Abgehoben sein gegen falsche Bescheidenheit

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  • Hochnäsigkeit, Angeberei, abgehoben sein... Das sind Charaktereigenschaften, die viele Leute negativ finden und sich gegenüber Leuten mit diesen Eigenschaften nicht wohl fühlen. Ein Mensch mit einem sehr großem Selbstbewusstsein (um es mal schön zu sagen) unterdrückt uns gerne mal, also ist es auch kein Wunder, dass sich so mancher in solch einer Gegenwart nicht wohlfühlt. Solche Leute fallen wegen diesen Eigenschaften auch sehr leicht auf, weil sie gerne mal im Mittelpunkt stehen wollen. Ich aber hinterfrage auch Leute, die (scheinbar) nicht so gerne im Mittelpunkt stehen wollen und sich sehr Bescheiden geben.


    Okay, zuallererst einmal möchte ich hier ein paar Dinge differenzieren...
    - Es gibt einen schmalen Grad zwischen selbstbewusst sein und abgehoben sein. Er ist schmal, aber er ist da.
    - Schüchterne Menschen müssen nicht gleich falsch bescheiden sein. Oftmals fehlt es nur an Selbstbewusstsein und sie stehen wirklich eher im Hintergrund.
    - Niemand muss sich gleich in eine der zwei Gruppen einordnen



    Okay, ich behaupte also es gibt das Abgehoben sein und die falsche Bescheidenheit.


    Doch wie komm ich darauf? Hier mal ein klassisches Beispiel:


    Die Schüler schreiben heute eine große Mathematik-Schulaufgabe. Wie gewohnt werden am Ende gute aber auch weniger gute Noten dabei rauskommen. Michael tat sich noch nie richtig leicht mit Mathe, war jetzt aber auch nicht der allerschlechteste in dem Fach. Dieses Mal hatte er sich beim Lernen besonders ins Zeug gelegt, was er auch seinen Klassenkameraden und auch seinen Eltern erzählt. Schon im Vornherein belächeln einige Michael nur. Schließlich waren seine bisherigen Leistungen in Mathe jetzt nicht immer die besten. Andere wieder rum denken sich: ,,Hey, also wenn sich bei dem Thema sogar der Michael leicht tut, dann werd ich da schon auch ne passable Note bekommen!´´
    Maria ist eine sehr eifrige Schülerin und schrieb in der Schule gute Noten. Maria hat sich schließlich auch immer sehr in die Schule reingehängt. Eine Klassenkameradin sucht vor der Schulaufgabe nochmal Rat bei ihr und erzählt in welchen Bereichen sie Schwierigkeiten hat. Maria antwortet ihr: ,,Oh ja, das ist echt nicht einfach... Ich hab mir das gestern nochmal durchgelesen, aber es gleich wieder aufgegeben... Ich verstehe das eh nicht. Ich hoffe, dass das nicht in der Schulaufgabe gefragt wird.´´
    Als die Schüler die Schulaufgabe geschrieben haben, redeten sie in der Pause gleich über einzelne Aufgaben. Michael meinte, ihm seien manche Aufgaben sehr leicht gefallen. Im Großen und Ganzen ist er zufrieden, es wird bestimmt eine 3, wenn nicht sogar eine 2. Maria hingegen hält sich zurück. Als sie aber von ein paar Leuten gefragt wird, wie es ihr ging, meinte sie, dass es besser hätte sein können. Sie will erstmal nicht über das Thema reden und wartet ab.
    Als die Schüler dann die Schulaufgabe zurückbekommen haben, hatte Michael eine 4 und Maria eine 1. Erstaunt fragte Michaels Mutter: ,,Aber Michael, ich dachte, du hättest viel gelernt und selbst nach der Schulaufgabe noch ein gutes Gefühl gehabt?´´
    Michael fehlen die Worte...
    Maria hingegen wurde für ihre sehr gute Note bewundert. ,,Wow! Und das obwohl sogar DIR die Schulaufgabe so schwer gefallen ist?´´


    Selbst wenn Michael eine gute Note geschrieben hätte: Ein paar seiner Klassenkameradin waren im Vornherein skeptisch, weil er große Töne gespuckt hatte.
    Hätte Maria aber eine schlechte Note geschrieben, dann hätte das manche nicht verwundert. Schließlich hat sie ja schon im Vornherein gesagt, sie würde sich schwer tun. Und auch so ein Mensch wie Maria kann mal eine schlechte Note schreiben und schwierige Schulaufgaben besser erkennen als manche anderen.



    Hätte sich das bei mir früher in der Schule so abgespielt, wäre mir Maria etwas unsympathischer geworden und nicht Michael. Ja, er mag sich vielleicht überschätzt haben und hätte damit nicht rumprahlen sollen, aber macht ihn das aus menschlicher Sicht schlechter als Maria? Natürlich nicht, so ein Unsinn. Wieso können beide der Sache nicht neutral gegenüber stehen? ,,Ein Gentleman schweigt und genießt´´, sag ich da nur.


    Auch ich bin oft in Situationen, in denen ich mich einschätzen soll, mich bewerten soll. ,,Hey, ich hatte ein echt gutes Gefühl, also warum nicht!´´ oder ,,Es ging mir schon gut dabei, aber wenn das die anderen wüssten, hätten sie nur hohe Erwartungen an mir...´´ Das Schlimme an der Sache: Ehrlichkeit ist oft das was die Leute nicht hören wollen und in mancher Hinsicht keine Lösung. Hätte es den ,,Überraschungseffekt´´ bei Maria gegeben, wenn sie der Schulaufgabe nicht pessimistisch gegenüber gestanden hätte? Sicherlich nicht! Tut sie das mit Absicht? Ist sie mit Absicht falsch bescheiden? Sie ist sehr zurückhaltend, schwer einzuschätzen, während Michael gerne mal den Macker spielt. Die ganze Klasse kennt Michael daher sehr gut, viele mögen ihn, viele wissen aber auch, dass er einfach nur vorlaut ist, häufig mal naiv usw. Über Maria hingegen weiß ich auf Grund ihrer Art weniger. Nur weil Michael ein offensichtlicherer Mensch zu sein scheint, heißt das noch lange nicht, dass Maria deshalb irgendwie ,,unschuldig´´ sein muss.


    Ich beobachte gerne in der Freizeit die Verhaltensweisen von anderen Menschen. Meistens sogar die der stillsten und zurückhaltendsten am liebsten. Und immer wieder beobachte ich, dass es protzige Menschen gibt, aber auch sehr scheinheilige Menschen. Und den scheinheiligen Menschen glauben andere scheinbar gerne...



    Was haltet ihr von diesem Thema?
    Hab ich mir das irgendwie nur ausgedacht, oder könnt ihr das Thema selbst nachvollziehen/euch damit identifizieren?
    Kennt ihr noch weitere Situationen in denen falsche Bescheidenheit oder Scheinheiligkeit auftaucht?



    Liebe Grüße, euer thomasRPG

  • Ich hab mir deine Startpost schon vor ein paar Tagen durchgelesen, aber ich wusste nicht, was ich dazu schreiben sollte...
    Jetzt weiß ich, dass es an deinem Beispiel lag. Also ich verstehe, was du mit dem Thread ansprechen möchtest, aber mit deinem Bespiel kann ich nur zum Teil zustimmen. Michael erinnert mich an mich selber und es hat bei mir im Grunde genommen genau so geendet. Ich habe auch ziemlich intensiv für jede Matheklausur gelernt und konnte danach behaupten, dass ich es endlich mal verstanden hatte. Bevor die Klausuren immer begonnen haben konnte ich meinen Freunden sogar ein paar Dinge zum Thema erklären. Jedoch gibt es bei Michael und mir einen gravierenden Unterschied. Denn immerhin habe ich gemerkt, dass ich in der Klausur völligen Quatsch geschrieben hatte. Ich war schon bei der ersten Aufgabe gescheitert und daraufhin war mein Kopf immer wie leergefegt...


    Bei Michael habe ich das Gefühl, dass eher selbstsicher, als hochnäsig rüberkommt, was ich persönlich ganz gut nachvollziehen kann.
    Wenn ich jetzt an dem Beispiel etwas falsch verstanden habe, dann wäre eine genauere Erlärung nochmal hilfreich. ^^


    Und bei Maria habe ich eher das Gefühl, dass es eher Selbstzweifel, als falsche Bescheidenheit ist.
    Da du sie als eine eifrige Schülerin beschreibst denke ich, dass sie im allgemeinem gute Noten schreibt und ich sie damit automatisch als eine der Klassenbesent verbinde und in der Schule konnte ich auch festellen, dass so einige der besten Schülern und Schülerin diesen Selbstzweifel hatten. Auf der einen Seite dachte ich mir immer ,,Du bekommst so oder so ne gute Note.'', aber auf der anderen Seite habe ich auch bemerkt, dass sie sich wirklich Sorgen darüber gemacht haben, ob sie die Klausur gut oder schlecht geschrieben haben.


    Außerdem konnte ich noch beobachten, dass wirklich viele Leute diese ''falsche Bescheidenheit'' an dem Tag legen.
    Jeder hat sich eine Stunde vor der Rückgabe einer Klausur niedergemacht und anschließend bekamen die meisten eine gute Note und waren glücklich.


    Zu diesem Thema hab ich mir eher weniger Gedanken gemacht und wie ich schon geschrieben habe, verbinde ich mit den Eigenschaften, worum es hier geht, etwas anderes, als das was im Beispiel geschildert wird.


    Ich selber verbinde halt mit falscher Bescheidenheit das Sprichwort ,,Nur keine falsche Bescheidenheit.'', womit man halt die Zurückhaltung von Personen mildern möchte und ihnen allgemein signalisieren möchte ,,Sei nicht so scheu. Du darfst, wenn du möchtest.''. Man kann es, das glaube ich zumindest, auch mit Zurückhaltung in Verbindung setzen. Diese besteht jedoch nachdem Motte ,,Sei nicht so. Du weißt selber, dass du es kannst.
    Wie du schon geschrieben hast, ist der Grad zwischen abgehoben sein und selbstsicheres Verhalten schmal und ich selber verbinde mit der Eigenschaft etwas, wo die abgehobene Person keine Fehler bei sich sieht und so gute Eindrücke von sich selber hat, dass andere nicht mit ihm übereinstimmen.
    Naja es wäre besser, wenn noch jemand anderes die Eigenschaften beschreibt, da ich mir nie sicher bin, ob es auch wirklich richtig ist.. ^^'


    Beide Eigenschaften passen nicht zu mir, aber ich kann auf jedenfall sagen, dass ich eine zurückhaltende Person bin und auch nicht gerne im Mittelpunkt stehe.


    Zu deiner letzten Frage kann ich nur sagen, dass sich sich solche Eigenschaften oft in Situationen zeigt, wo man sich bzw. anderen etwas beweisen muss und dann entweder selbstsicher, zurückhaltend oder mit den beiden extrem Formen (abgehoben und die falsche Bescheidenheit) reagiert.


    Ach ja und was verbindest du in solchen Situationen Scheinheiligkeit?
    Ich verstehe darunter, wenn jemand auf die liebste Person der Welt tut, aber im Grunde genommen ziemlich fies ist und es bei einer, für ihn, günstige Situation auch zeigt.
    Um es mal kurz zu machen: Es hat für mich, was hinterhältiges an sich.

  • Zitat von Startpost

    Hochnäsigkeit, Angeberei, abgehoben sein...Das sind Charaktereigenschaften, die viele Leute negativ finden


    Oder auch sehr äh... sexy. :blush:


    Ich mag weder das eine noch das andere Extrem, aber wen ich zwischen den beiden wählen müsste, würde ich mir nicht die Schüchternen, Scheuen raussuchen. Da kann ein bisschen, vor allem, wenn man erst eine neue Person trifft, ja ganz süß sein, aber wenn es extrem wird und dir jemand aus Schüchternheit kaum antwortet oder sich merklich unwohl fühlt und derjenige selbst glaubt, dass er nichts wert wäre, wenn du mit ihm sprichst, wird es nur anstrengend. Während man Kinder noch ermutigen will, ist diese extreme Ausprägung bei Erwachsenen ein No-Go. Meistens gibt es keinen wirklichen Grund, um sich minderwertig zu fühlen. Sie tun es nur schon so lange, dass sie es nicht anders kennen und liegen dann anderen damit in den Ohren.
    Wer wird nicht gerne von einer offenen und selbstbewussten Person angesprochen oder hat diese um sich?
    Ein bisschen Arroganz oder eher starkes Selbstbewusstsein darf es schon sein, wenn es nicht unbegründet ist. Es sich soll sich niemand für besser als anderen halten und diese abwertend behandeln, aber es macht einen Menschen einfach sympathisch, wenn er seinen Wert kennt.

  • Hallo. @Bastet


    Wenn Erwachsene schüchtern sind, da ist das nicht ohne Grund.
    Die Ursache für solches Verhalten kann mitunter mit deren Vergangenheit zusammenhängen. So gibt es Erwachsene, die in ihre KIndheit missbraucht,vergewältigt oder sonstige andere Dilemmatas erlebt haben.
    Auch sollte ich erwähnen, dass dies nicht die einzige Ursache sei. Auch das soziale Umfeld spielt eine immense Rolle in der Entwickelung des eignen Charakters. Ich möchte nicht wissen, was aus mir geworden wäre, wenn ich nicht solche tolle Freunde und Eltern hätte
    Auch kann ich nicht nachvollziehen, warzm schüchtern sein ein NoGo sein soll.
    Für mich ist Schüchternheit, eine Charakterstik, die in der Seele verankert ist.


    Du bist ein mutiges und lautes Mädchen, dass sehr gern diskusstiert, so wirkst du auf mich.
    Ich wirke bestimmt ganz anders auf dich.
    Viele Menschen bewundern mich, wie ich mit mein Leben meistere, obwohl ich Selbstzweifel habe.

  • Das muss nicht immer einen Grund haben. Auch bei Kindern ausderselben Familie kann man beobachten, dass eines etwas stiller ist. Was an sich in Ordnung ist, nur kommt es halt auf's Maß an, solange es nicht in Schüchternheit übergeht, was ich als Elternteil später nicht fördern möchte. Das eine Kind geht von sich aus auf andere zu, das andere fremdelt und ist schüchtern, muss aber "geschubst" werden, damit es sich integriert. Das hat in diesen Fall mit Temperament und nicht mit Erfahrung zu tun. Wenn die Eltern aber den Schritt verpassen und meinen: ja, das Kind hat eine schüchterne Natur, zwingma es nicht mit anderen spielen zu müssen, lernt es das nicht. Manche Erwachsene besitzen genügend Reife, um selbst Selbstbewusstsein aufzubauen, andere kommen nie aus der Rolle raus, aus der sie nicht rausgedrängt wurden.
    Es kommt nur drauf an, ob man sich in gewissen Situationen anpassen und mehr aus sich heraus gehen kann. Außerdem, selbst wenn eine Vergangenheit dahintersteht, kann man von Erwachsenen, solange sie nicht von einer psychischen Krankheit oder anderen schwerwiegenden Gründen in ihrer Entscheidung beinträchtigt sind, erwarten wenigstens ein bisschen drüberzustehen und sich nicht als Opfer der Umstände anzusehen. Jeder hat mehr oder weniger viel durchgemacht, das würde ich von mir auch behaupten, aber schlussendlich kann man bei klarem Verstand selbst entscheiden, wie man wirken möchte - und ein bisschen Selbstbewusstsein gehört einfach in das ganze Leben. Außerdem kann man gerade Erfahrungen gut nutzen, um Selbstbewusstsein zu schaffen.
    Das ist leider so, wenn du oder Freundinnen angesprochen werden und er stammelt herum, ist das halt nur ein lieber Bub - weil es eben kindlich wirkt.


    Übrigens bin ich überhaupt nicht laut ôo Ich gehe halt kA… normal mit Leuten um, wenn.ich sie kennenlerne und höre lieber erst zu, um sie einzuschätzen? In einem Diskussionsforum diskutiert man automatisch, well… das ist dafür da? ;)

  • Auch kann ich nicht nachvollziehen, warzm schüchtern sein ein NoGo sein soll.


    Als ein absolutes No Go würde ich Schüchternheit nicht abstempeln, aber es bringt auch Nachteile mit sich, wenn sie ziemlich stark ausgeprägt.
    Ich selber bin im normalweise nur schüchtern, wenn ich jemand neues kennenlernen. Merke ich, dass ich diese Person sympathisch finde, dann werde ich auch ziemlich schnell selbstsicherer im Umgang mit ihr. Aber im allgemeinem gehöre ich zu den ruhigen Menschen.


    Wie ich ja schon in einem anderem Thread geschrieben hatte, habe ich eine soziale Phobie, die sich inzwischen schon gebessert hat.
    Diese machte es mir früher nicht leicht mit anderen in Kontakt zutreten und ich habe auch die Folgen zu spüren bekommen.
    In Gruppenarbeiten hatte ich das Gefühl, dass niemand mit mir zusammenarbeiten wollte, da ich zu zurückhaltend und in mich gekehrt war.
    Die Folge daraus war, dass ich dann alleine an einem Thema arbeiten durfte und diese musste wir dann anschließend präsentieren. Das war jedoch nur der Fall gewesen, wenn keiner meiner Freunde in einer meiner Kurse waren und das war nicht selten gewesen.


    Ich kann verstehen, dass Menschen mit einer extremen Ausprägung von Schüchternheit auch ihre Gründe dafür haben. Aber ich bin auch der Meinung, dass man daran arbeiten sollte und ich weiß, dass es nachdem Motto ,,Leichter gesagt, als getan.'' ist. Man muss ja nicht mit jeden Freundschaft schließen, aber man sollte in der Lage sein mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten. Also mir hatte es keinen Spaß gemacht in einem Kurs zu sitzen, wo jeder seine eigene Gruppe hatte und man selber musste gucken, wie man klar komme.


    Das macht auf Dauer alles andere, als glücklich.

  • Das muss nicht immer einen Grund haben. Auch bei Kindern ausderselben Familie kann man beobachten, dass eines etwas stiller ist. Was an sich in Ordnung ist, nur kommt es halt auf's Maß an, solange es nicht in Schüchternheit übergeht, was ich als Elternteil später nicht fördern möchte. Das eine Kind geht von sich aus auf andere zu, das andere fremdelt und ist schüchtern, muss aber "geschubst" werden, damit es sich integriert. Das hat in diesen Fall mit Temperament und nicht mit Erfahrung zu tun. Wenn die Eltern aber den Schritt verpassen und meinen: ja, das Kind hat eine schüchterne Natur, zwingma es nicht mit anderen spielen zu müssen, lernt es das nicht. Manche Erwachsene besitzen genügend Reife, um selbst Selbstbewusstsein aufzubauen, andere kommen nie aus der Rolle raus, aus der sie nicht rausgedrängt wurden.


    Du wirfst hier zwei verschiedene Dinge ziemlich wild in einen Topf. Schüchternheit und "still sein" (Introversion) sind zwei verschiedene Dinge. Schüchternheit ist tatsächlich etwas, das man grundsätzlich versucht zu vermeiden, da Schüchternheit üblicherweise Ausdruck sozialer Angst ist. Da soziale Angst aber nicht zwangsläufig mit dem Temperament zusammenhängt. Auch extrovertierte Menschen können extrem schüchtern sein.
    Das, was man üblicherweise als Temperament beschreibt, Introversion bzw Extroversion und die vielen Stufen dazwischen, sind etwas anderes. Introvertierte fühlen sich allein eher wohl als in Gruppen, weshalb es durchaus sein kann, dass gerade introvertierte Kinder dann schonmal den Kontakt zu Mitmenschen zu meiden, was in extremen Maßen nicht unbedingt erstrebenswert ist, auch wenn es durchaus Menschen gibt, die mit relativ wenig Kontakt zu ihren Mitmenschen benötigen. Kinder können das noch nicht so gut einordnen und sollten zumindest die Fähigkeiten zum Knüpfen sozialer Kontakte erlernen. Insofern ist es durchaus sinnvoll Kinder auf darauf zu "schubsen", wie du sagst, dass sie Kontakt zu ihren Mitmenschen aufnehmen können. Allerdings sollten die Eltern dann darauf achten, die Kinder nicht zu überfordern, das begünstigt nämlich dann wieder extreme Schüchternheit. Das Kind in ne große Spielgruppe setzen und drauf setzen, dass es das schon irgendwie lernen wird, dürfte ziemlich in die Hose gehen.
    Der entscheidende Unterschied ist letztlich der: Der schüchterne Mensch hat offenbar Angst vor sozialen Kontakten, hätte aber im Normalfall gern welche bzw mehr davon. Ihm fehlt der Kontakt. Der introvertierte Mensch dagegen mag "zu viel" sozialen Kontakt schlicht nicht. Fällt die Introversion nicht mit Schüchternheit zusammen, sind diese Menschen üblicherweise ganz glücklich mit den wenigen Kontakten, die sie haben.
    Schüchternheit hat dementsprechend eher was mit Erfahrung und weniger mit Temperament zu tun.


    Ich gehe halt kA… normal mit Leuten um


    Nein, du gehst mit Menschen um, wie du es für normal hälst. Du kannst schwerlich einfach davon ausgehen, dass deine Verhalten der Maßstab für "normal" ist.


    Um noch halbwegs passabel aufs Thema einzugehen: Das beschriebene Beispiel wirkt tatsächlich so, als ob Michael ehrlich glaubt eine gute Note zu bekommen, während Maria eigentlich weiß, dass sie gut sein wird, aber bescheiden tut um ihre eigene Leistung aufzuwerten. Bei Maria könnte man also von falscher Bescheidenheit sprechen. Michael wäre wohl abgehoben, wenn er ohne zu lernen behauptet, er würde locker ne gute Note einfahren. In den seltensten Fällen dürfte die Einordnung aber so einfach sein. Ist Maria tatsächlich nicht sicher, dass sie diesmal keine gute Note bekommen wird, dann ist es dagegen auch legitim genau diese Einschätzung abzugeben. Nicht aus Bescheidenheit sondern aus der Richtigkeit. Bescheiden wäre dann eher, sich nicht mit der trotzdem guten Leistung zu brüsten.
    Man merkt vielleicht, dass ich mich tendenziell eher auf der Seite Marias wiederfinde, ich habe mich eher zu schlecht als zu gut eingeschätzt. Wenn ich mir einer guten Leistung sicher war, dann habe ich das aber auch so kommuniziert und habe üblicherweise auch damit richtig gelegen.
    Bei Michael müsste man wohl von abgehoben sein sprechen, wenn er ständig meint, er würde diesmal aber auch wirklich garantiert auf jeden Fall eine gute Note bekommen und damit ebenso oft daneben liegt. Wegen einer Fehleinschätzung, die auch noch aufgrund intensiven Lernens zustande kommt, würde ich nicht von abgehoben sein sprechen.

  • Maria macht sich offensichtlich zu viel Druck und hat Angst zu scheitern. Deshalb stapelt sie möglichst tief und kann ihre eigene Leistung genauso wenig einschätzen wie Michael. Beide schätzen sich falsch oder ungenügend ein und haben deshalb ein schlechtes Selbstbewusstsein, in der reinen Wortbedeutung zumindest.
    Finde das Beispiel aber zu trivial und ausgewählt, um von ihm auf ein psychologisches Grundphänomen zu schließen. Außerdem ist die Unterteilung in zwei verschiedene Arten des Selbstbewusstseins, nämlich in prahlerisch und fälschlich bescheiden, irgendwie zu dualistisch, aber vielleicht stelle ich das Thema jetzt auch zu krass auf die Probe. xD

  • Nein, du gehst mit Menschen um, wie du es für normal hälst. Du kannst schwerlich einfach davon ausgehen, dass deine Verhalten der Maßstab für "normal" ist.

    Soll kein Angriff auf Bastet sein, aber so kommt mir das auch vor, bei allem was ich jetzt in den einzelnen Threads gelesen habe (und da ist SIe ja nicht selten vertreten :D ).
    Für mich persönlich gibt es kein "normal", ich gehe mit Menschen um, so wie es grade der Menschen gegenüber "verlangt", wenn die Person sensibel ist geh ich da nicht mit meiner üblichen (da könnte ich sagen das ist meine Art auch normal ist, aber das glaueb auch nur ich dann) Art drauf zu.
    Sowas nenne ich Feingefühl gegenüber der Gesellschaft.


    Ich persönlich bin ebenfalls der schüchtere Typ, warum?, dazu müsste man sich meine Kindheit mal genauer betrachten, Eltern hatten nicht wirklich für mich was übrig, in der Schule nur gehänselt und dann wird man noch ausgeschimpft, wenn man mal einem eine knallt, "sowas darfste nicht machen", wenn ich mir heute die Erziehungsmethode meiner Eltern betrachte, kann ich mir nur gegen den Kopf schlagen.
    Dem entsprechend bin ich einer der schwerer aus dem Hintergrund "hervor sticht", auch die "Behandlung" geht nur langsam voran, aber wenn ich bedenke wie es mir vor 4 Jahren noch ging, ist das schonmal ein riesen Schritt.
    Ich bin halt einer der durch die Vergangeheit schneller zurück schreckt bei einer schorferen Behandlung, dementsprechen kotzen mich die Leute (gruß an meine Arbeitskollegin) an, die mir noch ins Gesicht sagen, deien Art kotzt mich an, da frage ich mich manchmal, "labern können Sie, denken aber anscheinend weniger"...


    Gesunde Arroganz brauch jeder (auch wenn ich davon noch entfernt bin :D ), aber das reicht auch schon, die oben von TE angegeben Eigenschaften sind bei uns auf der Arbeit häufig vertreten und kotzen echt an, nicht weil ich nicht rausstechen kann (ich bin keiner der gerne im Mittelpunkt steht), nein dieses ach ich bin der beste, ach guckt wie gut ich bin und und und, einfach widerwärtig, man kann gut sein, man kann klug sein, man muss aber aber nicht jeden IN die Nase reiben.
    Ein Grund warum ich mit vielen Leuten (aus meiner Region) nicht klar komme, bei solch einem Verhalten will ich einfach nicht in der Nähe solcher Personen sein, es schreckt mich einfach ab, wenn Sie dann auch noch auf einen herabreden.

  • Hochnäsigkeit, Angeberei, abgehoben sein... Das sind Charaktereigenschaften, die viele Leute negativ finden und sich gegenüber Leuten mit diesen Eigenschaften nicht wohl fühlen.

    Nicht mal unbedingt. Klar, sobald jemand eine an sich klebende "Ich bin besser als ihr"-Ausstrahlung besitzt, wird's nervig, aber ein wenig Arroganz hat noch niemandem geschadet, solang man anderen dadurch nicht das Gefühl gibt, man würde sie für minderwertig halten bzw. sie so behandeln.


    Als sie aber von ein paar Leuten gefragt wird, wie es ihr ging, meinte sie, dass es besser hätte sein können.

    Jo. Als jemand, der selbst sehr gut in der Schule ist, kenne ich das Gefühl recht gut. Ich bin mir oft nicht sicher, ob diese und jene Antwort jetzt richtig war oder nicht bzw. hab öfter mal 'n schlechtes Gefühl. Wenn mich dann jemand fragt, wie's die Arbeit für mich war, ist meine Antwort in solchen Situationen dann die gleiche. Nur scheint's irgendwie nicht anzukommen, dass ich meine jetzige Leistung mit meiner durchschnittlichen vergleiche, und "hätte besser sein können" bei mir 'ne 3 (bzw. in vielen Fächern 'ne 2) ist. Wenn's im Endeffekt doch gut war freut's mich natürlich, ist dann aber kein Thema das man noch irgendwie mit anderen groß besprechen müsste. Sich hin und wieder mal falsch einzuschätzen heißt bei weitem nicht, dass man "falsche Bescheidenheit" an den Tag legt - und auch nicht, dass diese Einschätzung für jeden das gleiche bedeutet. Bei mir wäre es in diesem Fall wie gesagt eine 2 oder 3, bei anderen dafür eine 4 oder 5. Bei jemand anderem dann vielleicht 19,5/20 Punkten.


    Wieso können beide der Sache nicht neutral gegenüber stehen?

    ...Weil man nun mal ein Gefühl hat, wie die Arbeit ausgegangen ist und sie von anderen gefragt wurden bzw. ich noch keine Arbeit erlebt hätte, bei der im Anschluss nicht darüber geredet wurde.


    Außerdem konnte ich noch beobachten, dass wirklich viele Leute diese ''falsche Bescheidenheit'' an dem Tag legen.
    Jeder hat sich eine Stunde vor der Rückgabe einer Klausur niedergemacht und anschließend bekamen die meisten eine gute Note und waren glücklich.

    Ah, erinnert mich an eine Mitschülerin von mir. Klassenbeste in Mathematik. Lehrerin schreibt die Notenverteilung an die Tafel, bevor sie die Arbeiten austeilt. Das erste was man hört, "OMG es gibt x Leute mit einer 5, ich hab bestimmt eine!!!!11", damit sie ein paar Minuten darauf ihre 1 kassiert. Jedes. Verdammte. Mal. Kann sein, dass ich's subjektiv verstärkt wahrnehme, weil mir das Mädl allgemein einfach übelst auf'n Sack geht, fällt aber auch vielen anderen Schülern auf. Beliebt macht sie sich dadurch aber nicht wirklich.


    Introvertierte fühlen sich allein eher wohl als in Gruppen, weshalb es durchaus sein kann, dass gerade introvertierte Kinder dann schonmal den Kontakt zu Mitmenschen zu meiden, was in extremen Maßen nicht unbedingt erstrebenswert ist, auch wenn es durchaus Menschen gibt, die mit relativ wenig Kontakt zu ihren Mitmenschen benötigen.

    ^this
    Ich hab absolut kein Problem damit, auf Menschen zuzugehen, spreche öfter auch fremde Menschen im Zug an, wenn ich rede, dann gerne und viel. Kann den meisten so ziemlich alles offenbaren, was in meinem Kopf vor sich geht, wenn es sie denn interessiert. Wenn ich also eines nicht bin, dann schüchtern. Allerdings vermeide ich solche Situationen oft bewusst. Erlebe ich eigentlich jeden Tag in der Schule. Ein paar Freunde sitzen jede Pause oder Freistunde in einer Gruppe zusammen, fragen mich so ziemlich jedes mal erneut, ob ich nicht auch zu ihnen kommen will, aber... ne, echt nicht, hatte genug soziale Interaktion für einen Tag. Oder ob ich nicht nach der Schule noch mitkommen will Pizza essen/irgendwas einkaufen/nach Wien fahren, meine Reaktion ist dann meist 'ne dankende Absage.
    Für mich gibt es ehrlich gesagt wenig schlimmeres als zu viel Sozialleben zu haben (Gott ey wie das klingt lol...). Ich bin gerne allein. Ich kann besser nachdenken, hab mehr Ruhe, es ist entspannender. Wenn ich an einem Tag nicht stundenlang alleine irgendwo chillen kann, bin ich schlecht drauf. Solche Tage stressen mich einfach extrem. Beim Rest meiner Familie ist es dummerweise das genaue Gegenteil, die können nicht wirklich nachvollziehen, warum's mir nach 2 Stunden zusammen an 'nem Tisch sitzen auch mal reicht.

  • Ich habe oft Probleme wenn ich meine müdliche Leistung einschätzen soll, oder ein Mitschüler sich deutlich überschätzt. Man will ja nicht großmäulig klingen, aber meistens geben Lehrer einem bessere Noten wenn man sich besser einschätzt. Sich zu überschätzen ist bei Noten aber auch Peinlich.
    Andererseits gibt es dann Mitschüler, die mächtig etwas auf sich halten und sagen: ,,das kann ich gut" sich dabei aber (besonders in Sport) maßlos überschätzen. Wie verklickert man das Jemdanden ohne zu viel Kritik dabei mitzubringen. Meistens sag ich dann einfach nichts.
    Besonders schwer fällt es mir auch mich richtig zu verhalten, wenn ich mal eine klassenbeste Arbeit geschrieben habe und die anderen mich nach meiner Note fragen. Sagt man es rundheraus kommt dies arrogant rüber. Versucht man es zu vertuschen, ist dies falsche Bescheidenheit. Man ist ja doch irgendwie stolz auf sich.

  • @VRaptor
    Puncto mündliche Mitarbeit: Kennst du diese Lehrerfrage: "Wie würdest du dich einschätzen?" Selbst wenn du schlecht warst oder dich schlecht fandest, sag bloß nie die Wahrheit! :P
    Wenn du dir eine 4 geben würdest, ist es für den Lehrer auch albern, wenn du ihm eine 1 mit Stern einreden willst. Aber du darfst ruhig 3+, oder mit viel Mut 2-, sagen. Sei schlau und nicht immer ehrlich! :D Meistens trefft ihr euch in der Mitte und wenn er dir doch eine 4 andrehen will, protestier und diskutier und sei glaubwürdig dabei! Und selbst wenn du selten mitgearbeitet hast, mach ihn auf die Male aufmerksam, bei denen du was gesagt hast und poch darauf, WAS du gesagt hast. Dann kommt es auch dem Lehrer öfter vor, als es tatsächlich war.
    Du sollst nicht nur ein gutes Referat halten, sondern dem Lehrer weißmachen, dass du eine coole Socke bist! XD

  • ;D Recht hast du
    Ich fühl mich aber dabei immer so blöd. Man weiss ja ungefähr wie man mitgearbeitet hat, nur schätzt man sich dann prinzipiell immer besser ein als man wirklich ist. Ich nehme mir jedes mal vor mich gut einzuschätzen, sag dann aber doch immer eine Note schlechter um nicht überheblich zu klingen. Am Ende reg ich mich dann auf, weil ich tatsächlich eine miese Note bekomme. :S

  • Ich weiß schon was du meinst @thomasRPG, aber Michael wirkt auf mich in dem Beispiel weder abgehoben noch Maria falsch bescheiden.
    Beide haben sich umgekehrt verschätzt, Michael hat gelernt und das erzählt - muss ja auch nicht gleich prahlen sein wenn man das sagt-, und Maria war sich nicht so sicher und hatte dann doch eine gute Note. Und weil sie nicht gleich drüber sprechen will, weil sie sich eben unsicher ist bzw. schon eher skeptisch, sehe ich nicht warum man ihr deswegen schon halb den Schuh anzieht dass sie deswegen vielleicht falsch bescheiden ist.


    Ich glaube wenn man wirklich abgehoben und falsch bescheiden ist merkt man das - bei Michael wäre es dann wohl mehr Selbstsicherheit und den Tag vor dem Abend loben, genau wie bei Maria z.B. ,,Ach... Ich hab das sicher verhauen".


    Aber ich weiß natürlich nicht wo die Beispiele herkommen, ob du die Personen die hier dargestellt werden auch miterlebt hast.
    Man merkt an der Mimik, Gestik und Tonlage ob jemand falsch ist - und da muss ich dir klar widersprechen, dass Ehrlichkeit meiner Meinung nach eigentlich immer die Lösung ist. Nicht ehrlich sein und sich über- oder auf scheinheilige Art unterordnen ist es doch, das uns unsympathisch ist oder?

  • Einwände euer Ehren? Keine, gut bin ich auch der Meinung.


    Besonders gehen mit die kleinen ich will es lieber nicht sagen, auf die Nerven die andauernd auf einem rumhacken weil man so schüchtern ist, ich hab eine Arbeitskollegin und einen Arbeitskollegen der auf 3 Leuten rumhackt, gerade weil Sie so schüchtern sind.
    Sobald das meine Mitarbeiter betrifft schreite ich da ganz schnell und da wird es halt auch mal laut, jeder Mensch ist anderster egal ob alt ob jung.
    Wenn Sie schüchterner sind ist das halt so, wenn man so viel Grips in der Birne hat und nicht immer meint alles müsste nach dem eigenen Dickschädel gehen kann man das auch so akzeptieren.
    Ich gehe doch nicht mit Person A genauso um wie mit Person B wenn ich weiß er hat da Probleme, gerade als Abteilungsleiter kann ich daraus berichten, vorallem wenn man hört wie der vorherige Abteilungsleiter war. (Bei den Geschichten biegen sich mir heute noch die Zehnägel nach oben, wenn Leute kein Plan haben wie Sie mit Menschen umzugehen haben oder meinen Sie wüssten es und gehen es total falsch an sollten Sie in ein dunkles Eck gestellt werden wo Sie auch ja keinem mehr schaden können)


    Wie Winmond schon sagt wo liegt das Problem schüchtern zu sein, gerade bei Mädels gefällt es mir wenn Sie so schüchtern sind. *hust* :D
    Ich weiß doch nicht wie es dazu gekommen ist, aber ich weiß was ich machen kann damit es der Person erträglicher auf der Arbeit machen kann. (das heißt nicht dass er Vorteile hat sondern, einfach der Umgang generell)


    Windmond ähh danke :D , iregndwie so mein Gedanke, wenn ich sehe wie präsent Bastet in den Bereichen ist (was natürlich nichts falsches ist).
    Nur die Aussage von Ihr hat mich eher zum lachen gebracht, "normal mit den Menschen umgehen...", wenn ich mir das mehrere 100tausende Mal einrede denke ich das auch irgendwann, aber ich aus neutraler Position sagen, völlig falsch, zumindestens dass was Sie hier im Forum schreibt (heißt nicht dass es schlecht ist), durchdracht unter anderem, aber vllt. bemerkt Sie selber nicht dass Sie mit Ihren Aussagen noch einiges nach außen trägt, was bewusst/unbewusst falsch aufgefasst werden kann, wie Sie es im RL tut kann ich nicht sagen, aber ich hoffe doch nicht so sehr wie im Forum.

  • @Gul'dan
    Sag mal jemandem hallo und lauf dann schnell weg, dann sag mir, dass es das normale Verhalten eines erwachsenen Menschen ist. Das ist höchstens das Verhalten eines kleinen Kindes, handelt ein Erwachsener so, liegt eine Entwicklungsstörung vor. So als übertriebenes Beispiel. ;) Also ja, man kann Verhalten klassifizieren und durchaus auch bestimmen, ob es altersgerecht in der Norm liegt.


    Es gibt Dinge, die sollte man eben ab einem bestimmten Lebensalter draufhaben, wenn man nicht untergehen will. Das ist leider so. Niemand wird Lust drauf haben immer derjenige zu sein, dem keiner zuhört und der immer übersehen wird.


    Das Problem liegt aber darin, dass viele der erwachsenen, schüchternen Männer im Internet meiner Erfahrung nach so auftreten, als seien die Frauen Schuld, dass sie Single sind - oder extroverierte, andere Männer.
    Wer etwas möchte, muss über seinen Schatten springen, in jeder Lebenssituation. Erwachsene ZU schüchterne Menschen sind auf der Arbeit und in Projekten auf Dauer sehr anstrengend. Wer sich nicht einbringt, nur sein eigenes Ding durchzieht und zu schüchtern seine eigenen Ideen zum Projekt zu äußern, ist meiner Erfahrung nach auf Dauer eine Belastung für das Team.


    Ich musste und muss, genauso sie jeder andere, in bestimmten, neuen Situationen auch über meinen Schatten springen. Kaum einer spricht gerne am ersten Unitag wildfremde Menschen an und verabredet sich mit ihnen, wenn er sie gar nicht kennt, aber wenn das nie jemand tun würde, würden alle Menschen in ihrer eigenen kleinen Seifenblase sitzen.

  • Das Beispiel im Startpost ist schlecht gewählt. Ich selbst habe, abgesehen von der Kommunikation mit den Mitschülern, beide Situationen bereits in ähnlicher Art erlebt. In Arbeiten, bei denen ich ein sehr gutes Gefühl hatte und dies dem Lehrer auf Nachfrage auch mitgeteilt habe, habe ich schon einmal eine Drei bekommen. War ich zu dem Zeitpunkt etwa "abgehoben", weil ich meine Leistungen in dieser Arbeit besser eingeschätzt habe als sie waren? Ebenso hatte ich bereits bei Arbeiten, in denen ich letztendlich eine Eins bekommen habe, ein Schlechtes Gefühl, weil ich mir bei bestimmten Aufgaben nicht sicher war. War es etwa "falsche Bescheidenheit", als mich der Lehrer/die Lehrerin nach der Stunde gefragt hat, was ich für ein Gefühl habe und ich mit "Schlecht" oder ähnlichem geantwortet habe? Nein. Ich habe meine Leistungen aufgrund der Umstände schlechter eingeschätzt als sie waren. Das hat nichts mit "Bescheidenheit" zu tun.
    Man muss zwischen "Ehrlichkeit" oder "falscher Einschätzung" und "Angeberei"/"Bescheidenheit" unterscheiden. Im Beispiel des Threaderstellers ist diese Unterscheidung nur einseitig vorhanden. Die Selbstüberschätzung von "Michael" wird vom Threadersteller einfach hingenommen, während "Maria" ihm aufgrund ihrer Selbstunterschätzung unsympathischer werden würde, was keinerlei Sinn ergibt.
    Warum man der eigenen Leistung in so einem Fall nicht "neutral" gegenüberstehen kann? Weil man selbst weiß, was einem leicht viel (oder so vorkam) und was nicht. Es ist logisch, anhand des eigenen Wissens anzunehmen, dass sich die erbrachte Leistung in einem bestimmten Bereich bewegt.


    Um abseits des Beispiels auf das Thema einzugehen:
    Ich selbst wurde bereits öfters als "arrogant" bezeichnet. In gewisser Weise stimmt das. Man sollte jedoch zwischen "ungerechtfertigter Arroganz" und "gerechtfertigter Arroganz" unterscheiden. Ich sehe mich nur als etwas Besseres an als jene Menschen, die ich als "erbärmlich" beziehungsweise "wertlos" einstufe. Warum sollte ich abstreiten, dass ich wertvoller bin als etwas Wertloses? Ich sehe mich also nicht als "abgehoben" an.
    Ebenso wenig wie "abgehoben" bin ich "falsch bescheiden". Trotz meiner Ansichten bin ich sehr introvertiert und in gewisser Weise auch schüchtern. Und ich möchte möglichst wenig im Mittelpunkt stehen, was sich leider nicht immer verhindern lässt. Gerade durch meine starke Abneigung gegen das Sprechen und oft auch Unfähigkeit dies zu tun fällt die Aufmerksamkeit anderer oft auf mich, wenn jemand versucht, mich etwas zu fragen oder in ein Gespräch zu verwickeln, besonders im Unterricht. Dazu kommen einige meiner Verhaltensweisen, die von meinem Umfeld als negativ aufgenommen werden. Beispielsweise die Art, auf die ich meine Hände oder Augen bewege. Ebenso errege ich ohne es zu wollen öfters die Aufmerksamkeit, wenn ich mit der Situation um mich herum nicht mehr zurechtkomme und den Raum verlassen will, was mir eigentlich auch gestattet ist. Vor Kurzem ist dieser Fall eingetreten, als meine und die Parallelklasse die Lieder für ihren letzten Schultag einstudiert haben. Da ich ohnehin nicht daran teilnahm habe ich auch an dieser Probe nicht aktiv teilgenommen sondern nur auf meinem Platz gesessen. Nach einer Weile kam ich mit der Nähe von zwei Klasse (mein Platz ist in der ersten Reihe), dem Stimmengewirr, dem Starren mehrerer Schüler und dem andauernden, absichtlichen Wegschieben meines Tisches durch zwei der Jungen nicht mehr zurecht und habe den Lehrer darum gebeten, den Raum verlassen zu dürfen. Durfte ich auch. Das Problem war, dass sich diese beiden Jungs daraufhin direkt vor die Tür gestellt haben und sich meine gesamte Klasse in der Nähe der Tür befunden haben. Als ich zur Tür ging wurde bereits über mich geflüstert und gelacht. Ich habe die beiden mehrmals, möglichst ruhig, dazu aufgefordert mich durchzulassen, was sie nicht getan haben. Da ich die Situation nicht mehr ausgehalten habe und es der effektivste Weg zum Verlassen des Raumes war habe ich dem dünneren der beiden meinen Ellenbogen in die Bauchgegend gerammt und ihn zur Seite gedrückt, was ihn anscheinend überrascht hat. Als der Lehrer das sah und gefragt hat was das soll dachte ich zuerst, dass er mich meint und habe, in recht aggressivem Ton, gerufen, dass dieser Schüler mich nicht durchlässt, bin aus dem Raum gegangen und habe die Tür schnell hinter mir zugeschlagen, damit ich die Stimmen der Schüler nicht mehr hören muss. Für den Rest der Stunde habe ich mich in eine Ecke in der Nähe des Raumes gestellt und versucht, mich zu beruhigen. Das hat im Raum zwar die Aufmerksamkeit aller auf mich gezogen, obwohl ich es keinesfalls wollte und den Raum lieber ohne Zwischenfälle verlassen hätte.
    Von den anderen Schülern meiner Klasse wird mir oft nachgesagt, dass es mir nur um Aufmerksamkeit gehen würde, was jedoch Schwachsinn ist. Wenn ich Aufmerksamkeit errege dann durch Eigenschaften, die ich selbst nicht als "seltsam" einschätze und bei denen ich nicht verstehen kann, warum sie negativ aufgenommen werden, Introvertiertheit und Schüchternheit sowie das Nicht-Zurechtkommen mit der Situation, woran ich nichts ändern kann. Macht es mich etwa "falsch bescheiden", wenn ich trotz dieser Ereignisse sage, dass ich nicht im Mittelpunkt stehen will? Nein, schließlich ziehe ich in den von mir erwähnten Fällen die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf mich, ohne es zu wollen bzw. sogar eher zu meinem Leidwesen.


    Es kam auch bereits vor, dass ich als bescheiden bezeichnet wurde.
    Zum einen von einer Schulpsychologin, als ich auf ihre Frage, ob ich stolz auf meine sehr guten schulischen Leistungen sei, mit "Nein" geantwortet habe. Ich habe nicht verstanden, was das mit "Bescheidenheit" zu tun hat. Ich empfinde schlichtweg keinen "Stolz" auf meine Leistungen. Ich bekomme Noten, empfinde im Fall einer schlechten Note manchmal Niedergeschlagenheit und begegne ihnen spätestens eine Stunde später mit Gleichgültigkeit. Es kommt nur sehr selten vor, dass ich mehrere Stunden lang etwas wegen einer Schulnote empfinde, und wenn sind es meistens Trauer und Wut, wenn ich sie gerechtfertigt als ungerecht empfinde.
    Zum anderen von meiner Großmutter, die besonders als ich früher war bei jedem Besuch erwähnt hat, dass ich ein "schönes junges Mädchen" wäre, was ich verneint habe, weil ich mich nicht als "schön" empfinde. Daraufhin hat entweder sie oder meine Mutter gemeint, dass ich "bescheiden" sei, was nicht stimmte und noch immer nicht stimmt.


    Menschen nehmen andere Personen oft als "bescheiden" auf oder "abgehoben", obwohl diese es nicht sind. Sie nehmen einfach an, dass diese Personen so über sich selbst denken würden wie andere Menschen über sie denken. Das ist dumm. Menschen denken, dass sie andere Personen perfekt kennen würden und können es nur schwer akzeptieren, wenn sie sich irren. Dadurch fallen Worte wie "Abgehobenheit" und "Bescheidenheit" in Situationen, in denen keines von beidem vorhanden ist.

  • @Bastet:
    Du bist auch nicht mehr ganz "normal"? :D
    Du und deine Norm :D , das hört sich bei dir schon fasst so an als ob man dir irgendwas in deiner Kindheit eingepflanzt hat, was dich NUR nach der Norm arbeiten lässt! :D


    Dass bei solchen extremfällen eine Entwicklungsstörung vorliegt werde ich in keinsterweise bezweifeln, dass es deshalb nicht normal ist dürfte auch klar sein.
    Aber so wie DU es schreibst klingt es eher wie ein Dorn im Auge (zumindestens von deiner Seite aus), es gibt nunmal Menschen die sind extrem schüchtern, die trauen sich diverses nicht, ich würde sagen das fällt in den meisten fällen dann auf die Kindheit zurück und dem Punkt, dass zu dieser Zeit einfach keienr der Person geholfen hat.
    Aber ehrlich ich finde es einfach nur armselig, wenn dann Personen kommen und sich darüber aufregen, wie diese Personen sind, wenn Sie einfach mal drüber nachdenken würden bevor Sie wieder was auszusetzen haben.
    Leben und leben lassen sage ich da nur, mal so am Rande es gibt wichtigeres als mit seinen dreckigen Fingern auf andere zu zeigen, diese Menschen sind halt so, man sollte Sie so AKZEPTIEREN.
    Sie machen ja nichts falsch, Sie sind eben etwas schüchterner und ist trotzdem ein Mensch mit dem man den Umgang pflegen kann.
    (Sowas lernt man als Lagerleiter, dass nicht jeder Mensch gleich ist und dass man mit jedem Menschen auch anderster umgehen kann/sollte)



    Das Problem liegt aber darin, dass viele der erwachsenen, schüchternen Männer im Internet meiner Erfahrung nach so auftreten, als seien die Frauen Schuld, dass sie Single sind

    Du bist auch so eine die den lieben langen Tag nichts anderes tut als sich durch bestimmte Sachen durchzulesen :D (ich weiß was du meinst^^)
    Ich habe aber genau das gleiche auch schon anders rum in Erfahrung gebracht. (dass wir nicht nur Männlein sondern auch Weiblein mit einbeziehen^^)


    Ähhhmmmm ich würde mal sagen dass ZU schüchterne Menschen sicherlich nicht im Projektmanagement oder in irgendwelchen Berufen arbeiten wo es darum geht sich vor 20 Leute zu stellen und denen einen Vortrag zu halten wie schön die Welt doch ist.
    Denn wenn ich weiß ich bin zu schüchtern um z.B. im Projektmanagement zu arbeiten, weil es auch oftmals zu Vorträgen kommt bewerbe ich mich dich nicht um diesen Beruf/Ausbildung oder sonst was.^^


    Nur so am rande das hat alles was mit der Persönlichkeit zu tun, du trittst für mich als Mädchen auf, die eienn totquatschen kann, kein Blatt vor den Mund nimmt.
    Heißt nicht dass also so sind wie du, der eine brauch halt länger um auf Personen zuzugehen, der andere brauch Jahre damit er das Problem nicht mehr hat, weil diverse Dinge in der Vergangenheit geschehen sind, die gerade diese Probleme ausgelöst haben.
    Bei dir klingt das ja fast so als ob jeder Mensch der schüchtern ist gleich verloren ist. :D




    Ich sehe mich nur als etwas Besseres an als jene Menschen, die ich als "erbärmlich" beziehungsweise "wertlos" einstufe.

    Also anhand von dem was ich von dir gelesen habe könnte es aber auch Leute geben, die so denken wie du, gerade weil du das schreibst.
    Was macht denn ein Menschen für dich erbärmlich und wertlos, bin ICH für dich erbärmlich und wertlos, weil ich nicht deiner Meinung bin und auf die Frage eingehe?
    (Anhand deines geschriebenen sieht es ja schon fast so aus als ob, alle für dich gestorben sind die nicht 100% deiner Meinung sind)

  • @Gul'dan
    Erstens bin ich 22, also tret ich für dich nicht als Mädchen auf und 2. stimmt es nicht. Ich höre anderen Leuten gerne nur zu und halte mich zurück, was kein Stück mit Schüchternheit zu tun hat. Ich bin auch nicht so leichtgläubig und erzähl einer Person alles von mir, Smalltalk geht dafür halt aus dem FF, wenn's sein muss.


    Nur weil man es akzeptiert, kann man andere trotzdem ermutigen ihr Verhalten zu ändern. Viel zu viele Menschen ruhen sich darauf aus, was ihnem irgendwann einmal passiert ist. Ich tu's nicht, andere können sich auch dagegen entscheiden. Das ist eine Willensfrage und man tut niemanden was Gutes, wenn man ihm seine extreme Schüchternheit lässt. ;o


    Ich hab auch ein Kind in meinem Volksschulpraktikum dazu gebracht mal mit den anderen Jungs zu spielen. Nur weil ein Kind intelligent ist und gerne liest, heißt es nicht, dass man nicht neue Interessen wecken kann (was eben dieses Klischee ist, dass Hochbegabte sozial sonderbar wäre, was sich nur in Einzelfällen erfüllt) - und das Knüpfen von Sozialkontakten ist sowieso unabdingbar, wenn man nicht möchte, dass ein Kind irgendwann als der Fußabtreter aller anderer benutzt wird. Besser, man lernt es ihm mit 8, als er lernt es nie und weißmit 18 nicht, wie er jemanden kennenlernt, weil er sozial ungeschickt ist. ;) Schüchternheit in sehr ausgeprägter Form (nicht ein introvertiertes Wesen an sich, sondern Schüchternheit) ist also ein Wesenszug, der in der Kindheit verpasst wurde abzulegen. Kinder fremdeln rum, Erwachsene sollten es nicht. ^^" Also vor allem in Alltagssituationen. Da sollte man schon mit jemanden arbeiten es abzulegen. _Starke_ Schüchternheit kann schließlich auch in Soziophobie übergehen, der Grat ist da manchmal recht schmal, da muss auch daran gearbeitet werden. Nur akzeptieren verschafft überhaupt keine Besserung.


    Achja und dann gibt es diese Leute, die glauben Extrawürste zu bekommen. ^^" Eine Freundin hat mir doch tatsächlich von einem Mädchen erzählt, die dachte, man würde ihr die mündlichen Maturaprüfungen ersparen, wenn sie ihnen erzählt wie schüchtern sie sei. - Thahaha. Nein. <- in etwa die Reaktion des Profs. ^^"
    Wir waren alle nervös und es gehört zum Erwachsenenwerden dazu, dass man diese Aufgabe schafft, da kann man niemanden bevorzugen, weil er meint seine Nervosität hätte höhere Priorität als die eines jeden anderen.