Shingeki No Kyojin - Mankind's end

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

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  • Shingeki No Kyojin
    Mankind's end


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    Fressen oder gefressen werden


    Vorwort/Zu mir:
    Hallihallo Leute! Schön dass es euch hierher verschlagen hat.
    Aber lasst mich euch von vorneherein warnen... Die Charaktere aus dem Manga und dem Anime werden nicht vorkommen!
    Soviel dazu... Kommen wir aber zum wichtigeren! Diese Geschichte basiert auf einigen meiner Gedanken zu einem Tributspiel zu dem Manga. In diesem Spiel gilt es natürlich Titanen zu töten. Ich habe es gedanklich ein wenig mit der Technik aus Sword Art Online gemischt und bin nun zu diesem Ergebnis gekommen!
    Mein Name ist Cedrik, ich bin '96er Jahrgang und mein zukünftiger Berufswunsch ist Schriftsteller. Neben meiner Ausbildung arbeite ich daran ein paar Bücher zu schreiben und diese bei zahlreichen Verlagen ein zu reichen. Die Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker nehme ich als ein Standbein und eine Absicherung der Zukunft, nicht als mein Hauptziel im Leben.
    Das war es auch von mir, wer mehr wissen will soll fragen!


    Story:
    Cedrik und Nico spielen seit längerem schon über das sogenannte
    Dive-System ein Tributspiel zu einem Anime den sie beide lieben.
    Als die beiden nach einem Update aber in eine völlig andere Welt
    gelangen erwarten sie vielerlei neuer Dinge und schwerer Heraus-
    forderungen die es zu meistern gilt. Cedrik steht nun vor den beiden
    Problemen in einer neuen und unbekannten Welt zu überleben aus
    der er nicht einfach herauskommt und seinen Freund aus der anderen
    Welt zu finden um gemeinsam mit ihm einen Ausweg zu entdecken...


    Copyright:
    Fühlt euch frei zu nehmen was ihr wollt, solange ihr meine Geschichte nicht als eure veröffentlicht oder irgendwo teilt soll es mir egal sein!^^
    Immerhin gehört hier auch nicht alles mir xD


    Genre/Warnung:
    Fantasy / Mystery / Drama / Sci-Fi
    Angst / Gewalt
    In dieser Fanfiction wird Gewalt verherrlicht und Tode werden extrem dargestellt
    FSK 16 ~ Nur ein Vorschlag, wer dennoch lesen will soll ruhig lesen ;)


    Kapitel: [Von nun an monatlich]
    Kapitel 1 - Tauch ab
    Kapitel 2 - Eis


    Benachrichtigungsliste:
    Molnija


  • Kapitel 1 – Tauch ab


    Immerhin machen wir alle irgendwann Fehler, oder? Aber daraus denke ich lernt man. Ich erkläre euch mal näher warum dies so ist. Vor ungefähr einem Jahr wurde das berühmt berüchtigte Dive-System auf den Markt gebracht. Eine Konsole kostete ungefähr 500 bis 1000 Euro. Und dazu kam dass es nicht einmal sehr viele Spiele gab. Ein paar Spiele waren kostenpflichtig und haben auch wieder bis zu 200 Euro gekostet aber das war nebensächlich. Diese Art des Dive-Systems war so komprimiert dass man sich einen Helm aufsetzte und in so etwas wie einen Schlafzustand versetzt wurde. Alles was man nun dachte wurde über den Helm an den Charakter den man steuerte geschickt. Nun befand man sich in einem Raum den man gestalten konnte wie man wollte. Über den Fernseher konnte man dann zwischen seinen Spielen auswählen. Ich besaß derzeit nur ein paar Umsonst spielbare Spiele. Die Steuerung wurde mit jedem Spiel besser, dadurch auch die Möglichkeiten die man hatte.


    Mit einem guten Freund zusammen fing ich an ein Tributspiel zu einem Anime auf dieser Konsole zu spielen. Es war einfach klasse. Bis gestern zumindest. Als ich mich einloggte zeigte mir das Spiel an dass es ein Update gäbe. Ich downloadete es natürlich und fragte Nico, meinen Freund aus dem echten Leben, an ihn zu besuchen. Ich durfte zu ihm. Während eines Updates konnte man keine anderen Spiele spielen. Also besuchte man die Räume anderer Leute. Alles wurde kurz hell. Langsam bildeten sich Umrisse und ich stand vor einer Tür. Sie öffnete sich. Nico machte dies. „Was willst du?“ fragte er mürrisch. „Mache gerade ein Update. Anders gesagt kann ich nicht spielen.“ „Ist bei mir nicht anders. Also komm rein.“ Entgegnete Nico mir und machte Platz. Ich trat in das Zimmer ein. Er hatte ein eigentlich schönes Zimmer. Die Aussicht konnte man sich selbst aussuchen. Meine war durch ein Fenster das eine ganze Wand einnahm auf eine Stadt in der Nacht. Bei ihm sah man über ein Feld, ebenfalls in der Nacht, hinüber. Über den Fernseher konnte man das Wetter steuern. Im Großen und Ganzen war er die Hauptkonsole mit der man alles steuern konnte. Dennoch gab es auch normale Geräte wie Kaffeemaschinen. Nico kochte scheinbar welchen. Es war erstaunlich aber man konnte den Kaffee wirklich schmecken. Die Wirkung tat dagegen nichts. „Schon komisch. Vor siebzehn Jahren hab ich Kaffee nicht angerührt. Vor zwölf Jahren wurde ich dann zum Mitläufer. Und plötzlich fing er mir vor sechs Jahren an zu schmecken. Nun trinke ich ihn nur noch wegen des Geschmacks und nicht weil er warm und koffeinhaltig ist.“ Sagte ich und setzte mich auf das Sofa von Nico. Er sah mich an. „Und nun trinkst du ihn sogar online. Ich bin stolz darauf dass du das alles weißt.“ Sagte er sarkastisch und brachte mir eine Tasse. Ich sah auf seinen Fernseher. Das Spiel von ihm war weiter im Update als ich erwartet hatte.


    Eine Weile saßen wir einfach da und unterhielten uns über das was wir vom Spiel erwarteten. Bisher waren nur einzelne Level spielbar was auf die Dauer natürlich langweilig wurde. Dennoch freuten wir uns auf das was nun passieren sollte. Vor einem halben Jahr kündigte man eine große Karte an die alles in einem vereinte. „Update complete“ sagte eine Frauenstimme. Wir sahen auf den Bildschirm. Ein Countdown lief dort. Darüber stand: „Logtime for current feature.“ Wir sahen uns an. Ich vermutete natürlich dass dies lediglich ein Zeichen dafür war dass man sich eine bestimmte Zeit nicht einloggen konnte. Zwei Minuten später leuchtete in meinem Sichtfeld ein Brief auf. Dies bedeutete dass ich eine Nachricht bekommen hatte. „Five minutes left Adventurer, please log in now.“ Stand dort drin. Sie war von dem Spiel. „Nico.“ Sagte ich. „Habs auch bekommen.“ Meinte dieser. „Dann bis gleich.“ Sagte ich und dachte daran zurück auf meiner Couch zu sein, in meinem Raum. Alles wurde hell und mit einem mal saß ich wieder dort, vor meinem Fernseher. Mit der Fernbedienung ging ich auf das Spiel. Das Update war fertig. Ich klickte auf den Knopf der normalerweise Filme abspielte oder pausierte. In diesem Fall wurde aber wieder alles hell. Mit einem mal fühlte ich mich total entspannt. Es kam mir vor als würde ich irgendwo liegen.


    Alles wurde schwarz. „Hallo Cedrik“ War plötzlich in weißer Schrift und Großbuchstaben zu sehen. Wahrscheinlich griff das Spiel auf meine Accountdaten zu und erfuhr dadurch meinen Namen. „Willkommen im Spiel“ stand plötzlich darunter. Es sah aus als würde die Schrift sich schnell von mir entfernen und dabei ausdehnen da alles weiß wurde. Schwer öffnete ich meine Augen und erblickte eine Holzdecke. Ganz Langsam richtete ich mich auf und sah hinunter. Ich stand auf und sah zu einem Spiegel in dem mir fremden Zimmer.
    Mein Blick fiel auf das Fenster durch das ein leichter Lichtstrahl kam der sich durch ein wenig Staub in der Luft erkennbar machte. Als ich es öffnete knatschte es etwas. Die Berührung und die plötzliche Wärme auf meiner Haut fühlten sich erschreckend echt an.
    „Hey du!“ sagte eine Stimme. Ich drehte mich um. In der Tür stand eine Person. Sie hatte etwas längere blonde Haare und rote Augen. Auch war die Person kleiner als ich. „Du bist auch Deutsch nehme ich an.“ Sagte der Junge. „Ja das stimmt. Woher weißt du das?“ „Alle in diesem Haus scheinen deutsch zu sein. Zumindest waren das alle die ich bisher getroffen habe.“ „Und wo genau sind wir?“ „Na im Spiel.“ „Wie genau?“ fragte ich. Der Junge sah mich verwundert an. „Nun ja… Alles fühlt sich so echt an. Ist es vielleicht möglich…“ „Ich denke nicht.“ Antwortete der Junge mir mich unterbrechend. Scheinbar wusste er genau worauf ich hinauswollte.
    „Mein Name ist übrigens Simon. Deiner?“ sagte er ablenkend vom Thema. „Cedrik.“ Sagte ich lediglich. Ich war immer noch von der Situation überrascht. „Die meisten sind schon unten in der Eingangshalle. Wir sollten auch dorthin gehen.“ Nickend stimmte ich ihm zu. Gemeinsam gingen Simon und ich durch einen schmalen Gang zu einer Treppe die wir hinunter gingen. Nach kurzer Zeit kamen wir nach einigen weiteren Treppen in einer großen Halle an. Auf dem Weg schlossen sich uns mehrere andere Leute an. Allesamt deutsch.
    „Mit den Leuten habe ich mich schon zusammen getan.“ Meinte Simon plötzlich. „Zusammen getan?“ „Irgendetwas hier ist nicht wie es sein sollte. Also hab ich mir schon ein kleines Team zusammengestellt.“ „Und ich soll da mitmachen?“ „Genau.“ Simon ging los, auf eine kleine Gruppe zu. Plötzlich gingen merkwürdige Sirenen los und eine Explosion war zu hören. Die Leute stürmten aus dem Haus heraus um heraus zu finden was los war. Plötzlich hörte ich Schreie und die Masse drückte sich zurück. Ich sah zur Tür. Eine Hand griff nach den Leuten dort. Die Leute fingen an um Hilfe zu schreien.
    Irgendetwas griff nach meinem Kragen und riss mich hoch zu einem Balken. Ich sah hinauf. Eine Blondine mit langen Haaren hatte nach mir gegriffen. Hinter ihr waren Simon und ein paar andere. „Wir müssen hier weg!“ sagte Simon stumpf. „Wir haben uns schon hier oben versammelt gehabt da wir damit gerechnet haben dass etwas passiert. Scheinbar wäre es besser erst einmal nicht zu sterben. Ich sah hinunter. Die Leute drückten sich die Treppen hinunter und versuchten sich hier auf die Balken drauf zu kämpfen. „Den Massen nach oben folgen wäre schlecht.“ Warf ich in die Gruppe rein. „Wissen wir. Wir gehen deshalb in den Keller wenn sich alles etwas beruhigt hat.“ Erklärte die Blondine.
    Plötzlich brach eine Wand zusammen und ein riesiges Monstrum kam hinein. In seinen Händen hielt es eine Person die auf seinen Händen rumschlug. Der Titan führte ihn zu seinem Mund und biss langsam zu. Ein Todesschrei hallte umher. Ich erschrak an diesem bloßen Anblick. Alles sah so echt aus. „Noch ein Plan B da?“ „Wir müssen hier raus!“ stieß Simon aus und rannte los. Er sprang von Balken zu Balken. Die anderen und ich folgten ihm. Zwei Leute fielen in die Masse hinunter. Nun waren wir noch neun Leute. Ich kapselte mich etwas von der Gruppe ab um nicht hinunter gestoßen zu werden. Wir hielten auf ein Fenster zu und sprangen am Ende durch dieses. Eine weitere Person fiel hinab in die Masse an Menschen. Draußen sprangen wir an einem dieser Monster vorbei. Dieser packte einen von uns im Flug.
    Simon rannte in eine kleine Gasse zwischen den Häusern. Die Monster um uns bekamen dies glücklicherweise nicht mit. Ich sah mich um. In der Gruppe waren nun noch die Blondine, Simon, zwei weitere Personen und ich. „Wohin geht es nun?“ „Still!“ zischte Simon. In die Gasse sah plötzlich ein Titan hinein und griff nach uns. „Verdammt!“ fluchte die Blondine und Simon rannte zum anderen Ende der Gasse hinaus. Wir folgten ihm und hielten wieder auf das Anfangsgebäude zu. Dort war ein kleiner Einstieg in den Keller. In diesen sprangen wir förmlich hinein um zu entkommen. Völlig außer Atem blieben wir dort.
    Diese riesigen Monster die uns dort verfolgten und die Menschen töteten waren sogenannte Titanen. Sie waren menschenähnliche Wesen dessen Heißhunger den Menschen galt. Titanen fressen Menschen. Das war der Grundbaustein des Animes und Mangas dem dieses Spiel angehörte. Vor kurzem war dies aber ganz anders. Durch schlechtere Animationen sah alles unechter aus und die Charaktere die man spielte waren kleine Männchen. Die Titanen die nun riesige nackte Menschen waren die keine Genitalien besitzen waren vorher dicke und vor allem kantige Wesen die einem eigentlich keine Angst einflößen konnten.
    „Was nun?“ fragte eine langhaarige mit roten Haaren. „Seht euch um. Sicher ist hier irgendwo Manöverausrüstung.“ Befahl Simon. Eine Gruppe aus vier Personen hielt auf uns zu. „Ihr!“ rief einer uns zu. Die Personen in der Gruppe trug die Manöverausrüstung. „Schnell! In der Kammer dort ist Ausrüstung! Kommt dann zu der Treppe dort. Wir gehen weiter hinunter!“ sagte ein älterer Mann mit schwarzen Haaren. „Gefunden.“ Sagte ich schlagartig. Dieser Witz schien aber nicht gut anzukommen da man ihn ignorierte. Wir folgten seinen Befehlen da uns nichts anderes übrig blieb. Wenigstens wurde uns damit die Suche nach der Ausrüstung erübrigt.
    Alles musste schnell gehen, also legten wir blitzartig die Riemen an und gingen dann gemeinsam zum Treffpunkt. Dort warteten noch dreizehn weitere Personen. Nun waren wir also gesamt 23 an der Anzahl. Ich sah mir den Griff an. „Diese Masse an Personen sollte reichen.“ Meinte der Mann der uns eben einen Befehl gab und rannte die Treppe hinunter. Der Klingengriff schien plötzlich so anders und die ganze Ausrüstung fühlte sich schwer an. Aber das sollte kein Problem sein.
    In der großen Gruppe rannten wir die Treppe hinunter. Vierzehn Männer und neun Frauen. „Kann mir mal jemand erklären was hier los ist?“ rief eine Person hinter mir. „Sei still! Willst du das uns noch mehr Leute folgen?“ fragte Simon ihn zischend. Wir rannten alle gemeinsam weiter und versuchten so still wie möglich zu sein. Drei Untergeschosse tiefer war ein Gang dem wir folgten. Er schien von dem Hauptgebäude weg zu führen. Nach längerer Zeit kamen wir über eine Treppe nach oben hinter der Mauer heraus. Ich selbst verstand bisher nicht was genau los war. Alles ging so schnell dass ich nicht wirklich realisieren und abspeichern konnte was passierte.
    „Hey ihr! Wer seid ihr und woher habt ihr die Ausrüstung?“ fragte ein Mann uns. „Weg hier! Das ist sicher kein Mensch.“ Meinte der Mann der uns seither die Befehle erteilte. Wir rannten über ein offenes Feld hinweg davon. Meiner Meinung nach sah der Mann aus wie ein normaler Mensch aber sicher irrte ich mich da auch nur. Ich sah dass Simon stehen blieb. Also tat auch ich dies. Ebenso blieben fünf weitere Personen stehen. Aus dem Tunnel kamen weitere Leute raus und rannten an uns vorbei. Ich ging auf Simon zu. „Mir geht das ganze zu schnell! Was ist hier los?“ fragte ich ihn wütend. Natürlich gab ich ihm an nichts die Schuld. Aber dennoch wollte ich gerne wissen was sich hier abspielte. „Das erkläre ich dir wann anders.“ War die Antwort die ich erhielt. „Das erklärst du jetzt!“ fuhr ich ihn an. Simon rannte auf das Tor zu das neben dem Eingang in den Tunnel war. Die anderen folgten ihm.
    Ich sah eine Weile hinter ihnen her. Bis hier her verstand ich natürlich nicht was los war. Aber dieser Simon schien Ahnung zu haben. Also folgte auch ich ihm. Als ich ankam bemerkte ich dass die Gruppe sich wieder verändert hatte. Wir versteckten uns hinter einer Wand. „Wir gehen nun alle hier um die Ecke und schnappen uns jeder ein Pferd. Darauf reiten wir dann weg, habt ihr mich verstanden?“ fragte Simon still. Wir nickten alle. Ich war zwar nicht der beste Reiter aber bei dem was hier vor sich ging war es vielleicht besser mit ihnen zu flüchten. Simon gab ein Startsignal. Kurz darauf schnitten wir alle scharf die Ecke und rannten jeder zu einem Pferd. „Und los!“ stieß einer der Personen aus. Er ritt los. Ich folgte kurz darauf. Hinter mir die anderen. Simon überholte uns. Er sollte scheinbar die Führung übernehmen. In zwei Meter Abständen ritten wir hintereinander an dem Fluss vorbei der sich irgendwann spaltete. Wir ritten in Richtung Osten. Dies erkannte ich an der untergehenden Sonne in unserem Nacken.
    Gefühlte zwanzig Minuten später kamen wir an einem Haus an diesem Fluss an. Es war fast gänzlich dunkel geworden und meine Hüften schmerzten vom Reiten mit der schweren Ausrüstung. Das Haus schloss an eine Mühle mit einem großen Wald daneben an. Außerdem verfügte das Haus vorne über einen Stall mit zehn Kammern für die Pferde. Neben dem Haus war ein Wald mit riesigen Bäumen. In den Kammern banden wir die Pferde fest und gingen dann auf die Haustür zu. Dadurch dass kein Licht brannte vermuteten wir dass hier niemand wohnte. An der Tür hing ein Zettel. Simon riss ihn ab und öffnete die Tür ohne nachzudenken.
    Glücklicherweise passierte nichts und wir konnten ungefährlich das Haus betreten. Es war ziemlich dunkel bis Simon auf einem Tisch eine Gaslampe entdeckte und mit dem einfachen Aufdrehen anmachte. Über dem Tisch befand sich ein Haken in welchen Simon die Lampe einhakte. Wenn man das Haus betrat fiel als erstes die Treppe links von der Tür in einen Keller hinunterführte. Rechts von uns zog sich eine Wand entlang und inmitten des Raumes war ein großer Tisch mit zehn Stühlen daran. Über der Treppe war eine weitere Treppe die hinauf führte. In der Wand rechts von uns war eine Tür die in eine Küche führte und im oberen Stockwerk befanden sich fünf Doppelbetten und ein Badezimmer.
    Im Kellergeschoss war eine reichlich gefüllte Speisekammer und ein Raum mit einem Gasbehälter, Klingen und weiterer Ausrüstung. In einem weiteren Raum befanden sich viele Dinge mit denen man nähen konnte.
    Eine weitere Tür im Erdgeschoss führte hinaus in einen abgezäunten Garten mit kleinem Gemüsebeet, zwei Bäumen, mehreren Sträuchern und sogar einem kleinen Weizenfeld. Am erstaunlichsten war aber der kleine Stall mit Weide in dem ein paar Schweine und Kühe waren. Auch ein paar Hühner rannten umher. Neben der Mühle war etwas ähnliches wie eine Schmiede. Die Mühle selbst wurde von dem Fluss betrieben.


    Nachdem wir uns alles angesehen hatten versammelten wir uns an dem Tisch in der Eingangshalle. Erst jetzt betrachtete ich die Leute richtig. Mein Interesse galt aber dem Zettel in Simons Händen. „Nun sag endlich was da drauf steht!“ sagte eine Person mit kurzen schwarzen Haaren. Er war männlich. „Erst einmal sollten wir uns einander vorstellen, findest du nicht auch?“ fragte Simon und sah ihn streng von der Seite an. „Ja eine Vorstellungsrunde! Das ist eine klasse Idee!“ stieß ein Mädchen aus und sah begeistert über den Tisch. Sie hatte fast schulerlange, gewellte Haare die in ein dunkles Rot getaucht waren.
    „Ich fange an! Mein Name ist Kim!“ stieß sie sofort aus. Als sie weiter sprechen wollte unterbrach Simon sie sofort. „Der Name sollte genügen. Ich heiße Simon.“ Meinte er stur. Ich sah ihn etwas verwundert an. Von einer Vorstellungsrunde erwartete ich mir normalerweise mehr als nur den Namen. Aber Daten wo man denn her kommt, was man gerne in seiner Freizeit macht und solcherlei Dinge waren im Moment höchstwahrscheinlich überflüssig. Erst nach einem kurzen Moment realisierte ich dass alle darauf warteten dass ich mich vorstellte. „Mein Name ist Cedrik!“ schoss mit einem mal aus mir heraus. „Erik.“ Sagte der schwarzhaarige stumpf. Mein Blick fiel auf den nächsten. Er hatte sehr lange Haare die pechschwarz waren. Zumindest waren sie für männliche Kandidaten normalerweise zu lang. „Ihr könnt mich Rex nennen.“ Zischte er und verschränkte die Arme. Nun sahen wir die letzte Person der Runde an. Ein Mädchen mit einem Zopf und rotbraunen Haaren sah hinunter auf den Tisch. „Ist es ok wenn ihr mich Kikior nennt?“ fragte sie fast nicht verständlich und sah schüchtern auf den Tisch. „Theoretischer Weise existierst du hier noch nicht.“ Meinte Simon plötzlich. Wir sahen ihn an. „Niemand hier kennt irgendwen, anders gesagt kannst du sein wer du willst.“ Simon hatte Recht. Die einzige Person die mich in diesem Spiel kannte war Nico. Vielleicht noch meine früheren Gildenmitglieder, aber das machte nichts groß aus da sie mich sicherlich nicht erkennen würden. Immerhin hatten wir seit ungefähr einem Jahr keinen Kontakt mehr.
    „Kommen wir endlich zum Zettel!“ stieß Erik aus. Ich sah ihn an. „Ja. Ich möchte euch nichts vorbehalten. Also…“ meinte Simon und sah auf den Zettel. Kurz darauf fing er an vorzulesen.


    „Gratulation! Ihr habt die erste Welle überstanden und seit nun an einem der sichersten Orte die es gibt.
    PS.: Sterbt fürs erste nicht, ihr würdet es darauf bereuen, wenn es dann überhaupt noch ginge.“


    Diese ersten Worte ließen mich schon schlucken. Simon fuhr fort.


    „Kommen wir nun zu dem was euch Abenteurer sicher mehr interessiert. Lasst mich euch eure wahrscheinlich größten Fragen und noch viel mehr beantworten.
    Nummer Eins: Wo sind wir?
    Ganz einfach! Ihr seid in meiner Welt! Von heute an seid ihr ein Teil von ihr!
    Nummer Zwei: Was ist eben geschehen?
    Alle Mauern sind gefallen und das Land der Menschen gehört nun voll und ganz den Titanen. Ihr seid die Überlebenden die nun um sich kämpfen müssen!
    Nummer Drei: Was ist das hier für ein Ort?
    Dies ist eine Titanenfreie Zone. Das bedeutet dass alle Titanen diesen Ort meiden und niemals hier her kommen, solange ich es nicht will!
    Nummer Vier: Was wird nun geschehen?
    Das ist euch selbst überlassen!
    Nummer Fünf: Was passiert mit uns wenn wir sterben?“



    Mein Atem stockte. Ich sah die anderen an. Sie schienen genauso gespannt zu sein wie ich selbst es war. Auch Simon schien nicht erfreut zu sein. Als sich sein Mund öffnete um die Worte herauszubringen die uns nun eine Antwort geben würde kam es mir vor wie eine Ewigkeit.


    „Diese Welt ist kein Spiel mehr. Sie ist separat zu der die ihr selbst kennt und funktioniert nahezu genauso. Was zerstört wird ist zerstört, was verwelkt ist verwelkt, was verbrannt wird ist verbrannt, was gedeiht das gedeiht, was wächst das wächst, was lebt ist am Leben und was stirbt ist Tod.
    Nummer Sechs: Wie entkommen wir?
    Das ist was ihr nun selbst herausfinden müsst.“


    Wir schwiegen. Simon legte den Zettel auf den Tisch. „So! Wer von euch kann kochen?“ fragte Rex und grinste breit. „Ich bin darin nicht schlecht!“ meinte Kikior sofort. „Ich kann auch helfen wenn du möchtest!“ sagte Kim sofort. „Das wäre super. Hilfe bekommt einem immer gut.“ „Seid ihr nun alle bescheuert?“ fragte Erik grimmig. „Schnauze du Großkotz.“ Zischte Rex darauf. „Halt du besser deine!“ „Wieso denn?“ fragte ich. „Hast du keinen Hunger?“ „Was soll diese Frage denn jetzt?“ stieß Erik aus. Erst jetzt bemerkte er anscheinend dass sein Magen weh tat. Wir alle hatten dies. Wir verspürten einen normalen Hunger, wie im echten Leben. Es war als wären wir gar nicht im Spiel. „Also dann! Was wollen wir essen?“ fragte Kikior sofort. „Ein Braten wäre nicht schlecht!“ „Weißt du wie lange das dauern würde?“ „Dann beeilt ihr euch halt.“ „Ich geb dir gleich ‚dann beeilt ihr euch halt‘!“ meinte Kim und lachte. „Spiegeleier sollten reichen.“ Sagte Simon. Er hatte sich bis hier hin passiv gehalten und nicht an dem Gespräch teil genommen. „Gut! Rex, Cedrik, ihr deckt schon einmal den Tisch und holt Brot, Wurst und Käse hoch. Dann können wir die Eier damit essen. Kim, bereite du doch bitte alles in der Küche vor. Ich hole in der Zeit die Eier.“ Sagte Kikior ohne zu zögern.
    Erst wunderte es mich dass Simon und Erik keine Aufgaben bekamen, aber dann begriff ich dass dies höchstwahrscheinlich besser war.
    Simon befasste sich mit einer Karte die er hervor gekramt hatte und Erik war noch etwas verschlossener, wollte scheinbar nichts mit uns zu tun haben. Aber bei manchen Kandidaten musste man ruhig bleiben und abwarten. Das wusste ich. Viele Leute waren so.


    Nach einiger Zeit war der Tisch gedeckt und wir aßen alle. Erik gesellte sich erst nachdem wir ihn ein paar mal ansprachen aus der Fensterbank zu uns. Nach dem Essen gingen wir die Treppen hinauf um unsere Schlafplätze einzurichten. Viel war daran nicht zu tun. Die Betten waren bezogen und in den Schränken befanden sich Klamotten. Da wir sechs Personen waren und fünf einzelne Etagenbetten hatten konnten wir uns aussuchen wo wir schliefen. Kim legte sich als einziges in eines der höheren Betten während alle anderen unten schliefen. Zu allem guten musste ich das unter Kim nehmen. Zwar hatte ich nichts gegen sie, aber sie summte vor dem Schlafen viel, dies hinderte mich daran einzuschlafen. Im Großen und Ganzen hatten wir damit aber die erste Nacht überstanden.


    Nach dem Frühstück am nächsten Tag trafen wir uns alle vor dem Wald um uns ein wenig an die Manöverausrüstung zu gewöhnen. Das Anlegen der Ausrüstung dauerte manchmal bis zu einer viertel Stunde da es immerhin ein komplizierter Mechanismus war.
    „Bereit?“ fragte Simon uns. „Klar!“ antwortete Kim ihm voller Enthusiasmus. Gemeinsam gingen die anderen dann mit Simon in Richtung Wald. Ich folgte natürlich. „Verteilt euch. Jeder versucht selbst herauszufinden wie was geht. Wir treffen uns in fünf Minuten wieder. Klar?“ „Klar.“ Antwortete ich und ging los weiter in den Wald hinein.


    Vier Schalter waren an dem Griff. Diese galt es nun zu inspizieren. Als erstes sah ich mir den Hebel an der aussah wie die Handbremse an einem Fahrrad vorne an den Griffen. Als ich ihn zu mir zog passierte nichts. Als ich ihn weg drückte schoss der Haken heraus. Ich hörte auf zu drücken. Nichts passierte. Als ich den Hebel wieder weg drückte kam das Seil schnell heraus geschossen. Ich zog den Hebel zum Griff heran. Das Seil zog sich mit hoher Geschwindigkeit wieder ran.
    „Interessant.“ Wisperte ich gedankenlos vor mich hin. Ich hielt auf einen Baum zu und drückte den Hebel weitergehend weg. Der Haken schoss in Baum und das Seil kam weiter heraus. Ich hörte auf zu drücken. Scheinbar musste man solche Dinge anpassen. Ich zog den Griff wieder ran. Der Haken schoss wieder zurück. Anders gesagt hatte der Haken nicht zugegriffen. Ich sah die anderen Schalter an. Hinten war ein Schalter der mit dem Daumen zu betätigen war. Ich zog ihn an. Ein Ausstoß von Gas kam kurz aus dem oberen Ende indem die Klinge sein sollte. Dies war sicher zum Ausstoßen der Klinge gedacht. Mein Zeigefinger und meine Mittelfinger waren an zwei extraknöpfen. Ich drückte den oberen an meinem rechten Griff. Hinten rechts über meiner Hüfte schoss ein Gasausstoß aus einer Öffnung heraus. Ich ließ mit dem Druck nach. Es kam weniger Gas heraus. Ich hörte auf zu drücken.


    Nun war der untere Schalter an meinem Mittelfinger dran. Die Greifer in meinem Haken fuhren zu den Seiten aus. Ich ließ nach und die Greifer fuhren zurück. „So funktioniert das also!“ sagte ich mir selbst. Über die Betätigung des Hebels schoss ich meinen Haken auf einen Baum zu. Als dieser hineingeschossen hatte drückte ich den Griff an meinem Mittelfinger und der Haken griff zu. Als ich dann den Hebel zu mir zog, zog mich das Seil zum Haken heran. Ich hörte auf da ich fast über meine Beine stolperte. Ich ließ den Haken los und zog das Seil wieder zurück.
    Langsam ging ich dann zurück zu Simon. Kikior und Erik waren schon dort. Kim und Rex kamen zuletzt wieder an. „Wisst ihr nun alle was ihr machen müsst?“ fragte Simon uns. „Natürlich weiß ich das. Hör endlich auf mich wie ein Kind zu behandeln!“ fuhr Erik ihn an. Erik war der Größte in unserer Gruppe. Darauf folgten dann Rex, Kikior und ich. Kim und Simon waren die Kleinsten. „Wer hat dir überhaupt das Kommando gegeben? Ich meine… was soll der ganze Scheiß hier?“ fauchte Erik. Er war mit einem mal einfach so aggressiver Laune. Eigentlich hatte dies nicht einmal einen Grund. „Jetzt halt mal die Luft an. Freu dich lieber darüber dass jemand die Leitung übernommen hat.“ Sagte Rex mürrisch. Simon blieb neutral, ignorierte einfach was Erik sagte. Es schien ihm egal zu sein. „Außerdem weiß er was er tut. Also brauchen wir uns nicht darüber aufregen.“ „Mich regt es aber auf! Seit wann haben solch Zwerge das Sagen? Das ist doch kacke! Hier sollte das Recht des Stärkeren existieren!“ schnauzte Erik. „Kannst du es in irgendeiner Art und Weise besser? Hättest du uns hier her bringen können? Hättest du die Situationen so einschätzen können?“ fragte ich mit einem mal. Mein Herz raste. Immer dann wenn ich mich in Diskussionen einbrachte tat es dies. „Halt doch dein Maul! Darauf kommt es nicht an!“ „Rex.“ Sagte Simon plötzlich. „Du bist der erste, geh dort hoch auf den Ast.“ Meinte er darauf. „Alles klar.“ Meinte Rex und lehnte sich zurück. Der Haken schoss hinauf. Genau im richtigen Moment stach er in den Ast hinein. Rex grinste und zog sich heran. Plötzlich ließ der Haken los und riss ein Stück Rinde hinab. „Scheinbar nicht tief genug.“ Sagte ich. „Dann bist du der nächste.“ Sagte Simon. Ich sah ihn an. Statt mich aufzuregen gab ich mich damit zufrieden und versuchte mein Glück.


    Ich schoss in einen anderen Baum und ließ den Haken zugreifen. Danach sprang ich hoch und lies mich ran ziehen. Zumindest zog das Seil an. Ich knallte dadurch gegen den Baum und stand nun Waagerecht an diesem. Rex fing an zu lachen. Ich zog wieder an und rannte den Baum hinauf. Um dann auf den anderen Baum zu kommen an dem das Ziel war sprang ich nach hinten weg und lies mit dem Haken los. Einen anderen Haken schoss ich gleichzeitig in den Baum auf den ich wollte und zog mich zu ihm ran. Auch gegen diesen knallte ich gegen. Rex lachte noch lauter. Ich sprang nach hinten weg und lies mit dem Haken los. Den anderen schoss ich in den Ast. Nun galt es Gas zu geben um auf den Ast zu kommen. Dies tat ich. Alles sah zu diesem Zeitpunkt ganz gut aus. Bis ich dann auf die Idee kam mich zum Ast runter zu ziehen weil ich fast über ich flog. Mit dem Oberkörper knallte ich auf den Ast drauf. Ich bekam kurzzeitig Atemnot.
    Rex landete neben mir und lachte weiter. Irgendwie hatte er es dann doch geschafft hoch zu kommen, dies sah ich aber nicht. „Bleibt oben!“ rief Simon hinauf. „Gut, ich bin dran!“ stieß Kim aus. Sie schoss einen Haken in den Boden und einen in das Ende des Astes. Dann zog sie an. Der Ast bog sich etwas. „Haltet euch fest Jungs!“ rief sie zu uns hinauf. Driton und ich kletterten auf einen leicht erreichbaren Ast hinauf. Kim ließ mit dem Haken im Boden nach und schoss mit einem mal hinauf. Ohne Probleme landete sie auf dem Ast. Eine gute Methode, dennoch würde dies bei einem Angriff zu lange dauern. Ohne etwas zu sagen startete Kikior. Sie nutzte das gleiche Schema wie ich, nur etwas abgewandelt. Sie berührte die Bäume nicht sondern schoss von einem zum anderen bis sie auf dem Ast landete. Kim und sie kamen zu Driton und mir hinauf. Kim setzte sich sogar an den Rand des Astes und baumelte mit den Beinen. Rex lehnte sich gegen den Stamm, natürlich mit dem Rücken. Erik war dran. Seine Darbietung war die beste. Er rannte geradeaus und schoss zur Seite in den Baum. Dann gab er Gas und schwebte kreisförmig um den Baum hinauf. Dann zog er seinen Haken zurück und dreht sich in der Luft. Gas gab er kurzzeitig nicht. Erst als seinen anderen Haken in den Ast schoss gab er Gas und zog sich hinauf. Mit einer Drehung am Ende landete er ebenfalls behutsam auf dem Ast. Schweigend stellte er sich an den Stamm und kam nicht zu uns hinauf. Nun war Simon an der Reihe. Er schoss in den Stamm hinein. Natürlich über dem Ast. Dann zog er sich hinauf und rannte den Baum wie ich hoch. Zuletzt landete er dann auf Ast und stellte sich vor uns. Ich stieg auf den anderen Ast runter und setzte mich an den Stamm gelehnt hin.


    „Nun noch was zu essen! Das wäre doch klasse!“ meinte ich und lachte. „Erst einmal sollten wir weiter trainieren. Dann können wir gerne hier oben frühstücken.“ Entgegnete Simon mir. „Also, trainiert!“ sagte er und sprang hinunter. Dabei schoss er einen Haken ab und verschwand. Kim und Kikior starteten ebenfalls und auch Erik folgte seufzend.
    Rex sprang zu mir hinab. „Wir sollten auch starten, hm?“ fragte er mich. Langsam erhob ich mich und streckte mich. „Dann mal los.“ Meinte ich und lies mich nach vorne fallen. Gleichzeitig schoss einer meiner Haken in den Ast unter mir. Ich gab Gas und schwang mich zur anderen Seite.
    Baum zu Baum schwang ich mich weiter, nutzte verschiedene Manöver um die Bäume zu umsteuern. Im Flug sah ich kurzzeitig zwischen den Bäumen etwas das keinem Baum ähnelte. Ich schoss in einen Baum vor mir einen Haken und versuchte langsam an ihm zu landen.


    Ich sah mich um. Nirgends war etwas Merkwürdiges zu sehen. Plötzlich spürte ich einen Atem und sah hinter mich. Vor mir war ein riesiges Grinsen durch das ein paar Haare zogen. Vor Schreck sprang ich nach hinten und schoss einen Haken in einen anderen Baum. Der Titan schnappte nach mir, doch ich entkam knapp. „Verdammt!“ fluchte ich und versuchte davon zu kommen. Der Titan bewegte sich langsam aus seiner Hocke in den normalen Stand zurück. Ich erblickte Rex.
    „Rex! Schnell! Verschwinde!“ schrie ich ihm lauten Halses zu. Er sah zu mir und riss seine Augen auf. Der Titan verfolgte mich. Ich bemerkte den Titan hinter mir nicht einmal. Rex manövrierte zurück in Richtung des Hauses. „Leute!“ rief er lauten Halses. Die anderen wandten sich uns zu. Der Titan kam dichter. Ich flog eine kurze Weil und nutzte die Chance um hinter mich zu sehen. Der Titan war direkt hinter mir und holt mit seiner rechten Hand weit aus. Er war drauf und dran zuzuschlagen. Was sollte ich also tun? Normalerweise würde ich jetzt ganz einfach um ihn herum steuern. Da es nun aber auch die physikalischen Kräfte mitspielten ging dies nicht. Ich konnte genauso gut den Schwung nutzen durch seine Beine zu steuern, in diesem Flug ging dies aber nicht so einfach. Dann kam mir die Idee. Wenn die Titanen früher zugeschlagen hatten und wir vor oder unter ihnen standen waren wir des Todes. Da er mich nun aber richtig treffen musste entkam ich seinem Angriff mit Leichtigkeit. Ich schoss einen Haken in den Boden und zog mich hinunter. Der Titan traf mich dadurch nicht. Der Nacken sollte nun eigentlich mein Ziel sein. Dies war fürs erste aber nicht von Vorteil.


    Das Beste wäre wenn ich ihn einfach weglocken würde. Als ich auf dem Boden ankam knickten meine Beine beinahe weg. Der Aufprall glich einem Sprung aus vier Meter Höhe. Sofort rannte ich durch die Beine hindurch und schoss einen Haken in einen Ast hinein. Sofort zog ich mich zu ihm hinauf und lies auf einer ungefähren Höhe von zwei Metern schon nach. Der andere Haken schoss sofort in einen anderen Baum. Normal musste ich jetzt wenn ich Gas gab um ihn schwingen. Nun fehlte mir der Schwung der früher nicht relevant war. Ich steuerte unfreiwillig auf den Boden zurück. Der Titan drehte sich langsam wieder um und sah zu mir. Es hatte keinen Zweck. So konnte ich nicht entkommen. Also entschied ich mich dazu zu rennen.
    Der Titan folgte mir fast schleichend. Er kam durch seine Schrittweite aber schnell hinterher. Erik landete auf meinem Weg. Freude malte mein Gesicht. Mit seinem Können konnte er den Titan sicherlich töten. Erik sah zu uns und erstarrte. Er tat nichts, keine Regung war zu sehen. „Erik, mach was!“ rief ich ihm zu. Er regte sich kein Stück und starrte lediglich den Titanen an.


    „Wenn du Pisser jetzt Schiss hast verschwinde wenigstens!“ schrie ich darauf lautstark. Plötzlich schnappte mich der Titan mit seiner rechten Hand und hielt mich vor sein Gesicht. Scheinbar musste er mich erst einmal betrachten. Sein Grinsen sah erschreckend echt aus. Langsam öffnete er sein riesiges Maul. „Erik! Hilf mir!“ schrie ich lauten Halses. Der Großkotz stand noch immer regungslos da, sah nur zu wie das Vieh mich langsam zu seinem Mund führte. Ich versuchte meinen Arm zu befreien. Der Titan drückte fester zu. Es war nahezu unmöglich nun noch zu entkommen. Plötzlich wurde es dunkel. Der Druck ließ nach. Zuallererst dachte ich dass ich tot sei, als ich dann aber spürte wie ich durch eine Erschütterung aufprallte wusste ich dass irgendwas nicht stimmen konnte. Um aus den Klauen zu entkommen löste ich die Klingen ab und zog mich heraus. Alles war glitschig und weich und es roch merkwürdig. Etwas drückt mich plötzlich nach hinten und die Hand rutschte weg. Ich hielt mich schlagartig in dem weichen Boden fest. Mit einem mal riss vor mir ein Loch auf dass durch Zähne geschmückt war und ein Luftdruck übte auf mich aus.
    Ich sah Rex der dem Biss des Monstrums mit einer Haaresbreite entkam. Das musste heißen dass ich in dem Maul eines Crawlers steckte.


    Crawler waren ebenfalls Titanen. Sie krochen dafür aber auf allen Vieren. Durch ihren geneigten Kopf waren sie am schwersten zu töten.


    Ich musste irgendetwas tun um zu entkommen. Alles wackelte, scheinbar rannte der Crawler Rex hinterher. Ich rüstete meinen rechten Griff mit einer Klinge. Mir war erneut eine Idee gekommen. Die Klinge stach ich über mich in die Decke des Mundes um einen festen Halt zu haben. Meine Füße drückte ich tief in die Zunge. Nun wartete ich einen Moment. Der Crawler sprang und riss sein Maul auf. Diese Chance nutzte ich um Gas zu geben. Durch die Luft drückte das Gas sich Speiseröhre hinunter. Der Crawler schloss sein Maul und ich löste schlagartig die Klinge ohne sie heraus zu ziehen. Der Crawler bewegte sich nicht und riss sein Maul auf. Ein Luftdruck schleuderte mich heraus. Scheinbar funktionierte der Körper eines Titan nicht groß anders als der eines Menschen.
    Sie husteten ebenfalls. Plötzlich würgte der Titan einen Schleimball aus. Scheinbar konnten sie sich sogar übergeben. Ich nutzte den Schwung und schoss einen Haken in die Stirn des Crawlers. Durch den Widerstand warf mich der Schwung hinauf. Zwei Meter über den Kopf des Crawlers. Ich schoss einen Haken in den Nacken des Crawlers und löste den anderen. Sofort griff ich nach dem Hebel an meinem Griff, drückte meine Griffe an die Klingen und zog den Hebel dann zum Griff heran. Dadurch zog es mich hinunter zum Nacken des Crawlers.
    Als ich mit den Beinen aufkam zog ich dann meine Klingen heraus und schnitt ein prächtiges Stück Nacken heraus. Der Crawler ließ plötzlich nach und fiel zu Boden. Heißer Dampf kam aus der offenen Stelle heraus und drückte mich hinauf. Ich ließ mit meinem Haken nach und nutzte den Druck um auf einen Ast hinauf zu kommen. Mein Blick fiel zurück auf den Titanen der mich eben gepackt hatte. Dieser ging mittlerweile zurück. Seine rechte Hand fehlte ihm und Dampf stieg auf. Ich sah zu dem Crawler. Vor ihm lag ein schwarzer Batzen verbrannten Fleischs dass eine Hand formte. Der Crawler selbst dampfte ebenfalls.
    Auch von meinen Händen, meinen Klamotten und meinem Gesicht stieg Dampf auf. Scheinbar hatte ich mich selbst mit Blut bekleckert. Simon landete neben mir. „Alles klar?“ fragte er mich. Plötzlich fiel mir ein dass ich Erik im Stich gelassen hatte. „Was ist mit Erik?“ fragte ich schlagartig.
    „Kim hat ihn in Sicherheit gebracht. Er scheint total traumatisiert zu sein.“ Erklärte Simon. Er sah zu dem toten Crawler. „Gute Arbeit.“ Fügte er hinzu und sprang hinunter. Mit seinen Haken steuerte er auf das Haus zu.
    Ich sah wieder zu dem Crawler. Hätte dieser nicht versucht mich zu fressen wäre ich jetzt tot. Es klingt zwar merkwürdig, aber leider war es auch so. Aber dies brachte mir wenigstens die Erkenntnis dass nicht einmal Titanen zusammen arbeiten würden. Jeder war sich selbst der Nächste. Mein Blick wanderte in Richtung Haus.



    OT: So Leute, hier schon einmal das erste Kapitel. Neun DinA4 Seiten, Schriftgröße 11, Calibri natürlich! Von nun an werden die Kapitel spätestens monatlich folgen, macht euch aber nicht zu sehr Hoffnung darüber dass sie früher erscheinen werden!


    See you next time!^^

  • Hi WhiteGoul!


    Da streunert man eines Morgens mehr oder weniger gelangweilt durch das BB, schaut sich die neusten Themen an und sieht auf einmal eine SnK-Fanfiction. Dass ich, wo ich doch den Anime momentan über alles hype, da sofort draufklicken musste, war selbstverständlich, und als ich dann noch gesehen habe, dass du das Prinzip von SAO übernommen hast (auch ein Anime, den ich liebe), stand gar nicht mehr zur Debatte, dass ich lesen musste. Das war einfach ein Fakt. xD


    Dementsprechend lasse ich dir doch mal einen Kommentar da, wo ich schon mal hier bin und mir das erste Kapitel durchgelesen habe. o/


    STARTPOST, DESIGN, TITEL UND DAS GANZE BLABLABLA


    Als erstes fällt einem natürlich der Titel ins Auge - es ist schon einmal schön zu wissen, dass es eine SnK-FF ist (weil manche Autoren packen das Fandom nicht in den Titel und dann klingt das so interessant und am Ende ist es ein Fandom, das einen überhaupt nicht interessiert ^^"), der Untertitel, also Mankind's End (mit Apostroph btw), klingt in Verbindung zu dem Fandom allerdings recht generisch. Ändert aber nichts daran, dass er durchaus was hat (ich meine, das Ende der Menschheit, klingt das episch oder klingt das episch?!), auch, wenn ich mir in Verbindung mit der Story noch nicht so ganz vorstellen kann, was die gesamte Menschheit mit diesem Spiel zu tun hat. Aber das kommt bestimmt noch heraus, und Fragen wirft der Titel jedenfalls auf, was schon einmal gut ist o/


    Dein Startpost ist schlicht gehalten, aber gefällt mir eigentlich. Alle Informationen sind drin, du erzählst auch was über dich, was das Ganze nochmal sympathischer macht, das Einzige, was mir noch fehlt, ist eigentlich eine Benachrichtigungsliste für die Leute, die eine PN oder einen GB-Eintrag bei einem neuen Kapitel bekommen wollen. Ansonsten habe ich da eigentlich nichts zu meckern - allerdings ist der Klappentext seltsam formatiert, mit den Zeilenumbrüchen, wo sie nicht hingehören. Habe ich schon öfter gesehen, das muss wohl irgendwie am BB liegen, das zu korrigieren, dürfte aber machbar sein. :3 Ach, und Charakterbeschreibungen wären vielleicht nett, die sind aber kein Muss, ich mach sie auch nicht immer. Am besten ist es eh, die Charaktere in der Geschichte kennenzulernen. o/


    Auch dein Kapiteldesign ist entsprechend schlicht, aber das Off-Topic hast du farblich passend eingefärbt und ganz ehrlich, für Kapiteldesign interessiert sich sowieso kaum jemand, der Inhalt zählt ja. x) Ist aber schön, wenn das ansprechend gestaltet ist und man nicht von x-tausenden Neonfarben oder sowas erschlagen wird, hehe.


    KAPITEL I - TAUCH AB


    Okay, erstmal wtf, das ist echt lang. '-' Find ich super, ich meine, jedem seine Kapitellänge und so, aber es wirkt doch gleich ganz anders, wenn man so lange Kapitel hat, das macht gleich einen positiven Eindruck. Auch gut ist, dass du deinen Kapiteln Titel gibst, macht auch nicht jeder, für mich ist das aber schon wichtig, weil man gleich eine Ahnung hat, worum es gehen könnte. "Tauch ab" trifft es auch ganz gut, mit dem Dive-System und allem, es ist schlicht und verrät nicht zu viel, aber vollkommen in Ordnung und es hat auch einen guten Klang irgendwie. o/


    Beim ersten Lesen des Kapitels ist mir aufgefallen, dass du offenbar gerne Kommata vermeidest. =D Du hast viele kurze Sätze, die man auch gut verbinden könnte, lässt ab und an mal Kommata weg, wo eigentlich welche hingehören (vor "dass" zum Beispiel oder generell bei Nebensätzen, guck dir da am besten die Kommaregeln noch mal an, klingt dämlich, hilft aber bekanntermaßen =D), und die wörtliche Rede wird eigentlich auch so gebildet: "blablabla", sagte X; "blablabla?", fragte Y und so weiter und so fort. Das sind aber alles so Kleinigkeiten, die man sich schnell abgewöhnen kann, ansonsten habe ich keine Rechtschreibfehler gefunden, nur halt dieses Kommazeugs.
    Was du dir auch angewöhnen solltest, sind Zeilenumbrüche, wann immer jemand Neues zu sprechen anfängt. Ich hab zwar schon schlimmere Fälle gesehen und du machst ja immerhin auch Absätze, aber ab und an war ich doch etwas verwirrt, wer da jetzt eigentlich gerade sprach. x)
    Alles Peanuts, das ist ja schnell beseitigt, von R/G her hab ich da wirklich wenig zu meckern.


    Stilistisch gesehen beschreibst du sehr wenig. Beschreibungen sind verdammte Mistdinger, ich spreche absolut aus Erfahrung, mir wurde ewig gesagt, ich beschreibe zu wenig, und selbst, wenn ich richtig stolz auf meine Beschreibungen war, hieß es immer noch, das ist nicht genug. >.< Aber es ist leider Gottes wichtig, um sich die Umgebung vorzustellen, und auch, damit es sprachlich noch besser klingt. Ich nehm mir jetzt einfach mal random den erstbesten Satz raus, den ich finde... Im Kellergeschoss war eine reichlich gefüllte Speisekammer und ein Raum mit einem Gasbehälter, Klingen und weiterer Ausrüstung. In einem weiteren Raum befanden sich viele Dinge mit denen man nähen konnte. Den mache ich jetzt mal eiskalt zu meinem Beispiel. =D An sich ist es nicht wirklich notwendig, das detailreich zu beschreiben - wir sind ja hier nicht bei Tolkien oder so, und zu viele, langwierige Beschreibungen nerven auch total -, aber aus diesen zwei Sätzen könnte man noch mehr rausholen. Ich liebe ja adverbiale Bestimmungen und geh die im Kopf meistens durch, oder ich versuche einfach, das Bild, was ich von dem Raum in meinem Kopf habe, so deutlich wie möglich auf Word zu bringen, und wenn ich diesen Satz umschreiben sollte, würde ich es wohl irgendwie so machen: Im finsteren Kellergeschoss war eine reichlich gefüllte Speisekammer sowie ein Raum mit einem großen Gasbehälter, scharfen, unbenutzten Klingen und weiterer Ausrüstung, die ordentlich aufgereiht auf dem Steinboden lag. In einem weiteren Raum befanden sich Nadel, Faden und viele weitere Dinge, mit denen man nähen konnte. Das soll jetzt natürlich nur ein Beispiel sein, kein SCHREIB DAS SO SONST KETTENSÄGE oder sowas, Arceus bewahre xD Bin nur so furchtbar im Beschreiben von... Beschreibungen... '-' Und dachte mir ich geb dir einfach mal ein Beispiel. ^^"


    Diese fehlenden Beschreibungen sind es auch, weswegen ich manchmal das Gefühl hatte, dass alles Schlag auf Schlag passiert. Da ist das Update, dann ist er bumm im Spiel, dann kommt der Titan, die retten sich alle, lesen die Nachricht (mein Lieblingsteil am Kapitel übrigens, aber dazu kommen wir noch) und irgendwann ist da wieder ein Titan und obwohl gesagt wird, dass sich die Charaktere vorher ausruhen und üben und so etwas, habe ich das Gefühl, als wäre das alles innerhalb kürzester Zeit passiert. An sich ist es natürlich nicht schlecht, viel Action drinzuhaben, vor allem nicht in diesem Setting, aber ab und an sollte man seinen Lesern auch schon einmal eine Verschnaufpause gönnen, wenn das Kapitel schon so lang ist. Das geht aber wie gesagt Hand in Hand mit den Beschreibungen, die das Ganze immer noch ein bisschen in die Länge ziehen und das Pacing abrunden. Man sollte aber auch aufpassen, dass man sich nicht zu lange aufhält, die Balance zu finden ist schwierig (ich hab immer noch Probleme damit und ich schreibe schon seit quasi immer, haha), aber das ist alles eine Sache der Übung. Manchmal muss man sich einfach dazu zwingen, etwas zu tun, bis es dann in Fleisch und Blut übergeht.


    Genug gemeckert, ab zum Inhalt: ich finde die Grundidee gelinde gesagt richtig episch. SnK und SAO lassen sich super verbinden, weil die Welt von SnK doch echt gut als Setting für ein Videospiel geeignet wäre, und mit dem "stirbst du hier, stirbst du auch im RL"-Aspekt von SAO haben wir auch die notwendige Dramatik, dass jeder in jeder Sekunde ins Gras beißen könnte. Das erzeugt eine spannende Atmosphäre, aus der man richtig viel machen kann. o/


    Auch die Idee des Dive-Systems ist super, dass es auch kostenlose Spiele gibt - und vor allem, dass es das Spiel, das Cedrik spielt, schon vorher, wenn auch in einer weniger "guten", Version gab, das erspart uns unnötiges Gary-Stue-Zeugs à la er ist total gut in dem Spiel, obwohl er es nie vorher gespielt hat, was wirklich unrealistisch wäre. Auch, wenn der Übergang vom klobigen Spiel mit naja-Grafik zu so gut wie die Realität auch etwas unrealistisch ist, stört mich das ehrlich gesagt wenig - irgendeinen Grund muss es ja haben, dass die Spieler nun in diesem Spiel gefangen sind, und wäre ich der Entwickler, würde ich mir da auch Mühe geben. xD


    A propos Entwickler: was mir richtig gut gefallen hat, war die Nachricht. Wir haben die Grundinformationen (sterbt ihr hier, sterbt ihr auch in echt!; das hier ist meine Welt und ich mache die Regeln; ihr könnt hier raus kommen...), aber wie die Spieler nun diese Hölle bezwingen können, dass weiß noch keiner so genau. Anders als in SAO, wo es von Anfang an hieß "bezwingt alle Ebenen und dann könnt ihr wieder hier raus", haben wir hier noch zusätzlich zu dem ganzen "verdammt wir werden sterben! ;A;" ein weiteres Problem, das wohl noch schwerer wiegt. Auch der Leser tappt noch im Dunkeln, da wir ja alles nur aus der Sicht von Cedrik sehen, und mein erster Gedanke war jetzt einfach, dass das Spiel beendet ist, wenn man die Mauern wieder für die Menschheit einnimmt, so ganz stupide geraten. xD Aber da bin ich echt gespannt, was eigentlich das Ziel sein soll! Viel besser meiner Meinung nach als die Situation in SAO.
    Da war meiner Meinung nach auch die Atmosphäre richtig gut, wie das alles geschrieben war und wie die Charaktere teilweise abgebrochen haben, zu lesen... Das kam richtig gut rüber. Weiter so!


    Die Reaktionen der Charaktere jedoch fand ich etwas unrealistisch. Wäre ich in einer Situation wie dieser, dann würde ich wahrscheinlich durchdrehen und anfangen zu heulen oder meinetwegen auch wahnsinnig werden und wie wild alle Titanen abschlachten, aber die Spieler verhielten sich so normal, als wäre das so everyday business, nicht ein Spiel um Leben und Tod wo jeder plötzlich draufgehen könnte. Wären es nur die anderen gewesen, okay, dann hätte es sein können, dass die etwas damit zu tun haben, aber auch Cedrik wirkte ziemlich gelassen, was eigentlich so nicht der Fall sein sollte, wo ihm doch gerade eröffnet wurde, dass er hier feststeckt. Er hat sich auch keine Gedanken um seine Familie oder so gemacht... Das fehlte mir ein bisschen.


    Die Charaktere an sich wirkten auch noch etwas "flach", aber hey, wir sind in Kapitel 1, da ist noch so viel Spielraum, um die auszubauen, dass ich mich mal nicht darüber beklage. xD Zumindest ist mir Cedrik schon einmal sehr sympathisch und auch Kim finde ich irgendwie cool. Eigentlich mag ich bislang alle Charaktere... Außer Nico, der ist mir aus irgendeinem Grund suspekt. >=(


    Was ich irgendwie cool fand, war die Tatsache, dass offenbar die ganzen Nationalitäten auf verschiedene Häuser verteilt sind, so hat man erst einmal das Sprachproblem gelöst, das eigentlich auftauchen sollte. Ich hoffe, wir treffen auch noch viele andere Nationalitäten, mal schauen, ob es denen gleich erging o/


    Insgesamt finde ich, deine FF hat viel Potenzial, achte mehr auf Beschreibungen und Pacing und so Zeugs und dann kann das hier richtig awesome werden. Und wenn du dir eine Benachrichtigungsliste anlegst, dann pack mich gleich drauf, will jetzt nämlich auch wissen, wie das hier weitergeht. \o/


    Nija ~

  • Kapitel 2 – Eis


    Wir saßen wieder alle gemeinsam am Tisch. Erik berichtete davon was geschehen war. Die anderen schienen erstaunt darüber was ich geschafft hatte, immerhin war es gerade mal der zweite Tag und wir hatten gerade erst mit dem Training begonnen.
    Die nächsten Tage verliefen nicht groß spannend. Meistens waren wir in den Wald gegangen um weiter zu trainieren. Titanen begegneten wir keinen mehr. Einen Tag lang blieben wir im Haus. Langsam bildeten sich Beziehungen zueinander wobei sich Erik noch immer von uns abkapselte und mit keinem von uns etwas zu tun haben wollte. Langsam lernten wir uns auch gegenseitig näher kennen, erfuhren mehr über die anderen. Doch uns hing dennoch immer in Gedanken was da draußen war, und vor allem plagte uns noch immer die Frage was mit uns war. Was wir nun tun sollten, wohin wir gehen konnten… Ich machte mir täglich Sorgen um Nico und ein paar andere Leute von denen ich wusste dass sie dieses Spiel spielten.
    Mich plagte der Gedanke dass sie vielleicht schon Tod seien. Nico war sicherlich in dem selben Haus wie ich damals war. Ich hätte ihn suchen sollen statt mit den anderen abzuhauen.
    Eigentlich waren wir hier sicher. Hier in diesem Haus. Wenn wir uns um den Garten und die Tiere kümmern würden könnten wir hier leben. Aber das war von niemanden das Ziel. Es war merkwürdig aber in irgendeiner Art und Weise hatten wir uns damit abgefunden dass wir in einer neuen Welt waren und vor der Tür der Tod auf uns wartete. In irgendeiner Weise störte es keinen wirklich, gab eher den Kick den wir uns immer wünschten.
    Ich hatte mir schon immer ein spannenderes Leben gewünscht. Es wäre falsch nun wenn ich es habe rum zu meckern. In der echten, beziehungsweise in der anderen Welt, in der ich eigentlich gelebt hatte arbeitete ich als Schriftsteller. Eigentlich hatte ich sogar ein geregeltes Einkommen und weltweit Kontakte. Aber dennoch war mir dies nicht genug.


    Kikior stand wieder in der Küche und machte etwas zu Essen. Ihr war der Garten wichtig, wodurch sie sich oft in ihm befand. Bald war es wieder Mittagszeit, dies konnte man an einer Uhr ablesen. Keiner von uns hatte jemals Strom in dieser Welt erwartet. Rex hatte sich die Ausrüstung näher angesehen. Scheinbar hatte er Ahnung von solcherlei Dinge.
    Er konnte außerdem herausfinden dass der Apparat den wir nutzten neben dem Gas auch Strom nutzte. Inwiefern dies funktionierte fand er ebenfalls heraus. Die gesamte Ausrüstung war komplexer als wir gedacht hatten.
    Simon las zu der Zeit ein Buch. Er war ein wirklicher Bücherwurm, kannte leider aber meine Bücher nicht. Er schien aber nicht sonderlich begeistert oder überrascht zu sein als ich ihm sagte ich sei Schriftsteller und würde Bücher veröffentlichen.
    Außerdem zeichnete ich gerne. Dieser Tätigkeit ging ich zu dem Zeitpunkt nach. Kim sah mir über meine Schulter dabei zu wie ich einen einfachen Apfel zeichnete. Mir fiel zu dem Zeitpunkt nichts Besseres ein. Leider wurde aus diesem Nichts, was größtenteils aber daran lag das Kim mit ihrem Kinn auf meiner rechten Schulter lag wodurch ich meinen Arm nur eingeschränkt bewegen konnte. Aber das sollte nicht unbedingt stören da ich andere Zeichnungen super hingekriegt hatte.
    Erik hingegen war ständig weg. Niemand wusste genau was er tat. Er wollte sich in keinster Weise integrieren. Seiner Art nach vermutete ich aber eher dass es ihm peinlich war dass er starr dort stand. Dabei hatte niemand darüber ein Wort verloren. Ich sah an die Wand. Ein paar Zeichnungen und Skizzen hingen dort neben Notizen und einem Kalender den Simon erstellt hatte. Bald war wieder Sommer. Zumindest gingen wir davon aus dass das die Jahreszeiten hier nicht anders als die in der anderen Welt waren und das Datum bis auf das Jahr sich nicht geändert hatte. Wir nannten es ganz einfach Kalender Nummer eins. Keiner ging davon aus dass wir schnell wieder zurück konnten. Ich rechnete sogar damit dass es mindestens ein Jahr dauern würde.
    Über die Tage hatten wir uns im Haus näher umgesehen. In einigen Kommoden, Truhen und Schränken im Obergeschoss fanden wir Bücher, Karten, Brettspiele und viele andere Dinge die uns nützlich werden konnten oder die wir nutzen konnten um die Zeit tot zu schlagen.
    Im Großen und Ganzen war ein leichtes und angenehmes Leben in dieser Mühle gesichert. Hier konnte man ohne Probleme zu kriegen bleiben. Das war aber ebenfalls nicht unser Ziel.
    Wir verfolgten alle gemeinsam noch immer das Ziel zurück in unsere Welt zu kommen. Dafür mussten wir diesen Ort aber irgendwann verlassen. Für mich persönlich war dies kein Problem. Aber derzeit waren wir dem was da draußen lauerte nicht gewappnet. Nachdem wir alle gegessen hatten gingen wir wieder gemeinsam in den Wald trainieren. Dieses mal wollten wir uns weiter hinaus wagen. Sogar bis an das andere Ende des Waldes hindurch. Also taten wir dies auch. Wir steuerten nicht von Baum zu Baum, wir steuerten zwischen ihnen hindurch. Außerdem trainierten wir uns in der Landung. Immerhin konnten wir nicht einfach so auf den Boden knallen. Dann würden unsere Beine unter dem Gewicht einfach so wegbrechen.
    Nach ungefähr zwei Minuten erkannte ich den Waldrand. Ich steuerte gezielter auf ihn zu. Bisher war ich nur zum Spaß um die Bäume gesteuert. Der Trick an der ganzen Sache war abzuschätzen wie es mit dem eigenen Gas aussah. Hatte man eine Seite irgendwann aufgebraucht konnte man zwar noch immer die andere nutzen, dies war aber sehr schlecht für das manövrieren. Als ich am Waldrand ankam und landete, was ich mittlerweile schon fast perfekt konnte, klopfte ich mit meinen Fingerknöcheln auf die Gasbehälter. Sie klangen nicht wirklich hohl, anders gesagt war in ihnen scheinbar noch eine ganze Menge der Flüssigkeit die in Gas umgewandelt wurde.
    Rex ging davon aus dass diese Flüssigkeit Stickstoff ähnelte. Das Gas was herauskam war wiederrum aber nicht sonderlich kalt. In der Ferne erkannten wir zerstörte Häuser, Wege, ein paar wilde Tiere und einzelne Bäume. Auch ein paar Titanen waren zu sehen. Diese aber zu weit entfernt um uns zu erkennen. Die anderen landeten neben mir. „Erschreckend wie schon das doch sein kann. Findet ihr nicht auch?“ fragte Kikior und staunte über den Anblick. Mein Interesse galt den Titanen die am Horizont umherstreiften. Simon bemerkte dies natürlich. „Morgen werden wir einen Titanen angreifen.“ Sagte er mit einem mal. „Was? Dafür sind wir noch nicht bereit!“ stieß Kikior erschrocken aus. „Solltet ihr aber langsam sein. Immerhin wollt ihr doch nicht für immer dort bleiben oder?“ fragte Simon. Hinter einem Hügel erschienen einige Köpfe und ein kleiner Punkt der schnell auf uns zu raste. Es war unschwer zu erkennen was es war. Nach einiger Zeit aber erkannten wir dass es ein paar Titanen waren die scheinbar einen Menschen verfolgten. Dieser ritt wie es aussah ein Pferd. Mir fiel mit einem mal ein dass eines der Pferde im Stall verschwunden war. Ich sah genauer hin. „Los! Alle zurück!“ befahl Simon. „Warte!“ stieß ich aus. Er sah mich an. Ich sah in die Gruppe. Erik hatte sich den ganzen Tag nicht gezeigt und hier war er auch nicht dabei. „Auf die Äste!“ stieß ich aus. Simon gab sich scheinbar damit zufrieden dass ich das Kommando einfach so übernahm und tat was ich befohlen hatte. Auch die anderen zögerten nicht und mit einem kurzen Manöver landeten wir auf den Ästen. „Was hast du nun geplant?“ fragte Rex mich lautstark. Immerhin stand er ein paar Meter entfernt. „Wir verschieben das mal auf heute.“ Sagte ich lediglich.
    „Verteilt euch!“ stieß ich aus nachdem ich bemerkte dass wir fast auf einem Punkt waren. Jeder nahm sich einen Ast. Simon holte eine Pistole mit einer Leuchtgranate heraus. Dieser schoss er in die Luft. Ein grüner Streifen erstreckte sich in den Himmel.
    Ich sah zu dem Reiter. Es war tatsächlich Erik. Endlich erkannte ich es. Hinter ihm rannten vier Titanen her. Zwei von ihnen abnormal. Dies erkannte man daran dass sie wirklich rannten. Die anderen beiden gingen einfach schnell und kamen dadurch komischerweise gut hinterher. Dennoch waren sie noch etwas weiter hinten. Erik wusste nun wo wir waren. „Greift nicht sofort an! Lasst du Titanen erst einmal passieren und attackiert sie dann aus dem Hinterhalt!“ befahl ich.
    „Das wird nicht reichen.“ Entgegnete Simon mir. „Rex und Kim. Ihr beide attackiert die zwei abnormalen Titanen. Kikior, du rettest die Person der etwas passiert. Cedrik, lenke die Aufmerksamkeit des hinteren Titans auf deiner Seite auf dich und locke ihn ein wenig weg. Darauf wirst du ihn töten, hast du verstanden?“ fragte Simon mich. Anders gesagt hatte er das Kommando wieder übernommen. „Falls Erik sich irgendwo einmischt fallt ihr zurück und lasst ihn machen. Wir können uns nicht leisten dass irgendetwas passiert. Wir nickten allesamt und blickten dann wieder zu den Titanen und Erik. Er ritt direkt auf uns zu. Ungefähr zweihundert Meter noch dann würde er uns erreichen. Mein Herz raste vor Aufregung. Noch hundert Meter. Ich versuchte meinen Blutdruck zu senken indem ich ruhig atmete und mich entspannte. Erik rannte unter uns hinweg. Die zwei abnormalen Titanen ebenfalls. Rex und Kim griffen an. Ungefähr fünf Sekunden später waren wir dann an der Reihe. Ich sprang nach vorne weg, schoss einen meiner Haken in den Baum und drückte den Knopf der Gas gab. Dadurch schwang ich mich ein wenig herum. Der Titan bemerkte mich als ich auf seiner Höhe war. In irgendeiner Art und Weise verängstigte mich das breite Grinsen des Titans. Doch ich durfte mich nicht einschüchtern lassen. Mit den Augen inspizierte ich das Aussehen des Titans während ich in Richtung eines Baumes steuerte. Er hatte einen normalen Körperbau und sah einem Menschen sehr ähnlich. Die Haare die aus seinem Kopf sprießten waren zwar dicker als meine eigenen, aber dennoch sah er nur aus wie die Skulptur einer normalen Person. Seine Haut glänzte etwas und seine Beinmuskeln wabbelten mit jedem Schritt etwas, was in den meisten Fällen ebenfalls normal war. Immerhin war nicht jeder Muskel zu jeder Zeit straff angespannt. Warum kamen mir eigentlich solche Gedanken? Menschen die gefressen wurden würgten sie nach einiger Zeit wieder hoch und das war alles. Es gab keinen sonderlich großen Verdauungsprozess und wirklich zersetzt wurde sie auch nicht. Titanen mussten eine unglaubliche Zellteilung besitzen, immerhin brauchten sie keine Nährstoffe. Ich musste aufhören darüber nachzudenken und endlich einen Angriff starten. Ich hatte ihn nun schon lang genug hingehalten und vor allem auch mich selbst davon abgehalten dieses Vieh umzubringen. Also startete ich endlich einen Angriff indem ich einen Haken in den Bauch des Titanen schoss. Blut schoss aus der Einstichstelle. Es war merkwürdig dies mit anzusehen und erinnerte mich daran wie die anderen Spieler vor einer Woche in diesem Haus gegessen wurden. Eigentlich war es mir egal dass sie gestorben sind, auch wenn mich der Anblick schockierte, ich war nur heilfroh dass dies mir nicht geschehen ist. Doch nun konnte es passieren. Genauso wie ein paar Tage zuvor, als mich die Gier eines Titans rettete.
    Ich steuerte um die Hüfte des Titans. Früher im Spiel musste man nun eigentlich nichts mehr machen, das Seil ignorierte Materie und ging geisterhaft ohne etwas zu zerstören hindurch. Nun musste ich aber den Haken entlassen und zu mir ziehen. Im gleichen Moment musste ich den anderen Haken in den Hinterkopf des Titans schießen. Dies tat ich und zog mich dann hinauf. Dazu gab ich Gas und schnitt diagonal nach oben. Ich entließ den haken kurz bevor ich da war und flog dadurch über den Kopf hinaus. Das Nackenstück flog an mir vorbei und der Titan fiel langsam zu Boden. Ich schoss einen Haken oberhalb eines Astes in den Baum und zog mich zu ihm ran. Im richtigen Moment ließ ich wieder los und landete auf dem Ast. Dampf stieg von der Leiche des Titanen auf. Ich ignorierte dies und wandte mich den anderen zu. Glücklicherweise konnten sie die beiden Abnormalen töten, was ich aus der Ferne sehen konnte. Ich steuerte zu ihnen. Scheinbar waren Rex und Kikior mit Erik in einer hitzigen Diskussion. Da fiel mir auf dass Simon noch nicht bei ihnen war. Sofort setzte ich dazu an in seine Richtung zu steuern als ich sah wie von dem Titan den er getötet hatte ebenfalls Rauch aufstieg. Sofort brach ich den Vorgang ab und steuerte wieder auf die anderen zu. Simon kam den Bruchteil einer Sekunde vor mir bei ihnen an.


    „Jetzt seid lieber froh dass euch nichts passiert ist!“ keifte Erik. „Durch dich wäre uns fast was passiert!“ keifte Rex zurück. „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht die hier her zu bringen?“ stieß Kikior empört und scheinbar sehr sauer aus. Kim stand ein paar Meter weiter, fast unbeteiligt daneben. Ich ging zu ihr da ich ebenfalls nicht in diese Diskussion involviert werden wollte. „Was für ein Kind.“ Seufzte sie als ich ankam. „Wieso denn das?“ fragte ich natürlich, immerhin konnte ich ein Gespräch nicht einfach so abweisen, sie war einer der Personen mit denen ich sicherlich noch länger Zeit verbringen würde. „Erik war draußen um gegen Titanen zu trainieren und ist nun ganz stolz dass er zwei getötet hat. Jetzt gibt er damit an dass er schon mehr getötet hat als du.“ „Hat er doch nicht einmal.“ Entgegnete ich ihr. Erik bekam dies mit. „Ich hab nicht angegeben!“ fauchte er stutzig. „Können wir nicht einfach darüber reden warum du diese Titanen hier her gelockt hast?“ fragte ich darauf gelangweilt. Mir persönlich wäre es egal gewesen ob er sich für etwas Besseres hielt oder nicht. „Willst du mir unterstellen es sei Absicht gewesen?“ stieß Erik darauf aus. „Seid still.“ Sagte Simon plötzlich. Normalerweise sagte man so etwas schnell und laut, Simon aber seufzte es einfach so vor sich hin.
    „Erik. Warum warst du einfach so raus ohne bescheid gegeben?“ „Bist du jetzt meine Mutter oder was ist los?“ „Nein, und da bin ich auch froh drüber.“ Meinte Simon. Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht im Geringsten geändert. „Was willst du jetzt von mir wissen?“ fragte Erik in seiner launischen Art. „Na das was ich gefragt habe. Nicht nur das. Auch warum du so dumm bist würde ich gerne wissen.“ Entgegnete Simon ihm. „Ich sage das folgende nur einmal. Pass dich uns an oder geh.“
    Erik riss die Augen auf. Alle anderen waren ebenfalls überrascht über das was Simon sagte. Zumindest die anderen drei. Ich hätte es an seiner Stelle schon lange getan. Ich kannte das immerhin schon davon dass ich selbst eine Gilde geleitet hatte und mir beim rekrutieren die verschiedensten Personen über den Weg liefen. Dieses mal war es aber etwas anders. Die Welt in die Simon in rauswerfen würde war gefährlich.


    „Willst du mich verarschen?“ fragte Erik sofort. „Ich an seiner Stelle hätte das schon lange gesagt.“ Warf ich schlagartig ein. Erik sah mich entsetzt ein. „Ich weiß nicht ob er es auch tun wird wenn du dich nicht änderst, ich weiß nur dass du bei mir nicht einmal die Chance gehabt hättest dich zu bessern. Ich hätte dich schon lange rausgeworfen.“ Die anderen sahen mich erstaunt an.
    Einen Moment lang waren alle still. „Du hast deine Warnung gekriegt.“ Seufzte Simon wieder vor sich hin und ging langsam los.
    Wir folgten ihm natürlich auch. Erik hielt sich weiter hinten, was meiner Meinung wieder an seiner schnell beleidigten Art lag. Ich sah mir ein weiteres mal die Leute an mit denen ich hier die Zeit verbrachte. Die letzten fünf Tage über war nichts groß passiert. Erik war nie aufzutreiben, Rex inspizierte die Ausrüstung, Simon machte sich seine Notizen, Kikior kümmerte sich viel um den Garten, Kim sah sich alle Tätigkeiten von früh bis Spät an und ich zeichnete ebenfalls jeden Tag nur ein paar Bilder. Es waren einfach gute Zeitvertriebe.
    Natürlich unterhielten wir uns hin und wieder auch miteinander oder spielten mit den Karten oder Brettspielen. Aber wirklich näher kamen wir uns noch nicht groß, auch wenn sich schon einzelne Abneigungen und gewisse Zuneigungen zueinander bildeten. Keine Zuneigung im Sinne von ‚Dich mag ich am liebsten‘. Dennoch schienen wir uns alle noch immer fremd zu sein.
    Zwar lebten wir zusammen und unternahmen ein paar Dinge, aber diese waren eher aus eigenem Interesse. Bisher schien Kim die einzige von uns zu sein die Interesse darin hegte die anderen kennen zu lernen. Dies hatte aber noch keinen angesteckt. Ich sah zu Kim, welche neben Rex her tanzte und ihn von der Seite zuredete. Mein Kopf neigte sich wieder mit dem Gesicht zu Boden.
    In genau dieser Haltung wanderte ich weiter voran. Einen Moment später bemerkte ich jemanden neben mir. Es war Kim, was mich nicht wirklich überraschte. „Alles klar?“ fragte sie und lächelte mich an. „Ja, mach dir keine Sorgen.“ Antwortete ich wie aus einer Pistole geschossen und lächelte zurück.


    Den Rest des Weges über unterhielten wir uns nicht groß miteinander. Als wir wieder am Haus ankamen gingen alle wieder ihren normalen Tätigkeiten nach, interessierten sich wieder nur für sich selbst. Auch ich setzte mich wie immer an den Tisch und holte Zettel und Stift heraus. Kim, welche eine Weile nicht von meiner Seite gewichen war, blickte auf meine Hände.
    Ich aber saß steif da. Mir fiel nichts ein, nach all den Tagen hatte ich keinerlei Idee was ich nun tun sollte. Ich blickte auf, wodurch ich bemerkte dass Simon mittlerweile das siebte Buch durch kauerte. Rex sah sich eine Stelle ebenfalls zum aber tausendsten mal an und schrieb sich Notizen dazu auf. Erik ging ungeduldig vor dem Fenster auf und ab. Ich stand reflexartig auf. Die anderen schenkten mir trotz der ruckartigen Bewegung, welche mein Körper einfach so ausführte, keine Beachtung. Nur Kim blickte verwundert zu mir hinauf.
    Ich machte kehrt und ging die Treppe hinauf um in den Schränken etwas nach zu sehen. Zahlreiche Klamotten verschiedener Art waren darin zu finden. Ich aber suchte nach Badesachen. Als ich keine fand schlug ich mit beiden Fäusten auf den Boden auf dem ich kniete. Was hatte ich mir auch dabei gedacht? Dass es in einer mittelalterlichen Welt gummiartigen Stoff gab? Ich war ein einziger Trottel so einem Gedanken verfallen zu sein. Was genau hatte ich damit eigentlich bezwecken wollen?
    Wollte ich etwa mit den anderen Baden gehen? Dachte ich wirklich man käme sich beim herum plantschen in irgendeiner Art näher?
    „Wirklich alles klar?“ fragte eine Stimme plötzlich. Ich blickte hinter mich. Kim war mir die Treppe hinauf gefolgt. „Ja, mach dir keine Sorgen.“ Antwortete ich ihr. „Du siehst aber den ganzen Tag schon so angespannt aus. Nicht nur heute, die letzten Tage über schon.“ Entgegnete Kim mir darauf. Ich sah sie wieder an. Es ist war gewesen dass ich seit der Ankunft in dieser Welt sehr nachdenklich war. Kim hockte sich neben mich. „Was hast du gesucht?“ fragte Kim mich und blickte auf die Unordnung in der Schublade. Nun zu sagen dass ich nichts gesucht hätte würde mir nichts bringen. Mir eine lächerliche Lüge einfallen zu lassen genauso wenig.
    „Nun ja…“ fing ich an. „Ich hatte eigentlich gedacht, da wir ja einen Fluss neben dem Haus haben, dass wir mal alle dort baden gehen könnten um uns näher kennen zu lernen.“
    „Hey ihr beiden. Kommt mal bitte runter.“ Sagte plötzlich jemand hinter uns. Als ich zurück sah erblickte ich Simon. Scheinbar hatte ich Aufmerksamkeit geweckt mit dem Krach den ich gemacht hatte. Kim und ich folgten ihm also die Treppe runter und setzten uns an den Tisch während Simon raus ging um Kikior zu holen. Einen Augenblick später saßen wir alle zusammen dort herum. Selbst Erik hatte sich zu uns gesellt. „So. Wir spielen jetzt ein Spiel.“ Sagte Simon. „Und dafür hast du mich jetzt hier her geholt?“ fauchte Erik schlagartig. „Hör einfach zu.“ Entgegnete Rex ihm darauf.
    „Das Spiel beinhaltet Fragen und Aufgaben von jedem von uns. Diese Fragen und Aufgaben muss jeder von uns beantworten und mit machen.“ Erklärte Simon darauf. Simon blickte Kikior neben sich an. „Du beginnst.“


    „Ich?“ fragte sie entsetzt. Simon nickte ihr bestätigend zu. „Also dann… Meine Frage ist…“ stotterte Kikior vor sich hin und überlegte. Simon seufzte wieder. „Dann mache ich halt den Anfang. Was ist eure Lieblingstätigkeit?“ fragte er kurzerhand folgend und blickte in die Menge.
    „Ich halte mich am liebsten im freien auf und befasse mich mit der Natur.“ Sagte Kikior darauf und fing an unkontrolliert zu lächeln. „Ich bin am liebsten unter Leuten und unternehme spaßige Sachen!“ stieß Kim darauf aus. Nun war ich an der Reihe, zumindest ging ich davon aus, dass wir im Uhrzeigersinn antworten. „Am liebsten denke ich mir Dinge aus und stelle sie mir vor, um sie dann auf einem Blatt Papier in gezeichneter oder geschriebener Form zu verwirklichen.“ War meine Antwort. „Ich bin am liebsten sportlich aktiv! Fahre Fahrrad, schwimme oder treibe sonstigen Sport!“ sagte Rex und grinste breit. Demnach sah er auch aus, er war wohl von allen der der sich am meisten bewegte. „Ich mag Basketball.“ Meinte Erik stur und blickte zur Decke.
    „Meine liebste Tätigkeit ist das analysieren und kalkulieren von Dingen.“ Sagte Simon. Sein Mundwinkel bewegte sich darauf um einen Millimeter nach oben. Scheinbar war es ein Ansatz zum Lächeln. Er blickte wieder zu Kikior. „Jetzt wirst du es aber schaffen, oder?“ fragte er sie sofort. Kikior blickte in die Menge. „Wo wolltet ihr schon immer einmal hin?“ fragte sie schlagartig. „Ich wollte schon immer einmal auf den Mount Everest hinauf steigen und die Welt von oben betrachten!“ meinte Kim und kippelte etwas mit dem Stuhl hin und her. Mir fiel auf dass sie im Schneidersitz auf ihm saß, was normalerweise nicht üblich war auf normalen Stühlen. „Ich persönlich habe keinen bestimmten Ort den ich mal besuchen möchte. Mir gefallen eisige Gebirge, grüne Wiesen, hügelige Gebiete und auch ein direkter Anschluss an das Meer.“ War meine Antwort darauf. Ich sah Rex an da er der nächste war der nun antworten sollte. Er lehnte sich lässig mit dem Stuhl an die Wand und klemmte einen Fuß unter das andere Bein. Seine Arme waren verschränkt.
    „Ich wollte immer mal nach Toledo. Dort gibt es zahlreiche Läden in denen man Schwerter kaufen kann. Diese werden dort auch geschmiedet. So etwas wollte ich schon immer einmal sehen.“ War seine Antwort auf die Frage die Kikior gestellt hatte.
    „New York fand ich von den Bildern und Filmen her immer interessant.“ Sagte Erik. Scheinbar kam auch er langsam aus seiner Haut heraus und teilte sich eher mit. „Das schwarze Meer würde ich gerne einmal besuchen.“ Sagte Simon die kurze Stille brechend.
    „Also ich selbst hege großes Interesse für Ägypten und die Pyramiden dort.“ Warf Kikior darauf ein. Nun war Kim an der Reihe. Sie warf jedem einen Stift mit Zettel zu.
    „Jeder von euch schreibt nun ein Wort auf diesen Zettel mit dem ihr euch selbst beschreiben würdet und gibt ihn dann weiter. Dann schreibt ihr ein Wort mit dem ihr die Person beschreiben würdet darauf und gebt ihn dann wieder weiter. Anhand der Farben könnt ihr sehen von wem welches Wort ist! Das eigene Wort müsst ihr groß in die Mitte schreiben!“ erklärte Kim und fing sofort an. Scheinbar wusste sie schon was sie auf ihren Zettel schreiben sollte.
    Ich blickte meinen Zettel an. Mir fiel kein Wort ein dass mich gut beschreiben sollte. Häufig sah ich mich selbst auch viel zu selbstkritisch. Dieses Wort schrieb ich auch groß in die Mitte des Zettels. Nachdem ich dies tat blickte ich wieder in die Runde. Bis alle fertig waren wartete ich und gab den Zettel dann weiter. Das Wort auf Kims Zettel war lustig. Sie hatte auch schnell auf den von Kikior geschrieben. Ich überlegte was ich auf ihren Zettel schreiben sollte. Also dachte ich etwas über Kim nach. Sie war schon lustig und vor allem hatte sie scheinbar Spaß bei dem was sie machte. Aber ich kannte sie und die anderen einfach nicht gut genug um eine wirkliche Einschätzung zu schreiben. Also schrieb ich Lebensfroh auf ihren Zettel.
    Nach kurzem Warten konnte ich dann wieder den Zettel weiter geben. Nun erhielt ich den Zettel von Kikior. Dick und Fett in der Mitte stand in Großbuchstaben Kochfanatikerin drauf. War dies wirklich wie sie sich selbst einschätzte oder was sie als ihre Rolle hier im Haus ansah? Immerhin hatte sie die letzten Tage immer wieder kochen wollen. Sie machte sich immer wieder Sorgen um uns und fragte ständig ob wir Hunger hatten. Das erste Wort das mir darauf einfiel war Hilfsbereit. Dieses schrieb ich auch auf den Zettel drauf. Dann sah ich dass Kim auf Kikiors Zettel ebenfalls Lustig geschrieben hatte. Vielleicht war es eine Sache unter den zweien. Ich wusste ja nicht was sie in der Küche taten.
    Nun kam der Zettel von Simon bei mir an. Auf ihm stand groß in der Mitte Verschwiegen. Auch auf diesen Zettel hatte Kim wieder Lustig geschrieben. Als ich zu ihr rüber blickte bemerkte ich dass sie wieder fertig war und mir zusah. Als ich mich so umsah bemerkte ich dass alle auf mich warteten. Das erstbeste Wort das mir einfiel war Vertrauensvoll, also schrieb ich es auf den Zettel und reichte ihn weiter. Nun kam der Zettel von Erik bei mir an. Sich selbst beschrieb er als Ehrlich. Ich wusste nicht ob dies stimmte, es war mir aber auch egal. Kim hatte ein weiteres mal Lustig auf den Zettel geschrieben. Scheinbar war es Routine bei ihr geworden. Die anderen Worte waren nicht unbedingt im positiven Sinne, aber auch nicht wirklich fies. Also schrieb ich Faszinierend auf den Zettel. In irgendeiner Art fand ich seine Art auch faszinierend. In diesem Falle vielleicht auch nicht ganz positiv, aber das war nebensächlich.
    Der Zettel von Rex kam bei mir an. Schlagartig schrieb ich Wissbegierig auf ohne zu merken dass auch Simon dies getan hatte. Sich selbst hat Rex als Direkt beschrieben. Wieder stand Lustig auf dem Zettel. Ich wollte den Zettel weitergeben aber scheinbar war jemand noch nicht fertig. Ich blickte neben mich. Kim war noch am überlegen. Ich hatte erwartet dass sie wieder lustig auf den Zettel schreiben würde, aber dennoch war sie am Überlegen. Mit einem mal krickelte sie ein Wort auf den Zettl und reichte ihn weiter. Ich nahm meinen Zettel natürlich entgegen und las die Ergebnisse durch.
    Aus Interesse glich ich die Farben natürlich auch mit den Stiften der Leute ab. Rex beschrieb mich als Gutmütig, Erik schrieb Ruhig, Simon meinte ich sei Ideenreich, Kikior hatte Ehrgeizig geschrieben und von Kim hatte ich ein Nett bei mir stehen haben.
    Mir gefiel das Ergebnis und selbst die Einschätzung von Erik war unglaublicher Weise ziemlich nett. Nun war ich aber mit einer Aufgabe oder Frage an der Reihe. Bisher hatten wir zwei Fragen und eine Aufgabe. Da ich nicht damit rechnete dass Rex oder Erik eine Aufgabe stellen würden stellte ich eine. „Ich sage ein Wort und der nächste sagt was ihm darauf einfällt. Dies geht dann bis zu mir so weiter. Jeder muss sich natürlich ein neues Wort ausdenken darauf.“ Sagte ich und fing an zu überlegen.
    „Birne!“ stieß ich mit einem mal aus. „Elektrizität. Nächstes Wort Kröte.“ Sagte darauf Rex. Erik war an der Reihe. „Schild. Bleiben wir dabei.“ Meinte dieser. „Schwert. Ich sage nun Diagramm.“ Entgegnete Simon ihm. „Kuchen!“ stieß Kikior schlagartig aus. Dann überlegte sie kurz da ihr noch kein Wort eingefallen war. „Blüte!“ schoss aus ihr heraus. „Kirschen! Säge.“ Sagte Kim. Nun war ich mit dem letzten Wort an der Reihe. Was fiel mir als erstes auf Säge ein? „Holz.“ Sagte ich reflexartig ohne es wirklich steuern zu können. Alles was ich sagen würde wäre richtig gewesen. Immerhin sollten wir sagen was uns auf das andere Wort einfiel.
    Rex war an der Reihe eine Frage oder Aufgabe anzugeben. Er schien zu überlegen. „Ich hätte zwei Fragen wenn das ok ist.“ Sagte er plötzlich. „Kein Problem.“ Antwortete Simon ihm.
    „Es gibt da zwei Dinge die mich interessieren. Wie alt seid ihr eigentlich alle? Und was habt ihr gemacht bevor ihr hier her kamt? Also in diese Welt.“ Zwei normale Fragen an sich die Rex uns da stellte. Aber er hatte recht. Über die Personen an sich die mit mir hier saßen wusste ich nichts. Diese Fragen waren nur ein kleiner Teil von etlichen Fragen.
    „Zwanzig Jahre alt, ich habe eine Ausbildung zum Grafikendesigner gemacht.“ Sagte Erik darauf und lehnte sich zurück. „Neunzehn, ich studiere Medizin.“ Sagte Simon. „Ich studiere auch Medizin. Ebenfalls neunzehn Jahre alt!“ sagte Kikior und lächelte erstaunt. „Ich bin vor einem Monat Achtzehn geworden und mache gerade eine Ausbildung zur Erzieherin!“ sagte Kim und lächelte ebenfalls. Nun war ich an der Reihe. „Ich bin Schriftsteller und zweiundzwanzig Jahre alt. Dadurch kann ich mich auch nur Abends über das Divesystem einloggen und es nachts nutzen wenn ich eigentlich schlafen würde. Immerhin wird man sowieso in einen Schlafzustand versetzt.“ Antwortete ich etwas verlegen. Es war mir peinlich zuzugeben dass zehn Stunden meiner Zeit mindestens für das Divesystem draufgingen. „Das habe ich genauso gemacht. Ansonsten wäre ich sicherlich nicht hier, genauso wie ihr, stimmt es?“ fragte Rex uns. Wir blickten alle etwas beschämt von dieser Tatsache in verschiedene Richtungen, bloß Augenkontakt meiden. „Ich bin übrigens fünfundzwanzig und selbstständig. Ich betreibe ein Geschäft in dem ich Dinge wie Gitarren mit Altmetall optisch verbessere und dann verkaufe.“ Warf er darauf hinterher. Die Blicke fielen nun auf Erik, was daran lag dass er sich nun eine Frage oder Aufgabe ausdenken sollte.


    „Ich habe nur eine Frage. Was hasst ihr am meisten?“ fragte Erik uns. Keine Frage die mich sonderlich verwunderte, dennoch erwartete ich dies auch nicht von ihm.
    „Ich hasse es wenn Dinge keinen Sinn ergeben.“ Meinte Simon schlagartig. „Ich mag es nicht wenn man Dinge die ganze Zeit beiseite scheibt und ihnen keine Beachtung schenkt.“ Sagte Kikior und blickte auf den Tisch. „Ich mag es nicht wenn Leute Dinge zu ernst nehmen.“ Stieß Kim aus.
    „Ich weiß nicht genau… Ich denke am meisten stört es mich wenn den Leuten die ich am liebsten habe etwas passiert.“ Antwortete ich lediglich. Ich wusste wirklich nicht was ich am wenigsten mochte. Rex war an der Reihe. „Ich hasse es wenn man sich nicht richtig mitteilt!“ sagte er prompt. Nun warteten alle gespannt auf die Antwort von Erik. „Ich mag es nicht ausgegrenzt zu werden!“ fuhr dieser uns an. Ich konnte mir selbst nicht mehr helfen und fing an zu lachen.
    „Was lachst du jetzt so?“ fragte Erik mich wütend. „Tut mir leid.“ Sagte ich und versuchte mich zu beruhigen. „Ich finde es nur lustig dass du es hasst ausgegrenzt zu werden und dich selbst von uns ausschließt, uns immer fern bleibst und nichts mit uns zu tun haben willst.“ Warf ich danach hinterher und wischte mir eine Träne aus dem Auge. „Wie bitte? Ich grenze mich nicht aus!“ schnauzte Erik. „Ihr seid doch eher die die mich ausgrenzen!“
    „Wie kommst du denn nun auf so einen Mist?“ fragte Rex ihn sofort. „Keine hier grenzt dich aus. Du bist uns immer fern geblieben.“
    „Dafür kann aber nicht nur er was alleine.“ Sagte Simon verteidigend. „Wir sind uns alle fern geblieben, wollten nichts miteinander zu tun haben…“
    Simon hatte damit Recht. Erik schnappte ein. „Sind wir dann endlich fertig?“ fragte er sofort.
    „Ich hätte noch eine Frage…“ sagte Kikior fast unverständlich.
    „Fühl dich frei sie zu stellen.“ Sagte Simon darauf.


    „Wie könnt ihr so stark bleiben?“ fragte Kikior plötzlich. Eine Träne tropfte von ihrer Nase während ihr Blick der Tischplatte zugewandt war.
    Alle sahen sie verwundert und auch in irgendeiner Hinsicht etwas geschockt an.
    „Ich meine… wie könnt ihr in Anbetracht der Tatsache jeden Tag sterben zu können so stark bleiben? Nie mehr eure Freunde und Familie wieder sehen… Wie könnt ihr da so stark bleiben?“ fragte Kikior wieder und zog schnell Luft durch ihre Nase ein, als würde sie ein wenig Schnodder hoch ziehen wollen.
    „Ich habe niemanden der da drüben wartet…“ sagte Kim plötzlich und blickte den Tisch an. Ich sah sie an und bemerkte wie traurig sie mit einem mal wirkte.
    „Ich lebe in einem Wohnheim mit Leuten die mich immer mobben weil ich ihnen zu kindisch bin. Als ich mir das Divesystem gekauft habe wollten sie es kaputt machen. Überall machten sich die Leute über mich lustig, machten Scherze über Windeln und nannten mich ein Baby. Einmal bewarfen sie mich sogar mit Zwiebeln weil ich immer weinte und schrien mir zu dass ich nun auch endlich ein Grund zum Weinen hätte und ein Baby sei. Abends hatte ich Angst dass sie zu mir ins Zimmer kamen und mich weiter ärgerten.“ Erzählte Kim.


    „Ich hatte nie Freunde. Das lag daran dass meine Eltern mir den Ausgang verwehrten und sogar Lehrer organisierten die zu mir nach Hause kamen. Als ich dann vor einem Jahr auszog war es fast das erste mal dass ich draußen war. Und mit draußen meine ich nicht an der frischen Luft, meine Eltern sind reich und haben dadurch einen riesigen Garten. Mit draußen meine ich außerhalb des eingezäunten Käfigs in dem ich lebte. Meine Eltern selbst waren nie Zuhause, hatten keine Zeit für mich und die ganzen Bediensteten taten auch nur das was ich wollte weil sie dafür bezahlt wurden.“ Sagte Simon darauf.


    „Die Freunde die ich hatte waren keine wirklichen Freunde. Sie schlossen mich oft aus, taten vieles alleine und ignorierten mich manchmal gänzlich. Sie kamen immer nur dann an wenn sie meine Hilfe brauchten. Natürlich tat ich dann auch alles was sie wollten, immerhin wollte ich dazu gehören, aber schlussendlich waren sie nie für mich da. Meine Eltern lebten noch dazu geschieden und ich bei meinem Vater und seinen wöchentlich wechselnden Flammen. Kein wirklich schönes Leben…“ meinte Erik. Scheinbar hatten die vier nicht unter leichten Verhältnissen gelebt.


    „Lasst es mich so erklären. Ich war ein Schläger und noch dazu ein Einzelkämpfer. Zwar konnte ich mich auf Beinen halten aber das war nebensächlich. Im Großen und Ganzen hatte ich kein schweres Leben und natürlich fürchte ich mich davor meine jetzigen Freunde und meine Eltern nicht wieder zu sehen. Ich lebe aber trotzdem in der Hoffnung zurück zu gelangen!“ stieß Rex aus und grinste aufmunternd in die Runde.


    „Nun ja… Ich hatte eigentlich bisher ein gutes Leben. Ich habe ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, viele Freunde die auf der ganzen Welt verteilt wohnen, lebe in einer normalen Wohnung unter ebenfalls guten Umständen, verstehe mich sogar mit meinen Nachbarn aber dennoch… mit der Zeit waren Freunde für mich nur noch Personen die kommen und gehen. Ich habe zu vielen Leuten den Kontakt verloren und auch wenn es traurig ist bin ich nicht einmal wütend darüber. Ich gebe mich damit Zufrieden dass ich nicht mehr mit ihnen reden kann und das ist alles. Und was es meine Familienmitglieder angeht. Daraus habe ich nie eine große Sache gemacht. Eigentlich war es mir allgemein schon immer egal. Dennoch vermisse ich sie, das ist immerhin auch normal.“ Sagte ich darauf. Es ist war dass Freunde für mich nur noch normale Personen waren. Ich vertraute mich den Leuten mit der Zeit nicht mehr groß an, teilte mich nur wenig mit und hielt mich in Gruppen auch nur passiv auf. Egal wie sehr ich einen Kontakt pflegte, bisher gingen die meisten verloren. Auch wenn man es nicht glaubte aber das Leiten einer Gilde und der Kontakt zu Leuten die ich übers Internet kennen lernte zierte mein Leben. Viele Leute sind vielleicht der Meinung dass Kontakte über das Internet keine wirklichen Freunde sind, ich aber war da anderer Meinung. Man sprach immerhin noch immer mit richtigen Menschen. Und wenn man nicht die Absicht hatte mit Leuten zu chatten und sie dann blind zu treffen, sondern sie einfach kennen lernte während man spielte, mit ihnen über Programme sprach, dann konnten sich wirkliche Freundschaften entwickeln. Ich kannte sogar Personen die sich noch näher kennen lernten. In einem Fall heirateten die beiden sogar.


    „Genau dass habe ich in euren Augen gesehen als ich euch ausgewählt habe vor einer Woche.“ Sagte Simon plötzlich. „Da waren noch mehr von euch. Noch mehr Leute bei denen ich das Potential das sie haben erkannte und mit welchen ich zusammen arbeiten wollte.“ Warf er hinterher.
    Ich sah in die Gruppe. Erinnert an ihre Familien und die Umstände in der alten Welt schienen deprimiert zu sein. Ich schlug auf den Tisch und fing an zu grinsen. „Weg mit dieser Trauer! Das ist ein neuer Start! Fangen wir neu an!“ stieß ich aus und sprang auf. Meine Hand streckte ich in die Mitte des Tisches und grinste noch breiter. „Mein Name ist Cedrik und ich werde einen Weg zurück finden!“ stieß ich aus. Rex sprang ebenfalls auf und legte seine Hand auf meine. „Mein Name ist Rex und ich werde dich mit allem was ich habe unterstützen.“
    Kim sprang ebenfalls auf und legte ihre Hand auf unsere. „Mein Name ist Kim und ich hoffe dass wir miteinander Spaß haben werden!“ sagte sie. Simon stand auf und legte seine Hand ebenfalls auf unsere. Ich sah ein Zittern in seinen Mundwinkeln. Scheinbar verkniff ein Lächeln. „Ich bleibe der Anführer.“ Sagte er einfach stur. Selbst Erik stand auf und auf und legte seine Hand auf unsere. „Tut mir leid…“ sagte er still. Auch Kikior stand langsam auf. Sie wusch sich ein paar Tränen aus dem Gesicht und legte seine Hand auf unsere. „Ich heiße Kikior und hoffe dass wir gut zusammen arbeiten werden.“ Sagte sie.
    Ich riss die Hände in die Luft und fing an zu lachen. Die anderen stimmten mit ein.


    OT: Oh mein Gott, das Kapitel das erst Anfang nächsten Monats rauskommen sollte kommt schon zwei Tage nach dem anderen heraus? Das ist ja wohl bestialisch! Wie kann der Schreiber nur? Wie er kann? Nun ja, sagen wir er hat Zeitdruck und möchte bis zum ersten schon einmal so weit wie nur eben möglich kommen. Anders gesagt hier jetzt schon einmal das zweite Kapitel. Nicht hinterfragen einfach freuen!^^


    Nun bis zum nächsten mal, cya!


    Sieben DinA4 Seiten, Calibri Größe 11