde ich auch in der Rechtschreibung bewertet. Da gab es immer ein Lob für gute Rechtschreibung, sowie das Richtig schreiben von Fremdwörtern.


    3. Würden die Älteren hier gern, unter den genannten Umständen, nochmal die Schulbank drücken?


    Hmm zähl ich schon zu Älteren? Naja egal. Ich würde unter diesen Umständen, wohl eher nicht nochmal zur Grundschule gehen. Ich wurde streng erzogen was Rechtschreibung anbelangt. Dieses Kreative Schreiben wäre nichts für mich.


    4. Habt ihr Bedenken, wie das in Zukunft weiter gehen soll?
    Also ich weiß nicht sorecht was ich davon halten soll. Klar Kreativität ist wichtig und gut, nur finde ich persönlich eine gute und richtige Rechtschreibung sehr wichtig, um sich verständlich machen zu können und unerlässlich für unser Zusammenleben.


    5. Was würdet ihr ändern, damit es besser wird? Oder würdet ihr alles so lassen?
    Ich finde Fehler machen gehört auch zum Lernen dazu, nur sollte man die Kinder aur ihre Fehler hinweisen und dafür Sorge tragen, dass sie die richtige Schreibweise erlernen.


    6. Habt ihr Probleme, die sogenannte Chatsprache zu verstehen?


    Ich gebe zu, ja ich habe gerne mal Probleme damit die "Chatsprache" zu verstehen, ich treibe mich jetzt nicht sehr oft in Chats rum, sodass ich so manch eine Abkürzung nicht kenne und erstmal eine Suchmaschine befragen muss. Ich gebe mir selbst im Chat mit Freunden Mühe die Deutsche Rechtschreibung einzuhalten, auch wenn es manchmal Kritik für meine langen Texte gibt.


    7. Findet ihr, dass Sie überflüssig ist und die Rechtschreibung ernster genommen werden sollte?


    Überflüssig würde ich die Chatsprache nicht bezeichnen. Sie dient der schnellen Nachrichtenübermittlung und genau dafür nicht anders sollte die Chatsprache verwendet werden. Um schnell was zu sagen. Im Alltag hat für mich die Chatsprache nichts verloren. Man muss einfach die Situation einschätzen und die richtige Sprachart wählen.


    8. Wurdet Ihr, da Eure Kenntnisse eventuell nicht so gut sind oder ihr die Chatsprache anwendet, dafür verurteilt?


    Ich gebe mir eigentlich sehr viel Mühe mit der deutschen Rechtschreibung, sodass ich nicht die Verlegenheit komme.

  • Das mit dem kreativen Schreiben klingt ja eigentlich als Idee erstmal ganz nett, es den Kidnern so beibringen zu wollen, weil ja in der Theorie die Motivation zum Lesen und Schreiben länger erhalten bleibt, weil Fibeln ziemlich unmotivierend sein können. Ich kann auch verstehen wenn eben in der ersten Klasse noch nicht jeder Fehler sofort angestrichen wird, meine Güte das sind Kinder die machen halt noch viele Fehler und wenn man sich da auf jeden Fehler stürzt, haben die bald auch keinen Bock mehr auf lesen und schreiben. Aber andererseits sollte man die Kinder trotzdem möglichst früh mit richtiger Rechtschreibung vertaut machen, weil wenn man erst in der 3. Klasse oder so anfängt (Ich weiß nicht mehr genau was im Artikel dazu gesagt wurde), dann wird das irgendwann nichts mehr.
    Ein bißchen suspekt ist mir das ganze trotzdem. Wenn man es vielleicht noch ein bißchen verbessern würde, kann das aber durchaus was werden.
    Ich weiß aber noch, dass wir das alles mit der Fibel und so hatten und ich fand das eigentlich auch ganz gut, was aber glaub ich auch daran lag, dass ich schon recht früh lesen konnte. Und unsere Deutschlehrerin war auch recht nett und motiviert.


    Es heißt auch nicht "das Kind ist zu dumm für Mathe", JEDES davon hat ab jetzt eine Rechenschwäche.


    Oder noch besser: "Das Kind hat doch total viel Talent und kann dieses wegen der bösen, bösen Schule einfach nicht entfalten."

  • Zitat von Dars

    Ich habe noch ein Jahr Schule vor mir, außerdem ist es vielleicht gut zu wissen, dass meine Muttersprache nicht Deutsch ist.


    Kommt mir nicht so vor, ich sehe da bei Dir keine gravierenden Fehler, die darauf hinweisen würden.


    Zitat von Dars

    Ich überprüfe manche Sachen lieber 10 mal, bevor ich was falsches sage und mich blamiere.


    Das mache ich auch und wenn ich dann etwas sehe, habe ich schon auf Absenden gedrückt :whistling:


    Zitat von stefan230

    Hmm zähl ich schon zu Älteren? Naja egal.


    Damit meine ich diejenigen, die schon eine Weile aus der Schule raus sind und das alles schon hinter sich haben. Es gibt ja genug User hier, die noch zur Schule gehen und da ist dieses Feedback zur 1ten Klasse eventuell noch damit verknüpft, dass Schule sowieso doof ist ;)


    Zitat von Zyanat

    Ein bißchen suspekt ist mir das ganze trotzdem. Wenn man es vielleicht noch ein bißchen verbessern würde, kann das aber durchaus was werden.


    Was würdest du denn als gute Veränderung ansehen, um das Kreative Schreiben zu fördern, ohne auf die korrekte Schreibweise zu verzichten und ohne die Kinder zu demotivieren?

  • Als ich noch zur Schule ging, dass ist schon lange her, wurden wir ordentlich gelehrt. Da gab es kein Lob fürs Falsch Schreiben, Rechtschreibung war wichtig und wir haben viele Texte geübt und viel gelesen, um unser Wissen zu festigen. Was sich da heute für die Zukunft anbahnt, ist einfach nur unfassbar.


    Unterschreib ich so bedingungslos. Denn:


    Was würdest du denn als gute Veränderung ansehen, um das Kreative Schreiben zu fördern, ohne auf die korrekte Schreibweise zu verzichten und ohne die Kinder zu demotivieren?


    Vielleicht muss mir einfach nur auf die Sprünge geholfen werden, aber was hat kreatives Schreiben denn jetzt mit "Schreiben wie Sprechen" zu tun? Inhalt (=kreativ) und korrekte Rechtschreibung sind für mich zwei paar Schuhe.


    Während meiner Schulzeit hat sich beides super verbinden lassen - ich konnte kreativ schreiben und habe die Rechtschreibun beherrscht.
    Für die Rechtschreibung hatten wir drei Kategorien, wenn wir "neue Wörter" gelernt haben. Ich kann mich nur noch an zwei erinnern, das waren "Sprechwörter", die man also genauso schreibt, wie man sie spricht, "Sonstige Seltsame", also die, auf die keine bisher gelernte Regel passte und die dritte müsste die gewesen sein, die so sachen wie "stumme Buchstaben" also "ie" beinhaltet hat oder man bei der Vase zwar "W" spricht, aber "V" schreibt.
    Und zum kreativen Schreiben gab es Erlebniserzählungen zu einem Thema und Reizwortgeschichten, die einem in meinen Augen in dem Alter prinzipiell keine kreativen Grenzen setzen.
    Wo korrekte Rechtschreibung und Kreativität sich jetzt in die Quere kommen sollten finde ich weder in meiner eigenen Erfahrung, noch in jedem anderem mir denkbaren Szenario.


    Wobei ich glaube, irgendwo besteht ja doch irgendwo Bedarf, da stimme ich hier zu:

    Ein bißchen suspekt ist mir das ganze trotzdem. Wenn man es vielleicht noch ein bißchen verbessern würde, kann das aber durchaus was werden.


    Wenn ich da so an meine Oberstufenkurs-Deutschlehrerin denke, wenn man die auf das Deutschabitur im Jahrgang vor uns angesprochen hat, die Frau hat Schnappatmung, wenn nicht Atemnot bekommen - die hatte vor unserem Abitur mehr Angst als wir.
    Denn entweder gab es Schüler, deren Note sich im schlechten Dreier bis mittleren Vierer Bereich befand, NUR wegen der vielen Rechtschreibfehler oder es gab Schüler, die sich bei der Themenwahl für die neuen, kreativen Schreibformen entschieden haben (z.B. Artikel verfassen o.ä.), die noch nicht so lange in dieser Vielfalt im Abitur selbst angeboten wurden, und damit eine glatte Sechs erhalten haben, weil Thema verfehlt - weil einem in den 2 Jahren Deutschunterricht halt auch nur Analysen nach Schema beigebracht werden und Kreativität so nun mal nicht funktioniert.

  • Ich muss hier echt mal eine Lanze für die Lehrer brechen, weil was in dem Artikel steht ist - stellenweise - blanker (sorry) Bullsh*t.


    Jedes Bundesland entscheidet selbst, wie es seine Grundschüler beschulen lässt, und selbst wenn die Anordnung von oben kommt, bleibt es immer noch den Lehrern selbst überlassen, ob sie diesen Wahnsinn mitmachen oder nicht. Nicht jedes Kind wird mit der "Töte-die-Rechtschreibung"-Methode beschallt, sondern viele lernen nach wie vor ordentlich mit einem Fibel-Standardwerk. Das dazu. Wer keine Ahnung hat, sollte sich in solchem Fall mal ordentlich informieren. Wenn es wirklich solche Vollidioten gibt, die dieses wüste Schreibchaos bevorzugen, dann sind es zum Großteil Junglehrer, oder solche Lehrer die jeder Neuerung hinterherrennen, bevor sie überhaupt erprobt ist.


    An der Uni hat die Kuschelpädagogik Einzug gehalten, man lernt nicht mehr wie man eine Klasse methodisch anzupacken hat, sondern einfach nur noch irgendwelche Spiele, die den Schülern zwar Spaß machen, die aber nicht dafür sorgen, dass da auch Noten draus gemacht werden können. (Woher ich das weiß? Liebe Schüler, bitte nicht weiterlesen - aber vielleicht quäle ich euch mal in Biologie und Politik ;-)) Wenn auch nur das Wort "Frontalunterricht" oder "Der Lehrer sollte das übernehmen und die Schüler nicht selbstständig arbeiten lassen" im Raum steht, bekommt derjenige eine verbale Ohrfeige oder wird mit einem Blick, der zwischen Entsetzen und blanker Verachtung schwankt angesehen, dass man gar nicht mehr etwas dazu sagen will. Zum Großteil sind die Dozenten auch niemals selbst als Lehrer tätig gewesen oder schon lange aus dem aktiven Schulalltag raus. Jeder Bezug zur Praxis fehlt in der Lehramtsausbildung komplett, stattdessen wird sich mit Federn von Tradition und Publicity geschmückt und das, was ein "Wissenschaftler" für die "Praxis" zusammengeschustert hat, was methodisch nicht erprobt und erst recht nicht an Schülern getestet wurde, direkt in die Lehramtsausbildung gesteckt und als das Non-Plus-Ultra dargestellt. Wer da keine Kontakte zur Praxis hat, die das nur mit einem Kopfschütteln quittieren können, dem prügelt die Uni in der Lehramtsausbildung schon gerne mal den Verstand aus dem Kopf. Das Resultat sieht man eindrucksvoll im Artikel. Und ja, solche Seminare, wo Studenten entsetzt nachfragen "Soll ich das wirklich so machen?" und der Dozent sagt "Ja aber natürlich!" gibt es wirklich. Aber von Referendaren wird genau das dann auch erwartet. Sie quälen sich mit unausgereiften, unangepassten und unsinnigen Methoden 12-18 Monate durchs Referendariat und müssen einen methodischen Spagat hinlegen, den selbst gestandene Lehrer nicht durchziehen wollen/ können. Dabei haben sie ihre Klassen nicht im Griff, weil neben all den Spielereien keine Zeit mehr ist, um auf die Disziplin zu machen. Aber in den Lehrproben wird erwartet, dass der Referendar methodisch brilliert, gleichzeitig die Klasse mit sabbernden Mündern an seinen Lippen hängt und mit absoluter Begeisterung (sinnfreie) Planspiele, Methoden, Rollenspiele, Simulationen etc. mitmacht - und dann am Ende sogar noch Spitzennoten rauskommen.
    Was da nicht stimmt, weiß, denke ich, mal jeder selber.



    Nun gut, ich schweife ab.
    Aber Tatsache ist, dass Problem ist lehramtstechnisch hausgemacht und ich kann die Gymnasiallehrer schon verstehen, wieso sie keine Lust auf RS haben. Gibt genügend Stoff, der da durchgebracht werden muss - und eine Grundschule legt nun mal das Fundament, auf das das Gymnasium aufbaut. Nicht umgedreht.


    Als ich in der 1.Klasse war, wurde mir noch mit der Fibel (Sagt hier jemanden die Katze Mimi was? ^^) Lesen und Schreiben beigebracht. Es hat, wie man sieht, funktioniert. Außer Kommasetzung, bin ich rechtschreibsicher und ich versteh es einfach nicht, wie man ein System, das funktioniert, ändern kann. Allerdings sind auch viele Lehrer der "kreativen" Methode überhaupt nicht aufgeschlossen und lehnen diese kategorisch ab. Aber das wird im Spiegel natürlich wieder verquer dargestellt, sodass es aussieht, als ob in Deutschlands Grundschulen bis auf wenige Ausnahmen die Anarchie regiert...
    Und ich schließe mich Anemone an: Kreatives Schreiben hat wenig mit der kreativen Methode (!) zu tun, die da verwendet wird. Kreatives Schreiben ist, wenn Kinder drauf los schreiben können - aber die Methode, die hier gelehrt wird, ist, dass Kinder so schreiben wie sie sprechen. Das ist zwar desöfteren kreativ, aber hat wenig mit kreativem Schreiben zu tun ...
    Ich hatte auch in meinem Abiturjahrgang genügend Mitschüler, die 1 - 2 Notenpunkte allein durch miserable (und das mein ich genauso wie ich es gesagt hab) Rechtschreibung verloren haben ...

  • Da ich einen Perfektionszwang habe und dementsprechend immer alles korrekt schreiben und mich dazu noch auf möglichst hohem sprachlichen Niveau ausdrücken muss (was euch hier im Forum sicher auch schon desöfteren aufgefallen sein dürfte), achte ich regelrecht verbissen auf Rechtschreibung & Grammatik.
    Für mich persönlich ist es keine Schande bzw. peinlich, wenn jemand bsp. „symphatisch“ statt „sympathisch“ schreibt, zumal solche Fehler auch den besten Schriftstellern unterlaufen können. Aber auch ansonsten bin ich da recht tolerant. Für mich ist die Rechtschreibung wie gesagt auch eher für meinen Zwang von Bedeutung. Es bereitet mir irgendwie Freude, wenn ein Dokument einen offiziellen Charakter hat, was bei Rechtschreibfehlern für mich eben nicht gegeben ist.


    Was mich aber beunruhigt, ist, dass selbst bei Bewerbungen und sonstigen Geschäftsbriefen, bei deren Verfassung man sich nun wirklich einmal zusammenreißen könnte, gerade jüngere Leute immer noch nicht differenzieren können, wann man „das“ oder „dass“ schreibt. Dieses Phänomen ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass mittlerweile selbst E-Mails veraltet sind und bei den Jugendlichen fast nur noch SMS geschrieben werden.

    Bin auf der Suche nach Freundescodes von Animal Crossing: New Leaf-Spielern schickt mir doch eine PN :)


    Stahl-Safari mit Flunkifer, Forstellka und | Bronzong ----- PN an mich (FC: 4828 - 5886 - 1305, 3DS-Name: Florian)


    --- Im Sommer ärgere ich mich über schwüle Hitze, Schweißausbrüche, Fliegen, Spinnen und andere Insekten und wünsche kältere Jahreszeiten herbei;
    Im Winter ist mir kalt, ich habe raue Haut und liege mit Fieber im Bett und will endlich wieder ins Freibad! ---